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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.06.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-06-27
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070627022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907062702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070627
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907062702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-06
- Tag1907-06-27
- Monat1907-06
- Jahr1907
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Diesel «latt wird de» Leser« von Dreßdea >»d Umgednng am Lage vorher bereit» als Abend-Ausgabe -»gestellt, während eS die Post. Monnente» am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. rleriigsgeMr: >r einmal »«ft'";» teguna durch die >lellaeld>, im«»»- Solisvcr. loViemkiieuaeuii,m«u». und mit entivreckende« Kulchla,«. Die den Leieyi van Druden und lim- -edun, am La,« vorder zuoesiellier «b«nd.riu»,aben erkalten di an»«t>r»>a«n Vetieder mit de Oriajnai.Mjtteilunaen n itieilunaen^ nur mi. naad« 8on°7ar änIvrilLe^M^o .ulNichti-i: uyverlanate Manu- Vte «erben n«dt auibewadtt. Lelearamui-ildrelle: Aachrich»«« »r,»de» tzauvtgetErüell«: Mariens».«/«. 1888 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Nrirelgen-carll. Lnnabm« von An»Dn»t«n»,« biß nachuiiliaa» s lldr. Sonn- und «rund,eile teq tzamiliennackrich s<diistdan«eiakn < Kette so Ps,.: I , ^ auf Tertieile « Nie.; als Ei sivnlliae Zeile vou Dresdner Lul- Iraaaedcrn?s Pf«., von auswärtiae» I M 8n a«i»mrr» »ach komi- lind Heien» gen: , Ivalliac Ärund»,lc so Plg . aut Privaisette «o Pf,., rivaltia« Keile als EingeiLildt von Dresdner Auttraaaederu I Ml., von auSwitrllaen l.sv Mk.. ilamilien- nachriidten Grundieile 2S Psa. — Die Linie der Nnierate lind im Moracn- u»d Abendblatte dieleibeii. Aus wärtige Anttraae nur gegen Lor- auSbttabiuna. — Beleabiitter lolten ro Pfennige. Fernsprecher: Nr. 11 und ANS«. ?lMI>8ck HVIvItiinx. ^luduInnLen "M» VMM: McliilMski M Mlllks. Kelle,, Vve«cken. — Delepkou 181. Rr. 17«. ,l. Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Vermählung der Comtesse Hohenthal mit dem 'l. Grafen Castell-Castell. Aussprüche Bismarcks. PeterS-Prozeß. j Donnerstag, 27 . Jnni 1807. Neueste Drahtmeldnngen vom 26. Juni. Kieler Woche. 'Eckernförde. Heute vormittaq » Uhr 5 Minuten starteten zum Handicap von Ecker nförde nach Kiel die Jachten «Iduna". „Hamburg". „Adela". „Clara" und „Susanne". Bald daraus verlicsicn auch die „Hohen- zollern" und der „Sleipner" die Bucht. Um S Uhr 5 Min. folgte der Start der zweiten Reihe der groben Jachten zum Handicap. Um 10 Uhr 6 Min. begann die Wettfahrt der Jachten der zweiten bis vierten Klasse vvn Eckernförde nach Kiel. ES herrschte noch immer böiger Westwind Zur Lage i» Frankreich. Paris. Die 228 Deputierten, die gestern in der Kam mer für die sofortige Beratung -es Gesetzentwurfes betr. die Abschaffung der Kriegsgerichte stimmten, ge hörten den Gruppen der Radikalen, der Sozialistisch-Radi kalen und der Sozialisten an. Die Mehrheit setzte sich zu sammen aus Deputierten der Rechten, Nationalisten, Pro- gressisten, Mitgliedern der republikanischen Bereinigung und der demokratischen Linken. Paris. Der Untersuchungsrichter Manret in Per- vignan erklärte auf Befragen, er sei der Anschauung, daß die Royalisten einen Anschlag gegen den Prä fekten Dauresme geplant hätten, indem sic in der Nacht vom 21. Juni die Präfektur stürmten. Manret, der schon einen Royalisten verhaften ließ, beabsichtigt noch mehrere Verhaftungen im royalistischen Lager und führt zur Be kräftigung seiner Anschauungen ein royaliftisches Lokalblatt an, das daran erinnert, daß auf den Tag genau sechs Monate vor dem Sturm ans die Präfektur Danresme die Ordenshäuser in Perpignan habe sperren lassen. Paris. Die „Lantcrne" verzeichnet das Gerücht, daß Kriegsministcr Picquart gegen die Unterzeichner des letzten Manifestes des Arbeitsbundes und gegen die „Humanits" wegen Vcrössentlichung dieser Kundgebung eine Klag« angestrengt habe. Die „Livre Parole" be- hanptet. General Bailloud habe aus Aerger darüber, Latz «in Untergebener, der Oberst Gerard, sich in die Lei tung seines Korps eingcmischt habe, darum ersucht, zur Disposition gestellt zu werden. Er sei von diesem Ent schluß nur durch dringliches Zureden von seiten -eS KrivgSministerS abzubringen gewesen. Paris. (Priv.-Tel.) Mareellin Albe rt. dem nach seiner Rückkehr auS Paris zum Teil mit Mißtrauen begegnet worden war, hat seine Popularität wicdererlanat infolge des Beschlusses aus Fortsetzung des Widerstande?. Albert erzählte, daß ihm Cwmrncean 100 Francs 'Reisegeld vorgestreckt habe, die man Clsmenceau sofort zurückschicken will. Albert ist nach Montpellier unterwegs, »m sich dort der Justiz z» stellen. — Die 600 Meu terer des 17. Infanterie-Regiments sind heute auf zwei Kreuzern in Dillafranca eingeschtfft worden. Paris. Ter Svndcrzug mit den Soldaten des ^.Re giments passierte gestern abend ungestört Marseille. In Toulon waren am Bahnhöfe strenge Sicherlieitsmaßregeln getroffen. Die Soldaten wissen nicht, wohin sie trans portiert werden. — Dem „Matin" zufolge herrscht in Bezixrs und Montpellier, wo die meisten Soldaten des 17. Regi ments Angehörige haben, große Aufregung, seitdem be kannt geworden ist. daß 600 Soldaten des Regiments nach Gousse in Tunesien gesandt wurden, um längere Zeit in dieser gefürchteten Garnison zu bleiben. Parts. Die „Petite RöpnSlique" meldet auS AlaiS, daß der General Gabatier, Kommandeur der öS. Brigade, wegen Unzuträglichketten in einem Bataillon des 40. In- fanteric-Rcgiments eine Untersuchung eingeleitet habe. Es handelt sich um eine Kundgebung der Mannschaft gegen die Leutnants. Paris. Dem „Petit Paristen" wird auS AlaiS be richtet, baß Soldaten eines Bataillons des 40. Regiments sich über die Kost beklagt hätten. Ein Leutnant habe das Essen untersucht und cs für gut befunden. Die Sol daten hätten hierauf unter Absinge» der Internatio nale den Speisesaal verlassen. Paris. Nach einem Telegramm des „Petit Parisicn" aus Mo «on sollen dort «in Öesterreicher und ein Russe verhaftet worden sein, die beschuldigt werden, versucht zu haben, dort eine Nevolt« militärischerElemente hcrvorznrusen und zum Ungehorsam und zur Desertion aufgesordert zu haben. Beschlagnahmte Dokumente geben Aufklärung über den Charakter der jüngsten in Maqon vorgekommenen Meuterei, die man der Rekrutierung der Mannschaften aus der Umgebung von Maron zugcschricben habe. Ch « mni tz. Flcischermeister Fischer in Einsiedel, der diese Nacht seinen Gesellen Schönhcrr bei einem Einbruch in den Geldschrauk überraschte, wurde von diesem nach heftigen Kampfe durch Messerstiche tödlich verletzt. Der Täter ist flüchtig. Zwickau. Durch vorzeitiges Losgehen eines Spreng- schusses ist heute auf dem Dreibrückenbergschacht der 43jäh- rige Schießhäucr Oskar Halm aus Löbnitz tödlich ver unglückt. Zwei Arbeitskollegen wurden mehr ober weni ger schwer verletzt. Berlin. «Priv.-Tel.) Im P e t c r s -P r oz e ß hatte gestern der Anwalt des beklagten sozialdemokratischen Re dakteurs, der sozialdenrokratische Ädookat Bernhcim, ver langt, daß die Zeugin Freiin von Bülow bei ihrer kom missarischen Vernehmung insbesondere auch gefragt werden solle, ob sie nicht die Geliebte des Dr. Peters gewesen sei. Die freisinnige „Bcrl. Ztg." äußert dazu: „So geschehen in einer Zeit, wo auch die vorsichtigsten Mittelpartcien, ja sogar einige weiße Raben unter den Konservativen, die große Resormbcöürftigkeit -es strafprozessualen VcrüörS zn- gebcn und verlangen, daß man niemand in öffentlicher Sitzung vor Krett und Pleti nach seinen Vorstrafen fra- gen soll, daß man ferner den Zeugen nicht nur solche Aus sagen erlassen soll, durch die sie sich kriminell belasten, son dern auch solche, Lurch di« sie sich ethisch oder auch nur gescllschastsmoralisch kompromittieren. So geschehen von dem Anwalt einer Partei, di« -er Reaktion im Gerichts saale sonst mit größtem Eifer entgegentritt, und nun hier in einem ersten besten Fall«, wo es in ihren Kram patzt, alle guten und heiligen Vorsätze mit Füßen tritt. Hier hüllt sich ein Sachwalter der Sozialdemokratie, unter deren liberalen Fahnen auch die -er radikalen Prozcßresorm flattert, in die Toga des «Großinquisitors und läßt «ine Iran unter Eid nach ihren Herzensbczichungen längst ver gangener Tage fragen." Bonn. Der Roosevclt-Profestor Dr. Burgctz aus Newyork hat gestern.seine Vorlesungen über Las Staats recht der Bereinigten Staaten vor einem zahlreichen Auditorium, darunter Prinz August Wilhelm von Preu ßen, beendet. Der „Bonner Ztg." zufolge führte Bnrgeß u. a. aus: Wir gehören zusammen. Wohl unseren beiden Völkern, Heil der ganzen Welt, daß wir zusammen gehen und zusammen arbeiten. (Beifall.) Hierauf verabschiedete sich Professor Bnrgeß, indem er allen Hörern für das «ntgegengebrachte Interesse dankte. Prinz August Wil- Helm trat dann an Bnrgeß heran und reichte ihm dankend die Hand. Koblenz. (Priv.-Tel.) Bei dem Liebespaar, da» gestern in einem hiesigen Hotel vergiftet vorgefunden wurde, handelt es sich um ein Pärchen, das mit deni Schiffe von Köln gekommen war und sich als die Eheleute Paul aus London in das Fremden buch cintraaen ließ. Spater stellte eS sich heraus, daß die Dame Elision hieß. In der Börse des Mannes fand sich nur ein kleiner Geldbetrag. Die Dame war etwa 25 Jahre alt und befand sich in gesegneten Umständen. B e rg i sch - G l a d b a ch. (Priv.-Tel.) Ter zwölf jährige Sohn des Verlegers der hiesigen „Volkszeitung" fand in einem Steinbruche mehrere Drähte, die er zu Hause an einer elektrischen Batterie verwendete. An den Drähten befanden sich Sprengkapseln, die beim Berühren der Batterie explodierten und grobe Verwüstungen im Hanse anrichtcten. Der Junge, sowie die im Zimmer anwesende Mutter erhielten schwere Verletzungen. M ünchen. Wie die Morgenblätter melden, wurde bei der gestrigen La n d t a g s n ach w a h k in Ludwigshafen der Sozialdemokrat Huber gegen den Liberalen Gollwitzer ge wählt. London. (Priv.-Tel.) .Daily Expreß" meldet aus Lissabon, daß die antidynastische Bewegung täg lich größere Dimensionen annshme. Der Thron des Königs Karl sei im höchsten Grade gefährdet. Alle Parteien seien gegen den Monarchen. Man glaube, daß König Eduard seinem Freunde, dem Könige von Portugal, Ratschläge ge geben habe, der öffentlichen Meinung nachzugcbcn und nur verfassungsmäßig zn regieren. Mukden. Mit bezug auf das Fällen und den Trans port von Schifssbauholz aus der Mandschurei kommt es zwischen Japan und China zu ernsten Rei bungen. Ans 'Veranlassung des militärischen Chefs der Schisisbauholzverwaltung ist eine Abgabe von 25 Prozent aus Schifssbauholz gelegt worden. Dadurch werden große Mengen Schifssbauholz, die für den Transport flußabwärts nach den Häfen bereitliegen, znrückgchaltcn. Infolgedessen befürchtet man in Antung, wo mehrere lausend Holzfäller keine Arbeit haben, Len AuLbruch von Unruhen., vertllches und Sächsisches. Dresd en. SS. Juni. —* König Friedrich August iu den RegieruugStezirLe» Chemnitz «ud Zwickau. AusderFahrtvonAuenachSchnec- bcrg am Dienstag nahm der König, wie bereits in einem Teile der Auflage des Morgenblattes berichtet, dieBegrützung seitens der Gemeinden Oberschlema und Niederschlema ent gegen. Unter Glockengeläut hielt der König dann gegen ^5 Uhr seinen Einzug in Schnecberg. Die Häuser waren mit Fahnen, Girlanden und Kränzen festlich ge schmückt. Der Empfang des Königs durch die Behörden erfolgte auf dem Markte. In langer Reihe hatten hier Ausstellung genommen die Spitzen der Behörden, die Lehrerkollegien des Köuigl. Gymnasiums und des Königs. Seminars, die staatlichen und städtischen Beamten, sowie Vereine und Schulen. Bürgermeister Dr. v. Woydt hielt eine Ansprache. Danach begab sich der König zur Besichti gung der Ausstellung gewerblicher Erzeugnisse Schneebcrgs in die Vereinsturnhallc, Lurch die er unter Führung des Fabrikbesitzers Dr. Geitner einen Rnndgang machte. So dann erfolgt« die Weitersahrt nach Neustädte!. Auch dort war eine Ehrenpforte errichtet. Beim Einzüge läuteten die Glocken und die Stadtkapclle spielte „Den König segne Gott". Nachdem der König das Automobil verlassen harte, hielt Bürgermeister Dr. Richter eine Ansprache, in der er u. a. mitteilte, daß die städtischen Kollegien zum Ge dächtnis des Besuches 4000 Mark aus Spavkaffenüberschüsseu Kunst und Wissenschaft. Für die fünfte Spielzeit des Harzer Be rat brate rS bei Thale (Direktion: Di. Emst Wachler). die Sonntag, den 14. Juli, eröffnet wird, sind folgende Künstler verpflichtet: Bischofs-Berlin, Bucha-Welmar. Bunk-Altenburg. Burckard- Weimar. Burger-Hamburg, Emst-Erfurt. Jngber-Nlm, Mummert- Magdeburg, Schmith-Magdebura. Schröter-Erfnrt. Trnmk- Rostock u. a.; Damen: Adolphi-BreSlau, Baldenius-Hannover, Jordan-Altona. Kramrr-Eolmar. Neuhoff-Köln, Wnnschniann- Trier u. a. Die Oberreaie führt Dr. Wachler. Für den 14. Juli ist LtenhnrdS „Münchhausen", für den 15 Goethes „Iphigenie", für den l6. „Wie eS Euch gefällt" von Shakespeare angesetzt. s* Wilhelm Busch über die Uhr. In einer von der NomoS- Uhr-Gesellschaft in Glashütte i. S. herauSgeaebenen Broschüre Die moderne Taschenuhr" befindet sich, nach der „Täglichen Rundschau" unter anderen Beiträgen hervorragender Zeitgenossen auch folgendes, bisher noch nicht veröffentlichte lanmge Gedicht von Wilhelm Busch: Fürwahr, ein feine» Kunstwerk ist di« Uhr l Der Wilde zwar, nach dummer Vctterweise. Besitzt noch nicht eln solche» Zritgrhäuse. Denn was ihn drückt, ist Mangel an Kultur; Wir dahingegen, die schon mehr gescheit, Sind längst beseelt von, Geist der Pünktlichkeit. Unfehlbar sicher trifft die Exzellenz Bei Hofe ein zur höchsten Audienz. < Der Herr Beamte, immer tatensroh. Erscheint auf die Minute im Bureau. Dem Reiseonkel, selbst in größter Hast. Passiert eS nie, daß er hen Zug verpatzt. Der Schüler, dem daS Lernen ein Genuß, Weiß ga»T genau, wann er zur Stunde mutz. Und der soldat erst recht ist prompt am Platz Bei der Parade, wie bei seinem Schatz. — Kurzum, präzis benimmt sich fast ein icder. — Da» macht allein die kleine stramme Feder. Die innerlich daS mnd« Ding bewegt, Wa» man als Mensch von pünktlicher Lressttr, Besonders, wenn e» eine NomoS-Ubr, Zu Nutz und Zier am warmen Busen trägt; Sehr häufig zieht der Jüngling sie berfür Und macht damit auch andern ein Pläsier. Unveröffentlichte Aussprüche Bismarcks.*) Mitgeteilt von Heinrich von Poschinger. Nachdruck verboten. Diejenigen, die nicht LaS Glück hatten, den Fürsten Bismarck persönlich zu studieren, machen sich von der Art seiner Konversation vielfach eine falsche Boxstellung. Sie war weit davon entfernt, fortwährend zu glitzern, wie z. B. diejenige Miguels, der «ine Stunde lang, begleitet von dem lebhaften Spiel feiner Augen, ein geistiges Brillantseuer- werk vorführen konnte. Ueber Bismarck lag vielmehr eine olympische Ruhe. Das Haschen nach Pointen und Effekten lag ihm ferner er nannte die Dinge nur bei ihrem Namen, aber mit einer solchen Schärfe, daß er mit einigen hin geworfenen Worten die Situation blitzartig erleuchtete. Er liebte eS, aus der Geschichte, die er gemacht, etwas Prägnantes zu erzählen, Legcndenbtlüungen nicht anf- kommen zu lasten und die Personen, mit Lenen er zu tun gehabt hatte, mit ein paar kühnen Pinselstrichen so zu zeichnen, -aß sie leibhaftig vor einem standen. Oftmals gab er bei solchen Gelegenheiten Apergus zum besten, die in Gold gefaßt zu werden verdienten. Im Nachstehenden mögen einig« bisher unverösscntlichte Aussprüche Bis marcks wivdergegeben werden, die auch dem Fernstehenden «in« Idee von -er meisterhasten Art geben mögen, wie klassisch er seine Gedanken in Worte kleidete. ') Wir wollen uns eine« jeden Anlässe« freuen. Otto v. BiSmarck», de« unsierbltcden Begründer« der deutschen Einheit, in Dankbarkeit zu ge- dmlen. Sin solcher Anlaß mag e« sein, daß am rs. Juni sein« ein - ztg« Schwester, die nächst« seiner lebenden verwandten, Frau Ral- win« v. »rntm. geborene v. Bismarck, achtzig Jahr« alt wird. So flnd^ vielleicht gerade jetzt dt« hier in I. voschinger. d« - D. R». waren« v. vismarci. awrzrg Jaor« arr wrrv. gerade jetzt dt« hier miigeteiüen zuvor noch nicht ver- räche de« großen Kanzler« willkommen, die Lrtnrich unermüdlich« vtSmarck-Hiftortograph, gesammelt bat. Politik. Fürsten tun gnt, bei Besuchen fremder Herr scher deren Persönlichkeiten vorher zum Gegenstände eines recht genauen Studiums zu machen und je nach dessen Ausfall Eröffnungen derselben über die Zukunft mit ebenso vorsichtiger als freundschaftlicher Zurückhaltung aufznnehmen und sich überhaupt alle Reserve aukr»crlegen. Wenn auch zuzugeben ist, daß der Gesandte Gras Usedom ein liebenswürdiger und geistreicher Mann war, so waren doch seine politischen Urteile, seine geschäftliche Praxis, die Ergebnisse seiner Beobachtungen nicht ohne Vorsicht z» behandeln. Das dienstliche Verhältnis zu ihm erschwerte der Umstand, daß er in politischen Mitteilun gen seiner Frau gegenüber nicht die nötige Vorsicht beobachtete und daß sic, eine geborene Engländerin, ihrer seits Lasür bekannt war, es an der nötigen Diskretion fehlen zn lassen. Eine möglichst starke militärische Stellung in Metz ist unbedingt erforderlich. Bis eine deutsche Armee sich zum Entsätze dieses Platzes nähern und nach einer Entschei dungsschlacht denselben frei machen könnte, würden Wochen vergehen, während deren Metz sehr gefährdet wäre, denn cs gibt dort viele beurlaubte aktive französische Militärs, die viele Tausende von Anhängern hinter sich haben. Amtlicher Verkehr. Anfangs der 70er Jahre habe ich die französische Sprache im Verkehr mit der französischen und belgischen Gesandtschaft in Berlin durch die deutsche Sprache ersetzen lasten. Die letztere habe ich auch bezüglich der Zirkulare und allgemeinen Mitteilungen an das diplomatische Korps obligatorisch gemacht. Endlich habe ich auch dem Mißstand, -aß durch das Reichskanzleramt unter Delbrück vielfach, und zwar in französischer Sprache mit fremden Diplomaten verkehrt wurde, ein Ende gemacht. Das Auswärtige Amt muß wissen, was an das Ausland und seine Vertreter geschrieben wird: ohne die Beachtung der Restortverhält- niff« können da leicht Unzuträglichkeiten schlimmster Art entstehe«.
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