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Sächsische Dorfzeitung : 07.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189912074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18991207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18991207
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-07
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 07.12.1899
- Autor
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98,00 80,00 84,75 95^0 !18,00 98,00 63,00 25,00 61^0 59,75 39,50 l. bis 0 Pf. utter- 2 M. 19,00 95,00 38.00 63,00 27,00 23,00 42,00 62,50 50,00 94,50 75,00 75,00 14,50 69,55 Keuilteton. BergkSnigs Töchter. Roman von A. Linden. (Nachdruck verboten.) (10. Fortsetzung.) „Ach ja, ich kenne eS wohl!" entgegnete die Dame verschämt, „doch daS darf ich jetzt nicht anwenden." Herr Ringelmeyer hatte während der Rede seiner Frau wiederholt durch da- Fenster auf die Straße gesehen, bis ein schwerer Frachtwagen vorüber führ. „Du hast GesckäftLsorgen, lieber Mann, ich sehe Dir es an. Laß Dich nur gar nicht abhalten, unser verehiter Gast wird Dich gewiß gern entschuldigen", weinte Frau Melanie gnädig. „Ja", sagte Ringelmeyer aufstehend, „soeben ist eine Fuhre Blendsteine angekommen, ich muß zum Lagerplatz. Lasten Sie sich aber nicht stören, Herr Rorwig, nehmen Sie eS mir nicht übel und machen Sie es sich ein bischen gemüthlich hier." Er reichte dem jungen Manne die Hand. Such dieser wollte sich empfehlen, doch Frau Ringelmeyer hielt ihn zurück. „Gönnen Sie mir noch eine kleine Zeit. Ich erwähnte vorhin mein Ge dicht, diese- hab' ich nun, weil ich selbst bei den Hau»- haltungSsorgen nicht Muße fand, e- in da- Reine zu schreiben, einem jungen Mädchen, welche» für meinen Mann schristllche Arbeiten besorgt, zum Abschreibers übergeben; das Sind hat nämlich eine außerordentlich schöne Handschrift. Nun hab' ich ihr eben sagen lasten, sie möchte es Herdringen, dann darf ich es Ihnen wohl mal vorlegen." Wohl oder übel mußte Norwig einwilligen, noch zu bleiben. Er amüsirte sich im Stillen sehr über die poetische Frau Ringelmeyer, wenn es ihm auch nicht gerade verlockend erschien, ihr Opus zu lesen uud sein Urtheil darüber abzugeben. Jndeß kam auch der Hausherr zurück und feine Gattin fuhr j fort, ihrem Besuch zu versichern, wie sehr sie sich freue, bei ihm die langentbehrte geistige Anregung zu finden. „Ich habe ja da» Glück, einen trefflichen Gemahl zu besitzen", setzte sie mit einem wohlwollenden Lächeln gegen den Erwähnten hinzu, „er ist so treu und fleißig, doch geht er mir etwas allzusehr im Ge schäftlichen auf und darum hat er auch bisher nicht Zeit gefunden, sich mit ästhetischen Dingen zu be fassen." „Ja, wissen Eie", mischte sich Herr Ringelm yer ein, „ausrichtig gestanden, kann mich da» auch nicht besonders reizen, mit meiner Frau und den andern Krärzchen-Damen am Theetisch zu sitzen, da schaff' ich lieber selber wacker mit auf dem Lagerplatz und lade ein Fuder Holz allein ab, als so einen Abend mitzu machen, wo sie bloß Gedichte lesen und stricken und über die Dienstmädchen schimpfen." Frau Melanie erröthete nochmals vor Brrlegen- heit bei dem Mißverständmß ihre- Gemahl-. „Tora bleibt lange au-, sie bringt gewiß die Abschrift nicht eher, al- bi- sie da drüben fettig »st", meinte sie dann. „Sie wird sich schon vorgearbeitet haben, 'S ist ein prompt prächtig Mädel und so fleißig." „Ja, da- ist sie und begabt, Herr Norwig, be gabt! Mir kommt eS manchmal vor, als wenn die» Dorskind eine verkleidete Prinzessin wäre; wissen Sie, ich hab' mich ihrer angenommen, ihr Bücher und einigen Unterricht gegeben und was denken Sie wohl, sie sängt selbst an zu dichten! Jede Woche muß sie einmal zu mir kommen — fie arbeitet nämlich für meinen Mann draußen auf dem Lagerplatz — dann ! Helf' ich ihr in Deutsch und Literatur; jetzt ist sie 1 schon so weit, daß sie einen ganz schönen Siyl schreibt." „So, so, da- ist ja nett!" sagte Norwig zerstreut. Seine Blicke flogen durchs Fenster hinaus in den Vorgarten; dort trüben aus dem Thor deS Lager- platze- kam ein junges Mädchen, dessen Gang und Haltung ihn eigenthümlich an da- erste Begegmtz von gestern Abend erinnerte. „Es ist eine recht unglückliche Familie", fuhr F au Rmgelm.yer fort, ,der Vater . . ." Ihr Gemahl unterbrach sie mit einem unzufriedenen Räuspern. „Hm ja, das Kind kann doch mchtS dafür und da ist fiel" Gleich darauf klopfte eS; Frau Ringelmeyer öffnete die Thür und sagt-; mein Kind, da bist Du ia schon! Tritt herein und scheue Dich licht, hier begrüßen!" mH Dichter, einen wukucheu Dichter Ueberrascht sah Norwig daS junge Mädchen an, daS letzt verwirrt erröthend über die Schwelle trat und trotz des verschossenen schwarzen Kleide- so fein iilhsische V arh MG. 61. Jahrgang Donnerstag, dm 7. Decemöer 1899 Inseraten- Annahmestellen: ergeben gegen da- laufende 37,3 Millionen. Im Reichstage machte Berathung des Gesetzentwurfs »erden bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dieispalt. Me 15Pf. Unter Eingesandt: 30 Pf. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., B. Kohl, KesselSdorh Hugo Müchler, Lötzschenbroda u. s. w. Jnvalidendank, Haasen stein L Bogles Rudolf Mosse, B. L. Daube L Münzwesen den Eindruck, daß die von den Abgg. Arendt und Genossen (Rp.) in der Presse unter nommenen Versuche, eine „Bewegung" gegen die Vor lage hervorzurufen, weder auf der Rechten noch im Eentrum erheblichen Anklang gefunden haben. Nach der einleitenden Rede deS Staatssekretärs v. Thiel mann, welcher die Zweckmäßigkeit der Vorschläge dargethan hatte, beantragte der Abg. von Frege (kons.) die Verweisung an eine Kommission. Diese wurde denn auch beschlossen, wie es seit einem Jahr- , zehnt auch mit den einfachsten Gegenständen geschieht; ein erheblicher Theil deS Hause- stimmte gegen die KommissionSberathung auf Grund der Anficht, daß eS einer solchen nicht bedürfe, sondern die Annahme im , Plenum ohne Weiteres werde erfolgen können. Abg. ! von Frege hatte die „Bedenken", welche er in der ! Kommission erörtert zu sehen wünscht, nur in höchst schattenhaften Redensarten anzudeuten vermocht und die Schwäche der bimetallistischen Stellung gegenüber dem Entwürfe ging noch deutlicher daraus hervor, daß nachher die Abgg. Arendt (Rp.) und von Kardorff (Rp.) erklärten, vom bimetallistischen Standpunkte hätten fie nichts gegen ihn einzuwenden, aber seine Durchführung werde die Goldwährung schädigen. Reichsbankpräfident vr. Koch stellte fest, um was eS sich nach Ansicht der Regierung handelt: statt der zwei Sorten unterwerthiger Scheidemünzen, welche wir jetzt in Umlauf haben, nemlich alte Thaler und Reichs silbermünzen, künftig nur eine Sorte und zwar in dem schon jetzt vorhandenen Gesammtbetrage von 14 M UxpeS. n Redaktion Dresden - Neustadt I. Meißner Baffe 4. Me Zeitung erscheint Dienstag, Dannerstag und Saunadrnd früh. Jahr ein Mehr von am Montag die erste über Aenderungen im Atannements- Preis: vierteljährl. M. 1,50. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- anstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung inS Haus erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Pf. Politische Wellschau. Deutsche- Reich. Dem Reichstage ist der Reichshaushaltsetat für 1900 zugegangen. Gegen die früheren Etats wurde der diesmalige insofern geändert, als für daS Reichsmililärgericht und für den Checkverkehr im Reichspostgebiete besondere Etat- aufgr stellt find und für die Betriebsverwaltungen deS System deS Brutto- etatS durchgesührt ist. Der ordentliche AuSgabeetat mit 1,979,135,140 M. übersteigt die Ausgabe deS Vorjahres um 137,690,165 M., wovon 107,004,665 M. auf die fortdauernden und 30,685,500 M. auf die ein maligen Ausgaben entfallen. Wären die fortdauernden Ausgaben der Betriebsverwaltungen, wie dies bisher geschehen ist, von den Einnahmen abgesetzt, so würden die gesammten Ausgaben sich auf 1,572,701,510 M. belaufen und die des Vorjahres um 107,574,199 M. übersteigen. Der außerordentliche Etat schließt gegen über dem Vorjahre mit einem Minderbedarfe von 32,011,621 M. ab. — Der Mehrbedarf des ordentlichen Hau-halteS in Höhe von 137,7 Millionen setzt sich so zusammen, daß auf das auswärtige Amt 0,5 Millionen mehr fortdauernd und 4,5 Millionen mehr einmalig, auf daS Reichsamt des Innern 5,2 Millionen mehr fortdauernd und 2,3 Millionen weniger einmalig, auf daS Reichsheer 21,5 und 17,7 Millionen mehr, auf da- Reichsmililärgericht 0,3 und 30,000 M., auf die Marine 4,9 und 8,6 Millionen mehr, auf da- Reichs schatzamt 37,4 Millionen fortdauernd mehr, auf die Reichsschuld 2,1 Millionen mehr fortdauernd und 140,000 M. weniger einmalig, auf den allgemeinen PensionSfond 2,8 Millionen mehr fortdauernd, auf den RetchS-Jnvalidenfond 2,1 Millionen mehr fortdauernd, auf die Postverwaltung 25,5 und 0,9 Millionen mehr, auf die Reichsdruckerei 0 1 und 1,9 Millionen mehr und auf die Eisenbahnverwaltung 4 5 Millionen fort dauernd mehr und 0,5 Millionen einmalig weniger entfallen. — Die Einnahmen find fast durchweg höher veranschlagt. ES figurireu die Zölle mit 473 2 (m. 30,8) Millionen, Tabaksteuer mit 12,1 (m. 0,1) Millionen, Zuckersteuer 102 (m. 9,9) Millionen, Salzsteuer 47,8 (m. 0,6) Millionen, Branntweinmaterialsteuer 18,5 ! (m. 1,7) Millionen, Branntweinverbrauchsabgabe 105,8 (m. 3,6) Millionen, Brausteuer 30,2 (m. 1,0) Millionen, Reichsstempelabgaben 65,5 (m. 3,9) Millionen, Post- und Telegraphenverwaltung 393,5 (m. 33) Millionen, RcichSdruckerei 7,5 (m. 0,5) Millionen, Eisenbahn- Verwaltung 86,2 (m. 1,8) Millionen, Bankwesen 14 9 ! (m. 5,1) Millionen, verschiedene Verwaltungseinnahmen ! 18,5 (m. 3,2) Millionen, Reichsinvalidenfond 30,1 (m. 2,1) Millionen, Veräußerung ehemaliger FestungS- in Umlauf -u haben; bet der Umprägung v-r Skater in ReichSfilbermünzen wird ein geringer « Dickung d.« R-ilusti- b-im nach der allmähligen Umprägung noch ? ? .E ,vi„en R-ft-r von Thal,IN g-gen Sold °ü-iÄ"n wird. N-m-n- d-- -E-n MilMd-- d.r Thielmann mach!- °-nn d„ Mil,Heilung haß Fü-K Biimmck «n einer R-ndb-mnIuna vom Iah« 1880 den damals und gegenwärtig noch gesetzlichen Löchstbe rag von 10 M. Scheidemünzen pro Kopf als UrV H-Mne. Speck nahm eine „reservrrte Haltung ein.er wünschte „eingehende Prüfung" m der Kommission. Aus deS Aba Arendt Rede erwiederte der Abg. vr. Siemens (freis. Vgg.) mit sachkundigen Ausführungen, indem er betonte, daß eS sich in der Hauptsache nur darum handle, einen tatsächlich bestehenden Zustand zu legalifiren; eS ist in der That mcht recht "nzusehen, warum wir zwei Sorten Scheidemünzen aus Silber haben sollen, von denen die eine auf drei Mark ein paar Pfennige mehr Werth ist, als die andere. Abg. Hahn (B. d. L.) versuchte, auf diese Rede, welche auch die gegenwärtige Lage des Geldmärkte- erörterte, bimetallistisch zu erwiedern, erzielte damit au- fach- lichen und persönlichen Gründen jedoch nur einen un freiwillig humoristischen Eindruck. Namens ter Social, demokraten stimmte der Abg. Schönlank und namen» der freifinnigen Bolkspartri der Abg. Fischbeck der Vorlage zu. Dann erfolgte deren Verweisung an eine Kommission. — Die Dienstag-Verhandlung hatte zunächst das erfreuliche Ergebntß, daß der Antrag der Abgg. v. Heyl (ntl.), Hitze (Ctr.) und JakobSkötter (kom.) auf Ausdehnung des Krankenversicherung-- gesetzes auf die Hausindustriellen in erster und zweiter Lesung unter Zustimmung der Regierung an genommen wurde. Die dritte Lesung der Gewerbe novelle wurde beendet mit Ausnahme der Bestimmungen über die Mitgabe von Arbeit sür die jugendlichen Ar beiter nach Hause und einer der Etrasbestimmungen; die Aussetzung der dritten Berathung der ersteren ge schah auf Antrag deS Abg. Richter (srf. Vp.). Die Aenderungen, die im Uebrigen noch angenommen wurden, find belanglos. Der Vermerk über Gewährung von Kost und Wohnung in den Lohnbüchern und Arbeit-- zetteln kann nunmehr durch den BundeSrath angeordnet werden. Nur am Sonntag dürfen die regelmäßigen Lohnzahlungen nicht erfolgen. In den offenen Verkaufs stellen dürfen die Principale während der obligatorischen Mittagspause des Personals weiter verkaufen. Die Bestimmung, daß fie sür Sitzgelegenheit sür da- arundstücke 0,2 (w. 0,8) Millionen, Ueberschüffe auS früheren Jahren 30,7 (m. 5,2) Millionen, zum AuS- gleiche sür die nicht allen Bundesstaaten gemeinsamen Einnahmen 15,6 (m. 1,5) Millionen, Matrikularbeiträge 526,7 (m. 36,8) Millionen, außerordentliche Deckung«, mittel 79,2 (w. 32) Millionen, darunter Anleihe 76,1 (w. 33,8) Millionen. — DaS Gesammtmehr der Ein nahme beläuft fich auf 105,7 Millionen. DaS Mehr der Einnahmen, welche der Reichskaffe verbleiben, be ziffert fich auf 10,9 Millionen, sodaß gegenüber den oben angegebenen ordentlichen Ausgaben von 137,7 Millionen noch 36 8 Millionen fehlen, welche, wie gleichfalls angegeben, bei den Matrikularbeiträgen in Zugang gebracht find. — Die Einnahmen, welche den Bundesstaaten zugeführt werden, belaufen sich abzüglich der dem Reiche vorbehaltenen 130 Millionen aus den Zöllen und der Tabaksteuer auf 514 Millionen. Diese sind als Ueberweisungen in den Etat eingestellt und (An unterhaltendes Blatt sür den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neusta , für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dres en, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. -
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