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Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188910026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18891002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18891002
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-02
- Monat1889-10
- Jahr1889
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 02.10.1889
- Autor
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WNWWWV!^ - unserer neumN^I s der hiesigen sictc.I ginnt gewissem«^! irhältnisse, denn diii bcstiimnend. richln»,.! snr dessen BedeulniH erlaubt, einige kj»I c langen Reihe »„I t als Bemtheilnt,I i in Posm, ist»«,! Bewerbern eckql t ab z» lenken. 8e„! ast übernehmen sj,I hliesit coch dieTU.1 ad das Mirkerr dhl e die BewohneMI .» der darsielleni«! i siadlisches Jnslil,, hinlich abhängt die, »c der Publikums.-I nnen, daß die ie enhcit uns- nnst für eiiielüiWi Bcrtranen mit kl cn, damit sie n -»inthigt werde! , blasirten »nd hi^ ?n Bügne iniMnI ater ici im !ott! aus Hosbitznl und gesetzt auch nü! >sain»itdarstcll>n>g,iil inen: — ist das,hl geringschätzig Hecht eln und iiräs'en Hl de grstalten, und thl »ich! bloß »WM der gar von Ms :ctor Jcsse, der! d sich nie aus Aez«i ior Jcffe sctze Wl e freilich auSieichchl lelebie DarstcllnWl ?r »ach eine:» i'ichl n GcchininllcistnWiI gt und Energie mäl Lerständniß de- niisl icl schon gewon«! Pflege dcS städt! als solches beir ein r Bühne, nicht ntlich hoch und ml gwar der Znsch»s de wohl ans, - s ist er viel z» ltchl iter Gäste oder »jtl beschränkt. Da«I 'erteil muß, so ist äl iSbesnch sich für di,I wen» sich's die 1 iealcr thalkräsiig j,I gebührliche Anspichl iche Bcurthcilwi dul issnnngsstüekeS selznl i snr die »sie ÄI inernachtstraM'^ gestrige Aussnl , daß Herr Liiadil verbnng gemacht Ul »enden Frische IMl lincingcs.hränkteS!!!!! ancr »ach dem Ich»» ecolciicn durch ttihl L.tV. »fostcllen. germ. Pfeifer. t 9, Rnd. Dauieb E. tiicsiig. gern. Eonsunl- «öl riedr. Wilh. BachlI üiistav Hcrsnrth Pilhelui Röhuer. n Bvigt. iparkassc, Abtli. Id llgcm. Cons.-ÄermI oh. Zeiger'S Rachs. i. Paul Hosmamr >>- Fr HnsWK Friedrich Berndl. 5, Allgeni. CoV»I ein. i, E. H. Thate. iburcan zn fo gefunden?" nassen, befchlmM H-1 Au«W egnctc der Serge» adtc» nur oberK ui Begleiter, ran mich i»> l Ohne eine ivars sich in d fuhr davon, gcgnetc ihm in ^ che» Gewächsen morlreppen zndä der Pvrlier. itlvort, „aber bl n, einen denWI ren Burschen, deW ctier; werde heule gmmer bequeni! Forlietzung! kl. ZW. - Jahrgang. «-»chftscher timt . an jedem Wochentag Abend (mit de« timt des folgenden Tages) zur Ver ona gelangende nttparleiische Zeitung ^chsifchev LeMdes» Anzeiger" äglich eine»! Extra-Beiblatt: 1. Kleine Botschaft ü. Sächsischer Erzähler Sächsische GerichtözeitUttg t. Sächsisches Allerlei Zllnftr. Unterhalt,tnasblati «. Somltagsblatt 7. Lustiges Bilderbuch stet bei den Ausgabestellen monatlich Psg., bei de» Post-Anstalten 75 Pfg. MilkS-AchtiM. u»,parteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Die Hanptblätter de- «Sachs. LandsS-AnzeigerS" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-Ausgabe al-t „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Pfg. frei ins Haus; außerhalb Chemnitz monatlich 80 Psg. mit Zutragen. Postztgspreisliste: Nr. 1377 (15. Nachtrag). Mittwoch, 2. Oktober 1889. Der Sachs. Lander-Anzeiger ist eingetragen in der Post-Zeitungs-Preisliste: Nr. 5138. FürAbonneilteiierscheintleeinmalimJahr: Illustr. «ölender des Sächsischen Landboten. JllustrirteSJahresbuch des Landes-Anzeigersu Verlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. 5. Fernsprcch-Anschluß Nr. 136. Tclegr.-Adr.: Lander-Anzeiger. Chemnitz. üiclncnln'ci-" Nam» einer ichmalcn CorvnSzeile 15 Psg. — Bevorzugte Stelle (Isvaltige Petitzsile) 30 Pfg. — Bei Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Bei Bestellungen von Auswärts wolle man l, Eiiiiückmim beliag lin Briefmarken) beifügen lje 8 Silben Corpusschrift bilden ca. 1 Zeile.) — Anzeigen könne» nur bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auflage längere Zeit erfordern. — l Anzeigen sindc» ohne PreiLnnfschlng gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauptblätter des „Sächsischen Lander-Anzeigers" ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter. Drohtmichrichtea imseies Anzeigers. Vom 1. Oktober. Belgrad. Der König weigert sich angeblich durchaus, die Imgi», seine Mutter, ohne Erlanvniß Milans zn besuchen oder j empfange». Paris. Der Boulangist Bailliere verzichtete zu Gunsten jrmkiiceaus ans seine Kandidatur. Brüssel. In Hvfkrciseii cirkulirt das Gerücht von der bevor- hcnden Verlobung der Prinzessin Clemcntinc mit dem Prinzen iilbtti» von Flandern. — Der Streik i» Südbelgie» wird voraus- htlich bald unterdrückt werden. PariS. Der Zusammentritt der neuen Kammer wird zwischen ln 12. bis 20. November stattfindeii. Ihren larsch PoMifche Riindftha«. Chemnitz, 1. Oktober. Deutsches Reich. Der Kaiser hatte am Montag Vormittag e längere Unterredung mit dem Staatssekretär Grafen Bismarck d empfing dann die außerordentliche Gesandtschaft des Sultans von nzibar. Dieselbe war um 12 Uhr mittels Sonderzuges von Berlin Potsdam aiigekommen »nd hatte dort vierspännige Galawage» be legen, vor und hinter welche» je ein halber Zug des 3. Garde- anen-Regimentes ritt. Vor dem neuen Palais war die Leib mpagnic des 1. Garde-Regimentes z. F. aufgestellt, die Gesandten die Front derselbe» entlang, während die Musik den Präsentir- jpicllc. Darauf verließe» die Araber den Wagen und begaben in den Muschelsaal, wo die Leibgendarmerie, die Krvngarde »nd e Abthcilnng der Gardcs du Corps ausgestellt war. Kurz darauf chic» der Kaiser in der Uniform der Gardcs du Corps, begleitet » dem Prinzen Leopold und dem Grafen Herbert Bismarck. Jeder r beiden Gesandten verlas ein Schreibe», woraus der Kaiser dankend jwidcrte. Der Aelteste hielt die Anrebe arabisch unter Uebcrreichnng nies Beglaubigungsschreibens an de» Kaiser. Dieser reichte es m Grasen von Bismarck, von welchem er die Antwort in Empfang hm. Ter Inhalt der Kaiserlichen Antwort war: Se. Majestät mke für die sreundschajllichen Gesinnungen, welche der Sultan bei elegenheit der Thronbesteigung ihm habe ausdrückeu lassen. Er iffe, daß die guten Beziehungen der früheren Zeit aufrecht erhalten icibeu und sich immer mehr kräftigen würden, und in diesem Sinne iße er die Gesandten willkommen. Der Dvlmelscher übersetzte die !cde den Gesandten in's Arabische. Dann folgte die Ueberreichnng r Gcschenle, die aus einem Tisch an der Seite aufgestellt Ware». :s waren außer eine», Puiukjäbcl in Elfenbcinscheide mit Goldbcschlag afelmcsser mit damascirien Klingen und Heften aus Elfenbein uno olb; ferner verschiedene Gefäße in Gold und Silber für die Kaiserin. « Kaiser nahm die Geschenke entgegen »nd ließ sich auch die cntung derselben erklär-n. Die Gejnndlschaft wurde sodann auch i> der Kaiserin empsangcn. Vom Monarchen erhielten die Avge- »dleu des Sultans von Zanzibar brillantenbesetzte Uhren »nd kostbare wehre. Nachdem die Gesandten ein Frühstück eingenommen hatten, ihren dieselbe» wieder nach Berlin zurück. — Wie verlautet, wird der Kaiser die Reise von Athen »ach onstantinopel aus den, Panzcrschifs „Kaiser" zurücklegeu, während ie Kaiserin die Jacht „H-heiizvUcrn" benutze» wird. — Nach einem Te.egraiiim der „Voss Ztg" ans Kopenhagen isst der Kaiser vo» n.i,pt»nd am 7. Oktober in Kiel »nd am Oktober um 3 Uhr Nachmittags in Berlin ein. Der russische für den Czar-n gehl in diesen Tagen von Wirballen nach rlin ab. — Die „Nat.-Ztg." de eichnet die Angabe, die Parlamcntssession erde schon vor Weihnachten geschlossen werde», als wcrthlus. Es ige so viel gesetzgeberisches Material vor, daß an eine» Abschluß Arbeiten bis zum Feste gar nicht zn denken sei. Wie die Session entwickeln wird, weiß heule wohl Niemand, selbst Fürst Bismarck Ob nun die partameutarischeu Arbeiten vor oder nach eih,mchten geschlossen werde», ist ja auch ziemlich glelchgiltig. — Dem Bundeerath in Berlin sind die Etats der Reichsschuld d des Neichs'Javuliben'viids zugegange». — Mil dein 1. Oiiober, also heute, tritt das neue Genosseu- aslsgesetz in Kraft, welches bekanntlich die Bildung von Genossen- astcn mit beschiä.,iter Haftpflicht gestattet. Bei dieser Gelegenheit übrigens erwähnt, daß die deultchen Vvrschnßvercinc, System chulze-Delitzsch, in Paris den großen Preis erhielten. 8" Hamburg ist der Congreß für erziehliche Handarbeit ösfuct Worten. U. a. wurde dem Fürste» Bismarck folgendes Tclc- m»m übermittelt: „Ew. Durchlaucht bringt der in Hamburg gcnde deutsche Congres; für erziehliche Kuaben-Handarbeit chrer- etigen Grus; und wärmste» Dank dar für die seinen Bestrebungen tch i» diesem Jahre zugewandle wirkungsvolle Unterstützung. Die m Ew. Durchlaucht weil ausgcstecklcn Ziele für deutsche Arbeits last werden sicher und b.wußt von einer Jugend fest im Auge be lli» werden, welche werkthälige Arbeit übt und ehrt. Möge m Heile der deutschen Lande es Ew. Durchlaucht beschieden sein, 'ch lange Jahre hinaus zu wirken und auch unserem Vereine die ege st« zu halten und zu sichern." — Militär-Reformen. Die „Kreuzztg." theilt Folgendes mit: ln den letzten Jahre» sind die Kavallerie-Divisionen von Keinen btheilungcn fahrender Pioniere begleitet worden, welche den Zweck Re», Wegebcsserungc», Brückenbauten und sonstige militärtechnische rbeite» anszusührcn. Dieselben waren in de» Manövern bei iüncheberg in zweckentsprechende, von Trainpferden bespannte Wagen tsetzt worden und machte» einen gute» militärische» Eindruck. Die l den letzten .Manövern gebrauchten Wage» schienen weniger ge- "kiger Natur zu sei». Auch zeigte sich die Construction der Schanz- iMagen für militärische Zwecke nicht recht geeignet. Die früher l angeregte, auch ost verneinte Frage, ob man den Kavallerie- wisionen Pioniere beigebcn soll, scheint durch die letzten Hebungen, H durch die mannigfachen Bauten, welche besonders Generalleut- M Graf Häsc-Ier in. anssübren lasten, endgiltig entschieden zu sein und die Nothwendigkeit technischer Hände und vorhandenen Hand Werkszeuges sich heransgestellt zu haben. Oesterreich-Ungarn. Der Oberjägcrmeister von Meyerinck, der kürzlich in Wien von einem Radfahrer überfahren wurde, ist i» Folge der erlittenen Verletzungen gestorben. — Vor dem Prager Schwurgericht begann am Montag die Verhandlung gegen 30 Berg leute aus Kladno, welche an den berüchtigten Plünderungen in diesem Orte theilgcnomme» habe». Italien. Die italienische Regierung hat die offizielle Meldung erhalten, daß Prinz Heinrich von Preußen am 5. Oktober in Spezzia eintrisst und sich von dort nach Genua begiebt, um mit dem zur Be gleitung des Kaisers bestimmten Uebungsgeschwader zusammenzntreffe». — Die italienischen Truppen an der französischen Grenze werden um 12000 Mann verstärkt werden. Frankreich. Dem bei der Kammerwahl unterlegenen früheren Ministerpräsidenten Gvblet ist cs Ernst mit seinem Entschlüsse, aus dem politischen Leben auszuscheiden. Er trat auch von der Stelle eines Generalrathes der Somme zurück. — In einer Pariser Bou- langistenversammliing sagte der Abg. Laisant u. A., er sei Landwehr- Major, würde aber im Kriegssalle nicht nach der Grenze ziehe», ohne vorher seine Waffe gegen die jetzige Negierung gekehrt und sie vernichtet zu haben. Wegen dieser unerhörten Äcußerung wird Laisant zur Rechenschaft gezogen werden. Holland. Mit deck Ntztterdamer Dockarbeiterflreik steht Alles unverändert. Am Montag früh wollte eine Anzahl streikender Arbeiter die Thäligkeit wieder äufnchme», wurde aber durch ihre Kameraden daran verhindert. Auch die eiugeleiteten Ausgleichsverhandlniige» sind bisher resullatlos geblieben. Auf der Maas befinde» sich zwei Kriegsschiffe, drei Kanonenboote und zwei armirle Schaluppe», um etwaige Angriffe auf Handelsschiffe sofort abwehren zu können. England. Der „Standard" bekundet i» einem Leit artikel seine Freude über die Absicht des deutschen Kaisers, von Athen aus Kvnstantiiwpct zu besuche». Das Blatt sagt, der deutsche Einfluß bei der Pforte, schon jetzt ein bedeutender, werde dadurch an Macht zuiiehmen, zum Bortheil des Friedensbmwes. — Die Angabe Londoner Blätter, daß die Friedensstärke der türkische» Armee herab gesetzt werden solle, ist unrichtig. Eher dürfte das Gegentheil ein- treten. Orient. Die Königin Natalie von Serbien ist wider den Willen der Negierung, die von der schlauen und energischen Frau Wohl nicht mit Unrecht Jntrignen befurchtet, in Belgrad eingetrosfen und von der Bevölkerung mit grenzenlosem Enthusiasmus begrüßt worden. Tie Königin fuhr zuerst nach der Kathedrale, ver richtete dort ein Gebet »nd begab sich dann nach dem Hause der Madame Bujak, wo sie Absteigequartier genommen hat. Als die Königin an dem Palais ihres Sohnes vorbeifnhr, waren die sonst stets offenen Thore geschlossen. Die Menge kann nur mühsam ab- gchalten werden, der Königin, die reizender als je aussieht, bei Aus fahrten die Pferde ausznspannen. Alle fremden Gesandten machten der Heii»geke>-rten ihre Anfwartinig n»o Tausende von Bouquets sind der Königin als Liebeszeichen übersandt worden. Gestern, Montag, fand die Begegnung zwischen der Königin und dem König Alexander statt. I» Belgrad pfeifen cs die Spatzen von de» Dächer», daß Natalie uni Alles in der Welt gern Regentin des Königreiches und Bvrmüudin ihres Sohnes werden möchte. Davon will natürlich Regentschaft und Ministerium ebensowenig wisse», wie König Milan. Jedenfalls ist die Königin keine ungefährliche Gegnerin, ihre Popularität und ihr Anhang im Lande ist sehr groß. Sie selbst sagt, sie wolle in Belgrad nur als Privatperson ledcn. Gut, wenn sie ihr Wort hält. Sächsisches. " — Verleihungen. Die »achgenannteu Beamten der Staats" eisenbahiivenvaltnng haben von dem deutschen Kaiser und König von Preußen folgende Ordcnsauszeichnungen erhalle», und zwar: der Generaldirektor Hoffman» den Stern zum Kronenorden 2. Klasse, der Füianzrath Leoig, Mitglied der Generaldireklion, den Kronen- vrden 3. Klasse, der Transporldirektor Winkler den rothen Adler- vrden 3. Klasse und der Transport-Inspektor Bahmann den Kroneu- orden 4. Klasse. — Ge»reindcvorstc»id Schmehle zu Schleinitz erhielt die Medaille zum preußischen Kronenorden. — Mit dem heutigen 1. Oktober beginnt in Sachsen nicht mir die Jagd außerhalb der Fasanerieen, sondern auch die bis zu Ende des nächsten Januar andauernde Hasenjagd, von welcher ma» Heuer im großen Ganzen ein mittelmäßiges Erträgniß erwartet. Außer dem weibliche» Rehwild, das noch bis zum 15. Oktober, »nd de» Krammet-vögcln, welche noch bis zum l5. November Schutz genießen, darf in Sachsen nunmehr alles Haar- und Federwild erlegt werden. — Mit hentigem 1. Oktober tritt auf den sächsischen Staats bahnen der Winter-Fahrplan in Kraft. — Dresden, 1. October. König Albert begiebt sich dem nächst nach Wien zur Thei-nahme an den Hochwildjagde» in Mürz steg. — Eine am Sonntag Vormittag 11 Uhr im Trianvnsaale be gonnene 3stü»dige Versammlung der in den Buchbindereien und Kartonnagenfabriken beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinne» nahm zunächst einen längeren Vortrag des Herrn Manne entgegen, welcher das Ergebuiß der von ihm und Genossen veranstalteten Berussstatistik behandelte. Vorher jedoch thcilte Herr Manne der Versammlung mit, daß er soeben die Nachricht ans München er halten habe, daß dort nach langen Verhandlungen die Bnchbindcr- gehilfe» in einen allgemeinen Streik eingetreten seien. Sodann erstattete er die Miltheilungen über die Lohnvcrhältnisse in den Buchbindereien und Kartonnagenfabriken Dresdens. Darnach wären zur Zeit 439 Arbeiter in 148 Werkstätten beschäftigt. Hingegen arbeiteten 848 Arbeiterinnen in der Buchbinderbraiiche, das sei inner halb von 2 Jahre» eine Zunahme von 100 Prozent. Außerdem Wären 164 Lehrlinge und 37 jugendliche Arbeiter in de» Werk statten eingestellt. Es würde ein sehr hohes Lehrgeld verlanat. Der durchschnittliche Wochenlvhn betrage 15 Mk. 10 Pf., bei de» Stück arbeiten 14 Mk. 50 Pf., bei den Arbeiterinnen 7 Mk. Bei 80 Proz. verheiratheter Buchbinder sei es nöthig, daß die Frauen mit ver dienen helfen. Auch der größere Thcil der Buchbindergchilscn käme aus keinen Wochenlohn von 16 Mk. Die Loh»- n»d Arbeits verhältnisse seien in den letzten 15 Jahren dieselben geblieben, ob wohl die Miethprcise und die Lebensbedürfnisse seit dieser Zeit bedeutende Mehrausgaben verursachten. Bei einem Theil der Meister bestehe noch llstündige Arbeitszeit ohne jede Panse, in manchen Geschäften sei es nicht gestattet, sich ein Vesperbrot holen zu lassen. In Einführung einer allgemeinen lOstündigen Arbeitszeit, Fest setzung eines Minimallohnes und ziemlich hohen Zuschlägen zum Stuiidenverdicnst für Ueberarbeit (33^/z Proz.) und Soimtagsarbcit (50 Proz.) glaubte Redner neben einer möglichst straffen Organi sation das zunächst Erreichbare zu erblicke». Die Versammlung stimmte den Ausführungen des Redners allenthalben zu und wählte eine Lohnkonimissioii, welche Verhandlungen mit den Meistern wegen Erhöhung der Löhne und Verkürzung der Arbeitszeit vornehme» soll. Man will vorläufig auf friedlichem Wege eine Besserung der Ver hältnisse aiistreben, ehe man zum Streike greift. — Die Amtshanptmaiinschaft Freiberg bringt zur öffentlichen Kcnntniß, daß unter dem Viehstande des Herrn Gutsbesitzers A. I. Börner in Großhartmannsdorf, sowie unter den auf dem Ritterguts Gränitz zur Weide befindlichen Schafen des Viehhändlers Seidel die Maul- und Klauenseuche ausgebrvche» ist, daß dagegen die unter den Rindviehbeständen des Gcmeiiidevorstandes Henker in Kleinschirma und des Wirlhschaftsbesitzers Linse in Erbisdors aus- gebrochen gewesene Seuche wieder erloschen ist. — Wald heim» 1. Oktober, lieber den Aufenthalt Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Friedrich August und des Gcneralstabcs des 12. Ariiieecorps in unserer Stadt ist noch Folgendes zu berichten. Der Prinz leistete am Sonntag Nachmittag nach seiner Rückkehr aus Chemnitz mit einem Thcile der Offiziere einer Einladung des Herrn Rittmeister Sahrer v. Sahr ans Ehrenberg zum Diner Folge. Heute früh verließ der Generalstab Waldhcim, um die Uebnngsreise weiter in der Richtung nach Colditz fortzusetzen. Prinz Friedrich August reitet nach Beendigung des Dienstes nach Nvsse», um von da aus mittels der Eisenbahn nach Bienenmühle weiter zu reisen. Dort be steigt Se. Kgl. Hoheit den für ihn bereitstehcnden Wagen und be giebt sich zur Theilnahme an einer Hofjagd »ach dem Jagdschloß Rehefeld. Die Rückkehr der übrigen Herren in ihre Garnijvueii bez. »ach Dresden dürfte am 2. Oktober erfolgen. — Anna berg. An, Sonnabend weilte Herr Fi'iiaiizminister Freiherr von Könneritz mit mehrere» hohen Beamten des Mini steriums in unserer Gegend, um sich persönlich vom Fortschreiten des Baues der Aimaberg-Schwarzenberger Bahn zu überzeuge». Wie verlautet, hat sich der Herr Minister dahin geäußert, daß die Mög lichkeit nicht ausgeschlossen sei, daß die ganze Bahnstrecke am 1. No vember dem Verkehre übergebe» werden könne. — In Rvdewisch brannte i» der Nacht zum Sonntag die Bleich- und Appretur-Anstalt von Gcbr. Müller nieder. Das Wohn haus blieb erhalte». Die Fabrik war bei der Leipziger Gesellschaft versichert. — In Schwaderbach bei Untersachse»berg wurde in der Nacht zum Sonntage Wohnhaus und Scheune des Oekonomen Seidel ein Raub der Flammen. Das Feuer Halle in der Scheune seine» Ursprung. Der Besitzer hatte am Donnerstag eine Reise augetreten und er findet nun sein glücklicherweise versichert gewesenes Heim in Asche wieder. — I» Lenbsdvrf fiel am 23. September der Gasthossbesitzer Guido Loose beim Abladen von Hafer in der Scheune vom Ernte wagen herab und verletzte sich hierbei am Kopfe. Obgleich die fol genden Tage eine wesentliche Besserung im Befinden des Vcriuiglückteu herbeiführtcii, trat Plötzlich eine Verschlimmerung ein und am Freitag Vormittag erfolgte der Tod des im besten Mannesalter stehenden, allgemein geachteten und beliebten Mannes. — Oederan. Der seit langen Jahren im Dienste des-Herrn Baumeister Kempe — früher bei dessen Vorgänger — stehende Holz- fiihrmailn Moritz Steicr hier vernngliickle am Sonnabend Vormittag in seinem schweren Beruf derart, daß der erlösende Tod binnen kurzer Zeit eintrat. Steier» damit beschäftigt, eine Ladung Langholz einen abschüssigen Weg in der Nähe von Hohenfichte herabznsaqren, kam, durch das Springen der Hinteren Hrmmketle, zmn Fall und stürzte so »»glücklich unter .die schwere Ladung, daß die vorderen Räder über ihn weggingc». — Der Schule zn Hartmanusdorf bei Burgstädt sind i» Anbetracht der bedeutenden Kosten, welche der Neubau der Schule veranlaßt, zur Untechaltnug des Schulwesens vom K»liuii»inislerj»>» jährlich 1200 Mark ans die Dauer von 5 Jahren bewilligt worden. Chemnitze»: Stadt-'Attiemer. Di» tzikunre imlm» „such,, m>» wlchiig- gülijl -ttii'Mi-'a!». Chemnitz, t. October. — nuck. Die Einweisung des ne neu Landgerichts- Präsidenten Herrn Hcinr. Wilh. Just, bisherigen Vorsitzenden des Landgerichts Freiberg, erfolgte heute Vormittag 11 Uhr im Schwnrgerichtssaale des Jnstizgcbändes. Erschienen waren zu dein Akte Herr Gehciinrath Or. Sch urig als Vertreter der Negierung, Herr Oberbürgermeister Or. Andrü und Hcrr Stadtverordneten- Vorstcher Justizrath Or. Enzmann als Repräsentanten der Stadt Chemnitz, und die Beamten und Unterbeantten des Landgerichts, einschließlich der Staatsanwaltschaft, sowie die beim Landgericht zu gelassenen Rechtsanwälte. Herr Gehcimralh vr. Sch urig «öffnete die Einweisniigsseierlichkeit mit einer Ansprache, in welcher er zu nächst darauf hinwicS, daß das Landgericht Chemnitz am heutigen 1. Oktober seinen lOjähri^en Geburtstag begehe, daß es a» diesem Tage aber auch gleichzeitig seinen bisherigen Präsidenten Herrn Brückner verliere. Die Stelle des Scheibenden künftighin «»zu- nehme»» sei nun vom König Herr Heim. Wilh. Just ansersehev 2
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