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Dresdner Nachrichten : 09.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188906093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1889
- Monat1889-06
- Tag1889-06-09
- Monat1889-06
- Jahr1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.06.1889
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u. S4. Jahrgang, «ufi. 47.000 StüL kstultt.»aupl8ti'.rÄ, ksdriL v. contobüolisrn Dre-de», 1889. knmoo. ssrl I'iaul. Vrvsäsn, IVallstrasso 12. p-rr-np Vnsvd-/dLLüL0 kür mul MILck«I»«i» swvksd!« lob i» äs» vorsobiocksnston Stoffen null ^usfitkruv^vn -u I.SO, 1.50, 1.75, 2. 2.50, 3. 4 llnrtc etc. Hormann UvrLtvIÄ, vrssäso, ^Itmarkt. ««li. Atv ^«Iskilill MM 2 Nülliß 3od»llll-8trL88s 2. «>vK»iit«r üvnM-LMvI. VÜ»I1«I»«r LUn«n»« von MM»» Lk«»I»«1tvI» »MM» Line^ck>itrm. L»rl Vl««1en.»k.o, llokliek. Ltadlirt L83S. Lester kü^btzäenitiiürkli ist S» »»14 W'»i'dv, iidvr XnotiL tzroelciwiul, nickt KIsKsnä. XlioUlckti «»eisnste. 27, /tmelienstr. 19, r^Iolisuerstr. 40. l^eu«t.:Kvini'lok»ti'.(8t!»ärUörIitr). V« I» Fd ^ «d »W RdNIIsstS s.bsr ks§ts krsks. "WA V « ,K 4» ^ 4» SN LßLP^UU-II» Veldlot«, im saw 1'«^. Lekv -j0lian»688l>L88v. L 4» p ^ R »« «r.166. t-ie-el: Elementar« Ereil Handelskammer, misse, Arbeiierschutz, niedrig iseriencoloniern, Pfingstfest. ReichSanleihe». Hofnachrichten. Wettiner Jubelfeier, Dresdner Börse und )resv»er Ortskrankenkasse, Veerenobstausiiellung, Gerichtsverhandlungen. Tagesg-schichte. Sonntag, 0 Juni. «enwn»ortll»«r ««daNmr «tr Politische» o». «m« vi«r», «n »md«,. Pfingsten, seit Gorthe'S Bezeichnung als „liebliches' Fest un- Migemale gepriesen, stellt sich Heuer als Heikes Jett ein. Die Witterung dieses Jahres bewegt sich in den schroffsten Gegensätzen. In den Monaten März und April Nichts als Regen. Kälte und Sturm: die Sonne war vom Himmel wie verschwunden. Wer hätte sie damals leuchten sehen? Jetzt strahlt sie seit 6 Wochen ununterbrochen heiß und heißer in prangender Schöne, niit ver sengender Gluth. Schwer« Gewitter, verheerende Wolkenbrüche! Es könnm unS im Lause dieses Sommers noch arge Urberschwem- mungen bevorstehen. Hoffentlich hat das schwere Unglück in Ame rika uns aufgerüttelt au» dem Phlegma, mit dem wir bisher die Wasserbauten betrieben. Wenn man auch nicht Hals über Kopf Jlußregulirung, Kanalbauten, Waldaufforstungen vornehmen kann, um die Schäden etwaiger Wasserfluthen zu milden«, so haben diese volkswirthschastlichen Unternehmungen, die doch alle in einem ge wissen Zusammenhang miteinander stehen, doch durch jene trans atlantische Heimsuchung einen kräftigen Anstoß erhalte». Uebrigrns stellt man in Amerika eine seltsame Vermuthung über daS häufige Vorkommen von Platzregen und Wolkenbrüchen daselbst auf. In Nordamerika sind allein über 30.000 Lokomotiven in Betrieb. Diesen entströmen etwa 53,000,000,000 Kubikmeter Dampf jede Woche, welche als Regen zur Erde fallen, genug, um alle 24 Stunden einen tüchtigen Platzregen zu erzeugen. Wenn man nun den von den übrigen im Betrieb befindlichen Dampfmaschinen in die Luft entsandten Dampf auf das Achtfache veranschlagt, so steigen allein in Amerika allwöchentlich 470,000,000,000 Kubikmeter Wasser in dampfförmigem Zustand« in die Atmosphäre. Ganz so von der Hand zu weisen ist diese Ursache der sich häufenden Wolken- briiche nicht. Hat man doch bei uns auch die Zunahme der Blitz schläge daraus zurückgesührt. daß in steigenden Mengen Eisen dem tiefen Schooße der Erde entnommen und in Gestalt von Eisen bahnschienen, Lokomotiven, Maschinen des verschiedensten Gebrauchs und als Träger beim Hausbau an die Oberfläche mit der Lust in unniittelbare oder doch nächste Berührung gebracht werden. Pfingsten friert die Christenheit als das Stiftungsfest der Kirche. Die in Jerusalem versammelten Jünger des zum Himmel ausgcsahrcnen Stifters der Religion wurden vom heiligen Geiste ersaßt, sie gingen hinaus in die Welt und lehrten alle Heiden. Die Heilslehren der Christenheit immer weiter zu verbreiten und was mehr sagen will, sie auch anzuwenden und selbst zu bethätigen, daran mahnt das heurige Pfingstfest mit ganz besonderer Ein dringlichkeit. Ging« tdm doch zwei Ereignisse ungewöhnlicher Art voran. DaS eine »ur die in noch nicht erlebter Stärke auftretrnde Lohnbewegung der industriellen Arbeiter Deutschlands, die ihren schärfsten Ausdruck in der Massenarbeilseinstellung der Bergleute fand. Die Mißstände, die jenen Streik herbeigrführt haben und die hierbei aufgedeckt wurden, sie ichärften den Besitzenden das soziale Gewissen und DaS ist ihre erfreulichste Folge. Es fehlt gewiß noch Manches, um die guten Vorsätze in Thaten umzuwan- dein, aber die Erkenntniß von dieser Nvthwendigkeit ist vorhanden bei der Reichsregierung. den Landesbehörden und dem größten Theil der Gewerbeunternehmer. Wo ein solcher guter Wille fehlt, nun, da muß eben staatlicher Zwang nachhelsen; er wird schon flinke Beine machen, wo sich, wie bei einer Handvoll hockmiüthiger und habgieriger Zechenherren im Ruhrgebiete, noch Unverstand, Dünkel und Hartherzigkeit gegen die Ausübung sozialer Pflicht« stemmt. DaS zweit« Ereigniß, welches die Wochen vor dem dies jährigen Pfingsten so bedeutungsvoll machte, war der endliche Ab schluß des Jnvaliditäts« und AltersversicherungSgesetzes. ES ist die Ausführung der berühmten Botschaft eine» menschenfreundlichen Herrschers. Niemand behauptet, daß mit der Verwirklichung diese» Gesetzes daS letzte Wort in sozialen Reformen gesprochen sei; aber nur die Böswilligkeit könnte bestreiten, daß in dieser Versorgung erweibsuniäbig gewordener Arbeiter ein Stück christlicher Nächsten liebe zu verwirklichen unternommen wurde. Einer ganzen Reihe von Vorschriften in dem Jnvaliden-Versicherung-gesetze könnte man die Ueberschrlft geben, die der berühmt« menschenfreundliche Groß- sabrikant Dolfuß an die Thür einer seiner milden Stiftungen ge schrieben hat und die jetzt den einen Saal der Berliner Ausstell ung für Unfallverhütung schmückt: „Der Arbeitgeber ist dem Ar beiter noch mehr schuldig als den Lohn". So steht eS inderthat. Wie der Pflichtenkrei» des Arbeiters gegen seinen Arbeitgeber sich nicht aus die Leistung der vereinbarten Arbeit beschränkt, so er schöpfen sich auch umgekehrt die Verpflichtungen des Arbeitgebers gegen seine Leute nicht auf die pünktliche Lohnzahlung. Bin dieser Erkenntniß ist unsere ganze soziale Gesetzgebung durchdrungen und getragen. Der Wille unseres Kaiser» und der LandeSfürsten Deutschland» sind Bürgen dafür, daß auf der Bahn der sozialen Reformen hochgemuth und menschenfreundlich, entschlossen und herjhaft weitergeschritten wird. Nur sollte man die Bestrebungen nicht stören und kreuzen durch wtrthschaftlichr Maßregeln, die, äußerlich betrachtet, aus einem an der« Gebiete liegen, aber eine tiefe Rückwirkung aus die soziale Entwickelung auSüben müssen. Wir haben namentlich einen Schritt im Auge, mit dem sich der preußische Finanzminister angeblich trägt. An der Berliner Börse erhält sich hartnäckig da» Gerücht, daß Herr von Scholz eine dreiprozentige Reichsanleihe in Vorschlag gebracht habe. In der letzten Zelt bat das Sinken des Zinsfußes die Herausgabe der ReichSanleihe auf 8'/» Proz. herabgedrückt. Sollte da» Reich dazu übergehen, seinen neuen Geldbedarf nur zu 3 Prozent zu verzinsen, so würden wir die» al» rin große» Unglück betrachten. Daß daS Reich sein Geld auch zu 3 Proz. mit Kuß hand geborgt bekommt, bezweifelt Niemand und daß die Börse diesem Vorhaben sympatbisch gegenübcrsteht. bedarf keiner Versiche rung. Es würde damit amtlich bestätigt werden, daß der Kapital- Preis wiederum gesunken ist: sämmtliche Börlenwerthe, deren Preis mehr oder weniger abhängig ist von dem Normalzinssatz, würden eine KurSerhöhung erfahren: sämmtliche Stadt- und Staatsanleihen würden auf'S Neue einer Convertirung, d. h. Zinsherabsetzung unter warfen werden: dieser Convertirung würde eine abermalige lange Reihe von Jndustrieprioritätrn und anderen festen Zinspapicren folgen. Der Discontosatz würde ermäßigt werden, Ultimogeld würde billiger; kurz, überall würde für die nächste Zukunft der Weizen der Spekulation auf's Herrlichste blühen. Eine dritte Aera der Gründungen mit ihren immer verderblicheren Folgen stünde bevor Auch die Vertreter des einseitigen Agrarierthums sind erfreut über die Aussicht, daß der Kapitalpreis weiter sinken soll: sie bilden sich ein. die Landwirthschaft würde erst dann wieder lebensfähig sein, wenn der Zinsfuß auf zwei Prozent sänke, da alsdann erst der Durchschnittsertrag deS Getreidebaues den Zinssatz des im Grundbesitz angelegten oder von demselben an Gläubiger zu ver zinsenden Kapitals uni etwas übertreffen würde. Wir brauchen (bemerkt ein der Landwirthschaft vornehmlich dienendes Blatt, wie der „Reichsbotr") nicht zu sagen, daß wir diese Meinung nicht theil«, und — wenn wir sie theiltm — sie nicht als ausschlag gebend bei einer so wichtigen Maßregel gelten lasten könnten. Tie Aufnahme niedriger verzinslicher ReichSanleihe» findet lediglich vom fiskalischen Standpunkte auS einen Schein der Rechtfertigung. Angenommen, eine Zprozentige Anleche würde zum Kurie von 98 statt einer 3'/»prozent. zu 104 auSgegeben. so würde die Zins ersparniß etwa V« Proz. betragen. Das steht in keüiem Verhältniß zu dem enormen volkSwirthschaftlichen Nachtbeile, welcher den Steuerzahlern Lurch eine weitere Entwerthung des Geldes zugesügt werden würde. Man bedenke, daß auch die Sparkassen sofort ihren Zinsfuß herabletzen müßten und daß den Sparrinlegern von 3V» Milliarden Mark rin Zinsverlust von Proz, weit empfind sicher, die Schädigung ihrer Steuer- und Consumtionskrast eine volkswirthschastlich weit schädlichere wäre, als wenn daS Reich sich zur Ausbringung jenes Viertelprozent auf dem Steuerwege ver stände. Dem Großcapitalistcn verschlägt es wenig, wenn der Zins fuß der Rentenwerthe sinkt; er bat sein Geld in vielen verhältniß- mäßig kleinen Posten bald hier, bald da angelegt, er kann auch den CurSgewinn ausnutzen, und die Chancen der Industrie« stehen ihm ebenfalls offen. Unier Mittelstand aber wäre sehr übel daran, wenn ihm seine Wohlhabenheit so unter den Händen entschwinden sollte. Um so viel der Staat und daran anschließend natürlich die anderen Geldnehmer ebenfalls an ihm sparen, um so viel muß er Wiedemm in sein« Ausgaben sparen, und so würde der Fiskus sehr bald erkennen, daß er eine Maßregel angewandt hat. die das Gegentheil von dem bewirkt, was er beabsichtigte. Alle milden Stiftung« müßt« ihre Wohlthaten einschränken, alle Unmündigen bekämen ihr Einkommen verkürzt; alle kleinen Leute, die auf festen Zinsenertrag angewiesen sind, kommen in s Gedränge. Drückt man den Werth deS Geldes immer tiefer herunter, so muß der Staat die Gehalte seiner Beamt« unbedingt erhöhen und waS er an der Verzinsung seiner Schuld« erspart, giebt er wieder an Gehalts erhöhungen auS. DaS Reich und der Staat sollen aber nicht nach Börsen-Grundsätzen Finanzpolitik treiben, sondem nach Grundsätzen allseitiger Gerechtigkeit und allseitigen Schutzes ihrer Angehörigen. «esefte Drablberichte der „Lre-duerRachr." vom 8. Juni sandte Graf Hobenthal hat einen kurzen Urlaub angetreicn. Wäh rend seiner Abwesinheit sungirt Lraationssekrrlär v. Salza und Llchte- nau als Geschäftsträger. — Fürst Bismarck ist heute früh mit Ge mahlin nach Varzin abgereist. — Der Schah wirb bei seiner morgen Abend 6 Uhr erfolgenden Ankunft vom Kaiser, sämmtlichen Prin zen, sowie den hier aarnisonirrndm Prinzen auS souveränen Häu sern. dem Stellvertreter des Reichskanzlers, der Generalität rc. em pfang« werden. Der Zug geht durch die Lind«. Sobald er das Brandenburger Thor passtet, weiden 72 Kanonenschüsse gelöst. Berlin. AuS Bem wird gemeldet: Die Andeutung ein zelner deutscher Blätter, daß die deutsche Regierung an den schwei zerischen Bundesrath doS Verlangen gestellt habe, die Ausweisung des Polizei-Inspektor» Wohlgrmuth formell zurückzunehmen, bestä tigt . , ^ Paris. In Folge der , „ , . PoulangerS hat der oberste Gerichtshof die litär-Jntendanten angeordnet. Die B. " ' . , von Papieren «Haftung eines Mi- erliner Börse setzte beute abermals in schwacher Haltung ein. doch trat kein dringendes Angebot zu Tage. Allerlei ungünstige politische Gerüchte über Unruhen in Serbien, einen Amstand in Kreta re. wurden erörtert. Besonders schwach war der Russenmarkt, ebenso spekulative Bankwerthe. und von dies« na mentlich DiSkonto-Commandit. In Bergwerken vollzog sich in allen leitenden Werth« «ine Abschwächuna, ohne da« besondere Gründe dafür geltend gemacht werden könnt«. Für deutsche Bahnen bestand geringes Interesse, Mainzer, Marienburg« und Ostpreußen ermatteten spät« noch weiter. Im Gegensatz hierzu bestand für österreichische Bahnen günstige Meinung,: bevorzugt waren Elbethal, Dux« und Buschtiehrad«. Fremde Renten waren zumeist fest mit Ausnahme von Russen. Im Kassavrrkehr herrschte wenig Leben. Die Cours« könnt« sich im T Privatdiskont 2 Prozent. »«» ». «»»»»«.» M5.25. »Ur»t«»»»n »I,r»««ft»ichii Gol» «lbelhal «IM. »«»«». <««*«., «»»I« WM. »I»«»,««. Jlaiienkk »7,20. Et,«». »,»» ISIjN. >,«»«»» «ri»rlt«te» —«»»»i«r 7»'/,- »»»»irr «8.1S. dlstü». «»«„»»». «utzi«. »»t>»r»«m. »i,»»««, <««li>»>. «,«,» »n Jimt —, p»r «»»»r. >». «»«INI »« SM» »«» O-«,»kr IM. chnitt behaupten. «»»««. 22M. »rhau»trt. Sotrltus »er Juni 41.75, »er Seplbr.-Deccmber 42,75, «üdiil »er Juni 53,50. per Beplrmder-December 55,25, ruliig. vrotuiieu rschiut.l Weizen »er Juni 22.75, »er Eepidr.-Derbr. ' 4l,7i>, »er Septbr.-Deccmber 42,75, ruhig. Oertliches und Sächsisches. — AuS Stuttgart wird gc,neidet: Die Ankunft des Königs von Sachsen ist gleichzeitig mit der des Kaiserpaares für den Abend des 24. in Aussicht genommen. — Der Freiverger Anzeiger meldet: Das Königl. Oberhof- marschallamt hat, wie wir vernehmen, Herrn Bürgermeister Beutler wissen lassen, daß Se. Majestät der König einer Vorstellung des in Freibcrg geplanten Festspieles zur Feier des Wettiner Jubiläums bei zuwohnen geruhen wolle. Die Bestimmung des Tages der Vor stellung ist Vorbehalten, doch wird dieselbe jedenfalls erst Ende Juni nach Rückkehr Sr. Majestät aus Stuttgart erfolgen. — Se. Hoheit Herzog Paul von Mecklenburg-Schwerin er nannte den Kaufmann Gustav Tuchler. Inhaber deS Herren- Mode-Bazar Otto Wolfram, Nachf., König-Johannstrnße 2, zu seinem Hoflieferanten. — Der Feuerlösch-Inspektor Scholle vom Königl. Hos- theater erhielt das von Sr. Majestät dem König gestiftete Ehren zeichen für Feuerwehren. — Finanzassessor Dr. Friedrich Götz wurde zum Finanzrath in der 4. Klaffe der Hvfrangordnung und zweiten Slcmpelsiscal er nannt. In letzer« Eigenschaft ist verselde zugleich mit den Revi sionsgeschäften in stempelfiscalischer Hinsicht beauftragt. — Die Deputation, welche der Bundesrath zu dem Wet tiner-Jubiläum »ach Dresden entsendet, wird aus dem Borsitzenden. dem Staatssekretär v. Bötticher, dem gwßherzoglich badischen Ge sandt« Freiherrn v. Marschall und dem großherzoglich hessischen Ge sandt« Wirkl. Geh. Rath Dr. Neidhardt bestehen. — Der in Sachsen staalsangehöriae Bahnhossrestaurateur Wetzet in Greiz «hielt vom Fürsten Neuß ältere Linie den Titel „Hostraiteur". — Der außerordentliche Landtag tritt Mittwoch, den 11. d. Nt., zusammen. Die erste Sitzung der 2. Kammer findet bereits an diesem Tage, Abends 6 llhr, statt. — Wie seiner Zeit gemeldet, wird tunt« den Glückwunsch- Deputationen, die im Königl. Schlosse erscheinen, sich auch eine Abordnung des Reichstages befinden. Durch den Reichs- tagsabgrordnelen Ackermann wurde dem geichättsfübrenden Aus schüsse mitgetheilt, daß diese Abordnung aus den drei Präsidenten des Reichstages, den Herren v. Levetzow, Dr. Buhl und v. Unruh- Bvmst bestehen wird. Es wurde beichlvsscn, diele Vertretung des Reichstages bei ihrer Ankunft in Dresden zu begrüßen und in Equipagen nach ihrem Absteigequartier (Hotel Bellevue) zu ge leiten. — Für ärztliche Hilfeleistung wirb währenddes Festzuges in ausgedehntem Maße gesorgt sein. Dieser Theil der Fürlorge untersteht dem Stadlbezirksarzt, Herrn Dr. Niedner. Nicht nur werden in den verschiedensten Theile» der Stadt Sani- tätswachen eingerichtet, wo die etwa von Unfällen Betroffenen sofort ärztliche Hilfeleistung vorfinden: es werben auch die ganze Länge des Festzugs entlang Samariter auigestellt, die anaenblicks zur Hand sind. Auf jede der Tribünen selbst wird ein Arzt und eine Albertinerin plazirt. Eine auf den Tribünen vorgcnommene Sitzprobe «gab. daß die Plätze äußerst bequem angelegt und sehr reichlich bemessen sind. Niemand wird etwa gezwungen sein, stundenlang vorher aus einem und demselben Flecke auszuhalten: man kann bcauem verkehren, die Büffets sreqaeuliren, auch die Bedürfnißanslait, die unter jeder Tribüne eingebaut ist, benutzen. Die Billetkontrole auf den Tribünen wird durch llädtiiche Unter beamte bewirkt. — Der Ordnungsausschuß erläßt Bestimmungen betreffs der Spalierbildung. Demnach haben oie Theilneh- mer an dem zu bildenden Spalier in dunklem Anzug, hohem Hut (Cylinder) oder schwarzem Filzhut und weißen Handschuhen zu er scheinen. Feuerwehren, Turner, Radfahrer u. s. w. tragen die von ihren Vereinen vorgcschricbene Kleidung. Ordens- und Ehren zeichen sind anzuleg«. Als besonderes Feslabzeichen wird eine weiße Binde mit darauf befestigtem wcißgrünen Schild am linken Arme getragen. Fahnen diincn nicht mitgeführt werden. Die Aufstellung erfolgt auf beiden Seiten der Fcslstraße in einfacher, auf besonders bezeichnet« Straßen und Plätzen in dovpclter und an allen Straßeneinmiindniiqen in dreifacher Reihe. Das fertig- gestellte Spalier darf von Niemandem durchbrochen werden, weder von Abtherlungen noch von einzelnen Personen des Fcstzuges oder von den Zuschauendcn. Nur die an den Armbinden kemstlichm Mitglied« der Ausschüsse, mit Passirschcin versehenen Personen oder Von Unwohlsein Befallene sind durchzulassen. — Im Lause dieser Woche sind den Herren Direktoren unse rer Bezirks- und Freischulen vom Ausschüsse für Fcrienkolo - nieen die nöthig« Tabellen zugeganaen mit der Bitte um An gabe derjenigen Knabm und Mädchen, für welche cm erfrischender, neubelebender Landaufenthalt unbedingt erforderlich ist. Aus 1 Bezirksschnle kommen freilich nur gegen 16 Kinder bei einem Schülerbestande von gegen 1000 Kindern. Was ist das unter so vielen? Da mag die Auswahl sich manchmal recht schwierig ge stalten» doch konnte man beim besten Willen vorläufig aus keine höhere Zahl zukommm mit Rücksicht auf die verfügbaren Mittel. Eine recht lebhafte Unterstützung des Liebcswerkes seitens unserer bemittelt« Mitbürger, von denen gerade jetzt viele recht ansehnliche Einnah men zu verzeichnen haben werden, ist daher recht sehr zu wünsch«. Hunderte von Kinderhcrzcn harren ängstlich der Wohlthat, ihren kranken und siechen Körper durch einen Aufenthalt in Gottes kreier Natur zu neuen Entbehrungen stärken z» dürfen, vergesse daher Niemand, sein Scherflein dem Unternehmen beizusteuern. Durch den gelchäftsfübrenden Ausschuß ist bereits eine vorläufige Auswahl der Orte, sowie der Führer und Führerinnen der geplan ten Kolonie« erfolgt. Am 1. Juli findet die ärztliche Auswahl der Kinder in der Turnhalle der 7. Bürgerschule statt. Das Di rektorium des „Vereins für obdachlose Männer, Volksbäder für Männer und Frauen" hat sich auch in diesem Jahre «boten, die ausgewählt« Kinder vor ihr« Abreise iiiientgeltlich baden zu lassen. Die Gesellschaft Victoria hat das Anerbieten geinacht, bei Lebens und Unfallversicherungen der Ausichußmitglieoer oder ihrer Be kannten einige Prozente der Einzahlungen der Ferienkoloniekassc ,ufi,eben zu lassen. Erfreulich ist auch, daß sich bereits jetzt einige Familien aus dem Lande erboten haben, mehrere Kinder während der Dresdner Somiiirrfcrie», die am 20. Juli beginnen, uneiil- geltlich niiizunehmc». Es würde mit Freuden begrüßt werden, wenn gleiche Angebote noch weiter einaingen cm den Vorsitzenden des Ausschusses, Dr. med. Unruh. Diese Kinder bedürfen nicht etwa besonderer Pflege, da sie nicht wirklich kraul, sondern nur siech sind. Für sie sind nur viel Bewegung in 'rischer Luit und eine einfache, kräftigende Kost nöthig äor k^suvllklroliv 22 uvä Xtzumui kt 5
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