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Dresdner neueste Nachrichten : 19.02.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-02-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194202192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19420219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19420219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1942
- Monat1942-02
- Tag1942-02-19
- Monat1942-02
- Jahr1942
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.02.1942
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Dresdner Neneste Nachrichten mit Handels« und Industrie «Zeitung Nr. 42 Donnerstag, IS. Februar 4942 S0. Zahrgang England fürchtetumBurnra un-Lava Fortschreitende Einschließung und Vernichtung bolschewistischer Kräftegruppen an -er Ostfront mittag zu Pferd auf der Palastbrücke, um für etwa zehn Minuten an der Freude seines Balkes teilzu nehmen. Unbeschreibliche Begeisterung begrüßte den Herrscher, und aus hunderttausend »kehlen ertönte der Banzai-Nus. Die chinesische Botlchast in Tokio hat eine Er klärung der Nationalregicrung von Nangking be- kanntgegcbcn, in -er außerordentliche Genugtuung über den Beschluss der fapanischen Negierung ansge- driickt wird, die Verwaltung der britischen Konzessionen in Tientsin und Kanton der Nanking-Regierung zu übertragen. 0»»ug«pe,t«! Setferieegutklluii-tnSAauSetaschl.rrti-ertoda m»natt.2.-RM. »» 0» ltlnzelz«npe«!se: Snmdvre«: die zwtispolttg« >»»<Ztg, 2« SKttwgesuch« Pvstbezu, RM. stmschllißl. 21,ü Kps- P«fl«ebüheen), hierzu ZsTips. Bestellgeld. SHHS4 und priixNe Aamllienaiizei-tn zwelspalü, rr Kpf., die zwrispattig, mm-Ze«, ai< Hnlbmonnti.l.-RM greuzdondsendung:2nland7ZKpf.,tlu«iand1.-üstM-wöchenN. GGGGG V UV" TSSSV V Gv Merbeanzeige r.w7M. Ztachluß nach MalstaffetIoder Mengenstaffel v. Lrtefgedühe ain»«lpe«i<> Außerhalb Sroß-Dre^den« 1» Not.. I, Broß.VrUbrn II A»s. fürZiffeeanzetgen »Tips. aueschl. Part», gur zeit ist Hn,eigenpreisliste Nr. 10 güliig. Verlag and Schrlfilrllung: Vresden A, Ferdinandstraße 4 * Postanschrift: Dresden «1, Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnommer rssoi, Fernverkehr 27981 «relegramme: Neueste Dresden« Postscheck: Dresden 2060 Richtverlongie Einsendungen an die Schsissteitung ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewahrt. - 2m Aaste höherer Gewalt oder Selriebsstörung haben unsre Sezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung deck entsprechenden Entgelt« Bedrohung Ranguns „vital und drückend" Madras wird bereits evakuiert - Shurchili verhöhnt das Unterhaus Telegramm unseres Korrespondenten Stockholm, IS. Februar ES ist bezeichnend, daß das englische Unterhaus die letzten Erklärungen Churchills schweigend ausnahm. Nur an einer Stelle erntete er Beifall, als er von seiner Arbeitsüberlastung sprach. Schon glaubte das Unter haus, -atz er dem allgemeinen Wunsch auf Abgabe des VerteidigungSministeriumö Nachkommen werde: aber cS sah sich bitter enttäuscht, als Churchill sorlluhr, daß die Arbeitsüberlastung nur dadurch komme, dab er sort- gesetzt vor dem Unterhaus erscheinen müsse — eine eis kalte Verhöhnung der angeblich geheiligten dcmokra- tischen Grundrechte, die das Unterhaus mit Proteste» quittierte. Inzwischen verschärft sich die innerpolttische Spannung, so dab nach Ansicht schwedischer Korrespon denten Churchill eine Klärung werde nicht länger hin- auSschieben können. „Daily Sketch" fragt: .Ist Churchill als Verteidigungsminister wirklich unentbehrlich? Einigkeit ist eine schöne Sache: aber sie darf nicht in einen Schleier verwandelt werden, der die Fehler und Irrtümer verhüllen soll." Außerhalb seiner offiziellen Tätigkeit sei Churchill immer ein rücksichtsloser Kritiker gewesen. „Heute aber, da man ihm bescheidene Fragen betreffs seiner Befehlsgewalt vorlrgt, wird er so emp findlich wie «ine Primadonna." Wenn eS wahr sei, dab der Vorstoß der deutschen Schlachtschiffe im Kanal di« Stellung Englands verbessert hab«, dann zeige, so meint ,D>aily Mail" ironisch, die deutsche Flotte »ein« sehr freundliche Haltung". Der Erste Lord der tldmiralität, Alexander, sprach am Mittwoch im Rund- funk üb», di« „Leistungen d«r britischen Flotte". Ueber di« Fahr» der deutsch.» «chlMhtsMt», durch 4- »«—» aber, so «klärte er,^ könne er nicht» sagen. DaS englische Volk hat angesichts dieser unklaren Haltung der leitenden Männer also keinen Grund zum Optimismus. Mit Sorgen denkt man in London, wie ein schwedischer Korrespondent hervorbebt. Henle bereits an die Möglichkeit eines Verlustes von Java, dem man eine noch gröbere Bedeutung als dem Fall Singapurs beimessen möchle. Es hat dabei wenig be ruhigen können, wenn der Korrespondent der „Times" Verspielter Besitz Der wirtschaftliche Wert Bie-erlSn-isch-IndienS Von einem Mitarbeiter Di« Beunruhigung über das Schicksal Nicdcrlän- disch-Jndiens hat in den Niederlanden durch Kurs stürze aller niederländisch-indischen Werte ihren Aus druck gesunden. In den Niederlanden mar man sich zu keiner Zeit darüber im unklaren, dab die militärische Behauptung des JnselrcichcS in Lstasien mit seiner tüchtigen und bildsamen Bevölkerung von «7 Mil lionen Köpfen nnd seinem Flächeninhalt von l.si Mil lionen Quadratkilometer weit über die Kräfte des auf 35 000 Quadratkilometer nur 8,8 Millionen Einwohner zählenden Mutterlandes geht. Tie niederländisch indische Wehrmacht langt nicht weiter, als es die Siche rung der inneren Ordnung im Jnsclreich erfordert, und hat sich trotz der in den letzten Fahren anigc- wandten koslspteltgen Bemühungen zu keiner ernst haften Bedeutung im Vergleich mit den im Fernen Osten austretende» Grobmächten entwickeln können. Wie schnell Emigranten das Verständnis für die tat sächlichen Verhältnisse des Heimatlandes, aber auch die Fähigkeit, die wirklichen Machtverhältnisse der Um welt richtig zu sehen, verlieren, zeigt die sinnlose Ein reihung der holländischen Emtgrantrnregierung London in die gegen Japan ankgerichtete englisch-nordamcrita- nischc Front, der sich Japan vom ersten Tage des Krieges an weit überlegen zeigt, während Niedcrlän- disch-Jndten mangels eigener Kampfkraft dem Witten des Siegers ausgeliesert ist. Tie Lage Niederlän- disch-JndienS hätte es gebieterisch gefordert, sich durch Bewahrung strikter Neutralität aus der kriegerischen Auseinandersetzung herauSzuhalten, wozu die lediglich aus den Ausbau des gegenseitigen GüteranStausches zielende japanische Politik durchaus ermutigte. . Heut« mülle».dieMederlavche.der Gefahr ins Auge schauen, daß stsnen st« politische »versskgrknL über den Kolonialbesitz verloren geht, nnd damit zugleich auch der wirtschaftliche Vorteil, den sie ans dessen natür lichen Reichtümern ziehen konnten. Ti« starke Stellung, welche die Niederlande in der Wirtschaft Niederlän- ditch-Jndiens einnehmen, ist wesentlich dnrch die poli tische Beherrschung der Kolonie erreicht worben. Die niederländischen Verwaltnngsbeamten haben dem nie derländischen Pflanzer, Kaufmann, Ingenieur und Industriellen die bevorzugte Berücksichtigung in jeder Art kolonialer Erschliebung gewährt und gesichert, so dab noch Henle der überwiegende Teil der 218888 im Jnsclrcich lebenden Europäer aus Niederländern be sieht. In deren Hand befinden sich etwa drei Viertel des in Niederländisch-Jndien tätigen Kapitals. Mit einem Wechsel der politischen Herrschaft kommt saft zwangsläufig der Wechsel der Beamtenschaft, aber auch die Durchdringung der Wirtschaft mit anderen Men schen und mit anderem Kapital Hand in Hand. Es braucht sich dabei nicht einmal um «ine zwangsweise Verdrängung zn handeln: die Veränderung der Ver- waltung, der LebenSumständc und der Ersolgsaus- sichlen wirkt im Sinne eines äuberltch freiwilligen Abzuges. Damit schrumpfen die Bezüge des Mntier- landes, die ihm in Gestalt von Gehältern und Pen sionen, von Ersparnissen, von Zinsen und Gewinn anteilen bisher zuslossen: es vrrschliebt sich aber auch ein dankbares Arbeitsfeld für di« in die Welt streben den jungen Menschen der Heimat. Von dem möglichen Umfange dieser Verluste im Falle Niedcrländisch-Jndiens geben einige Zahlen eine Vorstellung. Ter Wert der in dem Jnkelbesitz vor handenen Kapitalanlagen des Mutterlandes wurde 1841 mit rund 2208 Mill. Gulden errechnet. Deren Ge winnertrag, -er im einzelnen starken Schwankungen nnterworien ist, dars jahreSdurchschnittstch mit min destens 18 Proz., also 220 Mill. Gulden, angenommen werden. Für Verwaltungsunkosten der Kolonialuntcr- nehmungcn in der Heimat sind etwa 28 Mill. Gulden anzusctzcn. Etwa 1080 Mill. Gulden kolonialer öffent licher Anleihen sind in den Niederlanden untergebracht, die ein ZinSetnkommcn von rnnd 40 Mill. Gulden brachten. Tie lausenden Zahlungen der nicderländilch- indilchen Regierung nach den Niederlanden für Ge hälter und Pensionen von Kolonialbeamten betrugen jährlich etwa 22 Mill. Gulden. Dazu kommen die nicht genau zn beziffernden Ersparnisse der in der Kolonie tätigen Niederländer, die sie laufend daheim anlegcn oder bei der endgültigen Heimkehr mitbringcn. Ins gesamt handelt es sich in Friedenszeiten zweifellos «m einen durchschnittlichen, der Heimat zusliebenden Jah- reSbctrag von 800 bis 850 Mill. Gulden. Einen weiteren Vorteil zogen die Schiffahrt und der Anbenhandel der Niederlande aus dem Verhältnis zu Niederländisch-Jndien. Dir niederländische Flagge be stritt vor dem Kriege den gröberen Teil des kolonialen Handelsverkehrs mit Europa. Der Anteil der Nieder lande an dem Anbenhandel der Kolonie betrug 1887 20 Proz., nnd nahm 8 Proz. des niederländischen Außen- handclS ein. Da niederländisch-indische Handelshäuser aber auch dem unmittelbaren Güterumsatz zwilchen der Kolonie nnd anderen Ländern dienten, würde die Schmälerung de« Gewinnst aust dem Anbenhandel der Kolonie für das Mutterland bei einer Verdrängung aus deren Anbenbandelstverkehr über diesen Anteil nicht unerheblich binanSgehen. Schließlich würden die Ge schäfte der niederländischen mit der Kolonie arbeiten den Banken erheblich beeinträchtigt werden. Die groben ZnkunftSauSstchten be» niederländisch indischen Kolonialreiche» sind hierbei noch ganz anber acht gelassen. Meder in der Erzeugung wertvoller pslanzltcher Roftstoss«, noch in der Gewinnung mine ralischer Bodenschätze hat e» die mögliche Höchstleistung bisher erreicht. Die Aufnahmefähigkeit und -Willigkeit des ostasiatilchen Raume» sllr die Erzeugnisse Nieder- ländisch-JnbienS war leit dem ersten Weltkrieg in an haltender Steigerung begriffen. Schon im Jahr« 1838 in Batavia die jetzt auf Java eingctrossenen alliierten Verstärkungen als „sehr beschränkt" bezeichnet. Der ehemalige australische Premierminister de Menzies for dert im „News Chroniclc" die Konzentration der Ver- tcidigung^-entwe-er ans Sumatra, Java, Timor oder Australiens Aber den Alliierten steht ossenbar wenig für den pazifischen Krieg zur Verfügung, und anbcrdcm wissen sie nicht genau, an welcher Stelle der nächste japa nische Angriff erfolgen wird. Im Vordergrund des englischen Interesses stehen gegenwärtig die Vorgänge in Bur m a. Tie „Times" sagen: „Kein Zweifel herrscht darüber, dab die Drohung aus Rangun vital und drückend geworden ist. Ter Verlust von Rangun würde die Ab- schneidung der einzigen Linie bedeuten, an der entlang Material nach Tfchungking geliefert werden könnte. Zweitens würde es bedeuten, dah Japan eine Basis erhielte, von der aus eS gegen die Schiffahrt in der Bengalischen Bucht und des Indischen Ozean» operieren könnte. Die Drohung gegen Rangun bedeutet aber auch zur Lust eine Drohung -für die dicht zulammen gedrängte Bevölkerung am unteren Ganges. Es würde schlimmer al» eine Dummheit sein, den Ernst dieser Situation zu unterschätzen." Das Blatt räumt der Verteidigung von Burma keine allzu grobe Chance ein. Für wie gefährdet Indien heute bereits von den Briten aimesehen wird, geht au» der Tatsache hervor, dab die Zivilbevölkerung von Madras zum Ver- lallen der Stadt aufgrfordrrt wurde, soweit ihre An- Wesenheit nicht unumgänglich notwendig sei. Madras ÄcktlMt» von Rangun- entkernt. Die Regierung von Ceylon hat Maßnahmen getrosten, um ab 5. März alle Frauen und Kinder aus Colombo zn evakuieren. Tlchang Kai-schek hatte in Kalkutta Unterredungen mit Gandhi, Pandit Nebru und dem Führer der Moslem-Liga, Tjinna. Ter Zweck dieser geschästigen Konsercnzcn liegt ans der Hand. Ta die B-iien mit den Indern nicht fertig werden, hoffen sie, dab es Tschang Kai-fchck gelingen werde, sie „zur Vernunft" zu bringen. Britische Nervosität tn Nahost Telegramm unsere» Korrespondenten dklc. Istanbul, IS. Februar Die nicht erfüllten Erwartungen der britischen Offen sive in Libyen und die ausgebliebcnen „Erfolge" der Sowjets an der Ostlront haben bei den Vertretern der englischen Diplomatie im Nahen Osten eine nervöse Stimmung hervorgcruscn, die sich in der überstürzten Vorbereitung neuer Pläne äußert. Zwar ist eS London unter Anwendung von Gewalt gelungen, das iranische Parlament zur Ratifizierung des Vertrags mit Eng land und der Sowjetunion zu bewegen, doch scheint dies keineswegs ausreichend, um die erschütterte Stellung GrobbritannicnS im Vorderen Orient wieder zu festi gen. Ueber die Einbeziehung Iran» in den Sterling- Block finden gegenwärtig britisch-iranische Verhand lungen tn Teheran statt. Die Verhandlungen werden jedoch von Iranischer Seite mit einer gewissen Reserve geführt, da man nach dem Fall Singapurs immer weniger Vertrauen in die Entwicklung be» iranisch britischen Handels setzt und die britischen Ver- bindungSlintcn nach den Häsen de» Persischen GolscS als binnen kurzem gesährdct betrachtet. Nachdem sich endlich Kairo zur formellen Anerken nung der neugcgriindetcn Libanonrcpublik bereit erklärt hat, ist nun aus London bi« Weisung eingetrosfen, daß die ägyptische Regierung im Auftrag Londons neue Ver handlungen mit Bagdad führen soll. Die Pläne, di« London hierbei verfolg«, beziehen sich in erster Linie aus den Bau einer neuen Euphratbrückr südlich von Bagdad. Dieser Brücke käme insofern strategische Bedeutung zu, als dadurch die Möglichkeit einer durch gehenden Bahnlinie von BaSrah über Bagdad bis an die iranische Grenze gegeben wäre. Auberdem haben die Engländer die Absicht, in der Umgebung von Kowett neue militärische Stützpunkte anzulegen. Den jetzt nach Iran und Irak zurückkehrenden Pilgern aus Mekka wurde untersagt, den Weg über Kowett zu wählen. Große Sorge bereitet ferner der britischen Diplo matie die Festletznng der Grenz« zwischen Syrien und dem Libanon, zumal cs dem de Gaulle hörigen Ge neral Catroux bis jetzt noch nicht gelungen ist, die Herr schaft über dir in dem neuen libanesischen Staat leben den Stämme zu erringe«. Wirrwarr -er Hilferufe Das unterstützungsbedürftige Australien soll - Java retten Telegramm unseres Korrespondenten Stockholm, 18. Februar Nach einer Meldung ans Sydney hat Niederländisch- Jndien an die australische Regierung die inständige Bitte um Gewährung von Hilfe zur Verteidigung JavaS gerichtet. Diese Nachricht beleuchtet die groteske Situation, in die die Alliierten hlneingeraten sind: Australien versendet einen alarmierenden Hilferuf nach dem anderen, weil eS, von Truppen und Kriegs material weitgehend entblüht, sich fast schutzlos und allein einem mächtigen und entschlossenen Feind gegen übersteht, und muh nun erleben, dah cS In dieser Situation selbst um Hilfe gebeten wird. Der australische Flotten- und MunitionSministcr Mapin hat erst kürz lich erklärt, dah Australien 1840 gezwungen gewesen lei, alle Reservcgewehre nach England zu schicken. Aus diesem Grunde kehlten auch heute noch in vielen austra lischen AuSbildungSlagern Gewehre. Dreimal bereits habe Australien seine Expeditionstruppcn in Uebersee mit neuen Waffen auSriistcn müssen. Einen weiteren dringenden Hilferuf an die Bereinigten Staaten rich tet« der Auhenministcr ter holländischen Exilregierung, van KlessenS, über den nordamrrikanifchen Rundfunk. Java könne nur gehalten werden, wenn das in USA. seit langem bestellte Kriegsmaterial endlich geliefrrt werde. Der Generalgouverneur von Niederländisch- Jndien, van Mook, der gegenwärtig in Sydney weilt, erklärte vor der Presse, die ständige RückzugSpotttik könne dazu führen, dah die Demokratien den Krieg vrr- lieren würden. Australiens Ministerpräsident Türkin ist angesichts der prekären Lage „diplomatisch erkrankt" und hat sich-TWYtn^in« vkagamserstimmtmg, wie B««t«< meldN/InS Krankenhau» begeben. Wie der australische VerkehrSmiyistd» Ashley bekanntgab, ha» da» KriegS- kabinett beschlossen, alle Radio- und Telcsonverbindun- gen nach NSA. und Niederländisch-Jndien im Inter esse der nationalen Sicherheit einzustcllen. Haßiraum: Kolonie Europa Bericht unserer Berliner Schristleitung Lr. Berlin, 18. Februar AuS dem feindlichen Lager kommen regelmässig Stimmen, die geeignet sind, dem deutschen Volk immer von neuem die Notwendigkeit eines komvromihlosen Kampfes vor Augen zu führen. Sir Stafsord Cripps, der kürzlich erklärte, dah die Sowjets im Falle eines fowjetisch-britifch-nordamerikanischen Sieges von Berlin auS über die Trümmer Europas regieren würden, tritt in dieser Beziehung besonders hervor. Tie Aeuhcrung der politischen Wochenschrift „John Bull" ergänzt seine Ausführungen. Dieses Organ betont, dah die Sowjet union „glücklicherweise" am Tage des Sieges „eine maß- gebltche Rolle" spielen werde und stellt weiter lest, dah Stalin, Churchill und Roosevelt die „katastrophalen Fehler von 1818" nicht wiederholen werden. Sie wünscht, in scheinbarem Gegensatz zu CrippS, die Einsetzung eines britischen Gouverneurs in Berlin. In dem einen wie dem anderen Fall aber wird Deutschland — und damit Europa — als Kolonialgebiet betrachtet. Ob bei der Verwaltung des völlig entrechteten euro päischen Raumes die sowjetische Diktatur oder britische Kolonialmethoden angewandt werden sollen, das ist die einzige Frage, über die man sich noch unterhalten zu müssen glaubt. Ein« solche Debatte erscheint zwar jedem vernünftigen Menschen in einem Augenblick, in dem die Sowjetunion das Scheitern ihres Versuches, den Winter zu einem Durchbruch anSzunutzen, erlebt, in dem Groh- brttannirn überall vernichtend geschlagen worden ist und die Bereinigten Staaten nirgendshin Gewicht in der Kriegführung haben, als grotesk, aber die Ernsthaftig keit ter seindlichcn Absichten ist durch ständig sich wieder holende Aeuherungen britischer Politiker, Kirchcnsiirsten und Zeiturigen bestätigt und gerade in dielen Tagen im Austrage Roosevelts von Senator Pepper illustriert worden, als dieser erklärte: „Wenn die sreten Menschen tn der weiten Welt sich mit der Geschichte unserer Epoche bekannt machen, so werden Ne darin als den leuchtend sten und glänzendsten Namen denjenigen der Sowjetunion finden." Die Antwort Deutschlands wird ebenso eindeutig lein wie bisher: sie wird mit dem Schwerte gegeben. Sechs neue Eichenlaubträger X A«S dem Klthrcrhauptquartier, 18. Februar Dtt Führer hat nachstehenden Ossizieren das Eichen laub »um Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen: Generaloberst v. Kleist, Oberbefehlshaber einer Panzerarmee: General der Panzertruppen Rein hardt, Oberbefehlshaber einer Panzerarmee,- General -er Panzertruppen Model, OberbesehlShaber einer Arme«: Generalmajor Freiherr v. Langermann und Erlencamp, bisher Kommandeur einer Panzerdivision; Generalmajor Wessel, bisher Kom mandeur eines Infanterieregiments smot.j; Obcrst- leuMant Hagen, Kommodore eines Sturzkampsge- schivaderS. Der Führer verlieh das Ritterkreuz de» Eisernen Kreuze» an Kapttänleutnant Neinh..rd Hardegen, ter mit seinem U-Boot bisher sechzehn feindliche Han- delSschistc mit 105 KOO «RT„ davon acht Schisse mit 58 000 VRT., vor der nordamcrikantschen Küste ver- senkte, und an Oberleu.nant Walter vartig, Batterie- ches tn einer Flakabteilung, der im Osten mit seiner vatteri« tn kritischer Lage einen UmklammrrunfSver- such de» Gegner» vereitelt bat. O Tokio, 18. Februar Ter japanische Oberkommandterende aus den Phi lippinen gab am Mittwoch den philippinischen Be hörden Anweisungen zur grundlegenden Umgestaltung des Erziehungswesens. Die Philippino-Jugend soll nach folgenden Grundsätzen erzogen werden: Stärkung der Freundschaft zwischen Japanern und Phtlippinos, starke Betonung der Philippino-Ziviltsation gegenüber der bisherigen Abhängigkeit von anglo-amerikanischcn Ideologien nnd schließlich allmähliche Abschaffung der englische» Sprache bet gleichzeitiger Förde rung der Phtlippino-Sprache. Japanische Marinecinheiten sind bereits im Hafen von Palembang aus Sumatra eingelrostcn. Nach der Besetzung Palembangs nnd seiner Umgebung durch die japanischen Fallschirmtrupprn fuhren die Schisse den Mocsislnß auswärts. Sic befinden sich jetzt, wie die Berichte besagen, schon seit Dienstag im Hasen von Palembang, der etwa 100 Kilometer landeinwärts von der Bankastraßc auü gelegen ist. Tie japanische Lnftwaste unternahm weiterhin zahl reiche Angriffe und Erkundungsflügc über Niederlän- disch-Jndicn. So wurden ans den kleinen Lunda- inseln militärisch wichtige Anlagen zerstört. Kocpang, der Hauptorl des holländischen Teile« der Insel T t - mor lder größten der kleinen Sundainselisi, wurde in mehreren Wellen bombardiert. Auch Surabaya wurde abermals angegriffen. In der HIasparstraße inörblich von Batavias wurde ein feindlicher Zerstörer durch icpanilche Bomber versenkt. Ein zweiter Zerstörer lies auf Grund. In Burma haben die japanischen Streitkräfte, die tn westlicher Richtung aus Martaba.! vorrückten, wie in einem Teil der letzten Auslage bereit» berichtet, den Btlinfluß überschritten und verfolgen den Feind in Richtung auf Rangun. Nach der Wiederherstellung des Brückendammes von Johur wurde die 1180 Kilometer lauge Eisenbahnlinie, die durch di« ganze Malaienhalbinsel bis Schonanko lSingapnr) läuft, wieder dem Verkehr übergeben. Der erste Zug fuhr vereitS Uber den Johurdamm. 500 Briik- ken aller Größen, die von den britischen Truppen bei ihrem Rückzug gesprengt worden waren, wurden von den Japanern wtederhergestellt. Bet der Siegesfeier im Tokioer Hibtyapark erklärte der Pressechef der japanischen Armee, Oberst Oliiro, dab bis zur Kapitulation Singapurs in Malata zwischen den japanischen und britischen Hauvtstreitkräften ins gesamt 82 Schlachten und Gefechte auSgclragen wurden. DaS Ziel deS MalaiafeldzugS sei erreicht war- den, obwohl weniger Truppen eingesetzt wurden, al» ursprünglich geplant war. Der Gesundheitszustand der Truppen sei gut: die vorzügliche Stimmung hab« unter der ungewöhnlichen Hitze nicht gelitte Besonders erhebend waren bet dec Siegesfeier in Tokio dir Kundgebungen -ms dem Platz vor dem Palast des Tenno, wo große Volksmengen vom srühen Morgen an dsm Tenno ihre vuldtgnngen barbrachten. Allen sichtbar, erschien drr Tenno am frühen Nach- ZapanischeKriegsschiffe im Hafen vonpalembang Zerstörer von japanischen Bombern Versen« - Jubel der Masten um -en Tenno Privattelegramm der DNN.
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