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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.08.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010822027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901082202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901082202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-22
- Monat1901-08
- Jahr1901
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Diese» Blatt wird de» Lesern von Dresden a»d Umgebung am Loge vorher bereit« als verugzgedühr: Abend-Ausgabe zugestellt, während Morgen in einer «MEE , M »«n, di» «ick , Nt. Dt» .Dnldnn- Nackrtckien' ntckrvi« RpUck W»n>»»»« die Betieber in Dresden und der »Ltdlien Um,edun,. t« dieHutraamia dur» etaene Bote« odrr LommiilionLr« ertolat. erdaiten »«< Blatt an «ockentaaen. die nickt aut Laim- oder fteiertaae tolaen. » »»ei Ldeilaulaaden »den»« und «»»»»»« »uaetiklli. »i>r «ack,ade ein,,laudier Lckrttt- Itücke leine Lerbindlickleu. ^ Iternivreck,nicklutz: «»»I «r. U und «r. «w«. Deleiramin-Sldrette: « «»«»tch»»u »»»«d,» es die Post-Abonnenten a« Gejammtausgobe erhalten. Fsnrelgen.taris. Keg^LrrrSoL 18SV NerLag von Lirpsct, L Reictzardt. Die Nnnabme von 8ntunl»,un»en ertolat in derk>a»vlaeickotteli-lle >nid den Nebenannadineilkllen in DieLden dis. Nackmilwa» ZUdr. Sonn und sik krlaee nur Marienmade >« von I« d>--' il Udr D>c livaliwe Ärund. »e,le ,ca » Lildeni so Pia An tlmdiaunaen aut der Pnvatiette Helle Pia l die sipaltiae Helle o » ,öi»ae>Lndl' oder aus Lerttette bo Pia An Nummern nach Sonn nnd k>eler lasen > bce. Sipaltiae i8rund»ellen so. «o de», so und so Pig. nack vciondercnl Tarn. Auswärllae Auiiraae nur aea« Ljoiau->deluNIu»L. Lelcablüllcr werden mil 10 Pi», vcrcckucl. I ü. »elieKIS. Lvi!>i»smerk, 8llIilIs>l!II. ^ 10tü8^LI' li'sdrilc-Llurlcs. 8lLb IHVLL rv It. r u ItL»tl- SoNlokai-avl 8r. Ikuj. ck. riau taok vv X alnor». K»ri» INO lbvodst« XuarstctwiwL). Lmpüsbltr Vor^iulinlesvrtaietlslttckltnll er» lelspkoor >mt I, n<». «8L. Inturdvr rersolüsil. xoläoosr Lwpüsblt: ?abrL->-^.^. - - - ÜVÜSljs'llfkgl'Ztl'. 7. cka«ckrr». ^«-n ir. öawvrnlod. Sok- külurotrLx. am 13. TuNi 1731. lelvpboo: Lml I, «o. 683. kiusslliiaclier, Itvi-tcrlaker. nrnkln nurooladi-iicau». ^ni-a-s' Neueste Dmbtberichte. Hostinchrichtcn. Prüstmgsordnnng für Aerzte, Rücticilliglest sächsischer Staatsgefangener, l 1 <d»d1 W»s» iveDo»» Iptksskt. Kirchenneuban in Plauen. Militärgericht. Ilrtheil >»> Mordprozeß Krosigk. .Macht der Finffcriiii;". ! ^eldllllkLVtllss, ^»IlssNsl L Neueste Drahtmeldungen vom 21. August WikhelmShöhc. Gestern Nachmittag unternahm das A a i s e r p a a r mit Gefolge einen Nitt nach den, Elsigberg, wo auch baS Souper eingenommen wurde, heute Vormittag einen solchen durch den Habichtwald. Später horte der Kaiser den Vor trag des EbefS des EivilkabinclS. der heute hier eingetroffc» ist. Ham bürg: Der Chemiker und Apotheker Dr. Edelhosf wurde vom hiesigen Landgericht wegen Wc ch sei sä ll ch » n g unter Annahme mildernder Umstände zu zwei fahren Gefängnis; verurthcili. Paris. Die hochgestellte Persönlichkeit, welche den Wunsch deS Präsidenten Loubet. den r»ssischen Kniser auf fran zösischem Boden empfangen zu können, übermittelte, war der Großfürst Wladimir, ein Onkel des Kaisers Der „Matin" erführt, das Mittelmecrgeschwadcr werde an der Flvttcnparadc bei Dün kirchen theilnehmen Livorno. Die Straßenbahnbcdicnsteten haben die Arbeit wieder aufacnvnnnc» Mailand Bei der Filiale Mailand des Credito Italiano wurden von untergeordneten Beamten E h e ck fä l j ch » n g e n in der Höbe von AiOOOO Lire ansgeführt. Der größte Thcil der unterschlagenen Summen wurde bei den Verhafteten vorgcfunden. Bern. Wie nun bestimmt bekannt wird, wurde auf der IM in Rom stattgebabtrn internationalen Konferenz zur Bekämpfung des Anarchismus zwischen den bethciligten Regierungen die Vereinbarung getroffen, daß ausgewiescne Anarchisten stets dein Heimatbsstaat zugesührt werden sollen. Demgemäß wurden seither alle aus der Schwei; auSgewiesenen italienischen Anarchisten an Italien ausgelicsert. London. »Dali« Telegraph" berichtet aus Washington: Staatssekretär Han bcgicbt sich morgen nach Canton, um mit dem Präsidenten Mar Kinlen die Lage bezüglich Columbiens ;u besprechen. Ter Ton in den Erörterungen der deutschen Presse ist hier nicht erwünscht und wird als ungerechtfertigt angesehen. Man glaubt, er rühre von einer mangelhaften Krnntniß der Absichten der Vereinigten Staaten her. Die Vereinigten Staaten werden nicht weiter geben, als der Schuß der amerikanischen Interessen und die Erfüllung der in. Vertrage von 13tO enthaltenen Ver pflichtungen es erfordern. Es wird darauf hingrwicscn, daß die am meisten bethciliotcn jüdamerikanischen Länder leine wcitergehcndcii Beweggründe hinter den Vorsichtsmaßregeln der Vereinigten Staaten argwöhnen. London. Heute ist ei» Blaulmch über die englisch-russischen Verhandlungen bezüglich der chinesischen stkordbahn und der Zwischenfälle in Tientsin veröffentlicht worden. DaS Blau buch zählt die wiederholten nach Petersburg gerichteten Proteste gegen die militärische Thäliakeit der Russen auf. Mehrere Depeschen deS englischen Botschafters in Petersburg zeigen die Geneigtheit des Grasen Lamsdmss zn einer Verständigung. Salisbury telcgiaphirte am li. November IstM an den englischen Geschäftsträger in Petersburg: Falls die Rüsten sich darüber be klagen sollten, daß wir das englisch-deutsche Abkommen geschlossen haben, ohne zuvor die russische Negierung zu Rathe zu ziehen, io müssen Sie die Thatsache betonen, daß die Handlungsweise und die Pläne der russischen Offiziere im fernen Osten bezüglich der Eisenbahn von Niutschwang nach Peking, sowie die Art nnd Werse, wie die Militärbehörden mit dem Besißthum englischer Unterthanen ans diesem Eiscnbalnigeländc umgegangen sind, bei der malischen Regierung große lleberraschuiig hervorgerufe» haben. Die russische Regierung girbt u»S viele befriedigende Zusicherungen bezüglich ihrer Absichten in dieser Frage, aber die geringe Be- achtuna, welche die russischen Offiziere an Ort und Stelle der von ihrer Regierung klliidgegebcnen Politik schenken, hat uns gehindert, in eingehendere Verhandlungen zn treten. — Der Minister des Auswärtigen Moronis os Lansdowne telcgrnphirte ani N. Dez. 1!XX> an den Botschafter in Petersburg Scott: Die englische Regierung erkennt die Schwierigkeiten, welche die Frage mit sich bringt, und das von Lamsdorsf bewiesene Bestreben, auf freundschaftlichem Wege eine Regelung herbeizuführen, an. bedauert aber die am 17. Dezember im ..Regierungsboten" erfolgte Veröffentlichung, welche so ungenau in ihren Einzelheiten, wie irreführend in der , allgemeinen Tendenz ist. — Lord Hamilton telegravbirte am 27. April an den General Galelee: Haben Sie die Güte, dem Generalfeldmalschall Grase» Walderiec den Ausdruck des herzliche» Dankes für die ritterliche Mitwirkung und Unterstützung bei der Uebergabe der Bahn anSzusprcchen. — Lansdowne telegraphirtc am 1. Mai an den Botschafter in Berlin: Ich bitte Sic. der deutschen Regierung die Anerkennung zur Kenntniß zu bringe», welche Gaselee und der Oberst Macdonald gegenüber den von Major Bauer bewiesenen Diensten ausgciprvchcn haben, und der deutschen Regierung »lilznihcilcn. daß die von Major Bauer den englilcheii Behörden gewährte Unterstützung von der englischen Regierung voll gewürdigt wird. K 0»staut inopel. Da der Sultan das dem Botschafter ConstanS gegebene Wort bezüglich der Ouaisrngc und «eine sonstigen Versprechungen zurückgezogen hat, jo benachrichtigte der Botschafter den ersten Sekretär des Sultans. daß er alle Beziehungen mit der Türke! abbrcche. Er benachrichtigte auch bereits die französische Regierung. K 0 » st a n t i n 0 p e l. Hier ist ein neuer Peslsatl vor- gekommen Ter Sanitätsrath hat eine Untcisuchiing und die Desinfektion der von hier abgehenden Schiffe angeordiiet. OertlicheS und Sächsisches. Dresden, 2t. August. ' Ihre Majestäten der König und die Königin ge- denken Rchefcld nächsten Sonnabend, den 2l. August, zu verlosten und daS Sonimerhoslagcr Pillnisz wieder zu beziehe». — " Se. Könial. Hoheit Prinz Friedrich Augusl, der vom M. bis 28- Äugntt den Kavalleriemanövem bei Wurzen bei wohnt, wird auch an de» Veranstaltungen beim komniandircildcn General, General v. Treitichkc i» Leipzig am Montag und im Gesellschaftsbaus«: ..Harmonie" zu Ehre» des preußiichcn General inspekteurs der Kavallerie Generals Edler v. d. P l >1 nitz am Dienstag theilnehmen. — AuS gleichem Anlaß wird auch Herr Kriegsinlnistcr Edler v. d. Plnnik an de» genannten Tage» nach Leipzig kommen. —* Dem Realschullehrer Herrn Tr. G. R up p recht in Meißen ist der Oberlehrcriitcl verliehen worden. —* Nachdem vom BuiidcSrathc ans Grund der Bestimm ungen in 8 2l> der Rcichsgcwerbcordnniiq eine neue Prüf ungsordnung für Acrzte beschlossen worden ist, die mit dem 1. Oktober dieses Jahres a» Stelle der bisher i» Kraft stehenden Bekanntmachungen, betreffend die ärztliche Prüfung und betreffend die ärztliche Vorprüfung vom 2. Juni 188:! tritt, wird diese in dem soeben erschienenen 1«). Stück des Gesetz- und Verord nungsblattes für das Königreich Sachsen zur öffentlichen Kenntniß gebracht und zn ihrer AnSstihrung von den Ministerien des Inner» und des Kultus Folgendes verordnet: 1. Die zur Erlheitnng der Approbation als Arzt für da? Reichsgebiet befugten Behörden sind im Königreiche Sachsen die Ministerien des Innern, sowie des Kultus und öffentlichen Unterrichts gemeinschaftlich. Geschästs- sükrendes Ministerium ist das Ministerinm des Kultus und öffent lichen Unterrichts, an welches daher alle Eingaben. Berichte, Gesuche zu richten und. soweit nicht im Folgenden etwas Anderes bestimmt ist. 2. Für Dispensationen, betreffend die ärztliche Vor priisung und die ärztliche Prüfung, für die Entscheidung a»f Be schwerden gegen Beschlüsse der ärztlichen Prüfungskommissionen, sowie für die Ertkeilung der in 8 Absatz 2 der Prüfungs ordnung bezeichnet,-» Bescheinigung ist das Ministerinm des Kultus nnd öffentlichen Unterrichts die allein zuständige Central- bchörde. 3. Im Sinne der daS praktische Jahr betreffenden Vor schriften der Prnsungsordnnng ist die Eentrnlbehörde das Ministe rium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, soweit es sich »m die Ableistung des Jahres an Instituten der Universität Leipzig handelt, im Uebrige» stll. Abiatz 2 der Prüsnngsordnniigs da» Ministerinm des Inner». An das letztere sind alle Eingaben zu richten, welche die Ermächtigung von im Königreiche Sachsen ge legenen .Krankenhäusern oder selbstständigen Instituten zur Annahme von Kandidaten dehuis Ableistung deS praktischen Jahres l-f 3!« und 8 t>l. Abiatz 2 der Prüfungsordnung! oder die Ableistung dieses' Jahres bei in« Königreiche Sachsen wohnhaften praktischen Aerztrn (8 >>2) betreffen, inglcichen Beschwerde» des in 8 M. Abiatz 2 und 8 >>2. AbiaN 2. bezeicbnelcn Inhaltes, soweit üc solche Krankenhäuser. Institute oder Arzte betreffen. 1. Die Rechnung über die Gebühren bei der ärztliche» Vorprüfung und der ärztliche» Prüfung >8 l. Absatz 1. 8 20, Absatz 3 der Prnsungsvrdnnng- ist dem Ministerinm des Kultus und öffentlichen Unterrichts rn lege». 3. Die Vorsitzenden der Prüfungskommissionen babeii zugleich mit dem Jahresberichte die Prüfungsakten deinMmisteriuin des Knltu-, nnd öffentlichen Unterrichts zu überreichen. >!. Die in 8 17. Absatz 1 der Prüsnngsordnnng bezeichnet«: Universitätsbchordc in für Leipzig daS Universitalsgencht. 7. Die Verordnung. die Prü' nng der Acrzte, Zahnärzte nnd Apotheker betreffend, vom 20. Juli 1883. tritt, soweit sie die Prüfung der Acrzte betrifft, außer Kraft —* Aus der letzten in der -I. Abthcilung des Könial. Min«, stcriums des Innern anfgestelllen Tabelle über die R ücksalIig - keil der in sächsischen Lcmdrsanslalten dctinirien Straf gefangenen. ivetche den Zeirrnnin 1307. 1303 und 1300 be handelt. ist zu erschein daß sich die Zahle» im Vergleich zn der Ppraufgehcnden fünfjährigen Periode im Wesentlichen nicht ver ändert haben. Die meisten Rncksätliaen befanden sich unter den in die Zuchthäuser eingclieferten Sträflingen. Unter den betreffen den Männern waren 31.70 Proz. nnü unter den Weibern Hl.73 Proz. rückfällig. Unter den in die GesäiignißsUasansiallen eingelieferlen Männern befanden sich OO.OO Pro; Rückfällige, unter den Frauen 72, >o Proz. Am wenigsten Rückfällige fand man naturgemäß unter den bestrafte» Jugendlichen, nämlich »i.öl Proz. männliche und 30.22 Pro;, weibliche. Tic Zahl de. Rückfälligen nberbanpt. ohne Unterscheidung der Anstalten, betrug 03.',0 Proz. männliche nnd 00.20 Proz. weibliche. Läßt man die Unterscheidung des Geschlechts außer Acht, w crgicbt sich, daß «>3,02 Pwz. nlio nahezu "s sämmtlicher Dctinirten. sich im Rücktast strafbar gemacht batten, eine Thatiackc. die zu denken giebl. MO Zuchthausstrafe vorbestraft, waren von den Eingelicferten im Männcrznckthanic 10.70. im Weiberznchtbausc 3. .37. in den Männergefängniffen 0,33 nnd im Weibcrgcsängniß 0.10 Pro.. —* Ein interessantes militärisches Bild entrollte sich gestern. Dienstag, und heute, Mittwoch früh von 7 Uhr ab auf dem Hellcr-Exerzierptatze. wo im Beiteiir Sr. Königs. Hoheit des Prinzen G e v r g und des Korpskonimcindeiirs Gcnemls der In- santerie Freiherrn v Hinnen die unter Befehl des Herrn General majors v. Bosse siebende 03. Infanterie Brigade die Probe ihrer militärischen Schlagsertigkcit mit der B ri gc> d e v v ist c l l» n g ablegtc. Gestern stand im erste» Tressen das 103,. Infanterie. Regiment, im zweiten das nur zwei Bataillone starke 173 In saiitcrie-Rcgiment. Nachdem Prinz Georg in Begleitung einer zahlreichen Suite die Fronten unter den Klängen deS Präicniir- mariches abgeritlen hatte, fvrmirten sichdie Bataillone zum Parade marsch in Zügen und in Regimenlskolonne. Alsdann fanden einige Evolutionen ii» Brigadeverbandc statt Heule früh ent wickelte sich sofort ein tebhciffes Feuergeicchk nach den Hetterbergcn. die ein Theil des Schüßen-RegimentS beicht hatte. Mit geiälllcin Bajonett und klingendem Spiele wurde zuletzt zum Angriff »der gegangen und die Hellcrberge genommen. Heute Nachmiltag bc,. morgen früh rücken die Regimenter nach ihren Garnisonen ab —* Das neue Ez crz rer - R e q l em en t snr die Fnst ark i l l e r i c unterscheidet als Grundkaliber die schwere Fcldhanbilze. den 2l Ccntimctcr-Mörser und die 10 Centimcter Kanone- die echteren sind Schnellscnergefchützc, die letztere ist ein Flachfeuer geschntz. Die Ausgaben der schweren Feldbaubitzc sind: aus ver deckter Stellung die Artillerie deS Feindes, seine Reserven und leichte Befestigungen zn belämpseir bczw. sturmreif zn machen und im Kampf um Festungen die 2t Centimcter - Mörierbatlcrien zn unterstützen. Der Haiwtwerth ist ans schnelle Fencibcreitscha't gelegt worden. Dazu sind a» Stelle der als Unterlagen für die Geschütze dienenden Bettungen leichte Robrinatten getreten und als BewegnngSavt der schweren Feldhaubitz Batterien die An Wendung des Trabes gestattet. Der ichwerc Minier dien! -,»»« Kampf gegen die stärksten gemanerten Beseitigungen Auch bei rl>m ist tue schnelle Fcncrbcrestschast in den Vordergrund getreten Die 10 Cenkimeter-Kaiwiic ergänzt durch ihre große lieiempirlung nnd Schußweite unser Feldgeschütz. Sic dient :nm Beschielten von Aiimarschstraßen a»S den größte» Entfernungen und zum Bekämpfen des größten Feindes nnlcier Feldbatlerie. der leichten und schweren Knust nnd Wissenschaft. st* Der Bassist Gärtner vom Deutschen Landestheater in Prag ist für die König!. Hofoper auf fünf Jahre enaagirt worden. Als erste Novität der Künigl. Hvfopcr dürfte die in Prag mit großem Beifall aufgenonlnicne Oper „ Dcr polnischc Inve" zu erwarten sein. st* Ceutral-Dbeatcr. Die sommerliche Saison dieses an theatralischen Urberraichungen sonst nicht allzu reichen Jahres batte sich für ihren Ausgang eine litterarische Sensation aufgehoben: Tolstoi's Drama „DieMacht der Finsterniß" erlebte aestem in der sorgfältig vorbereiteten Darstellung durch dgs Meßthaler- Ensemble seine Dresdner Erstaufführung. Um das Stück und seine Freigabe für die öffentliche Aufführung ist viel gestritten worden — nicht nur bei uns! —. und es hat lange gedauert, bis der ..Macht der Finsterniß" dank der unablässigen Bemühungen deS Herrn Direktors Emil Meßthaler von dem Dresdner Oberver- waltungsacricht durch dcli Spruch gerechter Richter nun auch bei unS die Flucht ln die Oeffentlichkrit gestattet wurde. Ob dem Werke nnd dem kiinstlerttchen Ansehen seines Dichters mit einer öffentlichen Aufführung überhaupt gedient war und ist. tvagrn wir ganz energisch zu bezweifeln, nach der Vorstellung von gestern Abend mehr denn je. Denn der Eindruck, den das Werk mit seinen gehäuften Greuelthaten und Verbreche» in den ersten drei Akten und der plötzlichen Wandlung seines Hcloeii am Schluß bet dem Publikum HInterlicß. war nicht überzeugend und tief, sondern nur äußerlich und vorübergehend, so daß jedes billige Witzwort, jede Geschmacklosigkeit der sprachlich nicht ganz einwandfreien U«Versetzung als günstige Gelegenheit zum Lachen anfgcnommen wurde. Einem Zufallspubliknm daS allzu arg verübeln z» wollen, wäre riaoroS und hieße den Tolstoianer» Vorschub leisten, die jeden Widerspruch gegen ihren Apostel, den großen Weilen von IaSnaja Poljana, als Todsünde erklären. Und doch ist gegen das WSrk als Drama, selbst wenn der Dichter nicht, was man zu glauben geneigt ist. a» seine Aufführung bei der Abfassung ge dacht hat. Io mancher Tadel zu erheben, den kein Enthusiasmus der Welt nlederklatschen kann. Zeitlich fällt das Drama in die zweite große Skhafsensperiodc Dolstoi'S, die ungefähr mit Beginn der achtziger Jahre einsctzt und nach rückwärts durch seine bedeutendsten Werke, die beide» Romane »Krieg und Frieden" und »Anna Karcnina". begrenzt ist. Seinem Charakter nach ist cs den großen Tendenzwerkcn zuznzählen, denen ein bei Weitem höhere, kultur historischer. als kiinstlenschcr Werth bclziimesicil ist. wie ia allen littcrarijchen Arbeiten, die Tolstoi nach seiner..Bekehrung" ver ösfentlicht hat. Für Rußland mag die Publikation der „Macht der Finsternis;" eine ungeheure „Thal" bedeuten, deren Tragweite der den eigenthüintichen kulturellen Verhältnissen Fernstehende gar nicht übersehen. die. aber für die Beurtheilling des Dramas als Kunstwerk kaum in Frage kommen darf. Hier entscheiden rein künstlerische Prinzipien, die selbst die Pielgernhmte Treue nnd Echtheit des Milieus erst i» zweiter Linie zu Worte kommen lassen, ohne den Werth des Trümaö als des »Bruchstückes einer ge waltige» Konfeision" nur einen Augenblick zu verkenne». Vor Allem tritt die Tendenz des Dichters von vornherein viel zu offen sichtlich zu Tage, »m eine rein künstlerische Wirkung anfkommcn zii lassen. Mit breiter Ausmalung im Detail, in geradezu pastoiem Farbenauftrag führt der Autor eine Reihe von Bildern meiffch- ilcher oder bester unmenschlicher Scheußlichkeiten vor. wie sie das russische Bauernleben im Reiche der Finsterniß dem Dichter vielleicht sogar auf seinen eigenen Gütern in ausdringlicher Alltäglichkeit bot. Wir bewunden« die Echtheit des Milieus, ohne sie freilich aus ihre Natiirtreue allenthalben prüfen zu können: wir bewundern die Sicherheit in der Zeichnung der verschiedenen Eharaklere, ohne freilich ihre merkwürdig brntkile Psychologie fassen zu können: wir bewundern die straffe Logik, mit der der Dichter die letzte» Kanse- anciizc» seiner Folgerungen zieht, ohne freilich mit ihn« sagen z» können: so und nicht anders mußte cs kommen Wir werde» er schlittert und gepackt in dem Drama, aber doch nur durch eine Häufung rein äußerlich trauriger Tbatsachen: das tragifchc Moment iehlt den« Thun und Lassen aller dieser Personen, die so lustig drauf los morde«« und sich der Verantwortlichkeit für ihre Handlungen kaum bewußt sind. Wie es so manchmal schon gekommen ist. sa geht es auch hier: die übergroße Natiirtreue bringt de» Naturalis mus um seine besten Wirkungen, vollends da, wo er vic elementarsten Gewalten des Lebens in so roher Gestalt hcrausbeschwören will, wie cS bki Tolstoi i» seiner „Macht der Finsterniß" geschieht. Selbst die Plötzliche Wandliing im Seelenleben Nikita's. der. über wälttgt von der Fülle religiöser Eindrücke, mit einen, Schlage den Muty findet, vor der versammelten gläubigen Gemeinde eln Bc- kcnnlniß seiner Sünden abzulegen, das ihn und seine ganze Sippe in's Verderben stürzt, seine Seele aber vor ewigem Verderben rettet, wirkt mehr wie ein theatralischer Effett, alö eine innere Nothwendigkeit. da uns die psychologischen Vorhediiignnaen ff«r dien- überraschende Wcndnng nicht eindringlich genug yoraenchrt werden. Der Dichter, der sonst weitschweifig nnd umständlich bis zur E> miiduiig ist. befleißigt sich hier einer merkwürdigen Knrze. lamm« über Andeutungen nicht hinaus und überläßt es dem Zn'chaner. sich mit Nikita's Sinnesänderung abzusinden. so gilt es eben geben mag. Ilebcrdies würden die langsam ausdäinmcrnde Rene im Herzen dieses verlorenen Sohnes »nd ihr erschütternder Ausbrnch in da- veriiichtcnde Selbstbekenntnis; „Ich Hab s gctlian", sorgsam und mit feinen Mitteln vorbereitet, jedenfalls einen stärkere» Eindruck ! mache», als die plötzliche Weile, i» der der Dichter dicien loin- vlizirten Prozeß vor sich gehen läßt. Tolstoi ist es allem An scheine nach nur eben daraus angekomnie». an einer Reihe von löse aneinander gereihten Knlliirgemälden die „Macin der Finsterniß" über Land und Leute seiner Heimalb darzntlnin und daniit abschreckend und erschütternd zugleich zn wirlen. Das i't ihm gelungen, ohne aber in dem Tliick rin dramatisches Kunstwerk von außerordentlichen künstlerischen Onalitäte» geschaffen zn baden, das bahnbrechend für die europäische Litteratnr zu wirken bestimm! sein könnte. Nainciiilrch snr die deutsche Bühne in die „Macht der Finsterniß" mit ihrem spezifisch russischen Gepräge durch Werke wie Hanplinnnn's „Weber" überholt, die nicht mir eine eindringlichere, sondern auch verständlichere Sprache reden, als die russiichcn Bauern Tolstoi's. — Die Anssübrnng luchte na«y Krastel, de» keineswegs geringen Anforderungen der Insieiiiriina nnd Interpretation des Dramas gerecht zn werden. Bcfandels nn, den Erfolg des Abends machlc sich Herr Rippert veidienl. dir nicht nur als Regisseur Tüchtiges leistete — alle Schwierigkeiten konnte er natürlich ans der «iir derartig intime sceiiffche Schilder ungen viel z» großen Bühne des Ccntral-Thealcrs nicht über winde» —. sonder» auch in der Rolle des alten Akim die weitaus beste schauspielerische Leistung vorgestern bot. Rebe» «bm fft Frl. Lucie Elsen Horn zu nenne», die die ihrer eigensten Individualität wohl ziemlich scr» liegende Anisia Herzhaff und resolut anfnßte. »:» so ein ziemlich überzeugendes Bild der lüsternen, liederliche» Fra» zu geben. Als Rikffa versucht«' Rh Herr A llen. namenliich in de» eisten drei Akten nicht ohne Glück und Geschick, wenn tbn auch Kraft und Jinicrlichkeil de, Darstellung vorüber-
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