Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 02.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188607020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1886
- Monat1886-07
- Tag1886-07-02
- Monat1886-07
- Jahr1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.07.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Nacht-Telegramm. »t»m»«r nn» » «,o»n »«» Prrs-nku- wnr»rn »«rirUoimrrt. Veld« 's» klMiÜitfÜtr»» sin» t«»i. ««»er- »««. «,»1» bl« letzt ermilielt I». 7 Gers,«« «e«ö»«r« ««d uielr «»- »,«»««. «»» »eu vaitapirre» de« ^»elljoge« ist »rl,cr ,cs»tzrlli» > Tageökatt für Uokitik, Mer?M«g. HesWrmke-r. MrsMM IremdeiiUc. LpsUo-SsIL, »«1» «Ilömt» 7oU«tt,I- «If», »i j»ck»r tl»w>5-»u »»7 Lll »wpkoklsll. VI«»»>b» r»tnt»t, veluttt uock rr- frls«t,t die Kaut tngan, u»und«rt»av»rM«tse uiut i>»r »tcd liuiupck In ri»I»» k»»Ut»a 0»II»dt unck uuillt- bskrlick ke«i» pro — 2 ütüvt — OS I-suuui^». Htgitvische «esell- lchisl r> Vresdeo. 2a b»d»a iu islsiu »inittilm Vrvx«i>t»-cb»k. AW^ IZIv ILivUunßix "W>E 1. 61. NO. Tottorio «Isr Kal. 8liel>8. I/umIcP-Totteris Lnäot am ». una ». Aal» stalt. V. n 5» ya tu ^ntbeilon ü '/io, V», '/» ^ vv 8 ö „ncl >/i vorrilthj/e Iwi koorK z»vodi, Mdc». Allimrill IS. l., ^IIv Sorten N --Hviias kautt ru Iiveliston kroiaen im Liurolaeu vio in 8rö88tvn kootou ^nZsr'3 MlühlNk-ülW. iL°E8t"l3. HIoritr ILU»L Aiootivttvn 1» «olibvai r«n un«I r»rl»l«on 8klip8vn u. vravaltsn, some 8KIip8N36eIn, üo«e»1r>xer ln xntom OurL uuä Onmm>danä mit eolläon unä praLtisedvn I^väsrxrinuturon, ^ Aansclietteu^. Krakau- u»«I vvomlsottenknöpkeu, «« KapleiivLoek« ompkelrlvu M H. Itnrrron Stttinv, vreotlon, K ZVilockinKvioli'. 211». ii. 8vl>Iii<!il8tr. tt am kostplatr. L vmplwlilt rnr billi^öll uuä pruIctiLvstvir Korso e <niri»i«r- IRt isvItoNt r als Hureuin clor Koioliti^Icoit, Lolickitüt unä D LIessrm/.. OrSssto ^usivadl von Mtsolrou-^ooessüiros sto. ^.u§iistusstrLsss M. 4 (SttLtti rlv Nt. 183. 31. ZilljrMg. Auslage: 42,000 Srpl. «itterni>asai,«lia,le» »kr den 2. Jul«: BcrSnderlichrr «lud ,«n mlltlrrrr Stärke »el »urchsidnlilllch sertngcr Bcwiilkunl,, «ljnr wcsenlltche Nlebersibläge. Würmcr. Dresden, 1886. Freitag, I. Jnli. Tttmitwortllitzer Redakteur kür Politisches vr. Emil Bieren ln Dresden. Wenn sozmldemokmtische Führer in unserem sächsischen Land tag sowohl wie im Reichstag und bei anderen Gelegenheiten die (L'lliärnng abgabcn, dag ihre Partei als solche den Streikbewegungen vollslündig sern stünde, so werden sie nur Wenige gesunden haben, die diesen Worten Glauben schenkten. Schon bei oberflächlicher Betrachtung zeigt die Entwickelung fast eines jeden Streikes, dass die Sozialdemokratie offen oder versteckt ihre Hände im Spiele hat. Es liegt in der Natur der gesammteu Streikbewegung, ihren Ursachen und Wirkungen begründet, dag die Sozialdemokratie — mag das Resultat des Streiks nun ein günstiges oder ungünstiges sein — sür ihre Zwecke Gewinn zieht. Die Bersammlungen der Streikenden geben ihren Anhängern Gelegenheit zur Enfaltnug agitatorischer Wirksamkeit. Ist der Verlauf eines Streikes sür die Arbeiter ein günstiger, so sind es natürlich die Sozialdemokraten,s.die sich diesen Erfolg zuschreiben: bleibt aber der gewünschte Erfolg aus. dann können sie qus der Unzufriedenheit der Streikenden Kapital schlagen. Siels haben sie Gewinn. Und da sollten sie gegen diese ihnen ans den Lohnbewegungen erwachsenden Vorthcile die Augen ver schließen? Und dann: Ueber die revolutionären Endziele der Sozial demokratie existirt kein Zweifel mehr. Ihre Führer selbst haben das Ihre gcthn», um dem Volke hierüber die Augen zu öffnen. Wenn Jemand noch im Unklaren war, zu welchen die Gesellschaft gefährdenden Vorgängen die Lohnbewegung führen kann, so wird er durch die Revolution in Belgien wie die Dccazevillcr Excesse belehrt worden sein. Speziell in Frankreich ist die Lohnbewegung der Arbeiter in der letzten Zeit zuerst in Bahnen ciugelcnkt, die gezeigt haben, daß ans den Lohnstreitigleiten schließlich die folgen schwersten sozialen Konflikte überhaupt entstehen können, die weit über die ursprünglichen Kreise hinausreichen. Die Ausgabe einer Regierung, der die Ruhe und der Frieden des Landes und das Nerhältniß von Arbeitgeber und Arbeitnehmer am Herzen liegt, ist cs daher, Vorkehrungen zu treffen, um Differenzen, die entstehen, zu schlichte» und im Keim zu ersticken. Es genügt da nicht daS Eingreifen der Behörden als Vermittelung in besonderen . da. siA keineswegs ermessen läßt, in welchen Fällen das zu gcsthchcn hat, srÜidern « 'ist «ine öbligNörffchie °MhäfftMg "AE derartigen JnstitNtM nokhig. Die Schwierigkeiten, die es macht, für die Angelegenheit in Decazeville ein Schiedsgericht zu gestalten, das den Parteien genügt, zeigt, daß bestimmte Normen sür die Bildung der Schiedsgerichte geschaffen werden müssen. Ter französische Haudelsminifter Lockro» hat denn in Ansehung der Nolhwcndigkeit der Kammer einen Gesetzentwurf vorgclegt, der die Regelung der Verhältnisse in dieser Beziehung beabsichtigt. Der selbe bezweckt, Streitigkeiten zwischen Arbeitern und Arbeitgebern über l) Lohnsätze, 2) Löhnungsweise und Zeit, N Arbeitsdauer und 4) Bedingungen der Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter durch freiwillige Schiedsgerichte beizntegen. Diejenigen Parteien, welche ein Schiedsgericht herbelführen wollen. benachrichtigen schriftlich den Bürgermeister der Gemeinde, damit dieser die Gegenpartei da von verständige. Diese muß binnen drei Tagen antworten und im Ablehnungsfall ihre Gründe nngcben; Ausbleiben einer Antwort wird als Ablehnung angeiehcn. Im Aiinnhmesall bezeichnet die vorgeladeuc Partei in einem verschlossene» Schreiben ebenso viele Schiedsrichter, als die Beschwerdeführenden bezeichnet habe». Die offene oder stillschweigende Ablehnung wird den Letzteren vom Bürgermeister bescheinigt und außerdem an das Ministerium be richtet. Tic Thätigteit deS vom Bürgermeister im Fall der An nahme unverzüglich zu versammelnden Schiedsgerichtes ist unent- nelilich. Die Enttcheidnug erfolgt mit Stimmenmehrheit. Im Fall einer Stimmengleichheit wird ein anderweitiger Schiedsrichter gewählt. Ter Bürgermeister fertigt das llrtheit unentgeltlich ans, trägt es in ein Register ein und berichtet darüber an den Minister. Das von den Purleien angenommene schiedsrichterliche Erkenntniß hat für sie die Wirkungen eines Rechtsvertrages. — Der Entwurf umgeht in glücklicher Weise die Schwierigkeiten, die den Behörden bisher bei der Vcrniitletnng entgcgengcstanden und andererseits entkleidet er die Schiedsgerichte doch nicht des autoritativen Cha rakters, den sie unter allen Umständen haben müssen, wenn sie nicht ihren Zweck vollkommen verfehlen sollen. Wir in Deutschland befinden uns in derselben Lage und auch sür unsere Verhältnisse würde ein derartiges Gesetz nur von Vvrlhcil sein. Bei allen Lohnbewegungen ist es immer als ein Ncbelstand empfunden worden, daß eine Eentralsielle fehlt, in der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich zmammensinden. Tie Meister lehnten die Lohn-Kommission der Geicllcn ab und die Gesellen umgekehrt den Ausschuß der Meister. Selbst wenn aus den beiden Seilen der gute Wille zur Verständi gung vorhanden war. so scheiterten alle Bemühungen an dem Mangel einer geeigneten Vermittelung. Die Schiedsgerichte des MinistersLvckrvhscheine» dazu geeignet, und so wäre cs mit Freuden zu begrüßen, wenn man den Plan auch für Deutschland in Er wägung zöge. Weniger erbaut kann man von den Maßnahmen des reklame- süchtigen KriegSniinistcrs Bvulanger sein, der als Volköredner und Popularitätshaichee ganz in die Spuren Gambetta's getreten ist. Sein Auftreten macht einen geradezu widerlichen Eindruck. Mit dem Postminisier Gianet ist er augenblicklich auf einer Rund reise in Romans und Balance begriffen, wo er sich von den Ultra radikalen enthusiastisch feiern läßt und seinerseits den Genossen der Herren Rocheiort u. s. w. in speichclleckerischer. jacobinischrr Weise schmeichelt. Bei einem ihm zu Ehren L veranstalteten Festmahl toastete der ultraradikalc Madicr de Montlau aus Boulanaer mit den Worten: Ter allein ist im Stande, eine „nationale Armee" zu bilden, welcher beim Decazevillcr Streik gesagt hat. „die Sol daten würden nöthigensalks ihre Rationen mit den Arbeitern theilen." (Man wird sich erinnern, daß Minister Boulanaer bei seiner Anwesenheit in Decazeville diesen Ausspruch that.) Als Madier geendet, umarmten sich die beiden Komödianten vor dem Beifall jauchzenden Publikum. Ein erhebender Anblick! Wie es mit dieser „nationalen Armee" steht, darüber stellen französijchc Tages- und Mililärsachzcitungen düstere Betrachtungen an. In der That ist die Stimmung der französiichcti Armee gegen den mit allen Traditionen brechenden KrieaSministcr eine äußerst erregte. Die neuen Gesetze und Armeebefehle überstürzen sich schier und alle zeigen einen Mangel an stzstematffchrr Dmcharbe>i»ng und organi schem Zusammenhang. Nachträge und Erlänterungcn machen sich in Hülle und Fülle nothwcndig. Daß der KrieaSministcr ferner das gelammte Ministerialperional erneuerte, rächt sich schwer, dcuu Niemand scheint mehr aus noch ein zu wissen. Diele Uebclstände haben eine Mißstimmung bervorgernfen, welche noch vermehrt ist durch die wenig rücksichtsvolle Art, in der nicht nur mit der versprochenen „Reinigung" der Armee von aristokratischen Ele menten, sondern auch mtt der Beseitigung wirklich verdienstvoller Generale, wie Schmitz und de Gallifet, vorgegangcn worden ist. Daß der Kricgsmmister nun auch den« begabten und tüchtigen General Säumer, der als der bedeutendste der französische» Heer führer gilt, zu Leibe geht, erregt natürlich in der Armee ein bitteres Gefühl. Der Vorgang ist, kurz gefaßt, folgender: Der „GauloiS" griff die Führung und die Leitung der Geschäfte des Gouverne ments von Paris in einem gehässigen Artikel an. General Saiffsier vertheidigte in ganz sachlicher Weife in einer Zuschrift a» dieses Blatt seine Untergebenen, ohne dem KriegSiuiuister davon Anzeige zu mache», was iu anderen Staaten übrigens nirgends erforderlich ist. Hierfür cchielt er von Bvulanger einen schriftlichen Rüffel, der ihn zur Einreichung eines DcmissiousgesuchcS vercmlnßte. Der Kriegsminister hat dem Ministcrrath als Antwort aus das Gesuch des Generals die Dispositiousstrllung Sanffier's unterbreitet. Derselbe hat das Gesuch zwar abgelehnt, doch wird die Abberufung des Generals vom Gouvernemeiitsposten wohl ge nehmigt werden. Daß Boulangcr die ihm durch das Prinzenaus- weilungsgesctz zugesta»denen Befugnisse mit aller Rücksichtslosigkeit handhable. darf nicht Wunder nehmen. Sie entspricht ganz seinen radikalen Grundsätze» und wird ihn in der Gunst seiner Gesinn- nnngsgenossen nur noch befestigen. Und die Radikalen bilden ja seine einzige Stütze. Allen anderen Parteien ist er ein Dvrn im Auge. Mehrere Mitglieder der vereinigten Linken beabsichtigen übrigens eine Interpellation wegen des Rücktritts des Generals Saussier cinrubringen. Doch wird cs schwerlich gelingen, Boulanger zu verdrängen. Die Radikalen wissen cs sehr wvbt zu würdigen, was der Mann sür sic bedeutet, der die Armee in ihre Hände gicbt. Allein um dielen Preis unterstützen sie die Ministcrpräsidcntschaft Frevcinel's. Boulanger kann also ruhig weiter wirthschasten. ikcurste Trlearamme der „Dresdner Rachr." vom 1. Juli. Berlin. Das „T.-Bl." meldet, daß von Petersburg auS in jüngster Zeit mehrere vergebliche Versuche gemacht worden seien, eine euro päische Aktion gegen den Fügten von Bulgarien zu inszenircn. — Der „Voss. Zta." zufolge werden die Minister v. Lutz und v. Crails heim dem Reichskanzler Fürsten Bismarck dieser Tage einen Besuch in Bad Kü'singen abstattcn. — Die „Kreuzzeitung" dementirt die vom den deulichsceisininnrn Blätter» dem Hviprediger Stöcker iu den Mund gelegten Aeußeruiigen über das Künstlerfest, dem be kanntlich der Kronprinz beiwohnte, insbesondere die Aeußerung, daß auf dem Feste dem heidnischen Zeus heidnische Opfer dargcbracht und heidnische Sitten »ud>Gcbrciuche wieder cnigcführt worden seien. HZ er lim Der von hier nusgcwiesene sozialvemokratischc NeichstagSabgeordnete Müntclfabrikant Singer, unternimmt an geblich cme Reise durch Deutschland, um die Organisation seiner Partei kennen zu lernen. München. Im heutigen Landtagsabschiede Hechtes: Die allgemeine Theiluahmc sei dein Regenten ein Trost gewesen und die Verfassung werde ihm die Richtschnur sein. Die enge Verbindung zwischen dem Volke und dem Herrscherhausc biete dafür Gewähr, daß mit Gattes Hilfe unter der Regentschaft dem bäurischen Staate, im festen Verbände mit dem Reich, Zeiten des Glückes und Segens beichieden sein werden. Der Prinz-Regent wurde von der Volks menge begeistert begrüßt. Er wird sein bisheriges Palais, nicht die Könial. Residenz bewohnen, was sür den Staat eine namhafte Ersparnis; bedeutet. Paris. Alle Nachrichten von dem bevorstehenden Rücktritt des sranzösischcn Botschafters in Berlin, Courcel, sind unbegründet. — Ter heutigen Eröffnung des Militär-Casinos wohnte auf be sondere Einladung des Kcicgsministcrs Boulanger, der deutsche Bot schafter Graf Münster bei. Tie deutschen Mititär-Ättnchces sind sofort vom Kricgsminister alS ständige Mitglieder des Casinos ex officio eingeschrieben worden. Rom. Prinz Jcromc Napoleon ist inkognito vier ciiigctroffcn und machte sofort nach seiner Ankunft einen Bestich im Quirinal. Brüssel. Die Behörden von Antwerpen veranstalten nächsten Sonnabend anläßlich der für heute erwarteten Ankunft des ersten deutschen Rcichs-Pvstdampfcrs „Oder" große Festlichkeiten und be gebe» sich zu diesem Zwecke sümmtliche Minister nach Antwerpen. London. Die Wahlen zum englische» Parlament haben gestern begonnen. In Liverpool sind drei Candibatcn der Tories unbeanstandet gewählt morden. London. Reuter-Meldung. Den letzten Nachrichten aus Zanzibar vom 1. Jnli zufolge hielt sich der Forsibungsreisende Junker im Gebiete des Königs llnyoro auf, welcher vom König Uganda angegriffen und geschlagen war. sich aber mit Junker gerettet hatte. — Chamberlain, Bright und drei andere Vertreter Birming hams, sowie der Sprecher des Unterhauses sind als Candidaten für eine Neuwahl ohne Opposition ausgestellt worden. Berliner Börse. Von fremden Plätzen lagen heute feste Notirungcn vor. Hier zogen die Coursc nur vereinzelt an und zu den besseren Notirungcn machte sich sofort Rcalisativnslnst geltend. Spekulative Banken waren etwas besser, während deutsche spekula tive Bahnen vernachlässigt blieben. Mecklenburger wurden stark angeboren und von österreichischen Bahnen blieben Franzosen schivächer. sonst waren vorwiegend kleine Besserungen zu konstatircn. Bergwerke zeigten sich belebt zu weichenden Coursen. fremde Rente" wurden fester. Im weiteren Verlaufe trat aus allen Ge bieten cNmattuua ein; das Angebot wurde theilweise recht drängend und war der Verkehr besonders bei Bergwerken flau. Im Kassa verkehr blieben Bahnen schwach, Banken ruhig und Bergwerke wenig verändert. Für Industrien bestand nur vereinzelt Interesse. Deutsche Fonds blieben fest und österreichische Prioritäten gut be hauptet. Privatdiskont M« Prozent. Sr«»Is»r» a. M., 1. Jnli. Srcdit L22-/,. emalldab» >!M/„ Limi- »arden N>/,. Galizier —. Egyptrr 72,00. «pror. Nnaar. Boldrente —» V«ti»ar»r. —. rreOdner Bank —. DiScanta 200,00. Matt. Wien. 1. Juli. Credit 277,7». St«»t»dadn —. Lomdarde» —. G>N»ieraide,»,«-. «»,. S»ld >0»,72. «iaatöbahn Matt. Var»». » Juli, «chlutz. Rente «Z.0». «»leide 1,0.00. Italiener 101.90. U«a,t«bad» <00,00. Lomdarde» 2.11,2». da. vriaettStea —. vdanier 00,21. >2,«»»er 202.00. ivttomanc» L2S.00. Nene Anleihc —. Schwach. Land»«. >. Juli, v«rm. II Ilde 10 Mt«. Cansol» lOl'/„. »872er «»Isen S8'/». Italiener 100'/,. Lombarden!>>/,. Kon«. Hirten »»>/,. <droc. fnndirte «mertkaner >28'/,. <droe. Nnaar. Soldrente 8<>/,. Orfterr. Sold rente »4. Veen». Consol» >01. (kandier 72>/„. «rue Saddirr S». Garant. Smdttr »»'/.. iOttamandant IO"/,,. eurj>«r>i«u S2>/„ «Panter —— Sti«. «nn,, Fest. - wett«,, «r»ch«7»ll. BreSl an, >. Juli, Nachm. «Getreidemarttt. Spiritus dr. 100 Liier 100 Proc. Pr. J«ll-A»ii„st 25.70, Pr. Aiiaust-Scpldr. 20.50, »r. Sept.-Oc«. 27,00. Roaorn pr. Jull-Aun»it 122,00, Pr. Sept.-Ortbr. 121,50, Pr. Ocl.-Nov. 125,00. Nüdöi loca pr. Jiilt-Nnausl «5,00, Pr. Tcplbr.-Lriodrr 15,00. tzlnl umsatzlos. — Weiter: Beründrrlich. e «e«»In , 1. Jnli, Nachm. I Ntzr. KSeireidemarkt). Welzen Uttperändcrt. loea 152—151, pr. Juli-Auguft 151,00, pr. Scpibr.-Octbr. 151,00. Roaacn Mail, loe» 122—120, pr. Juli-Anaust 120,00, pr. September-Velober 127,00. Rüböl matt, pr. Jnli-Anauft 12,0», pr. September.Lclobrr 12,00. Spiritus behauptet, loco 27,00, pr. Jtili-August 30,00, pr. -liiauft-Scptrmber 27,20, pr. Lcptembcr- Lctbr. 38,00. Petroleum loco perslcucrt Ulance 10, Proc. Tara 10,85. Slmstcrdam «Produkte»!, z 1. Juli. «Schluß-! Weizen per November 211. Stogge« per vciober 128. Lokales und Sächsisches. — Se. Majestät der König begab sich gestern früh mittelst Wagens von Pillnitz ab znr Hochwildjcigd nach Schandau, woselbst Höchstdersclbe in der Forstmeiucrei vom Oberfocstnieister Blohmcr empfangen, nach dem Jagdrevier geleitet wurde. Mittags begab sicb Ihre Maj. die Königin mit Ihrer Kgl. Hvlieit vor Herzogin von Genua und der Hofdame, Gräfin von Einsiedel ebenfalls mittelst Wagens nach der Bastei, woselbst ein kurzer Aufenthalt genommen wurde, um die Fernsicht zu genießen Darauf wurde die Fahrt nach Schandau fortgesetzt, wo um '/Ä Uhr in Scndigs Villa Onisismia kgl. Hoftafcl stattfand, zu welcher mehrere Ein ladungen ergangen waren. Nach derselbe» fuhren die hohen Herr schasten wieder nach Pillnitz zurück. — Se. Kgl. Hoheit der Prinz Georg begab sich am Mitt woch in Begleitung des Hanplmanns Freiherr» v. Stralenheim nach Gcithain, um der Negimcntsvorstelluiig des 2. Ulanenregi ments Nr. 18 beizuwvhnen. Die Rückkehr erfolgte am Mittwoch Abend. — AuS Belgrad wird über den Aufenthalt Sr. Kgl. Hoheit de-s Prinzen Friedrich August in Belgrad noch gemeldet, daß derselbe in Begleitung des Königs die Stadt Belgrad und die Festung, wo die historischen Merkwürdigkeiten, darunter daS alte Waffenmriseum, besichtigte. Das städtische Museum und der große Marktplatz wurden gleichfalls in Augenschein genommen: ans letzterem fesselten namentlich die malerischen Trachten der zu Markte ge kommenen serbischen Bauern und Bäuerinnen. Um 11 Uhr wurde im alten Konak ein Dejeuner genommen, iodann begaben sich die Herrschaften nach Tvpschider. Nachmittags jagten der König und der Prinz im Hirschparke. Um 8 Uhr Abends war großes Gala diner iin neuen Konak. An dem Diner nahmen 25 Personen Theil, darunter der österreichisch-ungarische Gesandte Graf Kheoenhüllcr, der deutsche Gesandte Graf Bcay, der englische Minister-Resident Herr. v. Windham sainmt Gemahlin und Tochter, der belgische Gesandte. Herr v. Vartolem, samnit Tochter und serbische Würdenträger. König Milan hat dem Prinzen bas Großkrcuz des Tnkowo- und dem Baron Wagner das Kommaiidelirkreuz desselben Ordens ver liehen. Von Belgrad begab sich der Prinz nach Orsvva-Mehadia. Professor Adolph Ehrhardt hier, Mitglied des akade mischen Ruthes, erhielt das Ritterkreuz 1. Kl. vom Verdienstorden. — Landgerichtsrath Dr. Ottokar Emil Eberhardt in Bautzen ward an bas Landesgcricht Dresden versetzt und Assessor der Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Freibcrg, chacakterisirtci Staatsanwalt Ernst Otto Lenteritz, zum etatmäßigen Staats anwalt bei dem Landgericht Freibcrg ernannt. — Gestern hielten wiederum mehrere Gruppen der Deutschen Landw irth s cha stsg e s ell s ch a ft im Laufe des Vormittags Versammlungen ab. In der Gruppe für Ackerbau (T'vvli) rescrirten Hosgartendircktor Jühlke-Sanssonci und Dir. Göthe-Geiseiiheim über den Obstbau und die Obstbaumpflege m der Landwirtl,schaff und an öffentlichen Straßen. Prof. Dr. Macrker-Hnlle erörterte die Frage, in welchem Umfange und für welche Feldicüchte die An wendung der künstlichen Düngemittel bei der jetzigen Lage der Landwirthschaft vortheilhaft sei. Dir. Nolhbarth-Gistwm (Han nover) verbreitete sich über die Bedeutung der Torsstrcu und Dr. Tollens-Göttingcn rcferirte über die Bezahlung der Zuckerrüben nach ihrem Gehalt. Oekonomieratl, Langsdorff-Trcsdcn hielt m der Gruppe sür Thierzucht einen Borteag über die staatlichen Maß regeln zur Förderung der Viehzucht im Königreich Sachien, indem er den Standpunkt der sächsischen Negierung sowohl gegenüber der Viehzucht überhaupt, wie auch gegenüber den einzelnen Untcrab tbeilungcn (Schaf-, Pferde-, Bullen-, Schweine- und FischzuchN charaktcrisirtc und der Subventionen gedachte, welche der Ltaar den landwirthschafflichcn Vereinen aus dem Dispasitionssond zu- wendct. Prof. Dr. Hcnnebcra verbreitete sich über die Frage, welche Mittel wir haben, das Verhältnis; zwischen Fett und Fleisch bei unseren Mastthiercn zu beeinflussen. AlS flcischbildcnde Mittel empfiehlt Redner Weidetneb und Bewegung, wogegen Nahe, warme Stalltcmpcratur und Stallsllttcrung die Fcttbildung begünstigen. In der Sonderabtheilung sür Saatgut (Tivoli) rcferirte Ritterguts besitzer Bicrling-Hecselicht über reguläre Anbauvcrsuchc mit ver schiedenen Varietäten von Knlturvflanzcn, und Obcraintmann Rimpau-Schlanslcdt über Versuche über den Werth des Samen- Wechsels bei Weizen und Hafer. In der Abthcilnng sür Landeskultur endlich besprach KulturingcnicurElsäßci-Ntagr'cbmg die Nnichädlich- machung und Verwertlmng von AbtaÜwässcm der laudwnthichaitlich- tcchnlschcn Nebcngcwcrbe. — Vormittag 11 Ulir fand die zweite Hauptversammlung im Tivoli statt. Den Verhandlungen wohnten die Herren Staatsministcr von Könneritz nnd Geh. Notl, Koch bei. Geh. Oberregicrungöratt, Tlnet-Berlm besprach zu nächst die Wünsche, welche in Bezug auf die Aufgaben der deutschen Landwirthschattsgesell'chaff mit besonderer Berücksichttgnng ihrer Ausstellungen nnd Wnndervmammlungcn zn äußern sind. An der Debatte betheiligtcn sich Graf Bernstvrff und p. Nathusins-Althal- denslebcn. Z»m Präsidenten für das nächste Geschäftsjahr wurde Se. Durchlaucht der Fürst zu Wied gewählt. Ju„. Evdt Berlin rc ferirte hierauf über Wahlnngclegenhcitcn des GesanimtaiisichiiffcS und über mehrere Aenderunaen der Geichästsordnimg. Als Ort für die nächstes Jahr in der ersten Hälfte des Monats Juni abzuhal tende Wanderversammliing wurde Frankfurt a. M. bestimmt. Oekonomieratb Kicpert-Mariensclde dankte hierauf Namens der Versammlung dem vorbereitenden Komitee, insbesondere dem Geh. Oberregiermiasrcith Thiel-Berlin: ebenso auch den Mitgliedern des Ortsausschusses, den Herren Sctmlratli Heger, Oetonomierath b. Langsdorfs und Landtagsabgeordnetcu Malz tür deren umiichtigc Leitung der umfänglichen ichwicriam Geschäfte. Herr v. Ochl- schlägcl votirt Herrn Ina. E»dl-Berlin einen recht wannen Dank für dessen anwptcrungsvolle Thätiakeit im Interesse der Gesellschaft und ichließt mit einem weiteren Danke acgcn die Stadt Dresden. Graf Rcchberg-Nvthcnlöwcn brachte aus das Direktorium, Frhr. v. Hövcl-Hcrbeck anf die Gastsrcilndschaft der Sachsen und die säch sische Landwirthschaft ein Hoch auS. Herr v. Ochlschlägel schloß hierauf die Versammlung mit einem begeisterten Hoch aus Se. Map o KZ K». L
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page