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Erzgebirgischer Volksfreund : 25.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188506255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18850625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18850625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1885
- Monat1885-06
- Tag1885-06-25
- Monat1885-06
- Jahr1885
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 25.06.1885
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Redaction. Verlas und Druck von b. Gärtner in Sclveel^'-o Donnerstag, den 25. Juni 1885 den 23. Schneeberg, den 24. Juni 188S. Der Kirchenvorstand Noth. Hartenstein, den 23. Juni 1885. 2 Die städtische Kassen-Berwaltung das Türcke. «ger. iffsnen. Sticker lleerane, schleithe, den 20. eg- . »ermstr. -miede- Hering, !pig in unseres oß- und s Hetu- >rben in hlen wir ^reichen ilnahme, mck und von lte- en und Maaße -zlichsten k Herrn östenden rn von ermitte- brauch- comitee, en, e^^ aufpaßt t Herm so. sandten, ur hier- tachricht, »f, »r nach besseren Beerdi tag statt, im 22. 8«- len und Nachricht, hr nach ren un» geliebter er- und »ter N . Lebens ivas nur stände der Innung ein ablehnendes Schreiben zugegangem In der Diskusston, die sich über dieses Antwortschreiben der Meister entspann, sprachen alle Redner sich dahin aus, daß man nunmehr den Kampf bis aufs äußerste durchzu führen habe. Von den 47 Bauten, auf denen am Sonn abend noch gearbeitet wurde, soll auf 10 Bauten am Mon tag ebenfalls die Arbeit eingestellt worden sein, wie auch — dem Bericht der Kommission zufolge — am Sonntag mehr als 100 Maurer wieder Berlin verlasten haben. (Am Sonnabend wurde von der Kommission konstattrt, daß bis dahin 3000 Maurer Berlin den Rücken gekehrr.) Die Bun- deSmeister sollen auch vielfach ihre Zimmergesellen entlasten haben. Heute findet abermals eine Versammlung in der „Tonhalle" statt. Berlin, 23. Juni. Gestern stand der Knecht Grigolaitts vor der 1. Strafkammer des Landgerichts Berlin 1., angeklagt der wiederholten Majestätsbeleidigung und der wiederholten Sachbeschädigung. Es ist der Mensch, welcher am 5. und 6. Mat zwei Fenster des Kaiserlichen Palais eingeworfen hat. Er ist 27 Jahre alt, gebürtig aus Wittehnen, Kreis Ragnit, und bereits wegen Diebstahls mit 4 Monaten bestraft. Bet der Verhandlung versuchte er es, die Rolle eines Unzurechnungsfähigen zu spielen und erzählte, daß er aus Demmin, in dessen Nähe er mit einem Tagelöhner namens Johann Mahnke Landarbeit gemacht Bekanntmachung. Der 2. Termin Laudrente sowie der 1. Termin SchankziuS auf dieses Jahr ist bis MM 3V. dieses Monats, -et Vermeidung der zwangsweise« Beitreibung, an die unterzeichnete Caffenstelle abzuführen. rstea Htnter- Donner- :t. Kühn in Frl. H. Graff in Johann- L. Scheil tz e. r.- >? s. d. 4 Bekanntmachung. Schon jetzt wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die diesjährige SrSberschmückung auf, L. p. Vrl» , Ä. L. anberaumt ist. einen Schreiber, den tch kannte, und habe gedacht^ wenn ich werde noch 'nen Stein schmeißen, wird er nach meine Heimath schreiben, daß ich ins Gefängniß fitze und dann wird der Albert Geroantzke kommen und sie werden mir nicht todt schlagen. — Wer ist der Albert Gerdantzke? — Angeklagter: Das ist mein Halbbruder. — Präsident: Woher hatten Sie den zweiten Stein? — Angeklagter: Der lag auf dem Platz. — Präs.: Sie haben sich also nach ihm gebückt? — Angekl.: Ich hab' Taschentuch raufge- schmisten und hab' ihn mit aufgelangt. — Präs. : Sie find also ganz verschmitzt zu Werke gegangen. Weshalb ist denn Mahnke geschlagen worden? — Angekl.: Weiß ich nicht. — Präs.: Waren es denn Arbeiter, die ihn schlugen? — Angekl.: Nein, Herrens. — Von den Zeugen sagte der Schutzmann Haschke, der ihn am ersten Abend der That aus der Nähe des Palais fortgewiesen hatte und ihn stsiirt hat, daß Grigolaitis viel konfuses Zeug von einem Tod schlage vorgebracht habe, und der Schutzmann Mau, welcher am folgenden Tage ihn umhergeführt, um das Hotel zu ermitteln, dessen Portier ihm den oben gedachten Rath ge geben haben sollte, berichtete, daß der Angeklagte nach lan gem Umherführen den Portier Hauff vom Hotel du Nord als den Gesuchten bezeichnet habe. Dieser bestritt indes entschieden, mit dem Angeklagten nur ein Wort gewechselt zu haben. — Aus den Akten wurde konstatirt, daß der Angeklagte in seiner Heimat in dem Verdachte stand, einen Wagen böswilliger Weise zerschnitten zu haben und deshalb steckbrieflich verfolgt wird. Ferner wurde fest gestellt, daß es sich bei seiner Vorstrafe um einen Diebstahl von 700 M. handelte, den der Angeklagte höchst verschmitzt in der Weise ausgeführt hat, daß er den Besitzer des Geldes betrunken machte. Die Sachverständigen Geh. Räthe Lewin und vr. Wolff stimmten darin überein, daß der Angeklagte keineswegs geisteskrank sei. ES war zuerst infolge der schwerfälligen und stumpfsinnigen Ausdrucksweise des Ange klagten angenommen worden, daß derselbe geistesgestört sei. Die Annahme ist aber! hinfällig geworden, da eS sich heraus gestellt hat, daß der Angeklagte ein höchst verschmitzter, sogar mit sehr gutem Gedächtniß ausgerüsteter Mensch ist. Auch der Staatsanwalt hielt die Zurechnungsfähigkeit des Ange klagten für zweifellos; er beantragte daher eine Strafe von 3 Jahren. Das Gericht erkannte jedoch nur auf die Hälfte dieses Strafmaßes, nämlich auf anderthalb Jahre Gefängniß. Frankfurt a. M., 20. Juni. Das Gewitter, welches sich am Abend des 17. Juni über Frankfurt entlud, gehört zu den interessantesten, die hier beobachtet worden find. ES war ein Hagelwetter mit wolkenbruchartigem Regen, das hier und in der Umgegend ungeheure Verwüstungen ange richtet hat. Fast sämmtliche Souterainwohnnngen wurden überschwemmt. In die „Drei Hasen" stürzte stch das Wasser von der Goethestraße her und dis Gäste mußten stch auf die Tische flüchten. Der Keller des ClfS Bauer wurde überschwemmt, ebenso der der Stadt Ulm und ein große- Papterlager auf der Schäfergaffe. Zwanzigmal rief man die Feuerwehr an. In der Promenade sind die schönsten Bäume entwurzelt, in der Friedberger Anlage liegt eine große Linde am Boden, ebenso stürzten mehrere Bäume auf dem PeterSkirchhof und am Rechneigraben um. Die Ostend- straße bildete mit dem „Lustbarkeitsplatz" einen Strom, der durch die Obermainstrabe in den Main stch ergoß. Ver schiedene Badeanstalten wurden arg beschädigt. Daß da- Opernhau» und Schauspielhaus keinen Schaden nahmen, ist einzig und allein der Hausfeuerwehr zu danken. Auf der Zeil gingen in einem Modewaarengeschäst Waarsn im Werth von ca. 20,000 Mark zu Grunde. Bon allen Setten laufen die HtobSposten ein und der kolossale Schaden läßt sich noch gar nicht übersehen. I« welcher Weise das Welter wüth. te, geht auch daraus hervor, daß im Garten des Vürgeryospi- talS 102 todte Vögel, größtenthetls Sperlinge gefunden Bekanntmachung. Der Feuerwehrmann und Schieferdecker .Christian Gustav HekntzrL- l« Lößnitz Mt am 19. April dieses Jahres bei Gelegenheit eines in der Stadt Lößnitz stattgefunde- nn Schadenfeuers die 61jährige Christiane Sophie verehel. Scheller daselbst durch sein «Mhiges und entschlossenes Verhalten und die mit Gefahr für sein eigenes Leben geleistete Hilfe vom Tode gerettet. Di« Königliche KreiShauptmannschast, welcher diese That .angezeigt worden ist, spricht genanntem Heimpold ihre lobende Anerkennung hierdurch öffentlich aus. Zwickau, am 14. Juni 1885. Königliche KreiShauptmannschast. Leonhardi. Anger. einige in der Nähe wohnende Fürstlichkeiten am Bahnhof anwesend. Der Kaiser, der Uniform trug, ließ stch zwar beim Aussteigen von einem Adjutanten den Arm reichen, schritt aber dann allein ohne jede Hülfe zum Empfangs aale, wo er die Anwesenden in seiner gewohnten freund lichen Weise begrüßte. Wer den Kaiser seit längerer Zeit, etwa seit dem Mederwaldfest, nicht gesehen hat, würde kaum eine Veränderung haben wahrnehmen können, sodaß also »die Erkrankung vom vorigen Monat als völlig überwunden Mngesehen werden darf. Schritt, Haltung und auch Aus- Dehen waren trotz der überstandenen Krankheit nicht im ge ringsten anders, als vor zwei Jahren. Das Gehen und DStehen während der fünf Minuten, die der Kaiser im Ge- »lauder mit den ihn Empfangenden verbrachte, schien ihm Durchaus nicht schwer zu werden. Im Eurhause angelangt, Wvo die gewohnten anspruchslosen Gemächer hergerichtet Dvaren, zeigte stch der Monarch, vom Jubel der Menge be- Grüßt, noch zweimal am Fenster seine» Eckzimmers. Berlin. Die strikenden Maurer hielten am Sonntag Meine Versammlung ab, ' - — WSormittag eine ai leine Versammlung ab, dagegen war wieder auf Montag vormittag eine alhemeine Versammlung nach der Philhar- nonie einberufen, die .ebenfalls wie die am Sonnabend dort stattgehabt«, von mehr als 6000 Personen besucht war. ver Vorsitzende thettt« mit, daß die au» der Lohnkommisfion gewählte Deputation zur Unterhandlung mit den Meistern eine Zusammenkunft uachgesucht habe, aber abschläglich be- schieden worden sei. Der Kommission sei darauf vom Bor- Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, 23. Mai. Nach Meldungen hiesiger Blätter trifft Ende dieser Woche der Reichskanzler zu einem kurzen Aufenthalte aus Kisstngen hier wieder ein. Obwohl es keine politischen Geschäfte find, die ihn nach Berlin zurück- sühren, so wird Fürst Bismarck es doch weder vermeiden wollen noch können, seine Anwesenheit zu benutzen um ei nigen dringenden Fragen näher zu treten. Doß in diese Kategorie auch die Frage der Wiederbesetzung des Statt halterpostens in Straßburg gehört, ist nicht unwahrscheinlich. Ueber das körperliche Befinden des Fürsten Bismarck sind hier fortlaufend die besten Nachrichten aus Kisstngen ange langt. Die Gesichtsschmerzen, von denen der Kanzler noch einige Yeit vor seiner Abreise geplagt worden war, haben sich wieder verloren. Voraussichtlich begiebt sich Fürst Bis marck unmittelbar nach der Vermählung seines Sohnes Wilhelm nach Friedrichsruh, um dann im Spätherbst auf einige Zeit nach Varzin überzustedeln. Berlin, 23. Juni. In dem Beleidigungsprozeß Schmidt-Elberfeld gegen den Hofprediger Stöcker erhob nach der beendeten Verhandlung der Vertreter Stöcker's eine Wiederklage gegen Schmidt wegen Aeußerungen desselben in der Wahlbewegung gegen Stöcker. Der Gerichtshof be schloß, die Sache zu vertagen und Stöcker aufzugeben, binnen acht Tagen bei Vermeidung der Einstellung des Verfahrens einen Kostenvorschub von 300 Mark zu erlegen und zum nächsten Termine das persönliche Erscheinen Stöcker's anzu- ordnen. Ems, 22. Juni. Der Kaiser ist mit altgewohntem kleinem Gefolge 11 Uhr 10 Minuten mit Sonderzug hier angelaugt. Seit einigen Tagen waren Kornblumen in un geheuren Mengen eingetroffen und fast alle Privathäuser mit Kränzen aus Laubwerk geschmückt worden. Aber an dauerndes Regenwetter hatte die Ansammlung einer großen Menschenmenge verhindert. Kurz vor Ankunft des Zuges brach die Sonne durch, sodaß der Kaiser auf der Fahrt oom Bahnhof zum EurhauS den offenen Wagen benutzen onnte. Zum Empfange waren der Oberpräsident, der commandirende General v. Los, die höhern Beamten und reberg. sofort eberg. t 1885.. Utosen mde. cker, de« habe, einige Tage vor der That hier auf dem Stettiner Bahnhof angekommen sei, ohne Mittel, ohne Schlafstelle. Den Johann Mahnke hätten sie todtgeschlagen und nun sei er von der Furcht befallen worden, man würde ihn auch todtschlagen. Er sei zwei Tage ohne Arbeit und Essen in der Stadl umhergeirrt, habe zuerst im Asyl für Obdachlose geschlafen und ein zweites Mal im Thiergarten (in einem Busch, sagte er, wo der große Platz ist und wo das Wasser springt). Am 5. Mai habe er wieder dort nächtigen wollen, die Leute hätten ihn aber aus dem Busch herausgehauen und hätten ihm gedroht, ihn auch wie Johann Mahnke todtzuschlagen. Da sei er in die Stadt gegangen und habe unter den Linden vor einem Hotel einen Mann getroffen, der Briefe in einen Kasten steckte; den habe ec seine Noth und seine Furcht geklagt und habe von ihm den Rath er halten, einen Stein in das Palais des Königs zu werfen, dann würde stch alles herausfinden und auch Vie Sache, wer den Johann Mahnke todtgeschlagen. Wer ihm das Haus gezeigt habe, wo der Kaiser wohnt, wollte er nicht wissen. Augenscheinlich war es sein Bestreben, durch Er findung und Fortspinnung einer fixen Idee von dem an Johann Mahnke verübten Todtschlage und seinem Ver folgungswahn stch dem Gericht als geistesschwach darzustellen. Ueber die Vorgänge des folgenden Tages, wo er den zweiten Stetnwurf machte, ließ stch der Angeklagte (nach der „Boss. Z.) wörtlich folgendermaßen aus: „Sie haben mir hingebracht zum Haus von König als Zeugen und da habe ich gehört, wie sie gesagt haben: Wir lassen einen andern für ihn hucken und ihn schlagen wir todt, wie den Johann Mahnke. — Präs.: Sie find also am nächsten Tage durch die Polizei ausgeführt worden. Was war dann weiter? Angekl.: Da war einer dabei gewesen, der hat den Johann Mahnke todt geschlagen und da haben sie gesagt, tch soll den Hau»dtener zeigen, der mir gesagt hat, daß ich soll ins Fenster schmeißen. — Präs.: Sie find dann hin und her geführt worden- — Angekl.: Ja. — Präs.: Dann haben Sie mit einem Male wieder einen Stein in ein Fen ster de- PalaiS geworfen; was haben Sie dabet gedacht? — Angekl.: Ich hab' gedacht, sie werden mir dann nicht todt schlagen, wie den Johann Mahnke. Ich hatte gedacht, wenn ich hält' reingeschmiffen und ich wär zurückgekommen, hätten ste mir nicht todt geschlagen. — Präs.: Ich verstehe das nicht ganz. Warum haben Sie zum zweiten Male den Stein geworfen? — Angekl.: Ich habe einen Mann gesehen, Sonnabmd, den 27. Junt 1885, Borm. 9 Uhr kommen im amtsgerichtlichen AuetionSlocal hier größere Partien Bettzeug, Blaudruck, Zandtücher, Leinwand, englisch Leder, Schürzen, Blousenleinwand, Tischdecken, wollene Tücher, Taschentücher, Strümpfe, einige Rester Stoff, Futter, Drillich, 9 Stück Rockhalter, Seide, Borde, Knopflochseide, 1 Sommer- und 1 Winterrock, 1 Ladentafel, 1 Waaren- regal, 1 eiserner Ofen ». s. w. gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Schneeberg, den 24. Juni 1885. Der Gerichtsvollzieher beim König!. Amtsgericht. Lyon. 4 zenberg. iffeln, iringe zenberg. s GrWb."Dolksfteun-.M Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustadtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildensels.
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