Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 06.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-02
- Tag1886-02-06
- Monat1886-02
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.02.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
da-e-latt für Sokitik, ^ »>ckq»uM. S«sW»«llek -rMadst. Mrstckil«. eipin Atlkrri empüaklt nntvr Oanwti« > kür Lsinkott vnck 60t«, L PU^ I ivVedincleudtlliUor, v. S-Lülw, 0AV»»I«,»,«,tr. L, Livxruix ^.lauastr. dvo Arnt», io dslmontsr vorrünl. tzustität. kkIiedwswSarlch ls»»«G«»», ü ktä. Zltii. 4, Avlchsn Air auch >n '/»- nuä '/«-kkä.-kilvivtsn »bzodön 8.8voUx ^ klllv, 8edlossstr»sss 5, «v UN» Tdao-Import-OvLctzüft so övtnil ve»1« »oä dttllzst« v»ru«- tzoeUv Mr VU6 nnä Velluxel lloxer'8 WMMoz 1> kUIntlremtrns,« 18. Irische Käsen. dtlllUAl« ie»t«r- mul ÜIMeiiMmlewIiv-lslsUÄll I «»NU», k>aa NlsitiilNs Xismiek I-»kp»lL, Xoumarlct. vr«»«1«n, 8o»strak«i 2. IV«»« docnfaino Lostüm« isäen 6«nros kvr lloi-rso nnü Damen. Dominus kariser Is^n. Jeäss Oostüm nirä so vfertipft ancl rnrÜelcUenommeo. « Wo n. Msle Wktzn-«. IIurLlerWSmbtz. T 8I»x <ü»I«rl«,tri»»»v S, psrtorrs onil erst« Ltaxo. ^nttrSUv Mtcl» ausAiirt« Avrcken pnimpt «Svetvirt. Kr. 87. 3i r>hri»i »>n»re: 42^000 sr»l.! »et»»U. I »ni i. U«»»«iri WtutftUI M»r lrichlr »ni »ni trtt. »«, »urchtchnNN. »Utte»rr«n»ölk«»,. »imr Ln»»rr»t»k «och« »oltr A»a. WUirnm« wcchiil«». Dnsd-«. >88«. SouuabtnS, «.Februar. LmniwsrUIAn ««daktrm Kr POlltischt» v». L«t> viere» bl Dresden Fast jeder Einzeltheil des preußischen Staatshaushalts bietet dem preußischen Abgeordnetenhaus« die Handhabe, umsängliche Er ericnmgen über Fragen zu pflegen, die ihre letzte Entscheidung nicht dmt. sondern im Reichstage finden. AuS den Erklärungen des preußischen Finanzminister» Dr. v. Scholz ergab fick», daß die sehr „ochwendige Reform der direkten Steuern in Preußen gegenwärtig <mz aussichtslos ist. DaS ist befremdlich genug. Ein konservativer Aba. v. Meyer hatte den Muth gehabt, es eigentlich für Preußen Kochst unpassend zu erklären, daß eS zur Beseitigung seiner Defizits minier wieder den Bittgang an den Reichssäckcl thue. Preußen n-cge nur seine Einkommensteuer auf vernünftigere Grundlagen pellen, ein schärferes Einschätzungssystem einsühren rc.. dann schlösse cS seinen Staatshaushalt nicht immer wieder mit einem Feblbedarie ab und brauche nicht den übrigen Bundesstaaten zuzumuthen, zur Teilung preußischer DefizitiS di« indirekten Steuern zu erhöhen, vcrr v. Meyer wieS zifsermäßig nach, daß die direkten Staats- ikliern in Preußen jetzt geringer seien als vor 1866. Auf diese sehr v-niiim'tige Darlegung wußte der Finanzminister Nichts zu erwie- t.m, als daß das Reich zuvor durch Einführung des Branntwein- M-nc-pols die indirekten Steuern um 300 Mill. Mark ertrags- >Higcr niachm müsse, ehe es sein direktes Steuerwesen bessere. Lei einem anderen Budgetposten rügte der Abg. Gras Kamtz die ! ttgenthümliche Art wie das kaiserl. statistisch« Slmt die deutsche Handelsbilanz aufftclle. Deutschland hat leider eine Unterbilanz, ec führt nach den Berechnungeu des «tatistischen Amts für 55 Mill. itzc'ark Waarcn nichr bei sich ein als aus. Aber diese Ziffer bleibt weit hinter der Wirklichkeit zurück. Graf Kanitz wies an den beiden Artikeln Getrei'e und Wolle nach, daß das statistische Amt nicht den cinsachen Geldwcrth der aus- oder eingeführten Maaren an- giebt. sondern ein doppeltes Verfahren befolgt. Bei deutschen Er zeugnissen. die in's Ansland gehe»», rechnet es dem AuSfuhrwerthe noch den Handelsgewinn des deutschen Kaufmanns und die sümnit- lichcn Rhederei- und Frachtkosten hinzu, so daß unsere Ausfuhr viel ucrliwollcr erscheint. Bei den vom Anslande aber eingesührten Waarcn zieht cs voin Einfuhrwerthe den Handelsgewinn des dcnt'chen Kaufmanns und die sämmtlichen Transport-, Fracht-, Vettichmmgs- und Lagergelder ab, die der deutsche Rheder zahlt. IVei einem gleichmäßigen Ausstellen der Ziffern würde sich ergeben, Idaß die Untcrbilanz Deutschlands noch um Dutzende von Millionen Igroßcr >st, als das statistische Amt ausgeklügelt hat. Die Jrci- lhändler hätten also keine Ursache zn Nagen, denn ihre Prophe zeiungen. daß die Schutzzölle die Einfuhr zum Stocken bringen ßvürdcn, sind durch die Thatsachen Lügen gestraft. Sie wenden Mer ei», daß eine Unterbilanz im Handelsverkehr noch kein Un glück sei, da. um eine Handelsbilanz wirklich übersehen zu können, jncm auch die Börfcuwerthe. die Staatseffekten und andere Papiere, die von einem Lande in's andere gehen, mit berücksichtigen müsse. kGcwiß dient ein Theil der Summen, die Deutschland in Gestalt I cinsländi'cher Anleihe» nach dem Ausland« schickt, dazu, um die W-oncn desselben zu bezahlen. Ist es wirklich ein Glück, daß Tcutlchland Millionen über Millionen von seinen Kapitalerübri gungen in L Ausland schickt, um fremden Staaten ihre Bedürfnisse ! bestreiten zu tnlscn lost sind's Kriegsanleihen), oder ihnen Eisen- ^ bahnen und Fabrikanlagen zu bauen, die unserer Gütercrze»gu»a später schwere Konkurrenz bereiten? Unsere Eripamisse finde» im linlando nicht nichr lohnende Anlage. Es wäre besser, wir bezahlten die Eimnlir des Auslandes zu uns nicht mit Börserrpapieren und baaren Weiche», sondern mit Maaren. Scheidet man aber die Frage: wie viel von der gestiegenen ausländilchen Einfuhr durch Beihcillgniig Deutschlands an ausländischen Anleihen baar, statt mir Waarcn, bezahlt wird, aus der Frage der sogen. Unfchädl der Handels-Untcrdilanz auS, so steht dann blos Produktton l Produktion, und da liegen die Dinge für unS ungünstig. Iwachlende Einfuhr ausländischer Erzeugnisse befördert kcmeSwegs luniere Konsumtionssähigkeit. sondern mmdert sie, da sie nicht zu Icuicr ebenso stetig steigenden Hebung der Ausfuhr gedient hat. iTas -sinken des SilberwertheS und die billigere Getreide- und ßLaarcncrzeugung in den Silberländeru sind eure der Hauptursachen, vannn unsere Handelsbilanz so ungünstig abschließt. Tic einzelnen Mitglieder deS neuen englischen Ministeriums rerden auch von der nicht-englische» Presse beleuchtet. Bis aus ßlvei Personen sind sie sümmtlich in früheren Ministerien bereits fthätig gewesen, wenngleich in anderen Stellungen als jetzt. So rar Ehamberlain unstreitig der begabteste der Kollegen GladftoneS Lord Granville zu vergeben. Alle Gesandtschaften hacke cs schon bei dem Gedanken de« Wiedereintritts dieses GrcileS zu gruseln angefangen. Seine Saumseligkeit und Gedächtnißichwäche brachten alle Geschäfte in'S Stocken: er selbst seufzte mehr wie einmal, wenn eine fremde Machtauf Erledigung einer Angelegenheit drang: »Ich bin fast stocktaub und arößlentheilS lahm." Gtadstonc hatte die Wahl Zwischen Kunbency und Lord Rosebem», gab aber schließlich Elfterem das Ministerium kür Indien und vertraute Letzterem daS Auswärtige an. Der erst 39 Jahre alte Lord Rose- derry war ern arg verschuldeter schottischer Landcdelmann. der auf dm aescheidten Einfall gerieth, sein verwittertes Adclswappen mittelst der Hcirath einer reichen Erbin neu zu vergolden. Er er kor dazu Frl. Hanna Rothschild und ist nun als Schwiegersohn des Börsenkönigs ein gemachter Mann. Wiederholt hat Gladstone Rosederry's Gastfreundschaft genossen, er lohnt sie ihm durch An vertrauen eines so wichtigen Staatsamtes wie das Ministerium des Aenßern, Man rühmt es als sehr vortheilhaft für die Erhaltung guter Beziehungen zwischen England und Deutschland, daß Bis marcks Sohn, Grat Herbert, ebenfalls im Hause Roseberry's ge weilt habe, der im vorigen Jahre diesen Besuch in Berlin enmebertc. Wir werden zuerst abznwarten haben, ob diese persönlichen freundschaftlichen Beziehungen auch Einfluß aus die auswärtige Po litik beider Reiche auSüben. Vor überschwenglichen Hoffnungen soll man sich da hüten, denn Gladstone ist der crbrttertitc Feind Bis marcks. Wohl aber hat es leine großen Bedenken, rvcnn so ein flußreiche Gcldmächte wie die Rothschildc durch verwandtschaftliche Beziehungen der auswärtigen Politik der Staaten näher treten. Sie erhalten dadurch Kenntniß von dem Stande der politischen Fragen und Beziehungen weit eher als andere Menschen, sie können darnach ihre Finanzspekulationen rechtzeitig emnchten und aus den Gang der Politik werden sie im naturgemäßen Verlaus der Dinge einen steigenden Einfluß gewinnen. Das liegt zwar in, In teresse des Großkapitals, welches dadurch inimcr noch mächtiger wird, aber gereicht nicht zum Wohle der Völker. Sie gerochen immer tiefer in die Abhängigkeit von völlig unverantwortlichen Börsenmächten. In Frankreich darf schon seit Jahrzehnten Niemand Finanzminister werden, der dem Pariser Zweige der Rothschild's nicht ansteht; nun leitet auch ein Anverwandter der Londoner Rothschild's die auswärtige Politik Englands I Die Fürsten von Mammons Gnaden sind andere Herrscher, ali lieben Könige von GnotteS Gnaden. als unsere volksthüm- behanptet. Industrien recht belebt, österreichische Prioritäten etwas ichivächer. Privatdiskonl 1>. » » » » «s» r» ,.«»«. Fcbruar. Urk»U «zg-/.. Di«,»««, 212» » k,»,- »«»«» «»llzitr ««„»er KL.2,». ««r«. llmior. »«>»««« — ««N»r»»<>»l> »iOcmU, ISS^K,. »«r»»U>»»rr —. U«»mli« „ft. « » e » . 8. it«bru»r. <7rk»u 2S8F0. SIa„«»«»a M4M. «»«»»«» «rr,«. N»r»>»»g». l«8,1L. Mirkiwini er.««. n„. «rr»n «»««,. V » r«« , 8. g«»ri>»r. Schlup. Me«, 81/,7. »uleUu U«^o. AI«»«»« »7.5«. 8A.78. L»m8«r»rn -/78.7b. »». SriuriUie«, «M«« LS/S,. Oe*. G«c»reu» L-7/N. v«»m»««u «St/i7. Schwuch. «»»»,». 8. Hebeu.r, «,rm. l, Uhr l» «tu. «873er »u*«i 97. A««Nr»rr 97. Lnuhurd« »».. «»«. lürleu 71',.. «pruc. si»»«rtr «»>erU,»er ,R/i». l,r«. Nu^er. «»lhrcuee 8M,.. vrgrrr. «Id- rruir «SM. Srru». lM',,. «««nrr vi«»»-»»«ch «>i^ S»-c- «klira 86><«. SI,tz»i»r««t S»,„. — SeUnmux,, Urft. — «e«»: eruie. » reS >, » , 8. grtruar. Ruchw. <«eeeei»e»«r>»>. Shtrtni» »r. «8« «ler >»« Vr,e. »r. grbr»«r.«i>r» 98M. «r. SN>rU-«u« Z«^». »r. ««t-Auur 98M. »«««» »r. izrhr. MLe, IMM. Pr. »AM. hr. »»/»>. Mi»»» l-e- »r. g«»ru«r 18M. vr. »hell.»« ILM. Uw» fr*. S»e>l«ch«,e. murkm —. Wetter: 8ro8, ur»lt,. ««««I«-. 8. »r»r.. ««dm. l Uhr. ««rtrrtdruurrr»». «ttzeu mwrrüudrr,. >»e» «3»—»8». »r. «heN-M»I >88M, »r. »»i-Juai I88M. »u»ertude«l, 7«» >20-,«. »r. gcbruar.R«rz IBM. »r. «hrU-Wal «NM. ««»St »nverluder«. l-e» »r. ffetruar-MSrz 1-M. »r. »»rU-Rui ILM. Shttttu» behuuhtr», loco R.8V, »r. Arvr.-WSr, NM, hr. «prU-Mut 28,10, Pr, 3«»i- J«N 29,l«. »rerrleum l»r» »erfteorrt Usuu« »>'« kr»c. Tue» irM. »«»«»»«« tProdukttni. s. .»«»roar. eSedlutz.) Wetzen per MLr» rss. »er Mai -. iveickmid. Roaaen ver Mürz irs. »er Mat im. fa-taenb, L » » » o «» K. isebeuar. Schluß. Maiö eher thrurrr, Grrft« tzithrr m>» «e- h«l»ru. Ur»ri«rs rulyqst. «etter: Ars«. — Die Maj. dem den hienu, Dt! nach Berlü Neueste Lelestr»««» »er..Pre«»»erN«»r." vom 5. Februar. Berlin. Der Reichstag nahm heute in erster und zweiter Berathiiny den Gesetzentwurf betreffend die Bürgschaft des Reiches stir die Zinsen u. s. w. einer egyptischen Staats anleihe an. Dann folgte die erste Berathuna des Gesetzent wurfs betreffs Abänderung deS? 137 des Gerichts-Beriassungs- gesetzcs. Es handelt sich um Aufnahme einer Bestimmung, durch welche Verschiedenheiten jn der Rechtsprechung der Civilsenate gegenüber denjenigen der «Strafsenate vrrhütct bez. beseitigt werden sollen. — Klemm befürwortet die Novelle und beantragt deren Er ledigung im Plenum. Cuny und v. Grcvenitz hatten gegen einige Punkte Bedenken, letzterer wünscht eine Modifikation bezüglich d« Betheiligung der Staatsanwaltschaft. Klemin'S Antrag wurde an- Lokale» und Sächsisches. ntdjagd ans Fischhäuser Revier wird Von Sr- ?önig und Sr. Kgl. Hoheit Prinz Georg, sowie adenen Kavalieren heute noch fortgesetzt. Staatsminifter Gras. v. Fabrice hat sich gestern »-g begeben. Z — Dü penfionicke Steuerausscher August Käppler in Elster- Z berg erhielt daS allgemeine Ehrenzeichen. g " andtag. Ohne Debatte gab die 2. Kommerin ihrer . Sitzt»« gemäß dem Antrag« der Fmanzdeputation 11. ^ h) ihre Zustimmung zn den in den Jahren 1883 und -- o 188t, voro«wmmenen Veränderungen am Gtaatsgnte. — An A »-4 zweiter Ttelle reserirte Abg. Starke über den Etat der Landes- §.»-4 ,Psäea-, Straf- und Besserungsanstalten, dessen Enrzel- kW - heilen oereitS friiher mitgetheilt wurden. Abg. Mirller-Colditz be- t-* grMt es mit Freude, daß in den Etat 90,000 Mk. zrnn Aickans k» eißier Meierei für die Anstatt Sonnenstem eingestellt sind, in » t-j welcher ein Versuch mit dem freien Berpflegungssysterr, für Irre ge- -1 ntzacht werden soll. Dasselbe habe anderweit ausgezeichnete Erfolge Z «»kruweisen, sodaß zu wünschen iväre, es möchte in allen müereu geschlossenen Irrenanstalten Anwendung finden. Bon der beerb- M sichttgten Unisormirung der Wärter in den Irrenanstalten bitte er, ^ ^ als von einer höchst unzweckmäßigen Einrichtung abzuschcn, «mch ^ ^ bitte er. den Verkehr der in den Psteganstalten Jnternnten mit ^ N" konmnffar Sk Eugen Richters tmirdc ousgeseht bis ' ldemokratisch inxir ipynmveriain unnicitig der begabteste der Kollegen GladftoneS Innd der klüftige Führer der Radikalen, früher Handelsminister, jetzt Im er .Präsident des LokalverwaltungSamtS", was ungefähr dem Anite eines festländischen Ministers des Innern entspricht. Als solchen erwartet ihn die Riesenausgabe der englische» Agrar-Resorm. Er ioll die Uebertragung von Landeigenthum von den Großgrund besitzern an freie Farmer durchführen und zwar mit Hilfe 5er Ge- Irncindetzehörden. Neu. auch für englische Verhältnisse, ist «Sr daß I em einiacher Journalist. John Morlcy, ohne jemals eine offizielle istcllung beneidet z» haben, in daS Kabinet einkitt und noch dazu > einen der schwierigsten Posten, den emeS UnterstaatSsekrctärS für Irland, erhält. An seiner glänzenden Begabung als Journalist und ParlamentSredner ist nicht zu zweifeln, auch hat er sich als ra dikaler Parteiaaitator und zwar im Sinne brr Selbstständig- machung Irlands hervorgethan. Man nennt ihn daher einen xPariiell in der Haut eines Engländers", so daß der Eintritt Parucll's in das Kabinet als unnöthia erscheint. Der Jrensreund Morlcy soll die Iren dem neuen Kabinet freundlich stimme»; doch Neigt ilinen der Verdacht auf, daß Morley nur ein Beschwichtigungs- nutiel sein soll, da Gladstone gar nicht im Ernste rin eigenes iri sches Parlanient bewilligen, sondern mit seiner unvergleichlichen taktischen Geivandtheit vie Irländer nur Hinhalten wolle. Die größte Theilnakme legen in Deutschland und Oesterreich dieleniaen Zeitungen, welche den Interessen der internationalen Börienmächte dienen »nd be onders die Rothschildc andctc», für die Berufung Lord Rosedcrni's auf den Posten eines auswärtigen Ministers an den Tag. Dicke Wrihmuchwolken steigen Herrn Gladstone an die Nase, daß er ,cme so überaus glückliche Wahl getroffen" habe. ES ging nicht an. das Ministerin« d« -rußerm wÄemm an ^ ,inholung eines Berichtes über das Verbot sozialdemokratischer Versammlungen. Hierbei ent stand eine längere Debatte, in welcher sich v. Koller (koni.i aegen das Prinzip erklärte, daß das Verbot von Versammlungen als Grund für die Ungiltigkeit der Wahl anzusehen sei. HälmehRi, und Hermann erklärten, daß die Entscheidung von Fall zu Fall Neffen sei. Hasenclever beschwert sich über das Verbot des sozial demokratischen Wahlkomitees — Montag findet die dritte des Etats statt. Berlin. Im Gegensatz zu ei nem römischen Telegramm der . Germania", wonach im Vatikan eine große Mißstimmung über den Inhalt der neuen kirchenpolitischen Gesetzvorlage für Preußen herrschen svll. hält die Post nach ihren Informationen gerade das Geaentheil für Thattachc. Das Entgegenkommen gegenüber dem persönlichen Wunsche des Papste« selbst sei so weitgehend, daß die Tendenznachricht des Kulturkampsblattcs bald m Nichts zerfallen bitte er. den Berkebr der m den Psteganstalten Intern, ihren Angehörigen möglichst zu erleichtern RegierungZk! Geh. Rath Iäppelt antwortet, eine weitere AuSdeml Nlung des « s> ^ i Bettuches ? S. e» gedacht, cs ^ lunstis' Me. Personen an Aus Antrag W , m das Verreichniß aenehmigimgSvstichtiger Gewerdcanl, nommen. Der Ankag Preußens aus Annahme el, lenchtunaSan lagen in dieses Verzeichniß wurl Die PetitionSkommisfion deS Reichstages berieth hie Petiti, ^ Jnnungsvorständen rc. daS Verbot bez. Beschränkung des Haukir- handelS. Die Konservativen und Centrumsmitgtteder beankagten eine motivitte Tagesordnung, die Freisinnigen wollten erklären. .... die Petitionen ungeeignet zur Beratbuna im Plenum seien. Em Beschluß kam nicht zu Stand«, da die Stimmen standen. — In freien VerpstegungSsystems hänge von dem Ausfall des ab. An eine Unlsormirung der Wärter habe Niemand z. sei nur angeregt worden, bei denselben emc gleichmäßige Tracht einzuführen. In der Frage der Korrespondenz stehe demnächst eine Regelung bevor. Abg. Geyer beklagt sich bitter über die Art und Weise, wie er während einer in der Strafanstalt Zwukcm vc» büßten Strafhaft behandelt worden sei. Man habe mn in der ersten.Nacht m einer JntenmSzelle mit zwei Verbrechern zusammen- gesperrt. In derselben Nacht habe er auch das Geschrei eines in grauendaster Weile bestraften Gefangenen gehört. Am nächsten Lage sei er geschoren und gebadet und dann dem Direktor Herrn Geh. Reg.-Rach d'Alinge vorgeflthrt worden. Dieser habe ihn in einer Weise behandelt, di« ganz im Widerspruch stehe zu dem Rust: der Humanität, den derselbe sonst genieße. Ja. derselbe versuche oaor, die Leute in ihrem sittlichen Gehalte herabzudrücken. Em »derer höherer Gefängmßbeamtcr habe ihm im Gespräche bestritten. Saß die Menschheit je out «nd edel werden könnte. Durch solche mte könne eme Besserung nicht erzielt werden. Obgleich « für ein Preßvcrgehen eine Strafe zu verbüße« schabt, fei er . io behandelt worden, wie die Verbrecher aememerArt. dagmen tten sich Gefangene, die wegen Betrug» bestraft waren, gerwen ünnen wie die Aufseher selbst. Er verlangt Beseitigung der olnhatt, dagegen solle eine Adtheilung eingerichtet werden, in velcher d,e wegen politischer und nicht gemeiner Vergeh«, Jnhas- len sich frei bewegen könnten. Staatsminifter v. Nostitz- «tlltvitz: Herr Geh. R««.-Rath d'Alinge sei uicht nur in sondern in ganz Europa al» ein ausgezeichneter G^ängniß- brkannt. DaS Einzige, was man ihm etwa znm T könnte, jei, daß er m seinen Humanitären Bestrel mf .. .. . .. „ . gedentet, daß England in den im Orient schwebenden Fragen namentlich in der griechiicbcn, der politischen Bah» folgen wird, welche Salisbury in Ueberein- stimmung mit den anderen Großmächten eingeschlagen hatte. Hier mit übereinstimmend wird demielben Blatte ans London gemeldet, die Maßregeln der Mächte gegen Griechenland würden durch Glad- stone'S Amtsantntt keinerlei Aenderuna erfahren, da Gladstone das Einvernehmen der Mächte nicht auflösen will. Dagegen besorge man. Rußland werde zur bulgarisch-türkischen Ueberriiikunst eine Haltung einnehmen, welche die allgemeine Lage verschieben kann. Wien. Innerhalb der deutschen Opposition sind Differenzen auSaebrochen wegen der Resolution an Bismarck. Wahrscheinlich erfolgt die Auflösung des aememsnrnen Exekutiv-Komitees deS deutschen ElubS und deS deutsch österreichischen Klubs, womit eine vollständige Trennung der deutschen Opposition Thatsache würde. London. DaS Gerücht von einer Meinungsverschiedenheit der Mächte bei. Griechenlands wird bestritten. Auch das tiirknch- bnlgarijche Abkommen wird allseitig grundsätzlich gebilligt. , Die Berliner Börse war vorwiegend fest, das Geschäft aber nur theUweise etwas belebter. Von spekulativen Banken waren Diskonto und Deutsche beachtet. Im Vordergründe des Verkehrs standen Mlttekmecraktien auch ftcinde Renten waren gut beachtet. Deutsche Bahnen still, österreichische wenig verändert. Bergwerke schivach und erst gegen Schluß auf Deckungen zu er halten. Im Kaffavrrkehre warm Bahnen und Banken rnhig «nd Nach Jndividualtsmmg vielleicht etwas zu weit gegangen sei. «lbe werde dem Abg. Gever also nur dankbar sem kür die heutige« 1 leschuldigungen. denn dieselben seien eine glänzende Rechtfertigung g egenüber jene« Vorwurf. Wenn gegen den Abg. Geyer die ^Hausordnung m Anwendung gebracht worden fei. so könne er sich nicht über dk * " ^ nicht über dieselbe beschweren, denn dettelb«» unterläge» alle sangenen. Bon der der Direktion zustrhendcn Befugnitz. eine körperliche Züchtigung zn verhängen, se, fett 1878 kein Gcbrmrch gemacht worden. Abg. Bebel erklärt, er selbst habe Geleacnheit I zedabt, daS persönliche Wirken und die schnststellcrifchc Thasinkest lj«S Hem, d'Alinge kennen zu lernen. Er billige die Grundsätze djesselben bezüglich der Jndividualisirung im Strafvollzug. Er selbst, tkvie Aba. v. Vollmar. Vabiteicb u. A. bätten mit der chnen m djesselben beziialich der Jndividualisirung im Stratvo »wie Abg. v. Bollmar, Vohlteich u. A. hätten mit Kwickau zu Theil geworbenen Behandlung ganz zufrieden stin können. dagegen seren ihm Thasiachen rtber dir Bchandli«g anderer Gefangener zn Ohren gekommen, über die er im ..... Grade erstaunt sei. Abg. Geyer kommt nochmals aus die von chm in Zwickau verbüßte Strafe zurück. Daß ihm bei seinem leidenden körperlichen Zustand keine bessere Verpflegung z« Theil geworden, sei gerudezu grausam gewesen. Abg ». Vollmar weist auf «nen vt«m «hm bereits in der letzten LandiagSicssion erzählten Fall hin. dastx in der hiesigen Gcsauaenenanftalt ein Sträfling bei einem Entw-eichungSvettuche aemißhondelt worden sei. Dasselbe werde wohl 0. ych st, Zwickau der Fall gewesen sein. Die Griängnißkost tadelt er - alS unzureichend nnd ckclerreaend. Grh. Rath Jäppclt entgegnet ihm, daß das neue Kochrcaulasiv aus Grund !' ' Ersahmnge. n ausgestellt worden sei. Auch wäre der Gcsu zustand m den sächsischen Gefängnissen ein durchaus günfi woraus man schließen könne, daß auch die Kost nichts wünschen übu -g lasst-, v. Lollmar macht den Vorschlag, die geordneten möc. htc» einriol ohne vorherü niste inipuiken. . Res. Stacke u. Bü Gefängnißbeamtt vn gegen die Borwii Schutz, tvahrend Hw Abgg. May «nd Jahn konstasirriu daß sie die
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page