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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-12-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186412026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-12
- Tag1864-12-02
- Monat1864-12
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1864
- Autor
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chen, rissen ie für nrzten e uns chsten au. hwan. ». H- uffe nberg, ^arni. Sinh. ne. g. laviere. an. nch. H. Pruffe. »viere, kfurt. l. urt. Pruffe. n. -logne. lestbahn 126.60; Ge Nente panier efterr. rbahn hstag« >/- G.; lL>/, G. lvv Pst. öfd. loco , unver- —33»-ff h Qual. !fd. loco Januar ius pr. c. 12-/«, und von hme.) — ollen. cipmer Anzeiger NmlMM der Kmlzl. BtMjenchli Md i»S RaW der SM Lkidjig. M Z»7. Freitag den 2. December. 1864. Zur Erinnerung. Die Stimmzettelabgabe von Selten -er Herren Wablmänner zur Wahl von 20 Stadtverordnete« und IS Ersatzmännern findet heute, Freitag de» 2. December, Vormittags von IO bis 12 und Nachmittags von 4l bis 6 Uhr in der zweiten Etage der alten Waage statt. Die Wahldeputati o «. Bekanntmachung. Die Inhaber der verlorenen Pfandscheine Nr. 40392, 59048, 82792, 89783, 89845 und 97650 sämmtlich 1, 9119, 10700, 2i272, 37446, 40950, 43205, 45528, 47576, 50529, 54057, 54330 und 54904 sämmtlich v, so wie des Interims-Schein- M. 81530 werden hierdurch aufgefordert, sich damit unverzüglich bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung zurückzugeben, widrigenfalls, der Leihhausordnung gemäß, die Pfänder den Anzeigern werden au-geliefert werden. — Leipzig, 1. December 1864. Das Leihhaus zu Leipzig. Verkommene und vergessene große Handelsstädte. (Nach einem Artikel der K. Ztg.) Im Lande Hannover, an der Eisenbahn gen Harburg, liegt eine Strecke nördlich von Lüneburg in der fruchtbaren Niederung der Ilmenau ein Marktflecken, dessen kaum 2000 Seelen betragende Einwohnerschaft sich mit dem Anbau von Kohl und anderem Ge müse beschäftigt. Da« ist Bardowieck, jene große Handelsstadt, die seit Karl'» de» Große» Zeiten fast vier Jahrhunderte lang den ganzen Handel de» nordwestlichen Deutschlands von und nach dem Norden vermittelte, bi» Heinrich der Löwe sie im Zorn über die rebellisch «wordenen Kaufherren im Jahre 1189 erstürmte und bis auf den Dom, der heute noch als Zeuge vergangener großer Zeit dasteht, vollständig zerstörte. Au- ihren Trümmern flüchtete sich damal» der Geist de- Handels nach Hamburg und Lübeck ; Bardo- wiecks Ruhm verblaßte vor den aufgehenden Sternen der Hansa; nicht einmal in der Sage lebt er fort. Bardowieck war zerstört, aber nicht untergegangen, als Dorf vegetirte es dürftig weiter, jetzt ist eS wieder em verhältnißmäßig wohlhabender Ort und baut Kohl, den wohlbekannten Bardowiecker Braunkohl. In eben so bescheidener Lebenslage eristirt heute noch die weiland so hochbe rühmte Handelsstadt, welche in der Gegend der Odermündungen Jahrhunderte lang den Handel nach und von dem Osten Europa'« vermittelte. Da wo da« Haff, in welches die Oder unterhalb Stettin- ausströmt, am Ostrande der Insel Wollin einen Ausweg zur See sucht, liegt am linken Ufer der Dievenow ein Städtchen, da» dm Namen Wollin trägt. Seine 5000 Einwohner (zu Anfang dieses Jahrhundert» war'- kaum die Hälfte) beschäftigen sich Mit Fischerei auf dem Haff, mit Revierschifffahrt, etwa- Acker bau und einem ziemlich ausgedehnten Binnenhandel in geräucher ten Aalen, Häringen und Flundern. Kein Bauwerk, keine Ruine, keine Spur mehr von der versunkenen Vorzeit, eS müßten dmn vereinzelte arabische Goldmünzen de- 10. Jahrhundert- sein, die mitunter bei Nachgrabungen zum Vorschein kommm. Der Küstenstrich zwischen den Overmündungen hieß vor Alter- Jom. Die .edelste* Stadt im Lande war Iumne, am Ende de- 10. Jahrhundert- eine weltberühmte Handelsstadt und zugleich eine weilverrufeve Seeräuber-Festung, bis der Dänmkönig MagnuS beschloß, dem Unwesm gründlich ein Ende zu machen und die große Räuberstadt an der Dievenow vom Erdboden zu vertilgen. Im Jahre 1042 ging er mit einer großen Flotte von der Ostsee durch die Swine mS Haff bis vor Iumne, erstürmte die Festungs werke. verbrannte sämmtliche Gebäude, verheerte die Gegend rings umher und tövtete viel Volks. Iumne, die Handelsstadt, war nach wenigen Jahren wieder ausaebaut. Im Anfänge de- 12. Jahrhunderts kommt der Bischof Otto von Bamberg, der Heidenbekehrer, nach dem Pommernlande, besten in Eammin restdirender Herzog sogleich da« Ehristenihum an- numnt. Da» reiche, stolze Iulin (Iumne) wird auch aufgefordert, den alten Götzen zu entsagen und den neuen Glauben zu beken nen. ES ist halsstarrig und verstockt. Da geschehen Zeichen und Wunder, die auf dem Markte stehende „Julsäule" versinkt spurlos in den Abgrund, alle Götter fliehen davon und das Volk läßt sich taufen. Daß eine so bedeutende Stadt sich bekehrt, ist ein große« Ereigniß. Papst Innocenz erklärt durch eine besondere Bulle 1140 Iulin zum Sitze deS Bischofs von Pommern. Aber der Sieg de» Christenthums hält nicht lange vor. Da- Volk wird rückfällig, verjagt die Priester und ergiebt sich aufs Neue dem Heidenthum und der Seeräuberei. Darob ergrimmt der Dänen- könia Waldemar I., rüstet eine Flotte und zieht im Jahre 1170 mit seinem Bischof Absalon gen Iulin, belagert die Stadt, ver mag sie aber nicht zu bezwmgen und kehrt unverrichteter Sache wieder um. Saxo GrammaticuS berichtet dann weiter, im Jahre 1174 habe König Waldemar seinen Zweck doch erreicht. Alles „in Brand gesteckt" und Iulin vom Erdooden vertilgt. Städte in so günstiger Lage haben indessen ein zähes Leben; ganz todt zu machen sind sie nicht, aus der Asche erstehen sie wieder und vege- tiren weiter, so gut es die Zeitverhältniste gestatten. So ging auch Iulin nicht ganz zu Grunde, eS lebte als Wolin fort br aus den heutigen Tag. DaS BiSthum freilich ging ihm verloren; daS wurde nach Cammin verlegt, wo noch heute der Dom über die Zeiten von damals Rede steht. Auch den großen Handels verkehr büßte es ein; denn ringsum erblühten andere Städte, die den Binnen- und Küstenhandel an sich zogen; den großen See handel beherrschte schon seit lange die mächtig aufgeblühte Handels stadt auf Gottland, WiSby. Längst verschollene Namen sind Bardowieck und Iumne-Iulin in der Geschichte de« Handel-; weit rückwärts in der Zeiten Hintergründe liegt auch WiSby, .die Mutter der Hansa." Wer kennt da« heutige WiSby, jene seltsamste Rumenstadt. deren uralte Trümmer der Stoffwechsel der fortschreitenden Cultur noch immer nicht.hat bewältigen können, jene „Hauptstadt" der schwedischen Insel Gottland, wo jetzt kaum 5000 Seelen innerhalb der gewal tigen Ringmauer wohnen, die vor 6—7 Jahrhunderten mehr alS 50,000 Menschen Schutz gewährte? Noch stehen dort einige der alten Kirchen, die daS 11. Jahrhundert gesehen, namentlich die noch wohlerhaltene Heiliaegeistkirche, die, im Jahre 1046 vollendet, an da» achteckige „Schm" der aachener Münsterkircke erinnert. Nicht weniger als 18 Kirchen muß WiSby in den Tagen seiner Größe gehabt haben: außer den wenigen erhalten geblieben l« liegen die übrigen in Trümmern. Ruinen sind die großen Ka> f» Häuser, in denen die Herren de« Ostseehandels gewohnt; zwischen ihrem verfallenen Gemäuer dehnt sich Garten- und Acke,la,d, Kartoffelfeld und Viehweide- die Bevölkerung wohnt in kleinen, niedrigen, unscheinbaren Gebäuden und treibt schwedischen Küsten handel und Landwirthschaft. Und um diese- Bild der Verwüstung und kleinbürgerlichen Betriebsamkeit zieht sich der weite Rahmen der uralten Stadtmauer, die, vom Seestrande aufsteigend, in einer Höhe von meist noch 30 Fuß den Unebenheiten de» Boden« folgt und wieder zum Strande hmabläuft. Es muß eine reiche, eine
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