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Zwönitztaler Anzeiger : 23.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-188905230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-18890523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-18890523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-23
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 23.05.1889
- Autor
- Links
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imiiitztUer Anzcher. Loealblatt s«c Zwönitz, NioderzwSnitz, Kahnhaw«, L-nk«rs»-rf, Dittersdors, BnrgftLdtel, Affalt««, Streitwald, Dorfchemnitz, Elterlein, Griinhain, Thalheim u. s. w. (Fortsetzung des „Anzeiger für Zwönitz und Umgegend".) Amtliches Organ für de« Stadtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. 14. Jahrgang. Redaction, Druck und Eizenthum von T. B. Ott in Zwönitz. 14. Jahrgang. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal (Dienstag, Donnerstag und Sonnabend) und ist durch alle Postanstalten, sowie durch die Expedition und deren Austräger vierteljährlich für t Mark 20 Pfg. <incl. Bringerlohn) zu beziehen. — Die Insertion beträgt für die dreigespaltene CorpuSzeile oder deren Raum M Pfg. und werden Inserate bis Nachmittags 2 Uhr Tags vor dem Erscheinen deS Blattes angenommen. 61. Donnerstag, den 23. Mai. 188S Bekanntmachung. Das Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen 5. Stück vom Jahre 1889 ist hier eingegangen und liegt au Rathsstelle 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht aus. Dasselbe enthält: Nr. 19. Verordnung, betreffend eine Ergänzung der das Verfahren bei Dismembrirung der mit Ablösungsrenten behafteten Grundstücke betreffenden Verordnung vom 15. Februar 1841. Nr. 20. Bekanntmachung, die Einberufung eines außerordentlichen Landtags betr. Zwönitz, den 21. Mai 1889. Der Stadtrat h. vr. Rühl. Hertliche und Hächlische Ungelegenheiten. — Vom Wettiner Jubiläumsfeste. An allerhöchster Stelle ist nun- mehr die Stunde bestimmt worden, an welcher sich am Mittwoch, de» 19. Juni, der große Huldigungszug in Bewegung setzen soll. Es wird dies mit dem Glocken, schlag 10 Uhr geschehen. Drei Kanonenschüsse, die auf der Stallwiese abgegeben werden, sollen für die allerhöchsten und höchsten Herrschaften und ihre fürstlichen Gäste, sowie sür die Bevölkerung Dresdens und die Tausenden von Fremden das Signal sein, daß sich der Festzug in Bewegung setzt. — Mehrere Eingaben von Hausbesitzern und Miethsbewohnern solcher Straßen, welche der Huldigungszug nach den jetzigen Beschlüssen nicht berührt, um Abänderung der Zugrichtung, sind beim geschäftsführenden Ausschüsse eingegangen. Sie haben jedoch, nach Lage der Sache, keine Aussicht auf Berücksichtigung. — In den allernächsten Tagen wird der Finanzausschuß den Standort derjenigen Tribünen bekannt geben, die für das Publikum Schauplätze zur Besichtigung des großen Huldigungszuges ent- halten. Diese Tribünen verthcilen sich an geeigneten Orten über die ganze Stadt längs der vom Huldigungszuge zu durchschreitenden Straßen und Plätze auf beiden Elbufern. SieenthaltenangemesseneSitzplätzefürmehrere Tausend von Zuschauern Ihre Preise sind verschieden abgestuft und gewähren die Möglichkeit, die ver- schiedenartigen Ansprüche des schaulustigen Publikums zu befriedigen. Gegenüber den Preisen, die für Fenster in Häusern der Festzugsstraßen gefordert und bc- willigt werden, sind die Preise der Plätze auf diesen Tribünen unmöglich über trieben zu nennen. Auch ist zu berücksichtigen, daß die Selbstkosten eines solchen Tribünenplatzes mindestens auf 5 Mark im Durchschnitt zu stehen kommen. Der Erlös aus diesen Tribünen ist ausschließlich zur Deckung des allgemeinen Auf- wands, den der Huldigungszug verursacht, bestimmt. Denjenigen, die freiwillige Beitrags-Zeichnungen für den Festzug geleistet haben oder sich durch eigne Dar bietungen an dem Festzuge bethciligen und so dessen Glanz und Schönheit erhöhen, soll die Möglichkeit gegeben sein, sich Tribünenplätze (selbstredend für den allgemein festgesetzten Preis) zu sichern. Nur ist zu wünschen, daß derartige Wünsche recht zeitig an den bekannt zu machenden Einschreibestellen angemeldet werden. Mögen also sowohl in Dresden, wie im ganzen Lande alle Diejenigen, welche sich durch Geldbeiträge oder durch eignes Mitwirken am Festzuge einen Anspruch auf Be rücksichtigung ihrer Tribünenwüusche erworben haben, das Nöthige zur Befriedig, ung derselben thun! — Ein anderer Beschluß des Finanzausschusses ist gleich falls dazu bestimmt, diesen patriotisch gesinnten Bürgern eine kleine Anerkennung zu zollen. Es soll einem Jeden von ihnen ein Exemplar der vom Preßausschuß herauszugebenden Festschrift übermittelt werden. Diese Ehren-Exemplare sollen auf Velinpapier gedruckt und besonders schön gebunden sein. Mit dem Drucke dieser Festschrift hat die Albanus'sche Buchdruckerei bereits begonnen. In- folge ihres reichen Inhalts (geschichtlicher Aufsatz des Herrn Dr. Blochwitz: „Die Wettiner und ihre Länder" nebst Kursächsischem Wappen in I I fachem Farbendruck, und 2 Regententafeln, 40 Blatt Abbildungen des Festzugs von Prof. Donadini und andern Künstlern, das amtliche Festprogramm u s. w.) wird diese Festschrift den Zuschauern des Festzugs große Dienste leisten. Di« zinkographische Herstellung der Abbildungen ist seitens der Meinhold'schen Hofbuchdruckerei bereits im Gange, sodaß die Festschrift (Preis 1 Mark) in Kurzem erscheinen kann. Es ist Sorge getragen, daß die Festschrift in allen Buchhandlungen gleichzeitig erscheint; auch wird sie im Colpartagewege vertrieben. Auch einer starken Nachfrage wird Genüge geleistet werden, doch wird es gut sein, die Bestellungen rechtzeitig aufzugeben. — Das „Fürstenhaus Wettin", Jubiläumsschrift von G. W. C. Schmidt, Director einer höheren Töchterschule mit Töchter pensionat in Dresden, betitelt sich ein soeben im Verlage von H. G. Münchmeyer in Dresden erschienenes, mit den Bildnissen Ihrer Majestäten, des Königs Albert und der Königin Carola, geschmücktes Merkchen. Während die meisten bisher erschienenen Jubiläumsschriften sür die Jugend bestimmt erscheinen, wendet sich diese, populär und doch interessant geschrieben, an den erwachsenen Theil des Sachsen- volkeS, um, wie der Verfasser im Vorwort sagt, „die Liebe zum engeren Vaterlands zu heben und zu fördern, echten und unver fälschten Patriotismus zu pflegen unv zu erhalten." Die Verlags- Handlung aber, die bei dem billigen Preise von 75 Pfennigen noch ein sehr hübsch ausgeführtes, jedem Familienzinnner zur Zierde ge reichendes Tableau der sämmtlichen Fürsten Sachsens aus dem Hause Mettin zugiebt, hat dar Ihrige gethan, das Merkchen des Festes würdig auszustatten. An Käufern kann es demselben in Folge dessen nicht fehlen. — Chemnitz. (Schwurgerichlssitzung vom 2l. Mai.) Dec frühere Stadtgutsbesitzer Küster in Zwönitz wurde wegen be trügerischen Bankerutts bei Ausschluß mildernder Umstände zu Zucht hausstrafe in der Dauer von 1 Jahr und 6 Monaten verurtheilt, auch der Ausübung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren sür verlustig erklärt, während die verehel. Küster des ihr Beigemessenen halber kostenlos freigesprochen wurde. Im klebrigen wurden Küiter'u von der von demselben erlittenen Untersuchungshaft 4 Monate als verbüßt auf die erkannte Zuchthausstrafe in Anrech nung gebracht. — Zwickau, 2l. Mai. Das „Zw. Wchbl." bringt über das am Montag gegen Abend im Muldenihale aufgelroffene Gewitter folgende Mitiheilungen: Das schreckliche Unwetter, daß gestern über unserer Gegend dahin zog, hat seine verheerendste Wirkung im nahen Rothenbach angerichtet. Wann die schlimmen Folgen des furchtbaren Wolkenbruchs wenigstens in so weil wieder gut gemacht sein können, daß der Eisenbahn- und Straßenverkehr in der alten Weise ausgenommen werden kann, ist noch gar nicht abzusehen. Schon auf der Pölbitzer Landstraße findet man rechts und links das Winterkorn verhagelt, Kartoffelfelder verschlemmt und überall große Teiche; sämmtliche Bäche sind noch heute Vormittag über die User getreten und wälzen die schmutz ig gelben Wassermassen der Mulde zu. Am Communicationsweg nach Weißenborn ist der Bahndamm so iortgeschwemmt, daß die Schie nenstränge mit den Schwellen in der Lust hängen. Das furchtbare Unwetter hatte seinen Höhepunkt erreicht, als der gegen Uhr Abend fällige Güterzug gestern noch die gesährdete Strecke passirte und in Folge der Warnungssignale kurz hinter der selben nach Zwickau zu zum Stehen gebracht werden konnte. Es ist dies die über den sogenannten Höllengraben führende Steinbrücke. Wenn man bedenkt, daß dieselbe vielleicht 10 m hoch war, die Wasser wogen aber über die Bahngleise noch wegspülten, so kann man sich einen Begriff von dem furchtbaren Druck machen, dem das Mauer werk ausgesetzt war. Der Bahnwärter, der zu seinem Entsetzen bemerkte, daß sich über dem Grunde die Bahnstrecke senkte, gab seine Warnungssignale, denn es wurde kurz nach dem ersteren der Riesaer Gülerzug, der ca. ^8 in Zwickau eintrifft, erwartet. Zwar wurde dies von Seiten des Locowotivsührers bemerkt, das bewies das lautlönende Pfeifen, aber schon zu spät: Gerade auf der Brücke blieb der Zug mit der Maschine halten, Locomotive, Tender, Zugsführerwagen und zwei Lowrys verschwanden in der Tiefe. Ein entsetzlicher, durch das Aus strömen des Dampfes verursachter Nebel verhüllte zuerst die Stelle der Catastrophe. Die Wassermengen, die durch den Einsturz der Brücke frei wurden, wälzten sich thalwärts und führten einzelne Theile der Wagen und Maschine, so den schweren Schornstein, weit fort. Bald wurde es zur schrecklichen Gewißheit, daß Locomotivführer und Heizer, beide in Riesa stationirt, sofort getödtet wäre»; noch jetzt liegen die berufstreuen, im strengen Dienste verunglückten Beamten unter den Trümmern, noch im Tode auf der Stelle ihres Postens. Selbst der Vater des LocomotivführerS, der von Chemnitz aus hierher ge eilt war, konnte vorläufig nicht zu der Leiche seines Sohnes gelaffen werden. Wie durch ein Wunder ist dagegen der Zugführer, der nur ohnmächtig geworden war, gerettet worden, während von dem übrigen Personal glücklicher Weise weiter Niemand Schaden gelitten hat. Die gänzlich zertrümmert« Locomotive und der Tender liegen ganz unten im Grunde, quer darauf der arg beschädigte Zugführer wagen, während eine mit Steinen und eine mit Sano beladene Lowry, sowie ein leerer Wagen am Abhang sich eingewühll haben. Der übrige Theil des Zuges ist eine Strecke weiter zurückbefördert
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