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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090520027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909052002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090520
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909052002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-20
- Monat1909-05
- Jahr1909
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Dielet BlaU »trd de» Leier» von Dresden vnd »w-kd»»H »» T«Le vorher dereU» «lL UbeMMzgabe »»-«stellt, wahrend ed dt« Post-ülbonneuteu am Mar-en in eioer Scsamtanr-abe erhalten. 53. Jahr,mq,. I- 13S. Veiugtgedützr rterl'litihrl. für Dr<«. d«»» bei täglich zwets „«aUgerZurrugung tau ^.onn» und Montage»» nur etnmaN R LO Mk., durch auSwürtigeNom- ».„ssionüre .'l.Ltt Mk. Bet einmaliger Zu^ ll, llung drrrch die Pott lohne Bestellgeld! ?te de», Metern »o» / re-den u. Un«gebung an» Lage vorher zu-« ^r<lellten Ädend-AuS^ ^-:den erhalten die au»- ^.rrirgen Le Hetzer mit de: Morgen-'.lu-gabe flamme» zugejleUr. 'achdrucknurmltdeut« l.Ler QueUenangabe ,..T»e4d. Nachr.^) zu- tWg. — Unverlangte ^lnuikrivte werde« nicht ausberocchrt. Telegramm-Adresfe -. Nachrichten Dresden Keg^Lrr^Sel 1850 Druck und Verlag von kiepsch d.' Reichardt in Dresden. tiauptgeschäftsstcUe: Maricnstrasrc 58/40. Donnerstag, 20. Mai 190V. Aniei-en-Lartf ingungen dib nochrn n Uhr. HonntaaL nur Manc.ritratze vo-.i 11 bi^ Uhr. Di. «rrjpaltige Grunds,!«- <ra. « Lllbenl 'L. P,.. ^amilieu»')lockri hirv '.uo Dreeke« -0 D' «veichaitii»-?lnzeigeu nu» l,ee Pru,atsetr^ Zeit' ^0 Pf.; dre zweripakls^ Zeile a.TextieiteU)Ps — >n Nummern» nag, Sun« u Feiertage» die eittjpaluge ttrunv Nli'ii. au! Priva» - ierrc ,jonulie» Nuchnchrcn o. T reodii! dieGrundzeile2HP» — tlluswcauge -luftru^c rwr gegen Lorousde. sohlung. — IedeH Lc. l:2blart kostet 1V Ps. Dresciner kank ^Iil!6nl<3p!l3l Ulll! l?686rV6N 23! /r ^ill. ^II. smptiolilr jürft Vrvsckorr-K., Lörüfz chokiaull-Strasso 3 „ „ lLrsgcrv Ltrnnso 39 :.: Vrvsckvn-N., SnzitiZvor Skrnsso 3 bloissvn Nllä Lötssokoudrockn. Dsreinlaxell, Avriskwu r:ur VsrrtinLunß :.. LcdeclL-Verlcedr, lüröünunxi von Soböclctcollkeii. ^Vertpuplere, ^n- uuc! VexscoiE, Lelciduox. Loupons, 4!inlü8>mss und Vonzvortmix. :.: Depots, ^ulkvivalu-un^ ollvuer u. vvrsoliüv^sdiirki Xrectitbriefe rmt alle Tssiiptplüt/.«) den TVoIt. Ir'rv orticze Loser:. Der König kehrt morgen früh von Tibyllenort nach Dresden zurück. Hm König!. Schauspielhaus sand heute mittag antäglich des !M>rglgcn 50jährigen Künstler-Iubiliunns Pauline Ulrichs eine offiziell« Feier statt, bei der der Künstlerin zahlreiche Ehrungen zuteil wurde». Der König hat der Jubilarin den Titel einer „Professorin der Schauspielkunst" ver liehe». Die A i n a n z k o in >n i j j i o n des Reichstages begann deute die Beratung der Besitzsteuern in zweiter Lesung. Das Preußische Abgeordnetenhaus hat heute die Wahlen der vier Berliner sozialdemokratischen Abge ordneten für ungültig erklärt. Die Stadt Lixzern hat mit der Zeppelin Lustschlfs-Eesellschast einen Vertrag über eine Lustschiffl>»ie Boden sec — Luzern abgeschlossen. Der Zar hat den General Stössel und de» Admiral Aebogatow begnadigt. Neueste Truytmeldultge» vom 19. Mai. Zur Neichsfinanzrcform. Aus dev F-inanztommissiou des Reichstages. Berlin. iPriv.-Tcl.) Die F-t n n n z k o m m i s s i v n begann beute vormittag die zweite Lesung und zwar bei äen Besitz steuern. Der Beratung lag zugrunde das bekannte Besitzsteuerkomprornitz aus dem ersten Abschnitt der ersten Lesuno und tn Verbindung damit der gestern eingebrachte Antrag der Konservativen, der als Eventual- nntrag des F-reiherrn v. Richthosen für den Fall der Ab lehnung jenes Beschlusses erber Lesung gestellt war und neben einer Äertznwachsstencr ans Immobilien eine Um- mtzsteuer auf Immobilie» und eine Heranziehung des in Wertpapiere» umlaufenden Kapitals zum Inhalte hat. Da neben steht weiter zur Verhandlung die Novelle zum E rbscha s t s st e u e r.g e se tz aus der Fimnizvprlgge der Negierung. Gros W e sin rv lKons.s begründete den neuen tonservotivcn Antrag sehr eingehend. In einem inzwischen eingegangcnen Antrag der Wirtschaftliche n Ver einigung. der eine progressive A nögc st gltn n g d es Um s g tz st e in p e I s b e i I in mvbilicn Vorsicht, »ahm der Redner j,n ganze,, eine spuiparhische Stellung ein. Der Umsghstemoel ivird nach Ansicht der Antrag steller 30 Millionen, die Werl'.uivachsstener mindestens einen gleichen ^ietrag für das Reich erbringen, wobei auch die 'Gemeinden an der Wertzuivachsstener beteiligt werden mllen. Im ganzen sollen nach Ansicht der Antragsteller diese Vorschläge für das Reich l!0 bis I'.O Millionen Besitz- »cuern erbringen. — S taa t s se t r e t ä r Spdow er klärte: .Zwecks Ansiülliing der Lücke zwüchen dein Betrog der Erbschastöstener und den oerlangten MO Millionen Bcsitzsteiiern sind Erwägungen allgestellt. Sachverständige werden gehört. Ich mns, mich also im allgemeinen passiv »erhalten und werde mich nur an der Beratung einer WertzttwachSsteucr auf Immobilien beteiligen können. Von den Na t i o n a l l i b c r a l c n ging im Lause der Debatte eine R c so l u ti o n ein, die in eingehenderer Ausführung stch inhaltlich mit der Resolution über die Erbansallsteuer ans der ersten Lesung deckt. Aber während jene Resolu tion in Aussicht »ahm. dag, ivivei! ans der erweiterte» Erbaiifallstener der Ertrag von IW Millionen sich nicht er geben würde, der Rest durch eine Wertzuivachsstener ans Zm- mobilie» erbracht werden solle, heisst cs in der jetzigen Resolution: Das ans Grund der vorhandenen Statistiken zu eriiiartcnde Mehrcrträgnis ans der Gesetzesnovelle ist ans jährlich >00 Millionen Mort Lienern zu normieren. Soweit die Ausdehnuim der Erbschaftssteuer auf Deszen denten und Ehegatten in unbeerbter Ehe bei entsprechen der Gestaliiuig der iLteuersätze für diese jenen Ertrag nicht zu erbringen vermag, sind die in 8 M des bestellenden Erbsthastsstencrgesetzes enthaltenen Steuerbeträge ent- sprechend dergestalt zu erhöhen, dast das bei ihnen zurzeit bestehende Verhältnis aufrecht erhalten wird. - Aba. Zwei- Herr v. Ga mp lReichsp.l erklärte, ,'ür die Resolution der Rativnalliberalen würden seine Ireuude stimmen können, vorausgesetzt, das, die Bestimmung stillt, wonach die Ulst Millionen allein ans der Erbsthastsstener erbracht werden sollen. Die Anregung des Antrages v. Richthosen sei zu erwägen, im einzelnen seien Aenüerungen potn>eudig. Der Anlrag der Wirtschaftlichen Vereinigung habe große Be denken. — Staatssekretär S p d o w : Das Vesitz- steiiertvmprvmist war eine Notbrücke, um über den toten Punkt hiniveaznkommc», aus den die Verhandlungen zur zeit gekommen waren. Mit den Richtlinien der Resolution der Nationalliberalen, mit Ausnahme der von Herrn von Gamv erwähnten Bestimmungen, bin ich einverstanden. Einen bestimmten Betrag darf man nicht firieren. Der Idee de r Wert z n w a ch s st euer st ehe ich s p m - pathis ch g e g e n ü be r und habe sogleich Sachverständige hilizugczvgen. Ein Vorwurf trisst mich in dieser Beziehung nicht. Ter Staatssekretär erläuterte kurz noch einmal die bereits in der neulicheu Debatte besprochenen Bedenken. Der vorliegende Entwurf über die Wertzuwachsstener sei im ganzen eine Abschrift der Kölner Ordnung. Im gegen wärtigen Stadium ein solches Gesetz zu schaffen, sei zu ge wagt. Es sei Zeit erforderlich, bevor inan an eine gesetz liche Regelung für das Reich herantretcn könne. — Abg. Dr. Wi eurer sfrers. Vvlksp.) erklärte, seine Ireuude unterstützten die Resolution der Rationallibcralcn. Vor aussetzung für ihre Zustimmung einer Erbansallsteuer sei, daß ein ausreichender Ertrag gesichert werde. Einem etwaigen Versuche, das Erträgnis ans 4ki bis »0 Millionen licruuterzudrückeii, würden sie entschieden widersprechen. Redner tritt dann noch für eine Reichsvcrmögenssteuer ein. — Die Verhandlungen werden nachmittags fortgesetzt. Prenbischer Landtag. Berlin. sPriv.-Tel-i Das Abgeordnetenhaus lmt heute die Wahlen der vier Berlin« r s oziai de m v I r a t i s ch c n Abgeordnete u Bvrgmauu, Hetz mann, Hirsch und Hossmann für ungültig erklärt. Das Zentrum hatte Ziirückverwcisuna a» die Kommission beantragt. Der Antrag auf Nngültiatcitscrllüruiiq wurde namentlich vom Abgeordneten Strübel lSoz.s bekämpft, der einmal zur Sache gerufen wurde, weil er über die Arahlbceinslussuiigen des Bischofs von Bamberg sprechen wollte, und sich schließlich einen Ordnungsruf zuzvg, weil er sagte, das Haus würde sich ein Brandmal aufdrückeii, wenn es die Wahlen für ungültig erklärte. Bor dem Ab aeordnctcnhausc fanden nur ganz geringe Ansammlungen statt, so daß auf eine polizeiliche Absperrung verzichtet werden konnte. (Fortsetzung im Morgcnblattc.) Zum Eiseubahuunglück bei HerliShcim. Köln. lPrjv.-Telck lieber die Ursache acs Eisenbahnunglücks bei HerliSheim ist bisher »och uichls Greifbares sestaesielli. Rur >v viel steht fest, daß es sich um eine Erplvsivu des Maschinen kesselS infolge starten Ansehens von Kesselstein nichi handelt. Rach einer bisher unbestätigten Version soll sich eine ans einem Bergwerk ' stammende Ttziiamitpntrone unter den Lvkoinvtivivhleu befunden haben. In der ökseitt ticken Preiseeröricruiig ivird gebieterisch die Einsührun» der elektrischen Beleuchtung gesvrdert, da gerade in den holläckdisch-süddentscheil Zügen, speziell in den Nachtstun de», in den Waggons ein lebensgefährlicher Zustand herrsche. Tie Gasexplosion hat die schweren Berwnndnii ge» und den Tod einzelner Reisenden, speziell des Resercu dars Boetticher, verursacht, der die anderen schwer»«! letzten Mitreisenden flehentlich um Hilfe bat, daun aber elendiglich umtomme» mußte, che ihm Hilfe gebracht wer den louttle. Explosion E ha r l o t t e il b » rg. Der Direktor nnd ein Arbeiter der Gasanstalt waren heute früh mit der Nachprüfung einer im Majchiiienranm zutage getretenen Unregelmäßig leit beschäftigt, als ein Dainpsrohr platzte. Alle sechs an linsenden Personen wurden schwer verletzt: doch besteht nach Aussage des Arztes bei keinem nnmitkekbare Lebensgesahr. Das Dach und Mauerweri des Maschinenbaues sin- einge stürzt. Die Bcrunglüclten mußten unter den Drummern hervorgezogen werden. Die im Maschinenbanse befindlichen BeiriebSanlagen sind vernichtet. Zum Anssland der französischen Postbeamten. Paris. In der gestrigen Versammlung der Post beamten erklärte der Sokremr des Spndrkats der Elck trizitätsarbeiter, daß der Ausstand eines Tages unser hosst cintreten werde, damit ein Ersatz nicht möglich sei Der Sekretär des Verbandes -er Erdarbeiter künückc dev AuSstand seines Verbandes für heute an. Paris. Ter Zentralvcrband Lar Arbeiterver ein igu »gen ließ heute nacht ei-n« Kundgebung an schlagen, in der darauf hingawiefen wir-, daß der Aus stand der Postbeamten behufs Erlangung ihrer Rechte gegen den Staat als Arbeitgeber unternommen worden sei. und daß cs die Pflicht des Zcntralverbandes der Arbeiter««: cinigungen sei, Mittel zu suchen, um den mutigen Streiken den die Hilfe aller Organisationen zuteil werden zm lassen. Das beste Mittel hierfür sei der Generalstreik. Infolge davon svrdert der Zentralverband alle ihm ungegliederten Vereinigungen aus, sich nnvenveilt dem Postausstande durch einen G e n e raIstreik anzuschließen. Der Sieg des Post ausstandes müsse einen Sieg des ganzen ProletatriatS bc deuten, wenn dieses einmütig den: Aufrufe des Verbandes I-vlge leisten werde. P a r i s. Eine Versammlung der Streckcnarbei- te r hat beschlosten, den Anssland bis zum Acußersten fort znsetzeil. Die Vercinigniigen der Ma n rc r, B a n a r bc > ter und Metallarbeiter beschlossen in Uebcreiustim mung mit der Entscheidung des Zcntralverbandes, heule die Arbeit eiuziistelle». Eine Versammlung des Snndikats der Arbeiter des Pariser Gebietes, die gestern abend zugunsten des Pvststreits veranstaltet wurde, >>at eine Tagesordnung angenommen, in der der Solidarität mit den Postbeamten Ausdruck gegeben wird. Paris. Der Aufruf des Zcntralverbandes der Ar- beitcrvcreinigungcn, in dem zum Generalstreik aus gefordert wird, hat keinen Eindruck auf die Ocffentlichkcit auSgcübt. Paris zeigt das gewöhnliche Bild. Die Aus dehnung des Generalstreiks wird man erst nachmittags übersehen können. Doch hält man den Versuch für ge scheitert. Pauline Ulrich-Feier. Die wundervolle Krönung eines reichen Künstler lebens ist die Iiibiläums-Icicr. die eben Paüline U l r i ch in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stellt. Gewissermaßen ist cs eine Iamilicnseier, denn „ganz Trcsdcn" — soweit es an den künstlerischen Geschicken »sbcsonderc an dem altberühmtcn Dresdner Schauspiel haus Anteil nimmt — lennt, liebt und verehrt Panlinc Ulrich. Sie hat von den vielen Berufenen zu den Aus- etwäkiltcn gehört. Die Sonne des Glücks war ihrem Streben freundlich, dessen solide Basis ein außerordentliches Pslichtheivußtsein war. In der Gunst ihres Publiliims lilieb sie lest, sie I>al nie die Wandelbarkeit der Menge an »ch selbst eriahren. Das war, weil sie nicht bei schon Er- rcichtem stehen blieb, weil sic Entwicklung hatte und von der Gegenwart nahm, was ihr notwendig war, nnd da iie nie nach landlausiger Art älterer Menschen eine Zcit- wannc sür „gut" hielt, nur weil die Spanne der Ver gangenheit angcliörtc. Die enge und fortwährende Be rührung mit den Anforderungen nnd Verpflichtungen ihres Berntes hat ihrer Gesundheit und ihrem Wesen eine Irische erhalten, die die Verehrer ihrer Kunst mit freu digem Staune» erfüllt. Der eigentliche Inbiläninsiag bringt der Jubilarin die Anforderungen einer große» dra matischen Ausgabe, die Herzogin v. Marlborough in Leribes ..Ein Glas Wasser", inan hatte also die intime Haiisfeier ans den Tag vor dem eigentlichen Jubiläum gelegt. Ein richtiger Maientag — Sonnenglanz, Irühlingswärme und Baum und Busch von Blüten überschüttet — ein richtiges Sonntagsmctter. eS ist einem ordentlich zn Mnie. als ob man feiern müßte. Iür heute 12 Ubr mittags war die Feier im König- lichcn Schauspielhaus«: angesagt. Im Zuschauer- anm hakte «ine Reibe vön geladenen Gästen Platz genom men. vorwiegend Angehörige der Bühnenmitglicber. Pünktlich hob sich der Vorhang. Die Bühne war in einen Iestsaal verwandelt. Von dem warmen Rot der Wände hob sich, sehr wirkungsvoll gestellt, rin großes Arrange ment grüner Topfgewächse ab, in dem der Lorbeer vor herrschte. Ans einer erhöhten, teppichbelegten Ltuse stand, von breitem Lorbccrgewindc umzogen, ein schöner Sessel. Rechts und links hatten die Damen und Herren öcS Schau spiel-Ensembles, der Oper und die Deputationen Platz ge nommen. Nach ein paar feierlichen, von der Schanspiel- hauskapelle unter Leitung Hägens gespielten Takten er schien Exzellenz Graf Secbach, an seinem Arm die Jubilarin, die Königin des Festes. Wahrlich, einer Königin glich sic. Sie trllg ein Kleid aus weißem Cröpc de chlne, um die Schultern einen modernen Shawl aus lieliotropfarbigcr Seide, dazu einen Hut von schwarzem Sammet, mit wundervollen, champagnerfarbenen Federn besteckt — sie bot so recht das Bild einer vornehmen Dame großen Stils. Graf Seebach n»hm zuerst zn folgen der Ansprache das Wort: Hockwerchrte« Fräulein Ulrich! Am ZI. Januar I8Z8 haben Sie von Hannover ans an einen meiner Amlsoorgängcr. den Generaldirektor v. Lütticha», »e- schrieben: „Ich versichere Cw. Exzellenz, denke ich an mein liebes Gebilde zum Entzücken Tausender aus der Bühne immer und immer wieder lebendig gemacht. Dann kamen die großen heroischen Gestalten unscrcr Biihiicnliteratiir, denen Sic mit Ihrem sicheren Stilgefühl nnd Ihrer großen Kunst des Wortes tn der Erinnci una ein unvergängllch ehernes Gepräge gaben. Ihre historische Mission, in den Stil unserer Klassikcr-Anssiihriingcil mit Ihrem Partner Dawison eine» Zug moderner Ncnltsiil gebracht z» haben, sieht unumstößlich fest. Ungezwungen ergab sich von einer solche» ucubelebtcn Austastung llasstscher Ausgabe» der Schritt in dac- bürgcrliche Milien und de» Salon. Wie herrlich ist Ihnen ann, das geglückt! Im moderne» realistischen Stück erinnern wir uns Ihrer Rebekka West, Ihrer Ella Rcntheim. Ihren glänzenden Salondamc», Ihre» kapriziösen Witwen schlossen sich mit den Jahren die geistig überlegenen, non jener unnachahmlich licbene würdigen Autorität des Alters umstrahlten Gestalten an. wie die -Herzogin von Reville, die Maranisc von Jiivign», folgten II,re vom feinsten Humor belebten Ehnrallcrisierniigen aparter eng lischer Gescllschaststnpen. Ein weites und reiches Gebiet int st», vor unsere» Blicke» ans. Reich waren auch die äußere» Ekre», die Ihnen hier nnd anderwärts, bei den Münchner Gcsanilga,, spielen, den ScvaratvorstcNiingen von König Ludwig I>. v»„ Bancrn, den Gastspielen der Meininger und bei Ihrem Elircngasi spiel am Königlichen Hostheater in Berlin zutcii wurde». Sind Dresden, so ist's mir immer, als türmten sich mächtige, schwarze. Sie so als Künstlerin unser höchster Stolz geworden, sv ist Jüuc» Berge vor mir ans, die zu übersteige» mir unmöglich erscheint."«cilS Fra» in meiischlicher Beziehung nnd im bürgerlichen Lin,, Wie ganz anders, zn Ihrer »nö unscr aller Freude, hat sich doch ! unsere vercbrnngsvvüe Liebe seil langem gcwist. Und es ist wi, Ihr Schicksal i» Dresden gestaltet. Heute, wo das gesamte König- als Oleireraldircltor der Königliche» Hosbühncn beute eine ganz be lichc Institut in einem stark ausgeprägten Gefühl der Gemein samkeit das Jubiläum Ihrer kiOjäftriac» Milglicdschast feiert, er innern wir uns mit ganz besonderer Freude, wsc bald die dunklen Wolken, dte die werbende Künstlerin in bescheidener Zaghaftigkeit sich auitürmen sc>I>. vcrschwntrdcn sind, wie sehr von der Sonne des Glückes und Erfolges der Weg beschienen war, den Sic hier in Dresden zurückgelcgt habe». Freilich sind auch trübe Tage nicht aiisgebliebei«, auch Stunden der Enttäuschung sind Ihnen nicht er- sondere Frcndc, auSsprechen zn dürfen, wie sehr ich »nd weine Borgänger im Amte Sic immer als Mitglied geschäht habe», „lo ei» Muster in höchster Pflichttreue, Gcivisscnbastiglcil »»d ein ichlosseiiem. warmblütigci» Eintreten für das Kiinstinstitni. de», Sic Ihr Leben gewidmet habe». Sic haben uns die Treue ge halten nnd wir sie Ihne». So sind Sic mit dem Institut, wi, Dresden immer enger und enger verwachse», und früh schon haben ic, »ach Ihrem eigenen Ausspruch, Sachse» als zweite Heimat spart worden, aber als eine ganz ungewöhnlich stark geistige betrachte». Im Besitze des Ruhmes, de» die gerechteste Richters» Natur, als echter Charakter haben Sie alles Widerstrebende sieg- die Geschichte, verleiht, stehen Sic inmitten unscrcr Kuiistgcmetv reich überwunden. Durch eiserne Selbstzucht und unermüdltches , schüft, und ich kann Ihnen heute namens der Königliche» General Arbeiten an stch selbst haben Sie stch zn der stolzen Höhe empor-.direktion nur mit tiefempfundene» Worten höchste» Toni lag-w geschwungen, ans der Sie seit Jahrzehnten stehen. Was Sie den» für das, was Sie i» de» 5» Jahren dem Königlichen Inüttii, Königlichen Hostheater in den abgclaiifcncn 50 Jahren waren nnd j waren. Ich verbinde damit de» herzlichen Wunsch, daß Sie in d- stad, weiß di« gesamte beiitschc Theatcrwe.lt. Mit den poeste-! wunderbare» LebenSsrtsche und Empfänglichkeit für alles Werdende, erfüllten Mädchengestalten unserer Klassiker, den Grctchen und in der künstlerischen Vollendung, die Sie heute wie einst Ihr,» Klärchen, haben Sie bei uns begonnen, i» jugendlicher Anmut und ^ Aufgaben schellten, noch viele Jahre unter „ns weilen möchten einer früh stark hcrvortrcteudc» Gestaltungskraft haben Sie dies« Ich habe nunmehr die Ehre, Ihne» mitzuteikcn, daß Sein« Mo
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