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Weißeritz-Zeitung : 09.05.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190305090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19030509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19030509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1903
- Monat1903-05
- Tag1903-05-09
- Monat1903-05
- Jahr1903
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 09.05.1903
- Autor
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Wchtch-MiW Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. 69. Jahrgang. Sonnabend, den 9. Mai 1903. Nr. 54. Amtsblatt für die Königliche AmtshauMannschast, das Königliche Amtsgericht nnd den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Vw-nlworllich-r Mdswur: Paul I-hM. - Druck und Vwl-g mm Carl I-Hnr in DlpMdiÄmNdr. MN acht,-1,1,-» Uat--h-Itun,-bl-t<". MN I-ad- »ad hau-wl-ilch-ftllch-r Mm»«,.»-«-,e. 2'llerate, welche bei der bedei-tenden Auflage.de» Blatte» »ine sehr, wirk» same Verdrehung finden, werden mtt 12 P^p-, solche aus unserer Amtshaupt' Mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ha» bellarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Aufschlag. — Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten zelle 20 Pfg. > Di« „Weiberitz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergeken- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 2d Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan- Palten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Gesperrt wird l. vom l3.—18. Mai c. der Kommunikationsweg von Hausdorf nach der Schlottwitzgrundstrabe, . 2. vom 17.—ly. Mai c. die Bezirksstraße Dippoldiswalde — Kreischa in Hausdorfer Flur. Der Verkehr wird währenddessen zu 1) auf die Bezirksstraße Dippoldiswalde—Kreischa bez. über Maren, zu 2) auf die Ortsstraße Hausdorf und über Reinhardtsgrimma gewiesen. Dippoldiswalde, am 5. Mai 1903. Königliche Amtshanptmannfchast. 430 ä. Lossow. H">. NntzholzmasseMnktiou. Von den Revieren Spechtshausen, Naundorf, Grillenburg, Höckendorf, Wendischcarsdorf, Reichenbach und Marbach des Grillenburger Forstbezirks sollen in dem kleinen Kaufhaussaale des Ratskellers zu Freiberg Sonnabend, den 23. Mai 1903, von vormittags 1 l Uhr ab ca. 7600 Festmeter weicher Nutzhölzer zum Teil in bereits aufbercitetem, zum Teil in noch aufznbereitendem Zustande meist als Stamm holz in einzelnen Holzposten von 20 bis 410 Festmetern unter den in der Auktion be kannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Näheres darüber besagen die bei der unterzeichneten Oberforstmeisterei und dem Königlichen Forstrentamte Tharandt in Empfang zu nehmenden speziellen Auktions-- bekanntmachungen, sowie die von den Herren Reoierverwaltern zu beziehenden speziellen Auktionsverzeichnisse. Im Uebrigen ist auf die in den umliegenden Gasthäusern aushängenden Plakate zu verweisen. Königliche Oberforstmeisterei Grillenburg, am l.Mai 1903. K. Tittmann, Geheimer Forstrat. Bekanntmachung. Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie an der Land straße von Schmiedeberg nach Niederpöbel liegt bei dem Postamte in Schmiedeberg (Bez. Dresden) ans. Dresden-A., 6. Mai 1903. Kaiserliche Ober-Poftdlrektion. I. V.: Gräper. Bekanntmachung. ' Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie an der Strafe von Edle Krone nach Klein-Dorfhain liegt bei dem Postamt in Tharandt aus. Dresden-A., 6. Mai 1903. Kaiserliche Ober-Postdirektion. I. V.: Gräper. Auf dem Wege der fortschreitenden euro päischen Kultur nnd des Friedens. Noch sind alle europäischen Zeitungen von Berichten über den glanzvollen Besuch des deutschen Kaisers in Rom gefüllt, und nachklingend gedenken sie auch der be deutungsvollen Besuche, die der König von England in Lissabon, in Rom und zuletzt in Paris gemacht hat, und gegenüber solchen erfreulichen Kundgebungen der Fürsten- und Völkerfreundschaft muß sich das politische Urteil über den Wert und die Bedeutung derselben weit, weit über die Tagesbegebenheiten erheben, die uns aus Rom und Paris berichtet wurden, mochten sie uns auch noch so schön und glanzvoll erscheinen. Man fühlt aus all diesen fürstlichen Begegnungen heraus, daß sie keineswegs nur eine Sache der internationalen Höflichkeit und der höfischen Etikette sind, sondern daß in ihnen noch der große, ernste, politisch hochbedeutsame Gedanke zum klaren und schönen Ausdruck gelangt ist, auf dem Wege der europäischen Kultur und des Friedens zielbewußt und kraftvoll weiter zu schreiten, und zwar möchten wir dies heutzutage nicht nur von den verbündeten Fürsten und Völkern in Europa freudig aussprechen, sondern überhaupt von allen euro päischen Regierungen und Staaten behaupten. Für ehr geizige Eroberungskriege blüht gegenwärtig in Europa absolut kein Weizen mehr, dazu sind die Staatsoberhäupter viel zu edel und klug angelegt, und dazu liegen die Ver hältnisse heutzutage ganz anders wie vor hundert Jahren. Der große Napoleon l. konnte nur deshalb bis Moskau vordringen, weil er auf dem Wege dahin schlecht ge lüstete Heere und schwache Staaten traf. Gegenwärtig stellt jeder Staat ein großes, starkes Volksheer ins Feld, Las rasche Eroberungszüge nicht nur unmöglich, sondern auch für den waghalsigen Unternehmer höchst gefährlich macht. Der Ehrgeiz der Fürsten und Staatsmänner, der Völker und der Parteien hat sich daher in Europa und in den rein europäischen Ländern vom kriegerischen Ge biete. entschieden abgewandt und der Pflege der Kultur, der Humanität und des Völkerfriedens zugekehrt. Auch die Unruhen in Mazedonien ändern an dieser Grundlage der europäischen Politik nichts, denn keine Großmacht hat den Ehrgeiz, aus den Unruhen in Mazedonien Kapital zu schlagen, sondern sie sind alle bemüht, dort die Ruhe wieder Herstellen zu helfen. So bieten die letzten fürst lichen Begegnungen der europäischen Kulturwelt einen hohen moralischen Gewinn. Die Fürsten und Völker Europas sind einander in der Erkenntnis und der Wah rung der höchsten Güter dieses Lebens näher gekommen. Möchte dieser große Fortschritt auf dem politischen und kulturellen Gebiete auch ein gutes Zeichen dafür sein, daß die Staaten sich auf dem wirtschaftlichen Felde mehr ein ander nähern und die zahlreichen Differenzen in der Handelspolitik mildern. Differenzen und Kämpfe werden ja im Menschen- und Völkerleben niemals ausbleiben, sondern sie entstehen naturgesetzlich sogar immer wieder aus den natürlichen Gegensätzen. Aber sie brauchen nicht zum Bruche, nicht zu Handels- oder Wasfenkriegen zu führen, sondern sie können im Geiste gemeinsamer Kultur interessen allmählich ausgeglichen werden. Daß das Be dürfnis dieses Ausgleiches auch in denjenigen Kultur staaten heutzutage ein sehr großes ist, die sich sonst in ihrer auswärtigen Politik in scharfen Gegensätzen bewegen, zeigt die jüngste Ansprache des Königs von England an den Präsidenten der französischen Republik. In dieser Ansprache betonte der König von England den Wunsch, die gemeinsamen Kulturinteressen Englands und Frank reichs (die im ganzen Mittelmeere und in Afrika gegen sätzliche sind) immer mehr verbrüdert zu sehen. Der Weg zu dieser Verbrüderung müßte allerdings erst gefunden werden. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Als dritten Neubau in dieser Saison ist die Errichtung eines größeren Wohngebäudes am Huthaus in Angriff genommen worden. Dasselbe soll 30 Meter Front messen und auf 18 Wohnungen be rechnet sein. — Der Fall, daß 20 Auslandspässe auf einmal ver langt werden, wie es dieser Tage geschah, dürfte bei der hiesigen städtischen Polizei wohl sehr vereinzelt dastehen. Es handelt sich nämlich um 20 Arbeiter der Sächsischen Holzwarenfabrik, die von den Besitzern als Stamm mit in die neue Filiale nach Rußland (Riga) genommen werden. Bei dem besonders gehobenen geschäftlichen Ver kehr mit Rußland macht sich diese Siedelung daselbst wegen des enormen Zolles auf die fertigen Waren wohl erklärlich. Sollen doch auf eine Sendung im Werte von 8000 Mk. noch ziemlich 7000 Mk. an Zoll und Spesen kommen. Der Betrieb der hiesigen Fabrik bleibt trotz der „Auswanderung" auf derselben Höhe wie bisher be stehen. — Am Sonntag hielt die Innung der vereinigten Bau Handwerker im Bahnhofshotel ihr Frühjahrs guartal ab, deren Geschäftsgang diesmal von dem stell vertretendem Obermeister, Herrn Schlossermeister Schmidt, geleitet wurde. Derselbe drückte sein Bedauern darüber aus, daß Herrn Obermeister Philipp, der seit 15 Jahren der Innung vorsteht, Krankheit an der Geschäftsführung verhinderte. Die Versammlung richtete an Herrn Philipp ein Dankschreiben mit den besten Wünschen für baldige Genesung, wofür derselbe schriftlich dankte. Nach Ver lesung und Richtigsprechung des Jahresberichts und der Jahresrechnung wurde Herr Schlossermeister Reinfeld- Schmiedeberg als Jnnungsmitglied ausgenommen. Darauf fand die Aufnahme von 15 Lehrlingen statt, während >2 losgesprochen wurden. Dieselben hatten ihre Gesellen stücke ausgestellt und darauf von der Prüfungskommission folgende Zensuren erhalten: l Lehrling — I, > — IK, 4 — ll, 3 — llb, 3 — »l. Unter beherzigenden Worten der Ermahnung überreichte ihnen der Obermeister die Lehr briefe. Aus der Vorstandswahl gingen hervor die Herren Obermeister Philipp, Schlossermeister Schmidt, Tischler meister Heinrich und Vlechwarenfabrikant Teicher. Dem ausgeschiedenen Beisitzer, Herrn Beutel, wurde herzlicher Dank ausgesprochen. Bezüglich des Herbergswesens, über das Herr Herbergsvater Blümel berichtete, konnte man sich zu Aenderungen nicht entschließen. Die Beschwerde eines Meisters über angeblich zu geringe Zensierung seines Lehrlings überwies man dem Jnnungsausschuß zur Be gutachtung und Schlichtung. — Das Altertumsmuseum hat seine Pforte seit dem 3. Mai d. I. wieder eröffnet und ist Sonntags von 11 bis 12 Uhr zu besichtigen. Ein Einblick zeigt uns in Bildern wie die Stadt früher war: die Marktseite 1842 vor dem Brand (mit Leitergasse und der Rosengasse), den Obertorplatz mit Meilensäule und Plumpenhäuschen, die Schulgasse mit den ehemaligen Wohlfahrtstum. Die Kahlehöhe-Kirche bei Reichstädt. Kanonenkugeln aus den Napoleonischen Kriegen; Brakteaten, gefunden in Wendisch carsdorf und Obercarsdorf; alte Kirchenbilder, Kalender von 1794 bis 1827, alte Zinngefäße, Notgeld von Kamenz aus dem 30jährigen Krieg, alte Stickereien, Fächer, Uni formen und dergl. mehr. — Der Verein stellt sich die Aufgabe, das zu erhalten, was wir Sehenswertes von alter Zeit noch besitzen, und es ist durch denselben jeder mann Gelegenheit geboten, etwaige Raritäten, welche un gesehen in Prioatbesitz ruhen, im obigen Museum mit ausstellen zu lassen. Anträge nehmen die Vorsteher des Gebirgsoereins, Herr Kaufmann Lincke, Kassierer Schubert, W. Wendler, Baumeister Klotz, Buchdruckereibes. Jehne mit Dank entgegen. — Unsere Kinderbewahranstalt ist nach ihrem letzten Jahresbericht im verflossenen Jahr von 8618 Kin dern, dem 2. bis 12. Lebensjahre angehörend, an 280 Tagen besucht worden. Zur Unterhaltung ihrer Tätig keit bedurfte genannte Anstalt: 776 Mk. 34 Pf. zur Be- steitung des Wirtschaftsaufwandes; 368 Mk. 45 Pf. für Gehalt nnd Löhne, darunter 270 Mk. an das Diakonissen haus zu Dresden für Leistungen einer Schwester, ferner 99 Mk. 6 Pf. für bauliches Wesen, 33 Mk. 46 Pf. zur Instandhaltung des Inventars, 32 Mk. 90 Pf. für Steuern und Abgaben, 135 Mk. 60 Pf. für Licht und Heizung, 93 Mk. 50 Pf. sind für Freistellen an 11 Kinder ge währt worden und 14 Mk. 70 Pf. zu gleichem Zweck aus der Biedermann-Stiftung; 100 Mk. waren als dritte Rate auf eine Bauschuld zu tilgen und 252 Mk. 50 Pf. betrug die Ausgabe zur Christbescherung für 59 Kinder. Diese Bedürfnisse konnten bestritten werden aus folgenden Einnahmen: 878 Mk. 40 Pf. Koftbeiträge von den Kin dern, 235 Mk. 75 Pf. Beiträge von 84 Mitgliedern des Frauenvereins, 54 Mk. 86 Pf. Erträgnisse des Garten grundstücks, 421 Mk. 50 Pf. an Zinsen und Legaten, 100 Mk. Jahresbeitrag hiesiger Stadt, 180 Mk. aus der Jäckel-Stiftung, 50 Mk. Beitrag Ihrer Majestät der Königin Carola, 25 Mk. Geschenk von „ungenannt", 25 Mk. aus der Sammelbüchse des Erholungsheim Dippoldshöhe und 40 Mk. Reinertcägnis einer vom hiesi gen Männergesangverrin zum Besten unserer Kinder bewahranstalt wiederholten Gesangs-Aufführung. Die Sammlung für die Christbescherung ergab 240 Mk. 50 Pf. an barem Geld und außerdem mancherlei Gaben an Kleidungsstücken, Stoffen, Spielzeug, Pfefferkuchen u. s. w. — Unsere Kinderbewahranstalt ist in dem verflossenen Jahr erfreulicher Weise wieder in den Besitz eines Legates gelangt. Aus dem Nachlaß des verstorbenen Herrn Privatus Biedermann wurden 1000 Mk. dem hiesigen Stadtrat mit der Bestimmung überwiesen, die Zinsen
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