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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 21.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188009218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-21
- Monat1880-09
- Jahr1880
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M 222, Dienstag, den 21 September. 1880 s// Amtsblatt der Kömgl. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und -es Stadtraths M Frankenberg Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag, — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Bormittags lo Uhr, Zu beziehen durch alle Postanstalten. Inserate werden mit s Pf.. für die aespaltcne Corpuszeile °d«r n, . deren Naum berechnet. Geringster Jnseralcnbetrag 2« Pf. Lom- Preis vierteljahrl. 1 50 Einzelne Nummern 5 H. plictrte oder tabellarische Inserate nach Uebereinkommen. Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll den 20. September 1880 das der Christiane Wilhelmine verehel. Bäcker Irmscher in Merzdorf zugehörige Bäckerei - Grundstück Nummer 326 des Katasters, Nummer 51 d des Flurbuchs, Nummer 69 des Grund- und Hypothekenbuchs für Merzdorf, welches Grundstück am 13. Juli 1880 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 7820 Mark — - gewürdert morden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was un ¬ ter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden An schlag hierdurch bekannt gemacht wird. Frankenberg, am 15. Juli 1880. Königliches Amtsgericht. Wiegand. Weise. Realschule zu Fravkenberg. Anmeldungen zu der Aufnahmeprüfung, welche eventuell den 4. Oktober statlfinden wird, nimmt der Unterzeichnete noch bis zum 24. d. M. entgegen. Ur 8«I»o1tLv, Realschuldirector. Gedenktage aus großer Zett. 21. September. Zweite Conferenz Graf Bismarck'« mit JuleS Favre, resultatlos, da die französische Regierung die Bedingungen nicht annimmt. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 20. September 1880. -s Die gestrige Collecte für den Kirchenbau der evangelischen Gemeinde zu Seitendorf in der Oberlausitz betrug m hiesiger Stadtkirche 30 M. 24 Pf. f Die von Hrn. Rentier Franz Oeser aus Meißen im Roß-Saal gegebenen Vorstellungen (am Freitag für Erwachsene, am Sonnabend für Kinder) fanden einen recht zahlreichen Besuch und durch die exacte Durchführung der einzelnen Programmsätze ungetheiltesten Beifall. Während der Kindervorstellung wurde Herrn Oeser durch einige Zöglinge der Kleinkinderdewahranstalt un ter Ansprache ein Bouquet und eine Handarbeit überreicht und ihm so der Dank der Kleinen, in deren Interesse die Vorstellung stattfand, in sin niger Weise dargebracht. Das Kassenresultat war ein recht erfreuliches: am ersten Tage 217 M., am Sonnabend 67 M. und steht zu erwar ten, daß nach Abzug der Spesen ein recht an sehnlicher Zuwachs zu dem Verwaltuugsfond der Kleinkinderbewahranstalt erfolgt. Dem liebens würdigen Künstler, Herrn Oeser, sei für seine Unterstützung in diesem unserm localen Humani tätswerk auch an dieser Stelle Dank gesagt! f Eine uns zugehende Privatmeldung besagt, daß heute Morgen ^2 Uhr in Zschopau ein Brand ausbrach, welcher 3 an der Zschopaubrücke gelegene Häuser: den Schlachthof, eine Wagen bauerei und die Spediteur Teichmann'sche Be sttzung in Asche legte. In letzterer lagerte viel Oel, welches mit in Brand gerieth und brennend in den Fluß lief. — In der am Donnerstag in Löbau abge haltenen Sitzung des Centralcomitees für die Wasserbeschädigten wurde eine Verordnung des kgl. Ministeriums des Innern mitgetheilt, nach welcher mit Genehmigung Sr. Maj. des Königs dem Comitee zu möglichster Durchführung seines Unterstützungsplanes ein Berechnungsgeld bis zur Höhe von 250000 M. zur Verfügung ge stellt worden ist. Nach diesem Unterstützungs plane sollen zur Vertheilung gebracht werden: in der Stadt Zittau 69255 M., in der Amts hauptmannschaft Zittau 181764 M., in der Amtshauptmannschaft Löbau 4I37I3 M., in Summa 664743 M. Die bei dem Centralco- mitee eingegangenen Sammelgelder haben die Höhe 460000 M. erreicht. Von ihnen sind 95000 M. bereits auf Vorschüsse zur Auszah lung gelangt. — Der letzte strenge Winter hat die sächsische Bienenzucht arg geschädigt. Der 87 Zweigver" eine mit über 3000 Mitgliedern zählende Haupt" verein hat im vergangenen schlechten Bienen" winter über 7000 besetzte Stöcke verlöten. Die 15 bienenwirthschaftlichen Vereine der sächsischen Lausitz hatten im Herbste 1879, nach. Ermitte lung des Kreisvorstandes, 5112 besetzte Bienen stöcke eingewintert und sind davon durch verschie dene, zum Theil noch unermittelte Ursache« 2190 zu Grunde gegangen. — Die Dresdner Stadtbadeanstalten auf der Elbe wurden am 16. d. geschlossen. In den selben haben im verflossenen Sommer überhaupt 56356 Personen und zwar 37518 Männer und Knaben, sowie 18838 Frauen und Mädchen ge badet. Im vorjährigen Sommer belief sich die Zahl der Badenden zusammen auf 44645, so daß also auf das laufende Jahr 11711 Köpfe mehr entfallen. — Vor einigen Tagen meldeten wir, daß die Amtsentsetzung des Bürgerschuldirectors Beier in Reichenbach i. V. sich nöthig gemacht hatte. Am 16. d. M. hat der Unglückliche Hand an ich gelegt. Der Verstorbene, geboren in Groß- chirma, war 40 Jahre alt und hinterläßt seine Vittwe und 2 Kinder. Der so hart betroffenen Familie des Unglücklichen wendet sich große und nnige Theilnahme innerhalb der Einwohner schaft zu. — Vor Kurzem erzählten die Blätter von der Aus nlten Acten. Von W. Grützner. Am Morgen des 20. Febr. 1738 kam zu dem OrtSrichter Z. in HauSdorf der Gutsbesitzer und Gerichtsschöppe Andrea« John von da und zeigte an, daß in vorhergegangener Nacht Diebe in sein Gut eingebrochen seien, ihn bestohlen und auch seine Ehefrau ermordet hätten. Der OrtSrichter ließ sogleich die Stube, in welcher der Leichnam lag, verschließen, mit Wachen besetzen und erstattete sofort Anzeige bei dem hochnothpeinlichen Halsge- richte zu Sachsenburg. Die vom letzteren auSge- sendete UntersuchungLcommission fand die verehel. John auf den Dielen ihrer Wohnstube in ihrem Blute liegen, an ihrem Halse waren braune und blaue Fleckt, sowie Nägeleindrücke ersichtlich. Die Commission stellte fest, daß die verehel. John durch Erdrosselung mit der Hand, sowie durch Schlägt auf den Kopf und die Brust, wodurch die Blu tung entstanden war, getödtet worden sei. Andreas John gab an, daß er am Abend vorher zeitig zu Bette gegangen, während seine Ehefrau noch län- gere Zeit aufgeblieben sei und sich mit Nähen be schäftigt habe. Seiue Magd habe ihn am Mor gen geweckt und ihm den Vorfall mitgetheilt. Als er herunter in die Stube gekommen, habe er seine Ehefrau ermordet vorgefunden, auch seien ihm auS einem Wandschränkchen 50 Thlr. entwendet wor den und schließe er, daß seine Frau von den Die ben, die höchstwahrscheinlich vor der Entdeckung sich haben schützen wollen, gemordet worden sei Daraus nun, weil an dem Wandschränkchen, in welchem vaS Geld gelegen, keinerlei Spuren ge waltsamer Oeffnung vorgefunden wurden, weil an derweit Fußspuren im Schnee um da« HauS he- rum — denn eS hatte in dieser Nacht erst frisch geschneit gehabt — nicht vorhanden waren, dem nach fremde Menschen nicht inS HauS gekommen sein konnten, weil ferner ermittelt worden, daß John ein Verhältniß mit einem andern Frauen zimmer und immer in Streit und Zank mit seiner Ehefrau gelebt hatte, schloß die Untersuchungscom- mission, daß John selbst seine Frau getödtet habe und nahm ihn darauf in Haft. Anfänglich leugnete John die Verübung der That, gestand solche aber schließlich ein und bat, indem er vor dem Ihn inquirirenden Richter auf die Kniee fiel, man wolle ihm seine begangene Sünde verzeihen und es gnädig mit ihm machen; er habe sich zwar schwer versündigt durch diese böse Thar, wolle cs aber auch Gott herzlich abbitten und sich zu einem seligen Ende vorbereiten und geschickt machen, wie er denn täglich schon 4 Stunden Gott auf den Knieen um Vergebung seiner Sünden bitte in guter Hoffnung, Gott werde ihn wieder in Gnaden aunehmen und freudig seinen verdienten Lohn überstehen helfen. Hierauf erzählte er, daß seine Frau gern habe zum Gemcindebier gehen wollen und da er sich hierzu geweigert habe, seien sie in Streit und Zank gerathrn. Durch die bö- sen Worte, die ihm seine Frau gesagt, sei er zor nig geworden, habe ihr leine Ohrfeige, vaß da-
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