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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 27.06.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191506273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19150627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19150627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-27
- Monat1915-06
- Jahr1915
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Frankenberger Tageblatt AMW sk die MM DlchuMmMl Me, d« Königlich ZmkMt und dm UMM zu Iranktnötlg i. §L Lerantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Ea. — Druck und Verlag von E. G. Roßberg in Fraakeyberg i. Sa. ^14« Sonntag, dm 27. Juni ISIS 74. Jahrgang Abonnement« «,f das Tageblatt aus den Monat Juli nehmen unsere TagrblattauSträger und unsere bekannten Aus gabestellen in Stadt und Land, sowie alle Poftemstalte« entgegen. Straßensperrung. Wegen vorzunrhmender Beschotterung wird die Meltzerstratze von den Inneren Frei berger Straße bis zur BiSmarckstraßr sür allen Fährverkehr bis aus Weiteres gesperrt. Stadtrat Frauk-nberg, am 28. Juni 1918. Straßensperrung. Die Mühlbacher Straße von der Hochwarte bis zur Flurgrenze mit Mühlbach wird wegen Beschotterung eines Teiles dieser Strecke vsm 28. Juni d. I. ab bis aus Weiteres sür den Durchgangsverkehr gesperrt. Stadtrat Fra«ke«berg^am2^ Juni 1915. Sparkasse Ebersdorf ^10 Tsglivk« Vonrinsung. 2 2 0 Die Gemeiudespärkaffe Flöha verzinst dir Einlagen mit 8*/, «/« vom Tage nach der Einzahlung ab, bis zum >Tag« vor der Rücknahme. Postsendungen werde« schnellstens erledigt. Bankkonten; Aügemeiue Deutsche Lrebitaustalt Mliale Shemnttz. - Lhemuttzer StOdttaul. Gemetudeverbaudsgirukonto S Flöh«. Postscheckkonto Leipzig «r. 15265. Fernsprecher Nr. 1S Flöha. Geschäftszeit: 8-12, 2 S Uhr. Sonnabends 8-S «hr. Jagdverpachtung. Dien-tag, den 18. Juli d. I., Nachmittags vo« S Uhr an, soll die hiesige Jagdnutzung, ca. 1268 Acker groß, im Gafthau» zur Linde hier aus dir nächstrn 6 Jahre, vom 1. Septrmbrr d. I. ab. an dm Mristbirtrnden verpachtrt wrrdrn, jrdoch mit Vorbehalt der Auswahl unter de« Bietern und Ablehnung sämtlicher Gebote. ES werden hierzu Pacht lustige ringeladelt und di« Mitglieder der Jagdgmoffrnschaft um über die Verpachtung Be schluß zu sassen. Dittersbach, den 26. Juni 1918. Bischoff, Jagdvörstand. Der rr. Zmil * Am Montag jährt sich zum ersten Mal der Tag, der als der eigentliche Ausgangspunkt dieses weltbewegenden Krie ges von unauslöschlicher historischer Bedeutung ist. Die furchtbaren Vorgänge, die sich in der Sonntag-MittagSstunde am 28. Juni 1914 in Sarajewo ereigneten, sind noch in frischer Erinnerung. Trotz Warnungen und Todesahnungen hatte es sich der Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand nicht nehmen lassen, gelegentlich der Abhaltung der Manöver in Bosnien der Landeshauptstadt Sarajewo einen Besuch ab zustatten. Die Herzogin von Hohenberg begleitete ihren Ge- mahl aus dieser gefahrvollen Fahrt, in dem heroischen Ent schluß, ihn mit ihrem Leibe zu schützen, wmn irgend ein Anschlag versucht werden sollte. Um 11 Uhr vormittags hielt das Thronfolgerpaar mit dem Gefolge seinen Einzug in die festlich geschmückte Stadt. Als das Automobil, in dem der Thronfolger an der Seite seiner Gemahlin saß, am Appelkai entlang fuhr, schleuderte der Schriftsetzer Cabrinowitsch eine Bombe gegen das Befährt. Das Thronfolgerpaar blieb unverletzt, dagegen wurden durch die mit Nägeln und Blristücken gefüllte Bombe zwei Herren des Gefolges sowie zahlreiche Personen ans der Volksmenge schwer verletzt. Der Thronfolger, der keinen Augenblick seine Geistesgegenwart verloren, sondern die Bombe mit dem Arme abgefangrn und zurückgeschlagen hatte, befahl die Fortsetzung der Fahrt. Im Rathaus fand feierlicher Empfang statt. Der Bürgermeister und die Umgebung der hohen Herr schaften baten daS Thronsolgerpaar inständig von der nach dem Empfang geplanten Rundfahrt Abstand zu nehmen. Der Erzherzog bestand jedoch auf Innehaltung des Programms und erklärte mit seiner Gemahlin, dir beiden durch das Bom- brnattrntat verwundeten Herren des Gefolges besuchen zu wollen. Als aus der Fahrt daS erzherzogliche Auto in dir Franz-Josesstraßr einbog, feuerte der 19jährige Hochschüler Gavrtlo Princp zwei Rrvolverschüsse, von denen jeder sein Ziel nur allzu sicher erreichte. Ein Geschoß drang der Her zogin von Hohenberg in den Unterleib, daS zweite traf den Thronfolger in l^en Hals und zerriß dir Schlagader. Die Herzogin sank in bin Schoß ihrrS Gemahls. Im rasenden Tempo jagte das Auto zum Garnisonlazarrtt. Als rS dort rintraf, war der Thronfolger HerettS tot, nach wenigen Mi nuten verschied auch die Herzogin, ohne die Besinnung noch einmal wieder erlangt.zu haben. Ganz Europa erbebte unter dem Entsetzlichen. Die Ausnahme drS Tatbestandes And dir daran ange- knüpfte eingehende gerichtliche Untersuchung ließen keinen Zweifel darüber, daß das Verbrechen von Sarajewo auf daS Konto der großserbischen Propaganda zu fetzen war, dir sich stets der ruMhen UAerMtzung zu «freuen hatte. Der wenige Monate später so plötzlich gestorben« russische Gesandte am Belgrader Hofe, Stellen Hartwig, hat manches tiefe Geheimnis mit tnS Grad genommen. Am nationalen Ge- den krage, dem Jahrestag« der Schlacht auf dem Amfelfeld, war der Sarajewo« Fürsttnmord verübt worden; cS ließ sich einwandfrei nachweiten, daß:dir Fäden der Berlchwörung aus den Kreisen der serbischen Regierung auSgegangrn waren. Während ein Wirnrr Mtnisterrat dierPÄttik der starkm Hand gegen Serbien beschloß, suchten Petersburger und Pauser Blätter Serbien al« den umchuldvollrn iLigel hinzustellen, und rin italienisches Organ faßte seine Eindrücke in die ge meine Lüge zusammen: der «mordete Thronfolger beabsich tigte aus Kosten Italiens den Kirchenstaat wieder hnzustellen. AIS dann nach Beendigung der mit äußerster Gründlichkeit geführten Untersuchung am 23. Juli die geharnischte brsrtsttte Note Oesterreich« in Belgrad überreicht wurde, wies der Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg die deutschen Botschaften in Paris, London und Petersburg an, sie sollten darlegtn, daß es sich lediglich um eine östrrrrichisch-IerbtschMagelegen- hüt handele, deren LokaltstekMg L^chlaud Räusche, -«il Oesterr.-uugar. Lagesvericht Wie«, 2S. J»«i. Amtlich wird verlautbart: Ruffischer Kriegsschauplatz. Zwische« Haliez «nd Zurawuo dauer« die Sümpfe am nördliche« Dnjestr-Ufer fort. Gegen angriffe der Ruffe« wurden abgewiefen. Der eigene Angriff schreitet vorwärts. Neber Zy- daezow vordringend, wurde gestern Chodorow genommen. Die sonstige Lage am Dnjestr flußabwärts Haliez, da», östlich Lemberg, bei RawaruSka «nd am Tanew ist unverändert. Da- südliche San-Ufer ist vom Feinde frei. I« Pole« verfolge« die Verbündete« Truppe« die gegen Zatvichost, Ozarow «nd Tienno zurück gehenden russischen Kräfte. Italienischer Kriegsschauplatz. An de« Grenzen Tirol» «nd Kärnten» mehr fache Geschützkämpfe. Im küstenlündifche« Grenz gebiet wnrde» i« de« Morgenstunden östlich Rouchi zwei feindliche Angriffe abgewiesen. Ge gen dr« Brückenkopf vo« Görz «nd de« Höhen rand de» Platea«» von Lome« richtete sich hef tige» Artilleriefener. Der stellvertretende Chef de» Generalstab». jedtS Eingreifen einer anderen Macht Infolge der vrrschte- denen Bündnisverpflichtungen unabsehbare Konstqurnzen nach sich ziehen würde. Aber schon am Tage daraus kündigte Rußland sein Eingreifen zu Gunsten der KönigSmördrr an, nachdem eS von England die Zusicherung militärischer Unter stützung sür den Fall eines europäischen Krieges erhalten hatte. Die Kämpfe im Westen V Di« Angriffe der Franzosen verlieren je länger, je mehr an Kraft, daS ist bet der Unaufhörltchkeit der Verlust« d«S Feindes durchaus begreiflich. Im Naykampf von Souchez, der wie jeder Nahkampf erfolgreich für dir Unseren ausging, erbeuteten wir mehrere Maschinengewehre. Gegen die Lady- rinthstellung südlich von Neuville gerichtete feindliche Angriffe wurden von den Unseren abgeschlagen. Auf den Maashöh:n scheiterten sranzöstschr Angriffe vollkommen, während die Un seren dort einen wichtigen von den Franzosen zähe verteidigten Schützengraben zurückeroberten. OestUch Lunrville wurden kleinere feindliche Angriffe avgewiesen. Einen schönen Erfolg erzielten unsere Tapferen am Westrand« der Argonnen. Dort drückten wir den Vorstoß eines französischen Bataillons gegen unsere vorgeschobenen neuen Stellungen unter schweren Ver- usten sür den Feind vollständig nieder. Dem zurück gedrängten .feind vtzten unsere Feldgrauen nach und entrissen «hm beim Nachstoß noch einen Graben mit zwei Blockhäusern. Dünkirchen ist nach dem jüngsten Bombardement durch unser« schweren Geschütze, die den Bahnhof am Hafen voll kommen zerstörten und auch sonst schweren Schaden anrichtrlen, so baß Truppenlandungen vorläufig nicht möglich stad, von einem großen Teil der Bevöckerung verlassen worden. — Dir Angriffe unserer schweren Artillerie beschränkten sich jedoch nicht auf Dünkirchen und dessen näher« Umgebung tm Küsten- gebiet, sondern richteten sich in hervorragender Weise auch auf Arras. Die Kunde von den verheerenden Wirkungen des Bombardements von ArraS machte auf Paris einen nteder- PünkMches Steuerzahleu erhöht Are Wehrkraft des Vaterlandes! schmetternden Eindruck. ArraS ist der Südpunkt d«r Linie, auf der Joffce seine große Offensive bis in das Herz Deutsch lands durchzuführen gedacht«. Wenn nun nicht nur dtrfer Vorstoß vereitrlt wurde, sondern auch ArraS zerstört wird, so kann man sich die Bestürzung in Paris vorstellen. * * v Lys«, 26 Juni. »Nouvelliste" mrldet au» Amirn»: Bray-sur-Somme wurde von der deutschen Artillerie beschaffen. Mehrn« Häuser wurdrn beschädigt und drei Personen getötet. Friodensstimnmng in Frankreich V Den „Hamburger Nachrichten" wird au» Paris be richtet: E» kann nicht mehr in Abred« grst«llt werden, daß in verschiedenen parlamentarischen Kreisen Frankreichs eine gewiss« Friedensbewegung besteht. Mehrne sozialistische Ab geordnete haben der Reginung unumwunden mitgeleilt, daß ihre Wählrr nicht» so sehr fürchten wie einen neuen Winter- feldzug und daß daher in ihren Wahlkreisen rin zunehmende» FrirdenSbedürfniS vorhandm fei, dem schließlich Rechnung ge«' tragen werden müsse. Ein aufgeriebenes britisches Regiment V Amsterdam, 24 Juni. Die englische Presse veröffent licht spaltrnlangr Bericht« zum Andenken an da» Patricia- Regiment, kanadische leicht« Infanterie, da» im Dezrmber 1914 England verlirß, am 7. Mat auk 635 Mann zusammengr- schmolz«« war und am 8 Mai vor Niern bi» auf 160 Mann aufgerieben wurde. Leutnant Colonel Farquhar, der da» Regiment zum Teil au» eigenen Mitteln aufgebracht hatte, fiel mit allen Offizieren bis auf einen Leutnant. Die Kämpfe im Oste» 0. Die Verfolgung der nach Norden weichenden russischen Truppen durch dir Arm« d«S Srnrralobersten v. Woyrsch schreitet unaufhaltsam fort. Dir brutschen Truppen haben auf der Verfolgung des Feindes da» Waldgrbiet von Jlza bereits durchschritten. Jlza liegt zwischen drr Lysa Gora und Ridom, westlich der Weichsel, ungefähr 160 Kilometer südlich von Warschau. Zur Erreichung drr Festung haben dir Ber- bündetrn nur noch di« Radomka und die Piliza zu über- schreiten. An der Piliza, die sich von Jlza nur noch 80 Kilometer entfernt befindet, stoßen die Verbündeten bereit» auf deutsche Truppen, dir in weitem Bogen Warschau um lagert halt«». Lirgt den Verbündeten daran, Warschau von Südostrn her und aus dem rechten Weichselufer anzugreifen, so ist «S für st« leicht, den Fluß an irgend einer Stelle zu überschreiten. Dir fliehenden Russen können ihnen, abgesehen von dem engeren Warschauer Festungsgebtet, nirgend» ent- gegentrrten. Die Bahn ist frei. Unerwartet starke feindliche St'titkräfte traten noch «in- mal am Dnjestr, nordwestlich vom Halitz, bei dem Orte Mar tinow auf. Die Russen befanden sich in fo großer numerischer Ueberlegenheit, daß Teile der Armer Lmstngrn, dir sich mit großer Energie die Dnjestr-Uebergäng« errungen hatten, wieder auf d^S südliche glußufrr zurückgrhrn mußten. E» handelt sich aber nur um einzelne Teile, keineswegs um die ganze Armer L »singen, deren linker Flügrl in dec Verfolgung der Russen vielmehr schon bis Cyooorow vorgrdrungen ist, daS vom Dnjestr-Abschnitt Halitz—Zurawno in nördlicher Rich tung etwa 20 Kilometer rntsrrnt liegt. Der Erfolg drr Russen nordwestlich von Halitz wird daher jedenfalls nur vorüber gehend sein, da di« Verbündeten in der Lage sind, den Feind )ort in seiner rechten Flanke, sowie im Rücken zu fassen. Die Offensive der Verbündeten schreitet auf der ganzen Linie mst großer Kraft vorwärts. Am nördlichsten Abschnitt >er langen Schlachtfront, die in Russtsch-Polen am San- Weichsel-Winkel anfängt und an drr beffarabtschen Grenze endet, haben dir Russen ihren Rückzug beschleunigt, der ihnen durch den Verlust der im Zentrum auf Lemberg gestützten
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