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02 Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 23.05.1925
- Titel
- 02
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-19250523025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-1925052302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-1925052302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-23
- Monat1925-05
- Jahr1925
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Zweites «wtt Er<ch«Mt Dtrnstag, Donnersla« und Sonnabend und wird am Abend vor der ausgegeben u versendet. Monat- icher Derugspreis 100 Psg., aus- chliehlich Boten und Postgedüdren. Für den Fall des Eintretens von Pro- ruklionsoerteuerungen, Erhöhungen rer Löhne und Maierialienvreiie be talten wir uns das Nean der Preis- .rhöhung und Nachjorderungen vor Ärstellungen werben in unserer Ge- -chänsitelle, von den Boren, sowie von Nen Postunltallen angenommen WchMatt Ter Inlerlionspreis delrügl tür du ö-gelpalt. Petitzeile oder deren Raum im Amtsgericktsbezirk Zschopau 1b Pfennige, außerhalb 20 Pfennige Im amtlichen Teile die 3-gespaltene Zeile 30 Pfennige Reklamen, die S-gespaltene Zeile 50 Pfennige Für Nachweis u Lfseiten-Am ahme 15 Pfennige Extragebühr Postlcheck-Konto: Leipzig Nr 42884 chemembignokontc, Zicyopau Ar 41 Dewecbebank e G m. b h Zschopau Ferntplech-Anschluß N. i-. für Zschopau D und Umgegend. ' crtchülr ö»e ^llrtuweu Dekaimmiamungen der AwtSvaupMtannfrdast ^wha, -es HmttzgerrattS und des Stadtruis zu ^fchupuu Schrift!ertilng: Rickard Voigtländer. — Druck und Verlag i Wockenblatt für Zsckopau und Umgegend Richard Voigtländer in Zschopau, Oststraße 2 t Ä 61. Sonnabend, Sen 23. Mai 1925. 93. Jahrgang Die VerSdung unserem Tiee- tveit Von Wilhelm Hochgreve-Toslar Als uns der Großvater erzählte, er habe in seiner Jugend mit anderen jungen Burschen zusammen in freier Natur in ein Uhuncst geschaut, da blickten wir staunend auf und ein Schaudern überlief uns, als hörten wir ein gruselig Märchen. Wir erfuhren so selten von diesem Vogel, hatten noch keinen Zoologischen Garten erlebt, in dem er von Frei heit und nächtlichem Jagen träumt, die Phantasie malle die Eule ins Riesenhafte, und wir lauschten weiter, wie Kinder am Pfunde der Märchenerzählerin hängen. Märchenhaft schien uns auch vieles von dem, was uns sonst noch erzählt wurde aus dem Walde, uns, die wir tierlieb das Weben und Leben fast aller Kreaturen schon gut zu beobachten ver standen. Wir wußten Ammer und Fink selbst am Fluge zu unterscheiden, besorgten, ehe wir au unseren Morgenlrank dachten, zuerst unsere kleinen Pfleglinge, denen wir das harte Dasein hinter Brettern und Gittern möglichst mildern wollten. Trotz unserer Jugend kannten wir alle Tiere, die um uns und über uns waren, und nun wurde uus erzählt, die Tier welt, die uns so unendlich reich gedünkt hatte, sei noch stärker, bunter gewesen, habe viele und gerade ihre schönsten und stärksten Angehörigen ganz oder doch fast ganz verloren Mandelkrähe und Wiedehopf erschienen uns wie Fabelwesen, und wir wollten den Tieren, deren Konterfei wir in Brehms „Tierleben" iahen, von der Buntheit ihrer Farben verführt, die .Heimat des Kolibri oder auch des Paradiesvogels geben. Bei der Mandelkrähe und dem Wiedehopf, die ich als Beispiele willkürlich aus dem großen Schwarme beransgriff, habe ich die Gegenden vor Augen, in denen ich groß ge worden bin. Auch bei der Erwähnung des Uhu. Nicht überall ficht es mit der Verödung der Tierwelt gleich traurig aus. Vor kurzem erst brachte eine Jagdzcitung aus Ost preußen die Nachricht vom Fange zweier Uhus. Vom Fange aber! Man hat sie gefangen gesetzt und damit vielleicht die letzten Exemplare auch jener Provinz, die für viele Tiere ein Hort bedeutet, vernichtet. Vom Vor kommen seltener, manchmal ausgestorben geglaubter Vögel hört man häusig aus verschiedenen Teilen des Reiches. Ich habe nicht sagen wollen, Deutschland besitze keine Mandel krähe mehr, keinen Wiedekopf. Hier und Sa aber sind sie ganz verschwunden, wo sie früher den Wald belebten, und mir ihnen viele andere Arten. Wir haben dem Forstfistus zu verdanken, daß er die Gemeindewälder schützt vor dem Raubbau, daß unser Vaterland zu den waldreichsten Rindern Europas zählt. Aber mit dem Einzug intensiver Forstwirt schaft schwindet viel Leben aus dem Walde. Bäume fallen, weil sie nicht so wertvoll sind wie andere, und sterben aus, Beerensträucher bringen nichts ein und müssen schwinden, und mit gewissen Bäumen und Sträuchern schwinden gewisse Tier-, namentlich Vogclarten, Baumricsen fallen, in deren hohlen Armen Höhlenbrüter Nistgelegenhciteu fanden; die müssen fliehen und andere Heimat suchen. Selbstverständlich darf man das Ohr nicht gegen die Praxis der modernen Forstwirtschaft verschließen, aber das kultnrelle Vorwärts geht auch hier über Leichen, deren Anblick wehmütig stimmt. Mau hat Hermann Löns und andere, die warm auch für die fleischfressende Tierwelt eintreten, Rnubzeugzüchter genannt. Dann müßte man auch den Staat so nennen, der Bussard und Gabelweihe unter seinen Schutz nimmt. Keine Rapbzeugzüchter, warmherzige Tierfreunde sprechen da; mir schauen in Augen, die den deutschen Wald lebendig und buntfarbig erhalten sehen möchten. Der ist kein Weid mann, der beim Anblick eines Fuchses gleich um sein Wild bangt, will sagen, um eiu paar Taler Wildbrctt. Der Wald soll nicht Wildstall sein, auch das Feld nicht. Man muß auch dem Raubwilde sein Dasein gönnen, nicht am wenigsten vom praktischen Standpunkt aus, wo man in ihm die Gesundheitspolizei erblickt, die alles, was krankt, beiseite schafft. Der echte Weidmann ist auch Heger, kein Feind der Tierwelt, wie der knallende Kleinbauer und die Sportfcxe, denen selbst des Eisvogels Pracht nicht heilig ist, die Strandläufcr und Möven schießen, um „Jäger" zu sein. Ein großer Feind unserer Tierwelt ist auch der moderne Landwirtschaftsbetrieb, der namentlich der Kleinvogelwelt schadet. Früher zeigte dem durstigen Wanderer weithin im freien Felde ein Busch, wo eine Quelle zu finden, auch der Vogel und das Wild verstanden den Wink natürlicher Hände. Heute legt man jede Quelle trocken, meist nur, um einen Quadratmeter Ackerland zu gewinnen; jeder Busch verfällt der Axt oder dem Feuer, weil er einem Quadratmeter Land die Sonne raubt. Meilenweiteu werden dadurch vogelarm, vogclleer. Käfer und Larven und andere Pflanzenschädlinge aber mästen und vermehren sich um so stärker. Jede Gegenmaßregel wird jeder Tierfreund, jeder, dem Wald und Feld ohne Wild und Vogel nur halbe Freude sind, lebhaft begrüßen. In der Geschichte des Tierschutzes wird v. Berlepschs Name unauslöschlich sein. Seine Leistungen auf dem Gebiete der Vogelhege sind genugsam bekanut Auf seine Anregung und mit seiner Unterstützung hat man auch eine Vogclschutzinsel geschaffen, die d n Verfolgten ein Asyl gewährt, das Ausstcrben mancher Arlen verhindert, oder doch mindestens hinausschiebt, hoffen wir, recht weit, weit hinausschiebt. Wir danken jedem Bauer, der ein Wagenrad auf seiner Scheune befestigt, Großvaters „Ulenflucht" oben im Giebel der Scheune nicht vermauert, in jedem Busch am Feldrain nicht gleich ein Aergernis findet. So kann auch der einzelne tatkräftig helfen. Größte Erfolge aber sind dort zu erwarten, wo viele geschlossen Vorgehen. In den letzten Jahren haben sich Gesellschaften für Tierschutz gebildet oder treten kraftvoll für ihn ein. Helft alle an dem großen Werke. ÄN einer siiSasrikanisrhen Manrantennnne Wie man den kostbaren Hdekstein gewinnt Die rohen Diamanten kommen in Südafrika in soge nannten Kaminen vor, in fast senkrecht in den Boden gehen den Löchern, die meistens etwas mehr als dreihundert Nieter im Durchmesser und mit blauer Erde gefüllt sind. Diese Kamine, die nach unten allmählich enger werden, sind ver mutlich erstorbene Krater, die sehr tief in die Erde reichen, denn bei einigen hat man auf tausend Meter Tiefe noch keinen Grund gefunden. Auf eigenartige Manier wird die blaue Erde, welche die Diamanten enthält, herausgeholt; man gräbt sie nicht von oben weg, sondern bohrt in etwa dreihundert Meter Entfernung vom Kamin einen senkrechten Schacht in den Boden und bricht auf zweihundert Nieter Tiefe einen Seitengang durch die Felsen zum Kamin hin. So holt man die Erde aus der Tiefe, die mit einem Flaschenzug durch den Schacht hinaufbefördert wird. Nach zwölf bis fünfzehn Jahren hat man die ganze Erde entfernt und der senkrechte Arbeitsschacht wird wieder zweihundert Meicr tiefer gebohrt, durch einen horizontalen Gang neuer lich mir dem Kamin verbunden und die Arbeit beginnt aufs neue. Oben wird die blaue Erde in kleine Wagen verladen und in Lagen von 35 bis 45 Zentimeter Dicke auf der Erde ausgebreitet. Neun bis zwölf Monate bleiben dieie Schichten liegen, um sie verwittern zu lassen. Von Zeit zu Zeit bearbeitet man sie mit Dampfpslügen und, da in dieser Gegend sehr wenig Regen fällt, Feuchtigkeit aber das Ver wittern günstig beeinflußt, künstlich benäßt. Ist die Masse genug verwittert, so wird sie in Waschmaschinen gebracht, das heißt in zwei Meter liefe Pfannen, in deren Mille sich um eine senkrechte Achse ein horizontal liegendes Rad dreht, dessen Speichen dreieckige Messer tragen. Die sich berum drehenden Messer rühren die mit Wasser stark verdünnte Masse durcheinander und sondern die schweren Bestandteile, in denen sich auch die Diamanten befinden, von Ser leichten Masse. Bei guter Arbeit werden 9'3 -,, Ser Menge weg gespült, so daß bloß des kostbaren schweren Satzes in den nächsten Apparat, den Pulsator, geschasst wird. Der Pulsator besteht aus einem seltsam geformten Reservoir, auf deren einen Seite eine einfache Preßpumpe augeichlosteu ist uud auf deren anderen Seite mehrere viereckige Holzbecken uiedergestellt werden können. Der Boden dic'er Becken wird durch geflochtenen Kupferdraht gebildet, der eiu Sieb mit großen Maschen darstellt. Das Reservoir ist mit Wasser gefüllt und steht mit einer Zufuhrleitung in Verbindung, so daß, wenn die Pumpe arbeitet, das Wasser mit jedem nieder gehenden Schlag in Sie Holzdecken steigt und endlich über den Raud wieder wegfließt. Auf Seu Sieb liegen Kiesel steine, die größer sind als die Ma scheu uud bei jedem Stoß des Wassers in die Höhe steigen, um gleich darauf wieder hcrabzufallcu. Auf die Kieselsteine wird Sie Masse aus der Waschlrommel gebracht. Die Kieselsteine reißen bei jedem Stoß die leichten Bestandteile nach oben, während die schweren, darunter die Diamanten, sinken und, allmählich Sie tanzenden Kieselsteine passierend, da sie kleiner als die Maschen ScS Siebes sind, dnrchfallcn und sich ans dem Poden des Reservoirs sammeln. Die io gewonnene kostbare Masse wird auf einen schiefen Tiich gegeben, die Sick mit Fctt bestrichen ist und über die fortwübreud Wasser strömt. Diamanten haben eine starke Vorliebe für Fett nnd bleiben sofort aus dem Tisch kleben, während alle anderen Bestandteile vom Wasser weggespült werden. Die auf dem Tisch zurückbleibcuden Siemc schüttet man in ein Sieb, das in einem mit kochendem Wasser ge füllten Faß, das sich dreht, aufgehüngl wird. Das Fett wird auf diese Weiie beseitigt nnd so erhält man endlich Seu reinen rohen Diamanten. Der Abfall wird natürlich nach jeder Phase Ser Bearbeitung genau kontrolliert, mit Aus nahme der erst erwähnten 99 W, die man einfach wegschüttet. DaS vom schiefen Tisch weggcspülte Material zum Beispiel kommt in einen kleineren Pulsator nnd wird von Fachleuten mil der Hand sortiert, Sa eni Diamant, der mit einem Oxpdhäutcheu bedeckt ist, nicht am Feit hängen bleibt. Welch eine gewaltige Menge Rohstoff verarbeitet werden muß, gebt deutlich ans Ser Tatsache hervor, daß 150(100 Tonnen ,300 Züge mit je 50 Waggons von je 10 Tonnen) blauer Erde ungefähr 30 tziter Material liefert, SaS anS Diamanten nnd wertlosen Stoffen besteht. Doch bloß ein verhältnismäßig Ueiner Teil dieser Diamanten kann zu Edelsteinen für Schmuck verwendet werden, Sa die meisten rohen Steine Flecken, iraftlu und andere Unrciulichkeiteu aufweisen, die dem geschliffenen Stein entweder den Glanz nehmen oder beim Sägen und Schleifen erst entfernt werden müssen. Alle diese Steine werden, so fern ihre Qualität cs zuläßt, zn tcchnischen Zwecken benutzt. Für letzteren Zweck eignen sich die brasiliauischcn bester als die südafrikanischen, da diese weicher sind als jene. Eine interessante Statistik. Lesen die Arauen Acirungs-Jnserate k Die Schweizer Fachzeiiung „Der Organisator" brachte kürzlich eine Serie Artikel über „Neuorganisation der Laden geschäfte". Dabei streifte der Verfasser auch das Gebiet der Reklame uud gab das Resultat einer Umfrage in einer amerikanischen Stadt wieder, wo nach dortiger Schätzung 90 Prozent aller Einläufe von Frauen besorgt werden. Es
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