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Weißeritz-Zeitung : 04.04.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189504040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18950404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18950404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1895
- Monat1895-04
- Tag1895-04-04
- Monat1895-04
- Jahr1895
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.04.1895
- Autor
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'M Wchmtz-ZkitW. Du „Wei-erltz-Zeitung" erscheint wüchenilich drei- mal: Dienstag, Donners» tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 28 Psg., zweimonatlich St Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 1V Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- , , st-llungen an. AL für di- Löniakche AmtshMpimamschast MppMsw-ld-, sowie für di- Miglichm Umt-g-richt- md di« Stadtrülh« zu Dippoldiswalde und Irauenstern Inserate» welche bei »« bedeutenden Auflage des Blattes ein« sehr wirk same Verbreitung^ finden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische mw complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, un redaktionellen Thrile, die Spaltenzeile «Pfg. Verantwortlicher Redacteur: Paul Ahne in Dippoldiswalde. Mit »chtsettige« .Zllustrirten UnterhaltungSblatt". Mit land- und hauswirthschastlicher Monat,beilage. Nr. 40. Donnerstag, den 4. April 1895. 61. Jahrgang. Nachbestellungen auf die „Weißeritz.-Zeitung" für das zweite Quartal werden jederzeit noch von allen Post ämtern, Briefträgern, sowie von der Verlags expedition in Dippoldiswalde angenommen. Der Abonnementspreis beträgt nur 1 M. 25 Pf. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Hauptfeier zu Bismarcks Geburtstag aus Freude, daß dieser große Staats mann durch Gottes Gnave das 80. Lebensjahr voll endet hat, sand am Montag, den I. April, statt. Schon äußerlich war durch die Bürgerschaft unserer Stadt durch zahlreichen Flaggenschmuck, durch Herrn Hausmann Bester durch sinnvolle Ausschmückung seines Schaufensters, sowie durch Herrn Strohfabrikant Reichel durch Illumination seines Wohngebäudes der Tag als Festtag gekennzeichnet worden. Am Abend hatten sich gegen 400 Personen im Saale der ReichSkrone zu einer patriotischen Feier versammelt. Der Festraum war vom königl. sächs. Militärverein mit Fahnen, Schildern und den Büsten der beiden Kaiser Wilhelm und des König Albert, sowie des Fürsten Bismarck, eingerahmt von Blattpflanzen, geschmückt worden. Gingeleitet wurde die Feier durch eine Fest-Ouverture der Stadtkapelle und durch Begrüßung der Anwesenden durch Herrn Bürgermeister Voigt, der mit einem Trinkspruch aus ihre Majestäten den Kaiser Wilhelm ll. und den König Albert schloß, woraus die Versammelten das Lied: „Heil Dir im Ruhmesglanz!" nach ver ändertem Texte sang. Nun betrat Herr Superinten dent Meier das Rednerpult, um in längerer Festrede der Verdienste deS Alt-Reichskanzlers um Deutschlands Größe zu gedenken. Ausgehend von Bismarcks Kon firmationsspruch : „Was du thust, das thue von Herzen, als dem Herrn und nicht dem Menschen!", bekundete er, daß auch die heutige Feier aus dem Herzen der Bürgerschaft heraus geboren sei, und wünschte, daß die Gottesfurcht dem Abend die rechte Weihe geben möge. Nachdem er einen eingehenden Blick auf die deutsche Vergangenheit von 1815 an geworfen.und bewiesen hatte, daß weder der deutsche Bund, noch bas Frankfurter Parlament geeignet waren, die Sehn sucht nach Deutschlands Größe zu verwirklichen, wie aber dieses Verlangen beim Schillerfeste 185S, als auch bei Turn-, Schützen- und Sängerfesten immer lauteren Ausdruck gesunden, verfolgte der Festredner dann BiSmarcksEntwickelungsgang. Dieserhabe garbald er kannt, daß die deutsche Frage nm günstig gelöst werden könne durch eine eiserne Politik, gerichte auf die Er hebung Preußens zum führenden Staate in Deutsch land, und dazu bedurfte der König von Preußen eines starken Heeres. Mild gegen das besiegte Oesterreich, aber zurückweisend und standhaft gegen Napoleons un gerechte Forderung und aufdringliche Einmischungs gelüste, sei eS ihm gelungen, das deutsche Reich auf- zubauen und dieses mit Oesterreich und Italien zur Erhaltung des europäischen Friedens zu verbünden. Zn unermüdlicher Schaffensfreudigkeit habe er dann unter der segensreichen Regierung Wilhelm I. die FriedcnSjahre zum gesetzlichen Ausbau des Reiches und zur Ausübung deS praktischen Christ« nthum- in der sozialen Gesetzgebung zu benutzen gewußt. Al« Mann feier in seinem Denken und Fühlen, in seiner Offenheit und Geradheit durch und durch deutsch, ja in seiner recken haften Gestalt, sowie al« kühner Schwimmer, Reiter und Fechter erinnere er an die deutschen Helden der Vorzeit. Gleich dem groben Reformator Luther ziere ihn die Liebe zum deutschen Volke, die Gabe, im Tone der Rede die Saiten anzuschlagen, die im Herzen deS Volkes wiederklingen, sowie die Gottesfurcht, die alles in den Dienst des Herrn stellt. Diesem groben, deutschen Manne gebühre der Dank der ganzen Nation. Die herzlichenGeburtstagSwünsche desFestredners wurden von der Versammlung durch ein brausendes, stürmisches Hoch bekräftigt. Im 2. Theile der Feier brachte Herr Amtshauptmann vr. Uhlemann einen Trinkspruch aus aus das geeinte deutsche Vaterland, das Ideal unserer Väter, dem in selbstloser Arbeit zu dienen unser heutiges Gelübde sei. Herr Bezirksschultnspektor Richter pries das deutsche Heer, dessen Offiziere und Mann schaften, die der Bismarckschen Politik so heldenmüthig, tapfer und opferwillig gedient haben. Herr Schul direktor Rasche gedachte der deutschen Frauen, denen es vorbehalten sei, die Kinder in deutscher Zucht und zur Begeisterung sür Deutschlands Größe zu erziehen, während Herr Major Dittrich von der deutschen Jugend mit ganzer Zuversicht hoffte, daß dieselbe später sowohl im Frieden, als auch in Stunden der Gefahr ebenfalls fest und treu zu Kaiser und Reich, zu König und Vaterland stehe. Diese begeistert ausgenommenen Trinksprüche wechselten ab mit allgemeinen Gesängen, mit Orchestersätzen, sowie mit patriotischen Liedern des Gesangvereins, verstärkt durch den Turnersängerchor, die durch feinen Vortrag zur Verschönerung des Abends wesentlich beitrugen. Auf Anregung des Herrn vr. Auerbach veranstaltete man eine Sammlung sür das vom GebttgS-Veretn geplante Bismarck- Denkmal, die den Betrag von 80 M. einbrachte. Ehe sich der Schwarm verlief, laS Herr Bürgermeister Voigt den Text eines Beglückwünschungstelegramms an Fürst Bismarck vor, der natürlich allgemeine Zu stimmung fand. — Wir machen darauf aufmerksam, daß am Char- sreitag und am ersten Osterfeiertage Versammlungen irgend welcher Art, Innung--, sowie Gemeindeoertreter- Versammlungen und dergleichen eingeschliffen, nicht abgehalten werden dürfen. — Mit dem 31. März treten alle diejenigen Land- wchrleute in den Landsturm über, die in diesem Jahre ihr 39. Lebensjahr vollenden, also im Jahre 1856 geboren sind. Die UebersühruNg erfolgt ohne Weiteres durch die Bezirks-Kommandos. Die Ein reichung der Militärpäfle ist daher nicht erforderlich. Ausgenommen hiervon sind diejenigen Landwehrleute, die durch ihr Verschulden verspätet in den Militärdienst eingetreten sind oder sich der militärischen Aufsicht entzogen haben. — Die Entlassung der Reservisten hat diesmal spätestens am 20. September und bei den Truppentheilen, die an den Herbstübungen theilnehmen, in der Regel am zweiten, ausnahmsweise am ersten oder dritten Tage nach Eintreffen an dem Standorte stattzufinden. Ober- und Niederfrauendorf. Wie überall in deutschen Landen sand auch in unsrer Schule am Geburtstage unseres Nationalhelden eine entsprechende Bismarckfeier theilS im Lehrztmmer, theils vor der bereits am 1. April 1890 gepflanzten „Bismarck- Rüster", welche aus Anlaß des Tages mit Immer grün umrankt, durch Rede und Gesänge statt. Obercarsdorf. Es findet Alles seine schließ liche Verwendung und die neuere Technik versteht eS, aus Objekten, welche ost Jahre lang als ziemlich werthlos galten, noch Nutzen zu ziehen. Dies be wahrheitet sich auch an der unseren meisten Lesern wohl bekannten mächtigen Schlackenhalte an der hies. Pappensabrtk. Die Ueberceste geschmolzenen Eisen erzes eines früheren Walzwerkes, welche dies: Halte bilden, wurden bisher nur als allerdings vortreffliches Material zum Aussüllen der Gartenwege und als Sand verwendet. Da in der Schlacke aber noch ein ansehnlicher Prozentsatz Eisen vorhanden ist, hat ein Eisenwerk in Oberschlesien die ganze Halte vom Besitzer erworben und läßt sie in Ulberndorf verladen. Außer 12 Proz. Eisen, welches man der Schlacke noch ent ziehen kann, wird dieselbe dann noch zur Herstellung von Thomasmehl, ein Düngemittel, verwendet. Schmiedeber-. Anläßlich des 80. Geburtstages Er. Durchl. des Fürsten Bismarck fand am 31. März im hies. Gasthofe eine zahlreich besuchte BiSmarckfeier statt. Eröffnet wurde dieselbe mit dem Gesang des Gesangverein-' Brause, du Freiheitsgesang rc. Nach dem hierauf Herr Gemeindevorftand Thiele ein Hoch auf Kaiser und Reich ausgebracht hatte, folgte der allgemeine Gesang: Deutschland, Deutschland über alles, woran sich dann die Festrede deS Herrn Pastor Birkner anschloß. AIS Redner traten ferner noch auf: Herr Oberförster Winter, der über die deutsche Armee, und Herr Lehrer Kunath, der über BiSmarckS Jugend jahre sprach, ferner Herr Fleischer, der mit einigen vorgetragenen Gedichten BiSmarckS Thaten verherrlichte. Die Zwischenpausen füllte der Gesangverein mit seinen Gesängen, unter denen vor Allem Das deutsche Lied, DaS Dankgebet, Wie könnt ich Dein vergessen, hervor- zuheben sind, auf das Vortrefflichste aus. Gchmiedrbrrg. Bei der Sparkasse zu Schmiede berg wurden im Monat März d. I. 89 Einzahlungen im Betrage von 4399 Mk. 4 Pf. geleistet, dagegen er folgten 20 Rückzahlungen im Betrage von 2674 Mk. 36 Pf. »vrkertdorf. Der sehr geachtete und in günstigen Verhältnissen lebende 66 Jahre alt« GutsauSzügler N. von hier hat sich am 29. vor. Monats in einer Waldparzelle durch Erhängen selbst entleibt. Derselbe war seit längerer Zeit mit Kopfleiden behaftet und liegt daher jedenfalls Schwermuth vor. Schlottwitz. Aus Anlaß der Geburtstagsfeier deS Fürsten Bismarck hatte am Montag früh der hies. Maschinensabrikant Dornbusch aus Mörsern einige Schüsse abgegeben. Als ein weiterer Schuß nicht gleich losging und Herr Dornbusch vom Grunde der Versagung sich überzeugen wollte, entlud sich der Mörser und riß dem Genannten den Zeigefinger der rechten Hand ab. Außerdem erlitt derselbe bedeutende Verletzungen an der ganzen Hand und dem Gesicht, sodaß seine sofortige Unterbringung in der Diakonissen anstalt zu Dresden räthlich erschien und in Ausführung gebracht wurde. Dresden. Das Kgl. Sächsische Ministerium des Innern erläßt nachstehende Warnung: Der Droguist Emil Richard Wolf in Treuen, Inhaber der dortigen Droguerie „Flora", fertigt seit einigen Jahren ein Flcischkonservirungsmitiel aus saurem schwesligsauren Natron und schweselsaurem Natron an, bas er unter der Bezeichnung „Treuenit" in den Handel bringt. Dessen Anwendung bietet nach einem vom Landesmedizinalkollegium abgegebenen Gutachten u. A. die Füglichkeit, Fleisch, welches eben in Zersetzung überaegangen ist, geruchlos zu machen und so mit dem Anscheine einer besseren Beschaffenheit zu versehen. Außerdem vermag seine Verwendung zur Konservirung von Fleisch wegen seines Gehaltes an schwef liger Säure und deren Salzen, vä dieselben giftige Eigenschaften besitzen, gesundheitsschädliche Wirkungen auszuüben. Das Mi nisterium des Innern sieht sich daher veranlaßt, unter Hinweis auf 8 >2 unter l des Reichsgesetzes vom 14. Mai 1879, den Verkehr mit Nahrungsgenußmitteln und GebrauchSgegeuständen betreffend, wonack mit Gefänaniß, neben welchem aus Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden kann, bestraft wird, wer vorsätzlich Gegenstände, welche bestimmt sind, Anderen als Nahrungs- oder Genußmittel zu dienen, derart herstellt, daß der Genuß derselben die menschliche Gesundheit zu beschädigen geeignet ist, ingleichen, wer wissentlich Gegenstände, deren Genuß die menschliche Gesundheit zu beschädigen geeignet ist, als Nah rung»- oder Genußmiltel verkauft, feilhält oder sonst in Verkehr bringt, vor Verwendung des „TreuenitS" zur Konservirung von Fleischwaaren eindringlichst zu warnen. Areiberg. Vom königl. Landgericht wurde der Stuhlbauer Ernst Oskar Lehmann in Lungwitz, geboren am 27. April 1862 in Geising, wegen schwerer Privaturkundenfälschung in drei Fällen, be gangen in einem Falle in Jdealkonkurrenz mit Betrug, zu Gefängniß in Dauer von 8 Wochen verurtheilt. Meißen. Mit der öffentlichen Prüfung der Schüler der hiesigen landwirthschaftttchen Schule am 30. März fand das 16. Schuljahr seinen Abschluß. — Am Schluffe der Prüfung gelangten di« von Geh.
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