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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-03-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185603064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-03
- Tag1856-03-06
- Monat1856-03
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1856
- Autor
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Tageblatt und Anzeiger. 66. Donnerstag den 6. März. I8S«. Bekanntmachung. Da das Ministerium des Innern neuerlich auf die Nachtheile und Täuschungen aufmerksam gemacht worden ist, welchen sich die Auswanderer nach den vereinigen Staaten von Nordamerika dann aussetzen, wenn sie schon vor ihrer Ankunft in einem über seeischen Hafen mit BilletS zur Weiterbeförderung von dem Landungsplätze aus nach dem Bestimmungs-Orte im Innern sich ver sehen, so wird Dasselbe dahin Einleitung wessen, daß den nach Maaßgabe der Ministeriell-Verordnung vom 3. Januar 1853 zur zewerbmäßigen Beförderung von Auswanderern nach überseeischen Hafenplätzen concessionirten Agenten durch die betressenden Orts obrigkeiten der Verkauf von BilletS zur Weiterbeförderung der Auswanderer (auf Eisenbahnen, Dampfschiffen, Canalböten rc.) von den überseeischen Landungsplätzen nach dem Bestimmungsorte im Innern bei Androhung einer Geldstrafe bis zu 50 Thalern oder verhältnißmäßigem Gefängniß, so wie im Wiederholungsfälle Entziehung der Concession, untersagt wird, und daß die Agenten bei ebenmäßiger Strafe angewiesen werden, den auf dieses Verbot bezüglichen obrigkeitlichen Erlaß an einer in die Augen fallenden Stelle ihres Geschäftslocals anzuschlagen und fortwährend angeschlagen zu erhalten. Im Interesse derjenigen, welche Behufs der Auswanderung in überseeische Staaten sich der Vermittelung hier ländischer Agenten bedienen, wird Solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 12. Februar 1856. Ministerium des Innern. Frhr. von Beust. Weiß. Bekanntmachung Die Aufnahmefcheine für die Kinder, welche für Ostern d. I. zur UI. Bürgerschule angemeldet worden sind, haben die Aeltern und Pfleaeältern derselben Montag den IQ oder Dienstag den 11. März d. I. in der Schulgelder-Einnahme auf hiesigem Rathhause in Empfang zu nehmen. Leipzig, den 2V. Februar 1856. Der Rath der Stadt Leipzig. ^ ^ Berger. Vebersichtliche Darstellung des Verlaufs der . orientalischen Verwickelung. (Fortsetzung au- Nr. 64 d. Bl.) IV. Das Scheitern des Friedensversuches. Am 28. D-cember legten die drei Alliirten in einem Protokoll ihre Interpretation der vier Punkte nieder;* gemeinschaftliche Ga rantie (kein Protectorat) der fünf Großmächte für die vom Sultan dm Fürstenthümern verliehenen Privilegien ; Freiheit der Donau mündungen unter der Controle einer gemischten Commission; Auf hebung der russischen Uebermacht im schwarzen Meere (das Wie ward von den Kriegsereigniffen abhängig gemacht), endlich gemein schaftlicher Schutz der fünf Mächte über die Christen in der Türkei mit vollständiger Verzichtleistung Rußlands auf ein Protectorat «arm die Grundzüge, die dem russischen Gesandten sofort mit- aetheilt wurden; er erbat sich 14 Tage Frist zur Einholung von Instructionen. Am 11. Jan. 1855 benachrichtigte Gortschakoff dm Grafen Buol von dem Eintreffen derselben ; die Gesandten England, Frankreichs und Rußland- nebst dem österr. Minister präsidenten begaben sich sofort ins Hotel des Crsteren; Graf Buol verlas den ersten Punct des Protokolls; entgegnete ruhig der Russe ; im höchsten Erstaunen über die Wendung wieder holte jener das Gelesene und verlas dann die drei anderen Artikel ; Gortschakoff erklärte, wider der Versammelten und wider ganz Europa's Erwarten, die unbedingte Annahme der vier Puncte durch seine Regierung. Buol schloß die Conferenz mit einer Aufforderung an die Gesandten, sofort weitere Vollmachten zur Eröffnung förm licher Friedensunterhandlungen sich ertheilen zu lassen. Europa war verblüfft ob der nimmer geahnten Wendung der Dinge; man meinte, schon am Ende des unheilvollen Kampfes zu stehen. Nur Oesterreichs scharfblickender Staatslenker blieb vorsichtig in dem allgemeinen Freudentaumel. Mit Hinweisung auf einen Einfall, den am 7. Januar ein russisches Corps in die Dobrudscha unter nahm und die Türken im Fluge bis hinter Babadigh scheuchte, erklärte er in zwei Depeschen an Preußen und die übrigen deutschen Höfe vom 14. Januar, daß Rußlands Verheißungen ohne alle Gewähr seien, daß die drohende Lage der Dinge sich in nichts geändert und eine Machtstellung der deutschen Staaten unum gänglich erforderlich sei; und am 25. Jan. stellte Herr v. Prokesch- Osten am Bundestag dm Antrag auf sofortige Mobilisirung der halben Bundescontingente; doch Preußen, Baiem und Sachsen widersprachen lebhaft und mit Mühe erlangte eS Oesterreich, daß am 9. Februar der Bundestag die erhöhte Kriegsbereitschaft der gesammten Contingente beschloß. Auch in den kriegführenden Staaten dauerten energische Rüstungen fort; von Frankreich aus ging eine Division nach der andern und selbst die kaum geborene kaiserliche Garde nach dem Kriegsschauplätze in der Krim ab. Sardinien schloß am 26. Januar einen Vertrag mit den West mächten, worin es gegen die Gewährung einer englischen Anleihe und Garantirung seines Territorialbestandes sich zur Stellung einer Armee von 15,000 Mann verbindlich machte. Nicht minder rüstete England, wo nach Annahme des im Parlamente von Roebuck gestellten Antrags auf Untersuchung der jammervollen Lage der englischen Armee in der Krim und Bestrafung der Schuldigen das matte Ministerium Aberdeen am 30. Januar abttat und einem Whig-politischen Cabinet unter dem Vorsitze des entschieden kriegs lustigen Palmerfton Platz machte. Diesen Rüstungen und der immer furchtbarer anwachsinden Coalition gegenüber rief ein Mani fest des Kaisers Nikolaus am 10. Febr. sein ganzes Volk unter die Waffen und organistrte die Volksbewaffnung in der Reichswehr. Während so die europäische Welt zwischen Bangem und Hoff nung schwebte, nicht wissend, ob man mehr den Ohren träum
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