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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.09.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090930013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909093001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090930
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909093001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-09
- Tag1909-09-30
- Monat1909-09
- Jahr1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.09.1909
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S3. Jahrgang. ^ 271. ve,»«S«e»»»r »l-naM»,«. M» Dr»«< du d»l »«Uch ^>»t- S»nn- >md M»n1oa«> nur «Im»«II durch «u»w»rtt,r»um- m>I>ion»r» >M Mk. e« ,tni»»>«,«r yu- slrluu» durch dl« Post »Mo«»»«»« st» »«»>»». VI« drn »rlrru »»» Dr««d»u >>. Um,«dun, ,m r»,» »»»der »»- ,,l>«l»»u »»rnd-Ulch- ,ad»n rrduchrudiruu,« wurltzru vr,ieh«r «Ich dr, vlor,»» - «u«,»»» .ulummrn »uurft,!». Nuchdriuk nur mit drut» ludrr Qurllrnan,«»« l.Drrsd, Rachr.») ,»« I»lst,. — Unurrlun^» Klanustrstxe wrrd«» nicht auibrwahrl. Telegramm-Adrcsie: Nachrkchkrn DreSdri». Fernsprecher: 11 . 2606 « 8601. Donnerstag, 30. Septemver 1000. Druck und Verlag von kiepsch äc Reicbardt in Dresden. Lodvek L vo. LokUsksraoten 8r. ülgj. ä. Xöoi^n r Sacdssn. varolL-vdovolnSe. LiorsIverlcLuk: vrercken, KtaiarlckL. Anzeigen-Tarif Annahme von Anritn« digungen bt» nachnl. N Uhr, Soimlnq4 nur Manenstrabe non N b,4 ' /»I tthi. 4^-- einlpallijie Grnndze'lle <ca. Ü Silben i 2b P, . YamNien^^aNirl-bten auo Drroden 20 Pi . Geschalts-Anjkigen au» der Pnvatieiie Zet'e 30 Ps.; die „veiinalnn-. Zeile a.Terttelie OOP;. - In Nttmmein na-l- Sonn »l geirrt-,prn bte emjpaltifte orrnnd« »eile 80Ps.,oui Pliva»<' seire <0 Ps., Familien- ^lachricklen a. Di c^den die (Hrnndzetlr 25» Ps. — Aliöwartifle yluilmfle nur geqen Doranobe- stgblalt loste, IU Pst Hauptgeschäfts st clle: Marien,tras.c 88,40. x'r'«SWWS«?S»d«S-SW'E^S-r«WTWM«SW«S!«SM Zl.es Weinlioill. j. ViletarlldkdldiiW irikklKINBSi-Zl. irlnkchtvnm«« 18 !>I 8tvtsr LillssLNss kraü2ü8i8obsr lillä Möller lll D !' Hl Iseubejtgll * Lloüello * 2ivi1e ?rei86. lll ß -,<'.V«S?LAr^»WSrrAKrrrr^^K«i^srNrr^Mi».^»Lrrrrr^ ? ""7-. ».Lllllller Xs;l. KNekn. NosUotsrnnL ^ S2»4 S2 »4. Paso van Wank 2.2S an, mit 4 un«1 2 ttollvn, un- vrrsiokits ^usivsk!. :: :: -DU" Nolisvkuk - SpvriLl- k^olslielo Ko8tonfrsi. .: .: Z r JuliusLckäcilickK K /Ml ^n> 8v« »a, I»ur<. «. I. I t. MMlltlM-kegeilZlSIlljl!': ü kür 6»L, oiotitr. Niostt. kotrnloum. Kerzen. 8i §8 . MorLLsarlN k^LarROS N.W ALIrr elkrcze Losev. Mutmas;lilk,e Witterung: Kühl, veränderlich. Staatsminister a. D. Graf von Hohenthal und Bergen ist gestern abend in der 8. Stunde in seiner hiesigen Wohnung verschieden. Der prell bische Landtag wird sich demnächst mit einem neuen Veamtenorganisationsgesetz zu be schäftigen haben. Die Kl. Hauptversammlung des Evangelischen Ver eins der Gustav Adols-Stiftung tagt gegenwärtig in Bielefeld. Aus der englischen Grafschaft Warwick werden gefähr liche Ueberschwemmu ngen gemeldet. Die Spanier haben den Euruguberg vollständig e i n g e n o in in e n. knglkclm rieberiverben um Amerika. Schon seit längerer Zeit ist cs interessant, zu beob achten, wie e-tfrta sich die Engländer um die Gunst der Bereinigten Staaten bemühen. Das .Hauptziel und der Hauptgrund dabei ist: man will in Amerika Stimmung gegen Deutschland machen, man will das gute Ver hältnis zwischen beiden Staaten stören, indem man alle Welt vor der Eroberungssucht und Kriegsgier Deutschlands" graulich zu machen versucht. An diesem Strange ziehen, mehr oder minder offen, die offiziellen und inoffiziellen Vertreter Englands in den Vereinigten Staaten, und sic werden dabei von gewissen amerikanischen »reisen, auch in der Presse, lebhaft sekundiert. Besonders ein Teil der Pariser und Londoner Vertreter amerikanischer Zeitungen macht die Verlenmdungskampagne gegen Deutschland mit viel Behagen mit, und wenn die Haltlosigkeit und Lächer lichkeit ihrer Behauptungen auch offen zutage liegt, so be sieht doch die Gefahr, das, sic mit -er Zeit aus die öffent liche Meinung in Amerika verwirrend wirken und dort ein ganz falsche- Bild von unseren Absichten und Plänen erstehen lasten. Es erwächst schon aus diesem Grunde den berufenen Vertretern Deutschlands in den Vereinigten Staaten die dringende Pflicht, einem derartigen Treiben mit allen zu Gebote stehenden Mitteln der Aufklärung in Kort und Schrift entgegcnzutreten. Eine wirksame Stühe werden sie dabet an den Deutsch-Amerikanern fin den, denen es, je mehr sie sich politisch konsolidieren, auch gelingen dürfte, ein gewichtiges Wort in die Wagschasz: eines guten deutsch-amerikanischen Einvernehmens zu werfen. Die offizielle Diplomatie der Ver einigten Staaten verfolgt, soweit für den Außen stehenden erkennbar, eine durchaus selbständige Politik der Neutralität gegenüber der Spannung, die sich in den Beziehungen zwischen England und Deutsch land bedauerlicherweise so scharf heransgcbildet hat. Sie pflegt gute Beziehungen zu Deutschland wie zu England, vielleicht mit einer leichten Z-reundschafts- imance zu Deutschland hin. Zwischen Deutschland und England zu optieren, wird aber den schlauen Amerikanern niemals einfalle», und wenn von Zeit zu Zeit das tenden ziöse Gerücht lanciert wird, es bestehe ein Geheimabkommen zwischen uns und den Vereinigten Staaten, so darf man es kurzerhand ins Gebiet der Fabel verweisen. Die Engländer macht aber schon der Plötze Gedanke an solche Möglichkeiten nervös, und cs ist bezeichnend, datz ihren diesjährigen grotzcn Flottenmanövern unansgcsprvchcn der Gedanke zugrunde lag. ein "rieg zwischen England und Deutschland wäre anSgebrochen, bei welchem die Ber einigten Staaten mit uns gemeinsame Sache machten. Lord Noscbcr» hat bekanntlich ans dem allbritischen Presse->»vngretz im Sommer dieses Jahres von der ^bc- oiigstigciideil Stille in Europa" »nd von dem „schweigen den Krieg" gesprochen, indem er auf den deutsch-englischen l^egensah hinwies und auf die ungeheuren Rüstungen, die von beiden Völkern in Vorahnung kommender Ereignisse gemacht würden. Der bekannte englische Admiral Lord Bcressvrd hat jüngst bei einer Rede in den Vereinigten Staaten denselben Faden weitergesponnen und unter Hin- ücutuilg aus die angeblich der ganzen Welt drohende „deutsche Gefahr" die Amerikaner zu einem Zusammen gehen mit England gegen Deutschland aukgefordert. ES Ist nun allerdings kein Zeichen eines würdevollen Krast- bewutztscins, wenn die Engländer unter der Aegidc des Königs Eduard in aller Herren Länder hausieren gehen, um Bundesgenossen gegen ihren vermeintlichen Erbfeind Deutschland zu werben: es ist aber vor allem ausfällig, datz sie immerfort von der Gefahr eines deutsch-englischen Krieges sprechen, obwohl in Deutschland kein halbwegs vernünftiger Mensch auch nur im Traume daran denkt, mit England einen Streit zu inszenieren, der, wie er auch ausgchen möge, für beide Länder von den verhängnis vollsten wirtschaftlichen Folgen begleitet sein müßte. Da liegt doch wirklich der Verdacht nahe, daß die Engländer ihrerseits kriegerische Absichten gegen uns haben, und ans diesem Grunde, und um ihr Risiko dabei zu vermindern, eine ganze Welt gegen uns unter die Waffe» rnscn möch ten. Deshalb macht auch die englisch sprechende, von London ans beeinflußte Presse in aller Welt, soweit es ihr möglich ist, Stimmung gegen uns, indem sie uns phan tastische Kriegs- und Erobernngspläne unterschiebt. Die offiziöse „Süddeutsche Neichskorrespondenz", die kürzlich zu demselben Thema Worte energischer Abwehr gesunden hat, hat dafür das charakteristische Wort geprägt: die Englän der predigten das „Evangelium der deutschen Gefahr". Adan schreckt dabei auch vor den konfusesten Behauptun gen und Räubergeschichten nicht zurück. So berichtet ein Herr Chambcrlain, seines Zeichens Londoner Vertreter des Newporker „Sun", die Schaucrmär, daß die Offiziere auf deutschen Kriegsschiffen jeden Tag feierlich auf die Stunde der Abrechnung mit England tränken, das sei der sogenannte „schweigende Toast". Man weiß nicht, was man eigentlich zu solch einem Unsinn sagen soll! Das Schlimme ist nur, daß in diesem Unsinn Methode liegt. . . . Derselbe Londoner Journalist, von dem soeben die Rede >var, macht dann auch noch den famosen Vorschlag, daß die Vereinigten Staaten auf Deutschland «inen „Druck" aiisüben sollten, um eine Einschränkung seiner Flotten- rüstungcn zu erzwingen. Hier merkt man deutlich di: englische Inspiration! Chamberlatn stellt den „Sturz des britischen Reiches durch Deutschland" als eine Möglichkeit hin und schreibt dann: „Was ist die Verantwortlich keit der Bereinigten Staaten.? Ich fürchte, daß die ern« enge und falsche Auffassung hegen, die glauben, daß die Zerstörung des Marktgleichgewichts in Eurrma und der Welt von geringer Bedeutung für Amerika s^i. Die Niederwerfung Großbritanniens würde Deutschland zum unbestrittenen Herrn von Europa und mehr machen- Wenn die Hegemonie über die alte Welt einmal gewonnen ist, würde sie fast unbeschränkt festgehaltcn werben können. Der englisch-deutsche Krieg ist nur «ine Phase der Frage, an der jode Nation, Amerika eingeschlosten, ein Lebensintereste hat. Die Verarmung der Welt durch den Krieg — auch durch den wie geführten Krieg — ist das un mittelbarste Uebel, das jetzt dem Menschengeschlcchte droht. Die heutige Staatskunst hat sich leider unfähig gezeigt, diesem schädlichen Prozeß irgendwie Einhalt zu tun- Eine Nation ist in der Tat imstande, die Flottenbudgcts aller anderen um Millionen zu erhöhen, und niemand wagt noch, ihr Recht auf diese willkürliche Gebieterrolle in Frage zu stellen. Ernstere Maßnahmen als die von der harmlosen Friedensbewegung vorgoschlagenen müssen ergriffen wer den, um. dem unblutigen Krieg, der schon im Gange ist, ein Ende zu bereiten- Frieden, wirklichen Frieden mit dem Schwerte oder durch die Drohung mit dem Schwert zu stiften, mag ein Paradoxon sein: aber ich sehe darin keinen wirklichen Widerspruch mit einem aufrichtigen Vor satz, internationalen Frieden und Freundschaft Herz »stellen. Auch andere Maßnahmen als die Kriegsdrohung können gegen eine Nation angewandt werden, die sich weigert, einen innerhalb angemessener Grenzen liegen den NnstungSmaßstab anzunchmen. Han5clsbeschränkun- gen allein könnten schon eine entscheidende Waffe liefern. Der Augenblick mag noch nicht gekommen sein, aber er ist nahe, in dem ein drastisches Mittel gegen das riesenhafte Uebel gefunden werden muß. Die Initiative ge bührt nns'raglich Amerika. Es allein unter den Großmächten steht über jeden Verdacht wegen ihrer Beweg gründe. Oofscntliche Verhandlungen und Fried«kiskonse- renzen entsprechen den Erfordernissen der Lage nicht mehr. Die Diplomatie leistet wenig bei Verhandlungen aus össen!- lichcn Tribünen- Das fruchtbar« Verfahren in der diplo matischen Welt ist der „Meinungsaustausch". Vielleicht hat dieser bereits durch das Weiße HauS und das Staats departement begonnen." Wenn wir Herrn Chambcrlain recht verstehen, sollen die Vereinigten Staaten im Inter esse Englands gegen Deutschland entweder mit dem Schwert oder durch die „Drohung mit dem Schwert" oder mit handelspolitischen Repressalien und „ähnlichen" Maß nahmen Vorgehen, um es in der Rüsinngsfrage den egoisti schen Wünschen Englands gefügig zu machen! Für wahr, ein seiner Plan! Natürlich hat er keinerlei Aus sicht ans Verwirklichung, denn die verantwortlichen ameri kanischen Staatsmänner werden sich schwer hüten, eng- lich« Kastanien aus dem Feuer zu holen und dabei even tuell mit Deutschland zu karambolieren. So weit reicht die amcrilanische Freundschaft für Albion denn doch nicht. Wir hätten von diesem abenteuerlichen Vorschlag auch keine Notiz genommen, wenn er nicht eine große siimPto- l na tische VedeutunL insofern hätte, als er wieder deutlich zeigt, daß die Engländer alle Minen springen lassen, um Deutschland in den Augen der ganzen Welt zu verdächtigen und um ihm überall das Wasser abzugraben. Uns bann das ghließlich nur recht sein, denn wir wissen, wvran wir sind und können uns beizeiten daraus cinrichtc» . . . Ziaaiminirtel s. v. 6rsl von Mentdai «na Sergen ch Graf von Hohenthal und Bergen ist gestern, Mittwoch, abends Uhr in seiner hiesigen Wohnung Lindengasse 7 seinen schweren Leiden erlegen. Bereits während der letzten Wochen war kaum noch eine geringe Hoffnung vor handen, den Kranken noch längere Zeit am Leben zu er halten. und man darf wohl sagen, daß der Tod für den Schwcrleidcnden eine Erlösung geworden ist. Der Verewigte hat ein Alter von noch nicht 57 Jahren erreicht. Er hinterläßt eine Witwe, die Schwester des Prä sidenten der Ersten Kammer, Grafen Vitzthum v. Eckstädt, eine Tochter (vermählt mit dem Rcgierungsamtmann Grasen Eastell-Castellj und zwei Söhne. Bei seinem Scheiden vom Amte des Ministers am l. Juli dieses Jahres ist die Wirksamkeit des Grafen Hohenthal eingehend gewürdigt worden. Von dem damals Gesagten können wir heute folgendes wiederholen: „Graf Hohenthal schcidcr vorzeitig aus seiner verantivortnngsreichen Stellung als ein Märtyrer seines Amtes. Noch als seine ärztlichen Be rater dem Minister die äußerste Schonung anrieten und Ruhe um jeden Preis empfahlen, Hai er mit der ganzen Kraft seines Willens auf der Erfüllung seiner Pflicht vor seinem König und dem sächsischen Volke bestanden und hat in den aufreibenden Sitzungen der Deputationen und den Verhandlungen der Ständekammern persönlich seine Sache vertreten, bis das harte Werk der Wahlrechtsreform endlich unter Dach und Fach gebracht war und die Land boten nach Hause entlassen werden konnten. Es wäre heute eine Ungerechtigkeit, die kurze Wirksamkeit des Ministers nach dem Erreichten allein beurteilen zu wollen. Wie die Verhältnisse lagen, kann die Summe seiner Absichten und seiner Arbeit kaum nach den Erfolgen gewertet werden. Graf Hohenthal hätte in Zeiten ruhigerer Entwicklung vielleicht ein gut Stück anderer, fördernder Knltnrarbcit leisten können, als es ihm so. wo er mitten in die Bra» öung der Wahlrechtsslut hineingestellt wurde, möglich sein konnte. Und der Gesunde hätte sicherlicb in Jahren emsiger Tätigkeit beweisen können, was Krankheit vorzeitig nn möglich machte. Wenn man überschaut, was Minister Gras Hohenthal in der kurzen Zeit seiner Ministcrtätigkeit dem sächsischen Volke gewesen ist, ko möchte man in goldenen Lettern in den Annalen das Wort «inschreiben: „Er war in schwerer Zeit ein Mann der Pflicht". Das wird ihm sein König, das wird ihm sein Volk nicht vergessen. Und das amtliche „Dresdner Journal" äußerte sich am Tage seines Scheidens: „Wer unbefangen ans sein Wirten zurückblickt, muß freudig und dankbar anerlennen, daß Gras Hohenthal in jeder Hinsicht ein moderner Minister war. Eigensinn und Verachtung der Volksineinnng I,alten unter ihm keinen Platz am Staatsrudcr, und bnreantrali sche Engherzigkeit war dem immer liebciiswürdige» Manne ebenso verhaßt wie aristokratisches Vorurteil. Das nihlte das Volk, uird deshalb sieht es den Minister mit Bedauern scheide». Es sicht ihn scheiden ans seinem schmierigen und verantwortlichen Amte, und zwar — was wenigen Staats männern vergönnt ist — in einem Moment, in dem er aus der Höhe seiner Erfolge steht. Der Weg zu dieser Höhe ist nicht ohne Dornen gewesen und miiuntcr durch „finstere Täler" gegangen, kor montos oo volle« o>I oll» lautet ja auch die Devise des Hohenthalschcn Wappens. Das ist das Tragische im Leben des Ministers, daß, während er ruhig blieb über den wilden Wogen des Kampfes, seine Lchwin gen erlahmten und seine körperlichen Kräfte sich verzehr ten. Zu beneiden ist aber der Mann, der im erfolgreichen Dienste fürs Vaterland seine Körpcrkrnste vvicrt, um als leuchtendes Vorbild treuer Pflichterfüllung in dem da»!- baren Herzen des Volkes sortzuleben, auch wenn er die politische Arena verlassen hat. Gleich seinem großen Freunde Otto v. Bismarck konnte der Minister Graf Hohenthal mit vollem Rechte sagen: patriae insei rionckc» eonsnmor." M ,Ä
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