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Dresdner Journal : 21.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190512214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19051221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19051221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-12
- Tag1905-12-21
- Monat1905-12
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 21.12.1905
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— Dresdner Ämm! Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erschein«,: Werktag» nachm b Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden AnkündigungSgebühr«»: Dir Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi- gunar-Seite oder deren Raum 2» Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz b Pf Ausschlag für die Zeile Untenn Re- daktion-strich (Eingesandt) oie Textzeile mittler Schrift oder deren Raum so Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi» mittags 12 Uhr für die nach mittags erscheinende Nummer. vezu,«Prei«: Beim Bezüge durch die EeschSflusteite innechat» Prwdeu» 2,Ü0 M. (einschl. Zutragungi, durch die Vst im Deutschen Reiche L M. (ausschließlich Bestellgeld) Vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Wird Zurückseudung der für dir Schristleitung bestimmten, aber von dieser nicht em» geforderten Beiträge bean sprucht, so ist das Popgeld beizusilgen. M 296. Donnerstag, ven 21. Dezember nachmittags. 1905. Nichtamtlicher Teil. Tagesgeschichk. Dresden, 21. Dezember. Se. Majestät der König wohnte gestern abend der Aufführung des Dramas „Zar Peter" im Königl. Schauspielhause bei. Heute früh begab Sich Allerhöchstderselbe zur Jagd auf Sporbitzer Revier. Die Zusammenkunft der Schützen erfolgte A9 Uhr am sogenannten Butterhäuschen in Leuben. Das Jagdfrühstück wurde mittags in HublS Restaurant in Gommern eingenommen. Nachmittags 6 Uhr findet bei Sr. Majestät dem Könige Familientafel statt, an der Se Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg und Se. Hoheit der Herzog Karl Borwin zu Mecklenburg- Strelitz mit den Damen und Herren vom Dienst teilnehmen werden. Nach der Königlichen Familientafel finden vor Sr. Majestät dem Könige und den Mitgliedern des Königlichen Hauses einige Weihnachtsauf führungen der Prinzen-Söhne und ihrer Schul kameraden in der 1. Etage des Königl. Palais am Taschenberge statt. Zur Darstellung gelangt das Lustspiel „Kalsitis ou les inconveoisnts 6s I» ßrav- 6eur von Deberle. Dem französischen Zweiakter folgt die Aufführung der Kindersymphonie von Rom berg. Gestern abend hatte eine Generalprobe vor den Hof- und Militärstaaten und den Eltern der Mit schüler stattgefunden. Dresden, 21. Dezember Im Allerhöchsten Auftrage Ihrer Majestät der Königin-Witwe wohnte Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde in Begleitung der Hofdame Freiin v. Gaertner gestern nachmittag den Christbescherungen in den Kinder bewahranstalten Seminarstraße 17 und Lößnitz straße 2 bei. Deutsches Reich. Berlin. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin wohnten gestern vormittag der Einweihung der Taborkirche bei und begaben Sich von da nach dem Königl. Schlosse. Hier hörte der Kaiser den Vortrag des EhefS de« Zivilkabinetts Wirk! Geh Rat« vr. v. LucanuS. Zur Frühstückstafel bei den Majestäten waren ge laden: Gesandter v. Schlözer und Gemahlin, Botschafts rat v. Jagow, Schloßhauptmann v. Cranach und General v. Jacoby. — Die Hochzeit des Prinzen Eitel Friedrich von Preußen mit der Herzogin Sophie Char lotte von Oldenburg wird, nne hiesige Blätter mit teilen, neuerer Verfügung entsprechend, erst in den ersten Tagen deS März künftigen Jahres stattfinden und nicht am Silberhochzeitstage de« Kaiserpaares. — Der „Reichsanzeiger" meldet: Se. Majestät der Kaiser verlieh dem Fürsten Pleß die Herzogswürde für seine Person. — Die „Nordd.Allg.Ztg " teilt mit: über die Zoll behandlung jener Waren, die beim Inkrafttreten des neuen bulgarischen Tariss nach Bulgarien eingeführt werden, hat das bulgarische Finanzministerium unterm 25. November alten Stiles folgende Bekanntmachung er laßen: Das Finanzministerium teilt den Interessenten mit, daß die neuen Handelsverträge am Tage ihrer Veröffentlichung in der StaatSzeitung, worüber den Zoll ämtern telegraphisch Mitteilung zugehen wird, in Wirk samkeit treten werden, und daß infolgedessen alle Waren, die bei der Veröffentlichung der Verträge sich in Zoll magazinen, EntrepotS oder auf dem Wege nach Bulgarien befinden, nach diesen Verträgen behandelt werden Von dieser Bestimmung wird keine Ausnahme gemacht. Die „Nordd. Allg. Ztg." fügt dieser Mitteilung hinzu: Alle Waren, die bis Abend deS diesjährigen 31/12 alten Stile« bei den bulgarischen Zollämtern vom Empfänger deklariert und in da« Eingangsregister eingetragen sind, werden nach den Sätzen de« bestehenden Tariss verzollt werden. Auf die nach dem 31/12. deklarierten und eingetragenen Waren findet der neue Tarif Anwendung ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt, zu dem diese Warrn die bulgarische Grenze überschritten haben. — Die „Berl. Polit. Nachr." schreiben: Der Reichs tag hat bekanntlich einem Gesetze seine Zustimmung ge geben, durch das der BundeSrat ermächtigt wird, den Angehörigen und den Erzeugnissen Englands sowie den Angehörigen und Erzeugnissen britischer Kolonien und auswärtiger Besitzungen vom 1. Januar 1906 bis 31. Dezember 1907 diejenigen Vorteile einzuräumen, die seitens des Reiches den Angehörigen oder den Erzeug nissen des meistbegünstigten Landes gewährt werden. Von der damit gewährten Ermächtigung wird der Bundes rat Gebrauch machen Man wird schon für die nächsten Tage der Veröffentlichung einer Bekanntmachung des Reichskanzlers entgegensetzen können, die von einem auf das genannte Gesetz bezüglichen Beschlusse des Bundes rat« berichten wird. Der Beschluß des BundeSratS dürfte dahin lauten, daß die Meistbegünstigung für die Zeit nach dem 1. Januar 1906 gewährt werden wird. Königsberg i. Pr. Wie unter den gestrigen Drahtnachrichten bereits mitgeteilt wurde, fand gestern in Anwesenheit des Deutschen Kronprinzen und des Prinzen Joachim Albrecht von Preußen die feierliche Enthüllung eines Kriegerdenkmals aus Anlaß des 250jährigen Bestehens des Grenadier regiments „Kronprinz" (1. Ostpreußisches Nr. 1) statt. Nach Beendigung eines dem Enthüllungsakte voran- gegangenen FestgotteSdienstes in der Schloßkirche mar schierten gegen 900 Veteranen und ehemalige Ange hörige des Grenadierregiments „Kronprinz" und die Fahnenkompanie nach dem Herzogsacker zur Enthüllung des vor der Kaserne des Regiments „Kronprinz" er richteten Denkmals Gegen 11 Uhr begaben sich der Kronprinz und Prinz Joachim Albrecht zu Wagen eben falls nach dem Herzogsacker. Dort erfolgte mittags in Gegenwart des Kronprinzen und des Prinzen Joachim Albrecht dir Enthüllung des Denkmals. Zu der Feier waren erschienen die Generalität, die Spitzen der Behörden, Offiziersabordnungen anderer Truppenteile, Mitglieder von Familien, deren Vorfahren einst im Regiment sich ausgezeichnet hatten und Vertreter der Städte, in denen die Kron- prinzer ehemals garnisonierten. Die Kaserne des Regi ment« „Kronprinz" war prächtig geschmückt. Bei der Enthüllungsfeier deS Denkmals vor der Kaserne des Grenadierregiments „Kronprinz" hielt der Kommandeur de« Regiments Oberst v Massow eine Ansprache, die in ein dreifaches Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, den Kronprinzen und das ganze Königliche Haus ausllang. Der Kronprinz nahm den Parademarsch ab, schritt die Front der früheren Angehörigen des Regiments ab und besuchte dann das zur Feier des Tage« veran staltete Mannschaftsessen. Um 2 Uhr fand beim Kom mandierenden General Frhrn. v der Goltz ein Frühstück statt. Aus Anlaß der Jubelfeier des Regiments war eine Kaiser! Kabinettsorder eingeganqen, in welcher der Kaiser dem Regimente zu seinem Stiftungsfeste Seine Glückwünsche ausspricht und ihm zum Zeichen Seiner gnädigen Gesinnung und Zufriedenheit mit den aus gezeichneten Dienstleistungen Sein Bildnis verleiht. Nach mittags vereinigte sich das Offzierskorps des Regiments „Kronprinz" mit seinen Gästen zu einem Festmahl im Kasino. Während der Tafel brachte der Kommandierende General des 1. Armeekorps v. der Goltz das Hoch auf Se. Majestät den Kaiser au«, der Kronprinz widmete seinen Trinkspruch dem Regiment. Um 8 Uhr 55 Min. traten der Kronprinz und Prinz Joachim Albrecht die Rückreise an Der Kronprinz hat dem Regiment zu seinem Jubiläum einen goldenen Tafelaufsatz gestiftet und ihm außerdem für Zwecke der Wohltätigkeit eine namhafte Summe überweisen lassen. Stettin. Prinz Eitel Friedrich von Preußen traf gestern nachmittag sq6 Uhr von Berlin hier ein, um an der Weihnachtsfeier des Grenadierregiments König Friedrich Wiltzelm IV (1 PommerschcS) Nr 2 Amtlicher Teil. Dresden, 21. Dezember. Ihre Majestät die Königin-Witwe haben heute Wohnung im Königl. Residenzschlosse bezogen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Ober-Postschaffner Fickel in Dresden das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen Se Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Steuermanne Hermann Otto Koch in Loschwitz für die von ihm am 6. September 1905 durch eine ausgezeichnete Leistung bewirkte Errettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens in der Elbe bei Dresden die bronzene Lebensrettungsmedaille mit der Befugnis zu verleihen, sie am weißen Bande zu tragen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen gerubt, daß der Königl. Oberkammerherr Graf v. Wallwitz das von Sr. Majestät dem Könige von Württemberg ihm verliehene Großkreuz des Königl. Württembergischen FriedrichsordenS an nehme und trage. Beiträge ;ur staatlichen Lchlachtviehverficherung betreffend. Gemäß ß 5 des Gesetzes, die staatliche Schlacht viehversicherung betreffend, vom 2. Juni 1898 hat das Königliche Ministerium des Innern bestimmt, daß für die im Jahre 1906 zu schlachtenden Tiere an Versicherungsbeiträgen 4 M. — Pf. für ein männliches Rind, 14 - — - - - weibliches - , — - 60 - - - Schwein zu erheben sind. Hierbei wird gleichzeitig darauf hingewiesen, daß auch im Jahre 1906 für zu entschädigende weib liche Rinder in den Fällen ein Zuschlag von je 5 M. zum Versicherungsbeitrag zu erheben ist, in welchen eine Lebendbeschau durch den Tierarzt oder Laiensleischbeschauer nicht stattgefunden hat. Die Einhebung dieses Zuschlagsbeitrags erfolgt, wie dies durch Bekanntmachung vom 24 Dezember 1902 — Nr. 299 des Dresdner Journals und der Leipziger Zeitung — veröffentlicht worden ist, nicht durch die mit Einhebung der ordentlichen Versicherungsbeiträge beauftragten Hebestellcn, sondern durch die Ver sicherungsanstalt in der Weise, daß der Zuschlag von dem Betrage der zu gewährenden Entschädigung in Abzug gebracht wird. 11022 Dresden, am 20. Dezember 1!st)5. Der Berwaltungsausschuß der Anstalt für staatliche Schlachtviehversicherung. vrneisnungen, Bersetzunge« re. im öffent lichen Dienste. Im Geschäftsbereich« b. Ministeriums der Finanzen. Postverwaltung. Ernannt: Kaufmann, Kunze und Zed el, seither Postanwärler, als Postafsistenten im Ober- Postdircktioii-bezirke Leipzig. Zm Geschäftsbereiche deS Ministerium» de» Kultus u. äffen«. Unterrichts. Zu besetzen: die 3 Lehrerstelle in Liebschwitz (Elster). Kollator: die oberste Schulbehörde. 1300 M. Schalt und töv M. Wohnungsgeld für verheirateten, Ivo M. sür unverh. Lehrer. Gesucht sind unter Beifügung sämtlicher Prüfung»- und Amtsführung» zeugaisse, sowie eine» Militärdienstnachwcise», bis S. Januar beim BezirkSschulinfpektor für Zwickau I, Schulrat Hörig, ein- -ureichen. (B-bvrdl Vekanntmarbungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Kunst und Wissenschaft. Königl. Schauspielhaus. Am 20. d. M.: „Zar Petcr". Drama in vier Aufzügen von Otto Erler. Tie gestrige elfte Aufführung de« Erlerschen Drama« — ausgezeichnet durch die Anwesenheit Sr. Majestät de« König« und Sr. Königl. Hoheit de« Prinzen Johann Georg — bewährte nach kurzer, durch Beurlaubung und Erkrankung einiger Hauptdarsteller herbeigeführter Pause die irische Anziehungskraft de« phantafiereichen und lebens vollen Werke« Bevor nicht die hiesige Verkörperung desselben mit Darstellungen an anderen Bühnen und die Schöpfung selbst mit weiteren Werken de« poetisch hoch begabten und künstlerisch hochstrebenden Dichter« ver glichen werden kann, würde sich jede weiter« Kritik in Wiederholungen dessen bewegen, was nach den ersten Auf- führungen dargeleat worden ist. Di« gestrig« Wiedergabe brachte eine veränderte Besetzung der beiden bedeutenderen Frauenrollen im „Zar Peter". An Stelle von Frau Voigt-Aly spielte Frl. Diacono die verbannte Zarin Jewvokia Feodorowna und an Stell« d«r l«ider noch immer erkrankten Frau Salbach Frl. Serda die Zarin Katharina Die Auffassung dieser Gestalt durch die Künstlerin erwies sich al« «ine sehr lebendige und überaus durchdachte, sie geht davon au«, daß unter der Asche der Resignation und unter der Hülle großen tatkräftigen Handeln« für da« Reich da« Feuer persön licher Leidenschaft und ungestillter Sehnsucht nach einem ander«» L«b«n fortglüht Sie brachte da« Grauen, da« die Lebendige im dritten Akte im Kreise d«r Verblendeten, Totgewcihten überkommt, überzeugend heran« und ver dient« großen Dank für di« rasch« übernahm« «in«r weder leichten noch im aewöhnlichen theatralischen Sinne dankbaren Aufgabe. Die übrig« Btsrtzung war di« gleiche wie m den seltherlgen Ausführungen. Dl« Tra gödie ist für den Abend de« ersten Feiertags angesetzt und wird an diesem Abend ihre Wirkungskraft vor einem völlig anderen Publikum, wir hoffen mit Glück, zu er proben haben. A St. Königlich Sächsische Kommission für Geschichte. Am 9. Dezember fand zu Leipzig in den Räumen der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften die X Jahres versammlung der Königl. Sächsischen Kommission für Geschichte unter dem Vorsitz Sr. Exzellenz de« Hrn StaatSminister« v. vr. v. Seydewitz statt Al« neue Mitglieder, die inzwischen von Sr Majestät dem König ernannt worden sind, nahmen die Herren Geh Rcgicrung«- rat Prof. vr. Partsch au« Leipzig und Archivrat vr Lippert au« Dresden an der Sitzung teil. Zur Ver öffentlichung gekommen ist im Lauf« des Berichtsjahres der I. Band der von Prof Geß bearbeiteten Akten und Briefe Herzog Georg« Unmittelbar bevor steht die Ausgabe zw«i«r Werke: „Die Malereien in den Hand schriften des Königreich« Sachsen", verfaßt von Prof. Bruck in Dresden, und „Die ältesten Karten der sächsisch- thüringischen Länder", herau-geaeben von vr. V Hansch in Dre-drn. Fast völlig im Druck fertiggestellt ist der von Archivrat Lippert in Dresden bearbeitete Brief- wcchsel der Kurfürstin Maria Antonia mit der Kaiserin Maria Theresia, so daß dessen Veröffentlichung schon bald im Jahre 1906 wird erfolgen können Desgleichen soll ein Heft der „Hauptwerke der sächsischen Bildnerei und Malerei", der«n Herausgabe vr E. Flechsig in Braunschweig vorbereitet, 1906 erscheinen Eine Rech« der in Bearb«itung b«findlich«n Unternehmungen der Kommission ist so weit gefördert worden, daß der Ein gabe d«S Manuskript» im Jahre 1906 oder spätesten« 1907 entaegengesehen wtrden kann Insbesondere sind d«m Abschluß nahe: Di« Instruktion eine« Vorwrrk»- verwatrers von 1570, beardeuer von Lderregrerungsrat Ermisch und Prof. Wuttke in Dresden, Band I der Akten zur Geschichte des Bauernkrieg« in Mittel deutschland, herausgegcben von Archivar vr. Men in Marburg sowie der erste Teil der von vr. R. Wust mann bearbeitctcn Musikgeschichte Leipzig« Tie übrigen in Vorbereitung befindlichen Schriften der Kommission sind in gutem Fortgang befindlich. Hervorzuheben ist noch, daß die auf die historische Landeskunde Sachsen« bezüglichen Arbeiten einen erfreulichen Fortschritt auf weisen. Die Vorarbeiten zu einem historischen Ortsver zeichnis, mit denen vr. Meiche in Dresden betraut worden ist, haben sich zunächst auf da« Amt Hohnstein bezogen und eine günstige Förderung erfahren Die von Geh Hoftat Prof vr. Lamprecht angeregte Repro duktion der sächsischen Flurkarten au« den Jahren 1835 ff ist im vergangen«» Jahr« von neuem vorwärts gebracht word«n Eie ist der Kunstanstalt Globu« (R Mittel bach) in Kötzschenbroda in Auftrag gegeben, die da» W«rk für den größeren Teil de» Lande« bereit« au« geführt hat; bis zum Frühjahr 1906 soll e« zur vollen Durchführung gelangen Die Möglichkeit der Vollendung wird der opferwilligen finanziellen Unterstützung ver dankt, die der Kommission bi«her von feiten der Öko nomischen Sozietät zu Leipzig, der Krcisständ« de« Leip ziger und Erzgebirgischrn Kreise«, der Oberlausitzer Prooinzialstände sowie de« Hrn Kammerherrn v. Frege- Weltzirn auf Abtnaundorf zuteil geworden ist. Mit der Durchführung der Reproduktion wird ein wichtige« Material zur Agrar- und Sirdeluna-geschichte Sachsen» der wissenschaftlichen Au»nutzung erschlaffen. Für die in Vorbereitung befindliche Herautgabe eine» Atlasse» typischer Flurkarten ist ein« Ermittelung darüber nötig, wa» an älteren Flurkarten, in»b«sondere auch in Prioat- besitz, noch vorhanden ist Di« Kommission unterstützt ferner di« von dem Verein für sächsische Volkskunde gr- leitete Sammlung der Flurnamen de« Lande» Al» neue Publikation ist die Bearbeitung einer Geschichte de» säch- teilzunehmen, bei dem der Prinz als Hauptmann ü la suite steht. Braunschweig. Die „Braunschw. Anzeigen" ver öffentlichen in ihrer gestrigen Ausgabe folgendes: „Se Königl. Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen rc, Regent des Herzogtums Braunschweig, hatte gestern vor mittag Sr. Majestät dem Kaiser nochmal» den Dank für die durch Allerhöchstdeffen Besuch Sr Königl. Hoheit Höchstselbst, der Stadt und dem Lande Braunschweig er wiesene Gnade telegraphisch ausgesprochen. Se. Majestät der Kaiser hat darauf in einem Telegramme geant wortet, das mit gnädigster Genehmigung Sr. Königl Hoheit wir damit in seinem vollen Wortlaute zur öffent lichen Kenntnis bringen dürfen: Neue» Palais, den 18. 12., 2 Uhr 26 Min. nachm Sr. Königlichen Hoheit, dem Prinzen Albrecht, Braunschweig, Wohlbehalten hierher zurückgekehrt, erhalte Ich Tein Telegramm und danke Dir herzlich sür Deine sreundlichen Worte. Ich möchte Dir nochmals aussprechen, welche große Freude es Mir gemacht hat, Dich und Deine schöne Residenz besuchen zu dürfen, und nochmals Meinem Danke Au-druck geben sür den überaus gütigen Empfang und die großen Auf merksamkeiten und Freundlichkeiten, welche Du Mir hast zu teil werden lasten. Dankerfüllt bin Ich für den begeisterten Empfang und die würdige Haltung der Bevölkerung und be wundere die hohe Entwickelung der Stadt, die sie besonders durch die pietätvolle Pflege der Vergangenheit und ihrer Kunstschätze unter Deiner Führung genommen hat. Wilhelm Braunschweig, den IS. Dezember 1S0S. Herzog!. Braun - schweig-LüneburgischeS StaatSministerium. v. Otto. Bremen Der Senat hat an Stelle des mit dem Ende dieses Jahres aus dem Amte scheidenden Bürger meisters vr. Pauli den Senator vr. Marcus für die Amtsperiode 1906 bis 1909 einschließlich zum Bürger meister gewählt. Darmstadt. Nachdem vorgestern in beiden Kammern konstituierende Sitzungen stattgefunden hatten, wurde gestern mittag im Thronsaale des Residenzschlosses der Landtag durch Se. Königl. Hoheit den Großherzog mit einer Thronrede eröffnet. Die Thronrede bespricht zunächst die in der vorigen Tagung unerledigt gebliebenen Gesetzentwürfe. Die Regierung hält an der Revision de« landständischen Wahlgesetze« fest, ebenso an den Ge setzen betreffend die Gemeindeumlagen und über die Gemeindeabgaben Zur Herbeiführung einer Hinter bliebenenfürsorge für die Gemeindebeamten ist die Re gierung zurzeit mit der Vorbereitung einer Gesetzes vorlage beschäftigt. Dem Landtage werden auch die Revision der Verwaltungsgesetze und Gesetzentwürfe über die Dienstverhältnisse der Staatsbeamten wieder zugehen Der Etat schließt auch diesmal wieder gegen den Vor anschlag für die Verwaltung mit einem erheblichen, noch aus den verfügbaren Resten früherer Jahre zu deckenden Fehlbeträge ab. Wenn die Negierung nicht gleichzeitig die unerläßlichen Vorschläge zur nachhaltigen Herstellung des Gleichgewicht« zwischen Einnahmen und Ausgaben der Staatsverwaltung unterbreite, so sei dies lediglich veranlaßt durch den engen Zusammenhang dieser Auf gabe mit der eben in Verhandlung begriffenen dringend notwendigen Veränderung de« Reichshaushalts. An der Notwendigkeit solcher Vorschläge kann auch die Tatsache nicht« ändern, daß gleichzeitig, dank der sehr erfreulichen Entwickelung der Eisenbahngemeinschaft, namhafte Rück lagen in den zur Überwindung unverhoffter Rückschläge gebildeten Ausgleichsfonds erfolgten. In den Etat sind u. a. Mittel eingestellt zur Erbauung neuer Bahnen Zum Schluß weist die Thronrede auf die noch in Vor bereitung begriffenen Gesetzentwürfe hin. Die Regierung ist u. a. mit der Prüfung der Frage beschäftigt, inwie weit das geltende Bergrecht im Hinblick auf das gesetz geberische Vorgehen Preußens und im Sinne der im vorigen Landtage stattgehabten Erörterungen abgeändert oder ergänzt werden soll. Österreich-Ungar«. Wien. Ter gestern über das Befinden des Erz herzogs Otto ausgegebene Bericht stellt eine anhaltende Besserung fest. fischen Staatsschuldenwesens beschlossen unv Hrn. vr. Däbritz in Leipzig übertragen »orten Reue Romane und Novellen. II. An der Überproduktion auf dem Gebiete des Roman» und der Novelle nehmen die Schriftstellerinnen so reich lichen, ja reichlicheren Anteil al« die Schriftsteller Den schon genannten und kurz charakterisierten Romanen von Dora Duncker, Selma Heine, Marie Diers schließt sich eine ganze Folge von Frauenromanen an, die nach einer oder der anderen Seite hin den Anspruch auf tiefere Bedeutung und Wirkung, sowie auf dementsprechende Würdigung erheben Man kann geradezu sagen, daß jede Besonderheit der modernen Erzählungskunst ihre er folgreichen Vertreterinnen hat, ja der weibliche Instinkt für da« Modische, da» äußerlich Charakteristische und auf der anderen Seite der Neigung für Intimitäten und leidenschaftliche Irrungen ruft eine kaum übersehbare Zahl von Romanen hervor, die entweder durch „moderne Probleme" oder „moderne Technik" zu glänzen versuchen Aber nur selten entwickeln sich Frauen dabei zu der Schärfe und Bestimmtheit der Individualität, die da« Anschlägen eine« anderen Tone« al« den eigensten, per sönlichsten verbietet und die Neigung, ein Kompromiß zwischen Feigenbaum und Dornbusch zu schließen, verrät ich in nur zu vielen Romanen weiblichen Ursprung« Ossip Schubin tritt in ihrem neuesten kleinen Roman „Der Gnadenschuß" (Berlin, Verlag von Gebrüder Partei, 1905) vom internationalen Boden aus den Boden d«r böhmisch-mährischen Heimat zurück. Die Geschichte eine« rmsachen Dorfmädchen«, da« durch rin Llerbrechen d«S Förster« Pribik nach und nach dem äußersten Ver derben anheim fällt, vor lebenslänglichem Zuchthau« oder Irrenhaus aber durch einen letzten Entschluß und Schuß ihre» ursprünglichen Verderber» gerettet wird, er hält durch die Perspektive auf allgemeine Zustand« eine Art typischer Bedeutung, die sich in dem
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