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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.04.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070425019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907042501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070425
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907042501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-25
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.04.1907
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ve-ig§geblldr: k«kaa««a d»r« «ns »» mW «nrien». . .n und Um. vsrber piackikllte» rd«n «rbalt»« die .„«eiteber milder "«'LWÄ""« lsjnal Nilteilunuen nur «rt er Ouellenanaade kackir." >»lü>it-. Nemtraa- o n o r ar a n l p r «»».Llelbei, «nvrrlan-ile «ibeu nicht au!i . ->a»tt» matia. Lelraramm->drell«: »acheichi«« »ue«d«» Lai»>aeIiM««^Maricultr.'A/40. 5lnresgen-5arsf. Annahme von '-lukündigung-n bM NachiiiittaLL 3 Ulir. Sotm- «ick iicitUasL nur Martenslrab? SS van it bi« >/,i Mir. Die I wailui« lsirunü-eile <ca s Silbeiv A Bck . Kainilieiniachrickuu ra Plu.: <8e- lchäitsaiizemkl, auf der Pcwatseil« dieile üv Ps».: die Livasiige Zeile an! Tertscite so Via. : als Elnse!an-l Lwalliae Zelle vv» Dresüner Aui. traanebem 7b Pia . von auswörliaeu I Mk Ln Nummern nach S«nu- unü illelertaue«: i ivaltiae Krundiei!- M P>«. au! Privatieilc « Pia., bsxalnae eleile als Emoclandt von Dresdner Aulkaaaebcrn l Mk.. von auswürtiaen i.so Mk.. ktamilien- nachl ichien Griindecile W Psa. - - Di« Pinie der Australe sind im Morsen- nnd Abcuddlattc dieiclde». Äud- warliae Aullläae nur argen Bor- uitLbc-cchluna. — Bei-ablätter loücu u> LicuiliLi. Fernsprecher: Nr. U und LOsiS. IWM8 KsmersZ von 10 bis 500 Usi'Ic. — llrllallllolwr lllnreluntsrrivkt gratis. csf>l>lsu!.L;;l . ^ Vomökmrl'e pfg.ügsMM . Vmnö^mLke ^ pfgiWMkj-e ^ r IürI<.I«t>L!<-Ltügsrettrn.Fabrik „l<Io5" 0 k. kkoheri LLIime, vrerärn. Xttzivc) x)i« /K^L/kon.. 1.1261, . 16, x^LM '^Irroü-. ^vrvvn8«Iim«L LVI» ktilor ^rt, dlvurslgiy, Kaps- Nllü kliötierrelbson, rlioumatiroliv uiiä gil-litibLiis Xtlsvkvn ivgxlon »NAonioin «-olinäart uncl meist solinoll steiuiüut cluielt ..Sokmuoicves nervsnstäeksnöen nnct norvend«rukig«n6s» U«nt!,oi-8pintu8". in l'Iasdwn nu M I'i., 1.20 unci 0,— dl!>. Venianü nu-üi nusivürtZ. Löwen-Wsweke. »»M» «LWW Rr.N4. Block und Regierung. Wassergeießentivnrs, Eiektlischcr Sltvm, Vogklichiih, Landes- knltnrrat, Fleischeiverdandstug. Auswätkige Politik, Flotlenvccein. iMilcwskn-Prozri!. Mutmaül. Witterung: Kühl, veräuvorlich. Dounerstnq, 2Ä. April 1Ä6 7» ReichstalMock und Regierung. Trohdrm die nationale Mehrheit des jetzigen ReichS- taaS bi-her in einigerninhen erträglicher Ehe gelebt hat, sind die Gefahren nicht -u verkennen, die für die Zukunft drohe», denn bisher hat die Negierung alles vermieden, »vaS zu einer ernsten Entzweiung zwischen der rechten und linken Ehehälfte hätte führen können. Der Etat wird rechtzeitig und mit nur unbedeutenden Abstrichen vor Pfingsten unter Dach und Lach gebracht werden, und die übrigen Vorlagen, wie die Forderung der nötigen Geld mittel zur Erweiterung des Pord-Ostsce-Kauals und zur Aufbesserung der Bcamtengchältcr n. a. m., sind ebenfalls einer glatten Erledigung sicher. Fürst Äüluw ist ein alter praktischer Diplomat, und als solcher weih er, das; man junge Pündnisse nicht überschnell allzu starken Belastungs proben aussctzcn darf. Auch die liberal-konservative Paarung bedarf dringend des allmählichen Emlebens der so verschiedenen Elemente ineinander, denn noch zischt es bei Erörterung mancher Fragen in Parlament und Presse, alS ob Wasser und Feuer sich berührten. Air halten es darum trotz aller entgegenstehcndcn Meinungen sür richtig, daß Ser Reichskanzler den Grundsatz „Eile mit Weile" be folgt und den Reichstag in seiner ersten Tagung mit gesetz geberischen Fragen heikler Natur nicht behelligt hat. Nach einer ausgiebigen Sommerpause können dann die Erwähl te« des Volkes neugestärkt und zuversichtlich an die Lösung umfangreicherer und schwierigerer Ausgaben hcrantreten, wie sie in der geplanten Böricngcsetzrcsorm, der Ver einheitlichung und Ausgestaltung des privaten Vcrsichc- ruugS-<VertrageS, in der Gewährung eines einheitlichen und freier gestalteten Vereins- und Versammlungsrecütcs für das ganze Reich, sowie im Ausbau der sozialen Für sorge und in der Reform des JustizwcsenS bevorstehen. Auf allen diesen vielumstrittcncn Gebieten eine die scharfen vegensätzV zwischen rechts und links gerecht und billig ausgleichende Einigung zu erzielen, wird selbst dem Fürsten Bülow nicht leicht werden, obwohl er als gebore ner Dtagonalpolitiker schon manches „Unmögliche" möglich gemacht hat. Täuscht nicht alles, so wird ihm bei seiner schnzjerigen Bermittlerarbeit der Umstand zu statten kommen, daß sich bisher — dank seiner weisen Vorsicht — die Blockpolitik gut bewährt und in verschiedenen gemein samen Aktionen einen wertvollen Ausdruck gesunden Hat. Man braucht gewisse moralische Imponderabilien nicht zu überschätzen, aber man wird zugcben müssen, daß das ge schloffene Auftreten der Konservativen und Liberalen bis zum äußersten linken Flügel ein nicht zu unterschätzendes Gefühl der Gemeinsamkeit zwischen diesen Parteien wach gerufen hat, das einer weiteren Entwicklung fähig ist und nicht bloß auf rein nationale Dinge beschränkt zu bleiben braucht. Um das sür die Fortführung der jetzigen Block politik notwendige labile Gleichgewicht jederzeit zu erhal ten, gilt eS, Entgegenkommen -u beweisen, und zwar von seiten der rechtS- und linksstehenden Gruppen unterein ander sowohl, wie seitens der Regierung gegen die ver schiedenen Bestandteile der jetzigen Mehrheit. In der Bülowschen NcichStagsmehrhcit bilden bekannt lich die Freisinnigen das Zünglein an der Wage. Von ihnen, die bisher zum Teil sehr weit nach links verirrt waren, muß in erster Linie erwartet werden, daß sie sich selbst unter Opferung ltevgewordcner Doktrinen der prak tischen parlamentarischen Arbeit Hand in Hand mit den Konservativen und Nationalliberalen zuwcndcn und end lich daS Phrasengebtmmel von der „gespenstisch drohenden Reaktion* qusgeben. Erfreuliche Anfänge in dieser Rich tung sind schon zu konstatieren, es sei nur an Las Mitgchen -er KreWnsgen bei den Schlutzanträgen erinnert, womit -er sozialistischen und klerikalen Bielrederei beim Etat b«S InneS» ein Riegel vorgeschoben wurde. Auch in der Wahlprüsnugskommissivn hat bas früher käst beständige Zusammengehen von Freisinn und Sozial-em» kratie so gut mte aufgehürt. Vor allem aber hat der Freisinn in Machen der Wehrpolittk, in kolonialen Fragen und in ge. wiffer Weise sogar in der Agrar- und Mtttelstanbspolitik «in« so intensive »Bekehrung* aufzuwcisen, daß selbst die »Kreuzsettung* ihrer Genugtuung darüber in einem Leit- Artikel «USdruck gibt. Eharakteristtsch für diesen Um- schwung im freisinnigen Lager sind die Aeuberungen, die jüngst Dr. Müller vor einer Versammlung getan hat, der er unter Anspielung aus den englischen AbrttstungSrummel »uries: »Wir find Deutsche und wollen Deutsche sein! Hinter dem vatexlande kommt erst die Partei! Wenn die Regierung nach Ablauf des OuinguennatS mit neuen For derungen für das Heer kommt, so können sie -es Volkes wegen nicht mehr ein Handelsvbjett zwischen den Frei sinnigen und der ReichSrcgiernng sein." Das sind sym pathische Worte, denen hoffentlich die Taten folgen werden. Jedenfalls sollte man um der guten nationalen Sache willen den Manscrungsprozes; der Freisinnigen nach rechts, d. h. zu gesunden politischen Grundsätzen, nicht durch un zeitgemäße Polemik erschweren. Uns will es bedüuken, als ob in diesem Punkte manches gesündigt würde; so lesen wir beispielsweise in Berliner konservativen Blättern geharnischte Entgegnungen auf einen Artikel Friedrich Naumanns, der unter der etwas seltsamen Neüerschrisi „Knlturgednld" größere Freiheit sür das gesprochene und geschriebene Wort in Deutschland verlangt hatte. Das heißt doch nach Spatzen mit Kanonen schießen! So viel neuen Inhalt hat die Naumannsche Auslassung wirklich nicht, cs sind die alten Klagen und Anklagen, daß man bei uns der so massenhaften Phrasenproduktivn manchmal zu viel Wichtigkeit beimißt und am liebsten hinter jeden Redner und Redakteur einen Polizisten stellen möchte. Das ist eine Ucbertreibung» die man um so weniger tragisch zu nehmen braucht, als ein berechtigter Kern in ihr steckt, der auch von freier denkender rechtsstehender Seite nicht geleugnet wird. Leider verfallen die Freisinnigen in den selben Fehler, wenn sie immer und immer wieder die Peitsche knallen lassen, um die von ihnen gewünschten „freiheitlichen Reformen" zu beschleunigen. Etwas mehr Ruhe und Geduld und Bescheidenheit tut also aus beiden Seiten not: unnütze Reibereien kommen nur dem Zen trum zu statten, das alle Vorgänge bei den Blockparteien aufmerksam beobachtet, um gegebenenfalls im geeigneten Momente seine alte Position wiedcrhcrzustcllcn. Wer die ultramontane Presse auch nur flüchtig verfolgt, weiß, daß man dort nach allen Regeln der Kunst die Block parteien gegeneinander und gegen den Reichskanzler »scharf zu machen" versucht. Diese sreuwdlichcn ZcntrumSpläne zu durchkreuzen, haben nicht nur die Blockparteien ganz in ihrer Hand, son dern auch die Regierung kann dabei Mitwirken, indem sie die einzelnen Gruppen der Majorität völlig paritätisch be handelt. Die ständige Verbindung zwischen den maßgeben den Stellen der Regierung und den Konservativen ist be kannt, und chemo pflegen die Nationalliberalcn gute Be ziehungen zum Ncgicrungslager. Die Freisinnigen glauben dagegen Grund zur Klage wegen ungerechtfertigter Zurück setzung seitens der Regierung zu haben. So läßt sich die „Wcser-Ztg." aus Berlin schreiben: „. . . Solange man gerade in Nogicrnngskrcisen die Existenz der natio nalen Blockmchrheit betont, so lange wenigstens sollte man dort auch nach innen die Zusammengehörigkeit der neuen Majorität weitcrpslcgen. Dazu gehört aller dings in erster Linie, daß man «lle drei Parteien, Rechte, Nationalliberalc und auch die Freisinnigen, gemeinsam in Kenntnis setzt von den Zielen, die die Regierung ihrer Politik gesetzt hat... Bis jetzt ist bereits während der Verhandlungen im Reichstage, obwohl sie aus einem so überaus neutralen Niveau sich be wegen, in freisinnigen Kreisen oft das Gefühl ansgetaucht, als ob man förmlich im Dunkeln tappe und als ob Sie Fäden, die zwischen der Regierung und einem Teile ihrer Verbündeten bestehen müßten, nie existiert haben. Es ist das unserer Meinung nach ein Mangel, der von der Negierung möglichst eingehend beseitigt werben müßte. Wenn man besonders bemerkt, wie das Zen trum mit Hilfe seiner früheren guten Freunde, die in der Negierung und im Bundesrate sitzen, die Stimmung der Regierung auSzuhorchen sich bemüht, so muß die Forde rung einer möglichst ständigen Verbindung der Regierung und aller Blockparteien a-ls eine unbedingt notwendige Gegenwehr bezeichnet werden. Denn nur durch den Kontakt untereinander kann die Einigkeit in erster Linie gefördert werden, die notwendig ist, wenn man mit Erfolg die Konterminen, die LaS Zentrum der Regierungs- polrttt legt, bekämpfen will." ES läßt sich natürlich schwer beurteilen, wie weit diese Klage tatsächlich begründet tst, an sich leuchtet aber von vorn herein «in, -aß die Regierung ein lebhaftes Interesse daran hat, mit allen Parteien des Blocks ohne jede Ausnahme die zu einem erfolgreichen Zusammenarbeiten erfovderltche innig« Fühlung herzustellen. Wir können aber nicht glau ben, daß der kluge, konziliante Fürst Bülow hier etwas versäumt, möchten «ielmohr annehmen, -aß gewisse frei- sinnig« Parlamentarier, die sich in ihrem Selbstgefühl wohl zu stark übernommen haben, an die Regierung IntimitätS- forderunge» stellen, die der Reichskanzler bei so jungen und vorläufig noch unerprobten Freunden als »plumpe Ver traulichkeiten" »urttckweisen mnßte: auch tm bürgerliche« Leben ißt man Dctaiintlich erst einen Schessel Salz zu sammen, ehe man sich auf du und dn stellt. Ter Freisinn kann, wie die Verhältnisse liegen, allgemein-politische und parlamentarische Karriere machen, -Len» er sich weiter den Nationalliberalcn und Konservativen in positiver Arbeit nähert und so als „Dritter im Bunde" seine negative Ver gangenheit wieder gutmacht. Vorläufig traut man ihm noch nicht ganz und verlangt vorerst. Taten zu sehen. Erst die nächste Session wird Gelegenheit geben, an kritischen Vor lagen scstznstellcii, wohin der jetzt so vielbcrufene „Freisinn am Scheidewege" sich endgültig wenden wird .. , Neueste Drahtmeldnuaen vom 24. April. Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tcl.) Eingegangen ist ein Geietzent- wurf betreffend Herstellung von Zigarren in der Haus arbeit. - Ohne Debatte wird in dritter Lejung definitiv genehmigt der Vertrag mit den Niederlanden über die gegenscitic,e Anerkennung der Aktiengesellschaften. — Tann wird die Beratung des Militär-Etats, Titel Kricgsmiilistcr, fortgesetzt- — Abg. Bebel iSv^.s: Der Herr Kriegsnrinistcr hat gestern gesagt: Ersparnisse beim Mititär-Etat würden eintrcten, sobald erst die Um- bewasfnnng von Artillerie und Infanterie, sowie die not wendigen Neubeicstjgungcn vollendet sein würden. Tie Botschaft hör' ich wohl, allein, vsscn gestanden, so recht glaube ich daran nicht. Jedenfalls aber gefiel mir die gestrige Erklärung des Kriegsministers besser, als die nenliche Rede des Herrn Müller-Sagau, worin er die Bereitwilligkeit seiner Partei, heute alles zu bewilligen, proklamierte. Notwendig ist vor allem eine Abkürzung der Dienstzeit. Auch die Landivirtschast sollte diesen Wunsch hegen: fehlt cs ihr doch so an Arbeitern, daß all jährlich so und so viele ausländische Arbeiter von jenseits der Grenzen herübcrgchvlt werden müssen. Man sollte unsere Mannschaften von den vielfachen Arbeiten, die mit der eigentlichen Dienstausbildung gar nichts zu tun haben, befreien. Geschieht dies, so läßt sich die Dienstzeit sehr leicht abkiirzen. Was in dieser Hinsicht z. B. in Schweden möglich ist, sollte doch auch bei uns möglich sein. Und mit welcher Gewandtheit und Raschheit werden in -er Schweiz alle insantcristischen Hebungen ansgesührt, ebenfalls trotz geringerer Dienstzeit. Marsch- und Schießübungen dort sind von kompetenten Bciirtcilern als Glanzleistungen an erkannt worden. Und die Disziplin in der Schweiz ist eine ganz vorzügliche. Redner beruft sich zum Beweise u. a. auf fachmännische Artikel im „Verl. Tagebl.", sowie auf den zu demselben Urteil gelangten französischen General Langlois. Ueberaus abfällig laute das Urteil Sachvcrst.tz'idigcr, so n. a. wiederum im „B. T.", über unsere Manöver-Kavallcrie-Attacken. Nun zit den Militär- Mißhandlungen. Wir Sozialdemokraten haben unsere» jungen Leuten stets geraten, sich in Ser Armee nichts zu schulden kommen zu lassen. Aber gerade mit solche» Miß handlungen, mit solcher Unterdrückung jeder Selbständig keit schasst man Sozialdemokraten. Redner bringt dann eine Anzahl Einzelsälle zur Sprache und begründet weiter den Antrag seiner Fraktion betr. Erhöhung der Löhnung der Mannschaften und Unteroffiziere, der freilich etwa 27 Millionen Mehrausgaben erfordere: aber diese sei mindestens ebenso nötig, wie die Erhöhung der Zivil- bcamtengchältcr. Weiter übt Redner Kritik an den Mili- tärboykottü gegenüber Lokalen. Das sei auch eine Beein trächtigung des Versammlnngsrechts. Solche Verbote seien einer Behörde völlig unwürdig. Bei den Wahlen habe man von diesen Boykotts besonders eifrig Gebrauch ge macht. Protest lege er vor allem auch ein gegen die poli tische Betätigung der Kricgervereinc. der Militärvercinc. Flottcnvcrciii »nd Militärvereine dürsten machen, was He wollten. Das sei ein Messen mit zweierlei Maß. — Abg. v. Oldenburg lkons.): Meine Freunde blicken mit vollem Vertrauen auf die Armee und auf die Armee-Ver waltung. lBcisall.) Was die l3. Hauptlentc anlangt, so wollen auch wir Konservativen, daß jeder Ossizier das Ge halt seiner Stelle bezieht. Wrr werden daher auch alles Notwendige bewilligen. Wir bitten ferner den Kriegs minister um möglichste Ausdehnung des Systems der klei nen Garnisonen. Die Zentriims-Resolution wegen der Porto-Vcrgünsttgungen nehmen wir an. Tie Resolution Ablaß gegen die Soldaten-Mißhaiiölungen lehnen wir ab. weil wir das Vertrauen zu dem Kriegsminister haben, daß er ohne sic ans Verhinderung von Mißhandlungen hin- wirkt. Das Beschwerderecht ist ia bereits hinreichend re formiert. Wie sich Herr Ablaß und seine Freunde es denken, daß der Bewucherung deutscher Offiziere vorge- bcugt werden soll, wissen wir nicht und warten Vorschläge der Antragsteller ab. Auch gegen die sozialdemokratische Resolution wegen Erhöhung der Löhnungen werden wir stimmen: denn wir haben auch da das Vertrauen zu der Heeresverwaltung, daß sie es ohnehin an Fürsorge für die Mannschaften nicht fehlen lassen wird. Ucberütes kommt die Resolution ja von den Sozialdemokraten, und da nehmen wir an, daß sie doch nur einen agitatorischen Zweck hat. (Sehr richtig! rewtS.) Merkwürdig tst. daß Bebel erwartet, wegen der Autoritäten, auf die er sich berufe, werde unser« Heeresverwaltung von ihrem wohl überlegten System avgchen. Die dretsührige Dienstzeit hat »nS nach Düppel, Sadowa und Sedan geführt. Wir wollen jetzt erst abwartcn, wie sich die zweijährige Dienstzeit be währen wird. Hoffentlich hat «S biS dahin noch lange Zeit. Daß die Sozialdemokraten den intelligentesten Teil der Armee bilden, wie Bebel behauptet, kann tch nicht aner-
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