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Dresdner Nachrichten : 28.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187702282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-02
- Tag1877-02-28
- Monat1877-02
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.02.1877
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ger >» is. e Land- :n). Vlsen- 'Iliigstes »«. > Iranci» »en uslkwcrkc, e» Violi. ten- und las ndrrs ,kr >vk. »cn Soin- rl.. Otto- eter Herrn iOstr. L«. > ermäßig- Dre-drn, W. >ffe31, Sparer- >eu ».billig. ral ach Modell irung hoher >ico Platz. reisen die :nst bekannt, der besten sehr s>bvner eselben von mg »u Vor- hotS Meißen, Nr: 59 «».tut «»««« fr«, 7 U»l in der «r»«dlti»n Martrnltra,« U. »»«»- n,mknl«»r«s» vierttNSHr« n«, u Mark Ü0 Plge., durch die Volt a Mart ,L Plge. Sinjel.Nummcr» iaP>,e. »u>la,e 3300V Erol. Kür di« «itik,abe «In,e- laudlrr Monulcripl« macht sich die NedacUo» nicht verbindlich. Knseraten-Annahme au». ! Be * , Äoirl. Bretlau, Jranisurl a. M , — «u». »tofl« m Berlin. Leipjia. Wien. Hamburg, Krauifurt a. M., Mün. che» — »aud« L «». ln grankiurt a. M. — Sr. Bola» >» aiieuuiib.— tl»>»«, l.»ült», llullier Mittwoch, Z8. Februar. ynieraien..r«n«'.yme c »ärl» chaaseuftol»« v»aI«ri»H»inburü.» lin, Blten. Ueipji,, B> L Bo. iu Pari». Tageblatt für Uokitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Uörfenbericht und Kremdenlifte. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepslh ^ Neichardt m Dresden. Verantw. Ncdacteur: Fr. Gvtdsche in Dresden. xxv Jahrgang. ynieral» »erben Marien» «trabe iS bi» Ad.» Ubr «narnanimra. Lonnla«» »i° MUla,» 12 Uhr, 2» Neuilodi: »rode »lviler- gaiie S bis Nachm.» Uer. — Ter Raum einer ei» Ipgii »eil Pkliijkil« koiirt Io pi»>e. ir>>P'Ia,i»t bi» ^cile su Pil,r. kiiie Garauiie liir da» »nchjttaa>i«i!rick>e!»'n der Hulcraie u>irb »ich» oeoedeu. TluSwürilge lixuancen- biuslrsüc rou n»t uube» lamilcn giuncu und Pei- ionen inieriren wir »ur »ege» Prünumeraudo- .^«illung durch Briet- ruariru oder Pollciujai-- Imisi, Sicht Lildcu kollrir >'< Pl«e. Jnierale für di, Montag». Nummer oder noch eiucm grill»»« Lic Pelil^ilc »a P,gc. MItredacteur: Für da- Feuilleton: Vr Lmil Dresden, 1877. Für de» Monat Mürz werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13, zu 00 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 05 Pfennigen angenommen. Sr» Politisches. lieber einen Mehlsack und eine Locomotive sind sic gestolpert — mit diesem Worte illustrirte der italienische Volkswitz den Sturz der Minister deS Eabinets Minghetti. Das letzte italienische Ministerium strauchelte über die Mehlstcucr und die Eisenbahn-Frage. Die Berliner Eollegen Minghetti's, die Minister Eamphausen und Achen bach, haben sich diesmal noch vor dem Stolpern über die Berlin- Dresdner Eisenbahnschienen gerettet — über den ausgeklopften Mehlsack des deutschen Volkswohlstandes werden sic sicher noch straucheln. Liegen sie dann am Boden, dann erst wird man ihre wahre Größe mit demCentimeterstabe unbefangenen llrtheils messen können, während jetzt, wo sie noch auf den Piedestalen ministerieller Höhe stehen, die Schätzung sich ostenbar verrechnet. ES waren im Berliner Abgeordnetenhause alle Hebel angesetzt worden, um die Ablehnung der Berlin-Dresdner Bahn-Vorlage zu hintcrtreiben Die Maschinerie hat auch diesmal ihren Dienst nicht versagt und wenn auch nur im winzigen Geleite von 7 Stimmen Mehrheit, schreiten doch Camphausen-Achenbach als die Sieger aus dem Kampf- Getümmel heraus. Es Hütte in der Thal unsere kühnsten Erwar tungen übertroffen, wenn sich im preußischen Abgeordnetenhaus« eine Mehrheit gegen das Gesetz zusammengcballt hätte. Wo sind sie hin, die Tag« goldener Hoffnungen, da noch das preußische Abge ordnetenhaus als der Hort des Rechts in Deutschland galt? Wo cs sich von dem Sterne der deutschen Freiheit leiten ließ ? Das Ab geordnetenhaus sagt Ja! wenn es verlangt wird und man verlangt niemals ein Nein! Diesmal bedurfte es aber denn doch eines besonderen Druckes, um das Kopfnicken zu bewirken. Achenbach und Eamphausen haben in der That ihre Portefeuilles zur Verfügung gestellt für den Fall, daß die Bahn-Vorlage siele. Und, da die Ministcrnamcn mit dein A- und E-Buchstaben immer noch nicht stark genug wogen, wurde noch das Gerücht eifrig colportirt, daß auch der Ministername mit dem großen Anfangü-B um seine Entlastung cinkommen würde, lieber dieses große A-B E kamen die Scholaren des Berliner Abge ordnetenhauses nicht hinweg. Sie schlugen Alles in den Wind, wodurch sich sonst politische Männer leiten lassen: Klugheit, Billig keit, Rechtsgcfühl. Umsonst war cs, daß ihnen Virchow vorhielt, wie bedenklich es sei. wirthschastliche Fragen mit politischen Gesichts punkten zu verquicken. Es galt, Sachsen zu züchtigen für den Muth, eine eigene Meinung zu haben, und für dieJnteressen seiner Staats- Angehörigen zu sorgen. ES galt ferner, einen Spatenstich zu thun zur Erbauung des Reichs-Eisenbahn-Projekts. Beide Gesichtspunkte schlugen durch. Der Letztere ist der allerwichtigste. Mit ihm steht und fällt die Aera Achenbach-Camphausen. Wären diese Herren einzig die Diener Sr. Majestät des König Wilhelin von Preußen, so würden wir uns, als nichtpreuhischcS Blatt, nicht für befugt erach ten, uns um ihr Verbleiben im Amte oder Ausscheiden sonderlich zu kümmern. Sie sind aber zugleich auch die Träger der wirthschast- lichen Politik von Gesammt-Deutschland. Unter den Folgen der von ihnen cingeleiteten Volkswirthschaft leidet das Gesammt-Vaterland. Dieser schreibt man es zu, wenn Handel und Wandel so grauenhaft darniederlicgen wie jetzt, wenn Auspfändungen, Sequestrationen und Subhastationen in einem Maße anwachsen, deren sich die ältesten Gerichts-Beamten und Advokaten nicht erinnern, wenn die Credit- und Arbeitslosigkeit steigt, das Wechsel-Portefeuille aller Banken um Millionen sich wöchentlich mindert, Kaufkraft und Steuerfähig- kcit sich stetig verringern. Eamphausen ist, das sei ihm zugcstanden, ein Finanzkünstler. "Niemand versteht, wie er, das Kunststück, gefüllte Staatscassen zu zeigen, wenn auch die Steucrkraft verstecht. Ein Meisterstück dieser Kunst war es, wenige Tage vor der Reichstagseröffnung den Kaiser in die Keller der Reichsbank zu führen und ihm die aus allen Bankfilialen dahin zusammengcschlcpptcn Goldbarren blendend zu zeigen. Dieser goldene Zaubcrblick steht allerdings in grellem Gegen sätze zu der Noch des Erwerbslebens. Schon kündigt Eamphausen ein Deficit für Preußen auf das nächste Jahr an. Andere behaup ten, das Deficit sei schon vorhanden. Schiede Eamphausen aus dcr Negierung, in welch' anderer Beleuchtung ließe sein Nachfolger die Ziffern des preußischen und des Rcichsbudgcts vor den Augen des Volkes aufmarschircn! Dies zu verhüten, bleibt er am Ruder. Seine letzte Hoffnung ist das RcichSeiscnbahnprojcct. In der riesigen Gcldschwemmc, die dadurch erzielt wird, wäre über das Deficit himvegzukommcn. Noch verdient aus der Debatte ein! Moment Beachtung: das totale Schweigen der Clcrikalen. Nicht ein beredter Mund aus diesen Reihen that sich auf, um gegen Eamphausen zu sprechen. Windthorst schwieg, Cchorlemcr schwieg, Röckerath schwieg. Gestimmt haben die Herren gegen Eamphausen, aber ein zweites Rial versäumten sie absichtlich die Gelegenheit, das Ministerium zn stürzen. Sie durften nur die diplomatische Geschichte der Eisenbahnvcrhandlungen zwischen Preußen und Sachsen erzäh len, sic brauchten nur auf den finanziellen Theil dieser Bahngrün dung das scharfe Licht ihrer Reden fallen zu lassen und — so viel Vertrauen lebt noch in uns zu dem RechtSgesühl des preußischen Abgeordnetenhauses — Camphausen und Achenbach wären heute stille Leute. Was die Clcrikalen aus egoistischen Gründen zu thun versäumten, wird schon der Nothstand besorgen. Ueber die Eisen bahnschienen konnten die Minister vorsichtig klettern, in dem auS- gellopften Wohlstandsmehlsack verfitzen sic sich sicherlich mit den Beinen. Kaum hatte der Bundesrath Miene gemacht, das Reichsgericht nicht nach Berlin, sondern nach Leipzig zu verlegen, da tauchte das > von einem Demissionsgesuche Bismarck will gehen? Schrecken des Reichskanzlers auf. in allen Gliedern! Wer das Gerücht ausgesprcngt, wer ein Interesse an dem Gerüchte selbst hat, darüber juckt's uns nicht, uns auszulassen. Wir registri- ren einfach die Wirkung deL Gerüchtes: es hat sich eine Wendung zu Gunsten Berlins vollzogen. Leipzig verliert sein Oberhandels gericht, damit dieses in Berlin als Reichsgericht seine Auferstehung feiere. Baiern scheint gehörig bearbeitet worden zu sein, um seinen Widerspruch gegen Berlin fahren zu lassen. Gen. dem Stadtrathe vorgelegt wurde, mit Freuden begrüßen, wenn nur ein wenig mehr über daö Prostet selbst bekannt gegeben wäre. Die Genannten wollen eine Normalspurbavn mittelst Dampfbetrieb zwischen Wilsdruff nnd .Kleinzschach witz errichten. Das ist iür jetzt Alles, was mau erfährt, tatz Dunkel, was darüber liegt, wie denn eigentlich so eine Normai- spnrbabn beschaffen ist. wird nicht rrbcllt nnd man erfährt nur noch die Wege, die dieselbe laufen soll. Sic soll ve>» Wilsdruff auf der fiöealischen Chaussee über Kcffclsdors, Gorbitz. Wölfnitz und Löbtau durch die Stadt hindurch über Striefen. Z olkewltz. "aubegan bis zur Pentonicrkascrne bei Kteinzichachwitz, Pillnitz, Da dem milden Winter ein so hartnäckiger Nachwinter folgt, l so sind »ttlltanische Operationen auf den bodenlosen Wegen noch den Postplatz, die Straße zwischen dem Prin^n- mcht ausführbar. Daher folgt den gestrigen Alarmnachrichtcn von palaiö und Zwiugcrpabillo». sowie zwischen Museum und einem baldigen Kriegsausbrüche die Meldung, daß cs wohl noch so Hauvtwaä-c. den Theater- und Schloßplatz, die Elbgualstraßc dis seine vierzehn Tage dauern könne. Reneste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." ) Berlin, 07. Februar. In der gestrigen Bundesrathäsitzung wurde die Abstimmung über den Sitz des Reichsgerichts (Leipzig oder Berlin?) abermals ausgesetzt und auf heute vertagt. Berlin, 27. Febr. Beim Reichstage, der heute eine Sitzung hielt, ist eine große Anzahl Vorlagen eingcgangen, darunter das Patentgcsetz. Der Antrag des Abg. Temmler, auf Einstellung des Stras-Vcrfahrens gegen den Abg. Liebknecht während der ScssionS- dauer, wurde genehmigt, das Cce-Unfallgesetz in 1. Lesung auf Antrag des Abg. Kapp an eine llgliedrigc Commission verwiesen. Nächste Sitzung am Freitag. Locale» avd SächjischrS. — Dem vormaligen Ortssteuereinnebmer Blerbaum zu Wittgenodorf wurde daSallgemcineEhrcnzclchen. dem cmcrittrtcn Kirchschullebrcr Gustav Potz »er in Trantzfchcn das Albrcchtö» kreuz verliehen. — Es bestätigt sich, daß in Sachen der Berlin-Dresdner Bahn das Königreich Preußen eine Eingabe an den Bundcsrath gerichtet hat. Ihr Inhalt ist lediglich eine Umschreibung der letzten Rote des Grafen Solms an den Minister v. Nostitz-Wallwitz. Der Schlußantrag geht im Wesentlichen dahin: „Der Bundesrath wolle die zwischen beiden Staaten bestehenden Streitigkeiten auf Grund des Art. 70 der Reichöverfassung dadurch zur Erledigung bringm, daß die Pflicht der sächsischen Negierung festgestellt werde, zu dem von der k. prcuß. Negierung mit der Berlin-Dresdner Bahn verein barten Vertrage ihre Zustimmung zu crtheilen und zwar mit der Maßgabe, daß die der sächsischen Negierung nach dem betr. Staats vertrage Anstehenden Rechte nicht geschmälert werden." So sehr wir uns freuen, daß das mächtige Preußen das Reich und nicht die Ge walt anrust, so wenig einleuchtend ist cs, daß dieser Antrag durch den Bundesrath genehmigt werden könne. Ueber ein staatliches Hoheitsrecht, wie die EoncessionSertheilung, kann der Bundesrath gar nicht durch Stimmenmehrheit entscheiden. Wäre dies zulässig, so könnte jeden Tag beantragt werden, auch dieses oder jenes andere Recht eines Staates aufzuhebcn. Etwas Anderes wäre es, wenn man eine gerichtlichc Austrägalinstanz anriefe. In Wahrheit verlangt Preußen von Sachsen einen großen Dienst, zu dem letzteres in keiner Weise verpflichtet ist. Eine Austrägalinstanz würde das klare Recht Sachsens unzweifelhaft darthun. — In der ganzen AmtShanptmannschaft Dresden ist nunmehr die Rinderpest erloschen, mit einziger Ausnahme eines Ge höftes in Dohna. Auch in Radeberg ist die Sperre aufgehoben und die militärischen Maßregeln sind rückgängig gemacht worden. Hingegen brach die Rinderpest in Stahnsdorf, unmittelbar bei Berlin, aus. — Unter dem Vorsitz des Herrn Slmtshauptimmn Bern dt fand gestern ein von allen Gemeinden beschickter Bezirkstag der Dresdner Amtöbauptmanlischait statt. Zunächst wurde die vom Kanzleiinspector Ludwig mustcichaft geführte Jahresrech nung genehmigt und sodann die Wahl der mehrere Hundert Name» umfassende» Mitglieder der Eintommensteucr - Eln- schätzungS- und Rcclamationöeommissioncn vorgenommen. Edenso wurden die Pferdemustcrungscommissionen und Taxatoren für die Pierdeabnahme gewählt. Endlich gelangte der Rest von dein U»terslützu»gö-Fo<idg für die Reservisten ued Landwebllcuie von 1870/11 zur Verthcllnng: »Auf jede Slmtöhauptmannschaft ist eine Quote gefallen. Diese sowohl als die noch außenstehenden Dar lehen waren vo» dem Ministerium dem VczirkSoermögcn zur Verwaltung als Substanz zngewiesen worden. Für die Dresdner AmtShauptmaninchaft beträgt der Zuwachs des Vermögens gegen i:i,o»o Black. — Der am 20. Februar früh 10 Ubr Im hiesigen Landhaus im Sipungosaalc der 1. Kammer ziisammcngetrctcnc Meißner Kreistag wurde Seiten deö Vorsitzenden, Herrn Kammcrherrn v. Zcbmen, eröffnet, indem er nach Begrüßung der Anwesenden und Vorlrag der Statistik des Meißner Kreistags die neu eln- trctcnden Mitglieder willkommen hieß. Herr Baron von Burgk erstattete als Mitglied der KrciSkasscn-Rechnungs-Prüslmgs-Dc- putation Bericht über die Caisenberliäitniffc. Der oassenbcstand enthielt die »ahmhasie Summe vo» .748,52:1 Mark 28 Pf. und wurden im Jahre 18?« allein >7,041 Mark'.»! Pf. für milde Zwecke vertheilt. Nachdem die Versammlung die Zusllfication ausgesprochen, ging der Herr Vorsitzende ans die Bewilligungen nnd Verthellunä der Zinsen für dieses Jahr über, und Herten wir, haß z. B. das NcttungShauö Riesa mit 1500 M., die Diaconen- aiistalt in Gorbitz mit 1500 M.. ferner der Fond sür entlassene Blinde mit <>00 M., mit 50» M. der Sliigenkrankenhellvercln in Dresden re. re. bedacht wurden. Daraus wurde die Wahl eines ritterschastlichen Mitgliedes für lieberwachung der vorgemerkien Vecwllligungen vorgenommen und fiel die Wahl bei «7 abge gebenen Stimmzetteln mit 40 Stimmen auf Herrn Baron von Mnk auf Nöthnitz. Nach Schluß tcS Meißner Kreistages fand uocki eine kurze Sitzung des rltterschaftliche» Convents statt, in welcher den Mitgliedern Nechnungsablagc über die rltterschaftliche VorralhSkaffe aus d!e Jahre 1874, 1875 und >876 gegeben und schließlich in die RechnungS-Prüiungö-Deputation die Herren Kammcrherr v.Schönbcrg. Leuterltz und Klopfer gewählt wurde». - Silles was den Verkehr zu beleben und zu »eben geeignet Ist. wird stets von bcr Menge in richtigem Gefühle freuoig be grüßt werbe» und so könnte man wohl auch ein eben bekannt gewordenes Proicct, welches von dem Qberingenieur Jäger und zur Albcrtbriickc. die Blumen .Blaicwitzcr . Cliscn- undStricsencr- Uraßc. Ter Stadlrath, befsc» Genehmigung zur Ausführung erforderlich ist, insoweit bie Bahn die Straßen Dresdens be rühren würde, scheint die >Lachc doch dcc crnflcn Auinahmc iür geeignet zu batten, da er weitere Erörterungen aiiMcllcn gedcnlt. — Die gerichtliche Section dcr jüngeren Markmann ist vor gestern erfolgt und soll lein Merkmal eines freiwillig gefuchten Todes ergeben haben, wenn nicht die chemische Untcruichung der inneren Tbeilc. weiche noch nicht beendigt ist, ein antcres Resultat liefert. Von einer Section dcr <> Stunden früher als ihre jün gere Schwester bcrstorbkucn Markmann 8c-u. ist abgesehen worben, well die natürliche Veranlassung zu ihrem Tode, Gehirnschlag. klar zn Tage gelegen haben soll. Gestern Rachmittag wurden die sterbliche» Reste der beiten unglücklichen Tänzerinnen beerdigt. Eine höchst zahlreiche Menschenmenge, sowie Mitglieder des Vic toria-LalonS nnd dessen Orchester gaben de» bcllagcnSwcrlhcn Mädchen das letzte Geleit. Ihre Elter» waren ans Berlin er schienen. Unter dem Publikum bemerkte mau auch mchrrre militärische Herren. — Dresden ist gründlich an! den H und gekommen, und zwar in dcr Art. daß cs sich jetzt aller Orten und namentlich sein Nathöcollcgllim mit dem Dasein unserer vierbeinigen Freunde beschäftigt. Eine neuerliche Beralbung im Schooßc bctz NathS hat denn den scheu erwähnten Beschluß erzeugt, bas Mit- bringen von Hunden in geschlossene Räume b 0 u G astwirths ch aste» u. s. w. auch ferner zu verbieten, auch !m Hinblick ans die argen Beschädigungen, denen die öffent lichen Gancnaniagcn durch das freie Umhcrlauien bcr Hnnte ansgesetzk sind, Diejenigen, deren Hunde iu Leu Garjeuauiugrn außerhalb der Wege betroffen weide«, mit Strafe zn vetrvhcn. Wege» Leo Restaurationsverbotcö stützt sich dcr Rath auch dar auf, daß In andere» große» Städte». Wien, Stuttgart u. s. w., daßelbe mit bestem Erfolge und unter Zustimmung der Bevöl kerung zu conscgueiiter Durchführung gekommen ist. Ueberdies soll von Nathöwcgen ein Preisausschreiben erlassen werten wegen Gewinnung von Mustern für einen möglichst ziveckmäßi gen Maulkorb. — A l l g c »1 c! n c r D r e s d n e r H a u d w e r k e r v c r e i n. Trotz der ungünstigen Witterung, die am vergangenen Montag Slbend herrschte, erschien dcr weiße Saat im Restaurant Renners Nacht, fast überfüllt. Es war aber auch beute dcr Blühe werth gewe'cn, dem orkanähnlicheu Sturm, dem strömende» eiskalten Regen zu trotzen und sich durch die überschwemmten Straßen zur Vcrciuöbersaminlung auf den Weg zu machen. denn cS war ein Vortrag über den großen, deutschen Denker und Patrioten Fichte angeküntigt. nnd zwar sollte er von Niemand Geringe rem gehalten werden, als von dem Herrn Pastor 1>i . Sülze. Die ebenfalls cingeladencn Frauen hatten sich zahlreich eingestellt, eben so wenig fehlte cs an Gästen, indcß warb doch bei Weitem baö Gros dcr Versammlung durch die »Anwesenheit von nabe an 200 Verclnomitglicdern gebildet. WaS den Vortrag selbst an» langt, so war derselbe ein (sjcnuß. Schon der Name deS Herrn Vortragenden bürgt dafür. daß etwas Oberflächliches nicht zu erwarte» staut. Diese überzeugungswarmc, gedankenreiche und bcrstaudesscharic Behandlung des Stoffes, diese Begeisterung nnd Gewalt des rhetorischen »Ausdrucks riß alle Zubörcr mir kort, die lautlos den Worten des Redners lauschten. Nachdem Herr 1)r. Sülze die Geschichte dcö Lebens und der geistigen Entwick lung des großen Philosophen in lebhaften und wabrheitstreucn Farven geschildert, kam er insbesondere am ein Bull, zu sprechen, das in keiner deutschen Familie fehlen sollte. Cs sind dies Fichte s Rede» an die deutsche Nation. Und ln der Thal, Fichte's reine, esu deutsch - patrlotijchc Mannesseelc. sein von innigster lleber- zeugnng gestählter Wille und Eharactcr finden iu diesen Reden Ihren besten, getreuesten Ausdruck. Stürmischer Bestall lohnte den Redner. Es erfolgte hierauf die Erledigung der Bereins- i geschälte. Hiernach ist der von einem Verciiiömitgliede verfaßte Text zn den lebenden Bildern, der Traum eines alten Hand werksmeisters In Druck erschienen und wird znu. Besten des Haucbamonds verkamt. Außerdem liegen eine Einladung zur Gründung eines Kunstgewcrbevercinö. und ferner zn einer vom 15. Juli bis 15. September a. c. stattstndcnbcu Ausstellung von sür die Jugend bestimmten Erzeugnissen der Kunst, Wissenschalt und Industrie, sodann ein Circular des Pros. Reulcaux, eine Vereinigung des gcsammtcu deutschen Gewerbes bctx. vor. Zwei Anthcilscheine an die Gcwerbehallc wurden von den Herren Tisch lermeister Schäfer und Nadlcrmcister Dinger zu Gunsten des Haiisbaufontö zur Verfügung gestellt und vo» Herrn Schlosser meistcr Höhmc erstanden. >>crr ZInngicßcrmcistcr Bertram zeigte einen schon vor Jahren in Paris gelausten Regenschirm vor. dcr dnrch einen Mechanismus nur mit einer Hand aufgespannt zn werden braucht, und knüpfte hieran einige Bemerkungen hinsicht lich dcö Gebrauchs fremder Worte in der deutschen Sprache. Erwähnt sei schließlich, daß heute Mittwoch ll Uhr die Besich tigung dcr neuen Gcrichtsgedäudc cbent. der neuen Kirche in der Pillnitzerstraße durch die Ncreiiiömitglieder stattstndet. -Bei dem vorgestrigen Sturme, welcher früh durch die Straßen pfiff, stürzte ein Fenstcrflügel vo» dem Haute Malputgisstraße 20 herunter. Eine ältere, dahcrkommendc Frau entging nur dadurch dem Tode des Zerschmettertwertens. baß sie ihre Schritte nachdenkend zufällig gehemmt batte und schlug das Fenster dadurch einige Schritte vor ihr zu Boden. Wer hätte dieses Menschenleben auiwiegen können, wenn tr> schlimmste Fall eingctretcn wäre? Ist cS nicht eine schändliche Gleichgiltigkeit und ein bodenloser Leichtsinn, bei solchem Sturme die äußeren Flügel dcr Winterfenstcr anfznlassen. da doch Jeder durch das Anschlägen derselben an Wand und Fensterrahmen genügend erinnert wird ? — Für die „F amIlIenabend e", welche mit Eonccrt und daran sich schließenden Ball schon seit einer Rest e von Jahren während der Wintm'alson lm großen Saale der Feldschioßchcn- Restauration scde Mittwoch abgehaltcn und meist sehr zahlreich besucht werden, ist neuereings die Leitung des musikalischen Thclies Herrn Mnstkdirector Trenklcr übertragen worden.
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