Delete Search...
Dresdner neueste Nachrichten : 20.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191109205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19110920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-09
- Tag1911-09-20
- Monat1911-09
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 20.09.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
DR IsMlllllg wauz lllpr Ha Icllssistqk H C M II: via asilnlitoktok Mu- such-umkrän- Ik u. Karat u· km Its-i iymnasiums, Ists-I Mk. -·30» Mk Ulr· —.lO. Um Preise Plan acht-Ins 111-Is- clmqm traten kr, dumm-b Geflügel sh» sit-on Presse-h ( Wx —- I stsallll ! konnte-cis- Kotllokekathj VII bot 111-. samt Dir· W. welk-z lust. gut-i dklIU 8166 IM- !,,12 via-. ko? W· d , IT Leser-los EIZEIT ask cw Will ROT III jeder Babustatsos num- lief. daselbf ab Laset e- such MI lif Halss· . O, ma- 89445 Nr. 257. XE. lakrgangs DresonerNeUefteNaM Mpqluqe stolyuelselle ««.«et für Dresden nnd Vor gnpesp sitt auswåtts so If» für das Ausland Cc höc »,·a·ufqp »Ok. Die sweltpalttqeßeklnmäeue füerespei ad Umgebung l II» Mk Mswskkl lkss k. Bei Wieder- Mlmm und sagtest-missen Raben nach kaut Cum-h Masken 20 ci. ntetate von quswckms werden nur gegen gotausoezahlunq Aufs-NORDI— Jll- das Erscheinen as »sama«-en Tagen und Mäde- svttd nicht see-nackt teu phonilchcAufgabe vonsnieraten unzulässig. Unsre Dresdnee M Meinst-kniest- Ztåuugsltltxsteckllsiqiodcvte Lämtltcheslnnoneens sinnen - n ne men n e owed Originals-teilen nnd irqhatten nn. J fu« « Diese Raume Der schwarze Sonntag in Wien. Von iinicrui Wiener its-Mitarbeiter Wien, 18· September- Dek gestrige Sonntag war ein Trauertag iak Wien. Ein Toter, neunzig Verwundete und ekm- schioere Menge von Verhasmngen, von denen kkwa hundertsiebzig ausrechterhaltsen, d. h. die Vet hqsictcn dem Strafgericht-e itberftellt werden. Es kamen nach dem Demonstrationsmceting große Exzesse vor, schwere Beschüdigungen fremden Eigen tum-z, schwere Verletzungen von Personen, Brand stjstungen uiid ein blindeleütsen gegen Schulge baaaa, das ganz unverständlich ist. Die sozialdemo kratische Parieileitung hatte diesmal, entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheit, keine Ordne r bestellt aie Haltung der Massen ganz aus der Hand gegeben und diese sich selbst überlassen. Das war gewiß nicht» unabsichtlich geschehen, es sollte der Grimm über die aaakmägiiche Teuerung sich Lust machen. Es ift richtig, was die Arbeitersührer immer wieder wieder holen, daß die Teuerung iede Lebensiicherheit der Arbeitersamilie anshebt, alle Behaglichkieit, « alle eriide aus der Familie des Arbeiters schwinden macht Allein die gleiche Wirkung hat die Teuerung auch für die kleinbürgerlichen Fami lien und insbesondere siir die der Fest angestellte n. Nicht der Arbeiter allein leidet unter der Teuernngskalamitiit und nicht er allein hat Grund zur Klage. Darum dars der Arbeiter auch in seinem Verhalten gegenüber der Kalamität von seinen bürgerlichen Leidensgenossen sich nicht ipsschiilciy er darf kein Verhalten einschlagen, das ihn isoliert, kein Verfahren, bei dem die bürgerlichen Elemente nicht mittun, ihn im Kampfe gegen die Knlamität nicht unterstützen können. Das aber ist gestern geschehen. Die Exzesse, die gestern verübt wurden, sind durchaus unvergeihlich und unentschuldbar. Es war ein blindes, vandalisti sches Wüten, das nur erklärlich wird, wenn man an nimmt, daß nicht Ar·beiter, nicht organisierte Arbeiter, sondern Luinvenproletariat, wie es jede Großstadt beherbergt, die Hauptschudd daran tragen. Ich habe mir heute die Verwiistuugen in Ottakring angesehen tiin Habsburgplatz ist eine Bürgerschule, in der Arlt gasie eine Staatsrealschule mit der Wohnung des Direktors und ein-e daran stoßen-de Jmpsstation, am Hosservlatz eine Volksfchule mit einer Blinden cbtcilung, ein Kindergsarten und eine Bürgerschule sür Mädchen Gegenstand der Angrifse gewesen. Nun ; i kennt man die hohe Einschätzung aller Bildung und i Vildungsstätten seitens der Arbeiterpartei und man j ieniit dise schwere Erzie·hungsarbeit, die die Führer der Partei bei den Massen zugunsten von Wissen und Bildung leisten Und das Resultat? Verm üstu ng . von Schulanstalteni Das ist nur zu erklären, wenn man annimmt, daß den Führern die Leitung der Arbeiterinasssen schon entglitten ist oder daß man den Leidenschaften freien Laus lassen wollte und da mit das Uebergewicht der iinorsganisicrten Massen und des Großstadtpöbels ermöglicht-e Aber auch aii Privateigentum sinid boshaste Beschädignngen in Unzahl vorgekommen Die Tasclscheiben vieler Kasscehäuser und Restaurants wurden zertrümmert H Eiii Schmugglerstiickchen. Von Gaston Obst-an. Nachdtnck verboten. » Böse Ahnungen finsd doch etwas ganz Merk ivurdiges2 wenn man jie noch fo oft verjinqen will, ste kommen immer wieder. Und täuschen selten. Bett Lunis konnte an dein Zollwächier heute durch aus nichts Ungewdhnlicheö finden und doch »Guien Abend, geerr Louisi« »Guten Abend, rr Bourdieri« »Nichts Stsierbares beiite?« ! »Nein- He Bonvdier, Zigeirre gefällig?" »Mit Venqniiäenk « Diese kleine diene spielte sich vor dein Häuschen des Zollqintes ab. Ruck dieses fah heute nicht anders ans ais alle Tuge; so ide wie ein kleiner Rentnet mit feinem Stränßchen Klenmtis im Knopfloche, mit km aeftreiften A ng von Kletterroien nnd Efeu· An den Fenstern Vasilikiy Gemninm und Pelargos Alten. Ein großer Käfig ans rochen Hatten pfiff die Marieillaiie der Käfig n iss augenscheinlich, denn eine Amiel war nicht n fse n. Sogar die fatalen Anfchlagzcitel mit dendefällsftrafen waren ball- vom» Mitten Geranke verdeckt. Wäre nicht die fchenßliche ettetiahne gewesen, vie sich rostigqiran auf-dein TMsbeUhauie drehte, nnd Bouvdisero Dienstmiitze, die Was du iedt an den Zoll erinnerte - daösdändchen M läg Im wiriino gemnttnn - S ß E Ischt stand es etwas asii via-be an der tra e, Mm hätte es gerne ein wenF weiter rückwärts knien nnd dafiit vorne einen arten anlegen kön- Isein mit invei hübschen Landen. Sonnsenblninen auf M Beetein Pappelroiem Anriteln nnd Melken; in die eine Ecke einen Kaninchenimm rückwärts bin eine AK für die entom mio das von-. Mich rdas ocheniieotamdlo neu W; mit Von-Fig fwri init ieinein since-m »Nichts Mlgtbms denieii« ert Lunis kennt den Zolbwiichter ietzt schon M min. Sen ins-heim Muts kein-i er eoe Mk einmal Moll-mit vorüber, in ie nein leiten msklfw den Knecht-neben fich qnf dein sont-f cks MEDIUM ielvn mit wes-nie beladen, mit th wer - nnd ganz iie unten ein FFOM ~Wc- das nieder ie Zollpatronille nvili one- unabhängige Tageszeltanq sicut-mu- Ju Dresden nnd Betonen monatllch CI 11-- pro Quart-l t,ss Ut. frei paus, durch unsre creatnzssmalen monatlich II Pi» pro Quartal US Mk. frei baut Mit der Vettqu Jlsitrlette stehest-« oder um der Beilage .Dmtuer’ Fliege-de Blätter« te lb Pi. pro Monat tacht Ppstbezuq m Deutschland und den deutschen Kommu- IW A nat ,Jll-.:ftr.Neu-ste« man-Ul. 84 Pi. pro Quart. US Mk. . B thue Jlxustr. Beilage . 69 « , « m , Ja Oestrrteichsuugms INC. A Im .stluftr. Neu-ste« monatl. 1.60Kr.. proo- CTI IS lusg.B ihnessuftr. Beilage « 1.42 . . M · stach dem Auslande ver Kunst-. ok. Woche 1 M Män- 10 U Blätter widmen dem Ableben Stolypins sast einstimmig sympathische Leitarttteb Der konservative »Daily Graphic« sagt, daß die Eng länder besondere Ursache hätten, seinen Tod zu be trauern, da er ein starker Anwalt der rus sisch-englischeu Entente gewesen sei und vorzügliche Dienste geleistet hätte, um sie zu stär ken und weiter auszudehnem Ebenso schreibt die »Dann Mail«, Stolypin sei ein Schutz und Schirm l Europas gewesen. Der »Dann Expresz« bezeichnet den Ermordeten als ein Genie. Der »Daily Tele graph« erklärt, England werde nicht so rasch ver gessen, dasz Stolnpin sein guter Freund gewesen sei. Der ~Standard« hofft, daß der Nachfolger des Ministerö Stolnpin dessen Haltung England gegenüber fortsetzen werde- Diese Nachruse der englischen Presse lassen er raten, welch geringe Bedeutung das deutsch-russische Abkommen bat, das ossenbar nicht ohne Zustimmung Großbritanniens abgeschlossen wurde. Größte Verbreitung in Sachsen. Nevattkon und Hauptgefchäftsstelle Fertinaudstraße O. Fernsprechen Reduktion Nr. 8897. Expedttwn Nr. GU, Verla- Nr. M .- und ebenso dieJensiersrheiben von Privanvohnungew darunter solche ganz kleiner Geschäftsleute Das ! war mehr als »arg-e Handlungen des Unmutes unsd des Grinimes«- wie es besehönigend genannt wird, das war tolles Wüten und sinnloses Zerstören. Die Behörden haben pflichtgemäß Polizei und Militär aufgeboten, uin die Exzesse zu unterdrücken. Es ist leider dabei Blut geflossen, sogar ein Menschen leben ist zum Opfer gefallen. Die sozialdemokratische Parteileitung rat von weiteren Demonstrationen ab und die Regierung droht mit dem Standrechte. Hoffentlich wird die Ruhe nicht mehr gestört werden, wenn die Parteiführer sehen, wohin es kommt, wennl sie die Zügel aus der Hand geben und bei Versamm lungen keine Ordner bestellen, und wenn die Regie rung sieht, wie weit die Erregung in der Bevölkerung gediehen und wie notwendig es ist, energische Maßregeln zur Linderung der Teue rung zu sergreifein Heute hat der Ministerpräsi dent Freiherr v. Gautsch mit dem hier weileuden nngarifchen Ministerpriisidenten konferiert und am Donnerstag sollen die ungarischen Fachreferenten nach Wien kommen, um in der Fleischfrage mit ihren österreichischen Kollegen zu beraten. Lange Konserenzen sind jedoch nicht notwendig. Es braucht nur raschestens das Programm durchgeführt zu werden, das Baron Gautfrh in der Julitagung des Reichsrats proklamiert hat: Einfuhr eines gewissen Quantums von argentinischem Fleisch, in der Haupt sache aber Uebertragung des nicht gelieferten rumii nischen Kontingents von 12000 Rindern und 50000 Schweinen an Serbieu. Dazu muß Ungarn seine Einwilligung gebeu, weil dadurch die Haupt kontingeutziffer der Fleischeinfuhr nicht vermehrt wird, sondern nur der Liescrant wechselt. Aus das Geschrei der Großagrarier darf keine Rücksicht ge nommen werden, denn die Massen der Bevölkerung, das Konsumententum leiden unter der Fleischuot ebenso in Ungarn wie in Oesterreich, da die iuländische Viehzucht weder hüben noch drüben den Bedarf zu decken vermag. Ist die Fleischnts auf solche Art halbwegs gemildert, so muß auch die. Frage der Wohnungsnot kräftig angepackt werden, denn auch diese trägt zur Verbitterung der Bevölkerung ; wesentlich bei. Wenn diese sieht, daß man sich ernst- « lich ihrer Interessen annimmt, wird die Beruhigung ; gewiß wiederkehren. « i oerwendeten Bretter zum B a r ri ka d e n b a u zu· verwenden. Es kam zu einem Zusammensioß mit der berittenen Polizeiwache, die mit den Rufen »Psui- die Wache! Schnitei Nieder mit dem Miit iiiri« empfangen wurde. Der Ansturm der Wache hatte ein panikartiges Auseinanders stieben der Menge zur Folge-, die nach allen Straßen entfloh und schnell zerstreut wurde. Von den Exzedenten wurde auch versucht, an einem Kreuzunaspunkte die Weiche der Straßenbahn falsch zu stellen, so dasi ein Zusammenstosz . be fürchten gewesen ware. Gliicklicherweise Wurde dies Vorhaben verhindert· Um Ing Uhr wurde nochmals ein Versuch gemacht, Barrikaden zu bauen. Eine Kavallericattacke machte jedoch dem Versuche ein rasches Ende. Um 11 Uhr nachts wurde das Militär zurückaezogen Auch aestern’ abend spielten wieder bei den Unruhen das Lu«inpenproletatiat nnd halbwiichsige Burschen eine große Rolle. Allein es herrscht die allgemeine Ueberzeunung, daß man es mit einer durch die Lebensmittelteuerung verursachten tief-gehenden Unzu sriedenbeit des Volkes zu tun habe· Stolypin f. Die gestrigen Depeschen ließen schon erkennen, daß Stolypins Zustand hoffnungslos sei und daß der Schwerkranke die Nacht nicht mehr überleben werde. Schon vormittags versagte das Herz, und es traten immer länger werdende Pausen der IHerztätigkeit ein, während welchen Stolypin be wußtlos daniederlag. Stolypin erkannte schon am Mittag die Besucher nicht mehr. Am Nachmittag versammelte sich seine Familie um sein Lager. Der Metropolit Flaoian erschien, nm ihm das letzte Abendmahl zu reichen, da der Puls weiter stark ab nahm und jede Hoffnung ausgegeben werden mußte. Noch ehe der Tag zur Rüste ging, hatte sein Herz ausgeschlaaen. Während Prioatnachrichten besagen, daß der Tod schon gestern nachmittag 4 Uhr ein getreten sei, wird amtlich 10 Uhr abends als Todes sinnLet angegeben , s Die letzten Lebensftunden Stolypins waren dem »Verl. Lotalanz.« zufolge sehr aualvoll. Seine Gattin wich nicht vom Krankenlager. Oefters fraate der Sterbende: »Wie geht’s den Kindern?« Die Frage des Nachfolgers wird bereits viel er örtert. Große Aussichten bat angeblich M akarow, der frühere Ministergehilfe. Auch Turowo wird viel genannt. Die Ernennung Kokowzewg zum Ptemierininifter ichcine jedoch gesichert. Nach der ~Voss. Ztg.« nimmt man an, daß Kokowzew etwa zwei Monate Verweser des Posten-z eines Minister isräfidenten bleiben werde, N a ch sp i e l. Wie meist in solchenFälleu, ist der großenßevolte vom Sonntag ein kleines Nachipiel gefolgt, dessen Ausschreitungen noch mehr als dieExzesse am Haupt tag auf Exzedcntseu zurückzuführen sind, die lediglich die Lust am Skandalieren zum ~Dem-onstricren« ver- Wir haben sofort nach dem Attentat vom leitet. Der Draht meldet uns: 14. September Lebensgang und Wirken des nun id. Wien. 19. September. (Priv.-Tel. der verstorbenen Minister-s ausführlich gewürdigt· Mit Dresdner Neueiien Nachrichten·) Der aestriae Stolypin ist ein Mann dahingegangen, der weit Abend ist im ganzen ziemlich ruhia verlaufen. Die Übek den Durchschnitt begabt,Wak- Und den ZU ek polizeiliche Anordnuna bezüglich frühzeitigck sitzen nicht leicht fein Wird. Schließuna derDHaustote Eva Sinstgiiftschaften bat Der Freund Englands sich bewährt. er größte e er se chäfte wurde In England hat die Todeznachrscht schmerz spgak freiwillm schon Um 7 Uhr abends Advent- liches Bedauern hervorgerufen, das noch verstärkt Große Abtksklungen VPU Polizei UUD wird durch die Erinnerung, daß mit Stolnpin ein Militär Waren ausgerückt Und duldeten Freund Englands dahingegqngen ist· Unsre Lon keinerlei Ansammlunan. Nur um lAs Uhr wurde doner Reduktion meldet ung die Situation etwas kritisch, als eine pfeiiende und l O- London, 19. September. iPriv.-Tel. der iohlende Meuae versuchte, die bei einem Kanalbau Dreödner Neuesten Nachrichten.) Die Londoner; Wie viele Nasen hatte Herr Louis schon dem P. P. Bourdiser gedrebti . Aber gerade heute war er ängstlich. Allerlei tin-angenehme Sachen sÆnen ibm in der Luft zu schweben, ein Prozeß sen Schmausean schwere Geldbußen, wohl gar Arrest! Er nahm sich gewalt sam zusammen und prüsise aufmerksam die Miene des Zoll-wächters, während er anscheinend barmlos wseitersptach: . »Noch eine Zigiarre gefällig, Bontdierk« " »Mit Vergnügen, Herr Louisi« d Wenn der Zollwächier sich nur schmieren ließe, ann —- »Hören Sie zu, Bourbieri« »Mit beiden Ohren- Herr Louisi« »Haben Sie schon viele Leute beim Schmuggeln erwijxhtPs-» , - »Herr-guckt dachte er, »das ist is ein famoseT Kerl» Mit Bourdier als stillem Teil-daher würde er die Geschichte im großen treiben können; und dem ge sälligen Zoll-nächt« wollte er ja, zwanzig Fran ken wollte er ihm für jedes Stücksaß geben. Aber nach kurzer Zeit schon kamen die bösen Ahnungen verstärkt zurück. Dieser Bourdier hatte doch zu schnell zugegrigenl - Na, wer nicht wagt, Tun nicht gewinnen. r ries also sein-en Knecht: »Heute abend wirft du über die Grenze fahren und dieses Faß ausladen - unter der Streu natür lich, damit ihm die Sonne nicht schadet-« »Dieses Faß, Heut-« »Ist dir’s vielleicht zu Heini-« ~ ch glaub’ eher, es tst zu Ftoßk f i »Na, mach’ mir, mark-' und aß das meine Sorge e n.« Bourdier zwinkerte schxau mit den Augen: »Na-C sagte er, »so genau untersuche ich nun die -Wagcn nicht; das halbe Dorf schmuggelt ia, wozu soll ich mich mit aller Welt verseincden - aus meiner Tasche aeht’s ia nicht!« ~Vravo, bravissimoi« Herr Louis wagte sieh also weiter vor: . ~M i ch haben Sie wohl nie im Verdacht get-abw ,,Daß Sie schmuggelm meinen Sie?«' Die bei-den Männer sahen sich an und lachten. »Das ist ia kein Verbrechen«, sagte Herr Louiis Mr würdevoll, »wenn man nur fonkst ein anständiger d ensch ist« Damit schnappte er kurs ab und ging avon. Aber als das Faß aufgeladen war, kratzte sieh iHerr Louis bedenklich den kahlen Schädel und he «sahl, das Faß wieder abzuladen. »Es liegt halt doch was in der Luft«, sagte er sich und wendete sich zu dem Knetzn ,Flille schnell das andre aß mit Wasser und d as legit du dann aus den Wagen.« Der Knecht glohte ihn dumm an. «Möchtest wog Verm wissen, was das zu he deuten hat, mein ohn? Na, das wer-de ich dir später erzählen, mach’ ietzt nur zu, ich sahre auch mit-« Die Sonne ging schon unter, als sie vor das Zoll amt kamen. Vom-hier saß vor dem Hause auf der Bank, stand aus und sragte einttzjim »Nichts Steuerbares heute? « »Nein, Bonthier, aher hier« damit drückte et . ein Goldstück in die Hand· Der Mann lachte dumnvstglam L kvszhreu wohl zmn Ave essen nach DAM, here ou Ader zehn Schritte weiter drehte er schon wieder um« Er konnte einfach der Versuchung nicht länger widerstehen, die beikle Sache noch heute zum Aue trag zu bringen. «Vourdier, Sie sind ja ein vernünftiger Mcnfchi Mit cihn-en kann man ein offenes Wort reden, nicht wahrt Heute abend will ied spweidundert Liter Armagnac durchschmuggeln und S e tollen nicht leer dabei ausgehen. Abaemacht?« Bontdier zuckte mit keiner Wimper. - «Rtchten Ste das nur ein, wie es Rnen paßt, Herr Louisi« »Alfo, das gehn-« « - « ; »Warum denn nichts« »So um das Abendliiuten herum, tout-« Schen- Wint« Eben-kam eine Frau mit sit-new vorbei. Herr Dasei- ttiea wieder mit feinen wu- thut »So ist's, Vom-dich nächste Woche komme ich wieder-A und Herr Louis- wütensd über feine Feig heit und den verlorengscqangänen schönen Profit, wollte eben weiter-fahren stürzte hinter dem Zollamt etn andrer Zollwächter hervor, dann noch einer-gab ein·drtttex. · , - Aha, es las also doch was tu der Luft; than ,- s schau, die Follpattoukllek Was alten Sie in Ihrem samt-« Mit einer Kinder-unschuld, mit einem Tone wie Rottspvcben dem boten Wolf. antwortete Den Leut-: Drohende Judenverfolgungen. Das Attcntat gegen Stolypin wird, wie fast alle ähnlichen Ereignisse, voraussschtltch neue Ver folgungen der ifmelifischen Bevölkerung hervor rufen. Es wird gemeldet: 4- Kieny 19. September. (Priv.-Tel.) Ueber Stolnpins Tod herrscht lebhafte Veftürzung. Bot dem Spital, wo Stolypin starb, sammelte sich eine große Menschenmenge an. Der Nationalverband und die monarchistifche Organisation arbeiten eine Petition an den Zaten aus, worin sie ntn Befrei ung Nußlandö von fremden Völkern, in erster Linie von den Juden, bitten. Man befürchtet ernste Auöfchreitungen gegen die jüdische Bevölkerung. Bisher wurden 150 Personen, meistll Bekannte Bagrows, verhaften Der Motdprozeß wird wahrscheinlich nicht in Kiew geführt werden. s M Milka GcgkllllllllllllkL ) Wie angctündigt, hat Staatsietretär v. Wider .le n - W ä ch i e r am Montag abend dem französischen Votschafter Cambon die deutsche Rückäuße rung aus die am Freitag in Berlin eingegangenen Erklärungen der Pariser Regierung zur Marvkkos frage übergehe n, woran sich wieder eine längere Besprechung anschloß. Cambon teilte die Ueber reichung der Note telegraphisch dem Ministetprästs denten Caillaux mit. Er hat zu der Note Rand b emerku ng e n gemacht und sie bereits durch einen Kurier nach Paris cntfandt. Aus dem Inhalt der Note glaubt das »Echv de Paris« mitteilen zu können, Deutschland bestehe auf einer internationalen Kontrolle in Marokto und betrachte die französischen Vorschläge als unzureichende Garantien ftir seine wirtschaftlichen Interessen. Deutschland verlange auch setzt noch einen gewissen Prozentsatz der den Franzosen zu erteilenden öfkfentlichen Arbeiten. Auch »die Zollsrage sei noch nich geregelt. Deutschland Twerfe überhaupt prinzipielle Fragen auf, die Trank rcich schwer erfüllen könne und die den in erlin hernorgetretcnen Optimismus nicht rechtfertigen. Im übrigen gibt das Blatt zu, daß die gestern über reichten Bemerkungen Deutschlands in verfshnlichenn ruhigem Tone gehalten seien. Wie dem aber auch sein möge, so werde die französische Regierung aus die Berliner Bemerkungen mit einer Note antworten, in der gewisse Artikel abgeändert werden, die die deuts- »Viel Streits meine guten Herren, und ein M Triiktmassprf « Damit wollte er auf das Pferd losschlagen, aber einer der Männer fiel ihm in die Zügel und der zweite kletterte auf den Wagen. »Den-gott! W as hab’ ich mich bloß verfchrockUM seufzte Herr Louis gottergeben; »ich zittere noch ou allen ·G(iedeyt." Essig-Hälse eine Bestätigung, daß m M da verzog; ifth « » Line Bestätigung, meine guten Herren? Für TrinkwasferiD Jst das eine neue Verordnung, daß man das Trintwasser verzollen muß?« Die Männer zuctten nur die Achseln. Der eine zog fein Notizbuch heraus, der zweit-e warf die Stven auf den-Boden, der dritte dsfnete das Faß und legte den Mund an den Zapfeie W ffHitnmelherrgpttl Das war ja wirtus a er « - « - »Sehen Sie, meine guten Herren«, sagte Herr Lunis treuherzig, »i? bin nämliczetqu macenkrmtk und da vertrage ich ein andres dag, alt das led seits der Grenze Über, wenn sich Man nut leicht bedienen wollen, bitte ichrl Ich 'an der Hälfte mehr als genug. Nur die Streu müssen Ue mir wieder hinausgehen« Verlegeti entsisuldigteu sich die soWr und verdgfteteg. « « « - « Hirt Louis ba e. ~ tqe k- nach cause-«- iaqie ec, »aber with-: wilfkis notbb mit dem M dem Bonn-ich abteckmem Dei-, Bouwieki Um Sie malt Sie sind ein armer Teufel, behalten Sie also das Geld, dass Sie mir gestgkleu bat-ein« ~Die Leute sind doch zu s fch«, tagte er Qui launiq zu dem Knechte. Am nächstenMorqen tät er wieder an dem soll »amt vor-bei und rief vom Ri- betsmtet ins M »Hei-, Bouvdieri deute nd Dom-s its mit W Stück 111-tu Amme-c vorüber. Sie klimm- wi der die atrvuille bewachrichågeuk Tatsächlich kam er M end mit einem 111 Noli-vagen vorüber, auf dem Bauen Das M Fässer. Eine Leimaudvlaue g vom W fum letzter ausweide- nsit nebe- Dis-zis chtieben war: Wm M N ’ Ist Bin-sowie stät-tac- ssc:- M ou e , r e c s- » . »Ich-u m sit-Um ils W US Lis-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page