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Dresdner Nachrichten : 27.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189409270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-09
- Tag1894-09-27
- Monat1894-09
- Jahr1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.09.1894
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rma»n, > «vlion lll« 12. »agedlatt fiir Politik. Unterbau«»«. üteickäUZr-erkebr. vöstmbrriibt. Kremdentitre. ^--^rvixr.c>läd>Uch oicn M » 7S. im AuSlan lt enorukckcndenr PottiulLla«. Annalimk von «lnkünüiaunaen: ancntrr.LSvBoun dFlIdrPackm. Ia,r v. Bonn j r - > kl tirDi >«> a,« teullatl: Gr. Klotiec«. b nur an tnnlook» dis 3 UtnStrickinUla«». . Dze I Ipallrae GruMrile (««temdrs>viN>cn> u>Pta. türMi«» ..tvati ober irack gelilnae» so Pta. Untfnn «strick rtkinael > Zeile «oPta. Ankundraunaen ans der Pnvaneit« , Zeile so Pia. »«»wartrae Anuwac nur oeaen Boraurdecaliluna Ankündiannaen nclimen tämmtltrbe yfimbaue BclMiUeU»,»stielte,> an. 8ur Rückaake einaclandter Lckntl- mute keine Berdindlichkeil. j/»r»rIprrttiH«U« Ur. LI. 39. Jahrgang. liin Iti pi ,,, uixl ILiliriit-n. fnausn8ti'. ^u.lEV. Dresden, 18N4. kranL killllLZs k« metMlMcdeiSM bMk k M ömide» E IVr« sUi n klwtosrLpdio «,. ÜLlm 8 Mil MV W «illivliüe^i-lliiieii 1° vserHeii:' rie»»t»eb«e WLI8 L 8et»lo,»»tr»»»e II, XN0NLl^s>0INLl<e, >eo»t»ckL «' vchk' Ovxrümlot 1867 "AHO *« ;k«1tk«i>VI'N »»«I »AHN«»,-: zreirühtv Inleta in zocivr 1'rvi8lujr;« viuirsiolrlt. ckc>8 Z>>aejalit.ltail: K »ncl tli» ei,»!»«-II- buln»iikn«-i>, Vi^ithartair-Igiutauiaiüiiou 12 Ktüelc >i K.rrtc. V«-n^iö>^«>iiii>^t>i» naelr zc-clai» ltOä in lcünstl. Fiwtlllirumx. LxeeiLl-OsLelläkt v«n Mutt, La äer Mauer 3 ><-!. iloii Lest« 8vestrss8e. : Uiüüe»I>i»i88tr. LE», Vieboriu-Ilotol. ^vFOiiüIivr rlom vllaiiuiIiFiru (>n»ooos» Bulgarien und Rußland. Hofnachrichten. König Albert in Wien, Sächsischer Lehrerverein. Grvßsener, Gerichts-' Verhandlungen. Tagesgeschichtc. „Die Weber". Heilmittel gegen Tiphtheritis. Donnerstag, 27. September. An die geehrten Leser! Bei der bedeutenden Auflage -er „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendia. die Weüestungen auf das- vierte Vierteljahr 18N4 bei dein betreffenden 1?osta»ile baldigst bewirken zu wollen, da andernfalls auf ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige Neulieferuug des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Die Bezugsgebübr beträgt bei den Aaiserl. Postanstalten in, Deutschen Reichsgebiet viertesjäkrtich 2 Warst 7.'» H^f., in Gesterreich-Ungarn 2 Kl. äst Kr. und iin 2luslande 2 Warst 75 H*f. mit entsprecheudein postzuschlage. 2llle postanstalten iin Deutschen Reiche, in Mesterreich. üngar» und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dienststunden Bestellungen auf das nächste Vierteljahr zum Preise von 2 Warst 50 (einschließlich Bringerlohn) entgegen. 9icn- und Abbestellungen. sowie die Anzeige» über erfolgte stLoliiiungsvcrsiildcrunncn in Dresden, wolle »mn entweder Persönlich anbringen oder schriftlich — nicht durch Fern sprecher — ,in die Geschäftsstelle gelangen lassen. GrschiislslicUc der „Dresdner Nachrichten". Maricnstrasre stbi, Estdncsebvst. Politisches. Znm ersten Male seit dein Sturze Stainbnlow's ist das bul garische Volk n» die Walilnrnc getreten, um sein Urthcil über den nencn .üurs abzngeben. Tie Mehcheit der Wähler hat sich für das neue russensreundliche RegieriuigSshslem entschieden und damit zugleich der schnöden Behandlung, die dem Begründer der natio nalen Selbstständigkeit Bulgariens von dein Cobnrger widerfahren ist. seine Billigung ertheilt. Für die politische Reife und das Selbstgefühl der Bulgaren spricht cs nicht, das; sie dem Manne, welcher der treue Wächter ihrer Freiheit und Unabhängigkeit ge wesen ist und den Weg geebnet hat. der allein eine ruhige, fried liche Entwickelung verbürgt, iin Handnindrehen de» Rücken zu lehren Die Befürchtungen, denen kürzlich der östcrreichisch-nnga- riiche Minister des Auswärtige» Gras Kaliiol» irr den Delegatio nen über den Umschwung der bulgarischen Nerhältnisse Ausdruck gab. finden ihre Bestätigung durch den Ausfall der Wahlen zur Rationalversaminlnng in Sofia, und die Erwartung, dag die poli tische Richtung, die Bulgarien unter der festen Hand Stefan Stainbnlow's eingeschlagcn hat, sich auch nach dessen Beseitigung nicht wesentlich ändern werde, daszdas Selbstsländigkeitsbewns;tscin der Bulgaren zu stark entwickelt sei, um die unter groszcn Mühen und Gefahren erworbene selbstständige Stellung amzngeben, scheint sich nicht zu erfüllen. Das Resultat der Svbranje-Wahlen bedeutet den Sieg des rnssensreundlichen Ministerpräsidenten Stoilvw und die Niederlage der beiden liberalen Minister Dontschew und Radoslawow, welche die Stambulow'sche Politik iin gegenwärtigen .llabinct vertreten. Die nächste Folge der Wahlen wird daher der Rücktritt dieser beiden Minister sein. Beide sind in St. Petersburg nicht minder schlecht angeschricben wie Stambnlow. und derEobnrgcr wird sich daher wohl beeilen, sic durch strenge Rnssvphilcn zu ersehen. Be- dcnttani sind ferner die Erfolge, welche die Partei der Zankowistcn, die das Heil Bulgariens in der vollen Unterwerfung Bulgariens nnicr Russland sehen und dies am liebsten durch die Beseitigung des Prinzen Ferdinand bewcrlstclligcn möchten, errungen haben. Tic Führer dieser Partei. Zankow und.siarawelow, sind zwar selbst nicht gewählt worden: in dem Bezirke, wo Zankow gegen Donl- schew kandidirte, kam eine Wahl überhaupt nicht zu Stande, und p'arawelow hat sich vergebens um ein Mandat beworben. Aber von ihren Anhängern sind etwa ein Dutzend in die Sobranjc gewählt worden. Die Berbannnng des alten Ränkeschmieds Drngaii Zankow ist zur Zeit zwar noch nicht ausgehoben, bei der ben schenden Stiinmungli» Sofia erscheint es jedoch nicht ausgeschlossen, das; es ihm über kurz oder lang vergönnt ist, seine verderblichen Intrigucn und Umtriebe in seiner Hcimath selbst wieder anfzu- nchmen. Eine der ersten wohlerwogenen Negierungsmasmalnnen Stambulvw's vor 8 Jahren war die Answeisnng des pansla- wisliichen Agitators. F» Ruhland fand dieses „Spier der Stam- bnlow'schen Tyrannei" die liebevollste Aufnahme, und seitdem ist er »ncrinüdlich mit Hilfe des russischen Rubels thätig gewesen, das Regime Stainbnlow's zu untcrwühlen und sein Vaterland wieder unter die Sberherrschaft des Ezaren zu bringen. Rach dem Sturze seines erbitterten Gegners ist er sofort herbeigeeilt, um ans unmittelbarer Nähe die weitere Entwickelung zu verfolgen. Gegen wärtig weilt der gefährliche Konspirator im Rachbarlandc Serbien. In dem Manifeste, das er von Wien aus an seine „thcurcnLands leute" gerichtet hat, unterscheidet Zankow zwei Perioden in der Geschichte des 1878 befreiten Bulgariens, die erste, von Rußlands Huld beglückte, und die zweite, von Thränen und Kummer be schwerte. während welcher dem Lande die Gnadensonnc des Ezaren nicht lächelte. Mit keinem Worte ist dagegen in der Proklamation von der endlosen Reihe brutaler Bergcwaltignngen die Rede, die Bulgarien von Rußland crdnldete. als es sich von dem Einflüsse des Panslawismus lossagtc. „Fm Fr ieden und in Liebe mit Ruß land", heißt es in dem Manifeste, „kann Bulgarien sich normal entwickeln und ans dem historischen Wege schreiten, der ihm im Vertrage von San Stewno vvrgezeichnet ward. Das Vertrauen des Bulgarenvolkes zu Rußland beruht nicht nur auf Tradition und Geschichte, sondern ans dem unvergänglichen Andenken des Ezar-BcsreicrS und der zweihundcrttansend russischen Märtyrer, welche für unser Vaterland, für unsere Freiheit ihr Blut vergossen haben. Nicht nur das in der Geschichte beispiellose und erhabene Werk unserer Befreiung, sondern auch die durch Rußland befreiten andere» Völker der Balkan-Halbinsel beweisen klar, daß Rußland bulgarischen Boden nicht braucht und in die inneren Angelegen heiten des Fürslenthums sich zu mischen nicht gewillt ist. Ruß land verlangt nur Eines, und darin ist cs zweifellos im Recht: es verlangt, daß die Dynastie in Bulgarien nicht in einen Herd der Feinde des Slawenthums, der Orthodoxie und Rußlands sich verwandele." Es ist bezeichnend für den Umschwung der Stimm ung in Bulgarien, daß ein Zankow, der seinen Landsleuten zu- muthet, in die Knechtschaft des russischen Despotismus zurück;» kehren, in seinem Vatcrlande wieder Anhang gewonnen hat, wäh rend noch vor Kurzem sein Name im ganzen Lande als der eines Hvchverräthcrs mit Verachtung und Abscheu genannt wurde. Bulgarien gleitet unaufhaltsam auf der schiefen Ebene weiter. Wenn nicht eine Reaktion, eine energische Rückkehr zur Stam- bulow'schen Politik erfolgt, so kann das Ende der gegenwärtigen Entwickelung nur die Wiederbelebung der bulgarischen Frage sein, die sehr leicht dazu führen kann, daß der Thron des Prinzen Ferdinand über Nacht wieder zusammenstürzt. Seit Stambulow von seinem Fürsten, der ihm seine Krone verdankt, entfernt und sogar vor den Untersuchungsrichter geführt wurde, um dann den Insulten des Pöbels preis-gegeben zu werden, ist Bulgarien wieder zu einem Wetterwinkel der europäischen Diplomatie geworden. Während cs unter Stambnlow 8 Jahre lang ein Element der Ruhe und Stetigkeit auf dem Balkan bildete, geachtet von allen Mächten, natürlich mit Ausnahme Rußlands, und getragen von den Sympathien der öffentlichen Meinung von ganz Europa, hat cs jeht die Rolle Serbiens übernommen, dessen politische Bühne sich dadurch auszcichnetc, daß sie in buntestem Wirrwarr dem Beschauer unaufhörlich neue Bilder und überraschende Scenen in schneller Aufeinanderfolge vorführtc. Die Lage in Serbien beginnt sich seit Kurzein zu tousvlidiren. und cs ist charakteristisch, daß man in Rußland, dessen Einfluß in Belgrad in demselben Maße gesun ken ist, wie er in Sofia gestiegen ist, die bevorstehende Reise des jungen Serbenlönigs Alexander nach Wien und Budapest mit Verdruß ansicht. Tic wüsten inneren Partcislreitigkeiteu in Ser bien sind augenblicklich verstummt, dagegen herrscht im Nachbar- landc Bulgarien ein allgemeines politisches- Wirrsal. Seltsame, aber herzlich uncranickliche Bilder ziehen dort an uns vorüber. Wirr geht unter der neuen Regie das- Spiel durcheinander, die Handlung entbehrt der festen einheitlichen Führung und läßt eine unvorhergesehene Katastrophe befürchten. Seit Jahren ist der Ehrgeiz des Eobnrgers darauf gerichtet, die o'siziellc Anerkennung als Fürst von Bulgarien von Seiten der Berliner Vertrags-Mächte zu erlangen. Ohne die Aussöhnung mit Rußland ist dieses Ziel allerdings nicht zu erreichen: aber das- beständige Buhlen um die russische Gunst, wie es- seht nach Stainbnlow's- Entfernung in Sofia an der Tagesordnung ist, kann der Dnnaslie nur zur Dc- müthigung und Schwächung gereichen. Tic Licbeswerbungen um die Gnade des Ezaren sind unverträglich mit dem nationalen Uu- abhängigkcitsbcwnßtseiu der echten bulgarischen Patrioten und können auf die Tauer zur Festigung des Thrones und des- dyna stischen Gefühls nicht beitrage». Je mehr sich Bulgarien Rußland nähert und je stärker dort der Einfluß des- Panslawismus wird, um so mehr entfernt es sich von der Türkei und Oesterreich- Ungarn, ohne deren Frenndschast und Untcrslülnmg es die intcr nationale Stellung, die cs bisher eingenommen hat, nicht bchanp ten kann. Tas- Loosungswort des- Eobnrgers: „Versöhnung mit Rußland", muß aber nicht blos die Nachbarstaaten, sondern auch die leitenden Staatsmänner der beiden anderen Treibnndmächle und insbesondere England mit Mißtrauen erfüllen, und cs ist daher begreiflich, daß man ebenso wie in Kvnslantinopcl und in Wien auch in Berlin, in London und in Rom Ursache hat, die gefahrdrohende Krisis, in der sich Bulgarien im Innern wie nach Außen hin befindet, fest im Auge zu behalten. Aerttschreib- und Kernilirckli-Ncrichlc vom Ri. September. Berlin. Der amtliche ..Reichsanzeiger" schreibt: Tie „Ber lincr Neuesten Nachrichten" haben folgende Miltheilung verbreitet: „Ein in der Provinz ansässiger Herr sei vor einigen Wochen von dem Herrn Reichskanzler Grasen v. Eaprivi in Berlin gefragt worden, ob es letzt nicht so weil wäre, daß polnische Landrälhe in der Provinz Posen angestellt werden könnten. Es läge das in der Absicht Seiner Majestät und entspräche auch seinen, des Reichs kanzlers, Wünschen. Auf die Entgegnung, daß man dann lieber gleich das Königreich Polen Herstellen könne, habe der Reichs kanzler geäußert: Das sei auch so ein Polenfresscr, mit den Poten ließe sich sehr gut leben!" Diese Erzählung beruht von Anfang bis Ende auf Erfindung. — Prinz Friedrich Leopold von Preuße», ist. einer Einladung des Kaisers von Oesterreich folgend, zur Jagd nach Mariazell in Steiermark abgereist >md heute trüb 7 Uhr da selbst eingetroffcn. — Zu Ehren des sächsischen Lcgationssckretärs Grafen Vitzthum, welcher bekanntlich Berlin verläßt, fand gestern im „Kaiscrhof" ein Abschicds-cssen" statt, an dem sich u. Ä. vom Auswärtigen Amte Gras Ponrtalcs sowie von der russischen Bot schaft Graf Pahlcn. von der englischen Botschaft Mr. Wbithead. von der amerikanischen Bvtschalt Mrs Jackson, von der österrei chischcn Botschaft Graf Nemes und Graf Rechteren von der niedcr- ländischenGesandtschast betheiligten. — Kardinal FürslbischosTr.Kopp ans Breslau hat heute die Weihe der neuen katholischen Pins- kirche in Berlin feierlich vollzogen. Kultusminister Tr. Bosse wohnte der Feier bei. Berli n. Nach der „Börsenztg." wird der neue Rcichshanshalts- ctat nicht höhere als die lausenden Forderungen für Heer und Marine enthalten. — Ter ,.B. E." ließ den Erzbiichoi von Posen, Stablcwski. über die Pvlenpolitit interviewen. Stablewski sprach in sehr scharfen Wendungen gegen den Führer der Ostpreußen nach Vnrzin, Kcnne- mann, und beklagte sich über die Ausdeutung aller seiner Hand lungen Eine polnüchc Insurrektion werde heute unmöglich sein, ein einziges Bataillon werde Hundcrtlausende Sensenmänner niederwerfen. Tie Gefahr drohe vom Sozialismus, de» man förmlich aus das flache Land dränge. Ohne polnische Arbeiter von jenseits der Grenze können unsere Gutsbesitzer nicht auskoui- men. Es geschehe alles Mögliche, um die bestehende gute Stimm ung der polnischen Bevölkerung zu verderben. Wir suhlen uns als preußische Unterthauen und haben den bestehenden staatsrechtlichen Zustand vorbehaltlos anerkannt. Was in zwei bis dreihundert Jahren sein wird, wissen wir nicht. Niemand kann uns wehren, diese ferne Zukunft nach unserem Gefallen ausznmalen. Was Kos- cielsti in Lemberg gejagt hat. mag weniger geschickt gewesen sein, es schasst die Thatsache nicht aus der Welt, daß die Polen in wichtigen Fragen die Regierung unterstützen. Tic unvernünftige ^ polenseindliche Agitation, die sich jetzt rege, könne unsere Haltung ^ rAs nur erschweren und zuletzt unmöglich machen. Der Sozialismus 2 klopft vernehmlich au unsere Thore, wir erkennen ihn auch, wenn ^ ^ er sich in das häßliche Gewand des Antisemitismus hüllt, der ^ überall nur der Vorwand für eigennützige Svnderzwecke ist. Tie polnische Propaganda in Obcrschlcsieü fei die Frucht der polen- A ^ feindlichen Bestrebungen. Er verwerfe sie. könne sic aber nicht » ^ hindern, weil die Vertreter der polenfcindlichcn Politik ihm die ^,-s Hände bänden. Bezüglich der Fahnen-Asfairc bei der Anwesen- Z 2.8 beit des- Prinzen Georg von Sachsen auf dem Gute des Grasen 2. 2.2 Kwilccki theilte der Gras mit, daß au eine Fahne bei dem herrschen ' Z « den Wirrwarr nicht gedacht worden sei: eine solche sei auch nicht D 2.K dngewcscn. Wenn in polnischen Häusern keine deutsche Fahne anzutrcfsen sei, erkläre sich das dadurch, das; sie immer von offi- 4B» zielten Veranstaltungen ausgeschlossen gewesen wären und somit ' ^ keine Hebung in den betreffenden Gebräuchen hätten. Ter Ein- Sk psaug des Prinzen sei sehr frenudtich gewesen, und er sei über- -21 zeugt, der Prinz habe das Fehlen der Fahne gar nicht bemerkt. 2 Berlin. Major Wißmann ist heute zu eintägigem Aufcnt- ^ 2 halt hier angekommen. Es bestätigt sich, daß er seinen Posten als ' S Reichskonunissar nufzngcben gedenkt. ^ »2« Berlin. Ei» Redakteur Müller in Wiesbaden, der den Ab ^ geordneten Liebermanu von Svmienberg dadurch beleidigt hatte. daß er ihm bei Gelegenheit der Ankündigung einer dortigen Per- ^ sainmlnng in seinem Blatte nachgesagt hatte. Liebermann von ^ 2-- Svnncnberg habe vor Jahren verschiedene Wiesbadener Kauf- " ZsH leute durch Schuldenmachen geschädigt, wurde heute vom hiesigen 'ZA. Schöfsciigericht zu 50 M. Geldstrafe verurtlieilt. «A Berlin. Ein hiesiger Ingenieur, ein Man» von 47 Jahren, 42 Gefängnis;. L e ivzi g. Der Umzug des Reichsgerichts aus seinem bis herigen, der Stadt Leipzig abgemietheteu Hause in das eigene Gcschäftsgcbäude ist auf Mitte Juni 1895 in Aussicht genommen. Hamburg. Gegen einen hiesigen vielbeschäftigten Rechts anwalt ist die Untersuchung wegen Wuchers cingeleitct. B euth c n iOberschlesien:. Tic Zahl der Angeklagten, welche sich wegen des Anlonientsiitlen Krawalls Anfangs ^ ktober vor dem Benthener Schwurgericht wegen Landsriedenbruchs und Wider standes gegen die Staatsgewalt zu verantworten haben, beträgt 02. Unter den Angeklagte» befinden sich auch Frauen und Schnlknaben. Posen. Ter Regierungspräsident hat die Behörden ange wiesen. jeden ferneren Znzng russischer landwirthschastlicher Arbeiter, sowohl Einzelne als auch in Trupps, über die Landcsgrcnze bis auf Weiteres zu Verbindern. S cb w a r; a. Ter Gemeinde-Rendant Reiner wurde wegen Unterschlagungen, die er zehn Jahre hindurch getrieben haben soll, verhüttet. Tarmstadt. Der Kaiser wird am 1<i. Oktober hier ciu- trcst'en. um dem Grvßberzog einen Gegenbesuch abznstattcn. Nach mittags reist er von Tarmstadt zur Entlsiillung des Kaiser-Wilhelm Tenlmals und zur Erössnungsvorsletlnng des nencn königlichen Theaters nach Wiesbaden, wo er um 5 Uhr Nachmittags antomnii. Am Abend desselben Tages fährt der.Kaiser nach Berlin zurück, wo er am 17. Oktober den Besuch des Königs von Serbien empfängt. Wien. Heute Nacht wurden hier von Vertretern der sozial demokratischen Arbeiterschaft Flugblätter, in welchen das allgemeine Wahlrecht gefordert wird, ansgeslrcut und angeschlagen. lieber 7" Personen wurden wegen Verbreitung dieser Flugblätter ve> haftet, mehrere Personen wegen Widerstands dem Landgericht überwiesen. — TaS „Militärverordnungsblatt" meldet die Ernenn ung des Prinzen Arnulf von Bayern zum Obersten und Inhaber des 89. Infanterie-Regiments. Wien. Der Natnlforschertag bestimmte als Orte nie lie nächstjährigen Nalnrforschertage Lübeck, Darmsladt. Biaumclnveig. Würzburg und Leipzig. Wislieenns Leipzig wurde zum Vorsitzen den gewählt. Pest. Tie Kommission des Magnatenhanses nahm nach zweistündiger Debatte das Geseh über die Aufnahme der Israeliten an. nachdem der Knltnsministcr Eölvös und der Jussizmiuister Tr. v. Szilagvi sowie mehrere Mitglieder die patriotischen Ver dienste der ungarischen Juden anerkannt hatten Brüssel. Tie Polizei in Ebarlervi verhaftete zwei Anar chisten. einen Franzosen und einen Belgier. Beide erklärten, nach Deutschland reisen zu wollen, und besaßen bedeutende Geldsummen. K 0 pcnhagc n. Das russische Kriegsschiff „General-Admiral" ist beim Kap Rcfnäs gescheitert. London. Tic Abendblätter vcrvsscntlichen eine Depesche aus Tokio vom heutigen Tage, wonach die Meldung, England und Rußland hätten gcmcinschastlich den Abschluß eines Waffen stillstands vorgeicylagen, offiziell als unbegründet erklärt worden ist. — Tie zweite Armee, welche in Hiroshima nivbilisirt worden ist. bestellt ans ungefähr tlO.'M. nicht 89.0M Mann. Tie Ein schifsung der Truppen begann gestern nach ihrer Besichtigung durch den Kaiser. Es herrscht großer Enthusiasmus. Tie Be stimmung der Truppen wird geheim gehalten: man glaubt, dieses hat in der vergangenen Pracht sich selbst und sein ljährigcs Töchter- chen mit Kohleugas getödtet. Er war früher zweimal in Staats stellung, legte aber beide Male seinen Posten nieder, weil seine Frau Diebstähle verübte. Tiesclbe befindet sich jetzt wieder im
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