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Dresdner Journal : 31.08.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-08-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185308319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18530831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18530831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1853
- Monat1853-08
- Tag1853-08-31
- Monat1853-08
- Jahr1853
- Titel
- Dresdner Journal : 31.08.1853
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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. .V Ätt2. Diese« Blatt rrschelut mit Ausnahme de« Souutag« täglich Abend« und ist durch alle Postaustalten zu beziehen. Mittwoch, de« 31. August. Prei« für da« Vierteljahr Thaler. . Insertion«»Gebühren für den Raum eiurr gespaltene» Zeile 1 Reugroschen. 1853 Amtlicher Theil. Dresden, 7. Juli. Se. Majestät der König baden die erbetene Entlastung de« » I» suite der Armer stehenden Leutnant« der Reiterei, Grafen v. Rex, sowie die de« eben» fall« ü I» suite der Armee stehenden Leutnant« der Infan terie Clauß, Ersterem mit der Erlaudniß die Armee-Uniform ju tragen, Allergnädigst zu bewilligen geruhet. Dresden, 27. August. Seine Königliche Majestät haben den zeitherigen Advokaten und prädicirten fürstlichen Rath zu Waldenburg, Fedor View eg, zum AppellationSrathe beim Appellationsgerichte zu Zwickau zu ernennen gnädigst geruht. Nichtamtlicher Theil. Ncbersicht. Tagtsgeschichte. Dresden: Die ständischen Deputationen. — Wien: Die Milderungen deS Belagerungszustandes in der Lombardei. — Venedig: Getreidezusuhren. — BreSlau: Vorbereitungen zur Enthüllungsfeier deS Re den-Denkmals. Ankunft deS König«. — Nürnberg: Eröffnung des Volksfeste«. — W e i ma r: Huldigung des Landtags. Die Zeichnungen zur Bank. Jubiläum dec sächsischen Herrschaft in Franken. — Braunschweig: Gustav-Adolf-Verein. — Bremen: Richterwahl. Re dactionswechsel bei der Weserzeitung. — Paris. Der Aufenthalt des Kaisers in Dieppe. Rückkehr des KriegS- ministers. Colonisation in Algerien. Die Fusionen. — Brüssel: Abreise der österreichischen Gäste. Reise des Hof« nach Brügge. — Haag: Der Gesetzentwurf wegen der Culten. Vermischtes. Die thüringiscke kirchliche Conferenz. Local- u«d ProvktzialtMßelezenheitei». Dresden: Ab marsch der Truppen in- Cantonnement. Die Ausstellung der Gesindezeugnisse betreffend. Der botanische Garten. Leichnam aufgefunden. Unglücksfall. — Leipzig: Bau liches. — Zwickau: Grundsteinlegung zum neuen Ge richts- und Gefangenenhause. — Bautzen: Das Can- tonnement der Leibbrigade. — Meißen: Rechnungsab schluß der Sparkasse. — Roßwein: Errichtung eines königlichen Gerichts. Bürgermeisterwahl. — Meerane: Ernkebericht- — Mittweida: Feuer durch Blitzschlag. Sparkasse. — Dippoldiswalda: Eine Kindesmörderin. Feuilleton. Vermischtes. Anzeigen. Börsennachrichten. TageSgeschichte. Dresden, 29. August. Heute fand «ine Besprechung in der Deputation der ersten Kammer mit den königlichen Commissarien über mehrere Artikel deö speciellen Theiles deS Entwurfs des Strafgesetzbuchs statt, nachdem die De putation selbst die Berathung desselben beendigt hat. Ebenso wird in den nächsten Tagen die Beendigung der Berathung deS SlrafgesehbuchSenlwurfs in der Deputation dec zweiten Kammer erwartet. Nicht minder ist die Berathung deS Entwurfs zum Forststrafgesetze in der Deputation der ersten Kammer beendigt; es schreiten auch die Besprechungen zwi schen den königl. Commissarien und den aus den Deputa tionen bestellten Referenten sowohl über den Entwurf des bürgerlichen Gesetzbuchs als über den der Strafproceßord- nung rüstig vorwärts. Andererseits sind aber bereits wieder Gesetzvorlagen von dem Justizministerium soweit vorbereitet, daß die Mittheilung derselben an die ständischen Deputa tionen in kurzer Zeit zu erwarten steht. Durch dies, That- sachen widerlegt sich nun von selbst ein Gerücht, welches mehrfach laut geworden ist, als ob feiten deS Ministeriums eine Sistirung der GesetzgebungSarbeiten oder wohl gar ein Zurückziehen der den Deputationen schon vorgelegten Gesetz entwürfe beabsichtigt werde, ein Gerücht, daS, wie versichert werden kann, allen und jeden Grundes entbehrt. LLien, 27. August. Die „Oest. Corr." schreibt: Die aller höchst anzeordneten Bestimmungen in Betreff der Milderung des im lombardisch-venetianischen Königreiche bestehenden Be lagerungsstandes (vgl. Nr. 198) bieten eine Seite dar, von welcher dieselben noch insbesondere in daS Aug, zu fassen sind. Während sie nämlich einerseits Zeugniß geben von dem Wunsche des gütigsten aller Monarchen, seinen gelieb ten Unterthanen ein Pfand seines hochherzigen Vertrauens zu geben, muß andererseits vorausgrschickt werden, daß der Augenblick richtig gewählt wurde, um die Wiederherstellung normaler Zustänoe im lombardisch-venetianischen Königreiche anzubahnen. Und in der Thal scheint cs, als habe sich die Partei des Umsturzes auch dort überlebt; loyaler Sinn und bessere Einsicht scheinen allmälig zurückzukehren in die vor dem so aufgeregten Geister und Gemüther. Das unselige Mailänder Attentat gegen harmlose Soldaten in empörend ster Weise verübt und von bedauerlichen Vorgängen mancher Art begleitet, dürfte nicht wenig dazu beigetragen haben, den Bevölkerungen des lombardisch-venetianischen Königreichs die Augen zu öffnen und sie über die unermeßliche Tiefe des Abgrundes aufzuklären, welchem die im Finstern schlei- ! chende Partei sie mit systematischer Bosheit entgegentrieb. ; Den Schlingen der gewissenlosen Verführer entrissen, wer den die Bewohner des Königreichs hoffentlich mit Treue und freudiger Ergebenheit um den Thron sich schaaren und das ihnen geschenkte Vertrauen durch bereitwillige und pünkt- ! liche Erfüllung ihrer Unterthanv^stichten rechtfertigen. Ein > unbefangener Uederblick der Ereignisse, womit die letzten Jahre das lombardisch - venetianische Königreich heimgesuchl hatten, zeigt zur Genüge, daß manche Maßregeln einer ern- ! sten aber weisen und gerechten Strenge ganz unerläßlich j waren, um den daselbst lhätigen, schlechten und verderb- i liehen Elementen mit Erfolg zu begegnen. Im Ganzen , aber ist dort unter allen Umständen mit der größtmöglichen Schonung vorgegangen worden und der Name deS unsterb lichen Helden, welcher nunmehr seit mehr als zwei Jahr zehnten die Geschicke des lombardisch-venetianischen König- i reichs leitet — ein Name, den kein guter Oesterreicher ohne daS Gefühl der tiefsten Verehrung und Bewunderung aus spricht — ist stet» allgemein und mit Recht gefeiert wor den wegen der Milbe und Güte seines Wesens. Seinen Bemühungen dankt Oesterreich, daß die italienischen Pro vinzen ihm erhalten wurden. Von seinem Bestreben nach gebändigtem Aufstande die Herzen der Bevölkerung zu ge winnen, geben die umfassenden zu verschiedenen Malen dort erlassenen Gnadenacte lautes und ehrendes Zeugniß. Der Geist des EdelmutheS, welcher ihn beseelte, diente nicht blos all seinen Handlungen zur unadweislichen Richtschnur, son dern er wirkte auch maßgebend und bestimmend in allen Entschließungen der seinem Befehle untergeordneten Organe. Die neuerlich von Sr. Majestät getroffenen Anordnungen, Ausflüsse der allerhöchsten Weisheit und Gnade, werden daher, so hoffen wir, dort einen geebneten und fruchtbaren Boden finden. Sie ergänzen und vollenden daS Werk, an welchem der Generalgouverneur deS lombardisch-venetiani schen Königreichs so wesentlich und werkthätig Antheil xrahm und wofür ihm die Monarchie zu stetem und lebhaftestem Danke verpflichtet bleiben wird. OO Venedig, 27. August. Die Getreidepreise, welche vor einigen Tagen einen merklichen Rückgang erfuhren, haben zwar wieder etwas angezogen, aber die hier auf gespeicherten Vorrälhe sind so groß, daß die Magazine nicht zureichen, dieselben zu fassen. Auch in Livorno finden namhafte Getreidezusuhren vom schwarzen Meere fortwährend statt. Breslau, 26. August. (Z.) Se. Excellenz der Handels minister Herr v. b. Heydt ist mit dem heutigen Abendzuge der niederschlesisch-märkischen Eisenbahn hier eingelroffen. Wie die ,,Br. Z." mit Bestimmtheit hört, wird Se. Ex« cellenz im Gefolge Sr. Majestät des Königs nach Krieblo- witz und König-Hütte reisen. Se. Erc. der General der Cavallerie Graf v. Nostiz, der Hofbaurath Herr Strack und der Director der königlichen Museen Herr v. OlferS, welche bekanntlich das Festcomite bei der Feier bilden werden, sind gestern hier angekommen und bereits nach dem Festschau- platze abgereist, um daS Denkmal vom Baumeister zu über nehmen. Ebenso werden die genannten Herren die Anord nungen zur Abhaltung der Festlichkeit einer genauen Prü fung unterwerfen. Der Enthüllungsfeier deS Redcn-Denk- malS bei KönigShütte soll ein von den Honoratioren der Umgegend veranstaltetes Festdiner folgen, welches auch Se. Majestät der König mit Höchstseiner Gegenwart beehren wird. Eine Deputation deS rothen (Blücher'schcn) Husaren regiments, welche an dec Enthüllungsfeier des Kriedlowiher Denkmals Theil nehmen soll, ist hier angekommen. — 27. August. (Schl. Z.) Se. Maj. der König sind mit Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen und hohem Gefolge heute Abend gegen halb 10 Uhr mittelst ExtrazugeS von Berlin hier eingetroffen und im königl. Palais adgestiegen. Obwohl sich Allerhöchstdieselben alle Empfangsfeierlichkeiten ausdrücklich verbeten halten, wa ren doch auf dem Perron deS niederschlesisch-märkischen Bahn hofes wie im königl. Palais die Spitzen der Behörden und alle hier anwesenden höhern Offiziere zum Empfange an wesend. Se. Majestät werden morgen früh dem Gotte dienste in einer der hiesigen evangelischen Kirchen beiwoh nen und des Nachmittags, nach dem Kriedlowitzer Feste, im hiesigen Palais das Diner einnehmen, zu welchem die Chefs der Behörden und die Mitglieder der Festcomiles be fohlen sind. Die meisten Straßen der Stadt sind heute Abend zum Theil glänzend erleuchtet. Nürnberg, 26. August. Gestern Nachmittag fand die Eröffnung des hiesigen Volksfestes mit einem großen Fest zuge statt, der sich um 2 Uhr vom „Deutschen Hause" aus durch die Hauptstraßen nach dem Festplatze, dem Ludwigs felde, bewegte. Die Ausführung ist als eine vollkommen gelungene in Reichhaltigkeit, Mannichfaltigkeit und Eleganz zu bezeichnen. Namentlich verdienen hervorgehoben zu wer den die Aufzüge der verschiedenen Gewerke mit ihren Attri buten und von geschmackvoll costümirten Fahnenträgern ge tragenen Fahnen, dann die der Bogen- und Büchsenschützen, welche in ihren bunten, allen Zeitaltern und Nationen ent nommenen Trachten ein überaus erquickliches Bild darbolen. Das Wetter war dem Feste äußerst günstig, und so hatten sich denn auch zahlreiche Fremde auS der Nähe wie aus der Ferne eingefunden. DaS Wogen der Menschenmassen in der Stadt und der Andrang nach dem Festplatze war außer ordentlich; die Zahl der Anwesenden auf letzterm wird, wohl zu gering, auf 30,000 Köpfe geschätzt. Bis spät in die Montag, 29. August: Musikalische Akademie der k. Kapelle zum Besten brr Armen, im Saale vcö k. Palais im Großen Garten. DaS Nepertoir dieser musikalischen Akademie war fast reicher an klassischen oder doch im strengen Styl geschriebenen Compo- stlionen al« rS der Siimmung de« Publikums für ein Sommer- concert zuzusagen pflegt. Bon instrumentalen Meisterwerken ward die prächtige Medea»Ouvertüre Cherubim'- vorzüglich auSgeführt, und die bereit- zweimal im vergangenen Winter bcwunrerte Suite von Sebastian Bach bekundete ihre unendliche Fülle wahrer Originalität, genialer Macht der Idee und kunst vollster Durchführung und Vollendung der Form durch un« geschwächte, tiefgreifende Wirkung. Der langsame Ariasatz besonder- gewann in dem für rasch bewegte Tonfolgen zu schall« reichen Saal« einen schönen Klangeffrct; der darauf folgende Gavoitesatz erhielt bei dem verlangten <1a cspo zugleich sein rechte« Tempo. Ist die Wiederholung dieser Bach'schen Suiie einerseits stet- ein Genuß der Musikfreunde, so darf doch die musikalische Verpflichtung der Kapelle nicht zu lang verschoben werden, einige andere Orchestersuiten von Sebastian Bach, deren Partituren herbeigeschafft find und zur Ausführung vorliegen, zu Gehör zu bringen und mit der Production dieser Werke ab» zuwechseln. Fräulein Ney sang eine Arie auS Mozart'- „Entführung au- dem Serail" höchst vortrefflich und mit Bravour, und Herr KammermufikuS Ei-ner unterbrach die klassische Musik durch «in kurze- Solo für Waldhorn, mit seinem weichen, vollen, schön gklragknen-Ton tadellos auSgeführt. Feuilleton. Die Symphonie-Cantate von K. Mendelssohn»Bartholdy entfaltet unbezwriselt sowohl in dem ÄesangSiheile al- in dem symphonistischen Abschnitte — und hier überwiegender und voll endeter in der poetischen Einheit und Entwickelung der Idee — all' jene bedeutenden Eigenchümlichkeiten und reizvollen Schön heiten, welche dem Componisten eigen. Dem ganzen Werke fehlt indessen ebenso offenbar der in sich geschloffene einige Organismus der Conception. Die Verbindung der beiden Abiheilungen fühlt sich nicht noihwcndig auS dem Gange der Gedanken und der inner» Verknüpfung ihre- Inhalt- heraus, und die kunstvollste und sinnigste Verwebung durch thematische Durchsührungen und Gleichheit deS charakteristischen ColoritS vermag nicht darüber zu täuschen, sondern läßt nur den Geist und den feinfühlenden Küustlerstnn des Componisten um so mehr bewundern. Die Gleichheit elegischer Stimmung und deS charakteristischen ColoritS, so schön beides im Einzelnen, wirkt bei der Länge deS Werkes endlich monoton, und die Dehnung deS GesangtheileS wirb um so fühlbarer, als in der Anlage deS Textes, der mit einem Lobg-sang beginnt, die dramatische Steigerung fehlt oder doch in der Zusammenstellung zu geschwächt und retardier ist. Die Aus führung deS interessanten und in einzelnen Sätzen meisterhaften Werkes war sehr loben-werth, die Soli wurden namentlich sehr gut von Fräulein Meier und Herrn WeirlStvrf«r vor getragen. C. Banck. Neue Reisebilder aus dem Orient. Von Professor C. Tischendorf. V. DerSinai und s, i n K l o st e r. (Fortsetzung.) Auch die Wissenschaft Hal ihre Vertretung im Kloster, wenn gleich weniger durch die Lebenden als durch bi« Tobte», nämlich durch die Bibliothek mit ihren Handschriften und Druckwerken. Sie ist als , als Heilort für kranke Seelen, bezeichnet; allein kranke Seelen, die deS Heils der Wissenschaft bccürfiig wären, giebt eö hier nicht. Vor allen andern ist eS ein manuscripilicheö Kleinod, daS zu einer wahren Berühmtheit gelangt ist, nicht nur durch die Pracht, die e- an sich trägt, sondern auch dadurch, daß eS den Augen vieler Reisenden vor- entbalten wird. ES ist in der Verwahrung deS Skevophylar oder Schatzmeister-, eine- hochbetagten Greise-, der sich beeilte, mich zu seinen Herrlichkeiten zu führen, al- ich ihm ein vom sinaitischen Erzbischof und vormaligen Patriarchen ConstantioS verfaßte- Werk über Konstaniinopel vorzeigte, daS mir der hohe Verfasser selbst vor neun Jahren geschenkt unv mit freundlichen Worten seiner Hand geschmückt batte. DaS fragliche Manuskript ist fast ganz in Goldschrift auf schönem Pergament versaßt; mehrere Blätter mit prächtigen Miniaturen gehen dem Tert, vorauö. Der Tert selbst aber ist keineswegs der fortlaufende Text der vier Evangelien, sondern der kirchlich« Vorlesetert, wodurch die wissen schaftliche oder kritische Bedeutung der Handschrift fast gänzlich verloren geht. Ihr Alter kann nach der Eigenthümlichkeit der Schriftzüge nicht über da- achte Jahrhundert hinansreichen; wohl
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