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Dresdner Journal : 01.04.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-04-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185604013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18560401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18560401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1856
- Monat1856-04
- Tag1856-04-01
- Monat1856-04
- Jahr1856
- Titel
- Dresdner Journal : 01.04.1856
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. V 71 Erscheint mit Au-nahme der Gönn, und Festtage täglich Abend» und ist durch alle Postanstalten zu beziehen. Dienstag, den I. April. Preis sür da» Vierteljahr l^ Hhaler. Insertion« - Gebühren für den Raum einer gespaltenen Zeile I Neugroschen. 1856. Abonnements Einladung. Mit ür heutigen Rümmer beginnt rin neues vierteljährliches Abomrrment auf das „Dresdner Journal". Be stellungen für auswärts sind im In- und Auslande bei den nächstgelegenen Postämtern zu machen. Der viertel jährliche Preis ist in Sachsen Thlr., wofür in Dresden, wo die Bestellungen an die unterzeichnete Expedition zu richten sind, das Blatt den Abonnenten täglich Abends nach Erscheinen frei ins HauS gesandt wird. Inserate aller Art, die im „Dresdner Jour nal" eine weite Vervreitung finden, werden für den Raum einer vierspalligen Zeile mit 1 Ngr. berechnet. Dresden, 1. April 1856. Köuizt. Elprditisil drs Dresdukr Journals. Amtlicher Theil. Dre-den, 29. März. Se. Majestät der König haben in den heute dem Königlich Niederländischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Freiherrn Schim melpennink van der Oyr, so wie dem Königlich Schwe dischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi nister Generalleutnant von Mansbach ertheilten Particular- Audienzen, deren neue Beglaubigungsschreiben entgegen zu nehmen geruhet. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. TageSgrfchichtc. Telegraphische Nachrichten aus Paris und London. — Dresden: Beglückwünschung der Prinzessin Amalie. — Wien: Die Uebersicht der Staatseinnahmen und Ausgaben für daS Jahr 1855. Die Statuten der Hypothekenbank genehmigt. Inspektionsreise deS Grafen E-romni. — Berlin:, AuS den Lgfldlags- verhandlungen. Die Dank soll den Grundbesitz zu unter stützen angewiesen worden sein. Der Ministerpräsident zurückerwartet. — Darmstadt: Freiherr v. Grancy zum Gesandten in Paris ernannt. — Paris: Die bevorstehende Heerschau. Adrefsenfluth. AuS dem Senate. Die neueste D'peschedes MarschallsPelissier. Aufhebung. Vermischtes.— Turin: Graf Cavour's Aufenthalt in Paris soll sich verlängern. — Madrid: Der Conflict zwischen Regie rung und Eortes beseitigt. — London: Vom Hofe. DaS Covrntgardrntkeater. Der , Globe" über die militä rische Krimcommission. Glückwünsche für Frankreich. Ausgleichung des Zwistes mit Persien in Aussicht. — St. Petersburg. Der Kaiser nach Finnland. Ein Gutachten des ReichsrathS. — M o n te n egro: Die Diffe renz mit den Türken. — Halifax: Erdbeben in Japan. Sir Eh. Hotham-j-. — New-Vork: Baumwollenberichte. Local« und Provinzialangelegeaheiten. Dresden. DaS Lröstler'sche Eonservatorium für Musik. AuS der Plenarversammlung der Armenversorgungsbehörde. — Meerane: UnglückSfälle. — HubertuSburg: Ver letzung durch einen Selbstschuß. — Penig: Armenwesen. — Schandau: Stromverkehr. Betrieb-Übersicht der StaatSersenbahnen pro Februar. Feuilleton. Inserate. Börsevnachrichten. Tagesgeschichte. Telegraphisch« Nachrichten. Im Laufe des gestrigen und heutigen Tages sind uns die nachfolgenden telegraphischen Depeschen zugegangen, von denen wir die erster» bereits am Sonntage, soweit die« möglich war, durch Extrablätter zur Kenntniß unsrer Leser ge bracht haben. An diejenigen ZeitungSredactionen, welche unsre Depeschen durch Abdruck in ihren Blättern der Weiterverbrei- tung werth halten, lichten wir die wiederholte Bitte, hierbei auch das „Dresdner Journal" als Quelle anführen zu wollen. Paris, Sonnabend, 28. Mär;, Abends 7 Uhr. Der FriedenStractat wurde heute paraphirt und wird morgen unterzeichnet. Paris, Sonntag, SO März, Mittags I Uhr 4S Min.*>. (Ofsiciell ) Der Frieden ist soeben unterzeichnet worden. *) Eingegangen Abends ü Uhr 38 Minuten- Paris, Sonntag, März, Nachm. S Uhr**)- Ein soeben auSgegebenes Extrablatt des „Moniteur" meldet: Heute um L Uhr ist ein Vertrag unterzeich net worden, welcher, indem er dem Kriege ein Ende macht und die orientalische Frage regelt, den Frieden Europas auf festen und dauerhaften Grundlagen sichert. In der Passage, wo man das Ergebniß der Eon- serenzsitzung noch nicht kannte, wurde die 3procentige Rente zu 73,4S gemacht. **) Eingegangen Montag, Vormittags N Uhr 39 Minuten. Paris, Montag, 3L. März-f-). Der heutige „Moniteur' meldet, daß der Austausch der Rati ficationen des Friedensvertrags binnen vier Wochen oder früher, da möglich, zu Paris erfolgen solle. Die Stipulationen des Vertrags werden nicht früher ver öffentlicht werden. Nach der (gestrigen) Sonntags sitzung wurden dir Bevollmächtigten gemeinschaftlich in den Tuilerien empfangen Die Illumination der Stadt war glänzend. Der „Cönstitutionnel" meldet, Graf Orloff sei eingeladen worden, dem Kaiser bei der sür Dienstag angesetzten Heerschau in der Suite zu folgen. Lester- reichische Offiziere, welche in besonderer Mission hier angekommen sind, baden dieselbe Einladung erhalten. Lord Clarendon wird abreisen, um der nächsten Par- lamentssihung beizuwohncn. Aus Konstantinopel vom 20. März wird dem „Moniteur" berichtet, daß sich der Gesundheitszustand der französischen Truppen gebessert habe. -f) Eingegangkn Mittags 4,12 Uhr. London, Sonntag, 30. Mär-,Abends 10 Uhr-s-j-) Die Kanonen des Tower verkündigen soeben London den Frieden. Große Menschenrassen find auf Lou donbridge versammelt. f-f) Eingegangen Montag, Vormittags I I Uhr 4V Minuten. Dresden, 31. März. Ihre Königliche Hoheit die Prin zessin Amalie geruhte heute Mittag eine Deputation der hiesigen Bogenschützengesellschaft, bestehend aus den Herren Heydenreich, BenedictuS «en. und Rückert, zu empfangen und deren mündlich wiederholten Glückwunsch zu Höchstihrer Wie- dergenesung, den mit der Schützengesellschaft die ganze Bür gerschaft theile, huldvoll anzunehmen. * Löten, 30. März. Die heutige „Wien. Ztg." enthält an der Spitze ihres amtlichen Theiles die Uebersicht brr ge- sammten Staatseinnahmen und Ausgaben der österreichischen Monarchie für daS Verwaltungsjahr 1855. Die gejammten Einnahmen betragen 263,786,885 fl. (18,453,161 fl. mehr als 1854), wovon 258,508,915 fl. als ordentliche und 5,277,970 fl. als außerordentliche bezeichnet sind, wäh rend der Gesammtbetrag der Ausgaben auf402,686,182 fl. (16,639,536 fl. mehr als 1854) festgestelll ist, so daß sich ein Deficit von 138,899,297 fl. (1,813,625 fl. weniger als 1854) rrgiebt. Die Hauptrubriken der ordentlichen Staats einnahmen sind: direkte Steuern 87,965,257 fl. (1854: 85,554,815 fl.); indirekte Abgaben 139,190,769 fl. (1854: 133,255,802 fl.); Einnahme vom Staatseigenthume, dann vomBerg- u. Münzwesen 9,537,313 fl. (1854: 7,159,328 fl.); Ueberschüsse des allgemeinen TilgungSfondeü und deS lom bardisch - venetianischen Amortisationsfonds 10,257,980 fl. (1854:10,589,790fl.); verschiedene Einnahmen 11,557,596fl. (1854: 8,773,989 fl); die außerordentlichen Einnahmen fließen au« den den Staatsgütern zugefallenen Grundent lastungs-Entschädigungscapitalien und aus den Einzahlungen der österreichischen StaatSeisenbahngesellschaft. Die ordentlichen Staatsausgaben sind wie folgtspecificirt: Hofstaat6,743,813 fl. (1854: 7,551,579 fl.); Eabinetskanzlei de« Kaisers 39,973 fl. (1854: 42,740 fl ); Ministerconferenz 31,508 fl. (1854: 33,901 fl.); Reichsrath und Archiv 180,426 fl. (1854: 181,914 fl.); Ministerium des Aeußern 2,214,942 fl. (1854. 1,937,591 fl.); Ministerium des Innern 21,325,211 fl. (1854: 19, l 11,710 fl.); Ministerium der Finanzen 25,751,205 fl. (1854: 25,077,798 fl ); Ministerium de« EultuS 5,306,880 fl. (1854: 4,075,810 fl.); Ministerium für Handel, Ge werbe u.öffentl.Bauten 17,937,429fl. (1854: 15,475,373fl ); Armeeoberkommando 114,320,716fl.(1854 :117,40l,192fl.); oberste Polizeibehörde 10,453,691 fl. (1854: 10,532,427 fl ); Controlebehörden 3,796,198 fl (1854 : 3,640,146 fl.); Erfor derns der Staatsschuld 77,407,532fl. (1854: 72,148,316fl.). In den außerordentlichen Ausgaben sind als außerordentlicher Militäraufwand 101,721,117 fl. (1854: 91,294,664 fl.) verzeichnet. Zur Deckung deS obigen Deficits, sowie zur Verminderung der ftrndntten Schuld, zur Einlösung des Staatspapiergeldes (über 163 Mill, fl), zum Staatseiserr- bahnbaue (über 34 Mill, fl.) rc. sind der Staatskasse im Jahre 1855 noch 363,026,175 fl. durch folgende Creditt operationen zugeführt worden: ») durch Vermehrung der fun- dirten Schuld 243,527,490 fl.; d) durch Vermehrung der schwebenden Schuld 2,799,448 fl.; c) durch Vorschüsse der Bank 87,521,576 fl.; 6) durch Einzahlung der österreichischen Eisenbahngesellschast für die ihr überlassenen Eisenbahnen 22,489,220 fl.; e) durch mehr eingezahlte als erfolgte Grund- entlastunqScapitalien und Renten 6,688,440 fl. — Die ,,W. Ztg." veröffentlicht di, Statuten und das Reglement der bei der österr. Nationalbank für den Hypo- thekar-Eredit errichteten Abtheilung. Die Hypothekenbank wird mit 1. Juli d. I. ihre Wirksamkeit beginnen. Die Statuten umfassen 55 Paragraphen. Es werden nach denselben 40 Mil lionen Gulden Bankvaluta und all, durch die Pfandbriefe einfließenden Gelder der Hypothekenbank gewidmet. Hypo thekar-Darlehen werden nur dann gegeben, wenn vollkom mene Sicherheit (bis zur Hälfte deS Werthes) vorhanden ist. Die Darlehen können in Baarem oder in Pfandbriefen ge geben werden; über die Art der Rückzahlung und die Höhe deS Zinsfußes entscheidet das beiderseitige Uebereinkvmmen. Die Hypotkekenbank ist berechtigt, Pfandbriefe bis zum fünf- Hsftheater. Sonnabend, 29. März: Pi, Zauberflöte. Große Oper von W. kl. Mozart. „Die Königin der Nacht" — Fräulein Michal, „Sarastro" Herr Strobel als Gäste. Auch in der Leistung al« „Königin der Nacht " bewährte Fräulein M i ch a l die schon erwähnten Eigenschaften einer vor züglichen Gesanqsbildung und einer sehr fein vollendeten Eolora- rur: denn auf ein zufällig mehr oder mindere« Gelingen einzelner höchster Töne der solfeggirrnden Paffagenpartien beider Arien — von welchen nur die zweite einen Ton tiefer gesungen wurde — kann hierbei billigerwrise kein kritisch,« Gewicht grl,gt werd,». Doch trat hervor, daß diese Arien mehr für den Coloraturgesang äi braeur» al« dir sti grani» bestimmt find, und daß dem Organ drr Hängerin für den dramatischen Theil derselben der pathetische Lharakter nicht eigen ist, eine Anstrengung der Bruststimme ihm überhaupt nicht wohlthut. Eine oft »igrnthümliche, etwa« ge quetschte Klangbildung in der Eanülen» und im Recitativ scheint mir hauptsächlich durch die noch unüberwundene Aussprache der deutschen Worte bewirkt zu werden. Für den „Sarastro" fehlt dem kraftlosen, geschwächten Baß »es Herrn Strobel die nöthige Tiefe völlig, doch auch in der Höhe ist die Stimme sehr begrenzt und bald zum Detoniren geneigt; der Dortrag ist ohne Noblesse. Die hartnäckige An- spräche des Organs und die GesangSmanier des Gastes ver- ttnige« sich zu nnem unerträglichen n<1 libitum, zu einem ziel losen NÜardemdo des Dorttags. Es sei bet der bekannten Darstellung diese« stets neu ent zückenden Werkes nur noch des musikalisch trefflichen Vortrag« »er erste« Tamino-Art« des Herrn Weirlstorfrr erwähnt Feuilleton. und der höchst ansprechend und natürlich empfundenen undlobens- werth correct auSgeführten Leistung de« Fräulein Krall al« Pamina. Die 6 - woll-Kavatine dieser Partie verlangt indeß rin noch eindringlichere« Studium der Sängerin, wobei eine Br- schleunigung de« Tempo« al« nöthig empfohlen sei. L. Danck. Hoftheater. Sonntag, AO. März. Zum ersten Male: Alk Prüder. Schauspiel in fünf Acten von Julius Hammer. Der genannte Dichter, welcher sich besonder- al« Lyriker einen wohlverdienten Ruf erworben hak und namentlich al« Theaterkritiker der hiesigen Bühne leitend nahe getreten ist, in dem er immer im Reiche de« Schönen eine sittliche und menschlich wahre Grundlage beanspruchte, suchte in seinem Drama „Die Brüder" eine allgemein poetische Aufgabe würdig zu lösen. E« ist rin im Leben nur zu häufig vorkommender Fall, daß wir Ge- schwistern, vorzüglich beim männlichen, den Leidenschaften viel seitiger unterworfenen Geschlechte, begegnen, die nicht in der natürlichen Harmonie brüderlicher Liebe mit einander verkehren. Oft sind die kleinsten au« der frühen Jugendzeit herrühre'nden Mißverftändniffe und Eharakterverschiedenheiten genügend, i« Laufe der Jahre immer bedeutender anzuwachsen und, dem vom Berge rollenden Schneeball gleich, ustt dämonischer Gewalt fich zu einer unheilbringenden Lawine Hl vergrößern. Di« real« Wirklichkeit ^zeigt un« in diesem diMzln Gebiet» verfinsterter Seelen «ine kaum zu übersehend« Dcala vom kleinsten »er- borgen»« Zwiespalt bi« zur Lersolgung«f»cht und zum mörderischen Haß hinab. Häufig ist e« nur dir Ambition der Intelligenz, welche die Disharmonie dem Auge der Welt verbirgt »der bi« letzten Schrille der Feindschaft abhält. DaS Glück nicht weniger Familien wird durch diese forigährende Feindseligkeit untergraben, Al« eine glückliche, nicht selten eimreiende Wendung ist »« zu be zeichnen, wenn e« der warmen, lichtvollen Liebe beider Gegner zu einem dritten Gegenstände gelingt, jene finstern Schatten de« widernatürlichen Haffe« zu verscheuchen. ES ließe fich au« der Geschichte der Menschenseele Nachweisen, daß diese versöhnende Siegerin am häufigsten die Mutterliebe war, denn in keinem andern Gefühle vereinigen fich g«rade Brüder so allgemein und tiefinnig, al« in der Mutterliebe. Dies« Erscheinung und Wahrheit hat sich Hammer zum dramatischen Gegenstand gewählt. Um aber eine freier« Be wegung zu haben und dir Empfindungen und Gedanken bei- der fich Fassenden ungeschminkter auSspmchan zu können, »ad» legte er seine Handlung in eine früher^ dwwDer von Luktnr und formeller Sitte überglättete Zeit: bamn wenn man das Treiben und Weben der Menschen am unvtthülltesten sehen will, so muß man einen möglichst großen Naturalismus ihrer Zustände aufsuchen. Am deutlichsten ltage« Hirse Borthelle der offenen, direkten Redeweise noch hemte in der Wirklichkeit beim Landmann und in der Kunst in der Dmigeschichte zu Tage. In richtiger Erkenntnis diasar Tharsache wählte der Au- tor deu Anfang de« sechszehntt» J«drtzu»H«Ms und verlegte seinen Stvff nach Thüringen, als a»rade dort die Gährungem de« Bauernknege« unter Thomss Münzer Dz chgGiuu waren. Er erzielt« dadurch nicht tu» den Sttruuu «i»»S zwar nur leicht angeveuteten, aber doch ii»»»rhD hflborischen Htn'e.grun-
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