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Weißeritz-Zeitung : 23.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189710232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18971023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18971023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-23
- Monat1897-10
- Jahr1897
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.10.1897
- Autor
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Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nach einer Zusammenstellung des Lanvesausschuß sächsischer Feuerwehren über die Thätigkeit der Wehren bei der Großwaffergefahr Ende Juli und Anfang August dieses Jahres ergiebt sich, daß innerhalb der Amtshauptmannschast Dippoldis walde in 8 Gemeinden 8 freiwillige Feuerwehren mit 187 Wehrmännern in Dienst gestanden und 43 Per sonen geborgen haben. — Im gesammten Königreiche find in 152 Gemeinden überhaupt 170 Feuerwehren und zwar ISO freiwillige, 18 Fabrik- und 2 BerusS- feuerwrhren mit insgesammt 6004 Mann thälig ge wesen. Geborgen wurden 1329 Personen und vom Tode des Ertrinkens 17 Personen gerettet. 12 Feuer wehrmänner haben sich kleine Verletzungen bez. Krank heiten zugezogen. 3 Feuerwehrmänner sind tödtlich verunglückt. — Im hiesigen Gewerbeverein wiro, wie uns vom Vorstand desselben mitgetheill wird, demnächst ein Vortrag über die Gewinnung von Elektrizität direkt aus der Athmosphäre gehalten werden. Die ganze Sache wird voraussichtlich sehr hübsch klingen, doch glauben wir, daß man in den nächsten Jahren das städtische Elektrizitätswerk noch nicht wird ent behren können. — Nächsten Montag wird der Verein mehrere größere Etablissements hiesiger Stadt besuchen, s. das Inserat in heutiger Nummer. — Unter Herrn Turnlehrer Flohr hat die Turn gemeinde zu Pirna für nächsten Sonntag den hiesigen Turnern ihren Besuch angekündigt. Man gedenkt gegen 11 Uhr hier einzutreffen, da um 6 Uhr in Pirna abmarschiert werden soll. — Der 13jährige Schulknabe G. war am vorigen Montage früh seinen Pflegeeltern Hierselbst, nachdem er bei ihnen mehrere Geldschwindeleien verübt hatte, entlaufen und erst am Donnerstag hat sich derselbe wieder eingefunden. Eine tüchtige Tracht ungebrannte Asche wäre hier sehr am Platze. — In den letzten Tagen erfolgte im hiesigen Rathhause die Auszahlung der Beihilfen an die Waffergeschädigten. Da die gezahlten Entschädigungen, wie man allgemein hört, sehr reichlich ausgefallen fein sollen, so sah man meist nur fröhliche Gesichter, und dürften die Kalamitosen mit dem Gewährten recht zufrieden sein. — Durch die Haussammlungen in hiesiger Stadt für die Wasferbeschädigten ist eingekommen im 1. Be zirk 653 Mk. 81 Pf., im 2. Bezirk 205 Mk., im 3. Bezirk 419 Mk. 90 Pf. und im 4. Bezirk 576 Mk. 45 Pf., beim Stadtrathe gingen überhaupt 2171 Mk. 21 Pf. ein, von denen 2084 Mk. 21 Pf. an das Landeshilsskomitö abgeliefert wurden, während be stimmungsgemäß 87 Mk. den hiesigen Beschönigten Vorbehalten blieben. Außerdem gi gen noch ein zwei Päcke mit je einem Deckbett, 1 Kopskiffen und Wäsche, »sowie 1 Packet Kleidungsstücke. — Bis längstens den 1. November jeden Jahres ist von sämmtl'chen OrtSbehörden des amtshauptmann- fchastlichen Bezirkes über die im Laufe des Jahres ausgesührten Revisionen der Bäckereien und Kon ditoreien an die Kgl. Amtshauptmannschast Anzeige zu erstatten, beziehentlich Vakatschein einzusenden. Glashütte. Der am Montag abgehaltene Herbst jahr markt hatte sich infolge des überaus günstigen Wetters eines ganz besonderen Zuzuges vom Lande zu erfreuen und erzielten die Marklfieranten infolge dessen einen großen Umsatz. — Nächsten Montag wird in unserer Parochie das Kirchweihfest gefeiert werden. Kreischa. Unter den hiesigen Kindern tritt die Diphtheritis epidemisch auf und nimmt dieselbe neuerdings auch bösartigen Charakter an. Reichenau. In Folge AuSgleitevS an der obersten Stufe stürzte der hier wohnhafte Straßen Wärter Karl Heinrich Glöckner die Treppe herab und erlitt einen Schädelbruch, welcher unter vollständiger Bewußt losigkeit nach ca. 7 Stunden tödtlich endete. Der Ver unglückte ist erst 42 Jahre alt, verheirathet und Vater zweier Kinder. Dresden. Der nächste Landtag wird voraus sichtlich große Summen zu bewilligen haben, die jeden falls zum größten Theil dem außerordentlichen Etat überwissen werden. In erster Linie werden für die Bahnhossumbaulen in Dresden und nächster Um gebung noch verschiedene Millionen neu zu bewilligen sein, da Arbeitslöhne und Materialienpreise seit dem ersten Kostenanschläge bedeutend in die Höhe gegangen sind, sich auch durch die Zusammenlegung des Leipziger und Schlesischen Bahnhofes eine Anzahl Neubauten und Umbautem als nothwendig herausgestellt haben, die bei der ersten Planung fehlten. — Ebenso sind für die nothwendigsten Eisenbahnbauten in Chemnitz Summen vorgesehen, welche die im vorigen Etat be willigten weit übersteigen. Für Leipzig können nur die Summen eingestellt werden, die unumgänglich nölhig sind, da die Bahnhofsumbauten daselbst mit Beginn des neuen Jahrhunderts in Angriff genommen werden sollen. Mit einigen dringlichen Bahnbauten im Lande, die im vorigen Landtag als zur Erwägung an die Staatsregierung abgegeben wurden, wird der Herr Finanzminister auch kommen. Es waren ursprünglich, wie man hört, noch einige andere Linien im Lande zur Ausführung in Aussicht genommen, aber die Frage der Anlegung von elektrischen Bahnen verhinderte ein Weitergeyen. Die Verzögerung in diesen Bauten wird jedoch durch die Thalsache aus gehoben, daß, wenn sich der Betrieb der elektrischen Bahnen billiger stellt als der mittelst Dampfes, dann auch ein wesentlich schnelleres Tempo in den Bahnbau überhaupt kommen wird. Gleichzeitig ist man unter dem gegenwärtigen Finanzministerium davon abge kommen, nur derartige Gcunderwerbungen für Bahn anlagen zu vollziehen, welche unbedingt nothwendig sind; in weiser Voraussicht auf die Entwickelung des Verkehrs werden den Landständen umfangreichere Land erwerbungen zum Ankäufe empfohlen werven, damit nicht der Zwischenhandel sich derselben bemächtigt und sie dann auf eine Preishöhe hinauf schraubt, die dem Lande nach wenigen Jahren schon einen bedeutenden Verlust bringen. Für den Etändehausneubau waren in der ersten Vorlage 6 Millionen Mark, einschließlich der Entschädigung für den Erwerb des Brühlschen Palais (1600000 Mk.) und der Entschädigung der Königlichen Civilliste für den Abbruch des Osks roulo (400000 Mk.) vorgesehen. Bei der Berathung der Vorlage stellten sich derartige Meinungsverschiedenheiten heraus, daß eine Zwischendeputation eingesetzt wurde. Dieselbe tritt in den nächsten Tagen zum letzten Mal zusammen. Mit deren Einoerständniß wird dann die Königliche Regierung die definitiven Pläne sestsetzen und über den Zeitpunkt des Baubeginnes Verfügungen treffen. Da der neueste Plan Wallots nur durchzu führen ist, wenn nicht allein das Brühlsche Palais, sondern auch die sich an dasselbe anlehnenden Hauser niedergerissen sind, so werden die ursprünglich be willigten 6 Millionen Mark wohl ganz bedeutend über schritten werden und neue Nachforderungen entstehen. Für das Köntgl. Polytechnikum, bezw. deren Anstalten und Erweiterungsbauten sind ebenfalls größere Grund stückserwerbungen in Aussicht genommen, für welche der Landtag die Mittel bewilligen soll. Ueber die Höhe der geforderten Summen widersprechen sich die vorliegenden Mittheilungen. Für die Erbauung einer neuen Frauenklinik wird dem Lanetage auch eine Vor lage zugehen, welche die Summe von über 2-/» Mill. Mark fordern wird. Rund 2 Millionen Mark sollen für Anlage eines Fernheizwerks gefordert werden. Neuerdings hat die Negierung einen Baublock von der Stadt Dresden erworben, um darauf eine neue Kunst gewerbeschule und ein I Kunstgewerbemuseum zu er richten, zu dessen Ausführung 1 >/, Millionen gefordert .Weißeritz-Zeitung" erscheint Wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. ÄS Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatllch 42 Via- Einzelne Nummern KV Pfg. — Alle Postan- stalien, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Inserate, welche bei da bedeutenden Auslage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung findew werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate nut entsprechen dem Aufschlag. -- Einge sandt, ini redaktionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Amtsblatt für die Königliche Amishauptmannschafi, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Redacteur: Prml Ichnr in Dippoldiswalde. Mit achtteiligem »Hllustrirtm Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauSwirthschastlicher Monatsbeilagr. Nr. 122. Sonnabmd, den 23. Oktober 1897. . 63. Jahrgang werden sollen. Der Baublock an sich kostete 910000 Mark. Auf dem militärfiskalischen Areal in Neustedt werden für die Errichtung verschiedener SiaatSbaute« eine gröbere Anzahl Bauplätze zurückbchalten. Für ein gröberes staatliches Verwaltungsgebäude werden wohl jetzt schon die Mittel gefordert werden, während für die Bauten für mehrere Ministerien rc. erst in der Landtagsperiode 1899/1900 die nöthigen Summen in Einstellung gelangen sollen. Freiberg. Vom kgl. Landgericht wurde der Handarbeiter Karl Hermann Dittrich, geboren den IS. Januar 1862 in Holzhau bei Frauenstein, in Lichten berg wohnhaft, am 20. Oktober wegen Forstdiebstahls und Beamtenbestechung zu 1 Woche Gesängniß ver» urtheilt. Niederspaar. Am 18. Oktober, Abends in der 11. Stunde, wurde auf der Dresdner Straße eine auf dem Wege nach Kötzschenbroda befindliche Frau von 2 noch unbekannten, im Alter von 25 Jahren stehen den Männern überfallen und ins Gesicht geschlagen. Ein in Begleitung der Frau befindlicher Mann wurde ebenfalls mißhandelt. Am Orte der Schlägerei wurde ein Taschenmesser und ein Portemonnaie mit 1 Mk. gefunden. Die Frau hatte daS Dampfschiff verfehlt und beabsichtigte, ihren Bestimmungsort zu Fuß zu erreichen. Bet der Schlägerei wurde ihr überdies eine sogenannte Markttasche und ein Packet entwendet. Sie war nach Meißen gekommen, um sich hier eine Stellung zu suchen. Großenhain. Der Bürgsrhospitalneubau an der Weßnitzer Straße wurde mit dem Dach stuhl versehen und grüßen von dessen Spitze zur Zeit die üblichen gelegentlich der Hebung deS Baues ange brachten grünen Büsche. Waldheim. Nachdem unser Bürgermeister vr. Hübschmann seit ca. 1'/» Jahr an der Spitze unserer Gemeindeverwaltung gestanden hat, wurde er in ge heimer gemeinschaftlicher Sitzung des Rathes und der Stadtverordneten einstimmig auf Lebenszeit gewählt. Rochlitz. Hier sand am Sonntag die Enthüllung des Kriegerdenkmals statt. Der Schöpfer des Kriegerdenkmals, welches sich auf dem Topfmarkt er hebt, ist der Bildhauer Adolf Lehnert in Leipzig; e» besteht aus Sockel, Wartthurm mit umgebendem Re lieffries und der auf dem Warlthurm befindlichen Hauptfigur. Letztere stellt einen nach Westen auS- schauenden, mit dem Bärenfell bekleideten reckenhaften Germanen dar, welcher das Schwert umklammernd, ins Horn stößt und Deutschlands Stämme um ihre Fürsten rüst. Der Fries zeigt das Heer mit seinen Führern. Mit Portraitähnlichkeit treten der alte Kaiser Wilhelm mit Noon, Moltke und Bismarck, der Kron prinz Friedrich Wilhelm, Kronprinz Albert und Prinz Georg von Sachsen hervor. Neben ihnen zeigen sich Typen der Württemberger, Bayern und Badenser; die Sachsen sind durch Manen und Jäger vertreten. Im Hintergrund der nach W sten ziehenden Rochlitzer Reiter tauchen die Schloßthürme und die Umriffe der Petrikirche auf. Die Größenverhältniffe des Denkmals sind ziemlich beträchtlich. Der Wartthurm hat bei einer Höhe von 4,50 Meter einen mittleren Uafang von 5,50 Meter. Die Germanenfigur ist mit ihrem weißen Sockel 2,30 Meter hoch; sie ist aus franzö sischem Kalkstein gearbeitet. Leipzig. Wie nothwendig die auf der Ausstellung errichtete Sanitätswache des Samaritervereins war, erhellt aus dem Umstande, daß in ihr bis zu dem jetzt erfolgten Schluß der Ausstellung 3290 Fälle, in denen die erste Hilfe verlangt wurde, zur Behandlung kamen. Da während des Abbruchs der Ausstellungs baulichkeiten die Möglichkeit gegeben ist, daß weitere Unfälle vorkommen, so wird die Wache noch für einige Zeit, voraussichtlich noch bis zum Monat Dezember, im Betriebe bleiben. — Auch die Feuer wehr wird noch für einige Zeit auf dem AuSstellungS- platze stationirt sein.
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