Delete Search...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 16.01.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191501169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19150116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19150116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-16
- Monat1915-01
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Frankenberger Tageblatt 74. J«hrg«n, IS Md.«.»-: d> " """ »"' "°" "°°°"° Sonnabend, de» 1« Januar 1915 Bezirks- W Anzeiger -MW für »ie MM -M-MmsW M-, ZönigUt -MM M »m ZtMM z« IMMs i. ZL Berordnung zur Ausführung der durch die Bekanntmachungen de« Stellvertreter» de« Reichskanzler« vom 6. Januar 1915 veröffentlichten Verordnungen de« BnndeSrat« über 1. das ««»mahlen van Brotgetreide (RGBl. S. 3) (Ausmahlungs-Verordnung), 2. da« Verfüttern von Brotgetreide, Mehl «nd Brot (RGBl S 6), (VerfütterunaS-Vtrordnuno), 3. di« Bereitung von vackware (RGBl. S. 8) (Back-Verordnung) vom 12. Jauuar 1915. Zu ZA 6 und 7 der Ausmahlungs-Verordnung, 88 5 und 6 der VerfütterungS'Berordnung, 88 9, 13 und 14 der Backverordnung: , . Polizeibehörde ist in Städten mit Revidierter Städteordnung der Stadtrat, in mittleren und kleinen Städten der Bürgermeister, in den Landgemeinden der Gemelndeoorstand. Höhere Verwaltungsbehörde ist die Krrishauptmannschast. 8 2. Zu KZ 1 und 2 der Ausmahlungs-Verordnung: Von Weizen, der mindestens bis zu achtzig vom Hundert durchgemahlrn wird, kann ein Auszugsmehl bis zu zehn vom Hundert hergestrllt werden. Von Roggen ist die Herstellung eines Auszugsmehles nicht gestattet. 8 ». Zu A 1 der Berftitterungs.Verordnung: Mahlfähig ist Roggen und Weizen, wenn er zur Herstellung von Mehl, daS sich zur Brotbrreitung eignet, verwendet werden kann. Mit Rücksicht aus die vorgeschriebrne starke Ausmahlung ist auch geringer Roggen und Weizen (sog. Htntrrkorn) als wahlfähig anzusrhrn. 8 4. Zu A 2 der VerfÜttrrungS-Berordnung: Das Schroten von Roggen und Weizen, auch wenn sie mit anderen Früchten vermischt sind, ist verboten. Zur Brotbereitung kann in Städten mit Revidierter Städteordnung vom Stadtrat, sonst von der Amtshauptmannschast sür einzeln« Fälle oder auf jederzeitigen Widerruf all gemein bestimmten Personen oder Betrieben die Herstellung von Roggen* oder Weizenschrot gestattet werden, sofern die Verwendung deS Schrotes zur Schrotbereitung gesichert ist. Di« Erlaubnis ist schriftlich zu «rteilrn. 8 v- Zu A 9 drr Backverordnung. Das Verbot der Nachtarbeit erstreckt sich auch auf alle Arbeiten, die zur Bereitung von Roggenbrot dimen. Die Herstellung des sog. VorteigS (Hefestücke, Sauerteig) ist von dem Verbote «icht ausgenommen. 8 6. Die eingangSbezeichneten Verordnungen erheischen eine strenge und unnachsichtliche Durchsührung. Den Behörden wird zur Pflicht gemacht, dafür zu sorgen, daß die Bevöl kerung sowie insbesondere die beteiligten landwirtschaftlichen und gewerblichen Kreise über die Bedeutung und Tragweite der Vorschriften des BundrSratS aufgeklärt werden, in Zuwider- handlungSsällen aber nachdrücklich einzuschrriten. 8 7. Aufgehoben werden die Ausführungsverordnung vom 18. Dezember 1914 (Nr. 296 der Sächsischen StaatSzeitung und Nr. 297 der Leipziger Zeitung, beide vom 22. Dezember 1914) sowie di« Verordnung vom 3V. Dezrmber 1914, das Verbot deS Schrotens von Roggen und Weizen betreffend (Nr. 392 drr Sächsischen Staatszeitung und 393 der Leip ziger Zeitung, beide vom 31. Dezember 1914). Außer Krast getreten ist dir Verordnung vom 8. November 1914, die Herstellung eines Weizrnauszugsmehl s betreffend (Nr. 261 drr Sächsischen StaatSzeitung und Nr. 262 der Leipziger Zeitung, beide vom 16. November 1914). Dresden, dm 12. Januar 1915. Ministerium de» Tuner«. Friedhof. Mit Ablauf deS Jahres 1914 sind verfallen , 1. alle bis zum Jahre 1884 gelösten Erbstellen, 2. alle bis zum Jahre 1894 gelüsten Einzelstellen für Erwachs««, 3. alle bis zum Jahre 1899 gelüsten Einzrlstellen für Schulkinder, 4. oll« bis zum Jahre 1994 gelösten Einzrlstellen für Kinder unter S Jahre». Diese Stellen können, soweit das noch nicht geschehen und nach den Wiederbeleguogs- plänen möglich ist, bi» zu« 1. Mai d. I». im Rathause, Zimmer Nr. 13, wirdrr gelöst wrrbrn. Die Einzrlstellen werden nur unter Vorbehalt deS jederzeitigen entschädigungslos«»! Widerrufs überlassen. Nach Ablauf obiger Frist werden die Stellen ei«geeb«et. Ferner eraeht hierdurch Aufforderung, alle nicht g pflegten Stellen in ord«««-»» mäßige« Zustand zu versetzen. Richtgepflegte Stelle« werden Ansang Februar 1916 ei«geebnet. Frankenberg, dm 14. Januar 1915. DerStadtrat. 2. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kollegiums Montag, den 18. Januar 1915, Abend 7 Uhr iw Rathaussaale. Tagesordnung: 1. Eingänge. <. i- 2. Mitrntschließung Über den Entwurf der Satzung des Verbandes zur Unterstützung in dm Ruhestand versetzter Hebammen des zusammengesetzten Htbammenbezirk» Fran kenberg. 3. Bewilligung von 179 M. an den Landwirt Köhler sür angeschafft« Oefen, Winttrfmst« u. dergl. in d«r «hemalS Ftscherschm Wirtschaft. 4. Mitmtschließung über Gestattung drr Teilnahme von Mädchen am Unterricht« in d«r Rralschul« von Ost«rn 1915 ab. , 5. Erhöhung deS WeihnachtSgrschmk«S drr Albertinrrin im Stadtkrankrnhaus« auf 59 M. S. Bewilligung von 59 M. an Frau Beisel sür Vertretung deS Krankenwärters «t Kran kenhaus«. 7. B«wllligung von 199 M. zur Beschaffung von Liebesgaben für bisher ungenügend be dachte Truppenteile. 8. DeSgl. von 59 M. zur Beschaffung von Liebesgaben für die Trainabteüung. 9. Prüfung und Richtigsprechung der Gaswerkskassenrrchnung auf daS Jahr 191». 19. Grwährung einer Abfindung an drn Rentner Johann Eichler in Merzdorf für angeblich durch den BetriebSgrabenrrwritrrungSbau rutstandrnrn Schaden. Hierauf «ichtSffe«ttiche Gitz««g. „ AmtSgerichtSrat »r. Bähr, Vorsteher. GemeindcverdandGarlassc Wies« (Bezirk Chemnitz) A'/» Prozent Tägliche Verzinsung. Die Aufgabe von Inseraten ersuchen wir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unseres Blattes gefälligst so zeitig als möglich erfolgen zu lassen. Größere Inserate erbitten wir uns bis vor mittags v Uhr, während kleinere Inserate bis 11 Uhr mittags Aufnahme finden. Für später -inlaüfende Anzeigen können wir eine Gewähr für den Abdruck in der bezüglichen Abendnummer nicht übernehmen. ZfNm DaS alte Palästina, das heutige Syrien, da« seit dem Jahre 1517 unter türkischer Herrschaft steht, umfaßt einen Flächenraum von etwa 219999 Quadratkilometern und zählt nahezu drei Millionen Einwohner. Die neuerlichen aller dings gescheiterten Versuche Englands, Truppen dort zu landen, lenken dry Blick aus dieses Gebiet, in dem Frank reich und Deutschland lange um den wirtschaftlichen Einfluß gerungen haben, bis es den Deutschen gelang, sich durchzu setzen. Nach dem Kriege wird Frankreich, daS sich den Protektor der Christen Kleinasiens und Syriens zu nennen beliebt, jedes Einflusses in Türkisch-Asien bar sein. DaS Zentrum des französischen Einflüsse« lag in Mittrl- syrien, in der Ltbanonprovtnz mit ihren EingangStor Beirut. In dieser Stadt unterhielt Frankreich eine medizinische Hoch schule; die Lehrer an dieser und die Tausende von ihr ent lassenen Aerztr warm die «igrntlichen Kulturträger Syrien«. Da« änderte sich, als Deutschland« wirtschaftliche Pionier- arbeit spät, aber nicht zu spät in dem Lande einsrtzte. Bet drr kühlen Nüchternheit, die ganz im Gegensatz zu dm in Europa herrschend« Vorstellungen der Grundzug orien talischen WrsenS ist, gaben die wirtschaftlichen Vorteile den Ausschlag zu Gunsten Deutschland«. Drr deutsche Handel aber mußte sich erst unter großen Schwierigkeiten die Wege bahnm. Gleichzeitig mit der Inangriffnahme der Brigade bahn wurde die deutsche Levantelinie und die deutsche Orientbahn gegründet. Durch feine Tätigkeit vermochte Deutschland, wie in einem fachwissrnfchaftltch« Artikel der „Frkf. Ztg." auSgesührt wird, die Türkei von der drückenden sranzöstschen Vormundschaft mehr Und mehr zu befreien. Die deutschen Warm verdrängen dank ihrer Güte und Billigkeit dir französische Konkurrenz vollständig. In Aleypo hat die Arbeit an der Bagvadbahn eine rüstig« deutsche Kolonie von Kaufleuten und Ingenieuren erstehen lassen, deren Wirkung auf die Bevölkerung durch deutsche Schulen unterstützt wird. Auf breiterer und älterer Basis ruht das wirtschaftliche Vordringen Deutschlands weiter südlich, wo in vorzüglicher Weise di« Kolonirn vorgearbritrt haben, die von drn württembrrgltschrn Templern zwischen 1869 und 1872 bei Jerusalem, Jafa und Haifa angelegt worden waren. Frankreich verzichtete von vornherein auf einen wirt schaftlichen Konkurrenzkampf, sondern suchte Deutschlands Einfluß durch politische Mittel zu beschränken, indem es alle wichtigen Verkehrskonzesstonrn zu erlangen suchte, wozu ihm seine Stellung al- Bankier der geldbedürftigen Türkei die Handhabe bot. Aus dem Bagdavbahnabkommen vom Früh jahr vorigen Jahres weiß man, wie große Vorteile Frank reich durch die Gewährung türkischer Anleihen in Syrien erlangt hatte. Deutschlands Schienmstrang hing in der Luft, die Türkei drohte zu einem Schrtnstaat herabzusinken. Da kam der glänzende Gegenzug in der Berufung der deutsch«» Militärmyfion. AIS gegen die Erstarkung der Türkei auf diesem Wege alle politischen Mittel versagten, appellierte der Dreiverband an die Gewalt. In der türkischen Frage liegt «ine drr tiefsten Wurzeln deS jetzigen Weltkrieges, dessen glücklicher AuSgang die Türkei von allen Fesseln befreit, di« sie an einer gesunden Entwickelung ver hinderten. Di« deutsche Politik aber wird die Früchte ihrer Loyalität gegen die Türkei rrntm. Vee moaerne f«t«HgtikNe- Die wissenschaftliche Seite de» FestungskrirgrS hat sich in diesem Feldzug zum ersten Male in ihrem ganzen Raffln«- ' m«nt gezeigt. Früher machte man e« sich wesentlich leich ter mit dem Einnehmm von Festungen. Roch 1870 bestand die ganze Belagerung der französischen Festungen durch die Deutschen in einer Beschießung aus Feldgeschützen, im übrigen wartet« man g«duldig ab, bi« der Hunger oder di« Muttostg- k«it di« Belagerten zur Uebrrgabe zwingrn würden. Damals war diese gemütliche Auffassung deS FesiungSkriegeS auch noch möglich, denn die Festungen waren mangelhaft ausge rüstet, die Besatzungen zeigten eine mutlose Haltung und die deutschen Belagerungsgeschütze zeigten schon eine starke Ueber- lrgrnhrit gegenüber den sranzöstschen Geschützen. Die Fran zosen aber zogen Lehren aus ihren Niederlagen und verstärk ten die Festungswerke durch neuartige Betonbauten, verstärkte Gewölbe und Panzerungen, bauten weite Fortgürtel, die den Lagerftstungrn weit vorgeschoben wurden und große Truppen- abteilungen aufnrhmrn konnten, und zwangen so zu neum BelagerungSkünsten. Auch die belgisch« Festungen ersuhrm gleichzeitig diese Verstärkungen. Der modern« Festungökrieg hat nun, wie Generalmajor z. D. v. Richter in den „Artilleristischen Monatsheften" auS- führt, di« Wissenschaftlichkeit de« deutschen Verfahren« gezeigt. Mit Lüttich fing es an. Nach einem kühn« Handstreich fetzte die Belagerung durch schwere Artillerie rin. 42 Zenti meter« und österreichische 30,5 Zentimeter-Mörser vernichtet« aus 12999 Meter Entfernung das Fort Loucln, während 1879 die Tragweite der Geschütze höchstens nur 3999 Meter betrug. Durch diese zum ersten Mal auftretenden Fern- beschießungen erhielt die ganze Belagerung, die Verwendung der Jnsanterie usw. ein ganz andere» Gesicht. An ein AuS- hungern oder Sehnliche» dachten die modern« Eroberer nicht mehr. Rach kurzer Zeit hatte die deutsche Wissenschaft ihr« ersten Triumph gefeiert. Bei Antwerpen konnte man zum ersten Mal e» wag«, von der völlig« Einschulung der -»
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview