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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.06.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-12
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070612014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907061201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907061201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-12
- Monat1907-06
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.06.1907
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Verugrgedüdn .» M, so Nun- durch »l« öä«lv>. im AuS- xm 8ulch>a«k. ..»««»« ll»» «e vorder ruakllelltq, ,,sab»» «rdaitrn d« irti««» Ve«>«d«r mit der jnai-M»«kiIu»,kn nur mit noraranlvrilchk bleiben lbtißt: «ivrrlanate Manu- verbe« nicht auibewabn. Lkleuramm-Ldrette: »«»ri»««« vttVtsklLLttKtrLk. Martockr. E«. Gegründet 1^856 ILobvsk L Lo. I Lokliskorsnton 8r. dkss. ä. Königs v. Kaelisen. vrelrlllL-vavao. lüivrelvorlrLuk: vrmllM, KtwsrlitL. Unresgen-tarlf. Rimabme von «»rs»di,»„,«» bi» «achinittaos s Ubr. Sv»»- und velettaa» »ur Marieiiitrabe SS von U bi« V, i Ulir. Die l lvaliia« Hrund/ieile «cg. « Silbe»! B Plu . ftamiliennachrlchien so Pi'a.: Ke- WitSanjeiaei, auf der Privaileilo LeUe so Dl«.: die rlvalliae Seile auf TerlfeOe SV Pi,, l als Eniaelandt ivpalliae Seile von Dresdner Auf- traaaebern?s Via., von auswärliaen I Ml. In »lummer» »ach Soun- i,nd ss-ier»a,en:, lvalliak Grundzeile so Pla.. aus Privalieite « Pla.. Llvallige Seile als Eingeiandt von Dresdner «ustr. ^- aus " ' »all uswäriiaen achrichleu Gruiidreile rs >ern I Mb. pon üanillien. Pia.-Die Prelle der Inlerale lind im Morgen und Abcndblaiic dielelben. Aus warliae Ausiräge nur gegen Vor auübctnkluug. — Belcgblälter tolikii lo Pfennige. Vernlprelver: Rr. U und rOAL Iiui»t-§»l»a Lmil llicdtsr krszsr Strass« , krazsr Strssss »llkkeitt- W Kesellenllk l<ios-^acca- l)ubec '' ss .^ .. > , -4 ../<fvsp..skisc-ks « pfg. Otgsrstts 0«»cI»»»»«llvaU. » IL>ti,,tIo>t»rti. * I'i^l»«<rt. l'arli.l'adsk.» 0g«rrtt,n.ff,brl!t o e.ködert vviim«, vr«sä«n. HViilii vn«I «lei t «rten: kkisU itt Iliedl- II. Lullrjsodvll von Lrollleuodterll uull äer8lci<.ü«.u. LdvIInx L Orovnvr, NruilKc. ll. vresSs». ^ II^N80llN» isirlosos Hvbonnisrsnpriiparst in prallt. ll'asc-bentrapkglas, Air. 2.—. loini", (ja8gl. nncli I)r. V. IZorosinj, üllr. 4.—. „I^oIIautln", 8pn7.iss8ekv8 ünilserum »aeli k'iok. I)r. Dunbar, ssiifi8jp !ll!c. 5.—, kulver Illle. 6,—. ,,<->n>ni,ioI», äesgl »ueb Ilr. WUrliordt, Nlc. 4,—. krosoliürsn u. Ditsrst. gratia. Vorsanä naok susnäits als Doppslbriok. lÜl» Preusittcher ?lei.;tliche Kiilse, Jerikiisoilderziige. Melichtsverliciiidümarn. Uiigcirische Krisis. Jraii;>.'sische WIi,jerbl?wegu»a. Kniserslingerfesthalle. «-rLSÄLLL««.! Mittwoch. 12. Juni 1807. Die vreichische Vliudtugslellio». Wie der äußere Gam der diesjährigen Verhandlungen LeS preußischen Landtages durch die Neuwahlen -um Reichs tage -eeinslußt wurde, indem Leide Häuser ihre am 8. Januar begonnene Tagung bereits nach wenigen Sitzun gen bis nach Erledigung der Stichwahlen unterbrachen, schüfe» eben diese Wahlen ein neues und eigenartiges inneres Verhältnis -wischen dem Reichstage und der parla mentarischen Vertretung des führenden Bundesstaates. Sonst war man gewöhnt, den Mehrheits-Verhältnissen, die dem Palais an der Prinz Albrccht-Straßc das Gepräge geben, in dem Hause am Königsplatzc wieder -u begegne», und, entsprechend der Stellung, welche Preußen im Reiche und im Reigen der deutschen Staaten cinnimmt, übertrug sich gewissermaßen die im Dreiklasscn-Parlamcnt herrschende politische Richtung in den wichtigsten staatlichen und wirt schaftlichen Fragen auf das aus allgemeinen und gleichen Wahlen hcrvorgcgangcne Haus der Rcichsboten. Das wurde mit einem Schlage anders, als aus den Ncichstagswahlcn eine konservativ-liberale Mehrheit hervorging, die sich in entschiedenen Gegensatz -um Zentrum stellte, die sogar ihre Existenz in erster Linie dem gemeinsamen Kampfe gegen das Zentrum verdankte. An die Stelle der gestörten Har monie trat nun so etwas wie ein „interessanter Zustand", dessen Natur und weitere Entwicklung mit Spannung be obachtet wurde. Er verschaffte den Verhandlungen des preußischen Abgeordnetenhauses, in dem die Sozialdemo kratie gar nicht, der im Reiche an die Seite des Konservatis mus berufene Freisinn in einer schwachen Minderheit ver treten ist, ein ungewöhnliches, wohl überall im Reiche ge teiltes Interesse, ein Interesse freilich, das für die beiden im Wahlkampfe unterlegenen Parteien gleichbedeutend mar Mit Spott und Schadenfreude. Jeder Mißerfolg der beiden freisinnigen Fraktionen im preußischen Abgevrdnetenhause, früher mit Rücksicht auf die Zusammensetzung der Kammer, und mit Recht, als selbstverständlich betrachtet, wurde setzt als „evidenter" Beweis für die Unbeständigkeit, ja Un möglichkeit der konservativ-liberalen Paarung hingestcllt, jedes Zusammengehen der beiden konservativen Fraktionen mit dem Zentrum, gleichfalls eine hergebrachte, gewisser maßen durch die Tradition und durch gemeinsame Inter essen und Leistungen bedingte Hebung, wurde als Er schütterung. als Verhöhnung des nationalen Blocks freudig begrüßtvon denen, die diesen Block als einen Pfahl im Fleische empfinden, weil er ihnen den politischen Einfluß genommen hat. Leider verfielen zum Teil auch Organe der zum Block gehörigen Linken in diese Manier» wenn ihnen bei der Ab wicklung der parlamentarischen Geschäfte etwas wider Len parteipolitischen Strich ging. Es handelt sich hier um Uebertrcibungen, um voreilige oder tendenziöse Schlüsse, bei denen meist der Wunsch des Gedankens Vater ist, und die tatsächlichen Verhältnisse nicht berücksichtigt werden. Man muß bedenken, daß ein in seinen Absichten und Wirkungen durchaus verschiedenes Wahlrecht die Abgeordneten zum Reichstage und zum preußischen Landtage beruft. Grundverschieden sind in bei den Parlamenten die Parteivcrhältnisse, und zwar so sehr verschieden, daß gerade für die bisherigen Mehrheits- partcien, für die konservativen Fraktionen und das Zen trum. ein wesentlicher Unterschied insofern besteht, als in Preußen eben nur preußische Konservative und preußische Zentrnms-Abgeondncte, im Reichstage aber auch sächsische und süddeutsche Konservative und, was das Zentrum au- geht, auch bayerische Demokraten, Welsen und Elsässer Sitz und Stimme haben. Verschieden sind endlich und müssen demnach sein Charakter und Aufgabe der beiden Körper schaften. Die übergroße Mehrheit deS preußischen Land tages macht nach wie vor und vielleicht jetzt noch mehr als früher mit vollem Bewußtsein und in voller Absicht Front gegen gewisse destruktive Tendenzen auf politischem, finanz- wirtschaftlichem und sozialem Gebiete, die im Reiche an der Tagesordnung und. wie cs scheint, stark im Zunchmcn be griffen sind. Eine Gelegenheit, diesen Standpunkt ausdrücklich und nachdrttcklichst in finanzpolitischer Hinsicht zu vertreten, bot sich in bemerkenswerter Weise bei der Verhandlung über den Nachtragsctat, durch den, wie ihn der Landtag schließ lich gestaltet hat, den Unterbeamten und den gelingst besoldeten 'mittleren Beamten in Preußen Teuerungszulagen ähnlich den vom Reichstage bewilligten gewährt werden. Unter lebhafter Zustimmung -er Kon servativen, des Zentrums, der Nationalliberalen, ja sogar eines Teiles der Freisinnigen erklärte bei dieser Gelegen heit der preußische Finanzminister von Rheinbaben, daß Preußen eine Finanzwirtschast, wie sie im Reiche getrieben werde, nicht mitmachen könne und nicht mitmachen wolle. In Preußen ist es feststehender Brauch, daß Ausgaben nur dann bewilligt werden, wenn für Deckung gesorgt ist, und zwar ohne daß zu dem begucmcn Ausknnstsmittcl der An leihe gegriffen wird, und weiter hält Preußen an der ver nünftigen und bewährten Praxis fest, daß die lebende Generation diejenigen Lasten auf sich zu nehmen hat, die sic nach Recht und Billigkeit tragen muß, daß sie aber nicht den Nachkommenden, die vielleicht noch viel schwerere Auf gaben zu bewältigen haben, ein drückendes, lästig emp fundenes Erbe Hintersassen soll. Wenn dieser von der Mehrheit des Hauses gebilligte grundsätzliche Standpunkt schließlich in einem auch von der Regierung akzeptierten kvnscrvativ-ultramvntancn Kompromißantragc zur Frage der Bcamtensürsorgc feinen Ausdruck fand, so kann eine unbefangene Beurteilung in der Tatsache des Zusammen gehens der preußischen Konservativen mit dem Zentrum unter den obwaltenden Umständen jedenfalls nichts Be denkliches finden, und die Befürchtungen, die aus diesem Anlaß ei» freisinniges Blatt äußert, das darin sogar ein Anzeichen für eine Erschütterung der Stellung des Fürsten Bülvw erblicken will, müssen als gänzlich unbegründet und als geflissentliche parteipolitische Gespensterscherci be zeichnet werden. In dem einfachen und klaren Hergänge der Dinge liegt jedenfalls keine Notwendigkeit zn derlei Kombinationen und Befürchtungen, und das um so weniger, als im Endresultat, nur in etwas vermindertem Umsange, durch den Kvmpromißantrag gerade datz erreicht worden ist, was der an sich dankenswerte ursprüngliche Frcisinns- antrag bezweckte: daß für die mittleren Beamten in Preu ßen ebenfalls etwas getan wurde. Ein Ucbcrblick über die Tätigkeit und die Arbeits leistung des verflossenen preußischen Landtages ergibt, daß auch in dieser Session wieder in ruhiger, tüchtiger Arbeit zahlreiche Beschlüsse gefaßt wurden, deren Inhalt und Ab sicht als weitansschaucndc staatliche und soziale Fürsorge charakterisiert werden können. Die erste Reihe dieser Maß nahmen wird durch neue Bürgschaften einer soliden Finanz- nnd Staatswirtschaft eröffnet. In Gemäßheit der aus schlaggebenden Nolle, die den Einnahmen ans den Eisen bahnen im Rahmen der allgemeinen Staatsausgaben zufällt, galt es, den Bestand an stehenden Anlagen und rollendem Material den wachsenden Anforderungen ent sprechend zu erweitern. Die Mittel dazu wurden bewilligt resp. die für diesen Zweck bereits ansgcgcbcncn Summen nachträglich genehmigt. Hier erschien ein energisches Zu greifen um so notwendiger, als Lie Mehrübcrschttssc ständig znrückgcgangen sind, wie überhaupt die Mehrerträge der Betriebsverwaltungen, weil dicAusgabcn stärker steigen als die Einnahmen, fortlaufend abgenvmmen haben. Die No velle zum Berggesetz will die Gefahr eines Privatmonopols für die Kohlengewinnung beseitigen, die Macht «der Syndikate sachgemäß einschränken, deshalb durch erweiterten Staatsbetrieb ans diesem Gebiete indirekten Einfluß auf die Geschäftsführung der Syndikate und damit auf die Preisbildung gewinnen. Selbstverständlich bleiben dabei Besitzstand und Eigen tumsrecht in weitestem Umfange gewahrt: die ein schränkende» Bestimmungen betreffen nur die größeren Teufen noch nicht vergebener Kohlenfclder. In derselben Richtung bewegt sich die Bereitstellung von Mitteln zum Grunderwerb von Wasserstraßen. Insgesamt wurden, »Ml einer ungesunden Bodenspekulation längs den neu zu bauenden Wasserstraßen vorzubeugen, rund 20 Mil lionen Mark bewilligt, und zwar weitere 16 Millionen für de» Rhcin-Wcscr-Kanal, 2 Millionen für den Großschiff fahrtsweg Berlin-Stettin und 2 Millionen für die Wasserstraße der kanalisierten Lippe. Eine wesentliche Erhöhung der Einkom m c n st e n c r — man nimmt an. um 20 Prozent des bisherigen Satzes — wurde seitens der Staatsrcgierung in Verbindung mit neuen, erheb lichen Belastungen des Staatshaushalts schon für 1V08 augekündigt und von -er großen Mehrheit des Landtags im Interesse der Erhaltung einer soliden Finanzwirtschaft alö notwendig anerkannt. Zu einer kräftigen, positiven Mittelstands- politik hat sich unter lebhaftem Beifall beider Häuser des Landtages der Handelsminister Delbrück bekannt, indem er zugleich auf die Mißstände im Gebiete -es Koalitionswesens hinwies und den Standpunkt wahrer Koalitionsfreiheit rechtfertigte. Praktische und sehr wert volle Bcwefte dieser Mittelstandspolttik hat bereits -er Bcamtenstand erhalten, »überdies ist, unabhängig von den jetzigen Zuwendungen, eine durchgreifende Reform der Gehälter der Beamten, Geistlichen nnd Lehrer, zum Teil an den Wohnilngsgcldznschnß anknüpfend und die familiären Verhältnisse berücksichtigend, für 1908 bestimmt zn- gesagt. Der ländlichen Bevölkerung, die vielleicht einmal ans eine minder günstige Zoll- und Handelspolitik als jetzt gefaßt sein muß, will der neue Landwirtfchasts- miuister von Arnim durch Beseitigung der Ueberschuldung des Grundbesitzes, Scßhastmachnng ländlicher Arbeiter, noch wirksameren Scuchcnschutz anshelsen. Unmittelbar sozialen Zwecken unter den Landarmen will das Wander- arbeitüstättcngcsetz dienen, das ans dem Gebiete der Für sorge für die Wandcrarmen die Befugnisse der Provinzen gegenüber den Kreisen erhöht. Das allgemeine Interesse sollen fördern das Gesetz gegen Verunstaltung von Ort schaften nnd Landschaften, das dem Vorgänge der schweize rischen Hcimatschntzbcwegung folgt, sodann die bevor stehende Aenderung der Justizorganisation And -cs Vereinsrcchts. Im Gebiete der Unterrichts-Ver waltung hat cs heftige Zusammenstöße zwischen den Nationallibcralcn und dem Kultusminister, aber keine Milderung der in der Schulaussichts-, Lehrerbildungs-, LchrstuhlbesctzungS-Fragc herrschenden Gegensätze gegeben. Die UnterrichtSverwaltnng, deren Etaterträge innerhalb des letzten Jahrzehnts von 129 aus 201 Millionen Mark gestiegen sind, hat auch im polnischen Echulstrcit den Sieg behalten und weiter die verdienstliche Aufgabe einer Ver einheitlichung -er Stenographie mit größerer Ent schiedenheit in Angriff genommen. Endlich hat sich in der abgeschlossenen Session Ucbercinstimmung dahin ergeben, daß die O st m a r k e n p o l i t i k, fei es durch Neuausfüllung der Fonds der Ansiedlungskommission, sei cs durch Erlaß eines Enteignungsgesetzes energisch svrtgesührt werden muß. Dies in großen Zügen Inhalt und Ergebnis der Ver handlungen der jetzt geschlossenen preußischen Landtags session. Bei unbefangener Würdigung der Art und Fülle des Geleisteten wird ma» anerkennen müssen» daß das preußische Parlament nicht bloß mit Fleiß gearbeitet hat, sondern auch erfolgreich bemüht gewesen ist, das Staats- wphl und die Interessen der Allgemeinheit zu fördern. Neueste Drahtmeldnnaen vom 11. Juni. Zur Lage in Rußland. Petersburg. Die Neichsduma beschäftigte sich in ihrer heutigen Sitzung mit der ersten Lesung des Gcsetz- cntwurscs über die lokale Gerichtsbarkeit. Die Debatte beschränkte sich aus juristische Fragen: insbesondere gelangte die Krage der Anwendung des Gewohnheitsrechtes und des positiven Rechtes bei den Ortsgcrichtcn zur Erörterung. Petersburg. Privatdepcschcu der Baucrnagrar- bank zufolge crsasscn die A g r a r - N n r u h c n im Gou vernement Twer immer weitere Güter. Niederbreunen, von Wirtschaftsgebäuden und Zusammenstöße von Bauern mit der Polizei sind an der Tagesordnung. Die Guts besitzer fliehen in die Stadt. Petersburg. Die Kommission der Neichsduma für innere Angelegenheiten hat den sozialrcvolntionnrru Abgeordneten KnSnezosf, der vor kurzem sein Erscheinen vor dem Untersuchungs richter verweigert hatte, ausaejordert, sein Mandat innerhalb 14 Tagen niederzulegett. Berlin. <Priv.-Tel.f Die Pariser „Revue" hatte über einen von Witte an Kaiser Wilhelm gerich teten geheimen Rapport berichtet. Dieser Rapport sollte angeblich bezwecken, Witte bei Kaiser Wilhelm, der ihm wicdcrwvlt Beweise seiner persönlichen Gunst gegeben hatte, zu diskreditieren. Gras Witte veröffentlicht nun folgende Zuschrift in der „Nvwoje Wrcmja": Ich bin davon überzeugt, daß die erste Quelle dieses von schamlosen Lügen wimmelnden Geheimberichts keine deutsche, sondern eine russisch? ist. Ebensowenig zweifle ich daran, daß, sollte dieser Bericht jemals dem Deutschen Kaiser vor die Augen gekommen sein, er ihn mit Ver achtung gegen seine Quelle beiseite gelegt haben würde, den» auch nutzbringende Verräter verachtet man. Svivcic man mich als früheren Staatsmann durch solche Ausfälle zwingen will, etwas mitzntcilen, ist es eine ganz vergeb liche Mühe, soweit diese »»anständigen Angriffe aber gegen mich aus Furcht gerichtet sind, ich könnte irgend je mandem tm Wege stehen, so sind sie völlig grundlos. Die Veröffentlichung des genannten Berichts zwingt mich zn der Erklärung, datz ich als einzigen Richter meiner Staatö- tütigkeit nur den russischen Kaiser anerkenne, dem ich bis zum Grabe treu sein werdet S-tz tv" " o -- Bcrli n. lPriv.-Tel s Ter Pariser „Matin" will aus angeblich guter russischer Quelle ersahren haben, daß Kaiser Wilhelm und der Zar an Bord der russischen Kaiserjacht „Standard" gegen Ende Juni in der Nordsee eine Begegnung haben werden. — Aus Ehristiania wird der „Voss. Ztg." mitgctcill: Das norwegische Königs- paar tritt Mitte Juli von Drontheim aus eine Kttstcn- reise längs des nördlichen Norwegens an, die sich bis nach Vdsü am Varanger-Fjvrd erstreckt. Wie ein Blatt zu
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