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Dresdner Nachrichten : 28.12.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187012282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-12
- Tag1870-12-28
- Monat1870-12
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.12.1870
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Tageblatt Kr Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Etgmthum der Herausgeber: Liepfch L Nkichardt. — Verantmortliche, Redacteur: Jultv» «eickaf-k. Versailles, 27. Dccbr. (OffieieU.) Seit 7 Uhr früh hat die Velagenmgs-Artil- lcrie Sas Feuer gegen de« Mont-Avron eröffnet. v. Poddielski. ! Nr 262 Fünfzehnter Jahrgang: Mit dem I. Januar 1871 -eaiunt das erste Quartals-Abonnement aus die „Dresdner Nachrichten." Fiir Dresden abonnirt man » 8« Ngr. in der Expedition. Marienstraffe II; au»- tzoärtiae Abonnenten wellen gefälligst die Pränumera tion beim nächstgelegenen Postamts«.'»öglichst jetzt schon bewirken, damit die Postdest^.ing rechtzeitig in unsere Hände gelangt und wir in de» Stand gesetzt sind, für ununterbrochene Viesern»,», resp Nculieser ung besorgt zu sein. Lü»I»< iltltai» «l» e Idr« »»iluor Vui lii ie lit« ,,. Dresden. 28. Deeemder. - Vaut ander gelangter telegraphischer Mittheilung deü V)eneral-Eo»nmando'ü deS mobilen XII. (königl. sächsische») Armce-EorpS hat vor Paris die Beschieß ung dev Mont-Avron gestern Morgen (87.) begonnen. — Wir hören, daß Sc. Ercell. der Herr Staats-und Kriegs- Minister v. Fadricc seine Dicnstgcschäfte gestern scincin Stell vertreter. Herrn General-Major v. Brandcnstcin, übergeben hat, und dürste deöbalb Sc. Ercell. bereits >n den nächste» Lagen Dreodeu verlassen und sich nach Versailles begeben. — Nach einer neueren Bekanntmachung lcr Eingnatticr unqöbehörde voin 2l>. d. Ni. wird die beabsichtigte Uinguar- ticrung der Truppen, die gestern, den 27., schon beginnen sollte, erst nach und nach in den nächsttolgcnden Tagen vor sich geben. — Wenn auch alle Anforderungen des internationalen Vereins, dcö SachscndankS, des AlbcrtvcrcinS, des Eomitces für Saatgctrcidcsaminlung für die verarmte Pfalz und anderer patriotischer Gc»vssensck)attc» in Großenhain durchaus nicht unbeachtet geblieben sind, so hat nichtsdestoweniger unsere Nachbarstadt sich auch noch seine eigene Aufgabe gestellt Eo hat sich aus achtbaren Männern freiwillig cinEoniitee gebildet, welches für die zurückgcvlicbcncn Frauen und Kinder x. sorgt. Diese Eoinltce-Mitglicder gingen von Haus zuHauö, um sort- ! laufende Beiträge zu sannneln. Diese Mühwaltung war denn auch eine lohueirde. Es könne» von dieser Sammlung ätz Frauen w»<he«1lttff iM le 15Ngr. und L8 Kinder In derselben Frist inlt ie 7'/ü Ngr. bedacht »vcrtcn. Aber auch für eine Weihnachtögabc wurde gesorgt, indem aus Anlaß einer öffent lichen Bitte mehr alö :t«x> ENffchenkc cingingcn, tbeils Frauen arbeiten. thcilo Gewerbocrzcugnissc, die nach einer wenige Tage dauernde» Ausstellung verloost wurde». Der Absatz von 2000 Voosen brachte einen Neingcwinn von über ',00 Ti'alcr» ein. Am vergangenen Sonntag fand die Gbrislbeschecrung an die Kinder der Im Felde bcsintlichcn Väter der Großcnhaincr Gar nison statt, die viel Frcudcnthräncn kostete und einen erhebenden Anblick bot. Eine passende, würdige Ansprache gab dcnWol'l- thätigkeitöact die höhere Bleibe. Das Eomitce aber zu Großen Hain, daü feine schöne Aufgabe mit aller Gcwissciibaftigkeit und edlem Tact erfüllt, hat sich die allgemeinste Aiicrteniiung er worben, imdem cs das schöne, holle Wort der Sä" ist bewahr beitete: „Geben Ist seliger, denn nehmen!" — Iinmcr noch faulen Illusionen über Illusionen gebe» sich die französischen Gefangenen hin, die sic manchmal zu Lage treten lassen, wenn sic beim Glase Bier in den hiesige» Wirtb schalte» mit dem Publikum verkehren. So kam neulich ein französischer Sergeant im Bicrloeal des Gambrilino ins Ge spräch mit einem hiesigen Euiwol'ncr, wobei die Ncdc a»f die Affairc bei Orleans kam. in welcher der Franzose auch gelangen genommen worden war. Das war nun Alles wieder Verrats über Vcrratb. Das Verkaufe» der Armee spielte auch vier wie- der eine mvstischc Nolle, wie ja bei Metz, Sedan, Straßburg:e. Der Sergeant iundirtc seine Aussage auf die Berechnung, daß bei Orleans nur 30,000 Baicrn einem französischen Heere von lä0,000 Mann gcgcnübcrgeslandcn. Daö könne nur Verrath und Schacher sein! Wir Deutschen denken freilich anders da rüber - unsere klingende Münze, mit der wir die Tausende der Franzosen gekauft haben, sind die Waisen, deutsche Kraft, Ehre, Tapferkeit und leider auch viel deutsches - Blut. Nicht uninteressant ist übrigens die Episode, die der gefangene Franke in dem obengenannte» Vocal iiock' zum Besten gab. Da soll nämlich Napoleon von Wilhelmshöhe den Dresdner Gefangenen KOOO Franko gesendet haben, damit sic sich ein fröhliches Weih nachten arrangircn könnten. Als Antwort habe man ihm die angcblicheLuinmc zurnckgcscndct mit der sarkastischen Bcmcrtung: „er möge sich dafür einen - Strick kaufen; sie, die Gefangenen brauchten daö Geld nicht!" re. - V on der FcIdpo st. Eine große und vcrgnügteAb- Wechslung in daö Vcbcn im Felde bringen unser» Soldaten jetzt nur die langweiligen Vorpvstcndienste und die anlangenden Weihnachtsgeschenke aus der Heimat!'. Da wird ausgepacll, da werden Briefe gelesen, Erinnerungen an die früheren Weihnachts abende werden wach und dabei fließt manche Lbraue über das bärtige oder noch giatte Gesicht. Daß die Ebriststollen manch mal in sehr verlbärtetcin Zustande an die 'Adressaten gelangen, beweist oft der Zuruf der Kameraden: „Du. beiß Dir nur die Zähne nicht aus!", wenn Einer gerade darüber her i»t, ein sol ches Gebäck zu „schlachten". Die ankonimcndcn Vlcbeögaben verweilen gewöhnlich die Hauptleutc selbst in sehr umsichtiger und genauer Weise. Dock, werden auch die gerechten Wüuichc Einzelner berücksichtigt und finden dieOigarrc». Ebawlö. Blei stifte, Selsen, Labaköpackcte re. immer den richtigen Mann. Brauchbar ist im Felde selbst die geringste Kleinigkeit. — Eine»» auö Forch nach Waldheim gelangten Briese eines in letzterer Stadt in einem Naustnannsgeschäft in Eonditio» gestandenen Soldaten entnehmen wir eine originelle Episode des Wieder sehens in der Stellung als Freund und Feind. Der Eorrc- spondcnt traf nämlich plötzlich einen alten Freund, den er früher geschäftlich in Paris kennen gelernt und welcher gezwungen e»K Mobilgardift eintrcten mußte. Derselbe war unvcrwundct in die Hände der Deutschen gefallen, und so salrcn sich die beiden alten Freunde als Feinde wieder. Der Briekschreiber erwähnt die schrecklichen Verwundungen und Verstümmelungen, die er aus der Verbandstation bei 6hampS gesehen und die entsetzlichen Anblick boten. Dabei müssen die Verwundeten oft lange ohne Hilfe aui dem Schlachtfrlde ln grimmiger Kälte liegen, well die Mitredacteur: Theodor Drovtsch. »Ml»» Mittwoch, 28. December 187V. feindlichen Batterien mit ihren Granaten x. fortwährend die Nahono bestreichen. — Ein würdiger Veteran der Buchdruckerkunst, der Schrift setzer Herr G. Fr. Leicht, welcher im Vaut'e d. I. sein 50jäbrigeo Jubiläum alö c-chriltsctzcr begangen hat und seit länger alö lt7 Jahren zu den Mitglieder» der hiesigen Teubncr'schcn Osficin zählt, ist von Sr. Majestät dem König durch Verleihung der silbernen Medaille des AlbrcchtSortcns ausgezeichnet worden, welche Dekoration demselben gestern Mittag im 'Ausfrage dcö königl. Ministeriums des Innern durch Herrn geh. Ncgicrungs- rath Häpc im Lctzersaale der Tcubncr'sche» Ofsicin überreicht worden ist. Der Platz dcö noch immer thätigcn wackeren Manncs im Sctzersaale war zu diesem Zwecke von der Princi- pcklität und dem Personal festlich dccorirt und nach der An sprache des königl. Eommissars wurde der durch die königliche Gnade beglückte und ticigerührtc Jubilar auch noch von Leiten des Tcubncr'schcn Hauses, namens dcffcn Herr Hosratb Acker mann denselben begrüßte, sowie von Seiten seiner Eollcgcn dunh Vlcbeögaben geehrt und erfreut, indem ihm von erstcrcn» ». A. ein wcrti,'voller Siegelring und ei» Eluonometcr, von letzteren aber eine geschmackvolle Volivtafcl überreicht wurden. Der Vorstand der hier bestehenden Buchdruckerbenesieienkasse, um welche der Jubilar sich wesentliche Verdienste erworben, ließ denselben an diesem seinen Ehrentage durch eine Deputa tion besonders beglückwünschen. ;Dr. I.» — In Nücksicht daraus, daß man jetzt 8lötbige Feldpostbriefe sortscndcn kann, hat Herr Kaufmann Bösolt sWallstraßc 10, Ecke des Post- und AntonSplatzcS» sofort recht praktische, halt bare Eouvcrtö von Lteislcinewand anscrtigcn lassen und ver kauft diese von der Post als unbedingt zulässig erachteten Eou vcrtö zu dem geringe» Preise von 12 Pfennigen. — Einen erhebenden Eindruck machte die Bcschcerung, welche am heiligen Abend in der Königl. Blindenanstalt statt fand, aui die, ohne besondere Einladung höchst zahlreich erschie nenen Freunde der Blinden. Eingclcitct wurde die Feier durch Ehoralgcsang. Die daraus folgenden Solo- und Edorgcsänge umrahmte daö schwungvolle, ergreifende Wcihnachtsgcbet des Herrn AnstaltSdircctoro Neinharb und das von der blinden LuiK Kretschmar gedichtete und von der blinden Lina gespro chene Festgedicht. Welcher Jubel aber zog durch die Herzen der lichtlofcn Zöglinge, alö sic, an ihre Plätze geführt, tastend die reiche Bcscheerung erkannten! Daö war ein glückliches La chcn und ei» fröhliches Klatschen der Hände; und wer etwas zum Pfeifen erhalte» hatte, der pfiff, und wer etwas zum Klin geln batte, klingelte, kurz, rings nichts als Wonne und Jubel. Wahrlich, diejenigen, welche durch Arbeit oder Geschenke solche Freude bereiten halse», müssen durch diesen Anblick tausendfach entschädigt worden sein. — Der alte Plan, auch in Neustadt-Dresden eine Bier- Actien Gesellschaft zu begrünten, geht in diesen Tagen seiner Erfüllung entgegen. Das Vocal wird sich auf der Nbänitzgasse, in der nächsten Nabe dev Marktes, befinden. Die Gesellschaft will sich bemühen, zunächst ein billiges, gutes und reines Bier auSzuschänkcn. — Während der Feiertage war der Besuch des „Salon Victoria" im neuen Eonccrthause so stark, daß Manen von Schaulustige» sich wieder entfernen mußten, olmcEinlaß zu finde». — Einen harmlosen, aber vergnügten heiligen Abend ver schafften fick> die Insassen eines Massenguartiero auf der Wct- tinflraße, indem sic außer anderen Vergnüglichkcitcn auch ein Eonccrt arrangirt batte», daö wahrbatt 'originell war. ES be stand dies aus fröhlichen und kriegerischen Viekcrn o» unter denen Ncicrent, als er gerade ln der 'Nacht vorüberging, auch die vatcrlandsübliche „Wacht am Nhcin" hörte, die von einem Orchester begleitet wurde. Und woraus bestand dieses improvisirte Orchester? 'Nur aus dem einzigen Signalistcn. der mit feinem Horn kräftig die fröhlichen Melodiccn nachsckuncttcrtc. Seit Kurzem befindet sich wieder Herr Stallmeister Eannce in Dresden, welcher ein neues Genre im Drcsfircn der Pferde, nämlich die höhere Fahrkunst, erfunden, welche darin bcstel't, daß die Pferde, vor einem nach Eannöc'ö Ideen ciacnö conslruirkcn Wagen und mit dito Geschirr gespannt, alles Daö producircn, was die Schulpfcrte in den Kunstreiter Manegen irci machen, nämlich Schritt, Trab, Steigen, Galopp, Mar- schircn, rechts und links Galoppire», spanischen Schritt und die verschiedenen E bangeinents in den genannten Gangordnungcn. DaS Ganze ist neu und hat bereits schon großen Anklang gefunden, indem Herr Eanmc vor Kurzem in der hiesigen Hillmc'schcn Neitbahn vor einem kleinen Znfchaucrkrcis bei brillanter Bc- leuchtung seine Idee praktisch lind unter großer Anerkennung der originellen Leistungen durchführte. Herr Eaniv c steht be- reits mit den Eircusdirceteren Einiicili in St. Petersburg und Earrü in Prag in Verbindung wegen eines Engagements bc- Hufs Production iür höhere Fabrtunsk in den betreffenden Manegen vor dein größeren Publikum. Die Dressur der übri gens sehr kostbaren Pferde ist eine außerordentliche. Wie wir hören, wird Herr Eannö vor seiner 'Abreise noch ein derartiges Arrangement treffen. — Von einem «tallgcbäudc einer in Frictrichstadt gclegc ncn Fabrik ist an» 21. d. das Dach abgebrannt. Das Feuer ist dadurch entstanden, daß man beim Austhaucn eines am Stalle heranflaufcndc» NobrcS dem im Dack'c verwahrten Stroh.'e. »nit der Flamme zn nahe gekommen ist. — 'Auf der neuen Brücke stürzte gestern Vormittag ein Pferd so unglücklich, daß cs beide Vorderbeine brach. Das Thier mußte selbstverständlich an Ort und Stelle getöttct »vcrtcn. — In sausenden» Fluge jagte am zweite» Feiertage Nach mittags gegen :i Uhr ei» Scl'littencinspänncr vom Pirnaische» Platze durch die VanthauSslraße. Der einzige Insasse des Schlittens konnte das durchgchcndc Pierd nicht erhalten. Schon in der 'Nähe des Medingcr Biertunnelö begann der erste 'Act. Der Schlitten schleuderte an einen entgegenkommenden kleine» Bicrwagcn mit solcher Wucht, daß el fterer zerbrach, der Insasse aber einen wahren Vustballonsprung über die Straße antrcten mußte. Glücklicherweise war der Hcrausgcschlcudcrle, jcdcnsalls ein Dörfler, so beleibt und dick ungezogen, daß er nur aus- plumpste und keinen Schaden nab»», dagegen aber wie ein leib haftiger kolossaler Schnseman» ansiah. Das Noß sagte lndeß »nit dem Schlitten weiter, wurde jedoch von einem strammen Dienstinanne auf dem Ncu»narkte ststirt. Ein tragikomisches Bild bot nun die Nctirade der drei Parthcien, nämlich ded schnaufenden Nossed, dcö lahmen Schlittens und des schneewei ßen Besitzers beider, die ihren Weg langsam und friedlich nach den» Pirnaischen Platze zu einschlugc». — 'Abermals sind von den i» Dresden internirten sranzö fischen Offiziere»» scck'ö Mann, und zwar ein Hauptinann und tüns Veutnants, trotz gegebene» Ehrenwortes, flüchtig geworden und auch bereits nach Oesterreich entkommen. Die Besucher deö „HcidclbcrgerFasscö" in der Scestraße werden sich der dort viel verkehrt habenden Flüchtlinge gewiß erinnern. Gegenüber einer solchen ehrlosen Gesinnung, »vie diese sich bei einzelnen sranzösisck'c» Gefangenen zeigt, dürsten strengere Maßregeln zu ihrer Ucbcnvachung »voll auch bei uns dringend geboten er scheinen. — Ein Abcndzug von» vorige»» Sonnabend brachte 18 Mann Ersatz iür Dresden, denen Sonntags Mittag andcrwcite 20 Mann und ei» geisteskranker sächsischer Soldat, der in's hiesige Lazarett) gebracht wurde, folgten. Vorgestern Nachmit tag kam der verwundete sächsische «ceontc Lieutenant Mlcrsch hier an, der nach irisch angelegtem Verband l» der Vcrbant- station dcö Leipziger Bahnhofes vorläufig in'ö hiesige Lazarett' gebracht wurde. Gestern Mittag 12 Ubr trafen anderwcitc sächsische Ersatzmannschaiten ein. — In den Tagen vor dem Weihnachtsseste sind in vielen hiesigen Schulen öffentlichen und private», zun» Thcil recht reichliche Ehristbeschccrungen. insbesondere für die Familien von Militärs veranstaltet worden. — In jüngster Zeit ist die bekannte Restauration zum „Reu ßischen Garten" aus der Bautzncr Straße in» Wege der Sub- hastation in den Besitz eines wohlhabenden Privatinanneö ge langt. Dein Vernehmen nach stehen diesen» Etablissement in nächster Zeit bedeutende Verschönerungen und Vergrößerungen bevor, so daß cs bei seiner günstigen Vage wohl kaum verfehlen wird, einen Hauptanziehlliigöpunkt für das Publikum zu bilden. — Wir haben leider wieder einen Unglücks'aU zu beklagen, der sich am Dippoldiswaldaer Platz ereiguet. Ein Herr Kammer- musikuö vom hiesigen Hofthcatcr wollte an dem genannten Platze vom Fahrwege auf das Trottoir geben, daö an jener Stelle etwas erhöht war. er stürzte «nid brach den 'Arm, während er sich das eine Bein, »vie man zu sagen pflegt, erschelicrte. Sand streue»! Tand streuen! — In der 'Nacht vom Sonmrbcnd zum Sonntag ist aus höchst freche Weise in einer auf hiesiger Anncnstraße gelegene» Droguenhandlung cingcbrocl'cn und eine der für die hcnnkehren- tcn Krieger seiten dcö Gcwcrbevcrcinö daselbst ausgcstcllten Easscn entleert worden. Der Dieb hat nur eine der Eassen beraubt, während eine 2te von ihm ganz ignorirt oder nicht ge funden worden ist. Die durch sofort rcguirirte Polizei festgc- stclltcn LHatsachen werden hoffentlich zur Entdeckung führen, da der Verdacht sich nur auf einen »nit dem betreffenden Locale vertrauten Dieb lenken muß, der sich niuthmaßlich in den untern Räumen vor Schluß des Geschäfts hat einschlicßen lasse» und rann durch Ocffncn eines Ladens nach dem Garten entkommen ist. — Bei dem so strenge ausgetretenen Winter bürste den kleinen geflügelten Sängern etwas Futter, was ihnen der mit leidige Mensch zukommcn ließe, gewiß sehr willkommen sein.— Bei hohem Schnee empfiehlt es sich, wenn man dasselbe aus ein Bret oder sonst eine Unterlage streut, damit cs die Vögel auck' finden. — Bekanntlich »raren Ehristbäunic an» lctztvergangcncn Wcihnaci'tomarktc ein ich» gesuchter 'Artikel und wurde» am heiligen Abende einzelne Ercmplarc mit hohen, hier wohl kaum dagcwcscncn Preisen bezahlt. Diesen Umstand hat sich denn auch ein industricUcr Langfinger »nit einer seltenen Frechheit zu Nutze gemacht. Der Besitzer einer in der inneren Altstadt ge legene» renoinmirtcn Restauration hatte seinen, zun» Etablisse ment gehörigen Garten mit schöne» Fichtenbaumcn weihnacht lich ausgcschmückt. Während er sich am Sonnabend Nachmit tag aus seiner Wohnung cnttcrnt hatte, erschien in gedachtem Garten ein mit Schurzfell, Säge x. versehener Mann und fing ohne Weiteres an die Kronen der Fichte» abzuschneidcn; ein l'inzllgekommcncr Kellner glaubte, bei der großen Dreistigkeit des'Arbeiters, daß derselbe im Aufträge seines Prinzipals handle und ließ ihn ruhig fortarbcitcn, legte auch keinen Einspruch ein, als sich der Unbekannte mit den abgcichnittcncn, stattliche Ehrist- bämnc repräscntircndcn Baunuvipscln entfernte. Erik als der Wirtb nack'Hausc kan», stellte cö fick' heraus, daß die schönen Baum kronen die Beute eines dreisten Diebes geworden waren. Gestern Nachmittag wurdc in ihrer Wohnung auf der Lck'äscrstraße eine Näherin von hier in ziemlich bewußtlosem Zustande aiisgeiunten. Wie sich ergab, hatte sie bereits Tags zuvor von einer Partbic Streichhölzchen de» Phosphor abgc kratzt und genossen. Sie wnrtc »och lebend »nittclst Siech korveö i» das Krankenhaus gebracht. — Der achtjährige Lob» eines Bürgers in Frohburg, wel cher wegen einer Eur den» städtischen Hospital übergeben »rar. wurde am 21. srüh in einen» mit Rauch angcsülltcn Zimmer deS Hofpitalö erstickt ausgeinnten. Die gerichtliche Untersuchung über diesen Unglücksi'all ist im Gangc. — Ein interessantes Gastspiel steht dem Dresdner Hoi'thea ter bevor, tndcm der Direktor der Leipziger Bühne, Friedrich Haasc, am Ui. Januar einen größeren Gastrollen Evcluö be ginnt. Haasc ist eine bekannte Größe in der Thcatcrwelt, er mahnt in seinen Darstellungen an Dawison, und Herbert König gab bereits in II Zeichnungen „Evarakterköpfe" von ihm her ans. welche aus die verschiedciiartigstci» Rollen des Künstlers hindcutc». In» Laus der Jahre gattirte Haasc in »o Städten des In- und 'Auslandes, selbst in, 'April lt-xio zu New-Borl. und vier gekrönte Häupter zeichneten iim durch Ordensverleih ung aus. — Wir erhalten folgende Zuschrift: In den Drcödn. Nach richten thcilcn Sie vorgestern daö Unglück mit, welches eins« Schaffner der Leipzig-Dresdner Eisenbahn betroffen. Es würde gewiß gut sein, »venu Sic eine öffentliche Anfrage an die Leip zig Dresdner Weirbahn-DIrcction richte» wollten: aris welcher Station dle Schaffner die Verpflichtung die Bilketö nach Dkcö- Reueftks Telegramm siehe am Kopfe.
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