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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193211172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19321117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19321117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-17
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.11.1932
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Riesaer G Tageblatt »--»»-s«-» ««d tStbeUM «O Amrtz«-. Lageblatt Riesa, Dresden lSSli. gernrvf Re. ». Das Riesa« Lageblatt Ist dar Mr Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachung« der Amtrhauptmannschaft Girokaffe: Postfach Str. SS. Großenhain, der Amtsgerichts und d« Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Rater der Stadt Riesig Riesa Rr. 52. des Finanzamts Riesa und des HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 269. Donnerstag, 17. November 1932, abends. 85. Iahrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends '/,8 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug Rillt. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne ZustellungLgebühr). Für den Fall de« Eintretens von ProduktionSvertcuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis erhöhung und Nachsorderung vor. Anzeigen für di« Nummer der Ausgabetages sind bis 8 Uhr vormittags auszugeben und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Platzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 89 mm breite, 3 mm hohe Grundschrift-Zeile (6 Silben) 25 Gold-Pfennige; die 89 mm breite Reklamezeile 190 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Ausschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Besörderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goet-estraße LA. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. WMil KIM KW »»». vsr ksicksksnrlvr ssgt seins vssucke in Liicirisutsckisnci sb. vis psrtsißükrsr-kmnkSng« dsim ksicksksnrlsr. Berlin, 17. November. Der Reichskanzler Hai sich veranlaßt gesehen, die von ihm geplanten Besuche in Slultgart, Karlsruhe und Darm stadt abzusagen, da er nach dem Ergebnis der Parteiführer besprechungen am Bußtag es für richtiger hält, eine Klä rung der politischen Lage abzuwarlen. * Zentrum und Bayerische Bollrnartei lehne« ab Liese Absage hat in politischen Kreisen natürlich erheb-' tiche Ueberraschung ausgelöst. Die direkte Veranlassung ist in dem Ausgang der Be sprechungen zu sehen, die der Kanzler am Bußtag mit den Parteiführern hatte. Sie haben sich so abgespielt, daß gegen Mittag zunächst die Zentrumsführer Kaas und Io o s m der Reichskanzlei eintrafen und im Laufe des Nachmittags Abg Dingeldey für die Deutsche Volkspartei und Lr. Schüffer für die Bayerische Volkspartei. Die Einzelheiten dieser Besprechungen werden von den Beteiligten vertraulich behandelt. Wu« aber die große Linie der Unterhaltungen anlangt, so erklärte Dingeldey dem Kanzler seine Zustimmung zur nationalen Konzentration. Das gleiche gilt für die Stellungnahme der Jenlrumsverlreter. Der Unterschied liegt aber darin, daß Prälat kaas hinzugesügt hat, unter der jetzigen politischen Slaalssührung müsse der Versuch der nationalen Sammlung aussichtslos Zlelben, und daraus ergäben sich nach Ansicht des Zentrums von selbst naheliegende Konsequenzen. Diese Erklärung ist mit einer Absage gleichzusehen und sie dürste auch der Tenor der christlichen Aufzeichnung sein, die die Zentrumssührer dem Kanzler Übergaben. Dieses Schriftstück wird nicht veröf- lenliicht werden. Ls ist anzunehmen, daß die Darlegungen Vc. Schäffers für die Bayerische Volksparlei sich von dem Standpunkt des Zentrums nicht sehr wesentlich unterscheiden. Nun Empfang bei Hindenburg Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß der Reichs- President dann auf Grund der heutigen Sondierungen de» Reichskanzlers selbst die Parteiführer empfangen wird, um sie zu fragen, welchen Mann und welches Programm sie an Stelle der »jetzigen politischen Slaalssührung- vorzuschlagen haben. Diese Empfänge dürsten Ende dieser oder Anfang nächster Woche stattfinden. Rach Auffassung politischer Kreise find aber die Aussich ten dafür äußerst gering, daß die Parteien einen Ausweg an» deu gegenwärtigen Schwierigkeiten ,u weise« vermögen. '»z - DK Gründe der sozialdemokratischen Absage Di« fozialdsnokratische Reichstagsfraktion teilt zu ihrem Mfdgebeschluß noch folgende« mit: '»Der Reichskanzler von Papen hat durch zweimalige Auflösung des Reichstages das deutsche Volk zweimal über' seine Regierungspolitik befragt und zweimal vernichtende Absagen erhalten. Die Verfassung, die er beschworen hat, gibt ihm nicht das Recht, wettere Verhandlungen zu führen; sie verpflichtet ihn vielmehr zum Rücktritt. Der Reichskanzler ooo Pap« hat sich bei seinem Vorgehen gegen di« rechtmä ßig« Regierung Preußens über die Verfassung «nd den Spruch des höchsten Gerichts ebenso hinweggesetzt, wie er durch jein verbleiben im Amt das Urteil des Volke« miß- ichtet hat. Er Hot in leinen öffentlichen Reden die Parteien verunglimpft «nd diejenigen, oi« sich seiner Politik entge genstellen, als Feinde des Volkes bezeichnet. Sein ganzes Ver halten macht «n ats Verhandlungspartner für die Sozial- demotratstche Partei ««geeignet. Die Sozialdemokratische Partei erblickt in dem Reichs kanzler von Pap« den Sachverwalter einer winzig« Min derheit, die sich in rücksichtsloser Wahrnehmung ihrer eigenen Klasseninteressen nicht scheut, über das Grundgesetz der Re- oublik und tue Rechte des Volkes hinwegzugehen. Der Vor- land der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion kann aus zll« diesen Gründen von der geplant« Besprechung ein Lrgebnis nickst erwart«.* Ise heutige W»g »es WWbimtt». Berlin. (Funkspruch.s Das Reichskabinett hat sich heute vormittaa um 11 Uhr zu der anqekündiatcu Sitzung versammelt. Der Kabinettssitzunq gingen Einzelbespre chungen des Reichskanzlers voraus, nach deren Verlaus in politischen Kreise« der Eindruck vorherrscht, daß das Kabi nett möglicherweise den Beschluß fasten wird, dem Reichs präsidenten seine Gesamtdcmission anzubieten. Kommt das Kabinett zu dieser Entscheidung, so wird es natürlich zu nächst geschästsftihreud im Amte bleiben. Der Reichspräsi dent hätte dann eine breitere Basis für seine Verhandlungen mit den Parteien. Es ist übrigens nicht anznnehmeu, daß der Beschluß des Kabinetts bekanntgegebeu wird, ehe der Reichskanzler dem Reichspräsidenten Vortrag gehalten hat. Berlin. lFunkspruch.) Die Kabirrttssitzung, die um 11 Uhr begann, war gegen 2 Uhr beendet. Ueber etwa gefaßte Beschlüste ist nichts bekannt geworden. Eine wei tere Klärung der Lage ist erst nach dem für heute nachmit tag angesetzten Vortrag des Reichskanzlers beim Reichs präsidenten zu erwarten. * W beute »Mittag KMang beim AMM^ten. Berlin. (Funkspruch.s Die Beratung« deS Reichs kabinetts waren heute mittag um 1 Uhr noch nicht abge schlossen. Nach der Unsicherheit der Vormittagsstunden gilt es in politischen Kreisen nunmehr aber als sicher, daß Reichskanzler von Papen doch heute nachmittag um S Uhr vom Reichspräsident« empfang« wird. In der Beurtei lung der Frage, ob mit der Möglichkeit einer Gesamt- ' demission des Kabinetts zu rechnen ist, hat sich nach Auf fassung politischer Kreise nichts geändert. Es würde dann auch weiter noch die Frage sein, ob der Reichspräsident eine solche Demission annehmen oder ob er sich die Entscheidung Vorbehalten würde. Man wird auch mit der Möglichkeit rechnen müssen, daß in einem solchen Falle die endgültige Entscheidung des Reichspräsidenten über die Annahme oder Ablehnung der Demission erst in der nächsten Woche fallen kann. «- Nationalsozialisten wollen ein RegiernngsprograW Überresten. Berlin. (Funkspruch.) Wie das Nachrichtenbüro des VdZ. meldet, bürste das Ergebnis der Parteiführerempsänge beim Reichskanzler am Bußtag die nationalsozialistische Auffassung gestärkt haben, daß eine persönliche Unterhaltung Adolf Hitlers mit dem Reichskanzler von Papen nicht in Frage komme. Adolf Hitler hat sich zwar im Kaiserhos in Berlin bereits wieder angesagt, ist aber zur Stunde noch nicht eingetroffen, offenbar, weil er nach Ausgang der Parteiftthrerverhandlungen eine so schnelle Reise nach Berlin nicht mehr für notwendig gehalten hat. Es verlautet, daß die maßgeblichen Persönlichkeiten der NSDAP, eine Denkschrift ausgearbeitet haben- die man als nationalsozialistisches Regierungsprogramm ansprechen könne, und daß es nicht ausgeschlossen sei, daß die Partei es vorziehen werbe, statt einer persönlichen Unterredung Hitler—von Papen dem Reichskanzler diese Denkschrift überreichen zu lassen. Die Einladung, die Herr von Papen zu einer Unterredung mit Adolf Hitler ergehen ließ, sei lediglich mit einer Empfangsbestätigung beantwortet wor den. Der Führer der NSDAP, dürste dagegen für eine Unterredung mit dem Reichspräsidenten jederzeit zur Ver fügung stehen und dürfte in einem solchen Falle auch persön lich beim Herrn Reichspräsidenten das von ihm vorge schlagene Rcgierungsprogramm vertreten. Ein etwaiger Empfang Hitlers durch den Reichspräsidenten von Hinden burg könnte voraussichtlich erst morgen in Frage kommen. * M Weckils «MtW». Ar dMk keckelW in 8ns. Berlin. (Funkspruch.s Das Antwortschreiben des Führers der Nationalsozialisten, Adolf Hitlers, ist heute im Laufe deS Vormittags bei der Reichsregierung eingegangcn. Ueber deu Inhalt des Schreibens wird an zuständiger Stelle Stillschweigen bewahrt, da man erst den Abschluß der Beratungen des Kabinetts abwarten will. Man bezeichnet es in unterrichteten Kreisen jetzt wieder als unsicher, ob der ursprünglich heute nachmittag um L Uhr in Aussicht ge nommene Empfang des Reichskanzlers beim Reichspräsiden ten stattfinde» wirb. Es ist möglich, daß Reichspräsident von Hindenburg den Kanzler erst morgen empfängt. Die Vertretung Deutschlands aus der kommenden außer, ordentlichen Tagung des Völkcrbundsrates wird, wie an zuständiger Stelle versichert wird, durch die innenpolitische Lage nicht berührt werden. Auch eine etwaige Gesamt demission des Kabinetts wird aus die deutsche Vertretung in Gens ohne Einfluß bleiben, da die außerordentliche Rats tagung sich ja eigentlich nur mit der Mandschnrcisrage be schäftigen soll. Die im übrigen sonst eingenommene Hal tung der Reichsregierung, vor allem ihr Standpunkt in der Abriistungssraqe deckt sich so einheitlich mit der Auffassung des ganzen deutschen Volkes, daß auch in diesem Punkte jede deutsche Vertretung in Gens Sprecherin Kes ganzen deutschen Volkes lein wird. Reichsaußenminister Freiherr v. Neurath wird deshalb auf alle Fälle am Sonnabend zu der Rats tagung nach Gens fahren. Die Presseabteilung wird ver treten durch den früheren Leiter des Inlandreserates dieser Abteilung, vortragenden Legatiousrat Satzenberger und Legationsrat von Saucken. * Tie krllaruvgen berIeiitrnmsvertretkr beim Mslanzler. Berlin. lFunkspruch.) Die Verhandlungssührer deS Zentrums, die Abg. Kaas und Joos, haben, nach einer Mit teilung des Reichsgeneralsekretariats der Deutschen Zentrumspartei, dem Reichskanzler am Bußtag nachstehend« Ausführung« überreicht, worin die Haltung des Zentrums folgendermaßen umrissen wird: »Der einzige Ausweg aus der gegenwärtigen unhalt baren Lage ist die Bildung einer Regierung, die in voller Wahrung der Rechte des Reichspräsidenten und einer ziel bewußt« starken Itaatssühruug, die seit Monaten unter brochene Verbindung mit der Volksvertretung wieder, hergestellt «nd sich in einer festen Mehrheit den unentbehr lichen Rückhalt schafft. Rur so kann eine friedliche und organische Weiterentwicklung im politischen Leben der Nation gesichert werd«. Nur so kann der deutsch« Wirt schaft die Ruhe gewährleistet werden, die wesentliche Vor, aussetzung ihrer Erholung und ihres Ansstiegs ist. Nur so kann Deutschland in die weltpolitischen Auseinander, setzungen um seine Gleichberechtigung und finanzielle Wiedergesundung mit der Autorität eintreten, welche die Größe der zu bewältigenden Anfgaben und der außen politischen Widerstände verlangt. Eine nüchterne Prüfung der Gcsamtlage ergibt, daß die Zusammenfassung der politischen Kräfte zu einer stark« Not- und Arbeitsgemeinschaft, deren Bildung sachlich durch aus möglich ist. unter der gegenwärtigen politischen Füh rung und im Rahmen deS gegenwärtigen Kabinetts aus geschlossen bleibt. Hieraus ergibt sich die zwingende Not wendigkeit, daß die Rcichsregierung ohne weiteren Verzug durch einen freiwilligen Schritt ihrerseits dem Herrn Reichspräsidenten den Weg znr Durchführung der großen Sammelaktion freimacht. Die deutsche Zcntrumspartei stellte sür das Ziel der Schaffung einer starken, volksverbundenen Regierung und sür die beschleunigte Durchführung ihrer Ausgaben jede verfassungsmäßige Mitarbeit zur Verfügung." LrrhandlimgrMrvth Danzig- Vrlen Warschau, 17. November. Vie Danzig-polnischen Wirtschastsverhandlungen sind ergebnislos abgebrochen worden. Von Danziger Seite wird dazu mikgeteilt, dast Polen aus dem Standpunkt siehe, datz die Freie Stadt aus die ihr ein geräumten Rechte verzichten und sich in den Wirtschasts- körper der Republik Polen völlig eingliedern müsse. Die Freie Stadt verharrt aus dem stets eingenommenen Stand- punkt, dasi der Vertrag von Versailles und dec Vertrag von Pari» ihr die gegebene Selbständigkeit garantiere. Die Freie Stadt habe die ihr zugefallene Ausgabe, Polen einen sreien Zugang zum Meere zu verschaffen, erfüllt. Die Freie Stadt beruft sich darauf, datz die geschlossenen Verträge, soweit sie auch abänderlich sind, nur mit Zustimmung beider Teile ge ändert werden dürfe. Gegenüber dem Vorgehen Polens ist die Freie Stadt entschlossen, die von Polen ge,orderte völlige Eingliederung in seinen wirischastskörver äuss schärsslc zu rückzuweisen. Die Freie Stadt ist sich bewusst, das; eine Lr- süllung des verträtzswidrigcn verlangens Polens dir Aus hebung der Kultur und der politischen Selbständigkeit der Freien Stadt, die einen Teil der Bestimmung des Vertrages von Versailles darstellen, zur Folge haben würde. Sacks« de« völkerbundsinstanzcn wird es nunmehr sein, zur Wahrung der gefährdeten Rechts Danzigs die erforder lichen Entscheidungen schleunigst zu treffen und ihre Lurch- sübruna jicherauslellen.
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