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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-03-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189003131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-03
- Tag1890-03-13
- Monat1890-03
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1890
- Autor
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Erscheint tLgllch früh 6'/, Uhr. Urt»r1i»n und Elpkdittin Fobannesqaste 8. AprrchKundrii drr Urdartiou. Bormiltaq» 10—IS Uhr. Nachmittag» ö—8 Uhr. »In »>> Mt*»»« nn,r,«,r»e, M,u,Icrwt» m»ti ßch tx A»d»n>»> nick, »«riuchUch. »u««h«s »er für »»« nttchfts«l»e«»e Nu««rr Leftt««»en Ins»r«»e a» «»chrnt«,rn bi» 3 Uhr Nachwittaa«. an Gann» nn» Festtage« frütz »t«'/,» Uhr. 2n dr» /iüalr» N:r Z»s.-^nlial»mr: Ltla Rle««'» Sarti« (Alfred Hatz«), Universilätsnraße t, Lauts Lösche, Katharinrustr. 23 pari, und Ksnigsplatz 7, »»r bis Uhr. ripMcrTagclilatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Kandels- «nd GeschüftSverkehr. Abottneneeul-pret» vicrreizähriick 4»/, DU. incl. Lnngerlohn b Mk.. durch die bez»»r» üMk. Jede einzelne Nummer 20 Pf Belegexemplar 1» Pf. Gebühren für Extrabeilage» (ln Tnqeblatt-Fvrmat qeialztt ahne PosibeiSrvernng 80 Mk. Mit Postoesörderung 70 Mk. Inlerate «gespaltene Petitzeile SO Ps. Größere kchriiien laut uns. Preisverzaechaiß, Tabellarischer u. Zifiernsatz uach höherm Narrt. Urela»kn unter dem Redactioasstrich di« sgespost. Zeile SOPi.vor den Familiennachrtchteu die Kgespaltene Zeile 40 Bl. Inserate siud siet? an die ExpeLttta« za lende». — Rabat« wird nicht gegeben. Zahlung praenumeraocko oder durch Post» Nachnahme. ^ 72. Donnerstag den 13. März 1890. 84. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. reliainlmichüiir. Unter Bezugnahme aus unsere Bekanntmachung vom 5. November v. I. bringen wir hiermit zur öffentlichen Nenntmß. daß die i» dem neugegründeien Süvkirchipiel zu I "emalk,i"SiaaISinani,.''der ^Te„tfchln,iv rn rinkinweil ausgedrückl. Die Einen tbuu allerdings noch etwa« verschämt» sie suche» de» Rücktritt de» Reichskanzler» als unbestimmt hinzustrlten, die Anderen aber, die sogenannten Entschiedene», entäußern sich n>» »freie deutsche Männer" solcher Rücksichten und sie rede» vom Ausscheiden dr» Fürsten Bismarck au» seinen Staatsämtern alS von einer abgemachte» Sache. Man kann hieran» wieder einmal ersehen, welche Summen von Haß unsere reichsseindlichen Parteien gegen den großen und erbauende Kirche dem Antrag, de» ttirchenvorstanve» ent sprechend mit Genehmigung de» ev.-luth. Landesconsistorium» den Namen „Andren-ktrrfte" erhalten soll und demzusvlze die SUtparvchle von jetzt ab den Namen „Andreaskirchspiel" führen wird. Leipzig, den 4. März 1890. Die Airchen-Inlpection fnr Leipzig. Der Superintendent. Der Rath »er Stadt Leipzig. D. Pank. Dr. Lröndlin. Wirthge». I». 873. Vtkankitmaqims. Da» 10. Stück des diesjährige» RetehS-GesetzblatteS ist bei un» „„gegangen und wird bis z«n« 3. April d. IS. aus dem NalyhauSsnale zur Einsichtnahme öffentlich aushängen. Dasselbe enthält: Nr. 1892. Verordnung, betreffend die Nechtsverbäilnisse in, Schutzgebiete der Marschall - Insel». Vom 7. Februar 1890. Leipzig, den 8. März 1890. Der Rath »er Stadt Leipzig. Kr, beherrschenden Nationalstaat gemacht hat, in sich tragen. Der Zweck heiligt die Mittel, nach diesem Grund satz verfahren die Gegner de» Kanzler» auch bei ihrer gegenwärtigen MaulwursSarbeii. Der Ausfall der Reichs lagSwnblen, im Zusammenlresfeu mit gewissen Erscheinungen auf dem Gebiete ver Sorialpolitik, läßt sie qlaudeu, daß der Zeitpunkt wieder rin günstiger sei. um im Trüben fischen und ihrem alten Plan, den Sturz de» Kanzler» berbeizuslihre», mit Erfolg »achgehe» zu können. Nachdem die Sache zu Lebzeiten Kaiser Friedrich'» Nicht gelungen, hoffen unsere Deulschsreisinnigen und ttllramoiitane». duß sie mit Kaiser Wilheim II. bester zum Ziele gelangen werden. Zu diesem Zweck wird mit aus Vle Beschränkiheil de» Publikums sperulireuder Rasstnirlheit da» Märchen von einer i» viele» Principsragen angeblich bestehenden Meinungsverschiedenheit zwischen dem Kaiser und seinem ersten veraiitwortiichcn Ratbgeber in die Welt gesetzt und daran die Schlußiolgrrung geknüpft, daß da der Kaiser nicht nachgeben könne und werbe, der Kanzler gehe» wüste. Bald sind e» die socialen Reform Pläne, bald ist e» da» Sncialistengesrtz. welche dazu dienen »lüsten, »m dir Tbatsache. daß die beiden an der Spitze de» Reiches stehenden Männer nickt mehr mit einander auSkomine» können, zu beweisen. Und da» Perfide hierbei ist namentlich, daß inan die Person de» Kaiser» in ganz „„ehrerbietiger Weise gegen den Kanzler ausspielt, indem man die Leier glauben machen will, daß der Kaiser au dem Fürsten BiSmaick einen Hemmschuh finde in der Ausführung seiner guten von Gartenplätzen an der Eutritzscher Therefien-1 doilssreunrliche» Absichten. Genau so hat ,» die deutsch- Krähe. I freisinnige und ultramontane Presse seiner Zeit gemacht, ai» Der zur künftigen Slraßenverbrritcrung bestimmte, der I Kaiser Friedrich sein kurze» Regiment führte, und sie glaubt Eiabtgemeinde Leipzig gehörige Lnncsireisen reöht« von der > jetzt diese» frivole Spiel wieder von Neuem anfangen zn <?ntritzsr1,er Strafte, lensettS der Magdeburger I könneu, nachdem sie eine Zeit lang dem dermnligen Kaiser SUsrndak», zwischen ver vutritzseher Therrfienstrafte I mit großer Frostigkeit nnd ziemlich unversteckter Feinvseligleit (rein früheren sogenannten Hölzerne» Haiidwege) »nv der I gegenüber gestanden hat. So ändern sich schnell die Zeiten 4?infrl»dtg»ng de» drn, KSntglteh Prenftisthen I und die Mensche», und man könnt« darüber lachen, wenn EiseitbahnfiScuS gehörigen ArealSbi« zu,Thüringischen I e» sich dabei nicht um die tiesgehrndsten Inlnestrn dr» vale, Verbindung« bahn soll >u 8 Abi Heilungen: I >-.«»»» Dr. Trvndlin. rufnblkgel. Neuerung de» Socialistengesetze» an maßgebender Stelle irgend welche principielle Meinungsverschiedenheit oder sogar «ine Krisis hrrvorgeruke» hat. Es verlautet hierüber absolut nickt» Bestimmte», »nd was Gegentheilige» gesagt und br- bauplet wird, beruht einsack ans dem System de» Flunkern» und Lügen», Vesten oie rnbicale Presse sich min schon so lange befleißigt. Da» Socialistengesetz ist den Oppositionsparteien verbaßt, Fürst Bi»»iarck ist ihnen erst recht verhaßt — slugS wird von den Opposition-Parteien da» Ammenmärchen er funden, der Kaiser wolle da» Gesetz nicht und e» bleibe dem Kanzler nicht» übrig, als sich entweder nnterzuordnen oder — z» gehen. Wir rufen den Herren Radikalen zu: Abwarten! Die Zeit wird ganz sicher kommen, in welcher deren heuchlerisches und frevelhaftes Spiel mil der Wahr heit klar zu Tage tritt. Die Rechnung i» Bezug auf die Beseitigung de» Fürste» BiSmarck aber habe» sie aus alle Fälle zu srüb gemacht; im Geqentheil, derselbe wird ihnen »och manche» Mal eine barte Nuß z» knacke» geben, und wenn siv etwa meinen sollte», mit der zufällig erlangte» Mehrheit un Reichstag Etwa» au-richten zu können, so erinnern wir daran, daß Wist BiSmarck in den sechziger Jahren mit einer noch viel größere» parlamentarischen Majorität sehr enllchieve» fertig geworden ist! In de» nächsten Tagen tritt i» Berlin der große inter nationale Arbeilerschiitzgesetz-Eoiigreß zusammen, zu dem Fürst BiSmarck im Namen der deutschen ReichSregierung die Einlavung hat ergehe» lasten. Und da sollte eine „KanzlerkrisiS" bestehen? Wahrlich, die Sache ist zum Lachen, aber in den veutschsreisinnigen und ultra montanen Blätter» steht e» zu lesen »nd da mutz eS uach der Meinung mancher Leute wahr sein. Glücklicherweise haben aber auch in unseren Tagen Lügen nur kurze Beine, und da wirb eS ja wohl bald klar werden, wie auch in Bezug aus di« angebliche Existenz einer „KnnzlerkrisiS" und u> Bezug aus die bebauplele Gegnerschaft zwischen Kaiser Wilhelm >1 und Fürst Bismarck die Druckerschwärze zu den »llerverwerj llchsten Paileizwecken mißbraucht worden ist. Nr. 1 von cirra 23t Quadratmeter 2 3 4 5 8 7 8 238 23 l 229 230 231 23t 409 Flächengkhalt zur Kartennutzung auf die Jeehre I8VQ bis mit I«»3 Freitag, den 28. laufenden Monats, BornrlttaqS II Uhr aus dem Rathkause, I. Gesebost, Zimmer Nr. 13, an den Meistbieleiivn, verparbtet werden. Die Uebergabe der Garlenplätze risclgt sofort nach dem Zuschläge. Der Pachtzins ist vom 1. April laufenden Jahre» an zu entrichte». Dir Versteigerung», und Berpachlungsbedingungen nebst SituationSplan liegen nus den« Rathhaussaal«. l Geschoß, bei den diensthabenden RnIHSvicneril zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den lO. März 1890. Der Nath der Stadt Leipzig. Id. 947 Dr. Tröndlin. Krelschmer. Ast. Vekaililtnilichung. Nachdem Herr Gustav Moritz Hetbel, Kaufmann, Prokurist ver Firma: H. W. Scköttlrr. Hauptmannstraße Nr. lt. l. die aus ihn gefallene Wahl zum Nrmenpsleasr im 17 U.-Districle angenommen bat, lst derselbe ant 2l. Februar 1890 durch Herr» Distrikts-Vorsteher Lehrer Gustav Christian Roeger in diese» Amt eingewiesen worbe». Leipzig, am V. März l890. DaS Armendtrertorium. -V. II. ktl. 32. Ludwig-Wolf. Artus. HMtilche AkMalt in Ltipjjg-Ktllduib. Die Entlast»»!, der Abiturienten fliidrt Freitag, drn 14. März, früh 10 Uhr statt. Zur Tbeilnahme an dieser Feierlichkeit ladet ehrerbietizst und ergebenst ein Leipzig-Reudnitz, den 12. März 1890. Dr. H». Wall»». Dir Vau-Areal, in nächster Nähe des Bahnhofs and der Harthtaaldnna schön gelegen, hat billig »» versaufen der Ttadtrath ZU riwenka». Vekaunlmachnng. Für unser »ciikS. voraussichtlich am 1. Oktober diese« Fahre» zu eröffnendes, zu 80 Belten «ingerichletrs Krankend»«» suche» wir einen erlahrenen Arzt als Dirigenten. Lhirurglsch erprobte Bewerber rryalte» den Borziig. Die Besetzung vieler Stelle ersolgt mit einem nicht vcnsions« lande» bandelte. Wie steht t» «un aber mit der vermeintlichen Aegne,. sckast in den Anschauungen zwischen Kaiser und Kanzler? Welche wirklichen Thalsaiben liegen vor, »m eine» solchen Gegensatz als wirklich vorbnnde» zu krachten? Man sagt. Fürst Bismarck sei kein Freund und nicht einverstanden ge wesen i nt den kaiserliche» Erlasse» vom 4. Februar, man stellt ihn also al» einen Feind der staatlichen Fürsorge zum Schutze der Arbeiter bin. Wir aber singen, ist e» irgendwie denkbar, baß, wenn eine derartige MeinuugSdistrrenz vorhanden ge wesen, die doch wahrlich kein Knidcrspi,! gewesen wäre, daß daN» Fürst BiSmarck auch »»r einen Augenblick hätte seine veraulworlUng-volle» Aenlter sorlsühren fönuen? In einer Angelegenheit, in welcher gleichsam ganz Europa zur M t- wirknug angeriisen wird und Deutschland die führende Rolle übernommen hat, da können absolut zwischen dem Träger der Krone und dem erste» Minister keine principielle,, Meinungsverschiedenheiten vorhanden sein, denn sonst hätte die Angelegenheit »ninvglich den Verlauf nelnnen können, bis zu welchem sie bereit» gediehe» ist. Und wa» berechtigt den» vit Widersacher de» Fürsten BiSmarck, demselben de» Bokwürs zu machen und ihm die Lüge anzudichten, baß derselbe nickt auch, wie unser jugendlicher Kaiser. rin warme- Herz für die Verbesserung der Lag» unserer Arbe lerl'rvölteimig »nd ein eben so große» Verständniß für die Nolhirevdigkeit weiterer socialen Reformen haben soll! Wer ist e» den» gewest», der seiner Zeit den ersten kraft vollen Anstoß zu Unsere» großen grundlegenden socialpvlitischen Gesetze» gab? Wrm gebührt die intellektuelle Urheberschaft des Unsall-VersicherungS-GesetzeS, de» Kranken-VersichernngS- Gesetzes, des AttcrS- und Invallditäts-Versicherungsgesetze«? ES waren daS in erster Lnne Unser in Gült ruhentzer Kaiser Wilhelm l. »nd fein ln Treue erprobter Freund und Ralbaeber Fürst Bismarck. Und »un sollte derselbe Mann, besten Name unnnSlöschlich mit dieser Gesetzgebung verknüpft ist. mit einem Male anderen Sinne» geworben sein, sollte de» wetteren Aus bau derselben, in, Gegensatz z»m Kaiser, bekämpfen wollen? Wabrlich, da» Unsinnige einer solchen Bebauplnng liegt klar aus der Hand, aber e« ist eben unseren oppositionellen Par teien kein Mittel zu schlecht, um ihre unlauteren Partrizwecke zu fördern, und zu diesem Behuf« wird die Legende «wer Gegnerschaft zwischen Kaiser und Kanzler in socialen Fragen, besonder» ,» der Arbeilerschutzfrage, unter drr leichtgläubigen Menge zu verbreiten gesucht, wie es scheint, in ver stillen Hoffnung, daß aus dem bekannten Hintertreppenwege davon bock ElwoS an die Stelle, wo mau gern Einfluß gewinnen möchte, gelangen wird. Nu» zerstört allerdings just zur rechten Stunde die der Regierung nahestehende „Norddeutsche Allgemein» Zeitung" mit rauher Hand diese Mythenbildung der Deulschsreisinnigen und llltramontanen, indem fl« «n nicht Mißzuvirstehenrer Weise (wir Iheilen den Artikel a» anderer Stelle wörtlich mit. Die Redaktion de» „Leipziger Tageblattes.") conslalirt. e» le, absolut »»wahr, daß Fürs» Bismarck sich bei de» Verbaue« langen im preußische» Staallralh gegen die gesetzgeberische» Maßnahme» in Betreff de» Arbeiirrschutze» erklärt habe. lerechtigr-n Jahre-grhalie von 30» ./t und gegen eine beiden . .. . Tbeilen freistehende irchtmoaatliche Kündigung wie unlec der aus-1 Für jeden verntinstig und logisch Denkenden war da» von drück»»,n Bedingung, daß der Grwählie auf Prax>« außerhalb I vornherein klar, aber die ravicalen Federhelden w>iv da» unserer Stadt zn verzichten bat Melkungen sind unter Beifügung von Zeugaisten und eine» I Lebenslaufe« bis znni 20 April er. bei uns emzureichen. Zeitz, den 7. März 1890. Der Magistrat. Arnold. )nr „Äanzlerkrisls". natürlich »ach wie Vor nicht abhalten. die Lüge von dem Gegensatz zwischen dem Kaiser und den« Reichskanzler in Betreff der socialpolilischen Resormplänr. weiter aiiszuspinnen. Ganz genau verhält e» sich so mit dem neuen Socialislen- gesetz. uo» dem die deulschsreisinnigen und nliramontane» Blätter cbcnsoll« ganz genau wisse,,, daß die beide» leitende,, Männer unsere» Deutschen Reiche» sich darüber entzweit hätten >,»V bah sich deshalb eine unüberbrückbare Klusl zwischen ihre» Wenn man jetzt ci» krutschsreisiiinige» oder rin Ultra-1 bcivrrsettigei, Anschauungen gebildet habe. Der Kaiser wolle montane» ober ein sorialdemokratischrS Blatt ln die Hand > kein nrue« Socinliflengelrtz. während der Kanzler sogar die nimmt, dann kan» man sicher daraus rechnen, daß darin I Verschärfung d-S jetzt bestebrnven verlange. Natürlich ist wieder einmal da» Bestehen einer , Kanzlerkrisi»" in allen I auch hier brr Wunsch de» Rücktritt» de» Fürste» BiSmarck möglichen Tonarten zum Gegenstand der Erörterung gemacht I der Vater de» Gedanken», daß dieser seine Demission geben wird. Drr Wunsch „Fort mit Bismarck" ist allen tiefsinnigen i miine, weil er sich nickt mehr im Einklänge mit der Betrachtungen unserer Oppositionspartei über diese» Thema. I Aufsagung seine» kaiserlichen Herrn und Gebieter» filbtt. von dem man hofft, daß es ein „riiel Reiz- und Lockmittel I Nu» lst aber lhalsäLlich auch nicht der geringste A». für Li« uawissenve BoUsmenge abgiebt, deutlich ai« Signatur 1 halttpunrt dafür vorhanden, daß die Krage der Er- Lkipzist, 13. März. * Die Vorarbeiten zum Erlaß einheitlicher Be stimmungen über die Abgabe stark wirkender Arzeneien sind so weit gediehen, daß zur weitere» B» ralynng der Vorlage am lt» März >», kaiserlichen Ge lundheitSamle »ine Sitzung stuttjindru wird, z» welcher attvä r»>»eroröe»tliche Mltglirvrr viSser Behörde rin »laden twd. » Eine Stimme au« Südbeutschland läßt sich ln der „Kölnischen Zeitung" wie folgt vrrnebmrn: Das Mort de- Kutters, baß er Diejenige,, zerschmettern wolle, w-lche sich ihm entgegen stelle», hat natürlich auch hlrr alte Philtsterserlr». obgleich es gerade die Mrdrückten austichtcn tollte, arg getroffen. Sie seuizen: die Rrde des Kaisers ist so »chöo, warum niußie sie diele» Schluß bade»? Und über dielrm jäniineilicheii Zweifel kommen sie nicht emmat zu einem r'chiigen Bersiändiiih dieses Schlußes, erfass o, naiürlich auch nicht, daß dir ganze Rede nui ili» hnidrün.N. Der Kaiser veriprichi. nachdem er ausgrfiihri, wie er leine Herricheranfgab» nuiiaste, dos ihm Vo» OloN onverlrauie Pinnd, lei» Volk u»d sein Land, mehren zu wollen. Wer sich ihm bei dieser Arbeit „»gegen- stellt, den droht rc z» zerschmettern Ein edles Betkiniiniß schließ! mli der Angelobung, die heilige» Vorsätze auch durchzulühren, Deo n ein Freund zu lei», die ihn, dabei helieii wollen, riu Fe nd Denen, die ihm di» Segen verbreitenden Hände buchen mSchte». Zer. schmettern will er die Feinde des Brakes und Laodrs Ihnen will der Kaiser rin weder >Ie dnmne sein, an dem sie zerschellen solle». Ist das so schrecklich? Ist e» nicht im «egenlbeii eine wahre Srqnickiinq, im Grbrniise trüber Wogen, wie sie webe» als Wuhierqrbniß über unser Deiiiichlano sich rrovste» haben, mitten in», einen «ne,lchülierien »nd uneischiittrrlichei, Fel» zu wissen, da« deutsche Kaiserihniii und preußische Kkwiqihii,,,? Lin rinmnierselb ist un, imS gebreitet, aber es siehe» doch noch starke Säule» „»stecht, die stärkste die, dir drn Namen Hohenzollern Iiilgi. Und oul welche Handlung soll dir Sirrisr brr Zerjchiiirltrruiig gesetzt sei»? Aus die, die sich der k arbeii für Volk »nd Land „entgegenstellen". «ewolt lall »ich werden gegen llebrrzrugunge» — wie kann der Kaiser da« meinen, der selbst so osten leine eigene Ueberzeugung hmstelli vor aller Welt, bei dieser Gelegenheit, wie bei so viele» andern. Koiier Wilheün Ik., durch dessen ganzes Ilmn »nd Lassen gerade die Größe »nd Siäikc der Ueberz ugnug gchi? Gewalt soll iresie» die Gewalt, den thatlüchlichen Versuch, da» Friedeii-werk im Innern des Vaterlands zu stören und zu zerstöre». Wadrlich, dieser kräftige Hrrrlcher, oer weiß. waS er will, und wohl überlegt, wa» er lagt, wenn e» auch der ANlagswelt znwellen über, ralchend ans Gehör ichlüqt, bedarf keiner Erklärungen seiner Worte Aber die Pllichi Derer, die zu Kaller »nd Reich stehen, ist, diele Worte zu schützen vor Entstellungen, die Kleiiimüthigeii und Engherzigen aber, die kein kräs iigeS Wort ertragen können, hinzuweise» aus den Inhalt, der sie a»S der Gebundenheit befreie» kann * lieber dciS Verbalten eine» polnische» katholischen Geistlichen de», Deutsckthum gegenüber wi,d der „Norddeutschen Allgemeine» Zeitung" gkschrlebe»: Gelegentlich drr Beerdigung des Lebrers Sirsanowski aus Emolsin auf dem Küchhose zu S'eseld (des KrellrS Karthaus) am 3«. Juni v. I. Hai drr doriig« Ortspsarrer Gardzielewski rin Berhalirn an de» lag qrlrgi, welchrS in alle» nicht geradezu druischseindllch gesiniiiei, Schichtr» der Bevölkerung lebhasle En>- rüsiung hrrvorgernseii hat. Der NngelegenhrN bürste ein „n, lo größeres Grwickt beizulegcn sei», als der gkiiannle Geistliche, nn grachrei einer in aiiderweitei» Sinne ergangene» tzlnordnung de» bischöfliche» Geiieralvicariais, bei seiner Siellungnahme verblieben lind sich lmrduich mit den Weisungen seiner geistliche» Oberbehörde vsscniiich in Widersvroch geletzt >>ai. Der in Frage siebende Vor- soll Hai sich, wie folgt, zugelragen: Plärrer GordzielewK, wurde voa dem Lehrer KanNnök, zu.Kossoivo um Ertbriluog drr Erlaubnis, sür die AmiSgenosseu de- verstorbearn Lchrcis SiesanowSk, zur Absiugung deutscher Lieder aus dem Kiredhoje gebeten, ichlug diese Bitie aber ab. Hieraus begaben sich die Lehrer «ironk au» Seeseld „nd Leßnau aus Ronib zu dem Plärrer und wieder- Hollen ihr Anliegen mit demselben Erwlge, Demnächst richteten die versammelten Lehrer die bezügliche Bitte tu lelegraphucher Form an das bisidölliche Generalvieariai in Pelplin und erhielten die lelegropliische Rückantwort: ,?I» Psairer wenden, der kirchliche B> gräbNißlieder lerensalls zulähi." Uuler Vorzeigung dieses Tele gramnie», welches euie unmöglich zu mißkeuiende stritte Weisung rnihlelt, baten die Lehrer den Psarrer Gardzielewski nochmal» uni die Iragltche Aenehnilgung und erhielten nunmehr einen rundweg abweisend,» Belchrid. S>, w-iiidie» sich daraus zum zweiten Male telegraphisch nach Pelplin und wurde der Pfarre« Gardzielewski nun mehr auaewielen. wenn nicht beioodere Hi,ideruiigsgrü„d« vorlägrn, deutsche Vegräbsißlil'dcr zu nestaiten. Trotz-em Ist die Erlaubniß nicht gtwäl ri worden. Der Pfarrer Gardzielewski toll seine erst malige ablehnend» Haltung den Lehrern Kaminski, brzw. Strunk und Leßnau gegenüber dam» moiivirt haben, rr lwbr lrriaer Weil- „er. standen, r« ssllien i» der Kirche bei der Leichenseier denllche Lieder gesungen «erden, und habe er dem gegenüber aut lateinische Lieder hiugrwicsrn. Dir «agabe ist gegenüber de» ubrrrinstimmeadku Br- kundungen der Genannten, sie hätten ausdrücklich von dem Absingen der Lieder a»f dem Friedliche gesprochen, un, so unhallbarer, als Psarrer Gardzielewski i» seiner in drr Nr. 17767 der „Daaziger Zeitung" — Abendausgabe von, 0. Juli v. I, — veröfsenillchien Erklärung vom ö. Jul, v I. ohne Uuilchweise zugiebt, daß seitens der Lehrer von ihm die Einwilligung zum Vorträge zweier deutscher kirchlicher Bkgräbnlßqelder am Grobe des Verstorbenen ver- laugt worden lei. Tie von Gardzielewski versuchte Rechtfertigung seines Versalien« durch Entrüstung über die Art der Berufung der Lehrer aus daS Telegramm leiner Vorgesetzten geistlichen Behörde wird wohl von kriner Seite sür stichhaliig erachtet werden kSaaeu, zudem hat eine Geiuchfiellung seitens der Letzter in verletzender Form tdatlächlich nicht slattgesnnden. Dasselbe gilt von der Be hauptung des Pfarrers, die Lehrer hatte» durch den deutschen Ge sang nur ihre» falsche» Patriotismus an de» Tag l-gen wollen, wozu ein Begräbniß und ein Kirchhof sich nicht eigneten. Unrichtig ist es endlich, daß der Vater des Verstorbenen die Zuniuibung eine» Mitgliedes de» Lehrervereins, welcher von ihm die lchrisiiiche Er klärung seine» Einverständnisses iorderle. zurückgrwiesei, hat. Der. lilbe Hai den Lehrern die Zusicherung grgebe», er wolle selbst am nächsten Morgen an den Psarrer schreiben und u», dessen Zu stimmung zum Vorträge deutscher Lieder bitten; er hat die« dann unterlassen, weil ihm von dem Gemeliidevorsteber bedeutet wurde, rr möge nicht schreiben, da ihn der Psarrer dies andernfalls enl- gelten lasten werde. Emverstnnden blieben indessen lowohl der Vater, w>e die gut deuiichsprechende Mutter des Verstorbene» nach wie vor mil dem Singen deutscher Lieder. Erst »ach einer ausdrückliche» Aiissorderuiig au» Pelplin, sich über die Gründe seines Verhallens zu äußer», hat der Psarrer Gardzielewski dem Blschos Bericht er- »-ttet. Demselben ist daraus e!» Bescheid zug,gange», ln welchem >h», die Mißbilligung deS VilckosS nusgcsvrochen »nd darauf hlnqewiesen wird, daß es dnrchaus stoithali sei, wenn unter gewisten lliiiiiiiiiben und Verbnlinisteii auch iu iib>»w>egead polnischen Plarreien deuische Begräbnißlieder grsimgr» werde». Trotzdem hat der Piarrer Gardzielewski vor Kurze», auts Neue versucht, feiner d.niichfeinds-lige» Gesinnung einen weiteren ilwllüchliche» Ausdruck z» geben, indem er dem Lehrer Konkel zu Eharloileii. besten Ehefrau vrriiorben war und ai» 28 Nvvrniber v I. beerdigt werben sollte, zwgr die Absingung zweier deutscher Vegräbnißliede, gestattete, die Abhaltung einer denilchen Predigt aber nui daS EoLchiedeoste ver sagte, obwohl die Verstorbene eine DeiNlche imn w» alle ihre zu dem Begräbniß gekommenen Verwandle» der polnischen Sprache nicht mächtig war. und sie de-halb aus ihre», Todlenbette eine deutsche Predigt erbeten halt» Auf Beschwerde des p. Konkil bei dcm Genera'vicariate zu Pklpl», Hai dasselbe de» p, Gardzi lewsl» o»- gewiesen, eine Leichenrede in deuischer Sprache zu lalle», und allerdings hat der Letztere diesmal de,» Befehl Gehorsam gelristei. * Die Feindseligkeit der Polen gegen die deut schen Kalbolike» i» der Provinz Westpreußen tritt jetzt »och den RcichSIagSivahIe» osfe» zu Tage. E» wird gefor dert. daß dir Deutsche» den Polen unbedingte Heeressoige leisten; dazu oder baden sich viele bei den Wahle» nicht ver stände,, Das Kat mm den Zorn der Ultra» beraii-gesorderl, einzelne undedeulendr Blätter haben dem „Westpreiißifchei, Volksblatt" allerlei Vorwürfe entgegengeschlendert. so daß diese» sich endlich vcrtbeidigeii muß. Es läßt eine Sliwnie a»S der Provinz liber da» Gebahrc» der polnische» Presse zu Wort komme» Der Einsender, offenbar ri» guter Katholik, macht ei» werll,Voiles Eingestänvmß: Die Polen, sagt er. setzen die religiöse Pflicht «hrem nationale» Dünkel hintenan In. so ist cö immer gewesen. Bedauerlich bleibt, daß die Kalbolikei, erst jetzt z» dieser Erken„tn>ß sommen. Fmmrrbin kan», die Ziiknnit eme Gesundung der Parleiverl-älimsie in nationaler Hinsicht bringe». * * « " Die Prager czeckische Studentenschast. welcher sich alsbald allerhand fragwürdige Slraßeiieleniente zuzugesellen pflege», gesicl sich in de» letzten Tagen >» lärmende» Demo»- sirationeii gegen einige Prviestoren, welche sich durch die Maß- r.gcinng zweier llniversitätsborer mißliebig gemacht haben. Es ist doch an der Zeit, daß diesem würdelosen Treiben mit aller Energie entgegengetretrn n»v ei» Ende bereitet werde. Wie in der „Aera Kucheibad" »»rühmlichen Angedenkens, machen die Söhne der rzechische» -XIm» mntor — die Perso nalien der l»ei den Exeesten Verhattelen beiveise» die» auch jetzt wicoer — aeineine Sache mit varirende» Kellnern, Fabrik- akbeitern und Hanvwerk-gksellkn. * Ausseben erregt ln Petersburg rin im amtlichen Journal de« Ministeriums der BvlkSanskläniiig veröffentlichter Aussatz, welcher den durchaus unbefriedigenden Zn- sianv, sn dem sich der Unterricht der alten Sprachen aus den russische» Gymnasien befindet, darlegt. Die amilichc Zeitschrist stellt fest, daß tüchtige Lebrer der alten Sprache» in Rußland zu den »rößlen Seltenheiten zähle»; die Mehrzahl verfüge weder über Kenntnisse, noch erzieherischen lact und zeige wevcr Eifer, »och Gewstseiihaitigkett bei Er füllung ihrer Obliegenbeilcii Von irgendwelcher geistigen Anregung beim lliiterricht könne nicht die Neve sein, der Lehrer bemühe sich »nr. den Schüler znm Auswendiglernen zn zwinge», er gebe ihm nur ans und überhöre ihn, er sei ein »ewiger Examinator'', ja, ein .Inquisitor". So gering sei das Wiste» der Lebrer, daß sie ohne Hilfe deS osten vorliegende» Lehrbuches die Richligkeit der Antworicn der Schüler nicht beurtbkilen könnte». Der Zustand der Gymnasien ist »ach diesem vernichtenden Urtheil ein viel traurigerer. als man bisher angenommen hat. Ver geben« fragt man sich, wie eS hat gescheht» können, daß da« Ministerium, da« doch so viele AnssichtS- organe besitzt, erst jetzt die Wahrheit «rsaiiitt »»d nicht schon früher Maßregeln getrosten bat, un, dieses „pädagogische Sirchtbui»" abziiwehren Eittiae Blätter, ivie die „NomojC Wrcmja", sind gleich bereu, die Schuld de» zur Zeit de» Ministeriums Tolstoi a»S Galizien »nd Böhmen derusrnen viiillch gebildete» Lehrer» zul»s<1>r„he». indesten ist nicht zu b^rgrsse», daß die Mehrzahl der Lebikräste. abgrsrben von den Universitäten, zwei rein russische» Anstalle» entnommen wird, die sich seit Jahrzehnte» imk der Ausbildung von Lehrern der alle» Sprache» beschäftige». Da rS siel» zu den Gewöhn- heile,> Ver russische» lliitrrrichlsverwallimg gehört hat. un vermittelt von einem System zu einen, ander» iiberznipringe». so wird demnächst wobl. da der von Gras Tolstoi seinerzeik jo sebr bevorzugte „CiassiciSmus" sich nicht bewahrt zu haben scheint, wieder »nt cuicr ansgevehnteren Pflege de» „Realis mus" begonnen werde», von dem man früher annahni, daß er de» Ansgangspiinct sür »iliilistische Bestrebungen bilde. Zur Z'it tagt bereit« e», Ausschuß, welcher sich mit der Tinchilcht der Lehrpläne der höhere,, Uitternchlsanstaltcn besckästtgt. ' Au» Hc ll iilgsor» schreibt man der .Kölnische» Zeitung- unter dcm 7. März: Die ruiistche Regierung hat cs erreicht, nachdem sie in den bal- liicheu Provinzen die qelaiiimie qebildeie Bevölkerung geaen sich ans« gebracht, nunmehr auch die bisher so Iriedseriigen Finnländer zur größten Unzujriedeuhkit auizustachcl». Hier, «o de, sinnla!,- dischci« Hauptstadt, wacht sich »ine b,»h«r noch nicht gelaunte G»n>ug
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