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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 01.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190809018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19080901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19080901
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-01
- Monat1908-09
- Jahr1908
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 01.09.1908
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Ar. 203. «LLTL"». Dienstag, den s. September ,908. 58. Zahr- geworden, *) Näherer ,n anderer Stelle. lich dem mit seiner Sache betrauten Richter oorzw mit seiner Sache betrauten Richter oorzu- verein bei der Kaiserlichen Ob-rpostdirektion zu Nach dem heutigen Recht ist dem Verhafteten!Chemnitz Beschwerde geführt und dabei auch di« tragen. nur der Beschwerdeweg an die höhere Instanz gegeben.Untecstützung der Handelskammer Plauen Korrupti on beschuldigt, unhaltbar so daß sein Rücktritt unvermeidlich ist. verurteilte Deutschen Fällen bedarf eS bestimmter Tatsachen, aus denen sich Fluchtverdacht ergibt. Für eine gründliche ^Nach prüfung der Berechtigung deS Haftbefehls wird da- durch Sorge getragen, daß der Verhaftete das Recht erhält, seinen Einspruch gegen den Haftbefehl münd- wegrn der Unbeständigkeit deS Wetters absagen. Statt dessen wurde in der evangelischen Garnison- Kirche ein feierlicher Gottesdienst abgehalten, an dem )te kaiserliche Familie und der Großherzog von im, Kaiserpalaste eine Festtafel für daS ReichSland statt. Hierbei brachte der Kaiser folgenden Trinkspruch auS: In Rußland sind laut amtlicher Angaben in der Woche vom 21. bis 28. August 1199 Cho- leraerkrankungen mit 573 Todesfällen und seit dem 21. Juli, dem Ausbruch der Epidemie, 3141 Erkrankungen mit 1505 Todesfällen vorge kommen. Auch in Moskau ist der erste Cholera fall festgestellt. Der Erkrankte war aus Kislodwsk zugereist. In WiekeSbawe in Pennsylvanien raste ein Lxtrazug den Abhang hinunter und wurde zerschmettert. 6 Personen sind tot, 14 schwer verletzt. Die Stellung des österreichischen Han- d e l S m i n ist e r S ist infolge der öffentlichen Er- klärung deS Direktors der Prager Eisenindustriege sellschaft, die den HandelSminister der politischen *) Der Entiourf einer neuen Straf Pro zeßordnung und die Novelle zum GerichtSver- fassungSgesetze nebst Begründung sind im Buchhandel erschienen. i Ueber die Stellung deS Beschuldigten im Vor- verfahren und im Zwischenverfahren und die Stellung der Verteidiger geht die Reform darauf auS, zu verhüten, daß der Angeklagte unvor bereitet über wichtigere Sachen in die Hauptverhandlung eintritt, und es wird daher der Staatsanwaltschaft oder dem Untersuchungsrichter zur Pflicht gemacht, dem Beschuldigten alle Belastung-Momente in einer mündlichen Schlußverhandlung vor Augen zu führen. Die Einsicht in die Akten soll dem Verteidiger nicht nur, wie bisher, gestattet werden können, vielmehr wird ihm grundsätzlich das Recht hierzu eingeräumt. Bei der Vernehmung des Beschuldigten im Vorver fahren wird die Zuziehung des Verteidigers gestattet, und auch bei Verhör von Zeugen und Sachverständigen soll er regelmäßig zugezogen werden. Eduard Raecke, der geständig ist, der Spionage- abteilung in Trier anzugehören, zu 2 Jahren Gefängnis und 1000 Fr. Geldstrafe. DaS Schwurgericht zu Lille unter Ausschluß der Oeffentlichkeit den Der Hauptzeuge im Eulenburg-Pro z e ß, E r n st, soll unheilbar wahnsinnig sein. innert, daß bereits im Jahre 1883 von freisinniger Seite, später auch vom Zentrum von Or. Reichens perger die Einführung der Berufung gegen die Urteile derStrafkammern verlangt wurde. AuS dem Inhalt heben wir hervor: die Bestim mungen über die Organisation der Gerichte erster Instanz und zweiter Instanz, über die sachliche^gu- ständigkeit der Gerichte, über die Oeffentlichkeit, Un tersuchungshaft, die Beschleunigung des Verfahren- und das Verfahren gegen Jugendliche. Bezüglich der Untersuchungshaft spricht die Begründung die Hoffnung aus, daß auf Grund der Reformen Verhaftunschen in wirklich unbedeuten den Sachen ganz vermieden werden. Beseitigt ist ferner die schematige Begründung des Fluchtoer. bezirks, die überaus zahlreich erschienen waren, in- dem er langsamen Schrittes die Fronten abritt und viele der alten Krieger ansprach. Nach Begrüßung der Reserve- und Landwehroffiziere ritt der Kaiser an der großen Zuschauertribüne vorüber. An der Parade nahmen der König von Sachsen, der Aburteilung der jugendlichen Uebeltäter beschränken dürfen, vielmehr ist es wünschenswert, daß sie auch sonst auf die persönlichen Verhältnisse derselben Ein fluß gewinnen und zu diesem Zwecke die vormund schaftgerichtliche Aufsicht über sie au-üben oder we nigsten- in enger Verbindung mit dem Bormund- schaftSgerichte stehen. Endlich muß besonderer Wert darauf gelegt werden, daß ein Zusammenwirken der Gerichte mit den der I u g e n d f ü r s o r g e ge widmeten Vereinen stattfindet. Die Fürsorgevereine, die schon jetzt eine weite Verbreitung und zum Teil eine vorzügliche Organisation besitzen, umfassen eine große Zahl wertvoller Hilfskräfte, die sich mit opfer williger Hingebung dem Kampfe gegen die Verwahr losung der Jugend widmen. ES fehlte bisher nur an der richtigen Verbindung mit den Organen der Rechtspflege, um sie auch auf diesem Gebiete nutzbar zu machen. Die Reform des Strafprozesses wird den Weg hierzu eröffnen müssen." Bezüglich der Tagegelder für Schöffen und Geschworene bestimmt tz 118: Die Schöffen und Geschworenen erhalten Vergütung der Reisekosten sowie für jeden Tag der Dienstleistung Tagegelder. Die Höhe der Reisekosten und Tagegelder wird durch allgemeine Anordnung des BundeSrateS bestimmt. Eine Zurückweisung der Tagegelder ist nicht statthaft. in der Begründung, „das Ziel, eine Bestrafung Jugendlicher da, wo nach Lage der Sache nur Er- ziehungsmaßregeln am Platze sind, zu vermeiden und den Jugendlichen wenn möglich vor den mit einem Strafverfahren verbundenen Schäden ganz zu be wahren. Soweit ein Strafverfahren unvermeidlich ist, soll diesem eine Gestaltung gegeben werden, die den Interessen der Jugendfürsorge Rechnung trägt. Eine durchgreifende Besserung nach beiden Richtungen ist nur möglich, wenn das Gesetz den bei der Straf rechtspflege gegen Jugendliche beteiligten Behörden Vertrauen entgegenbringt und ihnen Befugnisse ver leiht, die über das gewöhnliche Maß hinausgehen. Dies setzt eine Einrichtung und Zusammensetzung der mit jenem Zweige der Rechtspflege betrauten Behörden voraus, die geeignet ist, Gewähr für eine einsichtige und verständnisvolle Erfüllung der ihnen übertragenen Aufgaben zu bieten. — ES liegt auf der Hand, daß ein Gericht, da- sich unausgesetzt mit der Beurteilung von Straftaten Jugendlicher zu be- ässen hat, wertvolle Erfahrungen auf diesem Gebiete lewinnen wird, die der Rechtspflege zugute kommen. Solche Gerichte werden, wenn sie ersprießlich wirken ollen, ihre Tätigkeit allerdings nicht auf die bloße Ueber das Verfahren gegen die im Alter von 12 bis 18 Jahren stehenden Jugendlichen wird bestimmt: Diese Straftaten werden sämtlich an die Amtsgerichte verwiesen; für ihre Aburteilung sollen eigene, nach 'hrem Interesse für die Jugenderziehung und ihren Berufserfahrungen besonders für eine solche Aufgabe befähigte Schöffen herangezogen werden und zwar, wo die Verhältnisse eS irgend gestatten, unter dem Vorsitz eines in den Geschäften des Vor» mundschaft-gerichtS bewanderten und mit Vormund- schaftlichen Aufgaben befaßten Richters. Außerdem soll das Gericht die Befugnis erhalten, von einer strafgerichtlichen Verfolgung trotz der erhobenen An klage gänzlich abzusehen und die Ahndung der zur Aburteilung gestellten Tat dem Vormundschaftsgericht zu überlassen. „Die Vorlagen verfolgen", heißt e- Großherzog von Baden, der Herzog von Sachsen- Koburg und Gotha und Herzog Albrecht von Württem berg teil. Sie stand unter dem Kommando des Generals der Infanterie Ritter Hentschel von Gilgen- heimb. Die Truppen waren in zwei Treffen auf- gestellt, im zweiten Treffen die Berittenen. Es fand nur ein Vorbeimarsch statt. Die Infanterie defilierte in Regimentstolonne, die berittenen Truppen im Schritt. Der König von Sachsen lührte das 6. Sächsische Infanterie-Regiment Nr. 105 vor, der Grsßherzog von Baden bas 8. Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 126, der Herzog Eduard von Sachsen-Koburg und Gotha die 9. Husaren, Feldmarschall Graf Haeseler ritt mit den anwesenden Schwadronen der 11. Ulanen vorbei. Die Truppen leisteten trotz des aufgeweichten BodenS Vorzügliches. Der Vorbeimarsch endete kurz nach 12 Uhr. Nach der Kritik und nach Entgegennahme militärischer Meldungen setzte sich der Kaiser mit den vier Prinzen an die Spitze der Fahnenkompagnie und Standarten.Eskadron u d kehrte unter dem Jubel der Bevölkerung, die dicht gedrängt in den Straßen stand, in die Stadt zurück. Gegen 12^ Uhr trafen die Kaiserin, die Kronprinzessin und die Prinzessin Eitel Friedrich vor dem Kaiseipalast ein, eine halbe Stunde später der Kaiser. Auf dem Wege vom Paradeplatze nach der Stadt bildeten Gewerkschaften und Schulen Spalier. Vor der evangelischen Garnisonkirche standen junge Burschen und Mädchen in Landestracht. Einige der letzteren sagten Gedichte auf und überreichten Blumen, wofür die Kaiserin huldvollst dankte. Gegen 7 Uhr fand Paradetafel beim Kaiserpaar statt, an der der König von Sachsen, der Großherzog von Baden, der Herzog Albrecht von Württemberg, die kaiserlichen Prinzen und eine größere Reihe von Würdenträgern und höheren Osfizieren teilnahmen, darunter die GeneraUeldmarschälls von Hahnke und Graf Haeseler, der sächsische Kriegsminister von Hausen, der sächsische General von Kirchbach und der sächsische General adjutant von Müller. Im Laufe der Tafel brachte der Kaiser folgenden Trinkspruch auS: „Das 15. Armeekorps hat am heutigen Tage mit Ehren eine glanzvolle Parade bestanden vor Se. Majestät dem König von Sachsen, vielen deutschen Fürsten und mir, und es ist mir eine Freude, Euer Exzellenz noch ¬ mals meine vollste Anerkennung und dem Korps meinen Glückwunsch auszusprechen aus historischem Boden, vor den Toren von Straßburg, der schönen Stadt! Ebenfalls erhebend aber war der Anblick der Ueber das Vermögen des Bauunternehmers Moritz Richard Werner in Hohenstein. Ernstthal wird heute am SS. August 1998, nachmittags L'/, Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Earftanjeu hierselbst, wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 24. September 1908 bei dem Gerichte anzumelden. ES wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 132 der Konkur-ordnung bezeichneten Gegenstände — auf de« 1S. September 1908, vormittags 11 Uhr — und zur Prüfung der anyemeldeten Forderungen aus deu 5. Oktober 1908, vormittags 1« Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkurs masse etwas schuldig sino, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie auS der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 25. September 1908 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Hohenstein-Ernstthal. Aus dem PtiHe. Die Oberpostdtrektto« Chemnitz und die Beamte« Konsumvereine. Gegen die Errichtung eines Postbeamten- KonsumvereinS in Plauen i. V. hatte der Plauener Gemeinnützige Rabattspar» M SiiswtM in St« ReWMen. Die Parade, die auf dem Polygon in Straß burg am Sonnabend abgehalten wurde, war trotz deS Regens von sehr zahlreichem Publikum besucht, das nicht nur aus der Stadt Straßburg, sondern auch auS den umliegenden Ortschaften und sogar der weiteren Umgebung zusammengeströmt war. Gegen 10 Uhr ließ der Regen etwas nach. Der Kaiser stieg am Eingänge deS Paradefelder zu Pferde und ritt an der Spitze der dort ausgestellten Fahnen- kompagnie des Infanterie-Regiments „Markgraf Karl" (7. Brandenburgisches) Nr. 60 nach der Mitte deS Paradefeldes. Mit dem Kaiser, der die Uniform eine- Generalfeldmarschalls mit Mantel trug, ritten der Kronprinz, der Kürassieruniform angelegt hatte, und die drei anderen kaiserlichen Prinzen. Der Kaiser übergab zunächst die neuen Fahnen mit einer Ansprache an die Obersten der betreffenden Regimenter und begrüßte dann die Krieg-rvereine des Korps- Das Wichtigste *) Der Kaiser gab nach Beendigung der Manöver in Elsaß-Lothringen gestern in Straß- bürg eine Festtafel, bei der er seinem unerschütter lichen Glauben an die Erhaltung deS Frie- dens Ausdruck gab. Dir Urform des Straf prozesses. Der Entwurf zur Strafprozeßord» nung und die Novelle zum Gerichtsoerfassuugsge- setz ist nebst der Begründung nunmehr in amtlicher Ausgabe zur Veröffentlichung gelangt. Der Umfang der hier bearbeiteten Materie gelangt schon äußer- lich dadurch zum Ausdruck, daß die in Quartformat veranstaltete Ausgabe 380 engbedruckte T^xtseiten umfaßt. Aus der Begründung ersehen wir zugleich, auf eine wie lange Vorgeschichte dieser Entwurf zurückblicken darf. Sie datiert danach eigentlich von dem Augenblick an, in dem die Reichsjustizgesetze geboren wurden, denn daS Kapitel über Vorgeschichte und allgemeine Ziele der Reformen beginnt mit dem Satz: „Unter ben Reichsjustizgesetzen des Jahre- 1877 hat von Anfang an die Strafpiozeßordnung am wenigsten befriedigt." ES wird dann daran er- nutzbar zu machen und in friedlichem Wettbewerb ihre Kräfte zu messen, und zuletzt wird der Friede gesichert und verbürgt auch durch unsere Wehrmacht zu Wasser und zu Lande, durch das deutsche Volk in Waffen! Stolz auf die unvergleichliche Manneszucht und Ehrliebe seiner Wehrmacht, ist Deutschland ent schlossen, sie ohne Bedrohung anderer auch ferner auf der Höhe zu erhalten und so auszubauen, wie es die eigenen Interessen erfordern, niemand zu Liebe und niemand zu Leide. Mit Gottes Hilfe und unter dem Schutze des deutschen Adlers können Sie daher auch ferner ihren friedlichen Berufen nachgehen und die Früchte Ihres Fleißes einsammeln. Möge auf Ihrer Arbeit Gottes Segen allezeit ruhen. Es lebe das deut sche Reichsland Elsaß-Lothringen!" Die Abreise des Kaiserpaares nach Berlin erfolgte gestern Abend 10 Uhr. Straß- bürg hatte wiederum allgemein illuminiert. DaS Kronprinzenpaar reiste ebenfalls um 10 Uhr ab. Der Kaiser hat eine große Anzahl von Auszeich nungen an Beamte und Bewohner des Reichslandes verliehen, u. a. den Schwarzen Adlerorden dem Staatssekretär v Köller. „Von ganzem Herzen heiße ich die Herren will kommen und spreche Ihnen der Kaiserin und meinen wärmsten Dank aus für den schönen Empfang, durch den hier wie auch in Metz die elsaß-lothringische Be völkerung ihrer Liebe und Anhänglichkeit so beredten Ausdruck gegeben hat. Auch liegt es mir am Herzen, noch einmal Ihnen für die tatkräftige Beteiligung am Wiederaufbau der alten, hehren Hohkönigsburg zu danken, besonders auch den Lothringern für ihre patriotische Haltung und die Stiftung des reizenden Lothringer Zimmers aus der Burg. Seit 37 Jahren haben Sie in Frieden ihren verschiedenen Berufen sich widmen können, und das schöne Elsaß-Lothringen ist in dieser Zeit, mit der ungeahnten Entwicklung des Deut schen Reiches Schritt haltend, in erfreulicher Weise em porgeblüht. Als Bewohner dieses Grenzlandes haben Sie naturgemäß das größte Interesse an der weiteren Erhaltung des Friedens, und ich freue mich, Ihnen als meine innerste Ueberzeugung aussprechen zu können, daß der europäische Friede nicht gefährdet ist. Er beruht auf zu festen Grundlagen, als daß diese Grundlagen durch Hetzereien und Verleumdungen, von Neid und Mißgunst Einzelner eingegeben, gestürzt wer den könnten. Eine feste Bürgschaft bildet in erster Linie aber das Gewissen der Fürsten und der Staatsmänner Europas, die sich Gott gegenüber verantwortlich wissen und fühlen für das Leben und das Gedeihen der ihrer Leitung anvertrauten Völker; zum andern ist es der Wunsch und der Wille der Völker s el b st, sich in ruhiger Weiterentwickelung die großartigen Errungenschaften fortschreitender Kultur Baden teilnahmen. Sonntag nachmittag unternahmen der Kaiser und die Kaiserin eine Ausfahrt im Auto» Imobil. Um 7 Uhr abends fand beim Kaiserpaare im bürgerlichen Gewände dem Korps gegenüberstehenden Reihen alter Kampfgenossen aus der Zeit meines Großvaters, ebenso wie in Metz. Und nicht zum mindesten ha', es mich gefreut, unter ihnen auch eine Menge alter französischer Soldaten zu finden. Sie standen einträchtig nebeneinander, die Kämpfer von Solferino, Magenta, Inkerman, Sevasto« pol, die unter Bosquet, St. Arnaud, Plissier und Forcy gestanden, und neben ihnen — mit dem Eisernen Kreuz — die Kämpfer des Prinzen Friedrich Karl, des Generals Steinmetz und vieler anderen deutschen Heer führer. So muß es sein! Wo echter soldatischer Geist lebt, da finden sich Soldatenherzen zusammen. Möge das Korps auch fernerhin in dem ausgezeichneten Stand, in dem es sich mir gezeigt hat, vorgeführt werden und -7 M NU- Wohl des 15. Armeekorps! Hurra, Hurra, Hurra!" bestehen, wenn nach Lage des einzelnen Falle- eine Den für Sonntag vormittag angesetzien F e st- wirklich schwereStrafe zu erwarten ist. In allen anderen gotteSdienst auf der ESplanade ließ der Kaiser WeWMiWer WM Kis Rchl. MtsMt i«) im Stadlrat zu SchOin-krOhal. 1 < Amtsblatt für Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, HermSdorf, »er«-dorf, Meim u orf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch heim, Tuhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. Inserat« nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen
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