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Dresdner Nachrichten : 11.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189506113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-11
- Monat1895-06
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.06.1895
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OoxetsLösäesrtÜLl fkieiiric!» Lgpp«8ek Lot»! ««»»»tt« »«prLN» vLr1su-8ekLLuekv ru b'»l»iltpn>i»«n. «In»»»»» I<»A«7. 2 SslLlurSt Leipolt. VsMorstrssso 2S U llummitnlirilc ^ Ivlupbou 289. ?ko1osrLpiüv, ÜLlm 8 Xiulll. -HlSntvI n«««?r, »4nrüir« von HI. I.tts NN -IIn«I»«n Ilitt« -I»«ut»ir«i» P ^frvejnlit,t<>»: X1i„l«-n- »»6 <8n«pi»«a- 4«ilnnl»»»«u, Vwitlttirkt-n-Uhowl-rnphieii 12 8M«ii 6 dlnrl:, 4 er«» ü««ep«,,^«>» nach jväoni Uiici in liiliistl. ^iwlillrruin.'. iieinisiili jlinül. SN. Usuwetro ii. sntslikcliv k'liöviots, L»n,macnri, ffki ' >,. Xnn,i,-fttt'R>-!ciu8 ÄIiriliLton, in nur Koliäe» lüirlie» ». lffmlffiltvu. Ar. 161. Spiml: OeffentllchrS Rechtsaefiihl und Nechlsvrechnng. ' 'of. " Böhmischer Bahnhof, .... Hosnachrichten. Mar>e 2lnna Kinderhospital. Kommers der Beamtenvereine. Haiiptgeschwvreiic. „Tic Hugenotte»". Dienstag, 11. Anui. Kr die Lade- und Mcsaisrn. Die geehrttn L«fer der „Dresdner Nachrichltir" i» Dresden, welche nufer Blalt durch die hiesig« GeichiistSstclle bizieluni und dasselbe »ach den bi«»ii»i»»«r-4u1«i»»I»nlt»«>>t«r» »achgcscndcl zu Naben wüufche», wolle» der unierzeichuelen ÄeschäslvftcUe darüber Mil- ilieilunst zugckci, lassen behusS It^dvrH»«t««n« bcz. Zustellung durch die Kaiserliche Posl. Dem UcberweisungSanlraae ist deutliche Namens-, Ocis- und Wohnungsangabe beizusügen, auch ist die erforderliche Ilcbcr- weisiiugSgebühr (im I. Monat des Vierteljahres 00 Psg., im 2. Monat 10 Psg. Mld im !i. Monat 20 Ps.f nebst etwa noch zu entrichtender Pezugsacbühr vor der Abreise an uns eivzuschicke». Die wenden auswärtigen Bezieher (Pvst-Abom,einen) dagegen wollen sich in Welcher Angelegcnl^ir nur an das Postamt ihre» Wohnorte» >oe»den, bei rveläiem ihr lausendes Abonnement erfolgt ist. Ucbenveisungen innerhalb des deutschen llteichsgebietcs werden seilens der Postämter gegen euie Gebühr von 50 Pjg., im Verkehr mit Oesterreich und fremden Lan dein gegen eine solche von i Mark auSgesührt. Für die auf Reisen befindlichen Leser unseres Blattes, welche ihren Aujenthalt und somit ihre Adresse hiiufm wechseln, bringen wir unser ttvt»«-4I»«iinvn»«i»t in geneigte Erinnerung, durch welches ihnen nach jedem Aufenthaltsort unser Blatt alltäglich von unserer Geschäfts stelle direkt durch Kreuzband (bis 50 g>- Gewicht --- ca. N M'gen) bis in die Wohnung zugestcllt wird. Bei einer sesitichenden Reiseroute empsieblt es sich, unserer Geschäftsstelle bei der Bestellung des Reise-Abonnements ein Verzeichnis! der wechselnden Adressen zu übergeben: stehe» die Adresse» vor Beginn der Reise nicht fest, so sind von der Reise aus vorkoinniciide Aendcruugen rechtzeitig an unsere Geschäftsstelle gelangen zu lassen, um dieser die richtige Zusendung zu ermöglich»!,. Der Bezugspreis eines Reise Abonnements (einschl. der Verjendunglgebührs beträgt monatlich 2 Mk. 40 Ps. sür Sendrrngeir im Deutschen Reich mit Einschlus, särnnn- licher Bade- und Kurorte Oesterreich»: i! Mk. nach den Ländern int Weltpostverein. Bei kürzerer oder längerer Reisezeit werden obige Preise der Berechnung zu Grunde gelegt. Geschäftsstelle der .Dresdner Nachrichten". Marienstrake L8. Politische» Der Prozeß gegen die Alcziancrbrnd« in Aachen verdient noch eine besondere Würdigung mit Rücksicht auf die iuristische Seite, nämlich insofern, als das öffentliche Rechtsgefühl. ungeachtet der großen allgemeinen Genugthuiing über die Freisprechung des An men, hier haftet deni Berurtheilten a», daß er Unrecht gethan hat. Außerdem hat die Vemrtdeiluna regelmäßig die Sachsälliglcit iin Kostenpunkte mit zur Folge, und dieser Umstand ist in großen Prozesse», bei denen eine umfängliche Voruntersuchung geführt und eine Menge Zeugen vernommen wird, nicht »nweientlich. Diele Art der Rechtsprechung ist im Lause der Zeit so allgemein .cwvrdcn. daß man sie im Volte bereits wie eine Art Kismet mit atalistischem Gleichmuthc hinzunehiiien gewohnt ist. Das Urtheil im Alezianervrozcß macht das Bewußtsein der Unzulänglichkeit des bestehenden Zustandes umso drückender, weil es zeigt, daßdlc geltenden Gesetze keineswegs nothivendig die herrschenden Ucbelständc i», Ge folge haben m iisle n. Ricmand kan» die Richter zwingen, i» jedem starkenAnsdruUe einer berechtigten sittlichen Entrüstung eine „Beleidig ung der Form nach" zu finden. Das Gericht braucht nur zu erklären, daß unter den obwaltenden Umständen die gebrauchten Ausdrücke dem nachgewiescnen Dhatbestande adägnat seien, wie das in dem Aachener Erkemitniß geschehen ist. Schlimm, sehr schlimm für tic Weitcrentwickeliing nnierer RechtSznslände. daß ans Seiten der Gerichte zu dieser einfachen Korrektur der bisherige» Praris io überaus wenig Neigung vorhanden zu sein scheint! Er klären läßt sich diese geringe Neigung nur damit, daß nament- iich die ersten Richter immer die Korrektur der höhere» Instanzen zu gewärtigen haben In scharfen, Widerspruch zu dem Erkenntnis; dcS Aachener Gerichtshofes steht dir Haltung, die von der Anllagebehvrde ein genommen wurde. I»; Besonderen muß es Befremden erregen, daß der'Vertreter der Anklage den Angeklagten den Schutz des 8 IR» aberkannt wissen wollte, obwohl er leibst zngab. daß eine Hand lungsweise ans niedrigen Motiven nicht vorlicge. Zn welchen schweren Gcsabren eine solche Anssciffiingsweise führen würde, wenn die Gerichte sich ihr jcmals auch in so ganz eklatanten Untersuchnng über die behaupteten Unregelmäßigkeiten in der An statt cingelcitet. die ' dachtsgründen wieder gerichtlichen Feststellungen . ^ Material skr die Erhebung einer Anllage herbcizuschasse». Trotz- ^ dem mm der AnMatzte Mrllage diesen Dienst der Antiagrbehörvr und mit ihr der Oefientlichkeit geleistet hat. beantragt doch die selbe Behörde, das Gericht möge dem Angeklagten den Schutz des 8 193 absvrechen. Tic Anklagebcliörde dreht sich also in einem eircui»8 vitivsuv, der eine Aufdeckung vorhandener schwerer Miß- slände überhaupt unmöglich machen würde. Anträge, die ganz offenbar die Sicklung des Angeklagten verschlechtern, während seine Lage durch das Ergebnis; der Brwcisnnsnahmr zweifellos in «isn doktoa VLrsvIivI L »itIieLisI.tr«.««» I». T Vsisvolliwsstt'. 14». Lsoxoiutbov tjsm «IlOMKÜMii Vietoilil-Iiotol. Vermuihliche Witterung: Gewifteccrscheiiiiingen Ans daS Hllldigiingstclegmnim der Allen Herren des Bon »er R < antwortete der Kniicr: „Ten Gruß, welcher die schönsten Erinner ungen an meine Studienzeit wachruft, rrwiederc ich mit den besten Wünschen sür das Blühen und Gedeihen der deutschen Korps." — Heute Vormittag ist der Kolonialrath zusammcngctreleii, Wißmann machte eingehende Mitlheiliingcn über de» Straßenbau in Ost-Afrika. Eine längere Debatte fand über den Punkt „Besiedelung Wcst-AfükaS" statt. Geb. Rath Kauter thcilte mit. das: das neue Niger Schisssahrts-Reglement ähnlich lbedaucrliche Vorkommnisse wie früher ausschließe. Konsul Bohlen theilte deu von der deutschen Togo-Erveditio» mit dem Sultan von Gurma am Niger abgeschlossene» Vertrag mit. - Morgen findet bei dem Reichskanzler zu Ehren des Kolonialrathcs ein Tiner stall. — Der Bischof von Aberdeen entsandte de» Kanonikus Eameron nach Aachen mit dem Auftrag, bekannt zu geben, daß er erst ans den Zeitungen von der schlechten Behandlung ForbeS erfahre» bade. Forbcs möge »ach Schottland znrnckkehren. er werde dort eine leinen Wünschen entsprechende Anstellung als. Geistlicher erhalten. Fordes hat sich eine bestimmte Erklärung Vorbehalten. Berlin. Der Direktor und die Assistenzärzte der Bremer Irrenanstalt erlassen eine Erklärung gegen die Aussage Tr.Eavell mann'S im Aachener Prozesse, daß in der Bremischen Irrenanstalt weder Zwangs- noch Strafmittel, weder Isolirnngen noch DobzUlcii nngewendet werden. . * Ehcmnitz. Sc. Mas. der König von Sachsen wird dcR Eröffnung des Mitteldeutschen PnndcsschießenS am 14. Juli bei wohnen. Zahlreiche Anmeldungen sind bereits aus allen Gauen, Deutschlands, ans Oesterreich-Ungarn und der Schweiz etiigegaiigeii. * Wie». Der Nanhmördcr Eiehinger wurde zu lebenslang-,' liebem Kerker begnadigt. W jener N e n st adt. Bei de» Wolkenbrüchen in Schwarzen bach wurden 16 Häuser zerstört. Zwölf Menschen sind nm's Leben gekommen, auch viel Viel; ging verloren. Die an» Schaden betroffenen Gebirgsgemeindeil befinden ffck Nvthlnge. geklagten, ,n dem Verhalten des Staatsanwalts mehrfach jede! gebenert cricheint, sollte» von der Anklagebchorde überhaupt nicht der b«»s6,näkiae>l Barlr-eliina gestellt werden, denn sie rst nach 8 168 der Relchsstrnfprozcß- ocr veinlsmamgcn «meiiing „icht blas die zur Belastung '»»dsr « bienenden 'lll Wechselbeziehung zwischen sich und der de» ussmäßigcn deS öffentlichen Rechts peinlich vermißt. Bei uns zeigt sich die klosterarlige Abgeschlossenheit des RichtrrstandeS von der prak tischen Verkehrs-, Enverbs- und Geisteswclt vornehmlich in der Haltung, die die Gerichte gegenüber der Presse und in der Materie der Beleidigungen rinnehmcn. Tie publizistische Presse befindet sich in der juristischen Presse: däs ist mit kurzen Worten der herrschende Zustand. Bon, Verantwortlichen Redakteur bis zur Zeitimgansträgerin kann mittels des famosen ciolun eventual,8 Alles haftbar gemocht werden, was sich mit der Herstellung oder dem! Vertriebe der Zeitung direkt oder indirekt beschäftigt. Sogar der! Nachweis, daß z. B. der Trucker einer Zeitung das Blatt gar nicht gelesen hat, schützt ihn nicht vor Verfolgung. Es genügt, daß man ihm nachweist, er könne eine allgemeine unbestimmte Ahnung von dem strafbaren Inhalt gehabt haben. Dann ist der ciolus evvntualw. die eventuelle, in nebelgraue Feme zurück strafbare Absicht fertig. Ria» wende nicht ein, daß dieses Verfahren nur gegen Aus schreitungen der sozialdemokratischen Presse geübt werde. Es be ruht auf dem für Alle gleichmäßig giltige» bestehenden Strafrecht »nd wohl alle Parteien ohne Ausnahme haben bereits seine Süßig keit gekostet. Sollte ober — und daS ist allerdings wahrscheinlich — daS Bestreben der Gerichte, die sozialdemokratischen Preßerzeng- niffc schärfer als bisher anznfassen, besonders zur Ausbreitung jener verhängnißvollen Rechtsprechung in Preßsachen mit bcigetragen haben, so wäre das nur ein neuer gewichtiger Grund sür die Ord- "nngspartrien. um sich diese hemmende Fessel je eher, desto besser - Wichtung der Rechtsprechung als falsch empfunden wird, durch Ausstellung einer klarem gesetzlichen Scheidemarke zwischen! die Richter die entschiedene,Pflicht, sich die Finge vorz vrdnimg verpflichtet, nicht blns die zur Belastung, sondern auch die zur Entlastung des Angeklagten dienenden 'Umstünde zu er mitteln Bei manchen Prozessen weiß sich auch die StaatSanwalt- schast dieser ihr obliegenden Pflicht sehr wohl zu erinnern. So war es z. P. hei dein .>'nntener Prozeß der Fall, in dem die Staatsanwaltschast in der Entlastung des Angcklagten sogar einen solchen Eifer entwickelte, daß sie mit der Vcrtheidigung die Rollen getauscht zu Hoden schien. Um so mehr muß es aussallcn. das; in dem Aachener Prozeß »on einem solchen Eifer so wenig zu spüren gewesen ist. Ter Staatsanwaltschast sieht gegen das srcisprcchcndc Er kenntnis; des Aachener GcrichtshoseS das Rechtsmittel der Revision offen. Es erscheint indes; nach Lage der Sache so gut wie sicher, daß die StantSanwaltschast cs bei dem erstinstanzlichen Unheil bewenden lassen wird. Die allgemeine Befriedigung, die die öffent liche Meinung über das srciwrcchcndc Erkenntnis; empfindet, dürfte an zuständiger Stelle doch wohl genügend gewürdigt werde», uni dort von ledcm weiteren Schritte zu Ungnnstcn der Freigesprvchenen nbznlialtc». Dem öffentlichem RechlSvcwußlsein ist also hier in er freulichster Weise Genüge geschehen. Tic Rechtspflege kann aber nur da ihrer hohen Aufgabe gerecht werden, wo die Ucbcr« einstimmung zwischen öffentlichem Rechtsbewußtsein und for mellem Recht nnenlwcgt die Regel bildet. Zu verkennen ist ja nicht, daß mit dem Begriff «öffentliches Rcchtsbcnmßt- scin" auch vielfach Mißbrauch getrieben wird. Gewisse dema gogische Kreise wollen dies Schlagworl benutzen, um die Recht sprechung für ihr gewissenloses Treiben nutzbar z» mache». Um diese Tinge bandelt cs sich hier aber nicht. TaS öffentliche Rechts- bewußtsein ini wahren Sinne des Wortes stellt die Rechts- überzcngnng der inahgebcnden Kreise des Volkes dar. Wenn von dieser >Leilc beharrlich durch lange Zeit hindurch eine gewisse so haben armen von dem befinden sich in großer, Pest. Gegen die Firma Has n. Deulsch ist wegen Uebervor- des FiSknS um l Million bei Holziiciernngen die Unter-, sind mehrere Ministeiialbeamle in sich und der Revolution abzustreisen. Die besondere Handhabe, mittelst deren die gerichtliche Prcß- maschine gegen die Presse in so erfolgreiche Dhätigkclt versetzt wird. Ist die „Beleidigung". Man kan» ohne Uebertreibnng sagen, daß die "Absicht des Gesetzgebers hier geradezu nmgekehrt worden ist. Während der 8 193, der Beleidigungen, die zum „Schutze be rechtigter Interessen" verübt werden, sür straffrei erkNrt. die weiteste und denkbar liberalste Auslegung nach dem Geiste des Gesetzes erfahren sollte, haben die Gerichte allmählich die Schntzwehr dieses Paragraphen so gut wie gänzlich zn beseitigen verstanden. Der bezeichncle Paragraph hat nämlich noch den verhängnißvollcil Nachsatz, daß die Straffreiheit dann nicht rintreten soll, wenn „aus der Form der gewählten Ansdrücke die Absicht zn beleidigen hcrvorgeht". Diele "Absicht aus der Form wird nun regelmäßig auch dann gefolgert, wenn im Uebrigen der Schutz dcS 8 193 zu- gejprochcn wird. DaS geht so weit, daß man kaum einen iiber- führtcn Mörder als einen „kaltblütige n Schurken" bezeichnen düUte, ohne sich „straffällig" zu machen. Meist freilich kommt es zur Zu billigung des 8 IW an einen verantwortlichen Redakteur oder an den Verfasser einer Drnckichriit. die öffentliche Mißstände aufdeckt, überhaupt nicht. ES heißt dann gemäß vielfacher Entscheidungen des Reichsgerichts einfach: „Der Angeklagte hat kein „individuelles" Interesse an der Aufdeckung der Mißstände gehabt, da er selbst nicht davon betroffen worden ist. tstgo muß er bluten." Mag dann die Strafe auch noch so milde ansfallen, die Thatsache der Vemribeilnng wird im Volke nicht mH der feineren Unterscheid ung, daß sie'nur aus formalen Gründen erfolgt ist, aufgenom- Gkisl und Buchstabe des Gesetzes gleichmäßig eine Aendcrnng der Judikatur in dein von den; öffentlichen Rcchtsbcwiißtsri» vor gezeichneten Sinne gestatten, und bejahenden Falles die "Aendcrnng vorzunchmen. Zu wiche» von dem öffentlichen RechtSbewnßtscin geforderten und möglichen Aendcmngen gehört in erster Linie die Erweiterung dcS Llrnsschntzcs des 8 >93 in der Richtung, daß voll erwiesene und ans lautere» Motiven vorgebrnchte Bchnupinngen nicht deswegen als „Beleidigungen" bestraft werden, weil sic zugleich eine angemessen scharfe, ans ehrliche sittliche Entrüstung sich griindendc Kritik der anfgcdcckte» Mißsländc enthalten. Aernschitib- m,d Herniprech-Ucrichte vom 10. Juni. Antonien Hütte < Schlesien). Die dem Grafen Henckel von Doniicrsmart «ehöriae Tteinkohlengrude «Lraen Gelte»" ist in Brand gerathen. «von 4tN» an gefahrenen Bergteuteie sind bisher n»r 41» in Sicherheit gebracht. " K attvwi tz. Nach hierher gelangter Meldung wurden bis Abends u Uhr nns der in Brand gerathcnen, dem Grasen Hcnckel von Donnersmark gehörigen „Segen GottcS"-Grubc 10 Doste, darunter 2 Steiger, lieransgeschafft. Ein Obersteiger wird vermißt. Ob weitere Menschenleben verloren oder in Gefahr sind, ist noch nicht bekannt. Berlin. Der Kaiser begab sich heute früh nach seiner An kunft ans Kiel mit dem Erzherzog Franz Salvator zur Truppen- besichtlgung nach dem Bornstedter Felde. Der Kaiser stellte den Erzherzog Salvator ä In -mite dcS Husarrnreglmentü „Kaiser ormrz Josef, schleswig-holsteinischeS". Nachmittags begab sich daS Kaiserpaar in Begleitung dcS Erzherzogs zu dem Armee-Jagd rennen nach Hovpegarten. Am Abend fand zu Ehren des Erz herzogs rin Diner statt, wozu nnicr Anderen der Reichskanzler und der österreichische Botschafter " ' theilnng snchnng eingelciict. "Am die Angelegenheit verwickelt. Budapest. Der Streik der Briefträger ist beendet, dieselben haben die Arbeit wieder aufgcnvmmen. Ter Streik ist dadurch beendet, daß den Zunickkehrendcn Straflosigkeit zngcsichccl ivurdc und die Negierung versprach, die Bejchwerdeschrist einer Prüfung zu unterziehen. * Paris. Kammer. Millerand (Sozialist intcrpellirt die Regierung und bedauert die Politik im äußersten Osten wwie die: Dhcilnnhnie an dem Feste in Kiel. Ter Minister Hanvtaur er-, wicdcrte. die Negierung habe ihre Politik nicht geändert und vcr-s folge die Wiederanfrichtiing des Landes nicht durch Absonderung,! sondern durch Einvernehmen mit anderen Mächten, welches auch! schon Früchte getragen babc: es handle sich um eine Einladung! ans Höflichkeit, welche Frankccich auS Höflichkeit erwicdert habe i Die Seeleute werden in Kiel ein freies starkes Franlrcich renrä irntircn, das keinen Veralcich fürchtet und keine Erinnerung nci s leugnet. I» der chinesisch-japanischen Frage wollte Fraiikreick Rußland nicht die Schwierigkeiten überlaffen, welche ruft denen allgemeiner Politik gelastet haben. Frankreich wolle nicht durch eine unerklärliche Znrücklialtniig die llnterslülumg entziehen, die von ihm gefordert worden sei. Frankreich bleibe seinen Verbün dete» treu. '' Brest. Die französische Schiffsdivision geht morgen nach Kiel ab. London. Tic Verhandlungen mit der nrmcnffchcn Unter- suchungSkommission in Musch wurden geschloffen. Die europä ischen Delegirten erklärten, sie konnten nicht länger mit den !ü> iischcn Kommissaren verhandeln, die offen Bestechungen und Ein " Hl ' " unterstützt worden. okio. Der deutsche Gesandte überreichte dem Kaffer die Kcrte des Schwarzen "Adler Ordens. Tie Berliner Börse war Anfangs fest und belebt infolge Hoffnung auf große Bestellungen für den Weiterbau der sibirischen Bahnen: später trat Abschwächnng ein. Neben Banken und Bergwerken waren östliche und schweizerische Bahnen lebhaft be achtet : auch östcrreichilche und Eanadabahn waren höher. Die KurSbcssrrungen in Banken und Bergwerken gingen später ganz oder theilwcrie verloren Fremde "Renten fest. Im Kassavertcbr deutsche Zprozcntigc Anleihen sehr fest, Argentinier schwächer. Jndnstricpapierc waren vielfach belebt. Privatdiskont 2 Prozent. Nachbörsc fest. Wetter: Gewitter. Südostwind. Ar«i,is„>t a. M. iLchNib.l Oredit rasls. Tiscomo 22i.sn. Dresdin'r Bank iss.70. Ln>alei>al>» -. ponwordni «cmra iM M. Ungar. Gold —. Pvriuaicco» —. -. DiaUciicr —. Rccchsaiilcilie Jcil. P»r». cs Ubr Naäiin.» Rcme ivs.ss. tzialicucr ss.oo. Lvaincr es> >. Doriuaicikn L.50. Tüilcu suis. Lurlkiilvo'e iLS.lv. Otwmcmban! ?A.m. Sraalodalm s«.«>. Lombarde» AS.2S. Träne. Varl«. Prodnkle» ctziblnsi.i Dtcurn ver Imn IS.Sv. per Scntnnbci- Drn'iiibceLi.vo. ml,,«. Svmtiio ver 5»»! sr.so, r>cr Scntdr -Dezember re», matt. 3>uböl ver Hin» 4S.7S. ver Levlbr.-Tccbr. 43.-s. rnbia. «lusirrdxm. -pcodiUien Wene» ver Novcmvcr —. Noaacn : ver e>»Ii —. ver ONobc, >21. Lind«». ProdnNe» inerichl. Gclceidc ich. inbla L>c>.;c»-oäi. bol,. «IS vor l<> Lasen Meli! >,'»—>/« Scli bol,er. Haler >/» Sck. „icdriscr. rlnge- komincnc Weizcnladmigc» tcb. Lavlaka es netto ceniiir! Wetter. Schön. 8.7^ ev - V- ev L R' S <2 >: rx- —-2k 5^- cx» s-s schüchlerungen ausübtcn: übrigens sei ihr Vorgehen von höchster Stelle in Konstantinopcl r — Nach dem vorgestrigen Kirchenbeuiche crthcilten bcii Maiestäten km Residenzschlossc Audienzen, unter den v, Sr. Maicstät dem Könige empfangenen Herren befanden sich k Einladungen «hatten hätten. — Ocrtlichcs und Sächsisches. de von die Mitglieder des Eentrajansschnffcs für das 16. mitteldeutsche Bundcsschießcn in Ehrmnitz. nämlich die Herren Oberbürgcrmcffler Dr. Andre, AmtShauptman» Dr. Rumpelt, Jnffizralh Tr. Enz- inann, Bnrgerineistcr Stadler und Fabrikant Hoffman», sowie eine Deputation der hiesigen privilegirtc» Scheibenschühen-Gesellschast. vertreten durch Hosootikns Roettig, Korbmacheroberiiicistcr Stadt verordneter Winlcc und Töpsermcislcr Bnrktiardt. Ter erstgenannte Ausschuß unterbreitete den; Monarchen eine Einladung z» den; nächsten Monat in Elicinnitz statlsindenden mittcldcnlschen BnndeS- schicßcn und die letztgenannte Deputation eine Einladung znm bevorstehenden Königsschicßcn in Dracbcnbergc bei Dresden. Se. Majestät der König »ahm rm Laufe des gestrigen Vormittages die Vorträge der Herren Ltaatsminister und der DeparteinentSchets der König!. Hofstaaten, sowie militärische Meldungen im Resrdcnz- schloffe entgegen. — Uever die Reise Sr. Majestät des Königs nach v>ain- burg-Klel z» den Feierlichkeiten ans Anlaß der Einweihung des N ordosljectanats höre» wir von zuverlässiger Seite, daß die Abreise des Monarchen am Dienstag den 18. Juni Abends über
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