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Dresdner Nachrichten : 29.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189509297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-29
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.09.1895
- Autor
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d«. ^ oft vq» »inindtauiiq Ö48onn s-3lu>rN " >n» lldr ?.lv>>ni> s nur u» MrNaLmtuaae. r t»ru»t»nle - w KT. Ap unnen au« d«i Pnvallrilr Arilr , ^j.: Douvkl'kjlc.imirnil tzinch insklaud^ «o P>» «^lundvilr «>i> Moniaarnach g-inaurn «v«o. mir Kmllikiiuachrichlni iG. de«. « Pta n^ch dr«au!>rrrm »ari« Uulwiniai- s«u«Iri>ar nur arani »orau»»cali>»nq Inkünbiaunuf» nelimr» iZminlliLe nanchalie «»nonrrndurruiir mi Bäeadlütlkr wert«, niil 10 P«a. brrrchnrt Für Nückaahr n„»riaichtrr Schrift» MÜt keinr P»ff»mi>IichkeN. L»rnI1»r,N,t1»Ur Ulr. 11. 40. Jahrqnns,- HkVK? 8 81i'Ap««ii'-!lknikl«lüvi' VM ID lü« ui««> llnul»«». Dßt lllttßim lch - f^UKN8tl-A8SS s. Dresden, 5 S r^K! ID» ? > r»tt» uilck truio». < < Larl 0r«!!iiteii, Vsll:>NEt LL. ^ I „ru«,pr i >.'>,. »07. l're-isli^voi klLSVLLrvn jkävr ^rt:rur> ilon bocloutonckste» Ul.iiihntt,-» äoa In- umi »2 Luklliunles, emptelilon in roielilinlti^vr.^n-nvnkl Itllll X^I. Ilot'Iiijl'.-liUlloil, D XdoinanlLt II. IHN. »». I'. diivMi', ^n>8«l«>n-V. leiiiiornon!ckr:i88>> 31. l''ern8preeli-.Vint II. Xe. .1,', !. ^ »4 >!r u» i »«iniinmUiuu; ^ t i«N «««1«^. « i I» -II »"«>»« -III«l«l, I»«»,» -lliiltll,-» -II«n1« 1 -II«««I»> I» u -Iliit« I,« » >i« I«ZI>« I,«»n -I.iitL«!«,,, s»L^^^irr^rr^r^rr^«rv^i»Lrr»4rr?t«r»Ä»Mj^r«^rt»^ »emrini kfnilt. WlMIÄt.iö. Wnllilt . « Iiniiit« «Ii iil^i lii < iiNSSsiL ki« ss^s« S»ii r»r» - « ompffostll. in ^lo88.irli^8tee ^u^wnttl I-illixul. O. BI. IIi >»>««>, 20 .^lru Ien8tii»88st 20, I^okn ^lrtrirrU'iOin^i^li'U^v IttiMmj. TvmttattVÄ). Leptb?» aß» ^tti-nes' Prof. Sohm über de» christlichen Staat. Hoffiachrichten, ^ I » str„er. BerwaltiingSbericht der 5k. Polizeidirektjon. llteimen An die oeehrten Leser! Bei der bedeutenden Auslage der „Dresdner Nachrichten" ist es nothwendig, die Ärellessungen au» das ' vierte Vierteljahr bei dem betreffenden Postanite sofort bewirken zu wollen, da andernfalls aui ungestörte Fortlicierung bez. rechtzeitige ^ „Woraus fließt das sstecht Neulieferung des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Lie Bczuasqet'lltn delräat bei den Kaisers. Postnnstalten >>» Jieichsgebiet vierteljährlich 2 Mark I.» Ps-, >» Oesieneich'lliiaan! 2 Al. >!t Kr. und im Änslande 2 Mark 7.» Pf. mit ennpeechendci» Pvsizuschlaae. nchs. 3lealsch»llcl>rer-Berei». Einkoninicn in Leivchz. «sieisniche Mnsikanssnlirnna. Standoulilt koniine». dci in dem nanieu wirtlnchnstlichc» L raaniS »ins nur ein mechanisches Triebwerk erblickt und deshalb nichts darin findet, wenn die Schwachen n»bar»cher;ia von dem Näder werk der ,nahen Maschine ersaht und zermalmt werden. Wenn Herr Prof. Sohin dann sorlsährt: „Tie aeseüichasllichen Klassen begehren Necht, oder nicht 2icbe, das Recht, das mit ihnen ge boren ist". >v wird man ihm die Frage cnlgegenhnltcn mnfscn: l Bcrmnthliche Witternngi ! Beständig, beiter. chrislenthunisscindlichePresse seinePvsener3>ede begleitet. Ter >'r»rin in Herrn Professor Sobm. so heig. cs „tobend", habe den Theologen völlig überwunden. Sollte Herr Prosessoc Sohin das wlbsl für einen Norzng Halle» ? Schwerlich! Fm Ilebrigen möge der christliche Staat angcgrinen werden von welcher Seite innner l die Wahrheit bleibt doch bestehen, dah die Znlnnsl nur den Poltern gehört, die an Gott glauben und diesen ihren Glauben in ihren staatlichen das mit nnS geboren ist ?" Doch nur i und wirthschastliche» Einrichtungen zur Geltung bringen, d. In mit Älle Postanstallm im Deutsche» gleiche, in Oesterreich Ungarn und im Auölande nehmen Bestellungen ans unser Blatt an. Für Dresden nimmt die iinier.zcichnete Meschäslostelle während der Diensthunden Bestellungen zu», Preise von 2 Mark >0 Pf. Hinschlieh- lich Bringerlolms entgegen. Neu- und Abbestellungen, sowie die Anzeigen über erfolgte Wah- »UllgSveränderiiiiaeil in Dresden, ivolle man ennveder persöiilich aiibringen oder schriftlich — »ia» durch Fernsprecher — an die lsleschage sielte gelangen lassen. GkschäftsstrUc der »Dresdner Nachrichten" Marirustrasre 3d», Erdgeschoil. PolikischtS. Der .Kongreh für innere Mission, der zur Zeit in Posen ver sammelt ist, hat eine llebe>raschimg gezeitigt. Der als Jurist und Theologe gleich ausgezeichnete Prokessor Tr. Sohm-Leipzig. dem von keiner Seite die Eigenichast eines streng gläubigen Christen abgeiprochcn werden kann, ist nämlich mit Anschauungen über den christlichen Staat hervorgctretrn. die gerade von dieser Seite wohl am wenigste» erwartet werden dursten. Herr Professor Sohm gelangt zu seiner ausfälligen Stellungnahme gegen den christlichen Staat von einem leitenden Gedanken aus, dem auch seine gruiid- sählichcn Gegner unbedingt beipslichten müssen, dem Gedanken, dah nichts unsittlicher sei und nichts der Ausbeutung der christ lichen Ideen inehr schaden könne als ihre Perivertlnmg und Ent würdigung im Dienste politischer Machtzivecke. Unbestreitbar richtig ist cs, wenn er betont dah die Beibehaltung der hcuüge» Klassen- Herrschaft das Ziel politiicher Parteien sei und dah der Christ seinem Gott und Heiland leben könne, wie auch daS öffentliche Leben gestaltet sei. Damit soll offenbar gesagt sein, das; das Christen thum als solches nicht an irgend eine Siaatsform oder an eine bestimmte Ordnung der wirthschastliche» Verhältnisse »nauslvslich gebunden ist Ob absolute oder konstitutionelle Monarchie oder Republik, ob Aristokratie oder Demokratie, ob feudalistische, kapitalistische oder soziale Einrichtung des wirthschastlichen Lebens, das Chcistenlhum besteht doch weiter, unverändert in seinen er habenen Lehren, »»erschüttert in seinem göttlichen Ursprung, ans dem es eine übernatürliche 5)rast schöpft, die seine Diener besahigt, auch unter de» schwierigsten änheren Verhältnissen an der Erfüll ung der Aufgaben des ChristenthnmS unentwegt zu arbeiten. Soweit wird Herr Professor Sohin allgemeine Zustimmung finden. Wenn er aber ans diesem Vordersah die Folgerung zielst, dah jede Wie immer geartete Gestaltung des öffentliche» Lebens sidas Christcnthnm völlig gleichgilüg, dah eine so gut wie die andere sei, dah die Bekenner des ChristenthnmS überhaupt keinen Cinslnh aus die öffentlichen Tinge im christlichen Sinne üben sollten; wenn er endlich seine Meinung von der staatlichen und gesellschaft liche» Indifferenz des Christenthums in der Prägnanten Forderung zu in AilSdrnck bringt; „Weg mit dem christliche» Staat!", io wird er alle Diejenigen gegen sich haben, die gerade in der Wiederher stcllnng des christlichen Staates die einzige Möglichkeit der Rettung ans den Gefahren der Gegenwart sehen. Wenn auch das Christcn- thum nicht begrifflich und nothwendig mit irgend einer bestimmten Form der weltliche» Erscheinungen verquickt ist, so lässt sich doch die Wahrheit nicht abstreite», dah gewisse Verhältnisse in Staat und Gesellschaft niit dem christlichen Geiste nicht in Einklang zu bringen sind. Soweit aber solche Verhältnisse bestehen, hat das Christen«»»» auch die höhere Ausgabe, sie durch die ihm zugäng lichen Mittel in einer dem christlichen Geiste entsprechenden Weise »inzngestalten. Es kann daher auch der Kirche nicht das Recht bestritten wer den, innerhalb ihres Znstündigkcitsbereiches an der Lösung der heute alle Welt bewegenden sozialen Frage theilzunchmcn. um eine Entscheid»»«! dieses heissen Kampfes im christlichen Sinne und mit christlichen Waffen hcrbeifnhrcn z» Helsen. Wieweit aller dings die einzelnen Bekenner des Christenthnms bei dem Herüber- greifcn aus das soziale Gebiet gehen dürfen, ohne sich einer Grenz- übcrschrcitiing schuldig zu machen, das ist eine offene Frage, über die im Wesentlichen der persönliche geistliche Takt, nöthigenfallS auch die kirchliche Disziplin zu entscheiden hat. In dieser Bezieh ung stehen sich innerhalb der christlich-sozialen Kreise die Richtung der „Alten" unter Stöcker's Führung nnd die „Jungen" unter der Leitung des Pfarrers Naumann gegenüber. An dieser Stelle ist seiner Zeit eine ltarc Stellungnahme gegen die zu weit gehen den Forderungen und die gefährlich in s Sozialdemokratische spie lende AgitationSmcthodc des Psarrers Naumann erfolgt. Mit eben so groher Entschiedenheit aber mich hier gegen das Extrem ans der anderen Seite protcstirt werden, das Herr Professor Sohin vertritt. „Die Fragen des öffentlichen Leben- sind nicht Fragen der Liebe", sagt Professor Sohm. Das kann in dietrr Allgemein heit nicht zugegeben werden. Mit diesem Grundsatz würde» wir auf wirthschaftlichem Gebiet ganz einfach auf den manchesterlichen anderen Worten, die Idee des christtiche» Staates vecwirtlichen. Hernschreib- und Hkrusprech-Bcrikllte vom W September Berlin. Die feierliche Enthüllung des Dentmals der.Kaiserin Augusta ans dem Opernplah findet, wie der Kaiser bestimmt bat, am 21. Oktober statt. — Bei der heutigen Trancrseser sür den verstorbenen Geh. Ober-Mediziiinlrath Prof. v. Baldelebe» legic der Leibarzt des Kaisers, Generalarzt Tr. Lcnthotd >m Austrage des Kaisers einen Kranz, der ans Weiher Schleife die kaiserlichen Initialen trug, ans dem Sarge nieder. Kultusminister Tr. Bosse nahm an der Feier Theil, die sich zu einem imposanten Akte ge staltete. — Der russische Fiiiaiizmiinster Witte bat seinen Aiiscnt ha>t hierlelbst verlängert. Es befestigt sich die Ansicht, dah er die! Hilfe des deutschen Kapitals sür russische Zwecke zu gewinnen l lucht, sei es sür eine neue Konvelllrung. sei cs sür die Ausnahme einer russischen oder russisch chinesischen Anleihe. — In der Zei^ vom 1. April bis Ende August d I. gelangten :m Reiche ein-! ichlies;lich der tcedilirten Beträge, an Zöllen nnd gcnieinschastlichcii Ve>braiichsslenerii zurAnschreibung: 27ll,78Ü,01lM. lI0.7M.870M/ mehr als in demselben Zeiträume des Borjahress Die JstcuW nähme, abzüglich der Ansslihrvergütliiig und der Verwaltungskosteii,! betrug 2«>2,2öt,WZ M. (8,">l 1,747 M. mehr). Auch die Stempel-! steuern halten Mehreinnahmen, so die Stempelsteuer für Werth-! Papiere eine solche von über R„, die Börsenstener eine solche voiO 3'/» Millionen M — Heute fand eine Tihnng vom Vcrwaltungs-j rath und im Anschluß daran auch die ordentliche Generalversamm lung der Kvlvnialgesellschait für Südwestafrika statt. Der in der letzteren vorgetegle Geschäftsbericht stellte eine wesentliche Besser ung der GciellichastSlage und der Verhältnisse i.m Schutzgebiete scsi. Für den auS dem Verwaltnngsrath niisgeschicdcncn Statt halter Fürst Hohenlohe-Langenbnrg wurde Herzog Johann Albrccht von Mecklenburg gewählt. — Die „Nordd. Allg. Ztg." beschäftigt, sich mit einem Artikel deS Pgslors Rgnh in der WochenschrisO „Soziglprnxis" über die Lgndgrbeüer Frage und die evangelischen Geistliche» im -Osielvischen. Pastor Rauh verkündet in dem Ans-^ salze, das; das soziale Arbeitsfeld des Laiidgeisllichcn ans dem Ge biete der Organisation deS ländliche» Proletariats liege, und schreibt es dem Verdienste deS evaiigeüsch-tozialen Kongresses und. der mit ihm verbundenen sozialpolitischen Konferenzen und .Kurse zu, daß die evangelische Geistlichkeit in immer steigenderem Maße! 'in die soziale Arbeit cingrcife, Tie „Norddeutsche" bemerlt dazu! ,.! ES ist von Interesse und auch praktisch förderlich, die O.nellcii und. di/'or «,i-! Hauplleiirsiätt^n einer Bewegung nnsgciviesen ZN finden, deren Wesen! c ir er IN.! j„ j,„„ior wertere Kreise dahin bestimmt werden wird, das; sic unsere Geistlichen der Beschäftigung mit den Aufgabe», ans die sie ihr Berns verweist, mehr und mehr ent'remdet und sie ans Schülern deS Evangeliums, zu Propheten der sozialistischen Schwärmerei und deS wildesten politischen Dilettantismus macht — Gegenüber der Nachricht, cs wären bestimmte Beamten Kategorien zum Um tausch stö/e- und -lpwzcntiger KaiitionSpapiere veranlasst worden, wird offiziös konstatirt, daß lediglich eine Verfügung vom Juni, wonach den Anträgen der Kantwnsstellcr nist Umtausch von 4 und 3' -wroz. Konsols in stprozentige vis ans Weiteres staitgcgcben und den Beamten der verschiedene» Ressorts zur Kenntnis; ge bracht ist. — Ter Gründer vom Westend. Heinrich O.nislorp. , wurde vom Schöffengericht in Bunzlan wegen mehrerer Zech- überhaiidnehmende» wirthschastlich-sozialen Cinstns; des j Prellereien zu I Woche Gefängnis; vernrthcilt. ' Köln. Es wird bcturchtet. dgs; mit der nächsten Woche der gcmze Rhein-Schiffsverlchr stockt. Die WasscrstandSnachrichten vom Oberrhein meiden fortgesetztes Fallen. K ö l n. Der Philvlogenloiigrcs; wählte Dresden als nächsten VersamnstimgSvrl. Elberfeld. In Dahlbccksbaum bei Belbert steckte ci» Gelb gieszcr. nachdem er in der Trunkenheit seine Frau mis;hand-'!i haüe ! und von dieser lstnanSgeworsen worden war, lein Hans in Brand. Zwei seiner schlafenden Kinder veibrannten. nvci andere wurden schwer verletzt. Ter Tbäter leibst trug lebensgefährliche Prand- wnndcn davon. Dortmund In einer heute stattfindendcn Versammlung der Stabeffeinvalzwerke soll der Stabeiscnpreis um mindestens 40 M pro Tonne erhöht werden. München. Dos Abgeordnctcnhgns trat heute zur eisten Sitzung zistnmmen. Fincinzministcr v. Riedel legte das Budget vor. Dns Jahr 1892 schloß mit einem Uebcrschnß von über 15- Millionen, das Jahr 1893 mit einem wichen von ca.', Millionen M. Da die .zweijährige Periode 1891 9,3 eine Heranziehung der Ucberschüffc nicht erforderte, io werde» diciellen ;nr anneroident lichen Schuldentilgung verwendet. Das Budget 1899 97 balancirl mit ca. .",43 Millionen M.. ohne daß eine Steiiereibohiing oder Für Matritiilarbcuräge sind ->99.900 M. vorgesehen Ter Minister »ob dann »ervor. daß ein Beschluß ans KonvcrUrnng der äprgzcnüge» Anleihe bisher nicht gefasst worden sei. ans der Gerechtigkeit, diele aber beruht aus der Liebe, »nd die Liebe ist das dl nnd O des christlichen Geistes. So geht also alles wirtliche Recht in seinem tiefsten Grunde auf daS Ehristen- tlmm zurück, nnd ganz unverständlich ist cs. wie Herr Professor Sohm der Meinung lein knnn, das; der Mangel eines „christ lichen Rechts" ein wünschenSwcrtlier Znstand sei. Tie ganze moderne Sozialgesetzgebung ist ein Ausfluß des christlichen Geistes und als solche „christliches Recht". Kann denn ein Mann wie Professor Sohm im Ernst glauben, das; solche Reformwerke etwa in der heidnischen Ji'ömerrcvnblik möglich gewesen wären? Das heidnische Nom war ja der Juristcnstnal last' exoeben. DaS Ooepm; zur,«, die große römische Gesetzsammlung, sagt mit Prunkende» Worten, das; „die Gerechtigkeit der unbeugsame und slet''ge Wille sei, einem Jeden sein Recht zu Theil werden zu lassen". Was aber bewirkte dieses Recht ohne Liebe? Eine erbarmungslose Kapital- nnd Hercenwirlhschast, verbunden mit der Verdammung des grössten Theils der Menschheit znm Sllavenjoche. DaS Christeiithiim erst lehrte, das; alle Menschen Brüder seien, weil cS die Liebe hatte, und daß jeder Mensch ohne Ausnahme einen An spruch habe ans die Rechtspersönlichkeit, .Hätte daS Cbristenthnm darauf verzichtet, mit dem Sauerteig seiner Lehren das öffentliche Leben allmählich zu durchdringcn, so schmachteten noch heute Millionen in Sklavrnkcttcii. Schon allein dieser eine Grund aber wäre genügend, »m Herrn Professor Sohm mit seinem Riffe: „Weg mit dem christlichen Rechtin's Unrecht zu setzen. Nein, die immer weiter^ Ausgestaltung des Rechts im christlichen Geiste ist gerade eine der Haiivtansgaben der Zukunft, und die wahre Parole lautet: „Weg mit dem nnchristlichen Recht". Wie daS christliche Recht, so der christliche Staat. Tee eine soll das andere verwirklichen. Je klarer die Segnungen sind, die der christliche Staat einem Volke bringt, desto weher thnt es, von so autoritativer Seite den Kriegsruf gegen eben diesen Staat er schallen zu hören. Vollends unerträglich ist die Behauptung, das; die Folge des christlichen Staates der 49er und 59cr Jahre die — Sozialdemokratie sei! Die beste Kritik der Sohm'schen Rede ist übrigens ein Vergleich mit früheren Auslassungen. Jahre 1887 in der „Allg. Kons. Monatsschrift" veröffentlicht hat. Tort wird n. A. gesagt: „AnS der Entdeckung des 19, Jahr hunderts. das; die Materie Gott ist, ist eine furchtbare Moral hervorgegangen: der Kamp« mn's Dasein ist das Weltgesetz. Macht ist Recht. Diese Moral ist der Punkt, wo der Atheis mus populär wird. Hier packt er die Volksmassen an ihren mäch tigsten Instinkten. . . . Werten wir der Revolution des vierten Standes gegenüber widerstandsfähig sein? Diese Frage ist mit der anderen identisch. Werden wir widerstandsfähig stin gegen die Ideen des Materialismus?" Das heißt doch mit klaren Worten, daß dem Materialismus nur durch Wiederbelebung des christlichen Geistes in der Staats- und Wirthschnftsordiiung ei» Paroli gebogen wer den kann. Und heute verlangt derselbe Mann von derselben Ge scllschaft geradezu eine» Selbstmord, indem er von ihr dns Ans gebe» aller Bemühungen fordert, die auf die Wiederherstellung des christlichen Staates gerichtet sind! Ter Angriff Professor Sohm's gegen den christlichen Staat kam den Thcilnehmern des Kongresses offenbar so gänzlich uner wartet, das; die gegnerischen Rede» in der Uebcrraschung nicht den richtigen Ton der Wirdcclcgiing zu finden wußten. Selbst Stöcker brachte cs nicht zu einer klaren nnd scharfen Hervorhebung des springenden Punktes, der Vcrthcidigung des christlichen Staates und einer scharten Bestimmung seines Begriffes. Der christliche Staat verlangi, das; die Grundsätze der christlichen Ethik im staat liche». rechtlichen nnd wirthschastlich sozialen Leben zur Geltung gebracht werden von einer clristlichcn Obrigkeit und einer von christlichem Geiste getragenen Gesetzgebung. Auf einem anderen Wege giebt es kein Heil sür die modenic Menschheit. Wäre cs > eine ?.us!^nrd^>ffIichc Aiileihe nö'RL wMs wirklich vorbei, ans immer vorbei mil dein öffentliche» Einfluß des christlichen Geistes, dann schließt die Thorc, die zimi Tempel der Hoffnung sichren, ihr alle, die ihr eine bessere Zukunft der mensch lichen Gesellschast erstrebt! Dann verhüllet euer Haupt, ihr edlen tirnna . . Tie Maßregel wäre von io liescinschucidr» der Art, daß die Regierung nicht ohne Einwilligung des Landtags vorgehcn könnte. «Bravo!» Die Vorarbeiten nir die Reform der direkten Steuern näherten sich dem Abtchliffse. Tie geiammte Priester der christlichen Lehre, die ihr in all' -nrem Denken nnd! M ^ Handeln nur von rcnicr Menschenliebe euch leiten laßt! Tann s qrvcitrn an der Wohlsc.brt des Volles unter gleichmäßioer Berück legt das Schwert ans der Hand, ibr Känipscr alle, die ihr glaubt, das; der Christ nicht fatalistisch dulden, sondcm mnthig kämpfen müssc für dir höchsten Güter der Menschheit! Tann erzittert aber auch, ihr Mächtigen »nd Geistcsgewaltigcn, die ihr ohne christliche Liebe die Menschheit regieren zu können wähnt, die ihr die soziale Revolution mit Hilse einer autorität bändige» zu können vermeint! Nein, ohne christlichen Staat keine gedeihliche Zukunft! An dicker Ueberzciigiing der christlich gesinnten Kreise unseres Volkes vermag auch die gegen theilige Ansicht einer Autorität, wie es Herr Professor Sohin ist, nicht z» rütteln. Vielleicht wird Herr Professor Sohm teldst etwas bedenklich über seine dargelegte» Ansichten werden, wenn c» die Beifallskundgebungen liest, niil denen die ausgesprochen sichtigiing aller Interessen. Wien. Ein Armeebefehl des .Kaisers spricht anläßlich deS Abschlnsses der Manöver allen hethciiiatc» KoinniandoS. Behörde» und Truppen volles Lob sin die befriedigenden Leistungen ans und äußert die hohe Grniigthming deS Kaisers darüber, das; die Erinnerung an das Schassen und Streben deS unvergeßlichen koiffessioiislnien" Staats l Erzherzogs All'recht tiktcmpmnden solltet» und wirksam geblieben ist ' «iwi, >ü»,„ Genna. .Heute effolgtc die BetriebScröffnung der Theil ^ pi-r Allg. Elcktr.-Gc'cllschast^'n Ger ' ' elektrischen Bah» nnd zwar nach dem Eampo Santo >'. Theil des Bi'agno si'wie der gleichfalls elektrisch Drahtseilbahn nach Bel Rcgardo. London. In Antiich in Armenien ereignete sich ei»ernster Vorfall Ottoiiianische Beamte sprengten das Gerücht ans. Nie Armenier beabsichtigten alle M»l>a»iedaner zu ermorde». Daraus hin hielt die muselmännische Bevölkerung.Hnnssilchiing bei den Genna erbaute» nd »ach dein betriebenen >>re„!eii: llitz<Ir»Ikei>ti. 11 ». IlerAriili. "7. t deiimltr: Ve»»nn4t, ücle «Merz, vetsilvoikcink null Wnlrlisludon t>oi «Ion stesoliöktsswUeii.
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