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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-06
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190506068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19050606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19050606
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-06
- Monat1905-06
- Jahr1905
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.06.1905
- Autor
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rat« »8t«- 1«, nou^ 1er. ren : in der l Q H- xxxxx U v Uhren, t. Garan- schnell, Ä rertunt. 88 Me: kt enS empfohlen «»Ä8 b»>» HHilslMMÄMTVM Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt Hl ßMls Mit, «M»ls. M»rs, SI Wa, Smiltsni, «MMI. Michl, Lri-msbrs. MseiA.MiL A.3M Zi Meli, Süneünf, Am, MMIsn, Sijstwnl ui AMtni Amtsblattstrdas Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein - Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt -: — ----- - -- — - — 58. Aahrgasg. —> — Nr. 129. Dienstag, den 6. Juni 1905. Dieses Blatt erscheint täglich (autzer Sonn- und Festtag«) nachmittags für den folgrnden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mart 25 Pfg., durch di« Post bezogen 1 Mt. 50 Pfg- Mqelne Nummern 1ü Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Erpedttion in Lichtenstein, Zroickauerstrake 397, all« Kaiserlich«» Postanstmten, Postbot«», sowi« die Aurttäger entgegen. Snserate werd«» di« fünfgespaltene Gruntqeile mit 10, für auswärtige Inserenten mtt 15 Pfennigen berechnet. Im amtlich«» Teil kostet die zweispaltige Zeil« 30 Pfennig«. — Inseratrn-Annahm« täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. Stadtsparkaffe Lichtenstein. Malegerguthabe« « Millio«e« Mark, Reservefonds 4400V0 Mark, Geschäftszeit 8—IS und L—5 Uhr täglich. MulegerzinSfuß Oli Oi OK Einlagen 1« den ersten drei Tagen eines Kalendermonats »verde» «och für den volle» Monat verzinst. Auf Wunsch erfolge« i« der Regel Rückzahlungen von Einlage« ohne Kündigung und ohne ZinSverlust in beliebiger Höhe Stadtsparkasse Callnberg verzinst alle Einlage« mit MUMM» S»II M WWM «>2 so» WWW Die a« den erste« drei Tage« ei«eS KalendermonateS bewirkte» Spareinlagen werden für de« volle« Monat verzinst. Die Kaffe expediert an Jedem Werktage von 8 bis IS Uhr vor mittag- und von S bi» S Uhr nachmittags und behandelt alle Ge schäfte streng geheim Die Niederlage der Muffen. Englische Blätter enthalten eine Fülle von Episoden aus der Seeschlacht von Tsuschima. Danach suchten nach der Schlacht die beiden japanischen Hilfskreuzer .Nippon" und .Hongkong Maru' die See nach Ertrinkenden ab und brachten 600 russische Gerettete nach Sasebo. An der Küste werden noch überall Leichen angetrieben; auch schwimmen noch immer erschöpfte, zum Teil verwundete Seeleute heran, für dre ausgiebig gesorgt wird. Das Marinehospital in Sasebo ist überfüllt. Admiral Roschdjestwensky hat ein besonderes Abteil für sich erhalten und wird von den japanischen Chirurgen besonders fürsorglich verpflegt, er ist von Granatsplittern an der Stirn und im Rücken, ebenso wie an der rechten Hüfte und am Schenkel verwundet. Er sieht blaß und überarbeitet aus. Sein Stabschef Kriafkorow ist leicht ver- mundet. Admiral Togo war Tag und Nacht auf der Brücke an den Tagen vor der Schlacht. Nachdem er aber am Vorabend der Schlacht von seinen Kundschaftern erfahren hatte, daß der Feind am nächsten Morgen auf der Höhe von Tsuschima sein würde, und nachdem er sich überzeugt hatte, daß alle Vorbereitungen getroffen seien, legte er sich früh nieder und schlief bis zum nächsten Morgen. Der Korrespondent des „Daily Telegraph" in Sasebo erklärt, Nebogatows Uebergabe mit vier Schiffen sei eine schimpf liche Episode. Die Untersuchung der gekaperten Division ergab, daß, wenn auch die Geschütze rostig und die Schiffskörper unter Wasserlinie voller Moos gewesen waren, doch Munition in großer Menge vorhanden und das Schiff nicht beschädigt war. Somit war kein Grund zur Aufgabe des Kampfes vorhanden, und die Uebergabe daher unbegreiflich. Nebogatows Feuer war wild, kein einziger Schuh traf die Schiffskörper, sondern streifte nur Masten und Schornsteine. Tausende verfehlten ihr Ziel, und die See allein wurde schrecklich von ihnen be deckt. Viele der russischen Granaten fielen platt auf Deck, ohne zu explodieren. Danach scheint böser Wille und Disziplinlosigkeit der Mannschaft vorgelegen zu haben, die den Admiral zur Uebergabe nötigten. Nachdem der Korrespondent des „Daily Tele- graph" w iter von der heldenmütigen Ver teidigung des „Knjas Soworow" und der Flucht Roschjestwenskys auf den Zerstörer „Biedowy" er zählt hat, fügt er hinzu, daß der japanische Zer störer „Susanamie" dessen Ruder zerstörte, und daß der „Biedowy" darauf in die Gewalt des „Susa- nami* fiel. Der japanische Zerstörer wußte Roschd jestwensky an Bord der „Biedowy". Vergeblich suchte aber die japanische Mannschaft nach dem Ad miral; nachdem schon alles an Bord zu Gefangenen gemacht war. fand man Rofchdjestwensky endlich, aus vielen Wunden blutend, tief unten im Schiffsrauin versteckt. Admiral Togo besuchte Roschdjest wensky im Marinehospital zu Sasebo, drückte ihm seine Sympathie aus und lobte die Tapferkeit und zähe Ausdauer der Ruffen, welche sie im Kampfe an den Tag legten. Er sprach die Hoffnug aus, daß Roschjestwensky bald nach Rußland werde zurückkehren können. Tiefbewegt dankte RosLd- jestwenSky und beglückwünschte Togo zu dem Mute und dem Patriotismus seiner Seeleute. Der edle Charakter der Sieger verminderte den Kummer um die Niederlage. Im russischen Marineministerium wird eingehend der Bau einer neuen russischen Kriegsflotte erörtert. Man rechnet darauf, die gesamte Ausrüstung in Rußland Herstellen zu können. In drei Jahren sollen nach den vorgelegten Projekten gebaut werden: 8 Linienschiffe von 16- bis 20 000 Tonnen, 5 Kreuzer bis zu 10 000 Tonnen, 60 Transpottkreuzer, 10 Geschwadertorpedoboote, 20 Torpedoboote zur Küstenverteidigung und 60 Unter seeboote. Außerdem sollen die Fabriken noch vier Minentransportschiffe und 80 Kanonenflußbote liefern. In einer Unterredung mildem russischen Botschafter Cassini hat Präsident Roosevelt diesem nahege legt, Rußland möge jetzt Frieden schließen. Präsident Roosevelt hat sich erboten, die Rolle des Unterhändlers zwischen beiden Staaten zu übernehmen. Die Kämpfe in Südwestafrika. Amtlich wird gemeldet, daß nach Aussage von Eingeborenen HendrikWitboi und einige andere Hottentottenkapitäne sich mit ihrem Anhang nach Lehutitu in Britisch - Betschuanaland zurückge zogen haben sollen. Sie beabsichtigen angeb lich, von dort aus Einfälle in deutsches Gebiet zu machen, und es wird daher Aminuis sowie der Auob-Abschnitt besetzt gehalten. In der Verfolgung der aus den großen Karras bergen flüchtigen Hottentotten stieß Hauptmann d' Arrest mit 2 Kompanien, 2 Geschützen und 2 Maschinengewehren am 24. Mai am Karibrevier auf ein großes soeben erst verlassenes Lager und erbeu tete von der Nachhut des fliehenden Gegners 40 Rinder, 10 Reittiere und einige Gewehre. Haupt mann v. Erckert setzt mit frischen Truppen die Verfolgung in der Richtung nach dem Oranjefluß fort. Hauptmann v. Koppy griff am 27. Mai mit seiner Kompanie und 2 Geschützen am unteren Fischfluß eine starke Stellung des bis Geions (nahe des Fischflusses, 65 Kilometer oberhalb der Eiumün- dung in den Oranje) zurückgedrängten Cornelius von Bethanien an. Nach mehrstündigem Gefecht ging der Feind in regelloserFlucht zurück und wandte sich, von unseren Truppen scharf verfolgt, dem Oranjefluß zu. Der Gegner verlor 8 Tote, 20 Gewehre, 50 Stück Groß-, 600 Stück Kleinvieh, Wagen und HauSgerät. Von Berseba entsandte Osfizlerspatrouillen brachten aus der Gegend von Bethanien Gefangene, sowie 150 Rinder und 500 Stück Kleinvieh ein. Andauernder heftiger Sturm erschwert den Dienst der Heliographen- und Funkenstationen ungemein. Generalleutnant o. Trotha befindet sich auf dem Marsch nach Keetmanshopp. Kürzlich wurde gemeldet, daß vier Reiter einer Patrouille wegen Ermordung eines alten HereroweibeS anfangs zum Tode und auf ihre Be rufung zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt worden seien. Wie die „Hamb. Nachr." wissen wollen, bestätigt sich die Meldung in allen Punkten. Politische Rundschau. Deutschland. * Der Gouverneur von Kamerun, Jesko v. Puttkamer, wird nach seinem Jubiläum am 2. Juli d. I. von seinem Posten abberufen und zunächst in der Kolonialabteilung des auswärtigen Amtes beschäftigt werden. «Die Regierung zu Reuß j. L. hat den Staatslotterievertrag mit dem König reich Sachsen zum 1. Januar 1907 gekündigt und einen neuen "Vertrag zu angeblich erheblich günstigeren Bedingungen mit Preußen abgeschlossen. Fraukreich. * Paris, 5. Juni. Im Elysäe fand vor gestern ein Frühstück zu Ehren des Königs von Spanien statt. Der König brachte einen Trinkspruch auf den Präsidenten aus, in welchem er seiner Bewunderung für die große französische Armee Ausdruck gab. „AIS ich heute", so fuhr der König fort, „die Reihen Ihrer schönen Truppen durchschritt, schlug Mein bewegtes Herz höher, ge meinsam mit einem französischen Herzen. Ich werde nicht vergessen können, daß wir gemeinsam einer Gefahr entronnen sind. Ich erhebe Mein Glas auf Ihre Gesundheit, auf den Ruhm der Armee und das Glück Frankreichs!" — Prä sident Loubet erwiderte: „Die Armee wird stolz sein auf das Lob, das Eure Majestät ihr gespendet haben. Im Namen Frankreichs, dessen Herzen Sie zunächst durch Ihre Liebenswürdigkeit und dann durch Ihren Mut doppelt gewonnen haben, trinke ich auf den Ruhm der spanischen Armee, auf eine lange und glückliche Regierung ihres Chefs und auf die Wohlfart Spaniens." — Das im Auslande anläß lich des Attentats aus König Alfons erörterte Projekt einer Wiederaufnahme des Antianar» chistenstenkongresses wird von diplomatischer Seite als aussichtslos bezeichnet, da der erste Kongreß nach der Ermordung der Kaiserin Elisabeth kein befriedigendes Ergebnis hatte. In der wichtigsten Frage des Asylrechtes hatte Eng land Einwendung gegen jede Beschränkung erhoben, und andere Mächte schlossen sich ihm an. Zum Zwecke des polizeilichen Austausches des Materials und der fortgesetzt stattfindenden Beobachtungen brauche man aber keinen Kongreß. In dieser Hin sicht unterstützten einander alle Mächte nach Mög lichkeit. Rußland. * Petersburg, 5. Juni. Am Freitag abend sammelten sich in der Vorstadt Ljesnei gegen 15000 Arbeiter an, die mit roten Fahnen, revolutionäre Lieder singend, zum Gebäude des Technischen Insti tuts marschierten, das ganz mit roten, revolutionäre Inschriften tragenden Fahnen beflaggt war. Alk die Arbeiter sich dem Institut näherten, erschienen Kosaken und berittene Polizeimannfchasten. In dem entstehenden Getümmel hieben die Kosaken auf die Arbeiter «in, die sich mit Stöcken und Schirmen verteidigten. DaS Getümmel dauerte etwa eine Stunde. Nachdem die Menge auseinandergetrieben war, blieben zwölf schwer verwundete Arbeiter auf dem Platze, außerdem etwa 40 leicht ver wundete. Von den Kosaken und der Polizei wurden etwa 15 verwundet. — In der großen Palastktrche zu ZarSkoje Selo fand gestern in Gegenwart deS
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