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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-05-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186805054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-05
- Tag1868-05-05
- Monat1868-05
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1868
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Anzeiger. Amtsblatt PS WM. BqirkSMchtS »nd dir MP d« Stadt MW, W 12«. Dienstag den 5. Mai. 1868. Bckaimtmachmg. Das 9. Stück deS Bundes-Gesetz-BlatteS des Norddeutschen Bundes ist bei unS eingegangen und wird bis zum 2V. d. Dt. auf dem RathhauSfaale zur Einsichtnahme öffentlich aushängen. Dasselbe enthält: Nr. 88. Postvertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde und Luxemburg. Vom 13. November 1867. - 89. Anzeige der Beglaubigung deS außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers der Ottomanischen Pforte am Königl. Preußischen Hofe in derselben Eigenschaft zugleich beim Norddeutschen Bunde. - 90. Anzeige der Beglaubigung des Königl. Preußischen Ministerresidenten am Kaiserlich Brasilianischen Hofe zugleich als solchen des Norddeutschen Bundes. Leipzig, den 2. Mai 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutü. Bekanntmachung. Der am 1. Dtai d. I. fällige zweite Termin der Grundsteuer ist nach der zum Gesetze vom 18. Decbr. vorigen Jahres erlassenen Ausführungs-Verordnung vom 19. Decbr. desselben Jahres mit Zwei Pfennigen von der Steuer-Einheit zu entrichten, und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge nebst den städtischen Gefällen an I,s?5 Pf. von der Steuer-Einheit von diesem Tage ab biS spätestens 14 Tage nach dem selben an die Stadt-Steuer-Einnahme allhier zu bezahlen. Nach Ablauf dieser Frist müssen die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten.. Leipzig, den 3V. April 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. Julius Francke. Taube. Finanzieller Wochenbericht. Viel Geld, viele Actien, viele Soldaten, hohe Steuern, Ge treidepreise, die eben von der höchsten Höhe gesunken, eine erst aus langem Winterschlafe erwachende Jndustrieihätigkeit, das ist das Stigma der gegenwärtigen Epoche. Am Schlüsse unseres vorigen Artikels haben wir die Gründe angedeutet, welche es den Re gierungen ermöglichen, die an sich unproductive Militairlast auf recht zu erhalten. Selbst Oesterreich verkürzt lieber seine Gläubiger und belastet seine Anhänger mit neuen Steuern, als daß es seine Armee unter dem Stand einer Großmacht herabsetzte. Nicht bloß Frankreich reorganisirt und vermehrt seine Wehrkraft, sondern auch die neutrale Schweiz greift zu den modernen Waffen. Kein Staat, sei er auch noch so klein, sei er noch so schuldenbelaftet, der sich nicht beeilt, in der Wehrfähigkeit den Nachbaren es gleich zu thun. Und mitten in diesen nnlttairischen Anstrengungen mit und ohne Hintergedanken reift ein Eisenbahnproject nach dem andern seiner Ausführung entgegen, werden die Künste des Frie dens betrieben, HandelStractate abgeschlossen, vielfache Hemmnisse der Industrie und des Verkehrs beseitigt. Sogar das nm tausend Nöthen kämpfende Oesterreich bereitet seine ostasiatische Expedition vor, uw auch in jenen fernen Gegenden seine Flagge zu zeigen und mit anderen Mächten zu wetteifern. So wird vre Frage, ob Krieg oder Frieden täglich nach beiden Richtungen hin beantwortet, wenn es auch manchmal den Anschein hat, als wüßte man. nicht genau, ob der Frieden des Kriegs wegen oder der Krieg des Friedens wegen da sei. Die Staaten suchen ihre Sicherheit in der Stärke, und unter welcher Regierungsform sie auch existiren möchten, den ewigen Frieden würden sie nie bringen; nie würde jenes erträumte glückliche Zeitalter eintreten, wo daS Geld aus schließlich seine auf geistige und materielle Förderung gerichtete Lertheilung und Verwendung fände. Die Börse ist schon längst darüber schlüssig geworden, welche Richtung sie einzuschlagen have. Wie stünde es mit all den neuen Actienemissionen, wenn die Speculation Kriegsbesorgnisse hegte, wenn sie den beängstigenden Insinuationen der mit den Resultaten de-JahreS 1866 unzufriedenen Parteien Glauben schenkte? — WaS dev Aufschwung der Börse niederhält, das ist das Zuviel. Sie hat alle Agiotage-Genüsse erschöpft und trauert um den Verlust ihrer Jugend. Nach allen den Stegen und Niederlagen bleibt ihr vor der Hand nichts übrig, als die Beschäftigung mit den ver kappten Rentenpapieren, Stammpriontäten genannt, bis die neuen Schöpfungen herangewachsen und ein neuer Frühling neue Blüten dringt. Die verflossene Woche war von der Ultimoliquidation be herrscht, welche manche Deckungsbedürfniffe ans Licht lockte. Der weitere Gang der Coursbewegungen wird von der Pariser Börse, abhängen, welche durch die lange Dauer der Hausse geschwächt erscheint und nur mit Mühe den Cours über 69 aufrecht zu erhalten vermag. In kurzem stehen die Verhandlungen im Gesetz gebenden Körper über die neue Anleihe bevor, die jedenfalls auf regende Momente zu Tage fördern werden, obgleich an der schließ- lichen Annahme der Regierungsvorlagen nicht zu zweifeln ist. Man erinnert sich noch der großen Rede, welche vor einigen Jahren ThierS über die französische Finanzlage hielt, und die so großes Aufsehen machte. Geändert hat sie tndeß nichts in der Haus haltung des Kaiserreicks, und so wird auch diesmal die Aufdeckung der Manco'S kein besseres Resultat nach sich ziehen. Von einem Napoleoniden kann man kein scrupulös abwiegendeS Sparsystem erwarten. In wiefern Frankreich, wenn einst das Facit des Kaiserthums gezogen werden wird, über Rückstand an Zinsen des aufgewendeten Capital- zu klagen hat, muß dem Urtheile jener Epoche überlassen bleiben, die erscheint, wenn das Fallen des Vor hangs daS Ende des Schauspiels verkündet hat. Die mögliche, wenn auch nur vorübergehende Wirkung der Finanzdebatten rm gesetzgebenden Körper aus den Nentencours muß allerdings den arg beladenen Syndikaten die Behauptung ihrer Position erschweren. Die beiden Gewaltigen der Börse, Kanzosen und Lombarden, spielten natürlich wie immer bei der Liquidation die Hauptrolle. Das Decouvert in beiden Papieren hat keinen Äugenblick seine Operationen eingestellt. Lombarden wollen, trotzdem Rothschild in der Generalversammlung ihre Reize als größte und schönste Bahn Europas anpries, noch immer keine ernsten Käufer anlocken. Dem Vater kann man es freilich nicht übel nehmen, wenn er sein Kind liebt und etwas verzärtelt. Bei den Franzosen stützt sich die Contre- mine auf die allgemeine österreichische Finanzlage und speciell auf den zu erwartenden Eindruck, wenn die Concurrenz des Salm- Haberschen ConsortiumS den Sieg über die StaatSbahn bei der Zuertheilung der österreichischen Nordwestbahn davonträgt, welche übrigens in der Gestalt, wie sie der Finanzausschuß des Ab geordnetenhauses als selbstständig von Wien aus gehende Bahn vorschlägt, überhaupt wohl nicht für die Gesellschaft paßt. Ueber hundert Meilen beträgt das neue Bahnnetz, mit welchem Böhmen von zwei Gesellschaften bedacht werden soll, und trotzdem die Unter nehmungen als rentabel auSgegeben werden, muß doch die Regie rung, schon finanziell genug bedrängt, mit Zinsgarantien oder Capitalfubventionen nachhelfen. Jedenfalls ist, wenn eine Alter native nicht zu umgehen, die Subvention vorzuziehen, da die
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