Delete Search...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.11.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-11-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111103021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911110302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19111103
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911110302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-11
- Tag1911-11-03
- Monat1911-11
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Uch» Mo» «ck» 8» S««»» »M und Umgedur^ am läge vorher bereits al» nb«an«gade »Ehrend es di« PaspAdoinleote» am Margen in «mer Geimniausgadr echelve». 5«. Jahr,-»«. W WS. Bezugs-Gebühr «eNettlhN. iür 7!re» »e» »et lä-Iiitz uuUi»er Luitoaung iaii tZdnn- und Mouioqe» um »imuah «!.. durch,u»«-r!i^e»>>m miMoniir« bi. ij.kui Ut- Nrl eiumellgrr tzu P-Uun, durch dir Post t< M.tol,»« BeiikU««»». Dl« den oeiern von Deeube» u. Um,,du»,, «ui La,« vorher »u «erteilten Ädendilu- «oben erholte» die au» w-rltaen Perieher »>it der Silur««» Au»«ai>e uijummen juaesieil!. SlachdNlSnur mit de», licher Ouellenan„ade <„Dre»d. iiiachr."» zu- laisig. — U«oer!a»«te Manuskripte werde,r nicht »utdewahr! Teleg, arnm-Abresse: Nachrichten Dresden. chogvürröot 185« Druck und Verlag von Liepsch K Reichardt in Drcsdcil. r^auptgestchäflsstcUc: Marie,rstrahe 38 4,). Freitag, November 1911. Fernsprecher: 11 » 2«»«; . :i«ttl. Anzeigen Larn )l,in.chme 1'iM ÄirkÜP- dttguttgen »mchm. Z w»r. ä-»nnmgv «nr '^ori'nftruße N v« I I Viv »al IHr. Lie ein'p»»Inqe oininvp'ile .1 SMien» Pf. Familien Ui«chr>-Ir ««u nu Dresden M P».: Iihiili ä Ait.^grn ri«E o,r Vrivanrilt .»eile rue^neiiptri itze. a. tseite «u» Pf. - .>n Nutumer« iiuck Äonn I, ^elenage» tue eunpalti^e iuPs .unfPr »eite in Pf.. Aknu/lii'p - Drt'4>s»4 üit-'Hriuidviie l., Us. Ättbviir.ige Äiisirliue nur yt'tien Vmo.ivt»'. l.ano!in-5eife mit dem „^feileing" 25 psg. pee Ztück. Aüv ertr^e ^essv. Wie jetzt hetaimt wird. hat die deutsche Negie rung in einem energi s ch e ,, Erlasse durch den deut schen Bvtschaster in London gegen die hetanntc Anrempe.. lang seitens des Ministers Llond o) c o r g e protestiert und sich Wiederholungen entschieden verbeten. Der bekannte Humorist Julius Stetten he im feiert Heine seinen 80. Geburtstag. Aus dem Museum von Listen? sind groste Men gen von Gold- und Lilbermünzen entivenöct worden. Bon den Dieben sehlt jede Spur. In .K o n st a n t i n o v c t wurde lm Sladttetle Galaia dtis I udenviertcl durch eine F e IIcrsbr » n st säst völlig eingeäschert. Neueste vrMmeläungen vom 2. Olovemdcr. Zum italienisch-türlischeu Kriege. Unerhörte Grausamkeiten der Italiener Frankfurt a M. tPrtv.Tel.i Der „Franks. Zig." wird aus T r i v a t t s gerneldet: Durch die Kovslosigkeit der italienischen Otttzicre wurde eine milde Meilichensagd er öffnet. Den Truppen wurde besohlen, aus F raue u u n d.Kt nder u schiene n. Bisher sind m t n d e st e n s S000 Eingeborene süstltert oder au» dcr Stelle j utedergeknaltt worden. Die Italiener erichosten einen Malteser und einen Griechen, weil sie ne für Eingeborene hielten. De, .Korrespondent sah mit eigenen Augen u n erhörte G r an so ur t e i t e n. Hunderte von Araüer- leichen liegen in den Gasse,, umher. Die allgemeine Un sicherheit nimmt infolgedessen in-der Stadt zu. Aach einer Meldung der „Franks, Ztg." aus .Konstautiuopet ioUen »amtliche Forts in der Umgebung der Stadt Tripolis »ou den türkische» Truppen erobert worden sei». Die ltalicni > chen Truppen seien >ehr d e m o r a l i s i e r t. Nach weiteren Meldungen sollen die Italiener aus der gangen Linie geworfen und hinter die Mauern von Tri polis ziirückgelrieben worden sein. Das Ninsichgi eisen der Cholera erhöbt die Schwierigkeiten der Lage für die Italiener. Die Cholera breitet sich unter den Eingeborenen wie unter den italienischen Truppen rapid aus. Die Eholcragesahr wird noch dadurch erböht, dag >» der Um Hebung von Tripolis mindestens MO Leichen nnbestotiet liegen. Tripolis. Der gestrige Tag und die Nacht sind, ab geieheu von einem A n g r i s > s v c r s u ch e . der abeiids gegen ä Uvr »ilternomincu wurde bis jetzt ruhig ver laufen. Die Kitterungsverhalsvisfe habeu keine radioielc- grapbischeu Nachrichten ans Tobruk, Derna, Benguasi und Homs gugelafsen. Tripolis Uebee die Wirkung der aus das iürkiiche Lager von einem Flieger geworfenen Bomben wuo gemeldet: Bier aus einer Höbe non Wo Nietern geschleu derte Bomben erplodiertc» mitte» »nier den Lünen, die mit lauten Lchreelensrusen nach allen Richtungen sloben und in Landhöhluiigcn Bnsliichl juchten. Nicht ein einziger Loldat dachte daran, auf die Flugzeuge zu schiefun. Koustantiaopel, i Priv. Tel.» I m a m N a I> j a meldet aus Jemen, er erwarte de» Besebl, mit »einer groben Streitmacht die Italiener i» Eriilhraea ano>. greifen. 1lo>»stanti»op,ll. Die Pforte veröffentlicht ein .'»irlular des Ministeriums des Inner», in dem genaue Insirni, trauen darüber gegeben werde», wie alle bisher nur non de« Ottomanen gezahlte» Steuern und Abgaben auch auf die I talicuer augcwcndet werden tollen. Die lürltichen Behörde» tolleu die ttalieui'chen Ilnteriiehm- »ngeu wie ottvmanlichc behandeln und alle Massnahmen, die zur Sicherung der Steuerzahlung für die Ottomanen in Ärasi sind, auch aus die Italiener anwenden. Hiernach ist z. B. der Berlau» von oiüteru ohne Intervention öer deutsche» iooninln zugelanen. Ein Oberleutnant unter schwerem Berdacht. Breslau. Der ehemalige Oberleutnant Ernst Ferdinand Nebel ist verhaftet worden wegen Bersührung einer Minderjährigen und wegen Berdachis, an der Ermordung -er Elfriede Ludwig beteiligt zu sein, die am Id. Oktober trüb im Südpark erdrosselt auigesnuden wurde. Nebel hatte sich am 20. Oktober vor dem Kriegs gericht der 10. Dinisrou wegen sittlicher Vergehen im Wieder- ainiiahmevcrfahren zu ocrautworien und war srcigesprochen worden. Pcrhastcte Mädcheuhaodler. Altona. Die Polizei verhaftete hier einen Spanier, einen Ungarn und einen Runen nebst Frau wegen umfang reichen M ä dchenhandci s. Nene Bilderdiebjtähle. Paris. lPriv.-Tel.s Aus dem Museum von Liicux sind, wie setzt bekannt wtrd. gröbere Mengen von Bildern, Münzen und seltenen Büchern » c r i ch w u n d e n. Der Diebstahl wurde erst gestern abend entdeck!, dürste aber schon vor längerer Zeit verübt worden sein. Neue Feuersbrunft in Äonstautiuopel. Kounantinopcs. lPriv.-Tcl.) Im Stadtteile Galata wurde das Juden viertel durch eine Feuers- b r u u st fast völlig eingeäi'chert. Kretas Bcrciniguog mit Griechcoland. Athen. «Eigener Drafttbericht.i Die Kommission der lretiichen Nattonaluersammlung beschloss die Annabme des clugebrachten Antrags aus Prokla m i e r u u g der B crcinigung mit Griechen l a n d. Die griechische Kriegtzslotie liegt bereits ,'eii drei Nochen in Lebwcite der Stadt Kauen. Die neue chinesische Anleihe. Peking. In der Gchelmsitzung der Natioualveriamm liing wurde über die neue Anleihe diskutiert. Die Minister erklärten, dag das Geld notwendig sei zur Aus führung der militärischen Mahnahmen. Die Abgeordneten waren der Meinung, dag die Aussichten für eine Beendi gung dcr Fciiiüieligkeitcn gute seien, in welchem Falle die Anleihe nicht notwendig wäre. Schliesslich wurde beschlossen, die Angelegenheit telegraphisch dem Ministerpräsidenten Manichitai zu nntervreiien. Berlin. «Priv.-Del.t Julius Stettcnhei m war heute anlässlich »eines 80 Geburtstages Gegenstand unzähliger Einungen, vor allem aus literarischen und iünstleriich.n Kreisen. Unter den Gratulanten befanden sich Aiuvn v. Werner, Professor Schauer, die Abgeordneten Basier»»,»,, und Draegcr, Anna Schramm und niete andere. Berlin, iPriv..Tel.» Eine Biätieriuclduug. dag dir bekannte Operettendiva A »nie Di > l e n s eine» Selbst »lordneriuch iinteruomuieu habe» soll, bestätigt sich nichi. Annie Tirt'ens hat vielmehr nur aus Versehen eine zu starke Dosis des ihr vom Arzt verordnetcn Beronals ge iiommeu. Tie Künstlerin, die mit ihrem Gatten, dem Frei Herrn u. Hammerstein. aus ihrem Lchlosie Nanua in Nieder, öfterreich weilt, vesinde: sich bereits au ft er jeder C> e i a h r. Berti». Heute krüi» wurde der Arbeiter Hart- in a » u . der am 28. Januar die Arüeiterssra» Gorgotwvsti bei Stolpe ermordet und beraubt lfatte. nn Lnue der Straf a un-alt Plötzenjee h i na e richtet. Berti». Als die Beriiiuserin W : l d 0 a g e n heute vor mittag die Lripsiger Strafte au der Ecke der Wilnrlnlsftrafte überichritt, stürzte sie vor einen Automobilomuivits. wurde zur Seite ae schien der! und erlitt schwere 2-er!etziiu>;eu. Berlin. Die Polizei verhaftete eine sieben- löpsigc Bande, die zahlreiche Ltraftenräubereien »er übt hatte. Sie hatte u. a. i.i der st!acht vom G. Oktober Pai i Belling ans der Fruchtstraste verichleppi, mifthaudelt und beraubt. Bremen. Die B r e m iiche n Z i a a retten- u n d T a b a k g e i ch a s t e haben gestern abend die Kündigung sämtlicher organisierten Arbeiter beschlossen, falls die Ar beiter in den uom Ausftand betroiieucn Finnen die Arbeit nicht bis Freitag, den l. stiovernber, wieder auinebmcu. veriliche; uns Zäcdrircdr;. Dresden, 2. November. —» Se. Masestät der .König kam heute vorurtttog von Pillnitz zur Erledigung vvir Regier»ngsgei'chäslan ins Residenzichloft, wohnte um 12^1 Ilin in der evangelischen Hoi- und Lophieukirchc der ilebergabc der hergestellte» Krupta mit den 7 Särgen der im 17. Jahrhundert dpi» bekgeietzici, Fürstlichkeiten bei und besichtigte im Anschluß daran das Innere der Kirche. -- Der feierlichen Eröffnung des Landtages am kommende!, Donnerstag Mittag im Thrnnsaale des König lichen Restdcuzschlosics durch Se. Majestät den König werden einige Sitzungen zum Zwecke der Konstituierung der beiden Ständekammern norausgehen. Tie .Zweite Kammer tritt erstmalig am Dienstag, den 7. November, abends 0 Ubr zniamwen. nachdem die aus dem Präsidium des letziverilosienc» Landtages bestehende Einweisungs- tommissio» die Miisiven der Kamme,Mitglieder entgegen genommen und geprüft habe» wird. In dieser ersten Sitz ung erfolgt die Teilung dcr Kammer in ssinf Abteilungen und deren Konstiiniernng. In der zweiten Präliminar sitzuitg am Tage danach in der Zweiten Kammer wird das Direktorium dieses Hauses gewöhn. Die dritte Präiimi nariitznng der Zweiten Kammer am Donnerstag bringt die Bervslichtung der Abgeordneten durch Eid bczw. -stand schlag durch den Präsidenten. Die Erste .Kammer, zu deren Präsident wiederum Se. Erzellenz Herr OberftmarschKl Wirkst. Geh. Rat Gras Vitzthum von Ecknädt Lichieumaldc vom Könige ernannt worden ift. wühlt in der ersten Prü- liminariitzung am 8. November die übrigen Mitglieder ihres Direktoriums. Bizepräsident wird uoransnchtlich wieder Herr Oberbürgermeister Geh. Rat Dr. Dr. ing. Beutler Dresden, erster Sekretär Herr Oberbürgermeister Sie rcdöne Helena. Nach der gestrigen Ausführung der Biisso-Oper „Die ichöne Helena" durch das Münainer .Künstler Theater erscheint cs nötig, z» ,'agen. wer Offen back iit der Belle Hälöuc eigentlich ist. Eins jcdcnsalls nichi: herrenloses Gut, dessen sich die Erperimcn tiersuchr ohne weiteres so bemächtigen kan», daft ein Musiker kaum noch etwas bei ihm zu knn hat. Ottenbach ist einzia in seiner Art geblieben, auch er hat Nachahmer gesunden, ohne daft semand imstande ge weien wäre, ihn auch nur annähernd zu erreichen. Geist, 'Witz, Anmut im ttebermut, selbstverständliche Keckheit und Er- sindungdgave sind eben originelle Eigenschaften, die sich nicht nachahmen lasten. Der Reiz der vikanien, feurigen, istaratteristiichen Musik mit der allerpersüiilimsteu Note ist unvermindert. Kenn es steck! der echte Genicinnicii in iln, der sich wie dgs Radium nicht nbuntzt. Die Musitliteratur besitzt starte Probe» seiner ticicren und edleren Beran lagung in „Fortunios Lied" und der reifsten Schöpfung «eines Lebens, ui „Hvsfmanns Erzählungen". In der Blüte seiner Lchassenstrast bevor,ngic er. bestimmt durch den Zug der Zeit und die Neigung, die Dinge im Hohl spiegel zu sehen, das leichte, pikante Genre, das durch ihn nicht >iur in, Paris des zweiten Kaiserreiches, sondern in der ganzen Welt unerhörte Triumphe feierte, Triumphe, die rauichenb bis in uniere Tage nachklingen könnten, denn der Flinte echter Schöpf,'rtrast ries sic hervor. Die Freude, die OtienbachsMusit »och heute erregt, ist stärker als die ver rauschte Zeit ihres Entstehens, sie hat nicht gealtert, ist nicht schal geworden, ihr Eiprit, ihr ausgesprochen dramali'cher Charakter, ihre Lebendigkeit reiste» immer wieder fort. Wer Sehnsucht hat. allerlei drückende Alltagswrgcn in einem befreienden Lachen ivegzuschwemmen. kann bei Osfenbach Erfüllung finde» — ;»> Erauickung in ernsten, feierlichen Stunde» eignen sich seine übermütigen Weilen selbstver stäudlich nicht, für die Bedürfnisse des Seelenbades stehen ja auch ander« fkvvstweH« zu Gebote. Auch das Genre Otienbachs ist entartet und verzerrt worden durch die modernen Schwänke pariieriichcr Abkunft. in denen Grazie znr Clownerie. Witz zur Zote und Frivolität zur Eindeutigkeit vergröbert wurden. Mcil- ha-: und Hal' vii hätten, was immer auch gegen sic ge stuft werden mag, die lässige Eleganz dcr Boulevards, die reizend geschickte Art, zu pointieren und Pointen nmzu- biegen. lieber den starken Dingen, die gesagt wurde», lag ein Schleier, ein 'Verstehen, das mit den Augen zwinkert: das ist zwar nicht sehr bieder, aber recht gefällig. Dast natür lich ans ehedem höchst aktuelle Anspielungen in Ottenbachs Busronerren Stand der Jahrzehnte gesunken ist. kann sa keinen irgendwie wundernehmen. Wenn hier eine säubernde Hand mit Geichmack walten und veraltete Schlager durch neue, ivirkuiigsvollere ersetzen würde, lv könnte mir» das nur mit ehrlichem Bergungen begrnstev und sich der blankgeputzte» Kostbarkeit freuen Dabei könnte es immer noch Ketzer geben, denen eine ganz un verfälschte Belle Hk sine die am »reisten smrrpathttche bleibt. Nim aber hat der groste .Zauberer aus der Schumann inane in Berlin, Professor M a x R e i n h a r d t. ci„ Offen bachichcs Kroniuwcl aus seine Wette ausgestattet und für die Freurdenzeit in München eine groste Attraktion daraus gemacht. Ed wäre kleinlich und unrecht, zu leugnen, dast Reinhardt mit seinem Regisseur Berthold Held fick auch hier als Mann der verbrüfsendsten Einfälle, als Meister in der Schaffung reizender Einzelheiten und überraschender 'Nuancen zeigt, aber aller Aufwand ist eigenitich vertan, und die lünstleriichen Absichten des Spötters und Ironikers Ottenbach wurden nicht scharf geling hcraiisgehvben. Gab er auch in der Belte Hl'll.'me eine Parodie ans den Stil dcr „Groste» Oper", das reine Musikerblut schlug doch kräftig bei ihm durch. und die Karftiletten. Kadenzen, die »,v,attische Zierlichkeit seiner Instrumentatio» waren durchaus ernst gemeint. Das Münchner Künstler-Theater brachte auch nicht Ottenbach, sondern Meilhac und Halävn. und diesen nicht ionderlich eipritvoll. Der Dialog ist nicht v«rcinfachl, im guten Sinne modernisiert und schlagkräf tiger gemacht. Hindern eher noch verbreitert, bis zur Er müdung waren Züge herausgeholt, über die man früher hiinvegglitl. um sich an d>» pikant graziö'en Einfällen der Musil zu erfreuen. 'All das bübiche blanke Fleisch, das so unbekümmert und fröhlich präiciftieri wurde, selbst die Lanibrücke durch dir ganze Parkeltbreite zur Bittme ver mochten keine volle Entschädigung für die Mängel der Ans sülunug zu bieten. Die „Schöne ttelena" ist lein heiliger Gral, gcwist nicht, aber den Respekt, den man vor einem wirklichen .Kunstwerk haben must, verdient sie auch. Ist cs für den zweiten Alt mit dem musikalisch noch beute leuchtende» Duett wirklich nötig. daft im szenischen Arrangement alle Koittcanenzen gezogen werden. Die tünstlerttchc Wirkung war bei ganz einfachen Ausführungen olme Apparat nicht geringer. Was der Musil angeian wird, ielvsthcrriich, olme Berücksichtigung der Abiichtcn des Komponisten, mar nicht inrincr erfreulich. Kapellmeister n. Z e »r l i » s I n vorn Prager Theater dirigierte die non Piltrich cinstudiertc Aufführung., Cr Ichft io dezent begleiten, dast ungünstig Sinende ott nickfts hörten. Für die Geiangsleisttüigen anr der Bühne war er wohl Nicki! nerantwortlich. — tun die Freilreii ist es etwas Schönes, aber nrclft in einem mniitaliicheii Enremble. Der Helena hat Ottenbach Geist und Witz »erliesten als Zugaben zu ihrer sieghaften. Sckrönvett und dem Charme, ihres Wesens. Die Helena, um die das Grieche»»»!! tu de» männermordeiidcn Streit zog, wird Geist wobt nicht veienen haben, denn in Wahrheit ist sie das Sumvol für das in pblegmatiicher Ruhe verharrende Ewig Weibliche, nur das sich die Männer die Köpfe eiiischlagcn. P h i l a Wolfs hatte als Helena Momente, in denen sie so schon war. dost um sie ganz gut der trojanische Krieg entbrennen tonnte. Spiel und Gesang waren nicht blendend, aber der Bortrag überraschte durch seine Züge. !m zweiten Ait tar sie das Ihre für die Rolle mit der rulngen. ielbstvcrsiändlichen Sicherheit, die nicht indezent wirken kann. Man kann ihre Leistung nickt an der von berühm ten Helenen messen, aber sie bestand in Ehren. Pari» war: Herr Baume ans Prag, cm schöner, junger Mann mit
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview