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Dresdner Nachrichten : 08.09.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-09-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187709083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-09
- Tag1877-09-08
- Monat1877-09
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.09.1877
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Nr SSI MMW« M»»i«ii«ralie IS. Ado», «i»e»tt»rkl» dlkttkllLlik» Marl L0L>,k„ durch 87v^t - Mark-S L,,e. Etnt«l.Lummer»>0Pt^. »ust«,e 32000 »rdl. >Ir dir Niiogade «in^- iandtrr Maiiuicripl« »Ich« sich dir Rkdartto» »tchl »erdiidltch. Inlrralrn-Aiinc-Hmk «ul- »Orldi chaa«rnft»tn »n» V>'a>«r„,H,u,duri,. Lrr- «n. lüira, Lripg,. va>r«. Lrrtlau, Nranksutt a. M„ — «u». Most« i» Brritn, chrivjia. wir», Hamdurg. Kranlfurt ». M., Mün ch««. — Doud« » «t». dn Nranliur« a. M. — »r. Voigt tu Uhrmnld.- l-,»e««, »alUe» ch c«. tu Pakt«. Ssuuabend, den 8. September. s»i»r»t» »«'»«» Slrod« «3 » »«» » Ud> »u M»l,,d IN Udr. s» liruilad«: urob« Nlillrr- I»iie ü dr»Nachm.4 Ulir. , — Drr Raum «>n«r rt«- / «»o>»»r» Prlttt-U« I»t«t / U> Pls-. «k>u,,i,n»t »» AcUr !iü Plge. >i»r «aianlie «iir d»I »achülaiiß« tLr>chi««r» dir 2u>cr°«» wird »ich» »«»rdrii. Tageblatt für Uolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht und Ilremdenkiste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ll'epsch L Neichardt i» Dresden. Verantw. Redactem: Ernst Lltpsch in Dresden. «u«warli>r Annonrrri» Auilrög« von uu» und«» konulcnJiittir« und dtrr» Ionen inlereren wir n«r ,ege» Vrüuumrr««»»» Hailluii«! durch Briei» Marien oder PoIIri»tad- >nn». Ach« Tilde» Io»e» Ib Psae. Jnierale tür die Monlagü - Aumme» «der «ach einem grill»»« dir Peiiljej,, 2« LI«. XXII. Jahrgang. Mltredacteur: »r. kknrll Für baS Feuilleton: Ln«»««« »ni-tiunan. Dressen, 1877. Politisches. Der lebende Thiers hat dem despotischen Mac Mahon nicht so viele Verlegenheiten bereitet, wie jetzt die Leiche des berühmten und beliebten Expräsidenten. Ein kurzes Telegramm sagt: „Frau ThierS knüpfte an das projectirte große Leichenbegängnis, im Jnva- livendom auf Staatskosten die Bedingung, daß ihr das Arrangement überlassen werde." DaS ist ein Schlag, den Gambetta gegen Mac Mahon führt; Gambetta hat der schmerzerfüllten Wittwe Thiers' diese „Bedingung" sousslirt, und Mac Mahon bleibt nichts übrig, als die Leiche seines Feindes, hinter der er heuchlerisch als erster Leidtragender zu paradircn gedachte, dem Aolke, den Republikanern zu überlassen. Und wahrlich, in deren Liebe wird der Verewigte sanft ruhen. Acht Tage sind es her, seit Thiers einige Bürger Rouens ermahnte, auszuharren und Mäßigung zu bewahren gegenüber den reactionairen Vcxationen des Marschalls. Aus jener Reise ward Thiers vergöttert, die ihm gespendeten großartigen Huldigungen wirkten um so imposanter, als sie völlig ungezwungen dargebracht wurden. Als aber nun Mac Mahon auf die Reise ging, ohnmächtig wüthend, daß man seinen Gegner so ausgezeichnet halte, da hielt der Stadtrath zu Tours Sitzung und es wurde eine Ereditforderung referirt von 10,000 Francs zum officiellen Empfange des Präswcntcn. Die Stimme des Referenten verhallt; Todtenstille im Saale; der Antrag fällt ohne irgend ein Wort, und nur ein reicher Bäcker vor dem Hotel cko villo, welcher mit vielen Bürgern draußen harrt, was wohl der Municipalrath beschließen würde, ruft, da die Ablehnung bekannt wird: „Eine Million für Thiers — leinen Sou für Monsieur Mac!" Ganz Recht, daß dis elende Heuchelei der staatsstreich- lüsternen jetzigen französischen Machthaber von Gambetta durch kreuzt wird. Die Klugheit, welche bislang alle Schritte der Repu blikaner beherrscht hat, wird auch diesmal Vorhalten: Gambetta wird seine Freunde beschwören, jede excentrische Demonstration am Grabe Thiers' zu unterlassen. Und das wird Mac Mahon mehr ärgern, als es der bissigste Vergleich vermöchte, der etwa in Form einer Grabrede srilze: „Wer war ThierS, wer ist Mac Mahon?" ES genügt, daß der Regierung die von ihr », par ko« soius ä's tat" (so lautete das Decret) erstrebte Machtfülle, Dank der Eharakterstärkc einer Frau, vorenthaltcn ist. Dnr I«-» soins ä',-ta< ist s. Z. A 'rangcr unter Napoleon lll. von Gendarmen beerdigt und jedes freie Wort am Grabe erstickt worden. Die intimsten Freunde des Dichters mußten „auf Anordnung des Staates" ganz am Ende des Zuges marschiren. Ebenso hat man den Abgeordneten Ricard mit Hunderten als Trauerfreunde gekleideten geheimen Polizisten „auf Kosten des Staates" feierlich begraben und die Freunde ausgeschlossen - das geht nun diesmal nicht. Auf dem Kriegsschauplätze dürfen jetzt raschere Schläge erwartet werden. Die Türken haben das größte Interesse daran, über die Russen herzusallen, ehe deren 53,000 Mann Verstärkungen complet auf dem Kriegstheatcr eingetroffen sind. Die Russen hm wieder müssen durchaus einige entscheidende Schläge führen, wenn sie die Winterquartiere auf dem türkischen Donauufer beziehen und nicht etwa nach Rumänien vor Einbruch der schlechten Jahres zeit zurückgehen «vollen Bei Low ah ist ihnen ein sehr wichtiger Schlag gelungen. Die Türken empfanden die immer enger sich heranschicbenden russischen Eorps so beängstigend, daß sic aus Lowatz einen wüthenden Ausfall unternahmen. Er half ihnen nichts; sie würben in die Stadt zurückgeworfen und nach blutigen Straßen- kämpsen zum jenseitigen Thore hinausgedrängt. Lsman Pascha ist durch den Verlust von Lowatz um die Sicherheit seiner Stellung in und um Plenum gekommen. Auf der östlichen Seite des Kriegstheaters aber sicht cs für die Türken besser aus. Mehemed Ali ist von Pisanzy über den weißen Lom und (ohne Widerstand zu finden!, auch über den schwarzen Lom marschirt und besetzte Obr etenic. Bis Bjela schwärmen seine Vortruppcn und oon Bscla li; Gornji-Studen, dem russischen Hauptquartier, marschirt eine opferwillige Armee in 8 Stunden auf prachtvoller Ehaussee. Die türkische Cavalerie hat, um einem Seiten Angriff der Russen zu begegnen, einen Zug nach Pyrgos an der Donau unternommen, um wo möglich die dortige russische Brücke zu zer stören. Bleibt Mehemed Ali derart im Vorrücken, so können sich die Russen des großen Sieges bei Lowatz kaum freuen, sondern müssen auf die Deckung ihrer Etappe - - Tirnowa - Gornji Studen-Sistowa — bedacht sein. Allenfalls der schnelle Eintritt Serbiens in die Aktion würde OSman Pascha hindern, mitMehc- med gemeinsam dieHauptmacht des Feindes zu attaliren, da er dann mindestens mit 20- bis 30,000 Mann die Serben in« Schach zu halten gezwungen sein würde und mithin nicht mehr stark genug wäre, gegen die combinirtcn russisch rumänischen Eorps zu opcrircn. Was die Serben den Russen jetzt sein könnten, kann übrigens stünd lich Suleiman den Türlen werden, wenn er aus den Schluchten des Balkan hervor auf die bulgarische Ebene dcbouchirt. Im Reich herrscht Ruhe. Die Unruhstifter, d. h. die Diplo maten und Partei Heißsporne baden Leiber und Seelen gesund an den Usern der See oder im Hochgebirge und schöpfen ne«,e Kräfte zum Streiten. Diese Saueregurtenstunden sind recht günstig für die „Rat.-Ztg ", da im momentanen Halbschlummer die Welt kaum erfährt, wie prachtvoll sic, di- Rationale, von Bismarck'S „Rordd. Allgem- Ztg." abgckanzelt wird. Die Schwäche ewiger 'Nachgiebig keit bringt um jede Reputation — wenn das die Rationallibcralcn doch endlich lernen wollten. Ihr obengenanntes Organ hatte von der deutsch konservativen Partei de« Reichstages gemeint, es stäken in dieser Elemente, „deren Meinungen auf eine der Logik u «faßbare Weise durcheinander schwirrten " Eine solche Meinungslosigleit sei rin politischer Jndifsrrenzpunti :e Da« ist denn doch den« Reicks- kanzier zu stark und die „Rordd. Allg. Ztg." fertigt die „Rat. Zig." wie folgt ab: „Wenn die Natlvnal-Zeltnng bemerkt, daß in der bentsch- conservativcn Partei „die Meinungen aut eine der Logik un faßbare Weise durcheinander schwirren", so vergißt sie offen bar. daß cs in ibrem eigenen Partcilager mit dem Durch eil« a n d c r s ck« w I r r e n nicht nur bei Weitem nicht abgcttzan war. sonder» daß »nter Umständen — vergl. die letzten Relet.'ft- tagöieistoneii - ielvit eine votlstündige regelrechte Schwenkung der Meinungen der Individualität ibreü Parteilagers nievt widerstrebte. Oder sollte die „Rat.-Ztg." in einer Wetterfahne etwa das Ideal der „Folgerichtigkeit" erblicken (" Der RationalliberaliLmus mit der „Wetterfahne" als Wappen — das Bild ist wundervoll. Der Abgeordnete EugenRichter, der unbequeme Ziffernmcnsch, schreibt in der „Posen'schen Ztg." über die neuen Steuer-Projekte des Reiches, daß er an ein wesentliches Deficit nicht glaube und deshalb noch gar nicht die Nothwendigkeit neuer Reichssteuern cin- sehe. DaS Militär-Deficit von 5,628,000 Mark ist durch Sinken der Futterpreise auf 3,529,000 Mark geschwunden. Und da im laufenden Jahre 3 Millionen Mark mehr angesctzt sind, Hafer, Heu und Stroh aber noch billiger werden dürften, kommt sogar der Militär-Etat in s Gleiche. Andere Ausfälle sind noch unerwicsen, da z.B. die Rübenzucker-Steuer mit nur 50 Millionen Einnahine veranschlagt ist, während allein .52 Millionen dieser Steuer an Erediten schwebten. 'Nur Post und Telegraph werden eine Minder- Einnahme machen und allerdings der im letzten Etat noch vorlom- mende Posten „Ueberschüsfc aus früheren Jahren" (11 Millionen Mark) diesmal wegsallen. Aber darin hat der fortschrittliche Natio nalökonom Recht, daß man vorübergehende Schwankungen rm Etat nicht mit Mchrbcstcuc rungeii ansglcichcn sott, in einer Zeit, >vo der Verdienst in allen Branchen licf dnrnicdcrlicgt. Neueste Telenramme der „Trcsduer Nachrichte»." Sistowa, 6. September. Der Großfürst Nicolaus hat sein Hauptquarticr von Gornji-Stnden nach Bulgarcni verlegt. (B ul garen! liegt westlich von Gornji-Studen, an der Straße nach Piewna, von letzterem Orte etwa 8 Mellen ent fernt. Die Verlegung bedeutet mithin: Eintritt in entschei dende Kämpfe.) Locale- und Sächsisches. — Gestern Vormittag sind der Großberzog von Tvökana und Prinzessin Tochter, Erzherzogin Antoinette, »ach Schlackcnwcrth zurückgcrcist. - Dem Bezirksassessor Bachmann bei der Amtshaupt- mannschait zu Kamcnz ist rer Charakter „EoinmisstonSrath" ver lieben worden. — Gestern Mittag wurde Herrn Professor IuliuöSchanz auö Ron« die höbe Ehre zu Tbcil. von Sr. Mai. dem König von Sachsen in Privataudicnz empfangen zu werden. wobei Professor Schanz Sr. Mai. inchrerc seiner neuesten Werte in Ucbcrsctzungcn auö dem Spanische» und Italienischen bestehend, wie E. Eastelaro „Erinnerungen a» Italien", A. Eostanzo'ö „Echte Weisheit" überreichte und sich einer längeren Eonvcriation mit Sr. Mai., die in der bekannte» liebcnswürdigcn und unge zwungenen Weiie des Königs Albert geführt wurde, erfreuen durste. — Für den III. Wahlkreis, die Wilsdruffer Vorstadt, ist sür den Landtag wiederum Herr Stadtrath Bönisch ausgestellt, welchem, so viel uns bekannt, Herr Stadtrath Eristophani gegen über stehen wird. Die Wiederwahl empsichlt siet, »msomebr, als Herr Stattratb Bönlich bereits wäbrcnd dev letzten Landtages als Vertreter dev III. Wahlkreises die Anerkennung seiner Man danten gesunden bat. - 'Nack« einer Bekanntmachung tcö Kriegsmiuistcrlumv wird die öffentliche Versteigerung der in diesem Jahre auszuinusicrndcn Dienüpierde der Eavalcric. Artillerie und dcö Trains an folgen den Tagen und Orlen Vormittags I» Uhr slattsindcn. D icns- tag den 18. k. Mts. in Dresden iRcustätter Rcitercasernc) und in R ock« li tz. Mittwo ch den I'.>. k. M1S. in Leipzig sRoßplatz), Pirna, Großenhain und Freibcrg. Don- »erst a g den 20. d. Mtö. inLcihzIg und Dresden. Frci - t a g den 2l. d. Bits, in O i ch a u und Geithain. S o n n abend den <>. Octobcr in Dresden. Die Pferde der Garni sonen Grimma, Lansigt. Borna. Pegau werte» ln Leipzig, die der Garnison Roßwcin in Freih erg nuv die der Garnison Radcberg in Dresden mit uir Versteigerung gelangen. - Wic daö „Lcipz. Tagcbl." wisse» will, hat unser könig licher Hos im Monat 'November den Besuch bcö deutschc» KaIscrSzu erwarten. ES sollen schon jci>t im Reiidenzschlossc Vorbereitungen getroffen werden. auch eine Reibe Festlichkeiten vorgesehen sein. Den« gegenüber könne» wir nach clngcbotter Erkundigung mitthcilen, daß man bis dato In hiesige» Hoikreisci« von diese»« Besuche noch nicht daü Mindeste weiß. - Alllährlich bat «»»'er Schandau die Auszeichnung, für einige Tage königl. Residenz zu sein. Sc. Mai. der König In Gesellschaft dcö Großherzogs von Toskana mir hoben« Gcioiae verweilte am und <>. d. Bl. in Sct'aiiball'S Mauern. Die Jagd aus .Hocbwlld war vom schönsten -Herbstwctter begünstigt und ist tvvbi seit vielen Iabren eine so reiche Jagdbeute nicht auszuwelsen gewesen. Um so mebr ist ein solcher Erioig zu schätzen, akö der Wlltbcstand in bc» Forste» der sächsischen Schweiz kei neswegs als günstig zu bezeichne» ist. Ein seltenes und präch. tigcs Bild tür Freunde dev cblcn Waidwcrkcs war es in drr Thar, die große Zahl der erlegten -Hirsche aut der Strecke ,u jede». die meisten vo» der sicheren Hand unseres Königs crleat; auch die zur Jagd geladenen-Herren batten wiche Beurc aiumweiien. Am zweite» Iagdtag beehrte auch Ihre Mai. die Königin, mir hohem Geioigc von Pillnitz kommend, taö schone Waldicst. besuchte zu Fuß die prächtigen Schrainmstciiic. iiadi» Abends am acimin- schaitlichcn Iagddmcr The» und fuhr argen tOUbr pcrErkrchzug naä' Strehlen. Die allerhöchste» und boven Herrichaitei« «raren wiederum im -Hotel Scndlg, Villa Köniai» Earola adacsticaeu. eine 'Auszeichnung von großem Werts >ür das erst im voriacn Iabre gegründete Hotel. Dassetdc brwadrtc sich zur vollsten ln-! sricdcnhrtt und erfreute sich drr huldvollsten Anerkennung der hohen Herrschaften. - Heute und morgen begehen bie Israeliten eine» ihrer höchsten religiöse» Feste: das R e „iah r. - ES lind eine Aiizavi Anfragen an «ui» ergangen, ivelche Tage die l»teres'a»teite»i bei den Ot natwne» der dle?iadr>.«c„ DiViiIoiift M a n o v c r lind W,r >i»d in der Lage. mit zuti elleu. daN die H.uipiireffei» zwi'che» den beide» Brigaden, alw de« sehcuöwcllhk'lc Tbcil derben,'» Ucbnnge». >ür Donners tag und Freitag In Aussicht genommen sind. In cieic Zeit fallen auch die interessanten Bivonako. Wer also die Absicht hat, diesen militärischen Schauspielen zuzusehcn. möge sich sür dieie Tage präparier». - Vom II». bis 17. d. Mtö. hält die deutsche Ornltho- logcn-Gesellschalt ihre Iahreö-Versammlung hier in Dresden ab. — Von guter -Hanv schreibt mau uns: Die Ihnen zu gegangene Notiz über Repressalien, «reiche bie preußische Staatö regierung gegen bie sächsische Staatöbahn. nach Ueber- nähme der Berlin-Dresdener Bahn, iiisceniren werte, greift nicht weit genug zurück. Tie preußische Slaatö- rcgicrnng «rar es zuerst, welche nack« der Eröffnung Halle- Sorau-Gnbcn den Transit-Verkehr möglichst der sächsischen Staatöeiscnbabn entzog und ihn de« eben gegründeten Bahn, an der man in Berlin auö vielen Gründen Anthcil na»«», zu- fließen ließ. Wen» die sächsische Staatsbahn, nachdcm tcr Be trieb der Berliu.Drcsteiicr Strecke in die Haute Preußcnö über- gegangcn sein wird, ihrcrscitö diese Strecke uunöthigcr Welse nicht, sondern ihre eigenen Linien «nit dem Gütcrtransit bedenkt, so crsüllt die sächsische Staatsbahn, die Landcöoigeiilvum ist und deren Erträgnisse jedem Steuerzahler zu Gute lomme». nur eine Pi licht gegen Letztere, die Steuerzahler. Die Strecken DreSden-Röderau. Dresden-Leipzig, aber auch die neue» Lausitzer Bahnen weiden freilich einen großen Ti eil des Transit» durch Sachse» absordlrcn, so daß die Berlin-DreSdener Bahn zu vörderst am großen Durchgang nicht parlicipircn kann. Wo bei der sächsischen Staatsverwaltung Pflichten gegen die eigenen Stcucizabler vorlicgcn, iann von 'Animosität gegen Preußen wohl keine Rebe sein. — Die Anmeldungen zu dein aui die Zeit vom l. Octobec dieses bis mit rät. Mai nächsten Iahreö im Kgl. -Hostheateo in Neustadt stattnndcnden Abonnements sind innerhalb der Zeit vom >2. bis 20. dieses Mts. an der Tageskasse des 'Neu städter HoitheaterS zu bewirken. Die dei dem Abonnement ge stellten Preisermäßigungen dnrtten auch iiir diese Saison wieder eine starke Anzahl Abonnements veranlassen, weshalb baldige Meldung bringend zu rgtl en ist. 'Auch jetzt wieder sind Nach zahlungen Seitens der Abonnenten nicht »öthig, wenn auch Abonnements-Vorstellungen bei erhöhten Cavenpreisen stattnndcn. auch behalten die Abonncnlcn stets bao Vorrecht aus Bestellung ihrer Logen oder Plätze zu allen Vorstellungen außer Abonne ment. Tic Geiicraidirectiow bietet somit genügsam Vortheile für daö Abonnement. — Herr Hermann Rock« hier schreibt uns: „Erlauben Sie mir, Sie am einen Ucbclstand auimerksam zu mache««, den ick« uni« gewiß auch alle meine Herren Eollcgcn alljährlich zu be obachten Gelegenheit haben. Jedes Iabr, wenn die sogenannten grünen Essigirüchke <Gurken. Bohnen. MIred Pickleö n. s. w.) eingelegt «verteil, wird dazu Kiiptervitriel tauch Blaustein, s cl, wcsclsanrcö Kupier genannt, verlangt, »in den Früch ten ein schönes grünes Aussehen zu erthcilcn. In den Fällen nun, wo ick« criahre, um was eS sich handelt, verweigere ich »atürlich die Abgabe dicicö sehr gütigen Kupier,alzcö und warne vor dem Gebrauch desselben; trotzdem kann cs sich ereignen, daß cs gewissenlose Menschen gicbt, die dcmunerachtct dieses Salz, welches sie sich unter einer anderen 'Angabe tcr Verwendung, z. B. „Zur Färberei" zu verschaffe» wissen, anwciiden, und der Zweck dieser Zeilen ist, taö Publikum vor dem Genuß sehr schön lebhaft grün gefärbter Bohnen. Gurke», Mixed Pickleo u. s. w. zu warnen, um sich vor einer eventuell sehr leicht möglichen Ver- gistung selbst zu schützen. II», zu erkennen, od wupservitriol zun« Färbe» von Früchte» :c. angcwcndck worden ist. läßt man ein Stück blankes Eise», z.B ein Messer längere Zeit mit den ange- zwciscltcn Früchten in Berührung; zeigt sich das Eisen alsdann rötblich, kupferähnlich angciauicn. so kann man sicher sei», «njt einem Kupscrsaiz gciärdtc Speisen vor sich zu habe»." — Morgen ist auf der Festung König st: in das letzte der diesjährigen WohlthätigkcltS-Eonccrte. Roch Viele werden die dargcbotcnc Gelegenheit zum Besuche der so herrlichen, zu Ictcr Jahreszeit immer neue Reize entlastenden Höhe benutzen. — Von dein Einstürze des mittelsten Pfeilers tcr asten Brücke in« Frühjahr 1^4.", »lögen wohl noch so inanchc Sandttciiiguaderr« im F-Ilißbette liegen, die durch den gewaltigen Wasserdruck der damalige»-Hochfluth ein gutes Stück stromab geschwemmt worden sind. Bei dem jetzt so überaus niedrigen Waiierslanb von 1.« Meter unter kein Nullvunkt werden ricic Steine den Schiffen lästig. Gestern früh z. B. holte «ich ein am der Thal- sahrt begriffener Kahn, der vorlchristdmäßig den vierten 'Bogen der Brücke passstt batte, in de« Nahe der Johannes- und Sido» nicndätcr an einem solchen Steine ein Leck. — Die Waffcrdau- iiiirection schickte soiort Bedienstete ab, «im kiese Steine beben und entfernen zu lassen. — Am Mittwoch Nachmittag erblickte der Fübrcr eines Elsenbabnzugcs lnrz vor Döbel», als er evc» nach der Halte stelle fährt, d«et Knaben mit de» Kopien direct ans den Schienen liegend, lieber diesen Anblick entsetzt, strengt er stck« «nit seinem Heizer übermenschlich an und es gelingt den Zua kurz vor den Knaben zum Stehen zu bringe». Sobald der Zua stebk. springen dicie Bmschc» lachend und böbnend aut und reißen aus. Sie sind jedoch ermittelt und zur llnkcrstichnngbast gekracht: cö sind Schüler der dritten Dödclvcr Schule Eine so «mcrhörke Frech heit wird ihnen wohl cremplarischc Züchtigung eiimagci«. — Aus der Bahnstrecke S cha n da u - S e b n i tz. keim Rothmannscoricr Tniiuclliuögaiiac vE-Z-vi- der Porichkorstr Mühle, ist die Illjährlgc Auszüalcrü« Eba Rönne venv. Schaff, ratl« acb. Michel aus UldcrSkori übee die beim Tunnclauögange desti'tliche gegen 8 Bieter hohe Sttinwaiid herab «rstürst. wobei sic ioiork den Tob tank. — Ein btmcrkci'.kwertbcr Urniiai b wird aus Leipzig ge- mclbet. Dort si»b bei bem 'Bau der lv BeürkS'chutt N>cX» Mark, und bei dein Bau der neuen Rcal'chutc l.'i cx>> Mark gegen den Veianichlag erspart wrrdcn. ob'ch.-n man de.de Bau trn in nichts eingcichränil bar. ES dürste dies in« A.iociiic ncu ein Beweis dafür sein, daß kw Pieisc >ür Mate:.asten und d:e ArdcilSiöbne dedeutciik berakvebci«. — Der Socialist Vadlteich ln Edemnix batte aus go- schättllchen Rücksichten lm Interrne der vo» id d e-drr verirrte- neu Edkmnitzer Geno"ew>cha'kS Buchdrucker-t c«c H.oa. e'ch.tbuüs seines Ha>t-A»ir«i«tos bis zum t. Dekoder beamrao.r D e>eS Ge such ist jedoch adichl.«gicch dockncdei« und E«« V-.d b-stch >."?>: am l.September dir Hast von l'r Iahnn .«ngekrenn. — Bo» beute an beainnk der Dienst der Damv''1kre zwischen de« GlaetS» »"t 'Bodrn--erfSst:.«- e rüd > Ndr u««d e de: AvendS 8 Uhr. Sonr r ,«s u-n p Upr- Außer d:e or Z>.: ni'bcr Ntderiadil nlt «ondetu «tau Bei der vor «adligen 2.»S'dell -.>,-g de-'Eßv«-r: .V n «-«!' '« München ootbelstgre 'ich de: ««nrr.ich .-«Ich d d D ch r. " Gtsrillchatr buvch A»»'1«.im«a »brrr «n >E Iarr.>»-8e.: r«.
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