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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192403120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19240312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19240312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-12
- Monat1924-03
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Mittwoch »en 12 MLr, «aamittags 8». Aatzrgang «1 »MS « Nie belgische Kabinettsbildung vollzogen. Aus Vriissel wird gemeldet: .Die Bildung des dritten Kabinetts Theunis ist vollzogen. Der Kolonialminister Lartonist Senator von Tournay, der zum Minister fiir Industrie und Arbeit ernannte Tschoffender ehemalige Abgeordnete von Lüttich und von Beruf Advokat. Das Ministerium wird sich am 18. März der Kammer und dem Senat vorsteücn und eine programmatische Er» klär» na abacben. Dies« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshanplmannichaft Maha, des Amtsgericht» und des Stadtral« zu Frankenbera und der Gemeinde Niederwiesa Rotationsdruck und Verlag: C. G. Roßberg (Inhaber Ernst Nosiberg sun t in Frankenberg. - Verantwortlich für die Redaktion: Karl Liegert, Frankenberg Kahr als Zeuge. P» DienStag, dem LS. Verhandlungstage des Hit- lee-Ve^efses, trat das Gericht sofort in dieVerneh » »UwgdeSHerrn v. Kahr ein. Ebenso wie Lossow Ivird Heer v. Kahr unvereidlgtvernommen. Er sich zunächst ausführlich über seine Politischen Wrl« «nd über den Zwang, derimBürgerbrSu- »ns ihn ausgeübt wurde. Menschenleben gefährden würde und daß dte sichtlich in großer Erregung befindlichen Bewaffneten auch durch schnittlich von der Waffe Gebrauch machen würden und damit ein großes Unglück und vielleicht auch ein Blutbad ungerichtet werden könnte. Als ich zu diesem Entschluß gekommen war, begab ich mich vom Podium herab und kam unmittelbar neben Lossow und Seißer zu stehen. Ich sagte zu den beiden Herren leise: „Da hat uns die Polizei in ei»e schöne Sauerei geraten lasse«. Da müsse« wir schon schaue», wie wir wieder Herausrommen." Da fiel aber schon das Wort „Komödie spielen". Wir waren ja all« durch die lang« Zusammenarbeit auf das Ziel und auf unsere Einstellung zu dem „Marsch nach Berlin" eingespielt, wir waren uns darüber einig, daß wir hier nur durch ein Mitspielen eine gewisse Freiheit der Bewegung erreichen konnten, die wir haben mußten, um unsere Entschlüsse fassen zu können. Ich fühlte, bok i-b auch hier als Generalstäatskommissar die Verantwortung für den Staat trug. Trotz aller in diesem Moment auf mich einstürmenden Gefühle blieb ich innerlich ruhig. In diesem Gefühl wurde der anfangs unklar entstandene Gedanke, durch ein scheinbares Mitspiclen möglichst rasch mein« Freiheit wiederzuerlangen, immer klarer. Hitler stieg darauf auf da» Podium und hielt eine kurze Ansprache Hierauf sagte er in befehlendem Ton: „Ich ersuche die Herren von Kakr, Lossow und Seißer, mit mir in das Nebenzimmer sich zu oegeben. Ich garantiere für Ihre Sicherheit." Di« weiter folgende Darstellung der Vorgänge im Saal und im Nebenzimmer stimmte mit der von General v. Lossow gegebenen überein. Er habe, so erklärte Kahr, mit seiner Em pörung zurückgehalten. da er immer nocb die stille Erwartung hatte, e» würde die Polizei vielleicht doch noch Anstrengungen machen, um ste au» dieser heiklen Situation zu befreien. Nach dem di« nicht mehr zu erwarten war, gab ich nach längerem Drängen di« Erklärung: .Ich bin bereit, die Leitung der Ge schicke Boyern» al» Statthalter der Monarchie «u übernehmen." Ich wähl'» diesen Ausdruck, um eine möglichst neutral« und von der Aktion Hitlers unabhänaig« Erklärung abzugeben und zu vermelden, daß irgend ein« Unterstützung abgeleiiet werden konnte. An ein« Wiederherstellung der Monarchie hab« ich natürlich nicht gedacht Ich hatte nur den «inen Gedanken, möglichst bald wieder au« dieser mir widerlichen Situation heraus,»kommen. Für mich stand innerlich fest, daß durch das Vorgehen Hitler» Staat und Reich und all« Hoffnungen, die ich für diese hatte, schwer erschüttert waren. Davon, daß ich gesagt hätte, ich hätte warten wollen, Ich hält« ein Gleiche« etwa 14 Tage später unternehmen wollen, kann keine Red« sein. Ich werde im Hinweis auf di« Bestrebungen zur Schaffung einer Diktatnr daraus hingewiessn haben, daß eine günstige politische Entwicklung der Dinge im Reich zu erwarten wäre, und ich batte nach den Mitteilungen, die ich non Großadmiral v. Tirvitz erhalten hatte, allen Anlaß. Es ist hier der 12. November oder der 23. November al« der Tag bezeichnet worden, an dem ich mit Lossow nnd Seißer hätte lorfblagen wollen. Dies« Behauptung ist völlig aus der Lust gegriffen. Nach dieser Aussage wurde di« Sitzung vrrtagt und dann nach der Mittagspause die Oesfentlichkeit ausgeschlossen da Kahr über Dinge aussagen wollte, deren Veröffentlichung dem Staatsinteresse schaden würde. wurden in Bayern in weiten Kreisen, insbesondere auf dem Lande, nicht als bayerische Führer anerkannt, und außerdem war es undenkbar, daß die bayerische Regierung einem solchen Vormarsch still zusah, wenn ste überhaupt noch eine Negierung sein wollte. Bayern wäre in solchem Falle in das tiefste Elend gestürzt worden und würde ini weiteren Verlaufe seine Machtmittel und den letzten Nest seiner Selbständigkeit verloren haben. Es mußte überdies mit einer militärischen Aktion Frankreich», vielleicht mit einer Besetzung wichtiger Handelsstädte, Ein marsch der Tschechen und Polen und damit gerechnet werden, daß einem solchen Eingreifen von den übrigen Ententemächten nicht entqcgengetrcten würde. Daß aber das waffenlose deutsche Volk in einem solchen Konflikt mtt Frankreich vollständig unterliegen mußte, kann niemand bezweifeln. Aber auch im übrigen Deutschen Reiche mußte ein solches Vorgehen nicht bloß zum Bürgerkrieg, sondern auch zu einer katastrophalen Zurückweisung führen. Es war bekannt, daß auch außerhalb Bayerns in einem Teil der nationalen Kreise der Raine Ludendorff schon wegen der außenpolitischen Wirkung abgelehnt wurde und man von Hitler nichts wissen wollte. Anfang November verdichteten sich die Gerüchte, daß in den vaterländischen Ver bänden Explosionsstimmung herrsche, und übereilte Schritte gegenüber Thüringen und Sachsen zu erwarten seien. Um die Verbände soweit als möglich in die Hand zu bekommen, berief ich am 6. November die Führer sämtlicher vaterländt- säzer Verbände zu einer Besprechung. Ich war um eine derartige Einwirkung auf den Kampfbund auch von Admiral von Tirpitz in einem Briefe dringend ersucht worden. In dem Briefe hieß es, es liege eine hohe Wahrscheinlichkeit vor, daß alles sich im Sinne Deutschlands und Bayerns zum Besten wende. Er habe aber große Sorgen wegen eines Vorstoßes gegen Thüringen aus Bayern, da dadurch das große Ziel um Deutschlands nationale Zukunft in letzter Stunde verloren gehen könnt«. Ich teilte Tirpitz mit, daß ich tun werde, was m meiner Gewalt stände, um das zu vermeiden. Eine militärische Aktion gegen Berlin und der gleichen kamen für mich, Lossow und Seißer nienialsinFrage. Am 7. November erhielt ich von Seißer Bericht, Lu dendorffwolle michsprechen, um eine Besprechung zwischen Hitler und mir herbeizuführen. Ich erklärte, ich möchte Ludendorff zuerst allein sprechen. Am 8. No vember, nachmitags 4 Uhr, fand die Besprechung in Gegen wart von Lossow und Seißer statt. Es wurde darüber ge sprochen. daß es bei der kritischen wirtschaftlichen und poli tischen Lage dringend notwendig sei, mit entspreche'den Machtbefugnissen, unabhängig vom Parlament im Reim. ein Direktorium zu schaffen. Wir sprachen dann ganz allgemein Uber die in Betracht kommenden Persönlichkeiten. Ludendorff bemerkte, nach seiner festen Uebcrzeugung werde sich in Norddeutsch - landnkemandfürdieseSache finden. Die U n- terredung wurde ohne weiteres Ergebnis abge schlossen. Am 7. November abends erfuhr ich zu meiner lleberraschung, daß die vaterländischen Perbände km Bürger bräukeller am 8. November zusammenkommen wollten und dort von mir eine Rede erwarteten. Ich war davon sehr unangenehm berührt; es wurde mir aber gesagt, der Zudrang sei sehr groß und man hätte keinen andern Saal bekommen können. So habe ich mich wohl oder übel darein gefügt. Bet meinem Eintritt in den Saal um 8 Uhr ist mir eine gewisse Erregung unter einer großen Zahl von jüngeren Leuten aufgefallen, die vor dem Eingang Aufstellung genom men hatten. Ich hatte ei« unbehagliches Gefühl. Ich begab mich sofort auf das Podium, wo ich begrüßt wurde und mir mitgeteilt wurde, Hitler habe sagen lassen, daß er komme, ob man nicht warten solle. Ich machte den Vorschlag, sofort zu beginnen. Ich habe etwa eine halbeStunde gesprochen, als plötzlich am Eingang ein Lärm, ein Stimmgcwirr entstand. Ich glaubte zunächst, daß es sich nm eine kozummüsttschs Störung handele. Dann sah ich, wie sich eine Art Gasse bildete, durch die Leute vordrangen, an der Spitze ein Mann mit einer Pistole, die er, so war mein Eindruck, jetzt ständig gegen mich gerichtet hatte. Beiderseits gingen Leute, die mit Pistolen bewaffnet waren. Ein paar Schritte vor mir machte der Führer halt, senkte seine Pistole und hielt hierauf eine kurze Rede. Erst jetzt erkannte ich Hitler. Hitler ist dann auf einen Stuhl gestiegen und feuerte, als er sich nicht Gebär verschaffen konnte, einen Schuß gegen die Decke ab und rief: Wenn nicht sofort Ruhe wird, werde ich ein Maschinengewehr auf dis Galerie stellen lassen! Er verkündete, daß die nationale Revolution ausgebrochen sei und daß der Saal von mehreren hundert Bewaffneten um- siel': lei. Ich hatte zunächst Vas Gefühl des Ingrimms und des Ekels über den Ueberfall auf eine national« Versammlung, gegen national gesinnt« Männer. Andererseits befiel mich' auch tiefe Trauer und Sorge darüber, daß dieser Akt innen- und außenpolitisch fiir Bayern und das Reich die schwerste Katastrophe herbeiführen könnte. Zunächst kam mir der Gedanke, vom Podium aus aufzufordsrn, sich gegen diesen Ueberfall zu widersetzen. Beim lleberbllck über den Saal und die drangvolle Enge erkannte ich, dc.ß schon eine Panik viele Die Verhandlung am Dienstag vegan« mit der Vernehmuna des Reglerunaspräsidenten v*. von Kahr. Der Vorsitzende erklärte, er müsse auch ihn PMkchst unvereidigt vernehmen, da die äußeren Umstände öiy« gewisse Beteiligung an den Vorgängen im Bürgerbräu, »fftr «kennen ließen und ein Ermittelungsverfahren gegen «h« «tngeleitet worden sei. vr von Kahr erwidert: Ob unvereidigt oder ver- elbkgl, ich werde nur das aussagen, was ich für wahr halte; b«zM fssr mich handelt es sich nicht um die Person, sondern nue m« den Staat. Dr. von Kahr kommt dann zunächst «Ulf sein« Ernennung zum Generalstaatskom- Missar mit der gesamten vollziehenden Gewalt zu sprechen «end erinnert daran, daß seine Wirksamkeit vor allem den bayerischen Belangen, der Wahrnna der Staatsantorität und der Befestigung der staatlichen Macht gelten sollte, ausgehend von dem Grundsatz: Herr im Lande darf nur der «taat sein, sonst niemand Der Staat soll aber tcuch etn Treubund sein, in dem alle Teile ihn leiten, stäken und k« dem besonders alle nationalen Kräfte sich einig«« nnd unterordnen. Eg war schon im August und September zu großen Volksversammlungen und Plände- vungen in vielen Städten gekommen. Die Unrubsn nahmen mit Ende Oktober einen ernsten politischen Gharakter an. Der geradezu bestürzende Zusammenbruch der deutschen Mark versetzt« die weitesten Volkskrrise in -ine täglich wnchsende kakassrovhale Aufregung. Sie erfüllte glle Patrioten mit tiefster Sora« nnd mit dem Gedanken, daß nur eine Umas- slaltung, eine starke Zusammenfassung der Kräfl« im Reiche einige Hoffnung auf Rettung bringen könnt«. So schien es muh mir. wie anderen Politikern im Reiche, na-h den glorreichen Bettvielen der Weltaes-Hichte pi» breirnenbe Notwendigkeit, daß zur Lösung des M'rr- swa«» «nd zur Lösung der über die menschlichen Kräfte bin- gusgehenden wirtschaftlichen innen- und außenpolitischen Aufgaben Im Reiche «In überparteiliches Direktorium geschaffen iverd«, das, in seinen Zielen national gerickstett am die Wiederherstellung der deutschen Währung bedacht und, aut die wirtschaftlichen nnd militärischen Machttaktoren gestützt, frei von allem Druck, frei von den wechselvollen Einflüssen des Parlamentarismus, dis zur Errettung des Vaterlandes notwendigen, tief einschneidenden Maßnahmen treffe« müßte und könnte. Es schien mir unbedingt not- rvenbkg, daß von der scharfen und starken Unitari sierung der letzten fünf Jahre zuriickgegan- ««« und wiederum zu einer gesunden Dezentralisation im Sinn« des Bismarckschen Gedankens zurückgekehrt m<mde. Es war bei dieser Arbeit nicht gedacht an ein« mMärisch« Aktion, sonder« an die Herb e i fN hr u n g e i ne s Politiken Druckes. Diese Bestrebungen sind auch nicht etwa hinter dem Rücken der bayerischen Negierung getätigt worden. Nun hatten Lossow und Seißer wiederholt zu Beginn des Sep tembers auf Grund von Besprechungen mit Hitler von dessen Gedankengängen Kenntnis genommen, wonach eine in Bayern ausaerusen« und mtt Waffengewalt vorwärts zutreibende Diktatur Hitler-Ludendorff di« politische und wirtschaftliche Not im Reiche beheben könne. Bei einem solchen Vorgehen sollte die bayerische Regierung unbehelligt bleiben, wenn sie nur den geplanten Vormarsch nicht hinderte. Lossom Seißer und ich haben von Anfang an, ohne se darin zu sc* hiel-" Gedanken Immer wieder als katastrophal für Bayern «nd bas Reich »ezeuhnct. Die Aufgabe, den Vertretern dieser Idrc sie i.-chlübrbmkett Zieses Gedankens nahezubringen, über- nahmen Lossow und Seißer, well sie beide mit Hitler in Beziehungen standen und ebenso in näherer Beziehung zu General Ludendorff, während Ich mit Hitler seit September 1923 in keinerlei persönlicher Fühlung mehr stand, nachdem er im Februar 1923 einer wiederholten Aufforderung, sich zur Entgegennahme von Mitteilungen bei mir einzufinden, kein« Folge geleistet hat. Ich habe Hitler erst am 8. November abends wieder gesprochen. Meine Beziehungen zu General Ludendorff waren rein ge sellschaftliche. Ich war mir vollkommen klar, wie dies auch von Lossow und Seißer stets betont wurde, welch unheilvolle Folgen ein solcher bayerischer Marsch nach Berlin für Bayern, für den Bestand des Reiches und für die ganze national« Be, wegung im Reiche haben mußte. Dis Folgen waren aber auch in anderer Hinsicht unberechenbar, nämli'ch ein völliges gerschlagen des seit 1920 tn mühevoller Arbeit erfolgten allmählichen nationalen Aufbaues und der innerlich ange bahnten Festigung, eine Zerschlagung der wirtschaftlichen und politischen Ziele, denen sich Bayern durch Uebermindnng schu-7 ^e Konflikte Im Laufe der Jahre zugewendet . ? vollständig« Verwirrung aller Geister in: L, . mit blutigen Auseinandersetzungen, selbst Ua.er den rechtsgerichteten Kreisen. Denn weder Ludendorff nock Sitter Pie Wachmittagssttzunfl Um 4 Adr nachmittay« wurde die Oesfentlichkeit wieder- beraestellt. Ans di- Frage des Rechtsanwalts Roder erklärte Kahr, daß er vor seiner An-sag- eine Bcsprecbnng mit Lossow und Seifer nicht »-habt babe. Auch die im Loroersahren ge machten Aussagen leien-einzeln nnsgearbeitet worden. Rechtsanwalt Roder wirft die'"Frage aus, warum Kabr den Kapitänleutnant Edrborot und den Hauptmann Heuß, der den .Marsch nach Berlin" gepreoiot hab«, nicht verhaften ließ, auch bei Roß back sei der Haftbefehl nicht vollzogen worden. Rechtsanwalt Roder fragt, auf Grund welcher ge setzlichen Besiimmung Kabr sich für befugt gebolten babe, di« Absetzung Lossow« zu verbinde»». Rechtsanwalt Mayer be- tont, der springende Punkt des Prozesse» lei, Inwieweit Kahr gegenüber den Reichrbehörden eigene Bekeblsaewalt sür sich In Anspruch genommen habe. Rechtsanwalt Görz fragt, ob es richtig sei, daß bei Verhängung der Schukbafl Kahr bestimmt habe, daß ste nach Art der Haft Im Arbeitshaus zu vollziehen sei. Das Gericht beschließt nach kurzer Beratung. di« Zulässigkeit sämtlicher Fragen abzulehnen. Die weitere Frage der Verteidigung, marnm Kakr da» Ver langen der Rcichsregierung, die Re'chsb^ft'hlsgewalt wieder berrustellen, abge'ebnt ha''e, beantwortet Kabr auf Grund de, Amtsgeheimnisses (!) nicht. Kabr erklärte, in der Zeit, wo die in Schutzhast bcfindttcben Minister in Regensburg waren, sei er Inhaber der ganzen Gewalt gewesen und habe, wo keine Verbindungen berzustellen waren, allein Eutsheidungen treffen müssen. Da die Verteidiger erklären, noch m hr Fragen stellen zu wollen, wird die Weiterverhandlung auf morgen ver tagt. Morgen wird Oberst Seißer vernommen werben. LS-? zranbenberger Tageblatt
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