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Sächsische Elbzeitung : 22.08.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-08-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187408224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18740822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18740822
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1874
- Monat1874-08
- Tag1874-08-22
- Monat1874-08
- Jahr1874
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 22.08.1874
- Autor
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Sächsische Gllyeitung. Amts- und Anzeigeblatt für das Komftl. Gcrichtsnmt und den Stadtrath ,u Schandau und den Stadt«rmrindrrath zn Höhnst«». l874. Schandau, Sonnabend, den 22. August Die „Sächsische Elb-Zeitung" erschein, Mittwoch und Sonnabend und ist durch aste Postanstalien, sowie durch die Erpcdiiion dieses BlaiieS sstr >0 jährlich zu beziehen. - Inserate sstr das MiNwochSblau werden bis Dienstag früh l> Uhr, siir das SonnabcndSblai, spätestens b.S N«'' '' ' ' beten. — Preis für die einmal gcspalienc CorpuSzeile oder deren Raum I Ngr. — Auswärts werden Inserate für die Elbzeitung angenommen n «,'v )i > Hesse, in Dresden und Leipzig in den Annoncen-Burcaur der Herren W. Saalbach, Nnd. Mosse und Haascnstctn og ei. O Zur Dedanfei er. Obgleich wir bereits am Beginn der letzten Welt schau der großen Ereignisse gedachten, die sich vor Jahren vollzogen, halten wir cs dennoch siir unsere Pflicht, gerade in diesen Tagen nochmals darauf zu- rückzukommcu. Demi daö Andenken au seine kriege rischen Großthatcn muß ein Volk sich rege und leben dig erhalten, will cs in der Erinnerung an das, was es geleistet, Muth und Stärke zur Vollbringung de scn finden, was ihm zu leisten noch übrig bleibt. Es war eine Kraftanstrcngung sonder Gleichen, womit wir das Doppcljoch innerer Zerrissenheit und fremdländischer Anmaßung abschüttcltcu. Niemand hatte noch vor zehn Jahren eine Ahnung davon, wie stark das deutsche Nolk ist, wenn es cimuüthig zusam- mcnhält. Der Zustand innerer Zerrissenheit, au wel chem wir ein Jahrtausend laug gelitten, hatte uns da ran gehindert, unsere eigenen Kräfte ganz zn erkennen. Als Napoleon im Jahre 1870 den Krieg ruchloö an- händcltc, der nach seiner Rechnung u»S vernichten sollte, baute er auf unsere Schwäche. Ja im eigenen Deutsch laud fehlte cS nicht an wackeren Patrioten, welche sicl schlimmen Befürchtungen Hingaben. Der Tag von Sedan übertraf jedoch unsere kühnsten Hoffnungen! Und diesen Tag sollte daö deutsche Volk nicht im mer und immer wieder feiern? Wer sind denn die Gegner dieser Feier? Es sind zunächst die Sozial demokraten. Wenn sic bei ihrem widrigen Kokcttircu mit vatcrlaudsloscr Gesinnung von der Feier eines Sieges nichts wissen wollen, so ist dies erklärlich genug. Waö jedoch die ultramoutaucn Gegner betrifft, so kommt cö diesen zwar ans ein paar patriotische Phra sen nicht an, im Grunde aber gilt ihnen, den Schild knappen römischer Weltmacht, das Batcrland cbcns wenig als den Sozialdemokraten. Beiden ist daö dnrc! die Siege der deutschen Waffen wicdergcborcnc Vater land ein Gegenstand des Abschcu's, weil daö neue Reich den Beruf und die Kraft in sich fühlt, den maß losen Ansprüchen sowohl eines überspannten Pfaffcn- thums wie des Arbcitcrthums energisch Halt zu gebie ten. Wenn also beide Parteien von der Feier sich fern halten, so liegt darin nichts Auffallendes. Aber auch außerhalb des Kreises dieser beiden Par teien mit ihren partikularistischcn Anhängseln lassen sich Stimmen gegen die Scdau-Fcicr vernehmen. Die Einen wollen den Tag des Friedensschlusses zur Na- tioualfcicr verwendet wissen, die Anderen erheben kritische Bedenken gerade gegen den Tag von Sedan, indem sie fragen: hat denn wirklich der Tag von Se dan die Entscheidung gebracht? Nehmen die Kämpfe um Metz und Paris nicht einen noch höheren Rang ein? Es würde selbst dem Strategen schwer falle», diese Fragen zu beantworten. Auch hat nicht die Strategie sich für die Feier des Scdan-TagcS entschieden, son dern die Stimme der Nation selbst. Im Bewußtsein dcö Volkes ist der Sieg vou Scdau der Höhepunkt des Krieges. Diese Anschauung liegt so tief im Ge- müth dcö Volkcö begründet, daß keine gelehrte Argu mentation im Stande sein wird, sic zn bcsicgcn. Bei Metz wurde die eine Hälfte der französischen Armee außer Thütigkcit gesetzt, um später der Gefan genschaft zu verfallen. Bei Scdau zwang mau dic andere Hälfte mit dem Kaiser, sich im blutigen Kampfe zu ergeben. Damit war die Niederlage Frankreichs, der Zusammcnstnrz des napoleonischen Kaiserreichs, vollendet. Alle nachfolgenden Kümpfe reichen bei Wei tem nicht an den Tag von Sedan heran. Feiern wir also diese» Tag »»d fachen wir in sei ner Feier Stärkung für unsere Kräfte, uni auch den Kampf mit Nom siegreich zu Ende zu führen. Deutsch lands Aufgabe ist es, daö Joch der Geisteöhcrrschaft zu breche», mit welchem der Vatikan die Welt drückt. Für diese Aufgabe lebt und blutet Deutschland seit drei Jahrhunderten. Eö ist thöricht zn wähnen, dag ei» politisch ohnmächtiger Staat seine geistige Aufgabe vollkommen lösen könne. Deutschland mußte stark und einig sei», »»> zu Ende führen zu können, waö cö be gonnen. Eö geht ein rothcr Faden durch alle unsere Thatcn und Leiden während der letzten Jahrhunderte. Die Befreiung von spanischen nnd französischen Ein flüssen, nm nnscrcm Berufe ganz und voll leben zn könne», ist dicscr rothc Fade». N»r durch den Krieg kountcu wir diese Befreiung hcrbciführcu. Ein ab hängiges Deutschland war gleichbedeutend mit geisti ger Knechtung, ein unabhängiges Deutschland ist glcich- bedcutend mit geistiger Freiheit. Wohl uns, daß nach dem dcntsch-französischcn Kriege nicht eine gleiche Ruhe nnd Erschlaffung cingctrctcn, wie nach den Freiheitskriegen. Diesmal sahen wir uns sofort in einen neuen Kampf verwickelt, bei dem cs nicht chcr Erholung gicbt, bis dcr Sieg erfochten ist. Daö Blut, zwischen dem Rhein nnd dcr Seine geflossen, wäre nutzlos vergossen, wenn wir unö jetzt nicht losmnchtcn von jenem Joche, welches die römi sche Hierarchie auf uns gelegt. Und indem wir uns durch die Sedau-Feier an daö erinnern, was wir bis her geleistet, stählen wir unsere Kraft, auch dem ge genwärtigen Kampfcöziclc mwerdrosscn znzustrcbcn. Tagesgeschichte. Sachsen. Schandan. Dic am 19.Angnst er schienene 28. Nmnmcr dcr hicsigcn Bndclistc weist 576 Parteien mit 1500 Personen nach. — Am Mittwoch Vormittag verunglückte beim Rangircn eines Gütcrzugcö ans dem Bahnhöfe zn Krippen der Bremser Zimmermann, indem cr vou demselben hcrabstürzte und einige Wagen über den lin ken Ober- nnd Unterarm hinweggingcu. Dcr Schwcr- vcrlctzte, wclchcr unvcrhcirathet ist, wnrdc sofort in dcö Krankenhaus nach Königstein geschafft, wo ihm noch an demselben Tag Nachmittag der Arm hart an dcr Achsel amputirt wurde. Ans Sebnitz schreibt man untcrm 16. Angnst: Hcntc ist dcr Tclcgraphendraht von Scbnitz nach Neu- 'tadt mit cmcm Glückwnnsch-Tclcgrnmm dcö Scbnitzcr Stadtrathcö an dcn Ncnstädtcr cingcwciht worden. Dresden. Wie nunmehr definitiv bestimmt ist, wird die ncne Vcrwaltungsorganisation den 15. Oc- ober dieses Jahres in Kraft trete». Die hanptsüch- ichstcu Vorbereitungen für ihre Einführung sind dem Vernehmen nach gegenwärtig znm Abschlusse gelaugt. Insbesondere sind nach erfolgter Rückkehr Sr. Ma jestät des Königs die Ernennungen dcr ncnen Kreiö- hanptlcntc und Amtshanptlcutc bis ans einige wenige Anönahmc» erfolgt; auch sind im Anschlusse hieran die Entschließungen wegen Anstellung dcr Assessoren, Expedienten nnd Burcandicncr bei dcii künftigen Amts- hanptniannschaftcn und deren Delegationen gefaßt wor den. Die zu erlassenden Ausführungsverordnungen gehen ihrer baldigen Veröffentlichung durch daö Ge setz- und Verordnungsblatt entgegen. — Von den von dcn Ständen bewilligten verzins lichen Schatzanweisnngcn im Betrage von 5 Millionen Thaler kommen zwei Serien Köuigl. Sächs. Schatz anweisnngcn (Scric III. nnd IV. an Stcllc von Sc- rie I. und II., welche am 1. Octobcr d. I. füllig wer de») im Betrage vo» je Zwei Millionen Fünfhundert Tausend Thalern zur Ausgabe. Dcr Zinsfuß dieser -Lchatzauwcisuugcu ist auf drei uud ein halbes Prvccnt ür daö Jahr, dic Dauer ihrer Umlaufzeit aber auf ünf uud ciu halb Mouatc uud zwar für die erstere Serie (Ser. III.) vom 1. September 1874 biö 15. Februar 1875 und für die letztere Serie (Ser. IV.) vom 15. September 1874 biö 1. Mürz 1875 fcstgc- ctzt. Die Begebung dcr «schatzanwcisnngc» wird die k. preußische Geueraldirectiou dcr Sechaudlungö-So- ctüt in Berlin bewirke». I» Anuabcrg Hal dcr 8. Vcrbandstag dcr Schutz- gcmcinschnft für Handel nnd Gewerbe am 16. Ang. seine Sitzungen begonnen. Dic Eröffnung fand durch dcn Vorsitzenden dcr VcrbaiidSdirektion, Koch auö Drcödcn, unter herzlicher Begrüßung dcr Mitglieder statt, worauf Stadtrath Ficker dic cmswürtigcn Dc- putirtcu Namcnö dcr Stadt willkommen hieß und be merkte, daß Seitens eines großen Thcilö von Gewerbe treibenden dcr Wcrth dcr Schntzgcmcinschaftcn noch nicht anerkannt würde, und daß der Nutzen auf vvlks- wirthschaftlichcm Gebiete nicht zu verleimen sei, indem man durch Forderung einer pünktlichen Zahlung dcr Verpflichtung einer reellen Behandlung gegenüber dcn Konsnmcntcn bcnöthigt sci. Höchic von Annabcrg nahm hierauf Veranlassung, dem Stadtrath Ficker für scine herzlichen Worte Namens der Deputirteu seinen Dank ansznsprcchcn. Hierauf erfolgte dic Entgcgeu- uahmc und Prüfung dcr Vollmachtcn und dic Fcst- stcllung dcr Präsenzliste, wonach 34 Vcrciue mit cincr Mitglicdcrzahl von 6028 vertreten waren, nümlich: Annabcrg-Äuchholz mit Zwcigvercin Raschau, Braun schweig, Berlin, Burkhardtsdorf, Ehcnmitz, Eriinmit- scha», Dresden durch daö Direktorium uud 2 Lokal- vcrcinc, Freiberg, Glauchau, Görlitz, Gößuitz iu Altcu- bnrg, Grciföwaldc iu Anhalt, Greiz, Großenhain, Hai- mchcn, Hohenstein Ernstthal, Lcipfig, Leisnig, Lößnitz, Meerane, Mittweida, Oschatz, Pirna, Planen i. V., Plancnschcr Grund, Reichenbach i. V., Riesa, Roß wein, Stollberg, Wcrdau, Zerbst in Anhalt-Dessan, Zittau nnd Zwickau. — Nüchstdcm vcrschritt mau zur Wahl dcö Prüsidiumö und wurde als erster Präsident Ur. Gudcn aus Leipzig, als zweiter v. Bose aus Zwickau uud als dritter Höhne ans Annabcrg ge wühlt. Nachdem man eine kleine Umünderung der Tagesordnung vorgcnommcn, ging man zur Wahl dcr cmzelneu Deputationen über, welche sich sofort kon- stilnirtcn nnd in Bcrathimg traten. Mit einer ge meinschaftlichen Tafel schloß das offizielle Programm des Tngcö. Stollberg, 17. Angnst. (Eh. Tgbl.) Ein rcgcö Leben entwickelte sich am gestrigen Sonntag Nach mittag in dcn festlich mit Fahnen und Kränzen ge schmückten Straßen nnsercr Stadt. Gegen 30 aus wärtige Militürvereinc hatten sich mit ihren Fahnen nntcr Vortritt von Musikchören ciugcfundcn, um die Weihe der neuen Fahne, welche sich dcr hiesige zweite Militärvcrein „Kronprinz Albert" ans eigenen Mitteln beschafft hatte, durch ihre Gegenwart verherrlichen zu helfe». I» drei Treffen stellte» sic sich ans dcm Markte a»f; geleitet vo» Festjmigfrauc» i» Grü» und Weiß, wurde die mmc Fahne durch ihre Milte auf dcu Fcstplntz, iu dcu Garlcu des Gasthofes „Zum weißen Noß" getragen. Unter dem Andrange cincr gewaltigen Menschenmenge wurde zunächst durch eine Rede des Superintendenten Steinhäuser die eigentliche Weihe vollzogen, worauf Bürgermeister Herrmann im Namen dcr Stadt und ihm folgend die Vorstände der anwesenden Militürvcremc unter entsprechenden Wor te» mit zmn Theil kostbare» Nägel», Ningc» oder Bänder» die neue Fahne schmückten. Vom Fcstplatze ins bewegte sich dann der lange Zag durch die sümmt- licheu Straßen dcr Stadt. Vor mchrcrcn Tagen verbrannte in Alteoschütz bei dcm Gutöbcsitzcr Körncr dcr alte Schäfer Hof- mami. Spät Abcndö vom Fclsenkcllcr mlgetrlinkcu gekommen, setzte er sich mit der brennenden Eigarrc im Munde nieder und fiel bald in einen festen Schlaf. Än Flinke mochte ihm wohl in dcn Schürzenlatz gc- allcn sein, der mich bald Fcncr fing. Es sind ihm ümmtlichc Kleidcr auf dem Leibe verbrannt und die Brandwunden biö ans dic Knochen gegangen. Er wurde in die Diakonissen-Anstalt nach Dresden ge bracht, wo cr bald gestorben ist. Wäre bei dcn cmö- gcbrochcncn Flammcn nicht Hilfe von Körners, die cm Stöhnen nnd Acchzen vernahmen, herbeigekominci,,
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