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Weißeritz-Zeitung : 21.02.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189502219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18950221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18950221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1895
- Monat1895-02
- Tag1895-02-21
- Monat1895-02
- Jahr1895
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 21.02.1895
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tag und Sonnabend. — PreU vierteljährlich 1 R. » 'Pfg-, zweinwnatkich 81 Psg^ «inmonatlich 42 Pfg. Emzeln« Stummem 10 Pfg. - Me Postau- statten, Postsotm, fauste die Agenten nehm« Be stellungen an. 7 Blatte» st« fahr «str» fam-Verbrsttuiwttnd«, werd« mit 1V Pfg- die Spaltenzstle oder vere» Raum berechnet. — Ta bellarische mw complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionell« Theil«, di« Spaltenzeile S0 Pfg. für die Königliche Kmishauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Ithne in Dippoldiswalde. Mit achtfettige» »Hllnftrirten UnterhaltmrgSblatt". Mit land- und haaSwirthschastlicher MonatVbeilage. Nr. 23. Donnerstag, den 21. Februar 1895. 61. Jahrgang. Lokales «ud Sächftsches. Dippoldiswalde. Der Winter scheint nun end lich ein etwas milderes Regiment wallen lassen zu wollen. Jetzt hat er die Zügel gelockert, eS herrscht jetzt eine angenehme, milde Temperatur, bei der nach den kalten Tagen der letzten beiden Wochen die Ge- müther ordentlich aufathmen können. Es ist wohl nicht vorschnell geurtheilt, wenn man heute konstatirt, daß der Februar ohne Zweifel der käl'este Monat dieses Winters genannt werden muß. Daß etwa der März seinem Vorgänger in dieser Beziehung den Rang abzulaufen bemüht sein wird, ist kaum anzunehmen, denn — 20 Grad sind nicht so leicht zu überbieten. Uebrigens liegt uns auch eine Wetternachricht vor, daß vom 26. Februar ab Thauwetter zu erwarten ist. GlaSbütte. Den 7. Dezember d. I. vollendet sich ein Zeitraum von 50 Jahren, seit die Uhren- Jndustrie in hiesiger Stadt durch Frd. Adolf Lange eingeführt worden ist. Daß man diesen, sür die Ent wickelung unserer Stadt so bochbcdeutsamen Tag nicht unvermerkt oorüvergehen läßt, sondern denselben durch eine entsprechende Feier auSzeichnet, ist wohl selbst verständlich. Es soll jedoch diese Feier wegen der sich in der Uhren-Jndustrie besonders im Dezember hau senden Arbeit nicht am Gründungstage, sondern schon in» Monat September stattfinden. Diese Jubelfeier geschieht auf Anregung unseres SladtgemeindecatheS, da nicht allein die Uhren-Jndustrie sür die Entwicke lung unseres städtischen Gemeinwesens von größter Bedeutung geworden ist, sondern auch der selige Lange der Stadt als Bürgermeister längere Zeit vor gestanden hat. Unter dem Vorsitze des Herrn Stadt rath Geßner ist deshalb schon seil Monaten ein vier gliedriger Ausschuß thätig, welchem die Vorarbeiten zu diesem Feste obgelegen haben. Diese sind nun so weit abgeschlossen, und sind als Resultate dieser Be- rathungen l. die Schaffung eines Denkmals sür Adolf Lange und 2. die Abhaltung einer Jubiläums-Aus stellung sür die Uhren-Jndustrie und mit derselben verwandter Berufszweige hervorgcgangen. Nachdem nun bereits der Stadtgemeinderath zu dem ausgestellten Programm seine Zustimmung gegeben und die Be schickung der Ausstellung Seitens der Interessenten zugesichert worden ist, hat sich ein besonderer Ausschuß unter dem Vorsitze deS Direktors der Deutschen Uhr macherschule, Herrn L. Straffer, konstituirt, welchem die spezielle Ausarbeitung des Programms sür die Jubelfeier obliegt. Bahnhof Moldau. Auch in unserm Nachbar lande Böhmen machen sich die Härten des diesjährigen Winters bemerkbar, sodaß sich an unsrer Grenzbahn zu den Schwierigkeiten der Steigung auch noch die Unbill der WUterung gesellt. In Klostergrab, wo man sonst unsrer strengen Winter spottete, mußte der Sonntag Abends 6 Uhr hier fahrplanmäßig einlreffende Personenzug trotz einer Hilfsmaschine infolge des «SchnSewetters auf offner Strecke, hallen und war in -den nächsten Morgenstunden noch nicht abzusehen, wenn die Linie frei werden würde, ein Fall, der seit Bestehen dieser Verbindung einzig dastehl. Dresden. Die Zuschüsse Sachsens zu den Ma- Irikular beiträge sind*seit dem Jahre 1882 in rapider Weise gestiegen. Einer uns vorliegenden Zu sammenstellung zufolge betrugen dieselben 1882/83: 127178 Mk., 1884/85: 3145000 Mk., 1886/87: 1871000 Mk., 1888/8S: 10884000M. und I890/SI: 11230000 Mk. In den beiden letzten Jahren stiegen die Beiträge noch um ein Beträchtliches, nur liegen offizielle Zahlen noch nicht vor. — König Lldrrt wird sich zur Beisetzung der Leiche deS Erzherzog Albrecht nach Wien begeben, wohin Prinz Johann Georg mit Gemahlin bereits ab gereist ist. Q , — Wie bereit- mehrfach erwähnt, ist von maß gebender Sette angeregt worden, eine lediglich von BerufSgenoffen zu gründende Haftpflichtversiche rungs-Genossenschaft sächsischer Landwirthe in's Leben zu rufen. Bis jetzt haben nur Prioatversiche- rungs-Gesellschaften in landwirthschaftlichen Kreisen Versicherungen gegen Hastpflichtgefahr abzuschließen sich bestrebt, wodurch natürlich den sächsischen Land- wirthen eine nicht unerhebliche Summe —- eine einzige derartige Gesellschaft erzielte in einer Kreishauptmann- schast im vorigen Jahre einen Reingewinn von 3100 Mark — entzogen wird. Das Entgegenkommen deS Vorstandes der land- und sorstwirthschaftlichen Berufs genossenschaft sür das Königreich Sachsen, welcher sich bereit erklärt hat, die ihm zu Gebote stehenden Unter lagen dem neuen, zwar selbstständigen, aber doch ver wandten Unternehmen zur Verfügung zu stellen, wird eine erhebliche Vereinfachung der VerwaltungSgeschäste und damit eine nicht unbeträchtliche Verbilligung deS Betriebes ermöglichen, und eS können deshalb Bei tragssätze normirt werden, welche trotz gleicher, ja — da auch die Sachbeschädigungen mit in den Kreis der zu entschädigenden Haftpflichtssälle gezogen werden sollen — vermehrter Leistungen, den von den Privat gesellschaften geforderten gegenüber, weit zurückstehen. Hierdurch ist insbesondere auch dem kleinen landmirth- schafrlichen Unternehmer die Gelegenheit verschafft, sich gegen die, ihm ebenso, wie dem größeren Grundbesitzer, drohende iSefähr W sichern. SS setzin sich die Betträge aus einem einmaligen EintrittSgelde und aus jährlichen Prämienzahlungen zusammen. ErstereS beläuft sich auf einen Jahresbetrag der zu leistenden Prämien, und es sollen je angesangene 100 in den Katastern der land- und sorstwirthschaftlichen Berussgenossenschast sür das Königreich Sachsen eingetragene Steuereinheiten, einschließlich der für Nebenbetriebe und Betriebs beamten verlautbarten, mit Mk. 0,25 Eintrittsgeld und der gleichen Summ- als Jahresbeitrag belegt werden, als geringster Satz hat aber als Eintrittsgeld der Be trag von Mk. 0,50, als Jahresbeitrag ein solcher von Mk. 1,00 zu gelten. Dementsprechend stellen sich also die zu zahlenden Beträge folgendermaßen: ein Besitzthuin bis zu 200 berufsgenossenschastlichen Beitragseinheiteu hat Mk. 0,50 an Eintrittsgeld und Mk. 1,00 an jähr lichen Beiträgen zu entrichten, ein solches von über 200-300 Einheiten den gleichen Jahresbeitrag, aber ein Eintrittsgeld von Mk. 0,75, auf 400 Einheiten entfallen je Mk. 1,00, Grundstücke von über 400—500 Einheiten haben je Mk. 1,25 zu zahlen u. s. f. — Da nun beispielsweise die eine der in Sachsen sehr rüh rigen Privatgesellschaften für den Acker landwirthschast- liches Areal Mk. 0,10, für den Acker forstwirthschaft- liches Areal Mk. 0,05, zum Mindesten aber einen Jahresbeitrag von Mk. 5,00 erhebt, so erhellt, daß Vie von der Hastpflichtversicherungsanstalt sächsischer Land- wtrthe in Aussicht genommenen Beitragssätze schon im Allgemeinen bei Weitem niedriger sind, daß aber ins besondere alle diejenigen Unternehmer unverhältniß- mäßig hoch bei den Prwatgesellschasten herangezogen werden, auf welche unter 2000 Beitragseinheiten ent fallen. Es sollen ober nun nicht nur die rein land- wirthschastlichen Unternehmungen, denen natürlich sorst- wirthschaftliche und gärtnerische gleichzustellen sind, sondern auch diejenigen anderweiten Anlagen geschützt werden, welche von dem einzelnen Mitglieds neben seinem ökonomischen Betriebe unterhalten werden. Hier soll die Veranlagung derart erfolgen, daß je Mk. 2,00 jährlich gezahlter Lohn eine Beitragseinheil ausmacht, so daß also sür Mk. 200 gezahlten Lohn, vem aller dings die Naturalbezüge ver Arbeiter zuzurechnen sind, Mk. 0,25 Eintrittsgeld und Mk. 0,25 Jahresbeitrag zu erlegen ist. Die geplante Vereinigung soll eine eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht werden. — Alle Fortbildungsschüler, die in d-m Wahn be sangen find, daß Flegeleien einem jungen Menschen heutigen Tage» sehr gut anstehen, mag ein Urtheil des Dresdner Amtsgerichts eine- Anderen belehre» und gleichzeitig zur Warnung dienen. Der 17 Jahre alte Handarbeiter und FortbildungSschüler Max Ernst Lippmann aus Neugruna hatte sich vor dem Gericht wegen Beleidigung, Hausfriedensbruchs u. s. w. zu verantworten. Der Angeklagte, dem von seinem Lehrer das ungünstigste Zeugniß ausgestellt wird, ist in Dresden am 15. Okt. v. I. in der Fortbildungsschule in flegel hafter Weise ausgetreten, wobei er an die Schulbänke schlug, daß die Tintenfässer herausfielen und deren Inhalt Flecke verursachte. Als der freche Bursche deshalb von dem Lehrer zur Rede gestellt wurde, er ging er sich in den gemeinsten Redensarten gegen den selben und entfernte sich auch nicht, trotzdem er hierzu mehrfach aufgefordert worden war. AIS einige Zeit daraus Lippmann seinem Lehrer in Dresden begegnete, beleidigte er diesen auf der Straße zu Angehör einer Anzahl Kinder. Der freche Lümmel wurde zu einer Gefängnißstrafe von 10 Monaten verurtheilt. Chemnitz. Die bekannte Firma Joh. David Oehme u. Sohn, die sich namentlich um die Hebung deS Flachsbaues im Erzgebirge außerordentlich be müht hat, ist in Konkurs verfallen. Wenn das bel gische FlachSröstverfahren in Sachsen immer mehr an gewandt wurde, so ist das der erwähnten Firma wesentlich zu danken gewesen. Hartha. Der Söziällstensührer Karl Grünberg wurde aus dem hiesigen Stadtverordneten- Kollegium ausgeschlossen, weil er kürzlich wegen politischer Vergehen eine vierzehntägige Gesängniß- strafe verbüßt hat. Nach seiner Entlassung erhielt er eine Zufertigung vom Stadtgemeinderathe, in der ihm mitgetheilt wird, daß ihm in Folge der verbüßten Freiheitsstrafe sein Stadtverordneten-Mandat aberkannt worden sei. Leipzig. Die Ziehung der 3. Klaffe der 127. K. S. Landes lotterte wird am 4. und 5. März er folgen. Die Erneuerung der Loose hat vor Ablauf des 23. Februar zu erfolgen. Crimmitschau. Die am 16. Februar, Nach mittags 3 Uhr, im Hotel „VereinShof" abgehaltene außerordentliche Generalversammlung des hiesigen Vereins für Gasbeleuchtung hat das Gebot der Stadt gemeinde, die Gasanstalt sür die Summe von 312 570 Mk. käuflich zu erwerben und vom 1. Mai 1895 ab zu übernehmen, einstimmig angenommen. Die Versammlung war von 25 Aktionären besucht, welche 520 Aktien mit 111 Stimmen vertraten. Waldenburg. Die von ihrem Gatten getrennt lebende Frau M. hier hat ihr dreijähriges Kind erwürgt. Mit Sicherheit hat sich das Motiv der That noch nicht seststrllen lassen. Wie das „Schönb. Tagebl." schreibt, war die Mutter im Armenhause untergebracht und von ihrem Manne verlassen. Sie erhielt deshalb schon seit längerer Zeit Armenunter- siützung. Unter Noth und Eiend Hal sie eine Anzahl Kinder aufgezogen, die nunmehr zum Theil erwachsen sind. Ein Mädchen von 10 Jahren und ein Knabe, welcher die Ostern konfirmut wird, wohnten außer dem dreijährigen Kinde bei ihr. Nach vollbrachter Tbat begab sich die Verbrecherin ins Amtsgericht und erstattete davon Anzeige; eine alsbald vorgenommene Besichtigung der Wohnung bestätigte die Angabe. Schon seit längerer Zeit machten sich bei der Unglück lichen Spuren von Geistesschwäche bemerkbar und eS wird vermuthet, daß sie in einem Anfalle von Geistes störung gehandelt habe. Glauchau. Der starke Frost der letzten Tage, sowie der Zusammenbruch mehrerer unterirdischer Strecken verursachte in der nächst vem Marktplatze ge legenen Brüderstraße verschiedene Hauptröhrenbrüche der hiesigen Wasserleitung. Da nun aus der nach dem Mühlgraben zu gelegenen Seite dieser Straße sich große Doppelkeller befinden, die eine Tiefe von 50 m und mehr haben und in die sich das Wasser
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