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Dresdner Nachrichten : 25.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189010255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-10
- Tag1890-10-25
- Monat1890-10
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.10.1890
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Vasel. Men !sjeich,^tz^ »ark». Schweine !kot. ^nS«izirI«U>^> tzLsMGZ «dK ^«wrüM^ zj.lc»>,.t.»n ,c>»üi,.ü »rtt--. I)r«p«»I>tl. 35. Jahrgang. Allst. 50,000 Stück. RI«rItL H»rt»i»sx, ^Itmarkt 13 und 11aupl8tr«88v. ?»»we»tvu, »via. vllllil, SMeu, llima»rdsit,. o. »u« INua»r>oIw«lt»r-LrvIlsI. Dresden, 1890. Vkttr« L«! Volllcommsustor, 8elb8t- UlLtixsr, -zsräusoiilosor H»lir80kll«886r. krospect«! s-ruti» uinj firme«. 40,«<»<»8tUeIc im Oobi-auelr. Dr«8<Ion-dl., 27. k'sril^snol.lilu- 2100. Zs/'SS/?^/ ckssc^E //s/"sc/s//^7^A R/2Usa8?<LS' K U. ^ v» iscksr ^rt au» ävn bväoutsnäston Olnsliütto» äes In- uoä ^.uslrmcie», ompsoklon in roiodkaltizrvr ^u3vvM ^VMl. IMll L 8olm. Alsum»», Itt It. » SI n„>»rsoI>»»t» II« IHN. Uöhs1-ILL§g,2in ^ KkU MMmil, 1WMML, MM. s, I. ^ empüvtilt «emo 8>äub>„ l'ol^tci- mul II-,<>iI«-i-^Iö>»c> ^ «inor cconoii-to» Uvaelitimg-. As Sle^r'8 Foppen, SvdlaO'övkv, ki iui«»8ti Wv 8 u. 10, MZenjibei' Ilm» klepptzi dein. Klerikale Forderungen. Hosnachrichten. Mollkcseier. G>h. sltatti Hänel, Schkibenschützeiiscstinahl. Stadlverordnetensitzung, I » »dvO» AVNgl,». Massenerkranknngen durch krankes Fleisch. Gecichtsvechcindinngen. Tageegeschichle. ^VvNiIIiVkit«!, PvlitisAtS. Manche Erscheinungen der lebten Zelt deuten daran? hin. daß die streitbare Kirche, welche in dem Gefangenen des Vatikans ihr sichtbares Oberhaupt erblickt, auf den verschiedensten Punkten ihrer Schlachtlinie zu neuem Kampfe bläst. Zu den Syniptomen dieser kriegslustigen Stimmung gehörte bereits das Vorgehen ein zelner Heißsporne aus dem sozialpolitischen Congrcß in Lüttich : ein ziemlich heftiges Borposiengefecht entbrannte in der Kathedrale von Saragossa, wo uneihörtc Reden gegen Italien und begeisterte Hymnen auf den „Papstkönig- ertönten. Damals siel vas kecke Wort, König Humbert sei nur ein .provisorücher- König, der neben dem Papste ebenso wenig bestehen könne, wie die Lüge neben der Wahrheit, danials wurde auch das gleiche Verlangen gestellt, welches in dem gemeinsame» Hirtcnschreibcn der preu ßischen Bischöfe zu Fulda hervorgetreten ist, daß die Schule der Kirche gehören solle. In Preußen wird mit dem Ausdruck froher SiegeSgcwißhcit aus die Nückbcrufung der schneidigen Jünger des heiligen Loyola gedrängt und in Ungarn hat es den Anschein, als solle dort eine neue Auflage dcS preußischen Kulturkampfes begonnen werden. Ter Anlaß hierzu ist umso merkwürdiger, als der ganze Zwist von Nom aus vom Zaune gebrochen wurde und eigentlich nur eine Kraftprobe der Klerisei bedeutet. In Ungarn schwebt nämlich seit einige» Zcit ein Streit zwischen der Regie rung und der katholischen Geistlichkeit wegen der Taufen von Kindern ans Chen von Katholiken und Protestanten. Das Gesetz verlangt, daß der tansende Priester dem Geistlichen der anderen Conseision Miltheilung mache. Ter katholische Klerus glaubte eine derartige Anerkennung des Protestantismus nicht zugeben zu sollen und weigerte sich, dieser Bestimmung sich zu unterziehen. Um ihm entgegenzukommen, schlug die Regierung ein Kompromiß vor, demzufolge der taufende Geistliche nur der Verwaltungsbehörde Anzeige zu mache» habe, woraus dann die Behörde den anderen Geistlichen verständigen solle. Obwohl nun selbst die nltramon- tane ungarische Geistlichkeit diesen Vorschlag höchst annehmbar fand, erklärte der Papst auf den ihm zugegangencn Bericht, daß eure Zustellung des Ta»fzeug»isses auch an die staatliche Behörde unzulässig sei und forderte somit direkt auf. einem staatlichen Ge setze den Gehorsam zu verweigern. Infolgedessen werden nunmehr zahlreiche katholische Volksversammlungen abgehalien, um gegen die schreckliche Znmuthnng des Staates zu protestucn und voraus sichtlich wird die staunende Mitwelt binnen Kurzem das Schau spiel eines ungarischen Kulturkampfes erlebe». Mit ganz besonderem Feuer nimmt jedoch das Papstthnm in Italien selbst den Kamps auf. Nachdem vor wenigen Tagen der Ministerpräsident dem Vatikan rund heraus erklärt hat, daß er seine Machinationen gegen die staatliche Einheit Italiens und gegen den Bestand des Dreibundes kenne und sie unentwegt be kämpfen werde, glaubten der Papst und seine jesuitischen Bcraiher ihre schwarzen Legionen organisircn und durch eine langathmige Encyclica den gesunkenen Muth der Getreuen heben zu sollen. Solche Bullen, die früher durch cingestreute kräftige Bannstrahlen einen besonderen Beigeschmack erhielten, sind in den letzten Jahren zwar mehrfach in die Welt gegangen, ohne sonderliche Aufmerk samkeit zu erregen, doch ist die letzte gerade im Hinblick aus den geiammtcn strategischen Aufmarsch der päpstlichen Heilsarmee von besonderem Interesse. Die Bulle, welche an die „Bischöfe, die Geistlichkeit und das Volk Italiens" gerichtet ist, beginnt mit einem Hinweise auf die schrecklichen Angriffe und Beleidigungen, denen der Papst seitens der zuchtlosen italienischen Presse ausgesetzt ist und malt dann ein graues Bild der gegenwärtigen Zustände in Italien, der Verfolgungen und Beschimpfungen des Papst- thumS, der Bedrückung der Kirche, deren aufgcipeichcrte Millionen bekanntlich Dank der Initiative EriSpis nicht mehr für die Ausstattung von geistlichen Pfründen, sondern zur Heilung der sozialen Roth verwendet werden — und sic gipfelt in der Empfehlung des Umversalhcilmfttcls: die Anerkennung der Sou- veränetät des Papste?. «Mit einem Schlage", heißt cs darin, „würde Italien wieder groß, glänzend, geachtet, geliebt, reich und glücklich dastehen: die Stadt Nom, die katholische Stadt pur orcolloocs, von Gott znm Mittelpunkte der Religion Christi bestimmt, würde, unter das friedliche und väterliche Scepter des römischen Pontisix gestellt, von Neuem zu dem werden, wozu die Vorsehung und die Jahrhunderte es gemacht haben, nicht hekabpedrnckt zu der Bedeutung der Hauptstadt eines Einzelstaates, noch getheilt unter zwei verschiedene souveräne Gewalten, die einen der Geschichte Roms widerstreitenden Dualismus darstellen, sondern würdige Hanvtstadt der katholischen Welt, groß durch die volle Majestät der Religion und des obersten Priesterthiims. Lehrerin und Vor bild der Sittlichkeit und Gesittung für die Völker." Dazu bedarf eS allerdings einiger Aenderungen in dem Bestehende», welches der Papst milde als ein Werk des Satans ansieht. Die religiösen Orden müssen wieder in ihre volle Aktivnsfreiheit eingesetzt, das Kirchenvermögrn herausgcgebcn. öffentliche Aufzüge wieder gestat tet werden; fernere „Salanswerke" wie die Civilehe, der staatlich geordnete Unterricht. daS Strafgesetzbuch müssen fallen und das Denkmal, welches dem berüchtigte» „Abtrünnigen von Nola". deni Foricher Giordano Bruno, errichtet wurde, muß ringcichmolzen werden. Endlich müßten die Menschen belehrt werden, daß sie bei Verlust ihres ScelenheileS verpflichtet sind, sich dem Willen der Kirche in Allem zu unterwerfen, namentlich was Bolksfreiheiten, Unterricht, Presse, Wissenschaft. Gcictzgebnng. staatliche Ordnung anlangt. Einen ganz bcionderen Grund aber, gerade jetzt mit seinen bescheidenen Ansprüchen hervorzietreten. sieht der Papst darin. daß die italicniichen Kammerwahle» vor der Thür stehen und diesen Moment glaubt er um so eifriger benützen zu sollen, als der An sturm der Radikalen und Jrrcdentisten gegen Crispi und dessen Dreibnndpolitik ihm eine annehmbare Bundesgenossenschaft zu bieten scheinen für die Zerstückelung Italiens und die Aufrichtung des Kirchenstaates. Darum hat er denn auch mit einem freund liche» Licbesblick »ach den franzoscnfreundlichen Bestrebungen der Jmbriaiii und Cavalotti die schmerzliche Bemerkung fallen lassen, daß ans Deutschland und Oesterreich gar kein Verlaß mehr sei und daß nur noch Frankreich für ihn Freundschaft hege. Liegt darin aber nicht in Wahrheit eine Ironie ohnegleichen? Scheint es nicht fast wie ein toller Fastnachtsipuk, den Papst, den Vertreter des Absolutismus und eines beispiellosen Autoritätenglaubcns, Arm in Arm mit der dreifarbigen Republik zu sehen, welche die Rcli- gionsbncber ans der Schule verbannt und den Ordensschwestern selbst die Krankenpflege verbietet? Wie die dcmnachsligen Wahlen in Italien ansfallen werden, läßt sich umso weniger Voraussagen, als man noch nicht klar dar über sieht, ob der Vatikan gegen sein bisheriges Prinzip seine § Wähler an die Wahlurne schicken wird oder nicht. Immerhin I würde diese Gefahr für Crispi schon deswegen nicht besonders groß sein, weil sich alsdann Herausstellen könnte, daß die Wähler, über ! die er zu verfugen hat, sich bereits früher in aller Stille bei den Wahlen eingesunden haben. In direkter Opposition standen bis her gegen Crispi nur die Radikalen unter Bovio und Cavalotti, Vertreter einer gemäßigten Opposition waren die Abgeordneten, welche binter Nicotera. Tajani, Bianca und dem verunglückten Finanzminister Magliani marschirten; der Tod des reichbegabten Baccarini hat dem Ministerpräsidenten seinen gefürchtetsten Rivalen genommen. Ob nun diese Gruppen, deren einziges Band die Ab neigung gegen Crispi bildet, bei den Wahlen eine Majorität siirdcn werden, steht dahin, ist jedoch unwahrscheinlich. Jedenfalls hat Deutschland aber alle Uriachen, mit Spannung dem Ausgange eines Kampfes entgegenzuschen, in welchem eS sich nicht um die Herrschaft eines Systems oder einer Partei, nicht um ein Duell Crispis und seiner Gegner, sondern um die Stellung des König reiches zu den übrigen Mttchlen Europas handelt. Aernfchrkili- und Fernftucch-Berichte vom 24 October. von Sachsen treffen Berlin. Der König und Prinz Georg morgen Abend 11 Ubr 5 Min. hier ein und steigen im Königlichen Schlosse ab. Der Kaiser weift augenblicklich mit dem Grvßhcrzvg von Sachsen und dem Herzog von Sachscn-Allenburg, sowie ande ren Fürstlichkeiten z»r Jagd in Blankenburg. Die Rückkehr ertolgt morgen Abend. — Ter Kaiser bat den Grafen von Stolberg- Weiiiigerode in den erblichen Fürstcnstniid erhoben. — Tie Prin zessin Viktoria von Preußen und Prinz Adolph von Schaiimburg- Lippe werden nach ihrer am 10. November rtattfindenden Vermäh lung ihre Hochzeitsreise nach Egypten und Ostindien unternehmen. — Gcncralscldiiiarschall Graf Molikc ist in Begleitung seines Adju tanten, Major v. Molikc, gestern Bvrniittag unter eiilhiisiastiichcn Kundgebungen eines zahlreichen Publikums über Schweidnitz nach hier abgereist und Abends eingetrosscn. — Prinz Christian von Schleswig-Holstein, der sich heule früh nnch Dresden begab, wird morgen Abend hier zurnrkerwartct. — Ministerialdirektor a. D. Greifs hat einen Schlagansall erlitten, befindet sich aber wieder besser. — Der König von Württemberg hat dem General v. Alvenslebcn bei dessen Rücktritt vom Kommando des rvürllembcrgischeii Armeekorps mittelst huldvollen Handschreibens das Großkreuz des rvürttember- grschei, Militär-Verdienst-Ordens verliehen. Der Nachfolger von Alvciisleben, General v. Woelckern, ist zu Moltke's Geburtstag in Berlin eingetrosfen. Berlin. Die deiitich-ostasrikanische Gesellschaft tritt sowohl ihre landeshoheittichen Rechte, als auch die Zollerhebung rm denli'ch- ostaflikaniichcn Schutzgebiet an das Reich ab. Aus dem Zoll- crtrag erhält sic vom Reiche eine Rente, ans welcher sie gewisse, ikr antziierlegeridc Verpflichtungen zu bestreiten und außerdem die 4 Millionen Mark zu verzinsen und zu tilgen hat, deren Zahlung an den Sultan von Sansibar sie übernimmt, damit keine Rrichs- anleihc notbwcndig wird. — Die Bettimmungcn der Znckerstcucr- reform-Varlagc, welche dem Reichstage zugehen soll, sollen erst 1892 in Kraft treten. Es bandelt sich dabei um die Herabminder- ung der Ausfuhrprämie. Auch soll beabsichtigt sein, zugleich den späteren Zeitpunkt sür den vollständigen Fortfall der Prämien z» bestimme». — Die Kommission zur Bcrathnng des Handelsver trages mit Oesterreich-Ungarn wirk ihre Arbeiten bereits in diesen Tagen beenden. Die Mitglieder derselben sind zum 27. d. M. vom Sraatsickretär v. Bötticher zu einem Diner eingcladcn. an wel chem n. A. auch der Reichskanzler und der sächsische Gesandte Graf Hvkcnthal llieilnehmcn werden. — Das Landes Ockoiwnrie-Kolle- gium wird in seiner nächsten Sitzung das landwirchschirftliche Geiiosicnichaftswejcir beralhcn und ein vom Landiviilhschaslsniiiiister gefordertes Gutachten über Einführung einheitlicher Zeitrechnung für das bürgerliche Leben iesttlcllen. — Infolge des ohne Angabe von Gründen crwlglcii Verbotes der Aufführung von Sndermamr'S „Sodom'S Ende" im Lrssingldeater wurden gestern an den Kassen desselben für die für Sonnabend. Sonntag und Piontag schon ab- geholten Billecs ca. 10,OM Mt. ziirückgezahlt. Halle. Der liberale Verein hat ein Zusammengehen mit den Konservativen und RationaÜibccalen gegen die Sozialdemokraten abgelehnt. Wien. Der Corpskonrniandant von Graz. Fcidzcngmeisler Herzog Wilhelm von Württemberg, degiebt sich »i,r Mollkcseier nach Berlin. — Die ans den. Oberst, einem Stabsoffizier, einem Hanpt- manir und einem Snbalterriofsizier bestehende Deputation des 71. Infanterieregiments, die gleichfalls zu Maltkc'S Geburtstag nach Berlin geht, ist hier auf der Durchreise eingetrosfen. P e st. Der Bericht des Finanzausschusses über das Budget bezeichnet die Vatntarcgnlirnng als unbedingte, dringende Nolh- wendigkeit und äußert Befriedigung darüber, daß daS Finanzmini sterium bemirbt ist, die Valntaregnlirnng als eine unmittelbar bevor stehende, pflichtgemäße Aufgabe durcti.zmühlen. R o m. Das amtliche Blatt veröffentlicht heute das Dekret über die Kammeranflösriiig. Die allgemeinen Wahlen sind auf den 23., die Stichwahlen auf den 30. November anberaniiit. — Der Zusammentritt des Parlaments erfolgt den 10. Dezember. bisherige Gchcinisckretär in Massanah, Gras Cognasso, wurde weaen Bestechung und Hochvcrrnttis verhaftet. Paris. Snrdon's „Kieopatra", deren Titelrolle der Sarah Bernhard auf de» Leib geschrieben war. ist im Theater Porte St. Martin durchgefallen. M a l m ö. Mit Rücksicht ans den starken Tonristciibe'uch des Nordkavs lall dort eine Telearnphenstatiorr ecrichlet weiden, die während des Reiseverkehrs geöfsnet sein soll. — Tic ichwedischen Schwelneez'portcnre haben beim Ministerium um Verwendung der Aufhebung des deutschen Schweineciiifnhrvcrbotcs iincbacnrcht. Kovenhage n. Aus den Kiesten der hiesigen Bürgerschaft ist der Regierung und dem Reichstage ein Gejuch um Gcldnnlcr.' stützung snr den Schriftsteller Georg Brandes zugcgangen. Petersburg. Die Zeitung „Ocslliche Nnndichau" wurde auf 4 Monate suspcndirt. War > cha u. 300 Auswanderer nach Brasilien ans dem Kreise Nieszawa an der wesivreußischen Grenze wurden bei versuchtem nächtlichen Ucbergang über die Grenze von der Grenzwache ange- balteir und mit Gewalt nach ihren Wohnorten znrückbefördert. Infolge Widerstandes derselben machte die Grcnzwccche von der Schußwaffe Gebrauch, wobei mehrere Personen getödtet wurden. Tie Berliner Börse verlief matt, das Geschäft trug aber ein ruhiges Gevräge. Banken hatten unter Realisationen stark zu leiden, nnmeiitlich auch Dresdner. Eisenbahnen niedriger, deutsche vernachlässigt. Böhmische Bahnen verloren durchschnittlich 1 Proz. In Bcrgwerksiikticn waren anfangs besonders Kvhwmverthe angr- boten. Später erstreckte sich das Angebot in gleichem Maße auch auf Hüttenwerke. Fremde Renten vernachlässigt, Russen offerirt. Im Eassaverkchr Banken und Bahnen schwach, Bergwerke stark an- gekwlerr, auch andere Jirdustriepapiere schwach. Sächsische Slick- niaschinen verloren 4 Prozent. Dentschc Fonds behauvtet, österrei chische Prioritäten etwas fester. Privatdiskont 4M Pro;. Nach- bürfc matt. — Wetter: regnerisch, gelinde, Südwcstwind. Franks«!« a. VI. «kr»d«l M8.7'>. siaalsd. LI',,1». romd. IL7.W. cx„»»rr se,7». «vr»i. »,I»r. 89,40. »>Sco-lo 917,40. Drei»», vk. 1L4.3». La»r» —. (itilkkulcrArn —. Still. « « « ». MbrndS.» Lre»«t RS,85. «Iaal»»al>» 911,1». 0,m»»r»e» »14.»». Nordwcst 217,S». vlarkuotcn S6.V». Nng. Errdit :!4»,SV. Schwach. v » r > 1. Schlutw llikiite 31,12. «>»Irt»r IDK.1S. .Italiener 3.!,s». Staats, badn SÜ3,7'>. vou>»ae»ea 397.SÜ. Priorttitten —. Spanier 75,53, Lappte» 132,18, O»»w»»rn <»:>,»». SScomvie 8R.ii». Matt. Part». Pro»nktrn ISchlup.t Wellen »er October 2SM. per Januar-Avrll 9S.!tv, still. Sptrttn» »er Ortoder 83.5». »rr Mai - »ItMtft 87g>», malt. Rüdöl per October K8,u», per Januar-April 84,5», rüstig. » m N e r o a m. «rodittle» (Sailugl. «ilzcu per Nopciiiocr —, pcr Mär.c LLl. «oaara per Octobrr 15l, per Mltr» 145. London (Produkien - «erttbti. Englischer Wetze» >/, Sch. tbenrer. angc kommener rüstig, srember fest, rüstig. Mcstt stramm Mi,,teilend. Haser schwach, lüsstschcr stetig, rüstig. Uebrigc» ziemlich fest, rüstig. — Wetter: Milde. OertlichcS und Sächsisches. — Ihre Majestät die Königin ist gestern Vormittag bei der Rückkehr von Sigmaringcn von Sr. Mnicstät dem Könige a», ^ der Station Dahlen einmaligen und begrüßt worden. In bereit- 7^ stehender Hofegnipage begab sich das KöriigSpaar nach dem Jagd- ^ schloß Wcrmsdari. Daselbst verbleiben die hoben .Herrschaften bis ^7. heute früh und kehren im Lause de? Vormittags nach der Villa 4^. Strehlen zurück. Irr den späteren Vorintttagsslundcn wird Se. Majestät im König!. Ncsidcnzschiosse die Vorträge der Herren Staats- ' minister und deS Herrn Geheimen Natb Bär entgegcnnehmen und sich alsdann Abends mit dem Zuge 7 Uhr 33 Min. vom Leipziger Bahrrhose in Begleitung des Äerieraladjntnnten GcneralmnjorS Freiherr» v. Hodenbera zur Tbeiliiahme >rn der Feier des M. Ge burtstages des Generaifcldniarschalls Grafen v. Moltkc nach Berlin begeben, von wo die Rückkehr nach Strehlen voraussichtlich in der Nacht zum Sonntag erfolgt. Nächsten Monat nehmen die König!. Majestäten längeren Aufenthalt in Stblrllenort. — Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde besuchte am Mittwoch in Begleitung der Hofdame Frciin von Gärtner die Schule zu Hosterwitz und hörte in der Oberklasse mehrere Lektionen des Unterrichtes mit an. — Staatsminister Tr. v Gerberist von Sr. Majestät dem König mit der einstweiligen Leitung des Justizministeriums beauf tragt worden. — Se. K önigl. Hoheit PrinzChristian v 0 n Schleswig - Holstein ist gestern I I Uhr 10 Min. Vormittags hier anyekommrn und im Grand Union-Hotel abgcstregen. Ihre Hoheit Prinzessin Fcodora von Schleswig'Holstein war zur Begrüßung out dem Bvbmrjchcir Bnhnhose erschienen. — Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Jobann Georg und Max werden im Wintersemester 1800 bi? Ot folgende Vorles ungen an der Universität Leipzig hören . Professvr Dr. Brentano, Nalionalökonomik ivierstiinvigs, Dr. Lvtz, Finnnzwissenrchaftcn ivrcr- stündigs, Professor Tr. Frickcr, Sächsisches Staatsrecht szweistni,- drg) und Professor Dr. Wach, Strafrecht (sechsstündig). Sr. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg wird dann allein noch hören: Prof. Dr. Springer, Geschichte der alkniederländischen Malerei (einstündig). — Da Herr Krcisbauptmanir v. Koppenfcls ans Gesund heitsrücksichten leider für längere Zcit seinen AmtSgcschäslcn wird scrnbtciben müssen und auch sein Stellvertreter, Herr Geh. Rcgic- rungSrath Frhr. v. Weisscirbach noch bis zum 1. Dezember ans gleicher Veranlassung beurlaubt ist, so befindet sich ictzt die Ge- ichäftslcitnng der Königl KreiShariptmamischaft in der Hand des Herrn Obcr-NcgiernngSraths Tr. Stübel. — Heute Morgen begebe» sich Oberbürgermeister Dr. Stübel und Sladtvcrordneleir-Vorslehcr Geh. Hofralh Ackermann nach Berlin, nin dem Grafen Moltkc, dem Ehrenbürger von Dresden, die Glückwünsche unserer Stadt zu nbcrbiingcri. — Zn Ehren des Fcldnrarschalls Grasen von M 0 ltk e, wel chen unsere Stadt bekanntlich zu ihren Ehrenbürgern zählt, werden am kommeildril Sonntage die Nathhäuscr in Alt und Neustadt mit F l a g g c n i ck in n ck versehen werden. Diesem ehrenvollen Vorgehen unserer städirschen Verwaltung werden sich gewiß viele Besitzer von Privalhäuscrii anschließen. — Nach den Eintrittskarten zur M 0 ltkefeier im Tivoli machte sich ein solcher Andrang gellend, daß dieselben bereits Don nerstag Mittag an den Ausgabestellen vergriffen waren. ES ist sehr ,11 bedauern, daß wir einen größeren Saal derzeit nicht in Dresden zur Verfügung haben: hoffentlich schafft in dicicr Bezieb- ung die geplante AnssteNnngshallc Abhilfe. Für die Feier sind zu einem abgcivcrrtrn Thcile der Galerie a»ch eine beirhränkte Anzahl Damenlaricn von rother Farbe misgegcben worden: im Saale selbst „iid ans dem nicht gesperrten Theile der Galerie haben nur Herren Zuiritt. Zur MittcrnachtSstmide wird der Gcbmtstag Moltke's feierlich eingcläntct werden, woran sich znm Schluß der allgemeine Gelang der „Wacht am Rhein" schließt. — Wenige Wochen vor seiner mit Ende dicics Jahres in Aus sicht genommenen Pensiviiirung verschied am Donnerstag Mittag 8 2-
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