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Sächsische Volkszeitung : 30.11.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-11-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193311302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19331130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19331130
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1933
- Monat1933-11
- Tag1933-11-30
- Monat1933-11
- Jahr1933
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.11.1933
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Ausgabe k un- S Nummer 26« — 32. Jahrgang Sticheln« v mal wSchenlllch «lt der «NuNrlerlen Erapi>- bellage »Der geuerreller» und mehreren lertbellagei, Monatl. Betnaeprete: Aus«. B mit El Bennoblalt M 2 70 Nueg. B ahn« Et V-nnoblalt M 2 20 «>n,-Inummer 10 PI«., Sonnabend- u. Eonnlag-Nr. W PI«. MMM Donnerslag, 3V. November 1933 W WW WM MM 88 ^8 88 Nnzelgenprelle: die llpol« eo mm dtkiie P-IU'-Il- en PIg. WW UW — i^' gamlllenanzelg-n und Sl-a-ng-luch, 20 Plg. — DM Für Platzvorlchrllteu können wlr keine Eewühr lelllen Uolkssettung Redaltlon: Dresden-«., Pollerstr. 17, Fernr. 20711 u. 2IV12 EelchiiUestelle, Druck und Verlag! Dermanla «uchdruckeret u Verlag Ih. u. D. Winkel, Polierstr. 17, Fernr. 2l0l2, Postscheck: Nr. 1022, Bank: Stadlbank Dresden Nr. V17V7 Unskksnglgv l^sgvSLsilung §ün vki»isKIivkv ^oliiKLIr u» Kuülui* Im FaNe von höherer iüewalt, Verboi, Slreil oder Betriebsstörungen hat der Bezieher oder Fnse-ent tetne Ansprüche, lalis die Zeitung in beschränkt--»» Umtange verspätet ober nicht erschein« — Erilliiungsoit I» 'en Rom im Mstchunli Vechanddmgm Die österreichische Regierung sprich! über den Grenzzwischensali ihr Vedauern ans - Sieben Tote bei einer drandlaiastrophe in Speyer Italiens Haltung Vor der Zusammenlunst Muffolinl-Liiwinow Berlin, 29. Nov. Die diplomatischen Verhandlungen über die mit der Abrüstung zusammenhängenden Fragen haben in den letzten Tagen in Nam sehr aktiv eingesetzt. Die Nach richten englischer Blätter weisen darauf hin, datz der englische Botschafter in Rom Sir Eric Drummond in seiner letzten Unterredung mit Mussolini auch bemüht war, die H altung Italiens gegenüber dem Völker bunde in einem für Genf günstigeren Sinne zu beein flussen. Der frühere Generalsekretär des Völkerbundes hat damit die Bemühungen unterstützt, die gleichzeitig von seinen Genfer Nachfolger Ar>enol, der nicht Uber das gleiche internationale Prestige verfügt, in Nom unter nommen worden sind. Es wird nicht berichtet, datz Musso lini sich zum Völkerbundsreund l>abe bekehren lassen, doch glaubt man in England ein Nachlassen der italieni schen Pressekampagne seststellen zu können. Avenol wird zunächst in London und Paris weiterverhandeln. gegenüber Genf Entschlüsse scheint Italien bis zu einer Klärung der Grundzüge der Abrüstungsfrage aufgeschoben zu haben. Auch hier scheint sich zwischen England und Italien zu nächst nur Einverständnis darüber ergeben zu halben, datz die traditionelle Fühlungnahme zwischen beiden Ländern aufrecht erhalten bleiben soll. Italien will sich aber auch gegenüber England in keiner Weise sestlegen, ehe es über die deutsche Auffassung genau informiert ist. Ein weiteres wichtiges Ereignis der internationalen Politik wird die für Anfang Dezember bevorstehende Zusammenkunft zwischen Mussolini und Litwinow in Nom bilden. Litwinow hat zwar schon im Jahre 1932 an der Konferenz zu Genua teilgenom men und im Jahre 1930 in Mailand eine Zusammenkunft mit dem damaligen Autzenminister Grandi gehabt, eine Begegnung mit dem italienischen Regierungschef ist aber trotz der engen wirtschaftlichen Zusammenarbeit und der politischen Freundschaft der beiden Länder noch nicht er folgt. Italien hat im Augenblick ein besonderes Inter esse daran, einer ausgesprochen französischen Orientie rung der russischen Politik entgegenzuarbeiten. Vor einer Lteberraschung in Spanien? Annullierung der Wahlen lm Kabinettsrat vorgeschlagen Er ermächtigt ferner die Hauptverwaltung zu folgenden sozialen Maßnahmen im Interesse der Arbeiterschaft: Die Kündigungsfristen für die Neichsbahuarbeiter sollen angemessen verlängert werden und an Arbeiter mit lang jähriger Dienstzeit gestaffelte Treueprämien gewährt werden. Die Auszahlung dieser Treueprämien an die in Frage kom menden Arbeiter soll noch vor Weihnachten erfolgen. MadrId, 29. Noo. , El Soclalista behauptet, datz gestern in einem Kabi ¬ nettsrat Iustizminijter Asensi vorgeschlagen habe, das ! Wahlergebnis vom 19. November zu annullieren und die verfassungsgebenden Cortes, die aufgelöst worden sind, erneut einzuberufen. Asensi beabsichtige, als Protest fegen die ,,'Wahlmanöver" gewisser Parteien zurückzu- ! treten. Das Blatt schliesst mit der Bemerkung, datz der I heutige Tag von entscheideudcr Bedeutung sein werde. Tine Krise stehe unmittelbar bevor. ! Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Reichsbahn i Berlin, 29. Nov. Unter Berücksichtigung des Grundprogramms und der zusätzlichen Arbeiten wird die Reicl)sbahn im Jahre «E 1933 rund 1400 Mill. NM. für Arbeitsbeschaffungen (ein- O schliesslich der Löhne der Bahnunterhaltungs- und M'rk- stättenarbeiter) ausgeben. Auch für das Jahr 1934 sind tm-ganzen 1400 Mill. NM. vorgesehen. Um im Winter 1933/34 der Arbeitslosigkeit erfolg reich zu begegnen wird die Reichsbahn noch ein beson deres W i n t e r p r og r a m m zusätzlicher Arbeiten im Betrage von 25 Mill. NM. durchführen. Die Arbeiten werden sofort in Auftrag gegeben. Der grösste Teil dieser Aufträge kommt den mittleren und kleineren Hand werksbetrieben zugute, da cs sich vorwiegend um In standsetzungen und Herrichtung von Bahnhofsgebäuden, Wohnhäusern und Werkstättenbauten handelt. Darüber hinaus hat die Reichsbahn für zusätzliche Arbeiten im Jahre 1934 noch weitere 40 Mill. NM. vor gesehen. Tagung des VerwaltungsrateS der Reichsbahn Verlängerung der Kündigungsfristen für Relchsbahnarbeiter Treueprämien Berlin, 2V. Nov. Der Verwaltungsrat genehmigte die inzwischen erfolgie Aendcrung der Pcrsonalordnung für die Reichsbahnheamten, mit der langgehegte Wünsche der Beamtenschaft erfüllt wer den. 7 Todesopfer in Speyer Speyer, 29. Nov. Der Brand, der gestern nachmittag in der Celluloid fabrik Speyer im sogenannten Säurebau ausgebrochen war, hat sieben Todesopfer gefordert. Nur zwei von den neun Mann, die sich in diesem Belriebsteil befanden, konnte«», wenn auch mit schweren Brandverlotzungcn, sich ins Freie retten, da sie sich zufällig in der Nähe der Tür befanden. Den anderen wurde durch die emporschietzen- den Stichflamen der Fluchtweg abgeschnitten. Großfeuer vernichtet eine Möbelfabrik Neu-Isenburg (Kreis Offenbach), 29. Nov. Am Dienstag kurz vor Mitternacht legte ein Grotzfeucr das Fabrikationsgebäude der Küchenmöbelfabrik Louis Koeh ler in Neu-Isenburg in Asche. Wertvolle Maschinen, Möbel- und Holzvorräte sielen den Flammen zum Opfer. Der Sachschaden ist sehr grotz. In der Fabrik waren zu letzt 35,0 Arbeiter beschäftigt. Die Feuerwehr mutzte sich darauf beschränken, die anliegenden Gebäude vor den Flammen zu bewahren. Demonstration vor der deutschen Votschast in Paris Paris, 29. Nov. Etwa 150 Kommunisten versuchten in der vergan genen Nacht vor der deutschen Botschaft unter lärmenden Niederruse»« zu demonstrieren. Die Polizei zerstreute die Ansammlung und nahm 12 Personen fest, darunter einen Bulgare»» und einen Italiener. Oer Vatikan und die innerproiestaniischen Vorgänge Von unserem römischen Mitarbeiter. Aus einer Pressenotiz, der man es deutlich an merkte, datz sie auf Kombinationen beruhen mutzte, konnte man entnehmen, datz angeblich der Vatikan eine unverhohlene Schadenfreude über die innerprotestanlischen Schwierigkeiten empfinde. Natürlich mutzte durch eins solche Mitteilung auf der anderen Seite auch wieder die Abwehr einsetzen, wenn man sich bei ruhiger Ueberle- gung auch dort wohl hätte sagen können, datz man in vatikanischen Kreisen weder so Kurzsichtig sein werde noch so töricht, eine derartige Haltung zu bekunden. Im übrigen ist, wie aus Veröffentlichungen des Deutschen Evangelischen Bundes hervorgeht, auch in die sen Kreisen seit langem die amtliche katholische Einstel lung zur Einigungsfrage der protestantischen Glaubens gemeinschaften, die mit der innerprotestantischen Aus einandersetzung immerhin eng zusammenhängt, bekannt. Die Kirche hat es sowohl durch ihre berufenen deutschen Vertreter als auch an matzgebender Stelle in Rom im mer folgerichtig ab gelehnt, sich mit den protestan tischen Bekenntnissen zu Einigungsverhandlungen an einen Tisch zu setzen, die auf eine Verschmelzung aller Bekenntnisse, nicht auf eine Rückkehr der Protestanten. in die Mutterkirche hinausliefen. Die Entscheidung wurde am klarsten und ausführlichsten ausgesprochen und begründet durch die Wiedervereinigungsenzvklika „Mortalium Animos" vom Jahre 1928, die denn auch zur Folge hatte, datz weitere Einladungen an die Katholiken nicht mehr ergingen. Wenn man bedenkt, datz ja die katholische Kirche von ihrer Einsetzung durch Christus und von der Leitung durch den Heiligen Geist durchdrungen ist, wenn man sich der Bedeutung der Autorität, der Tradition und des Dogmas erinnert, nicht zuletzt auch der zentralen Be deutung der hl. Opferhandlung im Gottesdienst und der sieben Sakramente im gesamten kirchlichen Leben, so ist der Gedanke der Vereinigung der Konfessionen auf der Grundlage eines einfachen Zusaunu"nschlures eine Un möglichkeit. Verständige Protestanten haben das auch eingesehen. Das bedeutet nun aber nicht, datz die katholische Kirche in ihren berufenen Ver.-Uern den Protestanten eine immer weiter fortschreitende innere und äutzere Auf lösung wünschte. Wer ein wenig die Literatur über die sen Punkt verfocht hat, iveitz ganz genau, datz von her vorragenden katholischen Männern wiederholt der Ge danke ausgesührt worden ist, datz im Streben der Pro testanten zurück zur Einheit das tief-christliche Bestreben zur Einheit aller Gläubigen in einer Kirche überhaupt zum Ausdruck kommt. Das Streben nach Einigkeit im Protestantismus weckt aus alle Falte die Sehnsucht nach der Einigkeit mit der gesamten Kirche. Das Gleiche gilt von der lehr m ätzigen Gr u n d- läge. Das Fehlen eines bindenden Dogmas ist ja eine der Hauptursachen fiir die konfessionelle Zersplitterung. Niemand in der katholischen Kirche kann wünschen und wünscht, datz innerhalb der protestantischen Welt die dogmatische Auflösung noch weiter fortschreitc. Im Ge genteil bcgrützt man jedes Bemühen, sich wenigstens auf einer schmalen dogmatischen Grundlage zu einigen, als Anfang zur grundsätzlichen Rückkehr zum Dogma. Die katholische Kirche wcitz ganz genau, datz der innere Un friede und der äutzere Zerfall der anderen nicht ihr. Vor teil ist. Was auf diese Weise zerfällt, findet sich in den sel tensten Fällen und nur als Einzelerscheinung in die ka tholische Muttcrkirche zurück. Dagegen hat auch sie un-
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