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Dresdner Nachrichten : 06.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189501063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-06
- Monat1895-01
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.01.1895
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I lniköO^ in» >(t i >>äff >Fl"«U «o ^>a. «nkuiidiciunac« aus 8,, PiivalKitk .!k»c « rb'a »uswcnürk Amlröa.c »ur «kac» !8orau»be«m«na. «»kindiauu«-» »elinik» >ammtti»k namG'ic Akrimltclima^iiellrii a» Km Nuclaaiv c»ia>>»ndl«-r ^»n!t «jickc leine VerdmdUMe» tr»ns»»r»«t»N»U« Hlr. ll. Vm damit voU8täodiM ru raume» v»u jotrt ad ^ sV,iitvi'-ljvbvi'xivIl6i'8tttlsv,u lloi'.ijiMM«« i'rvlstzn 4Ü. Jahrgang. Vlldvsvdvis L 8ülmv, 2 2. Dresden, 1^0). r§ 2 Nreisliste» «nstl» und!' W tiraec,. 2 ß (ÜLrl klLUl. 4» vr»»««». VkllidA»» >8.». T I> »ru^pr !. Xo. l<V. K vlL8VLLrvU jeder ^rt aus den bodoutsndste» itluchiitteu des In- und Luslimdes. emplelrlen in reielilmltiffer ^usvaiil ^VMl. IUUI L 8<»I»N, tt.rflist'vIiUltou, !K«»N>«nI<t II» D «p„„i»^««Il«it«U« IIIV. Or«86«>». div«>tn»8uv L, I. I>> a»»»r«^ I>»t« II« II»?. s. 4um>v«ea-I'»l»e«1ltI,»n IH5 ullo ^nt«m»t,on. U. IMlet-VerIt«»uf »ur «jin l>rokt1uv7 stiCLwr. »II. I^i», len-i v»tr«l«» unloi ijaiuittio. lV. 4vlle«:lloi» ck r kiUeN». lAUtler.luttOel«'. V.». 8«vftvi', I»iP8ä«»-Af. Ku8vroc.u8tr.r88e 31. I'ein8preeii-Zmt II, >'r. 2l53. L? Okampu«uvi -L'r»I»rl!i >l» l ^ oinlminllunl; Il«r»intlnt n»tt uü« 8»II«I«, eI^»I»Rv llLIIlW«!»« »nä vmjlttvtllt iu xr«,88»ltix8tsr ^U8>v»lll djlli^st. 4^. H. U«.'«-««, 20 Uurlvuklrrikui; äO, Lok« U»rkkuivllwu8lrrt88« (3 tt.u>lruu). tKI» /I Lui«a,? - ReaktionSrircherei und Kamps gegen den Umsturz. Hosnachrichten, Einkaus der Proviantämter. RathLsitzung,! ie» * e V» Fffirgrt. Cznnski, Mvrdthate» in Leipzig. Gerichtsvechandlungen. csintonik-Concert, „Wilhelm Tcll". Tlzeateragentnren. I «»Kllsvl»« V«R«I»H« »»r«n Icrlr« Va»> » »> t.i I.: I> II » Vermuthliche Witterung: Trübe, trocken, stärk. Frost. «oltttsche«. Tic niodcrnc Schule, bei, der die freie Selbstbeltinnnnng des > Individuums gelehrt wird, ist mit ihrem Axiom gegenüber den Ver- s Iiältnissen in die Brüche gekommen. Das weis, längst so ziemlich olle Welt, nur die Herren, die cs angrht, wollen cs noch immer nicht glauben. Ihre speziellen Organe jammern über den Herein- lunch einer finsteren „Reaktion". Wenn man ihnen glauben dürste, so hätte Westeuropa im (fahre 1818 bei der Absahrt der' allgemeinen fortschrittlichen Courierzngcs blos ein Retourbillct genommen und sei jetzt am Ende des Jahrhunderts, das sich „mit Recht dos 10. nennt", mit vollem Dampf aus der Rückfahrt in das alle, romantische Land begriffe». Bei dem gewaltigen Lärm, den die Presse dieser Richtung im Rainen der ..öffentlichen" Mein ung erhebt, darf man sich nicht wundern, wenn schließlich der eigentliche Schwerpunkt der Diskussion im Allgemeinen eine Vcr- schicbung erleidet. Schon klingen auch aus dem gemäßigten Lager Warnungen vor BtizanlinismuS und vor streberhafter Preisgabe der eigenen Meinung innerhalb der Volksvertretung herüber: schon kann man auch in solchen Kreisen, die in Bezug ans selbstlose patriotische Motive und im Punkte einer vornrthcilssrcicn An schauungsweise ganz unverdächtig sind, die Meinung äußern hören, man niüssc den Versuchen, die Zeit zurückzuschraubcii, energisch rittgegcntrctcii. Es soll nicht verkannt werden, daß in der That manche Vorkommnisse der jüngsten Zeit denjenigen Elementen ge mäßigter Richtung, die in der Möglichkeit eines nngchindcrtcn Ausdruckes der wirklichen VollSmcinung mit Recht eine wesent liche Garantie der öffentlichen Wohlfahrt erblicken, einen gewissen Anlaß zur Beunruhigung geboten haben. Dennoch berechtigen alle diese Momente znsainmeiigcnominen zur Zeit nicht zu der ernstlichen Bcsorgniß. cs könne von Regicrungswcgc» auf einen -tvnililt mit der Volksvertretung hingcstenert werde». Daß gleich wohl die Ansätze zu der Verbreitung derartiger Befürchtungen in weiteren Kreisen vorhanden sind, läßt sich insbesondere ans den Aciißcrungcn verschiedener führender Blätter Süddeutschlands schließe». Danach scheint es. als wenn sich ein StimmnngSkrciS bilden wollte, aus dessen Peripherie die verschiedenen Radien der Verstimmung und des Mißvergnügens in das Centruin der gemein samen Verthcidignng bedroht geglaubter Volksrechtc znsammcn- lansc». Zeitlich fällt die Bewegung zusammen mit der geplanten Aktion gegen sozialdemokratische Ausschreitungen im Reichstage und — mit der Beendigung des BierboykottS. Dieser Umstand gicbt einen Fingerzeig, um die Erscheinung zu erklären. Nach Allem, was darum und daran hängt, kann cs nämlich auch für Denjenigen, der sonst kein gewohnheitsmäßiger Judcnriechcr ist. keinem Zweifel mehr unterliegen, daß der Berliner Bierfricde von der rothen und der gelben Internationale auf Kosten der Arbeiter zu Stande gebracht worden ist, weil die beiden sich angesichts der ihren Besitzstand bedrohenden Bewegung innerhalb der bürger lichen Gesellschaft heute mehr als >c gegenseitig brauchen Kaum habe» die wunfchvcnvandtcn Seelen sich wieder brüderlich gefunden, da erscheinen auch sofort alle ihre Baßbussi ans der Bildflächc und variiren das Lied von der „drohenden Reaktion" so lange, bis schließlich auch in verständigen Volkskreiscn doch etwas hängen bleibt. So ist es der lüdisch-freisinnig-sozialdcmokratischcn Koalition denn thatsächlich bereits gelungen, eine Menge argloser Fische in ihren Netzen zu fangen, und der Erfolg ihrer Thätigkeit spiegelt sich in der Unlust tvicdcr, mit der im Augenblick die zuerst so groß angelegte Aktion wider den Umsturz betrieben wird. Daneben sind freilich auch von der Regierung Fehler gemacht worden, die der Rcaktionslcgende Vorschub geleistet und den Gegnern die Arbeit erleichtert haben. Tic nicht gegen den Um sturz gerichtete Umsturzvorlage und der Antrag auf Genehmigung der strafrechtlichen Verfolgung der bei dem Hoch aus den Kaiser sitzen gebliebenen sozialdemokratischen Reichstagsabgcvrdneten sind zwei entschiedene Mißgriffe, durch deren Venneidung die jetzige Zuspitzung der Lage icdenfalls verhindert worden wäre. Dazu kommt dann noch das fortwährende Hcrumhausiren des offiziösen Oberorgans mit einem unverständlichen Schnickschnack, aus dem lein vernünftiger Mensch klug werden kann. Dunkle Andeutungen, versteckte Wendungen, verschleierte Gedanken lassen nur zwei Möglichkeiten offen: entweder die Regierung befindet sich nach wie vor in den, verhängnißvollen Zustand des HalbwollenS. der todt- grborcnen Entschlüsse, oder sic trägt sich mit Absichten, die das Tageslicht der öffentlichen Diskussion nicht vertragen. Die herrschende Steigung zum Mißtrauen gicbt den Gegnern unserer Ordnung Chancen, die offiziöse Ungeschicklichkeit in dem letzteren Sinne auszunützen. Angesichts aller dieser Umstände, die dem Radikalismus in beiderlei Gestalt Oberwasser zuführen, ist eS Pflicht der besonnenen Elemente, den Kopf oben zu behalten und das gemeinsame Ziel der Bekämpfung des Umsturzes nicht aus den Auge» zu verlieren. Kein Vernünftiger wird freilich blindlings bewilligen, was gefordert wird. Stach wie vor muß die Freiheit der berechtigten Meinungsäußerung sorgfältig geschützt, niüssen die verfassungsmäßigen Rechte der Volksvertretung vor jedem Eingriff bewahrt werden. Diese Gesichtspunkte dürfen bei der Prüfung der Regierungsvorschlüge zur Bekämpfung der Umsturzgefahr nicht außer Acht gelassen werden. Im klebrigen aber muß dafür ge sorgt werden, daß überhaupt etwas zu Stande kommt, und zwar in dem Sinne, daß die zu ergreifenden Maßregeln sich ausdrücklich und ausschließlich gegen die Bestrebungen sozialrcvolutionären Charakters richten. Da liegt der Hase im Piesscr! Die Blätter des bürgerlichen Radikalismus sind eifrig bemüht, diesen springenden Punkt zu verwischen. Ein Berliner Blatt bedient sich dabei der Taktil, gegen die geplante Strasbarmachnng des Bontotts mit Hilfe drS Militärboykvtts zu argumentircn, indem cs entweder Verbot des Militär- und Bestrafung des Eivilbopkotts oder Frei heit für den einen wie den anderen fordert. Tic „Lcipz. Zig" trifft den Nagel aus den Kopf, indem sie diese eigenartige Logik folgendermaßen aus ihre» echt sommerlichen Charakter zurücksührt: „Tic Falle ist nicht ungcichickt gelegt. Die'Lehre von der Gleich berechtigung aller Staatsbürger steckt den Teutichen so ties im Blute, daß sic „gleiches Recht" auch für Diejenigen fordern, die gar nicht Bürger diejcs Staates Win wollen. Militärbehörden und sozialdemokratische Agitatoren erscheinen ihnen noch immer als gleichberechtigte Faktoren. Daß daS Militärvcrbot ausgcht von einem Organ der staatlichen Ordnung zur Ausrechterhaltung der Letzteren, die BcrrnsSerklärnng der Genossen dagegen von den grundiätzlichen Gegnern dieses Staates zu seiner Bekämpfung. — dieser Gegensatz wird im Allgemeinen noch so wenig begriffen, daß wir unS durchaus nicht wundern würden, wenn auch die Berliner Zou»tag, 6. Januar. werden. — Ani Sonn tag ein nicht unerheblicher Kredit gewährt tage wurde aut dem Zinlbcrg zu Potsdam die Leiche eines Selbst morders ausgesunden, in welcher der Itjährigc Prcmicrleutnant am Berliner Fnvatidcnhans, Riedel, erkannt worden ist. Berlin. Eine Berliner Zuschrift der „Pcster Korrespondenz" aus diplomatischen Krciien berichtet, daß die Reise des Reich? kanzlcrs Fürst .^ohenlobe zu Fürst Bismarck nach Friedrichsrnb au! ausdrücklichen Wunsch des Kaisers Wilhelm erfolge und daß Fürst Hohenlohe der Träger persönlicher Mitlherlungen des Kallers an den Altreichskanzler sei Der Kaller sei noch immer ernstlich besorgt um die Gesundheit des Fürsten Bismarck, dessen phr,fische und geistige Widerstandskraft durch den Tod der Fürstin Bismarck einen so schweren Schlag erlitte» habe, daß Fürst Bismarck über de» Verlust wirrer treuen Lebensgefährtin untröstlich bleibe Cs sei den Bemühnngcn der Familie des Fürsten noch nicht gelungen, ihn ;n Gunsten einer ruhigeren Stimmung zu beeinstnsse». Wenn auch direkte neue Krankhcitscrjchcuruiigcn bei dem Fürsten Bismarck von Pros. Schwciringcr nicht kvnstatirl würden, so habe doch der Arzt »nd die Familie die schwierige Ausgabe zu überwinden, die hochgradige pjpchllchc Depression zu bessern, welche sich des Fürsten ! seit dem Hiuichcrdeir seiner Gemahlin bemächtigt habe. Es sei i sogar wahrscheinlich, daß Kaiser Wilhelm persönlich nach einiger iZcit dem Fürsten Bismarck in Fricdrlchsruh einen Bestich ah I statt Bicrwstthe aus diese Logik Hereinste,en „Lieber -M» wir m.s v^ 'GelSag7^s Fürsw-r Bismarck den „Genossen werter drangjallren, wenn nur das Milrtärvcrbot cstre Tepiitativn von 80 Herren, die den Feldzug vv» 187071 mitgcmachl baben und sich im Besitz von Krrcgsehrcnzcicheir be siudku. zum Fürsten Bismarck begebe», wn ihm ein Ehrengcschcrrk fällt" — so ungefähr würde die freisinnige Logik dann lauten." Tic Unterscheidung zwischen stcralscrhaltcudcn und staatsfeind lichen Tcirdenzc» iu der Gesetzgebung möchten die Frcuudc der Sozialdemokraten im bürgerliche» Gewände um >edcu Preis ver- dcr Deutsch Amerrkaiier zu überreichen. Dasselbe besteht aus einem niassrv-sitbcrncn Obelisk, der eine Höhe von 1.80 Mtr. hat, und ans dessen Spike sich ein Adler befindet, der in seinen Krallen die nicht cinschcn. daß gerade der jetzige Zustand eine Uirglcichheir und Ungerechtigkeit der schlimmsten Art bedeutet. Wen» überhaupt die berechtigte bürgerliche Frcihcil beute iu irgend einer Welle bc droht erscheint, welcher andere» Ursache ist cö zuzuichrcibeu, als dem Umstand, daß die Vcrlheidiger und die Bcdroher der bestehen den Ordnung chetchiiiüßig Recht »chmen müssen von demselben grundsätzlichcir ^taiidpiinkte aus, der nicht gesittet, persthwtwire Dinge mit vcrichiedeiicm Maße zu messen f Solange die „Gleich heit des Rechts" in mißverständlicher Austhssimg als ein iiiiniitasi bares Palladium der Kultur von der Regierung selbst betrachtet wird, svdaß diese cs nicht wagt, gegen den Umsturz mit offenem Bisir zu kämvwn, solange wird die sozialdemokratische Agitation eine ernste Gefahr für oie bürgerliche Freiheit sein. Fe länger, desto mehr wird rede berechtigte .Kritik an den bestehenden Zu ständen vor dem Gesetze ganz allgemein als eine revolutionäre Ausschreitung crichellien und die mcißgcbcndcn Kreise werden ihre bereits vorhandene burcankralische Abneigung gegen rede selbst ständige Regung des VolksgeisteS mit einem Anschein von Recht verstärken. Unter so ungünstigen Bedingungen »ruß cS dann auch den bürgerliche» Parteien successiv schwerer werden, den Kamps um die Attfrechtcrhaliung der verfassungsmäßigen Freiheiten erfolgreich zu führen. Das wird aber alsbald anders sei», sowie der bisher gemeinsame Rechtsbovc» zwischen den Anhängern der bestehenden Ordnung und des Umsturzes gcthcilt wird. Zwischen beiden muß das Tischtuch entzwei ge>chnrttcn werden. Die „Gleichheit Aller vor dem Gesetz" hat nur die Bedeutung, daß jeder ohne Am che» der Person, einerlei ob arm ob reich, ob hoch oder niedrig, einen unparteiischen Prozeß haben soll. Tas soll auch nach wie vor so bleiben, aber r» Zukunft sollen besondere Strafandrohungen gegen die besonderen Ausschreitungen der sozialen Revolutionäre ge richtet werden. Tas widerspricht nickst nur nicht dem Grundsätze der allgemeinen Rechtsgleichheit, sondern es ist sogar ein Ausfluß dieses Prinzips: denn wenn sich die Vcrtherdigcr der L rdnnng denselben rechtlichen Maßstab gcsallen lassen müssen wie ihre Gegner, die offen den Gesetzen den Krieg erklärt haben, io ist das eine iu die Augen fallende Rechtsnngleichlieit. eine ichreicnde ttn- ljercchtigteit. Die Beseitigung dieses UcbclstandeS ist die unerläß lichc Voraussetzung der Wiedcrhcrbcisühruiig geordneter Znslände in unserem öffentlichen Leben. Was aber noch werden mag, wenn die Ordnungspcrrtcicii sich fortgesetzt sozialdemokratischc Kuckuckscicr in s Nest legen lassen, wer will das lagen? Die Verantwortlichkeit dafür werden ans reden Fall Dieicirrgen tragen, die sich zu rechtzeitigem,Handeln nicht entschließen tonnten. Feruschrcib- und -erns-rech-vknchte vom 5. Januar. Berlin Der „Nordd. Mg. Ztg." geht von zuverlässiger Seite die positive Nachricht zu, daß bisher niemals eine Reichs tcraS Präsidenten-KrisiS bestanden babe, bei welcher der baldige Rücktritt des Herrn v. Lebctzow hätte in Frage toiiiurei, loniicii und daß keinerlei Beraulaffuiig für die Herrn v. Lebctzow irr den Bläkten, nachgcsagtc Absicht vorlag. Das. was als angebliche Absicht des RcichStagS-Präsidcirtcu in der Presse besprochen werde, beruhe aus Erfindung und sei -urückzuführcu aus verschiedene Nrtheilc bezüglich der Anlegung der Nnisorm eines Landwcbrstabs- offizicrs seitens des Herrn v. Levevow bei der SchtußsteiiileguirgS- Feier im neuen Rcrchstagsgebnude. Herr v. Lcvrtzow hat die Nirllorm eines Landwchrstabsosfiziers nach den hierfür geltenden Bestimmungen überall da anzulegen, wo er dem Monarchen be gegnet, gerade wie in einem anderen Falle eine andcrc Kleidung, z. B. die Fagdunison», vorgeschriebe» werden könnte. Tic Herr» v. Lcvctzvw durch Kaiser Wilhelm I. verliehene Auszeichnung, das Ehrenkleid eines LandwehrstabSofsiziers tragen zu dürfen, Hai Herr v. Levctzow durch Thcilnahmc an verschuldcucn Feldzügen er worben. — Die Geschäftsordirunastommissioil des Reichstages soll die Üiiisliirzporlagc und die Revision des Strafrechts cibzulchnc» Schließlich führte Pros. Quiddc unter großem Berückt aus. Augrisssversuch ans die verfassungsmäßigen BolkSrcchte cm te mir des durch Zuziehung des Generalsrmodal-Bo^tandcö erweiterten Kollegiums des evangelische» Oberkirchenraths über die infot der Vorgänge bei dem im Herbste vorigen Jahres in Bonn al gehaltenen Ferienkurs in Kirchenkreisen entstandene Beunruhigung rlanate man zu dem Schluß rlichen ihatsächlichcm Ist getan, fordert ü.ften ritt nach It Iittin <>c vc,,, >--c.,»>n. daß zuvor die zur Benrtheilung er- ichcn lhatsächlichc» Unterlagen der Vervollständigung bc . — Kaiserlicher Verordnung vom :ll. Dezember ziiwlai tritt z» deiijciiigen Troguen- und chemischen Präparaten, welche nach 8 2 der Verordnung, betreffend den Verkeim mit Arznei- nc v m. Lie crgicviae mittel», nur in Apotheken scUgehalkcn oder verkauft werden dürfen, in Ealabricn Geschädigten findet in daS Diphtherie-Serum hinzu. — Für die Beseitigung der durch' Preise dankbarste Anerkennung. „Popow Romano" führ! Verne den Sturm auf Helgoland angcrichtctcn Schäden wird vom Land-! in einem Artikel ans. daß mau Deutschland Unrecht thäte, wenn eurer Aufforderung zur Abdantirng an die Fürsten beantworte! werden müßte. Mit einem begeistert ausgenommen!:» Hoch aus das deutsche Volk und seine Freiheit schloß die Versammlung. B rann s ch wcig. Der Stadtrath Thomas aus Hassclselde, welcher kürzlich wegen Brandstiftung zu 0 Fahren Zuchthaus ver nrtbcilt worden war. hat sich in vergangener Nacht im Untersuch ungsqesäiigiiisse erhängt. * W r c n. Ter Kaiser ist Abends 8 Uhr 30 Min. nach Budapest ahgercisr. Wien. Ter Zustand des erkrankten Erzherzogs Allirecht in Aren soll so bedenklich sein, daß der Kaiser Franz Foscpb desbcrlb seine Reise nach Budapest ansgiebt. — Baronin Seefricd, die Enkelin des Kaisers Franz Joseph, ist gestern in Troppan von einer Tochter entbunden worden. Der Kaiser sandte ei» Glückwunschtelegramni * Wien. Hier wie auch i» Budapest, Graz und Triest rsr heftiger Schnecsall cingetreteii, wodurch vielfache Verkehrsstörungen verursacht worden sind. Auch Verluste an Menschenleben wurden gemeldet. B » dapc st. In den Blättern kursiren Gerüchte, nach welchen namentlich der Ressortminister des künftigen KrrbinctS. Fürst Tiszcr. als künftiger Finanzministar bezeichnet wird. Hierzu wird bc nrcrkt, daß cs sich lediglich um Gerüchte handelt, denen ein gewisser Emst nicht abzirsprechen ist. die jedoch augenblicklich nur den Werth von Bcrinuthnngen haben. Tcr König trifft heute Abend hier ein. morgen dürfte, wie in parlamentarischen Kreisen cm genommen wird, Graf Khncn formell mit der Kabinctsbildung betraut werde». Paris. Erst in diesen Tagen wurden die Rechnungen der Weltausstellung von 1880 cndgiltig geschlossen. Die Einnalnnen betrugen 5/0X^2,708. die Ausgaben 18,019,018 Francs, der Rein gewinn 1,072.850 Francs. Allerdings begreifen die Einnahmen erhebliche Zuschüsse des Staates und oer Stadt Paris in sich. P a r i s. lieber die Zeit vor der Degradation von Drensns wird gemeldet: DrctffuS lag in tiescin Schlat, als man ibn Morgens um 0 Uhr abhvltc. Er erbleichte Aiisaiigs. bernhigte sich icdoch bald wieder und legte seine Uniform an. Hierauf wurde er zwei Gendarmen übergeben, welche ihn einen Train wagen beneiae» ließen, indem sic, den Revolver iu der Hand, an seiner Seite Platz nahmen. Tcr Wage», begleitet von zwei Zügen der Garde Rcvübiieainc traf 8 Uhr 10 Minuten bei der Ecolc Militairc ein und machte vor dem großen Jnncirhosc bei den Bllreanx Halt. TrevsirS stieg ab und begab sich in das Gebäude. Vor dem Hose batten sich zahlreiche Neugierige cingesundc». Von halb 0 Uhr ab rückten die Truppen an, welche der Degradation beiwohnen sollte». Das Truppenausgebot umsaßt ungefähr t'xlOO Mann linier dem Beseht des General Darras. Ais die Tamborire das Zeichen zur Eröffnung der Ccrcmonic gegeben batten, erschien Trcrffus. eskoritrt van vier Artilleristen nnd einem Leutnant. Er ging festen Schrittes ohne sichtbare Erregung. Der Zug hielt, der Gcrichtsschrciber verlas das Urthcil: hieran« sagte General Darras: „Alfred Drensns, Sic sind unwürdig, die Waffen zu tragen, wir degradiren Sic in Gemäßheit des Geizes." Der Vorgang vollzog sich rodanir in der bereits gemeldeten Weise. Drerffus ging die Front der Truppe» entlang, da legten ihm zwei Gendarmen die Handschelle» an und hießen ihn in einen Zellen- wagen steigen, der ihn nach dem Gewahrsam der Verurtbeilte» brachte. Außerhalb des Gebäudes hatte sich eine beträchtliche Volksmenge aiigesanimelt. die Dächer der Häuser waren mit Neu gierigen besetzt. Erregte Ruse: Tod Drevfus! Tod dem Ver räther! wurden gehört nnd verdoppelten sich nach vollzogener Degradation. Bald war der Wagen vorüber und nun grüßte die Menge die Truppen mit dem Ricke: „Es lebe die Armee! Es lebe Frankreich! Es lebe das Vaterland!" Der Wagen, in welchem Drensns fortfuhr, verließ die Ecole Militairc durch das Thor an der Avenue Lamothe. Hier wurde derselbe mit neuen Rusen und Kundgebungen des Abscheus eiirpsangen, dann verlies sich die Menge in Ruhe, während Drepsus nach dem Gewahrsam geführt wurde, von dem er nach dem Gefängnrß I-a santb ge bracht wnrve. * Foitz. Bei dem Torfe Orl» «Eanton Ar leS-Tbermes» ging eine Schncelawrnc nieder und zerstörte 1 Häuser und 12 «cheuern. 15 Perioncii wurden dabei getödtet und 8 verwunde!. Zahlreiches Vieh ist verschüttet. R o m. Die ergiebige Sammlung für die durch das Erdbeben der gestimmten italienischer, volo Romano" führ! Herne
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