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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 20.07.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-07-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191507208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19150720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19150720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1915
- Monat1915-07
- Tag1915-07-20
- Monat1915-07
- Jahr1915
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Frankenberger Tageblatt Bezirks- W Anzeiger MMt für die MM MOuM-ms-W Mi, dir KSiiM MM «»d dm Ml-i z« K«trz i. §«. -,»» R-ß°„S <» S- - D--» u»d L » k I. Dienstag, »e» 20. JM1S15 74. Jahrgangs 18S Seefischverkaus unter stadträtlicher AuMt am Dienstag, de« 2«. Juli 1S1S. Schellfisch, das Psund zu 32 Pf. Verkaufsstellen: Grünwarenhändler Haubold, Chemnitzer Straße, und Grünwarm- Händlerin Müller, Winklerstraße. Gemäß 8 3 der „Bekanntmachung, betreffend HerstellnngSverbot für Baumwollstoffe", bewilligt das Krtegsimnisterium, Kriegs - Rohstoff - Abteilung, allgemein folgende Ausnahme«: I. Den vom Herstrllungsverbot betroffenen Betrieben wird gestattet, auch nach dem 1. August 1915 1. ohne Rücksicht auf die anzufertigrnde Ware aufz«arbeiten: ^i« nachweislich bereits bei Erlaß des HerstellungsverboteS durch die verfügende Behörde entweder im eigenen Betriebe vorhanden waren oder sich für ihn zu Ver» edlungSzwecken (Zwirnen, Färben, Bedrucken usw.) oder zur Verarbeitung im Lohn in anderen Betrieben befunden haben, b) Barne, über die schon vor Erlaß des HerstellungSverbotS durch die verfügende Behörde Kauf- oder LieferungSverträge bestanden hatten, soweit sie vom Verkäufer zwecks Ab- liefrrung bereits vor dem 12. Juli 1915 zum Versand gebracht worden sind, o) bei den mit Spinnerei verbundenen Betrieben ferner dir Garne, die bereits vor dem 12. Juli 1915 zur Ablieferung an die eigene Weberei frrtiggrstellt worden sind. 2. Garne Nr. 60 englisch und auswärts auch gezwirnt zu verarbeiten. II. 1. Betriebe, dir von der Ausnahmebrwilligung unter I Ziffer 1 Gebrauch machen wollen, haben am 1. August 1915 Anzeige über Menge, Art und Nummer ihrer am ge- nannten Tage noch vorhandrnen, unter die AuSnahmrbewilligung (Ziffer 1», b, v) fallenden Vorräte zu erstatten. ' 2 Betriebe, dir von brr Ausnahmebrwilligung untrr I Ziffer 2 Gebrauch machen wollen, haben am Schluß jeden Monats, erstmals Ende August 1915, Anzeige über dir Mrngr von Zwirn aus Garn Nr. 60 englisch und aufwärts, dir sir im abgrlaufrnrn Monat vrrarbritrt odrr zur Vrrarbeitung in Angriff grnommen haben, zu erstatten. Vordrucke zu den Anzeigen (II Ziffer 1 und 2) sind vom KriegSministrrium, Krieg»- Rohstoff-Abteilung, Webstoffmrldeamt, Berlin 8^. 48, Verl. Hedemanustr. 11, einzusordrrn. Die ausgefüllten, mit eidesstattlicher Versicherung der Richtigkeit der Angaben ver sehenen Vordrucke sind an daS Kriegsministerium KriegS-Rohstoff-Abtrilung, Sektion ^11, Berlin 48, Verl. Hedemannstr. 9/10, einzufrnden. Die Nachprüfung der Richtigkeit der Anzeigen durch Einsichtnahme der Betrieb« und ihrer Bücher, gegebenenfalls durch Vernehmung von Zeugen, wird Vorbehalten. III. Gestattet wird die Ausführung aller mittelbaren und unmittelbarm Lieferungen für die Heeres- und Marlnevrrwaltung, deren Vergebung vor dem I. August 1915 erfolgte, ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt der Inangriffnahme der Ausführung. IV. Urberschreitungrn der Ausnahmebewilligungen fallen unter die Strafbestimmung des 8 4 des HrrstellungS^erbotrS für Baumwollstoffe. Nichterfüllung der Meldepflicht wird gemäß 8 5 der Bekanntmachung über VorratSerhrbungen vom 2. Februar 1915, ReichS- Gesetzbl. S. 54, bestraft. Berlin, den 14. Juli 1915. Kriegsttti«isteri«m. KriegS-Rohstoff-Abteilung. A. m. W. b. Koeth. Große Ergebnisse * Wir wissen, daß unsere Oberste Heeresleitung die Worte vorsichtig abwägt. Wenn sie darum sagt, daß die neue Offen sive Hindenburgs große Ergebnisse zeitigte, so dürfen wir ge trost der Zuversicht sein, daß es einen mächtigen Ruck nach vorwärts gegeben hat. ES ist schon zur Regel geworden: Immer wenn Hindenburg schweigsam wird, ist er am eifrigsten für Deutschlands Sieg am Werke. Seine Berichte sind knapp, seine Taten greifen weit. So ist es auch diesmal gegangen. Wir vernahmen wenig von ihm, aber wir kannten keine Un geduld, denn wir wußten, daß der große Meister im gewal tigen Schachspiel neue Züge ersann, — Züge von einem Scharssinn und einer Wucht, wir sie seinem Genie in lieber- fülle zu Gebote stehen und zuletzt des weißen Zaren Majestät matt setzen werden. Auf der ganzen nördlichen Front des östlichen Kriegs schauplatzes sind unsere Truppen in schneller Bewegung. Die Windau ist bei Popeljany von uns überschritten worden. Dieser Ort liegt nordwestlich von Schaulrn an der Bahn von Libau nach Wilna. Nach der russischen HrereSmitteilung hat sich unser Vorstoß sogar noch viel weiter ausgedehnt, — es heißt da, daß die Deutschen von Hasenpot (nordöstlich Libau) aus Goldingen losmarschieren und im gesamten Abschnitt Schrunden—Popeljany vorrückr». Wir hoffnungslos man aus russischer Seite die eigene Lage anschaut, geht auS dem für Livland, Kurland und Estland erlassenen Befehl hervor, daß die Bevölkerung der westlich von Riga gelegenen Ort schaften ihre Wohnsitze verlassen, ihren HauSrat mitnehmen und alles Korn auf dem Halm sowie alle Nahrungsmittel vernichten soll. Auch bei Mlawa, südlich Neiden bürg, haben dir Deutschen abermals einen glänzenden Sieg davongetragrn. Schon am 18. und 20. November 1914 wurde hier gefoch ten. Wir drängtrn damals den Feind südöstlich Goldau zu rück, schritten in Richtung auf Ciechanow vor, nahmen jedoch am 15. Dezember vor überlegenem Feinde unsere altrn Stel lungen wieder ein. Doch schon am 24. Dezember fiel Mlawa zusamt den dortigr« feindlichen Gräbrn in unsere Hand; wir machten 1000 Gefangene. Später sind dann in diesem Raume verschiedentlich russische Vorstöße abgewiesrn worden. Nun mehr haben die Getreuen drS Generals v. Ballwitz drei mit aller Kunst befestigte und ausgebaute Linien der Russen im unwiderstehlichen Ansturm durchbrochen; Dzieli« und Lipa wurden erreicht, und das russische Heer sah sich genötigt, nach der Räumung von Prasznysz auf dir Verteidigungsstellung Ctrchanow—KraSnosielce zurückzugehen. Obschon aber diese Stellung seit langem vorbereitet war, wurde sie dennoch von uns in breiter Front grnommen, — aus dem Nordosten von Kölns her unterstützte General v. Scholz den Angriff, und so geriet denn di« ganze russische Linie ins Wanken. Sir ist zwischen Nowogrod und Nowogrorgijewsk im großrn Rück- zugr auf den Narrw M brgrtffrn. Drr Umfang der Kampfe der letzten Tage und ihre Ver teilung auf die ganze Front macht eS fast unmöglich, alle diese Kämpfe im einzelnen zu würdigen. Und doch sind sie alle von rinem großen einheitlichen Plane getragen, der da hin grht, Pie Russen durch konzentrische Angriffe von allen Seiten auf dm schmale» Raum zusammenzudrängrn, der durch dir FrstungSltntrn Polens gebildet wird. Von Norden drücken die Armeen von Scholz und von Gallwitz die Russen aus dm Narrw zurück, im Westen steht die deutsche Front schon lang, unmittelbar vor drr Weichsellinie, und von Südwrstrn und Südrn dringen dir Armrrn von Woyrsch, Erzherzog Josrf Ferdinand und von Mackensen mit frischer Kraft vor- wärt- gegen Weichsel und Bug. So zieht sich der Kreis immer enger um die Russen, die allmählich in das Festungs- drritck htnringrpreßt werden, dessen vorspringende Ecke Nowo- HmMicht m SlmM WIS (Amtl.) Großes Hauptquartier, 17. Juli Westlicher Kriegsschauplatz Gegenseitiges Artillerie- und Minenseuer auf vielen Stelle« der Front. Östlicher Kriegsschauplatz Die vor einige« Tagen unter der Leitung des Generalfeldmarschall- v. Hindenburg auf diesem Kriegsschauplatz« -egonuene Offensive hat zu großen Ergebnisse« geführt. Die Armee de» Generals drr Infanterie v. Below, die am 14. Juli bei uud nördlich Kurschany die Windau über schritte« hat, blieb im siegreich n Fortschreiten. Unsere Kavallerie schlug mehrfach die feindliche au» dem Felde. 11 Offiziere, 24SV Man» wurden zu Gefangenen gemacht, drei Geschütze, fünf Ma schinengewehre erbeutet. Unter den Gefangenen befindet sich der Kommandeur des 18. russischen Schützenregiments. Die Armee des General» der Artillerie v. Gallwitz griff die seit Anfang März mit allen Mittel« neuzeitlicher Befestigung»kuust verstärkte russische Stellung in der Gegend südlich und südöstlich von Mlawa an. I« glänzendem Ansturm wurde» drei hiutereinanderliegende rus sische Linien nordwestlich und nordöstlich PrzaS- ny»z durchbrochen und genommen, Dztelin und Lipa erreicht. Durch den von beiden Stelle» aus gehende» Druck erschüttert und erneut angegriffen, wichen die Russe» «ach Räumung von PrzasnySz am 14. Jnlt in ihre seit langem.vorbereitete und ausgebaute rückwärtige Verteidigungslinie Cicha- now Krasnosiele. Schon am 1S. Juli stürmten die hart nachdrängende« deutschen Truppen auch diese feindliche Stellung, durchbrachen sie südlich Zielona in einer Breite von sieben Kilometern und zwange« de« Gegner zum Rückzüge. Sie wurden unterstützt von Truppen des Generals der Artillerie v. Scholz, die von Kolno her in der Berfolgnng begriffen sind. Seit gestern ziehe« die Russe« auf der ganze« Front zwischen Pifsa und Weichsel gegen de« Narew ab. Der Gewinn dieser Tage beträgt bei der Armee de» Generals Offiziere, 17 SV« Man« gefangen, 13 Geschütze, darunter ein schweres, 4V Maschinen gewehre, 7 Minenwerfererbeutet. Bei der Armee de» Generals v. Scholz hat er sich auf 25VV Ge fangene und acht Maschinengewehre erhöht. Südöstlicher Kriegsschauplatz Nachdem die Verbündeten Truppen in den Tagen am Bug und zwischen Bug und Weichsel eine Reihe russischer Vorstellungen ge nommen hatten, haben sich gestern auf dieser ganze« Front ««ter Führung des Generalfeld- A"Schall» v- Mackensen größere Kämpfe entwickelt. Westlich des Wleprz in der Gegend südwestlich Kra»nostaw durchbrachen deutsche Truppen die stiuöltchen Linien. Bisher fielen 28 Offiziere und K38V Russen al» Gefangene in unsere Hand. . A^^^inengewehre find erbeutet. Auch westlich der oberen Weichsel bei der Armee de» Generalobersten v. Woyrsch ist die Offensive wieder ausgenommen worden. Oberste Heeresleitung. I gtorgitwsk bildet. Eine Lage, die für die Raffen um so un angenehmer wird, al» schon heute ein deutscher Durchbruch an der oberen Rarewlinie sehr stark bedroht. DaS würde dann sogar zur Aufgabe ganz Polens und zu einer weitere« rückwärtigen Sammlung im Innern Rußlands zwingen können. Der Rückzug der Russen auf di« FestungSlinie des Narew ist bereits unaufhaltsam geworden. An einzelnen Punkt« haben dir Russen zwar noch einen erneuten Widerstand ver sucht, drr abrr von drn drutschrn Trupprn übrrall schon im Entstehrn grbrochrn wurde. Dir Armer von Scholz, die auf die Linie Lomza—Ostrolenka vorgeht, stürmte die Orte Po- remby, Wyk und PloSzocyce, die nordwestlich von Nowogrod zwischen de» Flüssen Piffa und Szkwa nur noch 10 Kilo meter vom Narew entfernt liegen. Im Anschluß an di« Armee von Scholz dringt die Armee von Gallwitz grgm di« Linie Rozan—PultuSk vor. Sie durchbrach eine neue russische stark ausgebaute Verteidigungslinie zwischen den Orten Mlodzia- nowo und Karniewo, die^nordwestltch und südwestlich von der Stadt Makow liegen. Auch hier stehen die deutschen Trupprn damit schon 10 Kilometer vor drm Narrw; Karn«wo ist nur noch 15 Kilomrtrr vor drr Narrwfrstung PultuSk entfernt. Von Süden her dringen die Armeen Woyrsch, Erzherzog Josrf Ferdinand und Mackensrn mit großem Erfolg nach Nordrn vor. Und auch im äußrrstrn Nordrn, in Kurland, geht eS wieder mit schnellen Schritten vorwärts. ES kam hier bei Alt-Auz, an der Eisenbahn Libau—Mltau, zu rinem Kampfe, in der die russischen Verstärkungen, dir dm deutsch« Vormarsch aufhaltrn sollen, entscheidend geschlagen wurdm. * * 0 Berlt«. Wie drr „Lod Anz." rrsährt, hat an dem neuen Vorstoß am Bug-Abschnitt die preußische Garde her vorragenden Anteil. Durch die in erbitterten Kämpf« er rungene Vertreibung des Feinden aus KraSnostaw und dm nördlich davon gelrgmm künstlichen Verschanzungen, seien die wichtigen Eisenbahnlinien Lublin—Cholm gefährdet. Der kraftvoll vorgetriebrne Angriff bedrohte auch anschließend dm Feind und brachte reiche Beute. — Von neu« schweren Ver lusten zwischen Pruth und Dnjestr wird dem Tageblatt aus Czernowitz berichtet. Während zweier Tage haben die Ruffen mehrere Tausend Mann verloren. Wir setzen unserm Vor marsch nördlich des Dnjestr fort. o Wie«, 19. Juli. Wie „Nowa Reforma" meldet, ist die Stadl BaSk, 50 Kilometer von Sttyj entfernt, von drn Russen geräumt und angrzündrt worden. Ein Franzose über Mackensen 0. Paris, 18. Juli. Im „Eclair".veröffentlicht der fran zösische General Perrot einen Artikel, welcher der russischen Botschaft vorgelegen hat. Er bespricht die Schlacht in Polen und wendet sich sodann gegen die viel verbreitete Auffassung, daß eine deutsche Offensive nunmehr aus der nordwcst-polni- scheu Front vorbrechm werde. Perrot ist überzeugt, daß der Stillstand der Armeen Mackensen nur erfolgt sei, um erst dm Bau strategischer Feldbahnen für den Nachschub auSzuführm. Während die bei Lublin und Cholm stehenden deutsch« und österreichisch-ungarischen Armeegruppen weiter vorgrstoßen seien, hätten sie sich dort von ihrer Nachschubbasis entfernt. Man müsse von einem so glänzenden Heerführer wie Macken sen, schreibt Perrot, annehmen, daß er diese Schwierigkeiten in Berechnung gezogen habe, deshalb baue Mackens« anschei nend Eisenbahnen. Der Bau dieser Linien dürfte etwa 40 Tage erfordern. Vermutlich sei er schon bis hinter die deut schen und österreichisch-ungarischen Frontlinien gediehen; man dürfe deshalb erwarten, daß in dm allernächsten Tagen die Armeegruppen Mackensens den Angriff auf der ganzen Front vortragen werden. Im Falle einer russischen Niederlage an dieser Stell« würden die guten BerteidtgungSbedingung« der
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