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Dresdner Nachrichten : 26.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189501261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-26
- Monat1895-01
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.01.1895
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»I»0 »IUI,»,« uN»i tt»«»»rir,» i>i»ti>c m// «/er Lt/iu/^»««/-L<- „8v»»«ie" i» »u»° UI»I t olL,0I^! II» ^..v I« ^«^»»1»«-» »>r. dtü. ^ »ii,»NI>el,. Dresden» 189.'». U»wtr.14. ^ H»uptui«1vil<iov 1 >l< r Xiituiiiix'iulll.'u- u. . I skriäcter-l'Lbril. >oiin. »" ^ 8«l«t«l L X»««»u», ^ Oresäen. K <ilI8tSs IiÜ8kIl»I<!, ülSNiMtlAW« 14. r»drL »e»r1«1vr 8i«rs!.>»rke» >»u U»tt»«r»tr. Iv 17, ^mpkvblt »i»>» /ur ,»»udsr>r«tt .^ur«rl»^un^ -> prL^t»r KivAnI-. 1'^« t«»»i,-Vord<i,'iU- uni > liii'/ .> io ull. «,uNuit>u» «intVlr- un^ 1'rLt,-.^rI. »»G,,. tutNv, liuu»in>-m, 1 >Ii»lzLU->.»r1.-8l «ufwl. .^, Ul^».'pro->on. I'1on»>«>r ^Nj-Gu, I*1"i«d«u. - »>«^»1.1 »unn ,.b . r»«tut'«'r»io. ».«»u^o uu^ billig« äu»1iikrui»rk. v, l>r»rl« »,r»>«ru«»^on u»«1 1'iuxuui,'vu. — «4« SlLSVLLrsll ß jeäer Xrt au» «len becksuteaä8tc n iilui'kjUteu «les Io. uo-i E ^uslunctes. emplelilen in rei> tik:clti-r«>r ^u-«al>> I Illlll «lit 8oIlil, X^I. 11 »flivlvi uilvii, 4 >«ou»»rlt1 II. III». «I^iit«eli< vnNlIsvI»^ «»r«>» ompüodlt in j,'w88nrlix8tvr ^usivnlil tiillixst 4'. H. LL««»««», 20 Ar»rli-i»!«ti'r»88v20, Lcliv ^Inr^ilrotlu'i^tin^v (3 ttLdou). Ml» Pvlitischk u finanzielle Krisis in Griechenland. Hoinachrichtcil. Reichsgericht. Handwcbcrri. Stadt-1 Bmnuthllchc Witterung: Lnni»«»t»»»»7l At I« ^ V. verordnetnisitzung, Deuffcher Sprachverein. Trrsdn. Eigarrnihändl«, Innungsbenchtc. „Klein Elusts".! Schwank«,», feucht u. kalt. dVlNIUvkUti, «4V» AtzUIIilll» . Politisches. Griechenland steht vor einer schweren Katastrophe, dlc de» finanzielle» Staatsbonkerott zu einem vollständigen innerpolitilchen Ruin zu «weitem droht. Rn jähe Kabinetskrisen in Reuliellas hat sich Europa langst gewohnt. Tic politische Schaubühne in z'lthcn bot leine Uebnraschnngcii mein, nachdem man Jahrzehnte lang das Schauwiet mit angelrhen hatte, wie jcnach den launische» Wcchsclfälleii des parlamentarischen Regicrungssnstems Trikupis »nd DelnannIS nach lurzen Unterbrechungen in der Herrschet mit einander abivechselten. Sobald der Eine dies« beiden politnchcn Rntipoden in der Versenkung verschwunden war. tauchte der Andere sosort mit mischlbarer Sicherheit wieder empor. Es hatte daher die Nachricht kaum noch einen Eindruck machen können, daß der große Staatsbankrottcur Trikupis zum soundsovielten Mate gestürzt worden ist. Tie innere Krisis ist aber diesmal von so be denklichen Smnptomen begleitet, daß man in Europa wohl Grund hat. der weiteren Entwickelung i» Neugriechenland niit oustncrk- sanier Sorge zu folgen, nicht blos der bedauerlichen Thatiachc wegen, dast sich der weitaus größte Theil der griechischen Staats- papicrc in den Händen des Auslandes befindet, sondern vor Allem um der bedenklichen Folge», die ein radikaler Umschwung der inucrpolitischcn Verhältnisse in .Hellas für die internationale Lage mit sich führen kann. Es erregt jederzeit ein unheimliches Gefühl, wenn eine ernste Bewegung in irgend einem Thcilc der Balkan- Halbinsel entsteh», die den klassischen Boden für internationale Per wickclungcn darstcllt. Aus rein dmiastischcil Interessen sollen ja heute keine Kriege mehr geführt werden: es ist jedoch immer ein beachtenswcrlhcr Umstand, daß an das hellenische Hcnsch«hq»s tienchiedenc europäische Hose durch verwandtschaftliche Beziehungen gelnnpst sind. Obwohl König Georg bereits ein ganzcs Menschen aller regint, so steht sein Thron doch keincsivcgS so fest, daß er. wie andenvärts die Monarchie, den starken Fels bildete, an drin alle Woge» machtlos zerschelle». Sei» Vorgänger, König Otto, der zweite Sohn König Ludwig's I von Bayern, mußte nach ööiähriger Herrschaft seine Krone in Stich lassen. Den rcingesallencn Gläubigern Griechenlands konnte cs eine kleine Grnuglhnnng bereiten, daß dn böse Trikupis. der die sinan zielte Ehre seines Vaterlandes für nichts geachtet hat. gestürzt worden ist. wenn sic auch nur die geringste Hoffnung hegen konn ten, daß sein Nachfolger ihnen eine tröstlichere Aussicht bieten tonnte. Aber die Finanzen Griechenlands zu bessern nnd in das Eli os der neuhellenischen Staatswirtbschast Ordnung zu bringen, «scheint als eine wahre Danaidenarbeit, an der bisher alle Staats männer. mochten sie es noch so ehrlich meinen, gescheitert sind. Ter griechische Staat war längst bankerott, bevor die Zahlungs unfähigkeit ossiziell zugestanden werden mußte. Seit vielen Jahren schon Halle er aus seinen lausenden Einnahmen seinen Zinsver pstichtungen nicht mehr aenügen können, sondern vielmehr stets neue Schulden in allen möglichen Formen kvntrahirt. Schließlich tonnte er keine neue Anleihe mehr finden, die cs der erschöpften Staatskasse ermöglichte, ihren dringendsten Verpflichtungen gerecht zn werden. Andere Mittel, die Finanzen zu heben, wie Ein- schräntung dcr Ausgaben und Vermehrung dn Einnahmen, sind aber kaum noch anwendbar. Bei dem landwirthschastlichcn Noth- siande. bei der geringen Entwickelung dn Industrie und bei dcr Stockung des Handels und Verkehrs verspricht eine Erhöhung der Sleucni. selbst wenn sie von dnKammn bewilligt werden würde, wenig Erfolg. Bei einer Einwohnerzahl von 2' - Millionen belauft sah die Schuldenlast Griechenlands bereits aus- , Milliarden Fres. oder etwa :-Z» Fres. auf den Kops dcr Bevölkerung, während bei uns beispielsweise das cntsprechendc Verhältniß ein zwanzigmal geringeres ist. Eine Haupteinnahmcauellc bildeten bisher die Korinthen: aber diese versagt thcilwcise. besonders seit in Frank reich die Verwcrthung von Korinthe» zur Herstellung von Kunsl- ivcin sehr erheblich znrückgegangcn ist. Tie Hellenen sind jetzt infolge dessen so reichlich mit Korinthen gesegnet, daß sie nicht mehr wissen, was sic damit machen sollen und daß man sich bereits die Frage vorgelegt hat. ob man. nm die Preise zu heben, nicht gut thuc, die überschüssige Korinthrn-Ernte einzuziehen und zu vernichten. Tic Handelsbilanz Griechenlands ist seit Jahren eine passive ge wesen. Es muß mehr vom Auslände beziehen, als cs exportirt. Fremde Brotfrucht führt es jährlich für etwa 2l Millionen Jrcs. rin. Hierfür muß banres Gold bezahlt werden. Gold hat aber der Ncuhellcnc »licht, er bezahlt nur in Papier. Ter griechische Frank, die Drachme, gilt icdoch im AuSlandc nicht mehr lOllEcntimrs, sondern nur noch 13. Das Tisagio ist auf nicht weniger als 87 Proz. gefallen. Dn Grieche muß also mit seinen, Papiergelde das fast Achtfache des normalen Preises bezahlen, weil er dos Gold, dos dn ausländische Verkäufer verlangt, mit dein achtfach«! Betrage seines heimischen Geldes cinwechscln muß. Tic Lage des griechischen Staates erscheint als gänzlich hoffnungslos: zu dem finanziellen Zusammenbruch gesellt sich die politische und moralische Entartung und Zerrüttung. Eine hol>gienge. gewissen lose und willkürliche Verwaltung geht Hand sin Hand mit dn schrankenlosen wüsten Partcihnrschatt. Wer am Ruder steht, sucht icin«r Einfluß nur zu seinen» und seiner Freunde Borthcil auözu- nutzen. DaS Militär ist undiSziplinirt und so heruntergekommen, daß die gegen die Räuber auSgesandten Truppen am liebsten mit diesen den Raub theilen. Einen Beleg für die grenzenlose Miß- wirthschaft dn griechischen Verwaltung und PortcUcidcnschast bietet Thessalien, das sich unter dn Türkcnhenschaft in vnhältnißmäßig blühendem Zustande befand, seit dcr Annnivn abn in ein wüsteS s Nachweis. Man sollte doch den kleinen Schiffern das l/eben nicht von Briganten durchzogenes 2a»d umgcwandrlt woiden ist. ! saun mache,,. Tie Haftbarkeit wird ,a ohnedies den Schiller d-- .»>E,,»Wch. I so lange dort das heutige Rcgierungssnstcin mit seinen kvrrumplrcn > pc» „c,,,cn Schiffern, deren schwielige Lage wir anerkennen, d.is den Wirkungen sortdaucrt. Einein Volke, das unfrei ist und sich Lebe» noch saurer zu machen. Ter Vundesraih wild mit dem nicht selbst zu beherrschen ve»slcl»t, gereicht das llcbcrinaß politischer Besalngungsnachiveis nicht etwa ans die bloßen Wiinsih. der Freiheit«, zum Fluche. Neugricchenland ist einer von den vielen ^mche^sc'.'den. be. wnkl.ch vo.handenem Vedürsnih und drastischen Beweisen, daß das allgemeine gleiche Wahlrecht und, tonnen »vir nicht ü dcr schrankenlose Parlaincnlarisinus. der die Krone zu einem bloßen j Was endlich die Frage betrifft. O rgan dcr Executive »nacht, für ein Voll ohne politische Reist und Schulung den Ruin bedcuten. In Gricchcnland ist die Macht der Volksvertretung unbeschränkt, »veil dort nicht, wie in fast allen rein parlamcntaritch regierten Staaten, ein Oberhaus als Gegen gewicht besteht und die Krone io gut wie gar keine Rechte mehr besitzt. Mit dcr Abschaffung des Senats feit der Revolution von 1862 und der Durchführung des Grundsatzes daß sich der konstitutionelle König thatsächlich in die Geschäfte des Staates nicht cinnlische» solle, beginnt die politische und moralische Zerrüttung Griechen lands. Nur die eine Rettung bleibt übrig, daß sich die Krone entschließt, das bestehende Rcaiernngssystei», nntcr dem Staat und Volk sein«» wahren Ausgaben nicht zugcsübrt werden können, zu be seitigen und an die Stelle dcr bisherigen Demokratie mit dcr Strohpuppe cines Monarch«,, der nichts zu sagen hat, ein kräftiges Königthuin zu setze», das dcr starke Hut« dcr Ordnung ist und di« Bürgschaft für eine ruhige, stetige Entwickelung bietet. König Georg hat wiederholt Anläusc genommen, den Willen dcr Krone gegenüber dem Rechte dcr parlamentarischen Mehrheit zur Geltung zu bringen. Vor zwei Jahren jagte « den widerstrebenden Minister » Ainte, obwohl dieser noch über eine Präsident«! Tclnaniiis ans den, Amte, obwohl dieser noch über eine starke Kamnlcrnichrhcit verfugte. Mit militärischer Gewalt ließ damals König Georg die öffentlichen PlaZzc Athens von den Massen säubern, die für das entlassene Ministerin»» demonstrire» wollten. Eine ähnliche Arußcrnng selbstherrlicher Autorität hat sich in. Per lause dcr jetzigen Klisis abgespielt. Der Kronprinz hatte als Vc fehlshaber der Garnison den Truppen und der Polizei verboten, gegen die von der RegieiungSopposikion veranstalteten Volksver- innimlungcii ciiizuichreitcn. Die Regierung »nd dir Mehrheit dcr Kamincr erblickten hierin einen Eingriff in ihrcRcchtc und erhoben Einspruch gegen dir angeblich versaffungsividrige Einmischung der Krone in die politische» Geschälte. Der König entschied zu Gunsten des Kronprinzen, und infolgedessen sah sich Trikupis genöthigt, zu dcniissioniren. Ter AnSgang dcr ganzen Krisis, in der sich der ncuhelleilischc Staat befindet, wird schließlich davon abhängcn, ob der König den Willen und die Kraft besitzt, die Macht des Paria mentarismus zn brechen nnd dcr Krone die entscheidende Autorität zu sichern. Kenlschreib- uud Herusprech-Berichtc vom 25. Januar. Berlin. Reichstag. Das HauS ist sehr schivach besetzt. Es sind mir etwa Abgeordnete anwesend. Ans der Tages ordnung steht die Bcrathung des Gesetzentwurfes betreffend die vrivatrechtlichc» Verhältnisse der Binnenschifffahrt. — Staats sekretär Dr. Nieberding: Dieses Gefctz, sowie dasjenige bell, die Flößerei, sind Vorläufer des großen gesetzgeberischen Werkes, des bürgerlichen Gesetzt na,cS. welches. >o "sott will, im nächsten Jahr uns beschäftigen soll. Wenn wir die Materie schon jetzt hcraus- gegriffen habe», io liegt das daran, daß lick, hierbei unter den Interessenten ein ganz besonders dringendes Bedürfnis; sj,r grjek gevcniche Regelung hcraiisgellcllt hat. Daß dies noll, timt, ist bereits bei dcr Schollung des dcutlchcn HandclsgcictzbuchcS er könnt worden, nur die vorhandene» große» Schwierigkeit«! haben damals vor M Jahren die Regelung verhindert, ictzt ist sic nicht mehr hinauszulchiebcii. »amenllich auch wegen dcr großen Znnahmr des Schiffsverkehrs in den letzte» Jahrzehnte». Tie Vcrhältniste dn kleinen Schifffahrt, die innne, schwieriger geworden sind, wegen der Entwickelung dcr Daiiivffchiffsalnk, lind sorgsam «wogen wo» den unter Zuziehung von V«llaue»si»äniicrn. Die Vorlage uui- s»l,t ein großes Gebiet. Ich mochte Einzelheiten nur nach einer Richtung hin I'erührcn. Ler Entwim enthält die Verhältnisse der Eigenthüni«, der Mannschasten. dcr Frachtintcreisenten In der Eigenthüinlichkeit dieses Gewerbes liegt cs. das; hinsichtlich der Mannichastcn besonders sehr geregelt werden mußte, wo ein Mann widerrcchtlich das Schiff verläßt nnd seine Kameraden im Stich läßt. Es soll da dcr Staat durch polizeilichen Zwang «»greifen können, um zn Verbindern, daß durch die Laune des Einzelnen das Schiff in Roth gcrath. Ferner war wegen der Eigenthüinlichkeit des Gewerbes ein zweiter Punkt zu «ledigen, der die Schiffsfnhrcr betrifft. Wie dcr BesLhigunasnachiveis für Schiffer schon ans der Elbe, Oder und Weser «ngeführt «st. so soll er auch für Schiffs- führcr überhaupt, auch ans ander«» Gewässern, durch den Bundes rath ringeführt werden. ES liegt dies auch im Interesse der Schiffseigner. — Aba. Lctocha zEentr.): Tic Borlaae entspricht im Wesentlichen den Beschlüiscn. welche aus dem letzten Binneii- schifffahrtskoiiarcß gefaßt wurden. Klagen werde» allerdings von den Kleiiischisscr» erhöhen: sie befürchten geradezu die Vernichtung ilner Eiistciiz, nainciitlich wurde in einer Schistclvcriainniliing in Eharü'tteiibnrg dies ausgesprochen, aber mit Unrecht, denn zur Po» berathung des Entwurfs sind auch Vertreter dcr Kleinschiffsahrt billjugezogei! worden nnd auch dcr Verein für Fluß- und Kaiial- schifffalirt hat deren Interesse wahrgenommen. — Abg. Rickcrt frcis. V«Z: Die Wünsche dcr Klcinschiffcr müssen berücksichtigt werden. Besonders zu «wägen ist die Frage vn Haftbarkeit, und da wild gefragt lverden müsse», ob zu den angcstclltcn Perlon«,, für welche d« Schiffseigner in, Falle cines Schadens verantwort lich ist, auch Frauen und Kind« des Schiffers bezw. der Schiffs mannschaft gehöre». In Bezug ans diese Haftpflicht des Eigners ist nun der etwaige ZwanaSwotsc als nicht zur Sck>iffsb«atz»»g gehörig gerechnet wvrdc». Alsv »nr brr Staat soll nicht haftbar lein. Diese Bestimmung kann nicht so blcibai. wenn nicht wenig stens bestimmt wird, daß für den ctlva durch eine» Zwaiigslootsen angerichtctcn Schab«! dcr Staat mit seiner Haftbarkeit cintntt. Tic Bestimmung, wonach aus dos Schiffsvcrsonol. welches wider rechtlich den Dienst verläßt, ein polizeilich« Zwang zur Erfüllung der cingeaangcncn Pflichten «folg«» dürste, wird praktisch gar nicht durchführbar sein. Eine sehr gwße Härte liegt auch dann, daß von der aiisvcduiigenen Fracht Abzüge erfolgen, wen» die verfrachtet«, Güt« ganz ob« ;um Thcil durch Unfall verloren „«gangen sind. Von sehr fragwürdigem Werth ist dcr Veiahialiiigü- r die Lovlsen taalSbcamlen. ^ "rage vctrifft. ov dcr Schiffseigner auch für die ,,ran und Kind« hastbar ist. io wird in jedem einzelne» Falle zu vriiicil sein, wie die Verl,älliiiffc licarn Abg Vnffrniia»» ml i: DaS vorliegende Gesetz enthält zu viel Verwehung«, „m die an deren Gesetze, als Haiidclsacietzviich. Gewerbeordnung u. s. w. Man sollte dein Laien das Verständnis; zun. Wenigsten dadurch erleichtern, daß man die hczüglichcn Grsctzcsilcllen in di«es G«ctz selbst nuffiiinnit. Ans die Interessen dn Klrinichiffcr ist nicht ge nügcnd Rücksicht genommen. Die .Haltbarkeit der Schiffseigner gellt zu weit, wie überhaupt die Teiiocn; der Gesetzgeber däliin geht, die Haftpflicht zu übertreibe». Sehr zu erwogen wäre die Einsührung von Dienstbüchern und zwar einheitlich sti, das ganze Reich; der Schiffseigner ist auf ein zuverlässiges Personal ange wiesen. Dagegen erscheint die Zwaiigszurncksührung bedenklich. — Abg. Fehl. v. Langen kkons.): Dcr Elillvnrs soll jedenfalls in v* erster Linie die Hebung des Verkehrs bezwecken. Das »alte ich . . für einseitig. Zmiächsl sollte doch das Interesse dcr Schisser« M und Fischerei in s Auge gefaßt werdest und außerdem kommen auch ^ noch in Betracht die Ingres»«, dcr Landwirthichast an schiffbaren L Flüiicn »Sehr richtig«. Es ist auch merkwürdig, daß man bei der »» Vorbcraibung „nr Kansteute und Tampffchiffiiiierciscnten berzu- . gezogen hat. Mir scheint, bei der Vorlage sind wieder die Groß kapitalisleii an, best«, weggckommcn (Sehr richtig,. Ich erinnere an die großen Firme» Eöicir. Wollhcim und Emanucl Friedländcr. die ibrc eigenen Schiffe stellen und damit einen schwer«, Truck ans die steinen Schiffer ausüben « Sehr richtig). Erfreulich ist, daß die Vorlage den Befähigungsnachweis in Aussicht nimmt und das; sich Herr Rickcrt heute w warm der steinen Schisser annimnit, nachdem er sic dnrck, den rnlsischen Handelsvertrag so schwer ge schädigt hat. Tie Entschädigung der Interessenten wird »ach den Be stimmungen dcr Vorlage zweffelhast und illusorisch, wenn der Eigciithiniier das Schiff mit Hypotheken belastet und der Schiffer verinögcnsloS ist. Im Interesse dcr Moyrl ist eine Acndcrniig dcr cimchlägigen Bestimmungen „öthig. — Avg. Geruch « Sozi spricht gegen Eiiizcllicitc» der Vorlage, so gegen die Bestimmungen über die Ladcsristcii. die zu kurz bemessen seien. Tic SchiffSiiiaiiiffckast ist nach den Bestimmungen dn Vorlage vom ersten Tag dcS Ticnsl- anllitteS bis zum Tage dcr Beendigung dcr Fahrt dcr Willkür des SchiffsstihrerS überlaste». Das ist ein nncrträglichcr »nd nnmöa- lichcr Zustand. Und wenn nun eine ganz andere Reise gemacht wiro. als der Mannschaft angegeben war? In dcr CecmannS- ordniiiig hat man die Bestimmung, daß dann die Mannschaft von ihrem Kontrakte entbunden sei. uni deswillen nicht ausgenommen, weil sic selbstverständlich sei. Hoffentlich ist das auch hier dcr Fall. — Weiterberathlina morgen; außerdem Jlößercigesctz, Gewcrbe- zählung. svanische Zollzuschlägc. Berlin. Das Abgeordnetenhaus überwies heute die Nobelst zum preußischen GerichtSkostengelctz und dcr Gebiihrmordnung für Notare an die verslärltc Jiistiztommiision Jiistizinuiistcr Schön stedt, der in diesem Hause zum ersten Male das Wort nahm, wies insbesondere darauf hin, daß die Entwürfe das Prinzip einer Progression der Gebührensätze für höhere und einer Tcgrrssion für geringere Objekte verfolgten. In der Debatte wurde grwniischt. daß drcseS Prinzip noch stärker zum Ausdruck gebracht werde. Berlin. TcrKaiicr hat an die FamilicLordElm»chill'scin Bei leidstelegramm gerickilet und den dcnffchni Botichastcr in London be auftragt. einen Kran; am Sarge des Verstört,«,«, „iederziilegen. — Fürst Bismarck wird am Geburtstage des Koffers in Berlin nicht «scheinen. Der FiiNt. welcher die Absicht batte, dem Kaiser persönlich seine Glückwünsche darzubringcii. hat im Hinblick ans die Ungunst der Witterung, die ihm die Be'chwciden de» Reife »och empffndlicher innchen würde, davon »bgetehen. - In Be stätigung der Mitthcilnng. daß dem Grasen Herbert Bismarck schon miler Eaprivi ein Bi'ffchnstnpostrn angewiesen worden »ei. schreibt die „Bert. Revue" in einem anscheinend offffföicn Artilel: Wenn die Wünsche des Grasen nach solch' einem Posten ständen, io hätte n ichon vor zwei Jahren Gclegenhcii gehabt, die selben zu befriedige». Was Hatzsclo anlangt, den man in Zeitungs notizen bereits von London abgchcn ließ, so sitzt er dort sehr fest und dürfte, seiner verdienstvollen Wirlsamtcit zufolge, dort noch eine Reihe von Jahre» verharren. — Der 8. Allgemeine Tcutlche Haitbwcrkcrtag wird in Halle in den Tagen vom 21. bis 2ä. April d. I. abgchaltcn werden. Auf dcr Tagesordnung stetst n. A. dir Stellungnahme zu den nniesten Regieningsplänen betreffend die Organisation des Handwerks. — Wie die..Ostrneuß. Ztg." hört, haben in Berlin ans Anregung dcS Oberpräsidniten Grasen zu Stollberg Besprechungen über eine» Antrag an» die Eiiiführnng von allgemeinen Staffeltarifen, insonderheit »nr Getreide und Vieh und für künstliche Düngemittel, staltgeffmdcn. Berlin. Die Reichstaaskommifsion für die Umsturzvorlage beriet!, 8 111a. der von der Verherrlichung der Verbrechen handelt. Abg. Dr. Bartl, (freis. Bcr.« beantragte den Zusatz „in dcr Absicht aiiprcist oder als erlaubt darstcllt. dadurch zur Begehung der be zeichnest» strafbaren Handlungen anzureizen". Auch »«langte er Bestrafung d« Anpreisung oder Herausforderung zum Duell. Auch vom Ecntrum und von den National!ibcralcn lagen Adändcrnnas anträgc vor. Staatssekretär Nieberditia erklärte, die Anträge Barth s und des EeiitrumS seien »ür die Regierung »»annehmbar. Es müsse auch die indirekte Aufforderung unter Strafe gestellt werden. Seitens des Eciitrums wurde erklärt, cs würde dcr Vor läge freundlich« gegenüberstchen. wenn die Regierung den christ lichen Eharaktrr dcr Schulen thatkrästiger wahren würde. Zn ein« Abstimmung kani es nicht Wciteweratliung Montag — Tie Budgcttoiiimilsion des Reichstags beschloß, vic Einnahme der Reichspost-nnd Teleqravhenvern'altnlig um 2 Millionen höyer cln- zilstclleii. als dies n> der RcgicruiigSvorlagc geschehen ist. Ans eine Anfrage tbeiit Staatssekretär v. Stephan mst, daß Verhand lungen wegen Abänderung des PostzcitungstarifS >m Gano Der Gcgclistand sei aber sehr schwierig bei dn große Blättern, von denen allein 6100 in Dcntfchland crlchcü der gegenwärtigen Tagung würde wohl kaum eine Gesetzvorlage «nacht werden. Anträgen auf Herabsetzung des Portos gegen bcr verhielt sich dcr Staatssekretär ablehnend. — Der Bundes rolh hielt heute eine Sitzung ab. auf deren Tcigesordnnng Ab stimmung üb« die Tabaksteurrvorlagc und über die Anstchuß- . ge »eien, ei dn großen Zahl von " Zeinen. In
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