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Dresdner Nachrichten : 11.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189008115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-11
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.08.1890
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,«re»l,tt sSr P-ltM. Untntzaltu«,. VklibSlttvrtte-r. virlenbrrtLt. hrrmtxnlilt«. »«,uii»ticbühr vstrlebtilirllil, M. r». tuxl! stk Polt M r.7». — «nnadm« », i»iiunt»ii»»ae»Mar>mltt,ssv s-s. Lonoiaqi i»S 12 lu,r. I» Nculladt: Z>. Moiicw. k, mir an Wolliciitajic» d>» » >I»r, Plc ilvalNae LrmidzeUk iuusclalir »Silbei» ibMo . turMoii- was oder nach yeitlaoc» 20 Pta. Unterm Strich <E>»aciaiidt> Heile 40 PW. Antliiidiauiiae» ans derPrivat- leite Heile ro Pi«. Eine Buralchalt l!ir die liachlitaatae Amnalime der. sliiieioc» ivird litmt ocoedeii. Aus» ,oa>tioe Sl»luiidiaiiiiasa»ilraoe aeoen Poll>crbewl>l»iia durch Brictinarlen oder Polteiiimliliiiia. aür Riillanbe einociaiidter Schrilt- ,linke leine PerlniiMntikcil. j kliilüiidichiiwcii iiclnticii >n»»»tli<b« iiNiiiliaile Bern, Mein nach,eiten an. ÜmiivrechltcUe Nr. li. 35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Stück. vr. ^LLnsr's LLULtoiiiun. Ii« I». —. , , 5Ür kiarvvnlaltlen, Ulutaemutli, l'iltsoekt, I^URI*LIt>4T »RI »lndste«, litekt, Dn1vrlvilt«lei«len. Dresden. 1890. 1ilii>8 keitler! Drssäso 7 KMUrüße 7 smpüodlt io strösstor ^U8«illii: Assrne Vvtvll ^ »N(I S«räe, Küvl>«ii- u. ch ittlli«. >: ill U»»»»« , »iivlirrn- » L "" -...,7.-7 Vrvsüvu, 8vv8tr»88v 6, I. L»rnI>>ree<ra«U« 1117. I. ti>ni»>««»-4:»pe4NI»n Nie »II» 2»!tn>w«n. II. NIitkt-V»eruut fite <ilo Drvti'Iitor Lltonisr. III. La»et»u-8ootroi« untvr Onennliv. IV. e«ll»«tl»»i ck«e Niet». I.»ii0»»l°lt«rl». ,«At8k«W»«!«S8r«kz ILÜUi»tIl«I>« LLI»i»v uirä «vl»t88v kritr «Liisoll 8ol»1v88k«88« :r, I.. ILeliv llöllist .Io>i:iNN8tlL8S8. Lniplodlsu vo» l)r. mml. Troslinst. ^ Fsstt-E//s/vr/s//«5//-FA ^7^ I ^lNichiiM llsiru.Ue^sr t» Lhrilli«iii«. vs-tlklMrllstsE AsritMitswMM. M. LokLxMcks, TiiR «»»> 1 IlM 1 Nark i»li> lllislleivolicil. KloWter Dcrsilndl nnch lNlsimrts. UE««»n.or. Nr. 223. Svieüel: UM hten. Hosnachrichteii, Bicrverbrauch in Täcksen, Mietlninssvarkassc. Tagesgcschichle. Eröffnung der intenililioiialen AuSslclllina. „Otbello" "" ^ Neueste Drahtnachrichten tnteknatioiialen AuSstclliina „OtheÜo" (Malkvwskl». Mvdeiibricf. Brielkaslcn. Montag, 11. August. Kernschreib- und Fernsprech-Bertchte. Frankfurt a. M. Für die Elncugade an den Minister Miauet sind bis jetzt 52,<>00 Mk. aezeichiict. Berlin. Heule ist solaende Beknuntniachnun des Kaiser!. Postamts eraauaen: „Nus der Insel .tzelnvland ist für de» Post- lüid Telcataplien-Berkchr mit dem heuliaen Taqe ei» Kaiserliches Deutsches Postamt in WIlklamkeit aetreteii. Bon demselben Zeit« vuult ab finden auf den Post- und Telearaphen-Verkehr Helgo lands die in Deutschland üblichen Tariie Aiimcndiinci. Insbeson dere uulerlicne» Poslsendtingen und Telegramme zwischen .Helgo land und Deutschland de» inneien deutsche» Taxen. Die Frankirnng de, auf der Insel Helgoland zur Auslieferung kommenden Postsachen erfolgt durch Werlhzeichen der Deutschen Ncichspost- berwaltung.- CuxHafen. Gestern Abend sind zwei Geschwader und eine Toinedo-Divisioii zur Begrnsmng deS Kaisers im Nordhalen ge landet. Heute Morgen IO Uhr kamen die „Hoheiuvllern". mit dem Kaiser an Bord, und die „Hreiie" in Sicht. Eine Nnndfahrt um die Insel fand unter Paradeaufstelluiig der Schiffe und Salul- schieken statt. Der Kaiser stieg zu Mittag ans Land, aus der ^aiidungsbrücke beglicht von den Staatsbehörden, Excel!. Bistlicher. dem Gemeindcvorstand, Ehlcniungfrauen in Nationaltracht, einer Ehrencomvagnie vom Seebataistou und Tausenden von Menschen. Ter Kaiser wurde von Ofsittcrcn und dem Gcmeiude-Aeltcsten nach dem Leuchtthnrinvlatz geführt, woselbst eine Parade von !',E Man», eoimuaiidut vom Viccadniiral Schröder, sowie ein Fctdgottcsdienst vom Obcrmariue-Prediger Langhcld aus Kiel adgehallen wurde. Bcrlcseu wurden die Hauptmomcute des deutsch-englischen Ucbereinkviniuens vomStaatsministerv.Bötticher vor dem Kaiser. Se. Majestät antwortete, dich er Besitz von der Insel ergriffen und dieselbe Deutschland cinverleibt habe. Zmn Zeichen seiner persönlichen Besitzergreifung lasse er mit der Kriegsslagge die Kaiserstandarte hissen. Unter dem Donner aller Geschütze und Piäseutiren eriolgtc aus dem llleuchttburm-Platz die Anshissnug beider Flaggen. TaS Festfrühstück, vom Kaiser gegeben, wurde im Gouvernementshause eingenommen. Die Abreise des Kaisers nach Wilhelmshaven erkochte unter enthusiastischen Kund» gebnugcu um 4 Uhr bei prachtvollem Wetter. Das Geschwader ist nach Kiel abgegangen. Helgol a n d. Tie kaiserliche Nacht „Hoheuzollcru" mit Sr. Majestät dem Kaiser ist heute Mittag >2 Uhr im Nordhase» von Helgoland vor Anker gegangen. Tic Schiffe gaben den Flaggcn- salnt. An der Landungsbrnrke hatten sich General v. LezczstmSkv. Contrc-Admiral v. Eolmaiin. Bice-Admiral Baschcn, der Gonverncnr Kapitän Gcchler, Tberst v. Rognes und SlaatSietretär v. Bötticher zmn Empsangc ausgestellt. Als der Kaiser das Land betrat, wurde er von einer Deputation der Helgoländer Gemeinde mit einer knize» Anspiache begrünt. Ter Kauer dankte und gab jedem Mit glied der Devutatio» die Hand. Eine junge Helgoländcrin, die Tochter des Kon'nls Buse, überreichte dem .Kaiser ein Blnniemtück > mit einer Tarstcllnng Helgolands und sprach dazu cinigc Worte, wofür der Kaiser huldvollst dankte. Der Kaiier nahm sodann am Strande die Parade über die Handnngs-Kompagnie der Manöver slotte und des 2. See-Bataillons ab. Von der LandungSbrückc begab sich der Kaiser zum Festplatz auf deni Obcrlande. wo der Altar errichtet war. Hier waren die Marlnctrnppen ausgestellt und die Gemeinde versammelt. Beim Herannahen des Kaisers blies das Musikchor der Marine-Infanterie Fanfare. Sobald der Kaiser erschien, begann der Gottesdienst, dem sämmtlichc Offiziere der vor Helgoland liegenden Schiffe beiwohnten. Als Geistlicher fungirle Marine-Oberpfarrer Langhcld. Der Predigt war der Text Jcs. 24, k-i-lö zu Grunde gelegt. Nach Beendchnng des Gottesdienstes verlas Staatssekretär v. Bötticher als Stellvertreter des Reichs kanzlers die kaiserliche Proklamation an die Helgoländer. Dieselbe sichert den Helgoländern die Wahrung ihrer Rechte nnd Schutz im Glauben nnd Kirche zn. Bei Verlesung der Proklamation wurde die deutsche Flagge gehisst und die ans der Rhede ankernde Flotte gab den Salut. Daraus trat Se. Maj. der Kaiser vor und hielt eine Ansprache an die Truppen. Anknüpfend an den Tag von Worth sagte der Kaiser: Heute wird wieder ein Sieg gefeiert: Helgoland soll ein Bollwerk sein, wenn cs Jemandem einsallen sollte, feindlich in die Nordsee zu dringen. — Staatssekretär v. Bötticher brachte darauf das Hoch auf den Kaiser auS, in das Alles einstimmte. Alsdann wurde «Heil Dir im Siegerkranz* gesungen. Helgoland. Beim Festmahl am Sonnabcnd im Konver- sationshaukc brachte Staatssekretär v. Bötticher folgende» Toast auS: «Hochverehrte Herren! Man mag drangen in der Welt da rüber streiten, ob das Ereigniß, das sich heute auf dieser schönen, grünen Insel vollzogen hat, von weltgeschichtlicher Bedeutung ist oder nicht. Für Helgoland ist cS ein Ercignih, dem die Bewohner mit Zagen entgegensaben. denn es ist nicht leicht, Vcrbältnisse. unter denen man sich wohl befunden, nufzugebcn: aber die Ein wohner sehen mit vollem Vertrauen dem Kommenden entgegen. Für uns Deutsche ist cs ein Beweis, das; aus dem Wege fried licher Vereinigung zwischen Ihrer britischen Maicstät und unserem Allergnädigsten Kaiser ein Abkommen getroffen wurde, das für Deutschland erfreulich ist: für uns ist cs ein Glück, diesen Tag zu erleben, der die freundschaftlichen Beziehungen zwischen de» hohen Regierungen beweist, nnd das; beide Hand in Hand gehe» und im Frieden für ihre Bevölkerung sorgen wollen- In voller Freund schaft nnd Kameradschaft niit Ihnen, Herr Gonverncnr, hegen wir die Hoffnung, das; Deutschlands und Englands Negierungen stets srenndschaftliche Beziehungen unterhalten, datz beide Heere sich nie trennen, das; die hohe Weisheit, welche die englische Herrscherin jetzt bei diesem Anlaf; bewiesen, sie stets lenken möge. Wir Deutsche liegen eine besondere Slimpathic für die britische Königin — sie ist die Mutter unserer Kaiserin Friedrich, die Grohmuttcr unseres erhabenen Herrn, wir wünschen Ihrer Majestät ein langes Leben »nd eine gesegnete Regierung. Sic lebe hoch!" — Der englische Gouverneur Barkln toastete mit leiser, bewegter Stimme aus Se. Majestät den Kaiser Wilhelm II., der Badedirektor Michels im Namen der Einwohner auf den neuen Herrscher. Staatssekretär v. Bötticher dankte mit warmen Worte» im Namen der Einwohner und der Nachfolger dem nbaehcndcn Gouverneur für alles Gute und für den auSgcstreuten Samen, dessen Früchte nun geerntet werden könnten. Während des Festmahls wurden die Erlasse Er. Majestät des Kallers und des Reichskanzlers angeschlagen. Helgoland. Zu Dienstag ist ein allgemeiner VerbriidcrnnaS- fcst der Helgoländer, Hamburger Bürger und der hiesigen Kurgäste geplant. New-Aork. Der Streik deS Dienstpersonals der New- Nork-Ccntral- und Hudson-River-Rahn dauert fort, doch dürfte die Eilenbahngesellschaft die Oberhand bei deni Streik behalten. Der Verkehr der Schnellzüge ist rumTheil wieder ausgenommen. B ue n o s - A y res. Die Geschäfte beginnen sich wieder zu heben, die Nalionalgarde ist entlassen worden. Es soll eine öffent liche Versammlung slattsinden behufs einer Vertrauenskundgebung für die neue Negierung. Das Projekt einer inneren Anleihe dürste nicht zur Ausführung gelangen können. lieber die National- bank sind ungünstige Gerüchte in Umlauf. Oertliches u»v Sächsisches. — Am Soiuiabend jagte Se. Majestät der König ans dem Grillenburger Revier und brachte eine» Vierzehiwudcr, zwei Zclni- euder, einen Sechsender und eine» Rehbock zur Strecke. Tie Nück- salirt erwlgte von Klüigenberg Nachmittags 4 U. 59 M. Aut Bahnhof Kiingeuberg nahmen sofort die Dresdner Fericistvlonicu Reichenau und Frauenslei» II lSchichbans). welche hier bereits zu ihrer Rückkehr nach Dresden ciiigctroffcn waren, Aufstellung und bcgrüsstc» Se. Majestät mit „Ten König segne Gott". Se. Majestät schritt sofort ans die beiden Kolonien zu und crluudigtc sich in höchst leutseliger Weise bei dem Führer der Reichenauer Kolonie nach dem Befinden, dem Alter der Kinder, sowie den Schulen »nd Klasse», welche dieselben benuhen, nnd war sichtlich erfreut über das gesunde Aussehr» derselben. Nachdem der Hobe Herr huldboll für diese Ovation gedankt, brachte» die »inge» Svmniersriichlcr ein dreimaliges Hoch auf Se. Majestät aus und stimmten dann au : „O Teutschlaud hoch in Ehren". Se. Mnjestät hörte dem fröhliche» Gesänge vom Waggon auS zn, und indem Se. Mas. noch freundlich dankte, setzte sich der Zug in Bewegung. Für diric kieuirn Sommerfrischler wird aber dieser Moment nnvcr- gcsjlich bleiben. — Ihre Majestät die Königin reist heute Abend 7 U. 22 M. bvm Leipziger Bahnhöfe zu mehiwöcheittlichem Aufenihalt nach Blankenbcrghe. I» ihrer Begleitung befinden sich die Fran Obcrhofmeislcrin v. Pflügt, Erc., und Kammerherr b. Minckwitz. — Sc. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August wiid am 16. u. l7. August im „Stein" in Meitze» Quartier nehmen. I» seiner Begleitung befinden sich Hauptman» Jrbr. v. Wagner und die Sekoudelcutncmts v. Arnim, v. Nostitz, Graf Rex und Graf Vitzthum. Se. Königl. Hobelt wird demnach gerade zum Jäger- und Scklitzeii-Koiigretz ln Meitze» sein. — Die Königl. Wasserbau-Direktion versendet unter de», lO. August folgende Nachrichten über Hochwässer der Elbe: Melnik. 8 Ubr früh 276, 4 Uhr Nachm. 289 Elm. über Null; Lcitmeritz, 7 Uhr trüb 250. 4 Ubr Nachm, 257 Clin, über Null. — DaS cingelreteue Hochwasser der Elbe war bis gestern Nachmittag aus 1,90 Meier über Null gestiegen. Nach den cingc trvfienc» telegraphischen Narhiichten sollte der Wossersland bis auf 2 Pieter über Null kommen. Infolge dieses rapiden Wachsens wurde am Sonnabend nach dem Trenkler-Eonccrt die Elbierrnffe bei Heldig's geränmt, und diese VorsirhISmntzrcacl erwies sich inso fern als richtig, da i» der Nacht znm Sonntag dir g.nizc Elbierrassc übeisliithct wnide. Auch die Elbbäder mutzte» grötztcnlheits an'S Land gezogen werden, sodatz für die paffionirtcn Kaltbadcr eine nnlicbsamc Pause eingctrelen Ist. — Seit Freitag Abend hat die Hochflutb in dem Schan- dauer Theile des EibthalcS bedeutend an Ausdehnung gewonnen. Der Elbstrom ist weit über sein Bett getreten und bewült bereits die nach der Elbe zu gelegenen Gärten, hier und da in die Stratzcn hinein tretend. Ter Jrachtschifffahrtsveikehr ruht: die aus Böhmen derausgekoinmenen Schisse ankern oberhalb Krippen, nahe dem Bahndamm. Fast lannntliche am Fntze unserer Sandllcinbrnrhe befindlichen, meist halbbesrachletcn Steinzille» sichen weit im Strome, an eine Befrachtung derselben ist jetzt nicht zu denken. Ter Strom tleibt viel Holz und sonstige Gegenstände, hier nnd da kommen auch Stämme. Sparren, Rndrrtheile geschwommen; mit Ausnahme einer einzigen Prahme, welche Freitag Vormittag in Schandau vorüber trieb, sind keine Flötzc und äbniiche Holzirans porte wcggespült worden. Die am Postamte zu Hcrrnskrelschen angehcslelen amllichcn Dcveschcn theile» niit, datz zu Nadbnsa, Mtes. Prestwitz. Teschewik und Grün, sämmtlich im westlichen Theile Böbmens gelegen, ein Wolkenbruch gefallen ist, und be merken in ihrer Ausgabe von Freitag Abend 8 Uhr, datz eine grotze Hochflntb zn befürchten sei. — Es giebt kein Volksgetränk. welches gegenwärtig so massen haft in allen Volksschichten vcrvrancht wird, wie das Bier. Ta das Bier, schreibt die „Soz.-Cvrr.", doch icdcnfalls zn den entbehrliche» Genüssen des menschlichen Daseins gehört, so lätzt sich am Biervcrbrauch eines Volkes am besten ermesicn, wie viele überflüssige Genüsse jetzt auch von den Massen des Volkes befrie digt werden könne». Gleichzeitig lätzt sich daraus schlietzcu, wie der Wohlstand im Allgemeinen gewachsen ist und in weichen Zeit räumen er sich am rascheste» vermehrt hat. Nach dem soeben erschienenen „Kalender und Statistischen Jahrbuch für das König reich Sachsen auf das Jahr 1891", das über alle wichtiacn That- lachen des sächsischen Volkslebens Auskunft crtheilt, hat sich der Bierverbrauch in Sachsen in der Zeit von 1849—1889 mindestens vervierfacht, während sich die Bevolkernna i» der Volkszählnnas- periodc von 1819-1885 mir von 1,894,131 ans 3.182,<103 Einwohner vermehrt hat. Die Menge der in Sachsen verwendeten steuerpflich tigen Braustoffe war 1849 : 374,000 Centner nnd 1888 89: 1,303,312 Clr. Die Menge des gewonnenen BiercS ivar 1849: IM>5,989 Hektoliter und 1888/89 : 3,896,767 Hektoliter. Antzcr dem in Sachsen gebrauten Biere werden nn» aber noch grotze Massen auswärts gebrauten Bieres verbraucht, so das; eine bicrsache Steigerung des Verbrauchs i» der Zeit von 1849-1889 gewiß nicht zn Kock berech net ist. Tie Menge der in Sachsen verwendeten stenerpstichtigen Braustoffe hat sich mehr als vervierfacht nnd die Einfuhr fremde» Bieres ist sicher viel gröber als die Ausfuhr einheuniicker Biere. Auch der Betrag der Brausleiicr bietet einen Anhalt. Tic Brau steiler, cinschlictztich Defekte, ansschlietzlich Restitutionen und abzüg lich Stcuervergütiingen für ansgesübrtes Bier, betrug in Sachsen im Jahre 1819 : 729,>,K Mk. und 1888 89 : 2.620,190 Mk.. hat sich mithin nahezu vervierfacht. Untersucht man »nn a» der Hand des sächsischen statistischen Jahrbuchs, das über jedes einzelne Jabr seit 1849 Rechenschaft ablegt, welcher Zeitraum die höchste und rascheste Steigerung des Bicrvcrbrauchs ausweist, so stehen die Jahre 1871—1876 oben an. In der Zeit von 1849—1870 stieg die Menge des in Sachsen gebrauten Bieres von 1,095,985 auf 2,028,344 Hektoliter: sie betrug 1876 : 3,246,150 Hektoliter. Von da sank sie bis 1879/80 alljährlich bis auf 2,914,592 Hektoliter und erhob sich von da an wieder langsam bis auf 3.124,484 Hektoliter im Jahre 1882/83. Erst >m Jahre 188384 wurde der Vclrag deS Jahres 1876 überschritten mit 3,255,538 Hektoliter, und von da an hat eine stetige Steigerung des in Sachsen gebrauten BiereS stattaesiuiden bis zur Höbe von 3,896,767 Hektoliter im Jahre 1888/89. Von dem Jahr 1872 an unterscheidet die sächsische Statistik zwischen obergährigcn und untergährigen Bieren und zeigt vo» 1872—1888/89 ein,. Saigerung des gebrauten obe'gähriaen Bieres von 1,675,104 auf 1,881,635 Hektoliter und deS untergährigeu von 883,97! auf 2,015,132 Hektoliter. Ter Verbrauch deS schwere» imtcrgährigcii BiereS bat sich mehr als verdoppelt, während der Verbrauch des leichteren obergährigcn Bieres nur wenig zngenmnmc» hat. Ans de» vorstehenden Zahlen ergiebt sich, das; die »utileien nnd unteren Klassen ihien Verbrauch an Bier in der Zeit von 1819—1889 und namentlich in der Zeit von 1870 bis 1876 ganz angrwöhnlich ge steigert haben. Auch die sächsische Statistik des Fleilchverbrauchs und der Svarkasir» Einlagen zeigt, das; in den Jahren von 1870—1876 der Wohlstand des Volles am raschesten zngenommen hat. — D ie M i e t ti z i n s i p a r k a i s e des Vereins gegen Armen- ! noth ist eine der legenSrcichslcn Einrichtungen nnicrer Stadt und cs tvird ihren Frc»nden von Interesse sein, das; kürzlich ganz nach ihrem Vorbilde in Padua eine gleiche Kaffe geschaffen ist. Unsere ! Dresdner Anslall dient augenblicklich 1096 Sparern, welche i allwöchentlich oder hatbmonallich den entsprechenden TI,eil ihrer Miethc in der Geschäftsstelle, Elbberg 5, oder bei einem .Heiser ! oder einer Helfrrin des Vereins nbliefern, um sie am Ende deS ^ VierlcljahreS mit einer Prämie von 4 Proz. wieder abzuholc». Sv ! wurden in den ersten beiden Vierteljahren dieses Jahres zusammen 181,892 NU. Mielbe gespart nnd 31 II Nit. Prämie nn die Sparer - ,»iSae;ahlt. Es ist kaum nöthig, ans den erzieberischen Werth eines ^ solchen SparcnS binznweilcn und daraus ansmerksam zu machen, ^ datz ans diese Weite den armen Leuten ihre schwerste AusgaN'>ilas1, die regelmätzige Zahlung der Mielhe, wesentlich erleichtert wir.. Es er- ! scheint wiuffchenswerth, bas; noch viele bedünliae Familien ans I diele Veianstalütna hingcwiesen werden, namentlich auch von ihren : wohlhabendcn Gönnern, die gelegentlich nin eine Beisteuer zum MietlizinS ersucht werden: um aber diese Wvhliliat noch weiteren ! Kreisen zugänglich zu machen, ist es nöthig. datz sich in manchen > Stadlkheileu, namentlich noch in der Nrnslad!, aemciimützige Damen Aind Herren bereit sinde» lassen, die wöcheiiUtchcn Beiträge bon den > Sparern ihrer Umgebung in Empfang zu nehmen. Wir möchten z» solche» sozialen Helserbiensten warm anffordern: nähere Auskunft ! ertheilt die erwähnte Geschäftsstelle. Ferner richten wir an alle wohlhabenden Mitbürger die Bitte, den Verein bei der Ansbring- ! nng der Prämien, die auch in diesem Jahre über 6000 Mk. ans- ! macken werden, zu unterstützen. ..Tenienigen Helsen, welche sich selbst zu Helsen bestreben", ist die beste Wohlthätigkcil. — Herr Eanzler vom Wiener Garten, welcher stets s bestrebt ist, seinem EoncerbPubliknin etwas Neues zu bieten, hat ! für Ende August die schwedische Gaide-Tragoner-Kapelle, welche sich auf stirer Eoncert-Neise durch Deutschland überall der bei fälligsten Aufnahmen ersieitt, cur eine Anzahl Eonrertc gewonnen. — Zur Abstellung der Beschivettiiig, welche der -lene Tarif für P o st n a ch „ a Ii m esendungen der Indnslrie gebracht hat, ivar. wie bereits mitgelheilt, von beriiiener Seile eine Eingabe an daS ReichSiunzleram! aemacvt worden, um eine Abänderung zn erzielrn, durch welche die kleineren Sendungen inster einem Weithe von 15 Pik. im Porto entlastet würden. Am diele Eingabe ge langte zwei Tage später von dem genunnstn Amte die Mittheilung an den Petenten, das; da-Gestickt an den Staalsickrclor deS Reicks- poslamts Tr. v. Stephan abgegeben worden sei. Nunmehr aber erhielt der betreffende Herr vom Reiche-Postamt I. Abstich, vom 2. Aug. unter Nr. I. 26961, unterzeichnet in Vertretung: Tambach, die Mitchcstiuig, „das; dem Anträge ans Abänderung des Tarifs für Nachnahmesendungen nicht zu cnffprechen ist". Hierzu beniest! der Bittsteller in seiner Mitlbeiliuig an uns: „Ich erlaube mir zu bemerken, das; mir eine solche kurze Abfertigung seitrns dicies Herrn Beamten recht komisch erscheint. Ucbrigens verstellen wir wohl zn beurtlicsten, das; diese Herren eine derartige Aendermig nicht io ohne Weiteres treffen könne»: doch konnten sie diele für die Zukunft in Aussicht stellen." — Ein interessantes Bild über die Zunahme der Löhne bei unseren heimischen Industrie-Arbeitern gewährt der Bericht der Haiidelskanuncr zn Plauen. Sind auch die Löhne ans mannich- sackcn Gründe» nicht überall derart, datz sie als absolut hohe br zeichnet werde» könnte», so ist es doch erfreulich, zu konstaliren, datz, Tank der Wirtlffchastspolitik der letzte» 10 Jahre, eine relativ sehr bedeutende Steigerung der Löhne cingetrcten ist. Ter Bericht der genannten Kammer nnifatzt 29 Städte nnd 451 Landgemeinden. Innerhalb dieses Gebietes ist das durchschnittliche Einkommen ans den Kvpt der Bevölkerung, also Frauen und Kinder eingerechnet, von 272 Mk. im Jahre 1880 aus 397 Mk. ini Jahre I8lX> gestiegen, sodatz hier eine Zunahme des Erworbenen nm 46 Proz. vvrliegl. I» Markncnkirchen ist beispielsweise das Einkommen von 362 Mk. auf 604 Mk. gestiegen. Im Allgemeinen betrug bei den ledigen Spulern der Jahresverdicnst bei 3l0 Arbeitstagen 453 Pik., bei den ledigen Arbeiterinnen 396 Pik., bei den vcrhcirathelen Frauen 441 Mk. Im Hinblick ans diele Zahlen ist die Tlintsarhe seslzu stellen, das; cs mit nnscren wirthschasllichcn Verhältnissen »i dcr erfreulichsten Weise vorwärts gegangen ist und datz die von frei sinniger nnd sozinldemi'kratstcher Seite io viel gcschmäbte Wirlh- schnftspolitik des letzten Iahrzcbnts überaus segensreich gewirkt hat. — Ter Verein „Concvrdm" <znr Förderung des Wohles der Arbeiter) mit dem Sitze in Mainz hat ini vorigen Jabr ei» Preis ausschreiben erlassen für eine H a n Sh a l t n n gS t rb r i s t für Mädchen ans den ärmeren Klassen. Ans dasselbe sind im Ganzen 42 Konknnenzarbeiten eingelanscn, welche von dem Preis gericht dtttchgearbeilel sind. Tastelbe hat sich einstimmig dahi» ausgesprochen, datz keine der cingelanfcnen Arbeiten den Ansor- dcruiiacn des Vereins voll entspreche, nnd beichlosten, den Preis von ttiOO Mk. an die Verfasser dcr fünf besseren Arbeiten als ein Entgelt für die ansacwnndte Michc z» vcrtheilen. und zwar in der Weise, das; zwei Arbcilc» mit ;e 300 Mk. nnd die drei übrigen mit je 140 Pik. bedacht werden. — Eine wichtige Erleichterung im Grcnzvcrkehr zwischen Böhmen nnd Sachsen ist dadurch heigcstellt, das; die Bewohner des Grcnzbezirkcs jetzt Maaren, welche sie von Kanfienien in den Städten entnommen haben, ohne besondere zollamtliche Bescheinig ung innerhalb des GrenzbezirkeS mit sich sichren dürfe», wenn sic die Quittung der Kauilente, von denen sie Wnaren entnommen haben, vorweise» können. Diese kaiismäniiiichcn Quittungen gelte» sonach als Transportanswcite ini Sinne des Vereinszollgeictzes. — Das am Tonncrstaa im Wiener Garten vcrrcgnele Eon- rcrt „Erinnerungen an das grotze Armcestst znm tzOchäbugen Regierungs-Jubiläum des Hanies Wettin" wird Herr Kapellmeister Schröder mit seiner Kapelle auf viclicitigcn Wunsch heute wieder holen. Datz Programm ninsatzt sämmtlichc Musikstücke, welche zuin Armccfcst s. Zt. zur Aufführung gelangt sind. — Vom 11. vis mit 2l. August ds. wtrd vo» der Forslakademic in Tharandt eine forstliche Studienreise unleuwmmeii, au welcher sich unter Führung des Geh. Obciforstraths Dr. Iudeich und der Professoren Dr. Rcuiucister und Dr. Vater 30 Skndircnde bckhciligeit. Diese sogenannte Forslrciie berührt in Sachsen die StaatSsorstrcvicre Allenberg und Rel>e<eld. in Böhme» die Be- ^ TöÄ k>.-.' 3?' L -If.k " ° M
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