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Dresdner Nachrichten : 09.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189609099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-09
- Tag1896-09-09
- Monat1896-09
- Jahr1896
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- Dresdner Nachrichten : 09.09.1896
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Hosnackrichten, Die Kaisertagc in Göilitz. Feitkommeis! Muthmußlichc Witterung: Politisches. Die Breslauer Kaisertage haben mit einem Vollklang seltener Art geschlossen, indem sie nach all' den, Schönen und Erhebenden, das sie auSzeichnete, noch den kaiserlichen Toast auf dem Parade diner in Görlitz brachten. Dieser Toast ist geradezu als ein kultur geschichtliches Ereignlß zu bezeichnen, so grundlegend und bahn brechend ist die Auffassung der monarchischen Regentenpflichten und die Umgrenzung der modernen Aufgaben der hohen europäischen Politik, die sich darin kundgtebl. Roch niemals, das darf kühnlich behauptet werden, ist aus dem Munde eines so gewaltigen Herrschers, wie es der Träger der deutschen Kaiserkrone ist. ein so offenes, rückhaltloses Bekenntnib zu der friedlichen Fortentwickelung der Völker ergangen, noch niemals ist von solcher Stelle aus die Gemeinsamkeit der europäischen Kultnrinteressen in so klarer, ticfinniger Weise betont worden. Zugleich läßt aber auch die hinreißende Macht der Ueberzrugung, die die klangvollen kaiserlichen Worte durch weht. den gewaltigen persönlichen Eindruck ahnen, den die Breslauer Tage auf den Kaiser gemacht haben, und man braucht nicht erst zwischen den Zeilen zu leien, um zu erkennen, daß Kaiser Wilhelm in Breslau eine Friedenssicherheit ganz ungewöhnlicher Art erlangt haben m üsse. Aus dirkeni frohen erhebenden Bewußtsein heraus Miellen dem kaiserlichen Herrn die Worte mit herzbewegender Gewalt aus der Seele und formen sich zu einer Macht des Ausdrucks, die unvergleichlich ist. Tank, innigster Dank sei dem Kaiser für dieses hohe, heilige FriedenSgelöbniß. ebensolcher Dank aber anch seinen Berathern, die durch ihre Weisheit die politischen Voraussetzungen zu schaffen verstanden, unter denen die kaiserlichen Worte allein gesprochen werden konnten. Nach diesem glänzenden Schlußakt der Breslauer Kaiser- begegnung kann die „Kritik* derjenigen deutschen Blätter, die sich zum Nörgeln berufen fühlen, im Einzelnen ohne Weiteres mit Stillschweigen übergangen werden. Es genügt, die be dauerliche Tbatsache festzustellen, daß in einem Theil der deut schen Presse überhaupt eine so schwere Verkennung der natio nalen Interessen möglich ist, um die Erkenntniß des hohen Werthes eines deutsch-russischen Einvernehmens zu verdunkeln Wie grenzenlos thöricht und kurzsichtig ein solches Ver halten ist. läßt sich am besten ans de» geflissentlichen Bemühungen zur Verkleinerung der Breslauer Vorgänge, die in der französischer und englischen Presse gemacht werden, erkennen. Dabei trete denn freilich, da chatsächliche Anhaltspunkte durchaus nicht vor handen sind, die seltsamsten Verdrehungen und verschrobensten Behauptungen zu Tage. So will der „Figaro" entdeckt haben, daß Kaiser Nikolaus H. an der Seite Kaiser Wilhelm's eine „trübselige Miene" zur Schau getragen und „verloren in die Ferne tviellcicht in der Richtung nach Paris?) geblickt" habe. Einer ernsthaften Widerlegung bedarf eigentlich eine solche Albernheit nicht. Immer hin kann man ober davon Akt nehmen, daß die „Schles. Ztg." demgegenüber ausdrücklich erklärt. Kaiser Nikolaus II. sei „sichtlich äußerst frisch und lebhaft gestimmt gewesen" und man habe ihm „das Behagen und die Freude, die er bei dem Ritte durch die Stadt neben unserem Kaiser empfand, deutlich ansehen können". Aus eine etwas andere Manier greift der Londoner »Standard" die Sache an, um seinen Lesern die Ueberzrugung beizubringen, daß die Breslauer Septembertage eigentlich ein Fiasko für Deutsch land bedeuteten. Das von Lord Salisbury inspirirte Blatt meint nämlich, die Thatsache, daß Fürst Bismarck nicht in Breslau ge wesen sei. wäre für den Czaren der „größte Vortheil". ES heiße nichts Anderes, als daß die Hegemonie Deutschlands auf dem Kontinent ihr Dasein bereits hinter sich habe und daß nunmehr Rußland und Frankreich an Gewicht sich Deutschland gleichgestellt hätten. Dunkel ist der Rede Sinn. Daß Rußland und Frankreich inferiore Kontinentalmächte seien, hat auch vor der Breslauer Begegnung in Deutschland wenigstens kein vernünstiger Politiker geglaubt. Sollte das in England bisher anders gewesen sein, so würde sich daraus allerdings die Reihe schwerer Niederlagen, die England in der letzten Zeit in den schwebenden internationalen Fragen erlitten hat, psychologisch erklären lassen. Die Bemerkung betreffs des Altreichskanzlers aber paßt vollends ganz und gar nicht in die Situation. Es hieße Eulen nach Athen tragen, wollte man immer wieder und wieder betonen, daß die Breslauer Kaiser lage durchaus derjenige» Politik entsprochen, die Fürst Bismarck niemals aus den Angen verloren hat, selbst dann nicht, als irr- thümliche Auffassungen in den leitenden russischen Kreisen einer deutschfeindlichen Strömung am russischen Hose Vorschub leisteten und Deutschland zu Sicherheilsmaßuahincn in seinem eigenen wie ini allgemeinen europäischen Interesse zwangen. Mag also auch Fürst BiSmarck persönlich In Breslau bei der Begegnung der beiden Kaiser nicht zugegen gewesen sein, sein Genius war es doch, der über jenen Tagen schwebte und der Politik, di« dort ihre feierliche Bekräftigung fand, die höhere Weihe gab. Wenn trotzdem et» so gewiegter Diplomat wie der englische Premierminister a»S den Breslauer Ereignissen einen Gegensatz gegen die Bismarck'sche Politik hcrausfinden will, so ist eine so auffällig falsche Schluß folgerung nur aus dem Bedürsniß Lord Salisbury s, sich selbst über die Wahrheit zu täuschen, zu erklären. Daß ein derartiges Bedürsniß an amtlicher englischer Stelle vorhanden sein könnte, dars man nach Lage der Sache als höchst wahrscheinlich betrachten, wenn man bedenkt, daß offiziös als Ergebnis; des EzarenbesuchS in Breslau die völlige Uebereiustlmmung der leiten. des Dresdner Orpheus. Binnenschikssahrts-Verband, Gerichtsverhandlungen. „Renaissance. den deutschen und russischen Staatsmänner so wohl bezüglich der Gelammt läge als auch hinsicht lich aller gegenwärtig schwebenden Fragen fest- gestellt worden ist. „Einer so rückhaltlosen Ankündigung des Ein verständnisses der deutschen und der russischen internationalen Politik", schreibt mit vollem Recht die „Nat.-Ztg.", „wird überall in der Welt hohe Wichtigkeit veigemessen werden." In London insbesondere wird man erkennen, daß England nunmehr für absehbare Zeit jede Hoffnung aufgcben muß, die deutsche Politik für seine Sonder interessen einzufangen. Noch unmittelbar vor der Breslauer Zu sammenkunft ergingen sich die leitenden Londoner Blätter in ent gegengesetzten Betrachtungen, indem sie die Erwartung auSsprachrn, die lvon der englischen Phantasie selbst konstruirte) „neueste Schwenkung" Deutschlands in der orientalischen Frage bedeute eine Annäherung des Berliner Kabinets an die englische Auffass ung. mit den Türken müsse jetzt ein für alle Male gründlich ab gerechnet werden. Es heißt gewiß die Bedeutung der Breslauer Kaisertage nicht voreilig überschätzen, wenn man sich zu der Mein ung bekennt, die nächste Zukunft werde auf der Grundlage der in BreSlau gepflogenen Unterhandlungen das genaue Gegentheil lener englischen Auffassung als richtig erweisen, indem sich den englischen Jntriguen überall, wo sic auf's Neue versuchen sollten, Verwickel ungen anzuzctteln, der einheitliche Friedenswille des in Waffen mächtigen Kontinents entgegenstellen wird. Ueberhaupt dürfte es in diesem Zusammenhang angebracht sein, einmal wieder ausdrücklich zu betonen, daß wir England gegenüber nach wie vor „im alten Recht" stehen. Der größere Theil des deutschen Publikums, der keine englischen Zeitungen liest, möge es sich ausdrücklich gesagt sein lasten, daß die Verrohung des Tones in der englischen Presse gegenüber Deutschland chronisch geworden ist. Man kann unmöglich alle die pöbelhaften Exzesse, in denen sich selbst die besten englischen Blätter gegenüber deutschen Zuständen und Persönlichkeiten ergehen, reaistriren. Ab und zu verlohnt es sich aber doch, einige der saftigsten Leistungen dieser i>,i>°. Mittwoch, v. Teptiir. maßregeln, welche innerhalb der russischen Regierung gegen Teulyh land erwogen würde», schreibt der Petersburger Korrcsvoudeut der „Nat.-Ztg", daß mit dem Ministerium des Innern Verhandlungen schweben, ebenluell den Gutsbesitzern der östliche» Provinze» Preußens die billigen Arbeitskräfte aus Polen und de» angrenzc» den liltauischen Gouvernements für dte sommerlichen Feldarbeiten zu entziehen, daß verschiedene Vergünstigungen im Grenzverkchr aiisgehoben werden sollen, auf welche man deutscherieits besonderes Gewicht lege, daß die Zollämter zur strengsten Beobachtung der Zollformalitäten anaehalten werden sollen re. Für die ans Deutschland mit Passagieren oder Maaren kommenden Pserde dürste ebenfalls eine veterinäre Besichtigung unter Erhebung einer Gebühr eingesührt werden. Berlin. Wie verlautet, wird Generalleutnant v. Honbaner. Inspekteur der Feldartillerie, als General der Artillerie demnächst in den Ruhestand treten. Görlitz. Die Generalidee der heute mit einem Kriegsmarschc begonnenen großen Manöver lautet: Eine Ostarmec hat eine Westarmee in Breslau eingeschlossen. Zum Entsatz werden Truvpe» in Sachsen und in der Mark zusommengezogen. Tie Truppen beider Gegner setzten sich heute früh dem an sie ergangenen Armeebefehl gemäß aus den befohlenen Linien in Bewegung. Das Hauptguartier des Feldmarschalls Prinzen Georg von Sachie» bei der Westarmee wirb von Dresden nach Bischofswerda verlegt. Generaloberst Gras Waldersee wird sein Hauptguartier bei der Ostarmee voraussichtlich noch heute nach Krobnitzverlcgen. Der Kaiser hat sich heute früh nach Pommritz in das Manövergeländc begeben. Das Wetter ist trübe und war heute früh regnerisch. Görlitz. Die Kaiserin gedenkt heute Abend halb 11 Uhr zur Feier deS Geburtstags des Großherroas von Baden nach Karls ruhe zu reise», um zugleich die Glückwünsche deS Kaisers zu über bringen. — Zu den Ordensauszeichnungen, welche der Kaiser von Rußland verliehen hat. ist noch zu erwähnen, daß der General- adiutant des Kaisers und Chef des MilitLrkabtnets General v. Habnke den St. Andreasorden, der Oberhofrnarschall Graf zu Enlcnviirg den Alexander Newski-Orden mit Brillanten und der Chef des Civilkabinets Wirkt. Geh. Rath v. LucanuS den Weißen Adlerorden erhalten haben. Görlitz. Der heutige Manövertag endete zu später Mittags zeit. Die Kavallerieoivision T der Ostarmee, welche die Gegend von Gröditz erreichen sollte, beschränkte ihr Vordrängen und blieb unweit des Löbauer Wassers stehen. Die Kavalleriedivlsion der ^».^i''öreifen,damitd!edeuffchenLcicrwissenworansie. Westarm« verzichtete daraus, den Flußüberaang zu forciren und Lage,? zu we^ "g, .sich, westlicher Richtung zurüA.. Vereinze--eS Ein- Tagen aus Anlaß eines Falles getrieben wurde und noch getrieben wird, der dem Sprecher des Unterhauses in Deutschland begegnet ist. Die Sache hat folgende Bewandtnis;. Der Sprecher des englischen Unterhauses reiste lüngst mit seiner Frau und einem Bekannten nach Bad Homburg. In Köln wurde bei der Zoll revision ein Spiel Plguelkarien bei den Reisenden vvrgefundeii das darauf der vorschriftsmäßigen Zollbehandlung unterzöge» wurde. Das Alles ist vollkommen ordnungsmäßig vor sich ge gangen, und den engiiichcn Reisenden ist auch nicht ein Härchen ichärfer gekrümmt worden, als das Gesetz es vorschreibt. Ucker diese von A bis Z korrekte Behandlung, die dem „Ersten Gemeine» des Vereinigten Königreichs" in Deutschland ^utheil geworde! war, begann alsbald die gesammte englische Presse ein heiseres Wulhgebell. Der „Daily Telegraph" besprach den Fall zuerst in folgender Tonart: „Tie Rohheit der deut'chen Beamten ist sprich wörtlich. . . . Der Sprecher des Hauses der Gemeinen ist nicht der einzige englische Reisende in Deutschland, der in diesem Sommer unter dem unzulänglichen Betragen und der Frechheit der deutschen Zollbeamten zu leiden gehabt hat, deren Unwissenheit und Rohheit sich die Waage zu halten scheinen. . . . Die Rohheit, der Mangel an Höflichkeit und das ganz und gar ungebildete Benehmen der Deutschen sind weit und vielt zu bekannt, als daß sie noch eines besonderen Kommentars bedürften, aber auf irden Fall ist eS hohe Zeit, daß ein derartiger Barbarismus (sic!) beseitigt wird." ES zuckt einem unwillkürlich in den Fingern, wenn man das liest. Auch ist diese widerwärtige Schimpferei nicht etwa auf ein oder das andere Blatt beschränkt, sondern die ganze englische Presse von oben bis unten stößt in dasselbe Hom. Aus der Ruhe wer den uns freilich diese fortgesetzten Herausforderungen der englischen Presse nicht bringen. Wir denken einfach: „Der PrrßmopS aus dem Bulldoggstall — Mag immer uns begleiten; — Denn seines Bellens lauter Schall — Beweist nur, daß wir reiten." Damit wir aber stets fest im Sattel sitzen bleiben, dürfen wir keinen Augenblick vergessen, welcher Art die Gefühle sind, die das eng lische Nationalempfinden uns gegenüber hegt, und wie verschieden dre Richtung ist, in der sich die beiderseitigen Interessen bewegen. Die Auffrischung dieses Bewußtseins unterlassen, hieße das Kolorit der Breslauer Kaisertage in seinem einheitlichen Grundtone beein trächtigen. Kervschretb- und Kernsprech-Berichte vom 8. Septbr. Berlin. Die Errichtung einer besonderen DiSzipliiiarkamm« für die Beamten der deutsche» Kolonie steht dem Vernehmen nach unmittelbar bevor. — Die Allgemeine Handweckerkonferenz wurde heute früh halb 10 Uhr hiersclvst eröffnet. Seitens der Regierung waren erschienen Geh. OberregierungSrath Dr. Sicffcrt aus dem Handelsministerium, der Verfasser des Gesetzentwurfes betreffend Abänderung der Gewerbeordnung zur Organisation des Hand werks, ferner Geh. Rath Grüner beim Reichsamt des Innern. Der Vorsitzende desCentralaiisichusses des deutschen Jnnunasverbandes. Obermeister Frisier, leitete die Verhandlungen durch ein übersicht liches Referat über die Handwerker-Organiiatlons Vorlage ein. Daran schloß sich eine lebhafte Diskussion, in die auch die Vertreter der Regierung elngriffcn. Es wurden zahlreiche AbänderunaS- anträge einaebrocht. Nie bei der vorjährigen Konferenz sollen die Ergebnisse Iväter offiziell veröffentlicht werden. Die Konferenz wird drei Tage dauern. — Der Deutsche AnwaltStag tritt am 16. September hier zusammen. Zn demselben haben sich etwa UM Tbeilnchm« gemeldet. Unter den Ehrengästen befinden sich Staatssekretär Dr. Nteberdlng und Instlzministcr Schönstedt — Es ist hier die Rede von einer demnächst bevorstehenden Veilobung der jüngsten Schwester der Kaiserin, Prinzessin Feodora von Schleswig-Holstein mit einem der jüngeren Brüder des Groß- heuogS von Mecklenburg-Schwerin. Prinzessin Feodora kennt dle Brüder deS GroßherzogS aus Dresden, woselbst sie das Nitzthnm'sche Gymnasium besuchten. -- Pastor Göhrc. der lüngst sein Amt nicdergelegt hat, wird als Redakteur in die Naumann'sche „Die Zeit" «intretrn. — Ueber angebliche zollpolitische WiedervergeltnnaS- areifen der Artillerie war bedeutungslos. Die Fürstliöhkeiten und fremdherrliche» Offiziere trafen halb I Uhr mittelst Sonderzuges aus dem Manövergeländc hier ein, der Kaiser jedoch erst halb 4 Uhr. Abends 7 Uhr findet bei den Majestäten ein Festessen für die Provinz statt, um halb 9 Uhr eine Serenade des Görlitz« KrrissäiigerviindeS. Löban. Die snpponirte Ostorince hat eine Wcstarmec in Breslau eingeschlossen. Zum Entsatz treten eine Westabtheilung, das 12. und ein kombinirtes 18. Armeekorps unter Generalfeld- marschall Prinz Georg von Sachsen ein. Eine Ostabtheilung, 5. n. 6. Armeekorps, unter Generaloberst Gras Waldersee. ist be auftragt. den Entsatz zu verhindern. Die Ostabtheilung stand vor Beginn der KriegSmärsche in Görlitz, die Westabtheilnng der bis Banken vorgeschobenen Kaballeriedivision bei Dresden »nd wird in Dresden konzentrirt. Der Kaiser traf um 10 Uhr im Manövcr- gelände bei Kleinradmeritz, nördlich von Löbau, ein und begab sich zur Beobachtung eines etwa halbstündigen Artillerietampfes nach Weißenberg. Prinz Albrecht von Preuße», Graf Waldersee »nd die fremdherrlichen Offiziere hielten auf einer Anhöhe nördlich von Kleiuradmeritz. Der Nachrichtendienst wird durch Kavallerie und Rad fahrer versehen. Dl« Witterung ist günstig, das Gelände hügelig, jedoch übersichtlich. Der Kaiser fuhr nach Abhaltung einer längeren Kritik unter dem Jubel der Bevölkerung um 3 Uhr 30 Minuten mittelst Sonderzuges von Weißenberg ab. Alle Ortschaften sind festlich geschmückt. Bautzen. Bei der Einfahrt in Löbau fuhr der Ebersbacher Zug, dessen Bremse beschädigt war. auf den Personenzng Görlitz- Bautzen. Vier Wagen wurden beschädigt. Unter den Passagieren entstand eine allgemeine Panik, doch «eignete sich kein schwer« Unglückssall. * Kiel. Prinz und Prinzessin Heinrich und Prinz Waldemar verabschiedeten sich 6 Ubc 4b Min. an Bord des „Polarstern" »on dem russische» Kaiserpaare und beaben sich sodann ans die „Hohen zollern", von der aus sie die Abfahrt beobachteten. Im Augen blicke der Abfahrt des „Polarstem" donnerte von den Kriegsschiffen der Salut. Die Kapelle des „Polarstern" spielte die prc»l;iirhe Nationalhymne. Beim Pcissire» der „.Hobenzollern" feuerte der „Polarstern" den Salni ab. Die Manwckaslcn aller Schnse gn'ij; ten mit lebhaften Hnrrahs. Die Abreise erfolgte 7 Uhr 5 Min. Kiel. Nach der Mittagstafel nahm das rimüch: Kaberpia» die Vorstellungen des kvmniandircndcn Admirals o. Knorr, der Geschwadcrchefs Nieeadmiral Koerser und Konireadmiinl Brrandon sowie der sonstigen Flaggoffiziere und Kommandanten der Schüfe der Manöverflotkc entgegen. Die Mniestatcn beehrten den tom mandirendcn Admiral und andere Offiziere nut einer längeren Unterhaltung. Später iintcriiohni die Kaiserin von Rußland mit der Prinzessin Heinrich und dem Prinzen Waldemar eine Soazier fahrt nach Düsternbrook und dem Kaiser Wilhelm Kanal und be sichtigte die Brücke von Lcveiisan. Der Kaiser von Rußland be sichtigte mit dem Prinzen Heinrich von Preußen das 8- aggichiss des ersten Geschwaders „Kurfürst Friedrich Wilhelm", iodann den Kreuzer „Kaiserin Augusta", wobei das Saliltiren nnd das Para diren aui ausdrückliche» Wunich des Kaisers unterblieb. Um halb 4 Uhr begaben sich der Kaiser und Prinz Heinrich an Bord der Panzerschiffe.Brandenburg" und „Wörth". Schließlich wurden einige GcichützÜbungen vorgenommen, an denen der Kaiser leb haftestes Interesse nahm. Kiel. 7 Uhr 38 Minuten traf der Kronprinz, von Plön kommend, hi« ein. — Um 8 Uhr 30 Minuten lies völlig iin«w>rtei die aus 51 Schiff-» bestehende von dem kommandirciiden Admiral v. Knorr befehligte Herbstnbnngsflotte in de» hiesigen Hasen ei». Tielclbe war am 2. ds. M. »ach der Nordsee von hier in See gegangen. — Nach dem Vorbeimarsch der Ehreiikoiiipngnie aus Anlaß deS Empfangs der russischen Maiestäten verabichiedete sich der Kronprinz und fuhr nach Plön zurück. Das russische Kaiier- tzaar begab sich mit Prinz und Prinzessin Heinrich nach dem Schloß. AiS die „Standarte" in dem Hasen sichtbar wurde, gab die ganze Flotte Salutschüsse ab. Um 1 Uhr fand größere Mittags tafel statt. Zu derselben waren Einladungen ergangen an da» nmwoiN, qrnapsuz
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