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Sächsische Dorfzeitung : 15.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-15
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189907151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990715
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-15
- Monat1899-07
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 15.07.1899
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ächsische Vorßeilmg Sonnaöend, den 15. Juli 1899 61. Jahrgang; Keuilteton garz Dasungarische AuSgleichsvor- Aklion, soweit erscheint. Der nicht auch bemerkt, Herr Rechtsanwalt? anders als sonst." Inserate wrrden bi« Moniag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die 1 spalt. Zeile 15 Pf. Unter Eingesandt: 30 Pf. und: »Warum willst Du nicht?" drängte Oefterr. Ungar. Monarchie. Magnatenhaus hat jetzt ebenfalls die lagen angenommen, womit die ganze Ungarn dabei betheiligt ist, beendigt Veröffentlichung des Ausgleichs, die „Ja", bestätigte Ziel. Er hatte dieselbe Be obachtung gemacht und sann nun über die Gründe der auffallenden Veränderung nach. Ohne allen E- folg. So oft er in der folgenden Zeit m>t Frau Andree zusammenkam — und da« geschah häufig genug; — so oft er ihr seine Hilfe anbot, die ent weder mit freundlicher, aber kühler Höflichkeit ab gelehnt oder mit derselben lauen Freundlichkeit an genommen wurde, nie kam er Dorothea auch nur um einen Schritt näher. Er sah, was jeder andere un- betheiligte Zuschauer auch f hen konnte, daß sie sich mit überraschender Energie durchkämpfte, äußerlich immer gleichmäßig sanft, freundlich, unnahbar. Was in ihrem Innern vorging, war ihm und allen Anderen ein Buch mit sieben Siegeln; ob sie überhaupt ein verborgenes Seelenleben führte, oder ob sich ihre Ge danken, Hoffnungen und Besorgnisse einzig um da- tägliche Brot, die Wirthschast und die günstige oder ungünstige Entwicklung ihrer Fremdenpension drehten. Niemand wußte das zu fagen. — Ihr Gesicht hatte von jeher einen reinen, etwas strengen Schönheit-- typuS gehabt. Drese Strenge trat mit der Zelt schärfer hervor; das runde Kinn, die vollen Lippen zeigten härtere Konturen; nur die Aagen schauten noL immer mit demselben frommen, fragenden K nderb.rck in die Welt. gleichzeitig in Wien und Pest erfolgen soll, steht nunmehr nichts mehr im Wege. Ueber die Sitzung des MagnatenhauscS am Dienstag wird berichtet: Bei der Verhandlung über die Ausgleichsvorlagen ergriff der Ministerpräsi dent v. Szell das Wort, um den Standpunkt der Re gierung in der Frage der Zollgcmeinschast mit Oester reich zu vcrtheidigen. Er wies dabei darauf hin, daß im Falle der Zolltrennung etwaige Hochschutzzölle be hufs energischer Entwickelung der Industrie Gegen, maaßregeln Hervorrufen würden, welche den Export und die Landwirlhschaft Ungarns schädigen, auch sei die Förderung jener Industrien, für welche die Vor. bedingungen im Lande gegeben seien, im Rahmen des gemeinsamen Zollgebietes nicht ausgeschloffen, wie dies die erfreuliche Entwickelung einiger Industrien beweise. Sämmtliche Ausgleichsvorlagen wurden unverändert angenommen. — Ler Reichstag wurde bis zum 28. Deccmber vertagt. Niederlande. Wie aus dem Haag berichtet wird, wäre aus Aeußerungen mehrerer Mitglieder der Friedenskonferenz zu entnehmen, daß die Anspielungen auf eine künftige Konferenz, die in den Reden mancher Delegirten wiederholt vorkamen, keineswegs als leere Phrasen auszufaffen seien. Ein nicht geringer Theil der Delegirten hege vielmehr die Zuversicht, daß die Friedenskonferenz thatsächlich Fortsetzungen finden und daß die nächste Versammlung dieser Art in nicht allzu ferner Zeit erfolgen werde. — Die Berathungen der zweiten Kommission bei der internationalen FriedenS- Leonhard Martha. Sie ließ sich nicht mit halben Gründen ab „Abgemacht!" rief Leonhard befriedigt „urd morgen werde ich gleich Alles bestellen, damit Du keine Mühe damit hast. — Wie sonderbar die Mama manchmal ist", meinte er svät^r. „Haben Sre das Stein oben in der schönen, vorderen Front eingesetzt worden. Diese Kirche, ein hübscher, ansprechender, gothisHer Bau, ist in KreuzeSsorm angelegt worden. Ueber der Kreuzung erhebt sich eine mächtige Kuppel, die mit einer steinernen Kreuzesblume geschmückt ist. Etwas hinter jenem obengenannten Stein ragt noch über die Firste des Daches ein zierlicher Dachreiter empor, dessen Wetterhahn über die ganze Stadt hinauS- schaut. Größer und noch schöner als die Kirche in Chi-ning soll jene in Jen-1schu-fu werden, deren Bau auch schon bis zu einigen Metern über die Erde ge diehen ist und rüstig vorwärts schreitet. Mit dem Bau der dritten Sühnekirche in Tsao-tschu-su ist ebenfalls bereits begonnen worden. So werden denn voraus sichtlich nach einigen Jahren drei Gotteshäuser, wenn auch in stummer, so doch in deutlicher Sprache die für die Ermordung der deutschen Missionare geleistete Sühne weit in die chinesischen Lande verkünden." konferenz, welche die Gesetze und Bräuche des Landkrieges betrafen, sind nunmehr nach lang wierigen Verhandlungen beendet. Der Bericht Rolin- Jacquemin'S schildert den Gang der Verhandlungen, welchen der russische Entwurf und die Brüsseler Akte von 1874 zu Grunde lagen. Letztere hatte bisher kane Rechtskraft, auch die jetzt angenommenen Beschlüsse find nur der Versuch eines Vorschlages zur Kodificirung des KriegSrechtS. DaS Werk der Brüsseler Konferenz hat sich in der Hauptsache als noch durchaus brauch bar erwiesen. An der damaligen Ausarbeitung war der preußische General v. VoigtS-Rhetz in Horror« ragender Weise betheiligt, dem eS in vielen Punkten gelang, die deutsche Auffassung zur Annahme zu bringen, wie auch jetzt Oberst v. Schwarzhoff in der zweiten Unterkommission mehr als einmal durch An regung oder Widerspruch nützliche Gesichtspunkte in den Vordergrund stellte oder unpraktischen oder zu weit gehenden Vorschlägen mit Erfolg entgegentrat. Tie Kommission hat sich hauptsächlich über folgende Punkte geeinigt: Militärische Autorität aus besetztem feind, lichcn Gebiete; Anerkennung als kriegführende Partei; Mittel, dem Feinde zu schaden; Belagerungen und Beschießungen; Spione; Kriegsgefangene; Kranke und Verwundete; militärische Gewalt über Privatpersonen; Kontributionen und Requisitionen; Parlamentäre, Kapitulationen und Waffenstillstand, sowie endlich Jnternirte, Kriegführende und Verwundete bei Neu tralen. Frankreich. Entgegen der schon milgethcilten Erklärung deS Ministerpräsidenten Waldeck-Rousseau bezüglich Veröffentlichung des Berichts über die orleanistischen Umtriebe wird dieser vom „Figaro" und „Gaulois" wie auch einigen republikanischen Blättern nicht ernst genommen. Da Blanc, der in zwischen seines Amtes enthobene frühere Polizeipräfekt, sich nicht immer gut unterrichtet erwies, wie durch die Vorgänge beim Wettrennen in Auteuil erhärtet wurde, werden wohl auch die Einzelheiten seines Berichts es an Genauigkeit mehrfach fehlen lassen. Der Bericht enthält u. A. die interessante Mitteilung, der anti- semitische Wühler Jules Guerin, der Schildträger des Marquis de MoröS, stehe im Dienste der orleanistischen Partei. Die Royalisten Buffet, de Luhnes, de Ramel und einige andere wußten angeblich am 23. Februar um den Plan Töroulöde's und warteten bei Buffet auf den Ausgang deS Versuches vor der Neuillh Kaserne. Auf dem ganzen Wege von der Vorstadt Saint-Anloine nach dem Elhsöe waren Gruppen von Orleanisten, Antisemiten, Patrioten aufgestellt, die dem meuterischen Regimente Rogtt's hätten zujubeln und es nach dem Elhföcpalaste geleiten sollen. Ueber diese Ze'.telungen ptd. u. Redaktion ttSDcn-Hettstadt Meißner Gasse 4. « Zeitung erscheint Tienftag, Tsuuerstag und eonnabcnd früh. „Kurz und treffend", stimmte Ziel bei. Dorothea sah ihn unter den halbgesenkten Lidern prüfend an. Dann fragte sie halblaut, jedes einzelne Wort betonend: „Sie halten die Inschrift für treffend?" „Gewiß — natürlich" —, antwortete Ziel etwas unbehaglich Er wußte nicht, worauf sie hinauswollte, aber Ton und Blick gefielen ihm nicht. „Dem besten Vater, dem treuesten Gatten — das ist doch sehr schön gesagt — einfach und — wahr — und — und — nun ja — sehr schön." „Du willst also wirklich nicht, Mama?" fragte finden. Dorothea erwiederte nichts. Eine Weile blickte sie stumm vor sich hin; dann, ohne die Kinder anzusehen, das forschende Auge auf Ziel gerichtet, sagte sie lang sam und leise wie vorhin: „Nun wohl. Wenn Euch soviel daran liegt und wenn der Herr Rechtsanwalt die Inschrift schön und wahr findet — so sagten Sie doch?" Er glaubte nicht, daß sie auf diese Zwischen- frage eine Antwort erwarte, aber sie sprach nicht weiter und so antwortete er schließlich, ihr voll in- Auge sehend: „Ja, gnädige Frau, so sagte ich." Sie wieder holte ihre Worte noch einmal, diesmal schneller, ohne die scharfe Betonung: „Da Ihr eS wünscht und da der Herr Rechts anwalt die Inschrift schön und wahr und nicht zu überschwenglich findet, so bin ich einverstanden." Inseratcn- Attttahmcstcllcu: Tie Arnoldifche Buchhandlung, Jnvalidendank, Haasenslein L Bögler, Rudolf Mosse, G. L. Taube <L Eo. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a M., G. Kohl, Kesselsdorf u. s. w. Politische Weltschau. Deutsche- Reich. Ueber die jetzt beinahe ab- gtschloffcnen Landtagswahlen in Baiern wird auS München folgende amtliche Angabe verbreitet: Nach den Urwahlen wird sich die Abgeordnetenkammer wie folgt zusammensetzen: Centrum 81 Sitze (bisher 73), Kocialdcmokraten II Sitze (bisher 5), Bauernbündler 7 Sitze; die übrigen 59 Sitze entfallen auf die Libe. ralen, den Bund der Landwirthe und die Konservativen. - Derartige Schätzungen können aber noch durch die endgiltigen Wahlen eine mehr oder minder erhebliche Norrcklur erfahren. Ist lie Nachricht aber richtig, so hälte das Centrum allein die Mehrheit in der zweiten Kammer. Das baierische Abgeordnetenhaus zählt 159 Kitze; die absolute Mehrheit beträgt also 80 Stimmen - mit 81 wäre sür das Centrum die knappe Majorität von 3 Stimmen gegeben. Nun gewinnt es aber die beiden Sitze in München I und in Speyer lediglich dann, wenn die Socialdemokraten für die Centrums abgeordneten stimmen werden; ohne die socialdemo- batische Hilse würde das Centrum nur 77 Sitze er- halten gegen 82 der anderen Parteien, die Mehrheit also durchaus nicht gewinnen. Die ultramontane i Herrschaft in Baiern hängt also einzig und allein von den Socialdcmokraten ab. Das ist wahrlich ein recht beneidenswerther Zustand, zumal eS so gut wie fest- ! steht, daß solche Hilfe geleistet werden wird, da die Socialdemokraten das Centrum den übrigen bürgerlichen Parteien gegenüber als das „kleinere Uebel" ansehen. Nach dem zwischen dem Deutschen Reiche und China über die Erbauung von drei Kirchen in China zur Sühne für die Ermordung der deutschen Missionare in Schantung getroffenen Uebereinkonumn soll in den Städten Chi-ning, Jen-tschu-su und Tsao-tschu fu je eine dieser Kirchen errichtet werden. Hierzu schreibt der „Osiasiatifche Lloyd": „Obwohl die Kirche in Chi-ning zur Zeit des Mordes bereits im Bau war, wurde sie später doch als Sühnekirche bestimmt und erhält als solche einen der drei Steine, welche mit dem kaiserlichen Schriftzeichen versehen sind. Durch diese Steine weroen die Kirchen nach chinesischer Anschauung in besonderer Weise sanktionirt und unverletzlich gemacht. So blieb zum Beispiel im vorigen Jahrhundert, als die große Christenverfolgung Alles in China zerstörte, was christlich war, die sogenannte „Naeutan" d. h. Südkirche, in Peking verschont, eben weil sie einen solchen kaiserlichen Stein besaß, wogegen die „Peitan", Nordkirche, ganz in der Nähe des kaiserlichen Palastes zerstört wurde. An der Kirche in Chi-ning, die bereit- vollendet ist, ist dieser große, etwa zwei Meter hohe AdonuciuetttS- Prci«: trttWhrl. M. 1,50. H - - - Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- anstalicn und durch unsere Boten. Kei freier Lieferung ins Haus erhebt die M noch eine Ge bühr von 25 Pf. Die Sünden der Väter. Roman von Osterloh. (Nachdruck verboten.) (6. Fortsetzung.) Abermals war es Martha, die widersprach. DaS sn salbloS und nichtssagend; eS passe für einen alten Naim, dem der Tod alS Erlöser gekommen sei, nicht für Einen, den er mitten aus dem schaffenSfrohen Leben abberufen habe, wie ihren Vater. „Hab' ich recht, Herr Rechtsanwalt?" wandte sie sich jetzt direkt an Ziel. „In gewissem Sinne wohl", anwoitete Ziel. »Haden Sie selbst keinen Vorschlag zu machen, Fräu lein Martha?" , „O doch! und die Geschwister waren olle damit einverstanden. Aber Mama mag nichts davon wissen. Sie sagt, man dürfe seine Gefühle nicht öffentlich zur kchau stellen." „DaS hat auch viel für sich", erwiederte Ziel. Lch für meine Person kann alle Arten poetischer lUberschwänglichkeit schlecht verbauen und nun gar in Stein gegraben." „Meine Inschrift ist weder poetisch noch über schwänglich", gab Martha zurück. «Ganz kurz. ,Dem besten Vater, dem treuesten Gatten.' Darunter der Name, Geburtk- und Todestag. Wie finden Sie Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann süsser in Dresden.
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